Nr. 3/2005 (PDF) - Lasa
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TITELTHEMA/LESEZEICHEN<br />
Grenzüberschreitende Qualifizierung<br />
Angebote der grenznahen Lernenden Regionen<br />
Damit sich in den grenznahen Regionen ein lebendiger transnationaler Austausch<br />
entwickelt, sind vor allem entsprechend interkulturell und sprachlich vorgebildete<br />
Arbeitskräfte gefragt. Dies berücksichtigen die Angebote der grenznahen Lernenden<br />
Regionen Brandenburgs: ‚Lernende Lausitz‘ (Projektträger BTU Cottbus), Le-<br />
NeOS ‚LernNetz Oderland-Spree‘ (Projektträger IHK Frankfurt/Oder) und ‚LUCHS –<br />
Lernen in der Uckermark, Chancen sehen‘ (Projektträger LASA Brandenburg). Diese<br />
drei Netzwerkverbünde, die seit rund drei Jahren vom Bundesministerium für<br />
Forschung und Bildung unterstützt werden, haben das übergreifende Ziel, das interkulturelle<br />
Denken und Handeln der Menschen in ihrer Region zu fördern.<br />
Schwerpunkt:<br />
Aus- und Weiterbildungsangebote<br />
Ein Schwerpunkt der Lernenden Regionen<br />
ist die passgenaue Weiterbildung von<br />
Zielgruppen. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Uckermark, in der sich LehrerInnen und<br />
AusbilderInnen über Verhaltensnormen,<br />
Kultur und Geschichte Polens weiterbilden<br />
und als Multiplikatoren gegenüber<br />
ihren Schülern wirken.<br />
Zusätzlich organisiert das in Angermünde<br />
angesiedelte Projekt ‚Lernforum<br />
Polen‘ praxisorientierte Austauschprogramme<br />
mit polnischen Partnerschulen.<br />
Deutsche Pädagogen lernen die Geschichte Polens kennen, um<br />
sie als Multiplikatoren weitergeben zu können<br />
In der Lausitz bilden sich junge Menschen<br />
grenzübergreifend zur WirtschaftsassistentIn<br />
für deutsch-polnische<br />
Geschäftsbeziehungen weiter. Bei einem<br />
Modellversuch von LeNeOS erwerben<br />
15 deutsche und 15 polnische Auszubildende<br />
einen in Polen und Deutschland<br />
anerkannten Berufsabschluss als Hotelfachmann/-frau<br />
und Hoteltechniker/-in.<br />
Schwerpunkt: Transparenz, Datenbanken<br />
und Lehrmedien<br />
Bei den noch wenig erschlossenen<br />
deutsch-polnischen Kooperationen<br />
schaffen Datenbanken Transparenz. So<br />
hilft die Datenbank des Deutsch-Polnischen<br />
Beratungszentrums in Cottbus<br />
(Lausitz), Kooperationspartner in Polen<br />
zu finden. Das Lernforum Polen bündelt<br />
in seinem ‚Info-Pool‘ interkulturelle Bildungsangebote<br />
in den Grenzregionen.<br />
Zur Erleichterung des interkulturellen<br />
Lernens sind entsprechende Lehrmedien<br />
notwendig. In den Lernenden Regionen<br />
werden deshalb ein Lehrbuch für den<br />
Polnisch-Unterricht in der Erwachsenenbildung<br />
sowie ein Führer zur Interkulturellen<br />
Kompetenz für Kinder neu entwickelt<br />
(Lernende Lausitz). Ein deutschpolnischer<br />
Sprachthesaurus ist über das<br />
‚Lernforum Polen‘ erhältlich und unter<br />
Mitwirkung von LeNeOS entstand ein in<br />
deutsch und polnisch verfasstes<br />
Lehrbuch für LehrerInnen<br />
über die Euroregion<br />
Viadrina.<br />
Schwerpunkt Beratung<br />
Das Deutsch-Polnische<br />
Bildungs- und Beratungszentrum<br />
der Lernenden<br />
Lausitz berät Bildungsträger<br />
und Unternehmen, die<br />
grenzüberschreitende<br />
Projekte und Kooperationen<br />
