Nr. 3/2005 (PDF) - Lasa
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22<br />
FÖRDERINFORMATIONEN<br />
Ein Jahr ILE-Förderung<br />
Seit gut einem Jahr gibt es die Richtlinie<br />
‚Integrierte ländliche Entwicklung‘<br />
(ILE) des Brandenburger Landwirtschaftministeriums.<br />
Neu an dieser<br />
Richtlinie ist, dass die Regionen<br />
Entwicklungspläne erarbeiten sollen,<br />
anhand derer über die Förderung<br />
entschieden wird.<br />
In der ILE-Richtlinie sind vier alte Förderprogramme<br />
aufgegangen:<br />
> Agrarentwicklungsplanung (AEP),<br />
> Dorfentwicklung,<br />
> Ländlicher Wegebau,<br />
> Entwicklung des ländlichen Raumes.<br />
Anders als bei den vorhergehenden<br />
Richtlinien bestimmen die Regionen bei<br />
ILE die inhaltlichen und räumlichen Entwicklungsschwerpunkte<br />
selbst.<br />
Entwicklungspläne und Regionalmanagement<br />
„Die Regionen erhalten mit der neuen<br />
Richtlinie mehr Mitsprachemöglichkeiten“,<br />
sagt Christoph Bethge vom Ministerium<br />
für Ländliche Entwicklung, Umwelt<br />
und Verbraucherschutz (MLUV).<br />
Bis Ende Juni <strong>2005</strong> sollen die Entwicklungspläne<br />
fertig sein. Danach wird ein<br />
Regionalmanagement die Umsetzung der<br />
Pläne begleiten. Das Management kann<br />
über fünf Jahre hinweg mit bis zu 70 Prozent<br />
der Kosten gefördert werden.<br />
Einbindung der Arbeitsförderung<br />
Wie bei den Vorläuferrichtlinien können<br />
auch bei der ILE-Förderung die Eigenanteile<br />
über Arbeitsförderung dargestellt<br />
werden. Bei investiven Maßnahmen im<br />
öffentlichen oder gemeinnützigen Bereich<br />
kann der gesamte Eigenanteil mit<br />
Arbeitsförderung dargestellt werden.<br />
Eingesetzt werden können Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />
(ABM), Beschäftigung<br />
schaffende Infrastrukturförderung<br />
(BSI), und Mehraufwandsentschädigung<br />
(MAE). � (jac)<br />
Infos<br />
MLUV des Landes Brandenburg, E-Mail:<br />
Evelyn.Schade@MLUV.Brandenburg.de,<br />
� Helke Elsner (Dorfentwicklung),<br />
Tel.: (03 31) 8 66-77 46, E-Mail:<br />
Helke.Elsner@MLUV.Brandenburg.de<br />
� Uwe Briese (landwirtschaftliches Entwicklungspotenzial),<br />
Tel.: -77 24, E-Mail:<br />
Uwe.Briese@MLUV.Brandenburg.de<br />
� Helgard Pietrowski (touristische<br />
Entwicklung), Tel.: -77 45, E-Mail:<br />
Helgard.Pietrowski@MLUV.Brandenburg.<br />
de<br />
Internet: www.mlur.brandenburg.de/cms/<br />
detail.php?id=160692&_siteid=33#was<br />
Bald Mangelware?<br />
Studie zu Fachkräften in Brandenburger Unternehmen<br />
In 15 Jahren werden in Brandenburg rund sieben Prozent weniger Menschen leben<br />
als heute. Das hört sich vielleicht noch moderat an. Aber: Dahinter verbirgt sich<br />
vor allem ein deutlicher Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung. Und gerade in<br />
der Peripherie werden immer weniger Menschen leben und arbeiten.<br />
Für diese Situation sind mehrere Entwicklungen<br />
verantwortlich: Junge – und<br />
vor allem qualifizierte – Menschen verlassen<br />
Brandenburg, um anderswo eine<br />
Arbeit oder Ausbildung aufzunehmen.<br />
Die Belegschaften in den Betrieben werden<br />
immer älter, viele Mitarbeiter steuern<br />
