Kommunikationsoptimierung: Vorüberlegungen zu ... - trans-kom
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Klaus Schubert <strong>trans</strong>-<strong>kom</strong> 2 [1] (2009): 109-150<br />
<strong>Kommunikationsoptimierung</strong>: <strong>Vorüberlegungen</strong> Seite 137<br />
<strong>zu</strong> einem fach<strong>kom</strong>munikativen Forschungsfeld<br />
Informationsdesign<br />
Das Informationsdesign 55 befasst sich mit der Gestaltung von Dokumenten im weitesten<br />
Sinne. Es greift damit in das <strong>kom</strong>munikative Handeln ein. Die hier formulierten<br />
Empfehlungen sind Formen des bewussten Eingreifens in der Dimension des technischen<br />
Mediums.<br />
Rechnergestütztes Übersetzen<br />
Rechnergestütztes Übersetzen ist eine Arbeitstechnik, bei der Teile des Gesamtarbeitsprozesses<br />
des Übersetzens, aber nicht der eigentliche Übertragungsschritt, von Softwaresystemen<br />
ausgeführt werden. Die inzwischen verbreitetste Form des rechnergestützten<br />
Übersetzens ist die Verwendung von Übersetzerarbeitsumgebungen. 56 Diese<br />
Softwaresysteme bestehen mindestens aus einer Textverarbeitungs<strong>kom</strong>ponente, einer<br />
Terminologiedatenbank und einem Überset<strong>zu</strong>ngsspeicher. Beim Übersetzen werden<br />
aus den beiden Ressourcen Überset<strong>zu</strong>ngsvorschläge für Wörter und Syntagmen (Terminologiedatenbank)<br />
und für Sätze (Überset<strong>zu</strong>ngsspeicher) gemacht. Das Ziel ist<br />
Konsistenz, Einheitlichkeit und Kostenreduktion durch Vermeidung doppelter Arbeit.<br />
Manche Systeme haben <strong>zu</strong>sätzlich eine Workflow<strong>kom</strong>ponente.<br />
Die Arbeit mit diesen Systemen bewirkt einen Eingriff in das <strong>kom</strong>munikative Handeln.<br />
Die Wirkung dieser Form des bewussten Eingreifens liegt in der Dimension des<br />
sprachlichen Ausdrucks. Bei Verwendung einer Workflowfunktionalität liegt sie <strong>zu</strong>dem<br />
in der Dimension der Arbeitsprozesse.<br />
Rechnergestützte Dokumentationserstellung<br />
Die Rechnergestützte Dokumentationserstellung setzt seit wenigen Jahren Textspeichersysteme<br />
ein. 57 Diese sind im Kern Überset<strong>zu</strong>ngsspeichersysteme. Sie werden bei<br />
der einsprachigen, auf späteres Übersetzen gerichteten Textproduktion eingesetzt und<br />
geben Satzformulierungsvorschläge ab, wobei die dahinterstehende Ressource ein<br />
Überset<strong>zu</strong>ngsspeicher ist. Das Ziel ist die Reduktion künftiger Überset<strong>zu</strong>ngskosten<br />
durch Verwendung von Sätzen, für die bereits eine automatisch einfügbare Überset<strong>zu</strong>ngsentsprechung<br />
vorliegt.<br />
Hier handelt es sich wie beim rechnergestützten Übersetzen und einen Eingriff in<br />
das <strong>kom</strong>munikative Handeln. Die Wirkung dieser Form des bewussten Eingreifens liegt<br />
in der Dimension des sprachlichen Ausdrucks. Bei Verwendung einer Workflowfunktionalität<br />
liegt sie auch in der Dimension der Arbeitsprozesse.<br />
Content-Management<br />
Content-Management ist eine Arbeitstechnik, bei der Dokumente jeweils bei Bedarf aus<br />
einer Vielzahl einzelner kleiner Komponenten, so genannter Contents, <strong>zu</strong>sammenge-<br />
55 Informationsdesign: Zur Benennung vgl. Anm. 50.<br />
56 Übersetzerarbeitsumgebung: Diese Softwaresysteme werden auch als Übersetzerarbeitsplatzsoftware,<br />
Überset<strong>zu</strong>ngsspeichersysteme oder Translation-Memory-Systeme bezeichnet.<br />
57 Textspeichersysteme: Schubert (2007: 124 Anm. 167).