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Kommunikationsoptimierung: Vorüberlegungen zu ... - trans-kom

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Klaus Schubert <strong>trans</strong>-<strong>kom</strong> 2 [1] (2009): 109-150<br />

<strong>Kommunikationsoptimierung</strong>: <strong>Vorüberlegungen</strong> Seite 119<br />

<strong>zu</strong> einem fach<strong>kom</strong>munikativen Forschungsfeld<br />

Die Sprache einer Sprachgemeinschaft ist eine Gesamtsprache, die aus verschiedenen<br />

Varietäten besteht. Die Varietäten sind nicht disjunkt, sondern besitzen in der Gemeinsprache<br />

einen gemeinsamen lexikalen und grammatischen Kern. Die Varietäten werden in<br />

bestimmten Bereichen des menschlichen Handelns verwendet. Jene Varietäten, die der<br />

Kommunikation bei fachlichem Handeln dienen, sind die Fachsprachen. Es gibt keine absolute<br />

Trennlinie zwischen Gemeinsprache und Fachsprache, sondern eine stufenlose Skala<br />

unterschiedlicher Fachlichkeitsgrade. (Schubert 2007: 147)<br />

Fach<strong>kom</strong>munikation<br />

Während auf der systemlinguistischen Entwicklungsstufe der Gedanke an die Kommunikation<br />

in den Definitionen der Fachsprache mehr oder weniger stillschweigend vorausgesetzt<br />

ist, wird auf der kognitiv-<strong>kom</strong>munikativen Entwicklungsstufe das fachliche<br />

Kommunizieren selbst <strong>zu</strong>m Untersuchungsobjekt, sodass jetzt auch Definitionen des<br />

Begriffs Fach<strong>kom</strong>munikation vorgeschlagen werden. Eine recht frühe Begriffsbestimmung<br />

gibt Capurro. Sie ist jedoch eher beiläufig formuliert und nicht weiter ausgearbeitet,<br />

da Capurros eigentliches Thema die Fachinformation ist.<br />

Der Mitteilungsprozeß fachlicher Bedeutungsgehalte wird Fach<strong>kom</strong>munikation genannt.<br />

(Capurro 1986: 132)<br />

Capurros definitorisches Merkmal ist hier der mitgeteilte Inhalt. Andere Autoren betrachten<br />

das Handeln, mit dem die Kommunikation einhergeht, als definitorisch. So<br />

betonen mehrere Autoren, menschliches Handeln sei notwendigerweise an Kommunikation<br />

gekoppelt. Rothkegel nennt dies die “<strong>kom</strong>munikativen Anteile” (Rothkegel 1999:<br />

4) der Technik und benachbarter Fachgebiete. Kalverkämper (1998a: 1-2) macht eine<br />

ähnliche Aussage für den weiteren Bereich der Fach<strong>kom</strong>munikation. Baumann (1992:<br />

166) betrachtet einen noch weiteren Bereich und postuliert diese Kopplung für das<br />

menschliche Handeln schlechthin. Für das Untersuchungsfeld der vorliegenden Arbeit<br />

kann man diesen Gedanken mit den Worten paraphrasieren, dass fachliches Handeln<br />

stets mit fach<strong>kom</strong>munikativem Handeln einhergeht. Es ist daher nicht verwunderlich,<br />

dass dieser Gedanke in den unten <strong>zu</strong> besprechenden Überlegungen <strong>zu</strong>m Begriff des<br />

Fachs wiederkehrt.<br />

Die Kommunikation, die das Handeln im Fach begleitet und ermöglicht, ist die<br />

Fach<strong>kom</strong>munikation. Auf der kognitiv-<strong>kom</strong>munikativen Entwicklungsstufe ist diese<br />

Handlungsbindung das gängigste definitorische Merkmal. Baumanns Definition steht<br />

dabei in der Tradition der Fachsprachendefinition Hoffmanns, indem sie die Handlungsorienteriung<br />

in Form eines Verweises auf den Kommunikationsbereich formuliert.<br />

Unter der Fach<strong>kom</strong>munikation verstehen wir den differenzierten Gebrauch fachsprachlicher<br />

Mittel und Strukturen im Kommunikationsprozeß, der die Verständigung zwischen den<br />

Kommunikationsteilnehmern eines bestimmten gesellschaftlichen Kommunikationsbereichs<br />

sichern soll. (Baumann 1992: 3 Anm. 5)<br />

Hoffmann selbst definiert die Fach<strong>kom</strong>munikation etwa <strong>zu</strong>m selben Zeitpunkt. Auch<br />

diese Definition hat viele andere Autoren beeinflusst.<br />

Fach<strong>kom</strong>munikation ist die von außen oder von innen motivierte bzw. stimulierte, auf<br />

fachliche Ereignisse oder Ereignisabfolgen gerichtete Exteriorisierung und Interiorisierung<br />

von Kenntnissystemen und kognitiven Prozessen, die <strong>zu</strong>r Veränderung der Kenntnissysteme

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