performance t h e architect - Horváth & Partners Management ...

Editorial
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Kooperationsfähigkeit
jetzt!
Staunen über die rasante Wirtschaftsentwicklung – so
hätten wir uns doch vor wenigen Monaten die Ferienzeit
nicht vorgestellt. Nach der historischen Talfahrt
2009 überschlagen sich die Positivmeldungen schon nach
gut zwei Quartalen. Die deutsche Wirtschaft sei in Partylaune,
kommentierte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn Ende
Juli. Österreich und die Schweiz sind ebenfalls im Stimmungshoch.
Von der von vielen Fachleuten vorhergesagten
mehrjährigen Durststrecke redet keiner mehr. Viele Unternehmen
gehen fast nahtlos von der Kurzarbeit in Überstunden
über.
Die Gefahren eines Rückschlages scheinen gedämmt. Der
Hund (einige Banken), der dem Herrchen (der Realwirtschaft)
als Auslöser der Megakrise entlaufen ist, wurde vom Staat
(dem Steuerzahler) eingefangen und scheint jetzt auch nicht
mehr „ausbüchsen“ zu können. So meine Interpretation der
beruhigenden Ergebnisse aus dem Bankenstresstest.
Wir können also kräftig durchatmen. Schlendrian ist damit
allerdings nicht gemeint. Die guten Unternehmen greifen
Lerneffekte aus den vergangenen zwei Jahren gleich auf.
Nochmalige Strategie-Reviews werden im Lichte der überraschend
positiven Wirtschaftsentwicklung angesetzt. Die Unternehmenssteuerung
wird grundsätzlich überdacht, weil viele
in der Krise im Blindflug unterwegs waren. Statt starrer Pläne
werden Szenariotechniken und rollierende Forecasts eingeführt.
Frühwarnindikatoren werden in Management-Reports
integriert. „Stresstests“ für die Supply Chain werden entwickelt.
Und einiges mehr.
Noch ein anderer Blick auf die jetzige Phase des Durchatmens:
Sie lässt die Gelassenheit und Souveränität zu, ohne
die strategische Meisterleistungen nicht gelingen können.
Chancen und Herausforderungen für große Entwürfe liegen
zur Genüge auf dem Tisch: Wie kann der Innovationsvorsprung
im Vergleich zu den hyperdynamischen, finanzstarken chinesischen
Unternehmen gehalten werden? Wie können die Kosten
noch weiter flexibilisiert werden, um bei der nächsten
Krise weniger anfällig zu sein? Wie kann man mit der eigenen
Kernkompetenz an Megatrends partizipieren und die Chancen
nutzen, die sich bei der Elektromobilität, bei den Smart
Grids im Energiesektor, durch die Instabilität im Gesundheitswesen
oder aus dem gesteigerten Bewusstsein ergeben,
dass die Staatsschulden reduziert werden müssen?
Die Diskussion dieser Themen in den Vorstands- und Geschäftsführungsrunden
endet immer öfter in der Erkenntnis,
dass die eigene Leistungsfähigkeit nicht ausreicht. Kooperationen
sind notwendig. Diese reichen vom althergebrachten
Outsourcing von Nicht-Kernleistungen über die Schaffung
verlängerter Wertketten mit Branchenfremden (z. B. beim
Smart Metering) bis zu Kooperationen mit Wettbewerbern
in Schlüsselthemen. Daimler und Renault sind mit ihrer Kooperation
für den boomenden Kleinwagensektor ein Beispiel,
wie selbstbewusste Wettbewerber erkennen, dass sie manchen
Entwicklungen in den BRIC-Staaten nicht alleine erfolgreich
begegnen können.
Die Kooperationsfähigkeit rückt in den Stellenprofilen von
Managern deutlich nach oben. Wir gehen weiter und sagen:
Wir sind am Beginn des kooperativen Jahrzehnts! Deshalb ist
das vorliegende Heft dem Schwerpunktthema Kooperation
gewidmet. In der Titelstory beleuchten wir zunächst, in welchen
Branchen, Unternehmensbereichen und Formen Kooperation
heute bereits „angesagt“ ist und warum das Thema
auf die Agenda des CEO gehört. In der Rubrik Fokus beschäftigen
wir uns mit dem besonderen Fall der Supply-Chain-
Netzwerke – und „Netzwerke“ ist auch das Stichwort im
Wissenschaftsforum, in dem es vor allem um den Steuerungsaspekt
bei dieser Kooperationsform geht. Wie immer
finden Sie im aktuellen Heft auch wieder Unternehmensbeispiele:
In der Rubrik Projekte & Profile wird gezeigt, wie die
G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG in Wachstumsphasen gewährleistet,
dass auch die Strukturen und Prozesse im Unternehmen
an neue Gegebenheiten angepasst werden. Und
wie man eine der größten Kunstsammlungen Europas professionell
führt. Bei all dem haben wir aber uns selbst nicht
ausgespart: In der Rubrik Einblick lesen Sie, wie Horváth &
Partners im eigenen Hause mit dem Thema Kooperation
umgeht.
Viele Anregungen und viel Spaß beim Lesen.
Herzlichst Ihr
Dr. Bernd Gaiser
(Sprecher des Vorstands der Horváth AG)
und die Partner der Horváth & Partners-Gruppe
Schwerpunkt Kooperation
Ob zum Erreichen höherer Kostenflexibilität, zur Anpassung an neue Käufertrends
oder bei der Nutzung der Chancen von innovativen Technologien: Kooperationsfähigkeit
wird für Unternehmen immer wichtiger. Mit dem Schwerpunktthema
Kooperation widmet sich das aktuelle Heft einem Megatrend.
6 Titel
Das kooperative Jahrzehnt!?
Dr. Bernd Gaiser
Interview mit PD Dr. Petia Genkova
(Universität Passau)
„Leistung kann auch Gruppenleistung sein!“
22 Fokus
Lieferketten-Sinfonie
Optimierung und Steuerung von Supply-
Chain-Netzwerken
Talk „Effizient und flexibel“
mit Christian Daxböck und Jochen Kröber
(Horváth & Partners)
12 Wissenschaftsforum
Das Netzwerkzeug –
So funktionieren Kooperationen
zwischen Unternehmen
Prof. Dr. Jörg Sydow und Dipl.-Kfm. Timo Braun
14 Einblick
Kooperation – ein Thema auch
für uns
Kurzinterview
Die Performance Alliance®
mit Thomas-Ludwig Mayer
06 20
24
Inhalt
4 News
16 Studien aktuell
Operational Excellence – Erfolgsfaktoren in
produzierenden Unternehmen • Operational
Excellence im Finanzsektor: Der Reifegrad
steigt • Aufbau neuer Standorte muss
Chefsache sein! • Weitere aktuelle Studien
18 Projekte & Profile
Wachsen in gesunden Strukturen
G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG
Dienstleistung im Kultursektor –
Wie führt man ein Museum?
Kunstsammlung NRW
26 Terminplaner
Inhalt
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