durchführen wollen.<br />
Dazu gehören Branchen-<br />
und Marktanalysen und<br />
Vermittlung von passenden<br />
Partnern in Polen.<br />
Mit ihren Angeboten verstehen sich<br />
die Lernenden Regionen als Motor für<br />
die Vision eines grenzenlosen Bildungsraums,<br />
in dem Lernen und Arbeiten beiderseits<br />
der Grenze Normalität werden<br />
soll. �<br />
Christoph Schäberle, LUCHS<br />
Infos<br />
� ‚Lernforum Polen‘, Ute Behrendt,<br />
Tel.: (0 33 31) 26 05 42,<br />
E-Mail: behrendt@abw-ang.de<br />
� Lernende Lausitz, Jörg Brückner,<br />
Tel.: (03 55) 69 41 70,<br />
E-Mail: lernende-lausitz@tu-cottbus.de<br />
� LeNeOS, Daniela Schönefeld,<br />
Tel.: (0 33 34 20) 2 21 11, E-Mail:<br />
Daniela.schoenefeld@bbv-eberswalde.de<br />
EU-Osterweiterung<br />
So urteilen die Deutschen<br />
Die Zustimmung der Bevölkerung zur<br />
EU-Erweiterung ist in Deutschland mit<br />
36 Prozent derzeit besonders gering,<br />
so eine Untersuchung des Deutschen<br />
Wirtschaftsinstituts vom März <strong>2005</strong>.<br />
Die Analyse wurde im Wochenbericht<br />
11/<strong>2005</strong> des DIW Berlin veröffentlicht.<br />
Betrachtet man die Auseinandersetzungen<br />
über die sozialen und wirtschaftlichen<br />
Folgen der aktuellen EU-Erweiterung,<br />
dann stehen zwei Punkte im Vordergrund:<br />
Erstens, inwieweit die deutsche<br />
Wirtschaft und der deutsche Arbeitsmarkt<br />
von der Erweiterung profitieren<br />
können, und zweitens, wie hoch die<br />
Zuwanderung aus Mittel- und Osteuropa<br />
nach Deutschland ausfällt.<br />
Von diesen Ausgangskriterien ist es<br />
abhängig, wie die Zustimmung der deutschen<br />
Bevölkerung ausfällt, wobei die<br />
Wahrnehmung in der Bevölkerung nicht<br />
zwangsläufig die gleiche sein muss wie<br />
die von Fachleuten. Unter den Experten,<br />
so die DIW-Analyse, ist es unumstritten,<br />
dass die Aufnahme der mittel- und osteuropäischen<br />
Länder in die EU zu positiven<br />
Impulsen für Deutschland führen werde.<br />
Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft<br />
haben diese Länder eine immer<br />
größer werdende Bedeutung. Bedingt<br />
durch die geografische Nähe zu den neuen<br />
Mitgliedsländern Mittel- und Osteuropas<br />
könnte insbesondere die ostdeutsche<br />
Wirtschaft von der EU-Erweiterung<br />
profitieren.<br />
Weitere Einzelergebnisse<br />
Weitere Ergebnisse der DIW-Analyse,<br />
die auf der Grundlage von Daten des Sozioökonomischen<br />
Panels (SOEP) erhoben<br />
wurden, zeigten, dass die Sorgen der<br />
deutschen Bevölkerung über die Folgen<br />
der EU-Erweiterung entgegen landläufigen<br />
Erwartungen nicht im Zusammenhang<br />
mit Befürchtungen um die eigene<br />
soziale Lage stehen. So würden auch<br />
Personen in prekärer Erwerbslage und<br />
Arbeitslose die Folgen der EU-Erweiterung<br />
nicht kritischer sehen als der Rest<br />
der Bevölkerung. Besonders gering ist die<br />
Sorge um die EU-Erweiterung bei unter<br />
25-Jährigen, bei Befragten aus Ostdeutschland<br />
und bei Personen mit geringem<br />
Einkommen. � (em)<br />
Infos<br />
DIW-Wochenbericht 11/<strong>2005</strong> (16. März<br />
<strong>2005</strong>) Download: www.diw.de/deutsch/<br />
produkte/publikationen/wochenberichte/<br />
jahrgang05/index.jsp<br />
BRANDaktuell<br />
3/<strong>2005</strong> 15