Sie wird später gebraucht: Für junge und ganz junge Menschen<br />
sind die beruflichen Aussichten in Brandenburg gut<br />
dem Ruhestand entgegen. Und vor allem<br />
sind seit der Wende weniger Kinder als<br />
vorher geboren worden. Schon lange<br />
warnen Wissenschaftler, dass es bei dieser<br />
Entwicklung in naher Zukunft zu einem<br />
spürbaren Mangel an qualifizierten Fachkräften<br />
kommen wird.<br />
Studie: Unternehmen brauchen<br />
100.000 Fachkräfte bis 2010<br />
Doch wie viele Fachkräfte werden Brandenburger<br />
Unternehmen zukünftig brauchen?<br />
Um eine Antwort auf diese Frage<br />
zu bekommen, hat das Brandenburger<br />
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit<br />
und Familie (MASGF) vor einem<br />
Jahr Wissenschaftler der Universität<br />
Jena beauftragt, in einer Studie den Fachkräftebedarf<br />
in Brandenburg zu untersuchen.<br />
Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Danach<br />
benötigen Brandenburger Unternehmen<br />
bis zum Jahr 2010 fast 100.000<br />
neue Fachkräfte, um diejenigen zu ersetzen,<br />
die in Rente gehen oder um ihren<br />
Betrieb zu erweitern. Bis zum Jahr 2015<br />
haben die Unternehmen Bedarf für wei-<br />
tere 100.000 Fachkräfte, so die Prognose<br />
der Wissenschaftler. Damit dieser Bedarf<br />
gedeckt werden kann, müssen die Unternehmen<br />
heute reagieren. Denn sie werden<br />
vor allem Nachwuchskräfte brauchen<br />
– gut qualifizierte Fachangestellte,<br />
Facharbeiter und Hochschulabsolventen.<br />
Aber gerade junge Leute<br />
wird es in Brandenburg<br />
immer weniger geben. Im<br />
Jahr 2010 wird sich die<br />
Zahl der 16- bis 18-Jährigen<br />
im Vergleich zu 2004<br />
in etwa halbiert haben.<br />
Nachwuchsförderung<br />
ist unverzichtbar<br />
Angesichts der Zahlen ist<br />
klar, dass die Unternehmen<br />
schon heute anfangen<br />
müssen, ihre Fachkräfte<br />
für morgen aufzubauen.<br />
Ausbildung und Nachwuchsförderung<br />
ist das<br />
Gebot der Stunde. Aber<br />
auch Qualifizierung der<br />
Mitarbeiter und Kompetenzentwicklung<br />
im Unternehmen<br />
sind Schlüssel<br />
für Strategien zur betrieblichen Fachkräftesicherung.<br />
Fachkräftemangel ist nicht gleich<br />
Arbeitskräftemangel<br />
Bei der Akquise von Fachkräften können<br />
die Unternehmen nicht auf alle Arbeitslosen<br />
gleichermaßen zurückgreifen.<br />
Denn sie brauchen ja vor allem qualifizierte,<br />
und zum Teil sogar sehr speziell<br />
qualifizierte Kräfte. Im Umkehrschluss<br />
heißt das, dass sich durch den errechneten<br />
Fachkräftebedarf nur bedingt eine<br />
Entlastung auf dem Arbeitsmarkt ergeben<br />
wird. Gute Chancen werden vor allem<br />
junge Menschen haben. Und auch<br />
arbeitslose Akademiker und arbeitslose<br />
Facharbeiter beziehungsweise Fachangestellte<br />
dürften wieder bessere Chancen<br />
auf eine Arbeit haben. Gering Qualifizierte<br />
dagegen werden ohne weitere<br />
Qualifizierungen von dem steigenden<br />
Fachkräftebedarf kaum profitieren. Sie<br />
werden weiterhin im Zentrum der Arbeitsmarktpolitik<br />
stehen müssen. �<br />
Dr. Swen Hildebrandt, MASGF<br />
BRANDaktuell<br />
3/<strong>2005</strong> 2/<strong>2005</strong>