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Heinz Klippert weist Wege aus der Krise - GEW

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Politische Bildung<br />

Berufliche Bildung<br />

Ausbildungsmarktsituation weiterhin dramatisch<br />

Für viele Berufsfachschüler<br />

ist<br />

die BBS nur 2.<br />

Wahl, weil ihre<br />

Ausbildungsplatzsucheerfolglos<br />

war.<br />

Foto: Butzke<br />

20<br />

Wolfgang Benz wies darauf hin, dass sich in diesen Produktionen<br />

Fiktion und Dokumentation vermischen; die<br />

Qualität <strong>der</strong> Filme sei z.T äußerst schlecht und entspreche<br />

kaum den historischen Tatsachen: „Durch das inflationäre<br />

Einbauen von Zeitzeugen wird eine Realität behauptet,<br />

die möglicherweise so nicht existiert hat“, kritisierte<br />

<strong>der</strong> Historiker. Darüber hin<strong>aus</strong> würden geschichtliche<br />

Ereignisse so personalisiert, dass <strong>der</strong> Zuschauer<br />

darüber hin<strong>aus</strong> die historischen Tatsachen nicht mehr<br />

wahrnehmen könne. So verwun<strong>der</strong>t es nicht, dass Sch<strong>aus</strong>pieler<br />

und Regisseure solcher Produktionen von Journalisten<br />

als „Experten für das Dritte Reich“ befragt werden.<br />

Steven Spielberg werde - nach seinem Film „Schindlers<br />

Liste“ - als kompetenter Holoc<strong>aus</strong>tforscher eingeschätzt,<br />

die Sch<strong>aus</strong>pielerin Julia Jentsch sollte Auskunft<br />

darüber geben, wie sich Sofie Scholl im Gestapo-Gefängnis<br />

fühlte. Bettina Schlanstein vom WDR stimmte mit<br />

Benz darin überein, dass die Zuschauer das Fiktionale<br />

oft authentischer wahrnehmen als die Realität. Aber auch<br />

im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gelte heute die Devise:<br />

„Du solltest nicht langweilen!“ Wenn das Fernse-<br />

Trotz Ausbildungspakt und Nachvermittlungsaktionen<br />

hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Rheinland-Pfalz<br />

weiter verschlechtert. Die Zahl <strong>der</strong> gemeldeten<br />

betrieblichen Ausbildungsplätze ist um ca. 6% gesunken,<br />

obwohl sich die Zahl <strong>der</strong> Bewerberinnen und<br />

Bewerber um fast 16% gegenüber dem Vorjahr erhöht<br />

hat.<br />

Der DGB-Vorsitzende Muscheid dazu: „Weniger Ausbildungsstellen,<br />

mehr Bewerberinnen und Bewerber. Die<br />

Situation auf dem rheinland-pfälzischen Ausbildungsmarkt<br />

bleibt weiterhin dramatisch. Von Oktober 2005<br />

hen die Zuschauer für die Beschäftigung mit historischen<br />

Themen gewinnen wolle, müsse man Berührungsängste<br />

gegenüber fiktionalen Elementen ablegen.<br />

Weitere Sektionen beschäftigten sich mit Themen wie<br />

„Politikinszenierung in <strong>der</strong> Mediengesellschaft“, dem<br />

Internet und neuen Formen <strong>der</strong> Kommunikation o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> „Macht <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>“. Den Abschlussvortrag des Kongresses<br />

am Samstagvormittag erlebten lei<strong>der</strong> nur wenige<br />

Teilnehmerinnen. Aufgrund starkem Schneefalls reiste<br />

<strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits<br />

frühzeitig nach H<strong>aus</strong>e und verpassten so den Hauptgast<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung, den ehemaligen Außen- und Premierminister<br />

Ungarns, Gyula Horn.<br />

Mainz bewies sich als guter Gastgeber eines Bundeskongresses.<br />

Die Veranstaltung hatte eine hohe Qualität, bot<br />

eine Reihe interessanter Fachbeiträge und den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern viele Möglichkeiten des fachlichen<br />

Aust<strong>aus</strong>ches und <strong>der</strong> Information.<br />

Weitere Informationen zum 10. Bundeskongress unter<br />

www.bpb.de (Link: Veranstaltungen / Dokumentationen).<br />

Lucas Schmitt<br />

bis Ende März diesen Jahres wurden <strong>der</strong> Agentur für<br />

Arbeit rd. 18.000 Ausbildungsplätze gemeldet, fast 1.100<br />

weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Den offenen<br />

Ausbildungsstellen stehen aktuell rund 29.000<br />

Bewerberinnen und Bewerber gegenüber.“<br />

Die Zahl <strong>der</strong> neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge<br />

sei wie<strong>der</strong> um 5,3% gesunken; am stärksten in Kaiserslautern<br />

mit -10% und Bad Kreuznach mit -9,3%. Auch<br />

die Nachvermittlungsaktion habe den meisten Jugendlichen<br />

keinen Ausbildungsplatz gebracht. Von den insgesamt<br />

3.600 nicht vermittelten Bewerberinnen und Bewerbern<br />

Ende September 2005 seien lediglich 900 in eine<br />

betriebliche Ausbildung o<strong>der</strong> eine EQJ-Maßnahme (Einstiegsqualifizierungsjahr)<br />

vermittelt worden; 1.100 habe<br />

man in berufsvorbereitende Maßnahmen <strong>der</strong> Arbeitsagenturen<br />

o<strong>der</strong> schulische Warteschleifen verwiesen;<br />

1.600 Jugendlichen sei überhaupt kein Angebot gemacht<br />

worden.<br />

Muscheid ver<strong>weist</strong> in diesem Zusammenhang auch auf<br />

die 22.000 Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr<br />

2005/06 die Berufsfachschule I begonnen haben. Für<br />

viele von ihnen sei Schule nur die 2. Wahl, weil ihre<br />

Ausbildungsplatzsuche erfolglos war.<br />

„Solange nur weniger als ein Drittel aller Unternehmen<br />

in Rheinland-Pfalz <strong>aus</strong>bilden, müssen wir Instrumente<br />

finden, die Ausbildungsbereitschaft <strong>der</strong> nicht <strong>aus</strong>bildenden<br />

Unternehmen zu erhöhen“, so Muscheid.<br />

Die Lage auf dem rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt ist<br />

auch für Jugendliche unter 25 Jahren nicht entspannt.<br />

Gegenüber <strong>der</strong> allgemeinen Arbeitslosenquote von 8,9%<br />

liegt die Quote <strong>der</strong> jugendlichen Arbeitslosen bei 10,1%.<br />

pm-dgb<br />

<strong>GEW</strong>-Zeitung Rheinland-Pfalz 5 / 2006

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