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Weserland- Echo - Deutscher Alpenverein Sektion Weserland

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Das Augusthochwasser 2005 zeigt die<br />

Verletzlichkeit der Bergwelt<br />

Martin Koch aus Brakel war da und berichtet:<br />

Die Starkregenfälle Mitte August 2005 haben<br />

im gesamten Ostalpenraum zu Behinderung<br />

und Schäden geführt. Tagelang kämpften<br />

die Bewohner in den Tälern mit den Fluten,<br />

bevor es entlang der Donau zu Alarmzuständen<br />

kam. Am Beispiel Oberstdorf soll<br />

hier ein kleiner Überblick gegeben werden.<br />

Über 300 Liter / qm Regen fielen in den Allgäuer<br />

Alpen im August. Das sind nur 100<br />

Liter mehr als im Durchschnitt des Monats.<br />

Aber die Verteilung sah so aus, dass praktisch<br />

200 l in zwei Tagen fielen, und das war<br />

sehr heftig! Die Schäden und Behinderungen<br />

waren noch größer als beim Pfingsthochwasser<br />

1999, das damals mit der Schneeschmelze<br />

zusammenfiel. Im Raum Oberstdorf,<br />

dem Ort, an dem die Iller aus drei<br />

großen Bächen entsteht, gab es schwere<br />

Schäden im Mittelbereich der Täler. Insbesondere<br />

dort, wo sich die Wassermassen vor<br />

Hindernissen oder Talverengungen stauten.<br />

Das rasch abfließende Wasser riss Bäume<br />

mit sich. Erd- und Geröllmassen wurden<br />

abgeführt. Dies wiederum führte zu Verstopfungen<br />

an Brückenbauwerken, von<br />

denen gleich mehrere unbenutzbar wurden.<br />

Mehrfach fanden Murenabgänge statt. Bekannte<br />

Orte, wie Birgsau und Spielmannsau,<br />

waren zeitweise von der Außenwelt<br />

abgeschnitten und ohne Stromversorgung.<br />

In den Hochlagen blieben Hütten, Wege und<br />

Steige vor größeren Schäden verschont,<br />

aber einige Aufstiege waren vorerst unpassierbar,<br />

doch Ausweichrouten waren überall<br />

vorhanden. Vereinzelt konnte über Notpassagen<br />

der Normalweg wieder erreicht<br />

werden. Die Bergwanderer wurden durch die<br />

Medien ermahnt, sich auf kritische Stellen<br />

einzurichten und nur mit guter Ausrüstung<br />

loszugehen und Zeitreserven einzuplanen.<br />

Unmittelbar in den Tallagen begann nach<br />

dem Schadensereignis die große Aufräumaktion.<br />

Straßenverbindungen wurden provisorisch,<br />

kurze Zeit darauf auch wieder<br />

Echte Hüttenwanderer lassen sich nicht abhalten,<br />

müssen aber mit Behinderung rechnen.<br />

Hier der Aufstieg zur Rappenseehütte.<br />

dauerhaft eingerichtet. Die Schuttmassen<br />

wurden von großen Maschinen, wie Bagger<br />

und Radladern, sortiert, Baumwurzeln und<br />

Holz an Sammelstellen gefahren. Ununterbrochen<br />

fuhren die LKW`s das Material ab.<br />

Wie die Wiesen wieder geräumt werden, auf<br />

denen sich der Geröllschutt abgelagert hat,<br />

ist noch nicht ganz geklärt.<br />

Bagger u. LKW tragen die Schuttberge ab. Hier<br />

im Stillachtal.<br />

Das grobe Schottermaterial hat ganze Bachbette<br />

mit Steinbergen ausgefüllt. Dieses Geröll<br />

wird aufbereitet, mit vielen LKW-Ladungen<br />

abgefahren und für neue Baumaß-<br />

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