06.01.2013 Aufrufe

performance t h e architect - Horváth & Partners Management ...

performance t h e architect - Horváth & Partners Management ...

performance t h e architect - Horváth & Partners Management ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fokus<br />

Lieferketten-<br />

Sinfonie<br />

Optimierung und Steuerung von Supply-Chain-Netzwerken<br />

Einem großen Orchester eine perfekte Sinfonie zu<br />

entlocken, ist eine immense Herausforderung! Wer<br />

denkt, dass sich der Hörgenuss in einem Konzerthaus<br />

einstellt, sobald die versierten Musiker versammelt und<br />

die Notenblätter verteilt sind, der liegt falsch. Das Zusammenspiel<br />

der Streich-, Blas-, Zupf- und Schlaginstrumente<br />

gilt es so lange zu üben, bis die Klänge miteinander harmonieren<br />

und alle Musiker einem Takt folgen. Wenn es in Unternehmen<br />

darum geht, komplex organisierte Supply-Chain-<br />

Netzwerke bestmöglich zu „orchestrieren“ und so Leistungen<br />

zu optimieren, halten die Supply-Chain-Verantwortlichen<br />

den Taktstock in der Hand. Wichtig dabei ist, neben einzelnen<br />

Lieferketten, zum Beispiel zwischen Produzent und<br />

Kunde, auch unternehmensübergreifende Supply-Chain-<br />

Netzwerke im Blick zu behalten. Denn lineare Lieferketten<br />

entwickeln sich zunehmend zu weltumspannenden Netzwerken,<br />

die neuer Formen der Planung, Realisierung und<br />

Steuerung bedürfen. Ein genaue Analyse lohnt sich, denn<br />

das wirtschaftliche Potenzial, das in Verbesserungen des<br />

<strong>Management</strong>s von Supply-Chain-Netzwerken steckt, ist beträchtlich:<br />

In der Automobilindustrie liegt der Anteil der<br />

Logistikkosten zum Beispiel zwischen fünf und neun Prozent<br />

der Gesamtkosten, im Handel sogar zwischen fünfzehn<br />

und zwanzig Prozent.<br />

Maximale Variantenvielfalt bei minimalem Lagerbestand<br />

Nicht nur die Supply-Chain-Kosten innerhalb der einzelnen<br />

Branchen variieren, auch bei der Betrachtung der Reifegrade<br />

von Netzwerken lassen sich Unterschiede ausmachen. In einigen<br />

Branchen sind die Netzwerkaktivitäten recht ausgereift<br />

— was sich nicht zuletzt auf die spezifischen Produkte, die<br />

Produktionsanforderungen sowie die organisatorischen<br />

Markt- und Rahmenbedingungen zurückführen lässt. Die<br />

starke Zunahme der Variantenvielfalt hat zum Beispiel in der<br />

Automobilbranche die Notwendigkeit geschaffen, die Steuerung<br />

der Montageanlieferung entsprechend anzupassen. Beispiel<br />

Lenkräder: Unterschiedliche Ausstattungslinien, Farben,<br />

Ländervarianten und optionale Extras führen zu einer Fülle<br />

unterschiedlicher Lenkradtypen. Der Herausforderung, alle<br />

Varianten für die Montage möglichst platz- und kostensparend<br />

bereitzustellen, begegnete die Automobilbranche mit der<br />

Entwicklung von innovativen Anlieferprozessen. Die Anlieferung<br />

der Bauteile in der exakten Reihenfolge der Montage,<br />

die Just-in-Sequence-Lieferung, führt zu einer Steigerung der<br />

Produktivität und zu einer Flexibilisierung des Produktionsprozesses.<br />

Bei der Montage stehen mehr Produktvarianten<br />

zur Verfügung, ohne dabei mehr Bereitstellfläche an der Produktionslinie<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Auch in der Konsumgüterindustrie ist das Thema Kooperation<br />

über die gesamte Supply Chain bereits weit gediehen.<br />

Die vom Verbraucher erwartete Produktvielfalt verlangt auch<br />

hier eine engverzahnte Zusammenarbeit zwischen Herstellern,<br />

Logistikpartnern und Händlern. Die Herausforderung<br />

Die Supply-Chain-<br />

Verantwortlichen halten den<br />

Taktstock in der Hand.<br />

besteht darin, die Warenströme so zu steuern, dass die Anlieferprozesse<br />

inklusive der anschließenden Warenverräumung<br />

so schnell und effizient wie möglich ablaufen. Dazu<br />

wurden unterschiedliche Konzepte der Beschaffungslogistik<br />

entwickelt. Neben der Direktlieferung von den Herstellern<br />

zu den Händlern haben sich zum Beispiel verschiedene<br />

Formen des Cross-Docking durchgesetzt. Das Prinzip: Die<br />

Hersteller liefern ihre Waren bereits empfängerbezogen<br />

vorkommissioniert an ein Zentral- oder Regionallager. Dort<br />

werden die angelieferten Paletten nicht eingelagert, sondern<br />

direkt umgeschlagen und an die Filialen verteilt. Durch<br />

die Vorkommissionierung werden aufwendige Handlingprozesse<br />

vermieden, und der Lagerbestand in Zwischenlagern<br />

lässt sich bei einer gesteigerten Liefertreue deutlich reduzieren.<br />

Die gesamte Lieferkette von der Produktion bis zur Distribution<br />

wird flexibilisiert, und alle Mitglieder des Supply-<br />

Chain-Netzwerks können besser auf die Dynamik der Märkte<br />

reagieren.<br />

Nachholbedarf in Sachen Flexibilität und Kooperation besteht<br />

derzeit beispielsweise noch in den Beschaffungs- und<br />

22 23<br />

Fokus

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!