Weserland- Echo - Deutscher Alpenverein Sektion Weserland
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nahmen verwendet. Gleichzeitig werden geschädigte<br />
Bachufer mit großen Blöcken<br />
oder Steinkörben befestigt. Zum Vergleich:<br />
Für saisonale Hochwässer reichen die<br />
mittlerweile häufig zu findenden Steinfangkörbe<br />
aus. Aber hier in den schmalen Tälern<br />
sind ganze Geröllberge und Schuttkegel im<br />
Bachbett und in den Talflächen abgelagert<br />
worden.<br />
Siegmund Rohrmoser von der „Alpinen<br />
Beratung Oberstdorf“ gibt Hinweise auf<br />
die Begehbarkeit der Wegstrecken und das<br />
Wetter.<br />
Die Schadensbilanz: Allein die Gemeinde<br />
Oberstdorf mit ihren 11.000 Einwohnern beziffert<br />
den Schaden durch das Hochwasser<br />
auf 21,2 Millionen Euro. Dazu werden Mittel<br />
von Bund und Land erwartet, um das Hochwasser<br />
in Zukunft besser in den Griff zu<br />
bekommen.<br />
22<br />
In einer Galerie wurden Fußweg und<br />
Versorgungsleitungen zerstört.<br />
Es war in der Tat bewundernswert, wie weit<br />
nach drei Wochen die Arbeiten bereits fortgeschritten<br />
waren. Das ist das Ergebnis einer<br />
großen Gemeinschaftsaktion und zeigt, wie<br />
entschlossen die Alpenländer in solchen<br />
Situationen Hand anlegen und mit Problemen<br />
umgehen. Noch in der Nacht des großen<br />
Regens wurden telefonisch Vereinsmitglieder<br />
rekrutiert für das Abfüllen von Sandsäcken<br />
und Schnelleinsätze vor Ort. Am Wochenende<br />
darauf war es selbstverständlich,<br />
den Menschen in den zum Glück überschaubar<br />
betroffenen Wohnhäusern und Siedlungsgebieten<br />
zu helfen. Unter dem Motto:<br />
„Miteinand“ pflegen die Oberstdorfer ihre<br />
Zusammengehörigkeit, wie man sieht, nicht<br />
nur in guten Tagen, wenn gefeiert wird!<br />
Auch im übrigen bayerischen und Tiroler<br />
Alpenraum, wie in Garmisch-Partenkirchen,<br />
Berchtesgaden, im Lech- und Ötztal blieb der<br />
Schaden in den eigentlichen Wandergebieten<br />
begrenzt, während der Regen landesweit<br />
in den Siedlungsgebieten für Millionenschäden<br />
sorgte. Dennoch zeigt sich die Seite<br />
der Verletzlichkeit der Alpenwelt immer<br />
stärker. Die steigenden Temperaturen führen<br />
zu einem dramatischen Rückgang der<br />
Gletscher, Wasserfluten lassen ganze Hänge<br />
rutschen und beschleunigen mit ihrer Zerstörungskraft<br />
die Erosion der Berge. Der<br />
Klimawandel in den Alpen ist Fakt, darüber<br />
sind sich mittlerweile Wissenschaftler und<br />
Politiker einig, und sie werden in Zukunft von<br />
solchen, extremen, Wetterereignissen häufiger<br />
heimgesucht werden.<br />
Jedes Mal geht ein weiteres Stück Alpenraum<br />
verloren!