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Berufsbilder der Region - Perspektive Berufsabschluss

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<strong>Berufsbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

Parchimer Übergangsmanagement<br />

Schule-Beruf (ParMa)<br />

Das Parchimer Netzwerk Übergangsmanagement ParMa wird geför<strong>der</strong>t aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und<br />

Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds <strong>der</strong> Europäischen Union.


2<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)


Tischler, Hotelfachfrau<br />

o<strong>der</strong> Gesundheitspfleger?<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Entscheidungen zu treffen, die zumindest für längere Zeit unser Leben bestimmen werden,<br />

ist nicht leicht. Bereits als junger Mensch ist man da gefor<strong>der</strong>t: Welcher Beruf passt zu<br />

mir? Was macht mir Spaß? Wo kann ich meine Interessen, meine Stärken und Neigungen<br />

einbringen? Wie passt eine künftige berufliche Tätigkeit zu meiner Lebensplanung? Fragen<br />

über Fragen. Die Antworten müsst ihr als Schülerinnen und Schüler schon selbst finden.<br />

Aber: Ihr werdet damit nicht allein gelassen. Lehrer, Eltern, Schulsozialarbeiter, Unternehmer<br />

– es gibt inzwischen ein großes Netzwerk, das euch im Berufswahlprozess aktiv begleitet.<br />

Das Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa) hat dieses Netzwerk<br />

in den zurückliegenden Jahren maßgeblich aufgebaut und Ideen entwickelt, wie es für euch<br />

einfacher wird, eine gute Entscheidung zu treffen. Für den eigenen Lebensweg, aber auch<br />

für die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Region</strong>, in <strong>der</strong> wir zu Hause sind. Fachkräfte werden hier dringend<br />

gebraucht. Für junge Menschen gibt es so gute <strong>Perspektive</strong>n wie nie zuvor. Und das in allen<br />

Branchen. Ob Industrie, Handel o<strong>der</strong> Dienstleistungssektor – immer mehr Unternehmen<br />

wollen den Kampf um die besten Köpfe gewinnen. Sie wollen EUCH!<br />

Ihr müsst euch entscheiden, wohin die berufliche Reise gehen soll. Ihr müsst euer Ziel<br />

kennen. Auch dafür gab und gibt es Unterstützung: ParMa hat zwei Jahre lang Monat für<br />

Monat ein Berufsbild vorgestellt. Auszubildende und junge Absolventen berichten darin authentisch<br />

über ihre Tätigkeit. Sie sagen, worauf es ankommt und erzählen, wie sie ihren<br />

Weg gefunden haben. Sie berichten über tolle Erfahrungen im Unternehmen, aber auch<br />

über echte Anstrengungen, um einen guten Abschluss zu erreichen.<br />

In dieser Broschüre sind 20 dieser <strong>Berufsbil<strong>der</strong></strong> zusammengefasst. Sie stehen als Beispiel<br />

für wirklich tolle und qualitativ hochwertige Ausbildungsangebote in <strong>der</strong> <strong>Region</strong>. Sie stehen<br />

auch für eine Vielzahl von Unternehmen, die mit euch etwas erreichen wollen.<br />

Nutzt diese Chancen und trefft eine gute Entscheidung, die zu eurem Plan vom Leben<br />

passt.<br />

Das ParMa-Team wünscht euch alles Gute auf dem Weg in das Berufsleben!<br />

Thomas Bohn Alexandra Otto Christina Möller Ines Hoffmann<br />

3


Berufsbild: Archäologe / Archäologin<br />

War es eine giftige Schlange, die dem<br />

Leben <strong>der</strong> ägyptischen Königin Kleopatra<br />

ein Ende bereitete? Wo wurde die<br />

als anmutig beschriebene Herrscherin<br />

beigesetzt? Welche Schätze birgt ihr<br />

Grab? – Geheimnisse wie diese würde<br />

Lars Saalow eines Tages schon gern<br />

lüften. Mit wissenschaftlichem Spürsinn<br />

und großer Leidenschaft, wie sie<br />

begeisterten Archäologen innewohnt.<br />

Geschichte hat den 35-Jährigen schon<br />

immer interessiert, <strong>der</strong> heute als Dezernent<br />

im Landesamt für Kultur und<br />

Denkmalpflege tätig ist. Als ausgewiesener<br />

Spezialist für die urgeschichtlichen<br />

Siedlungen unseres Bundeslandes<br />

sorgt er für fachliche Beratung von<br />

Kommunen, Ingenieurbüros und Bauherren<br />

bei <strong>der</strong>en Planungen, sofern sie<br />

Bodendenkmale berühren. Er erfasst<br />

systematisch die Meldungen über neue<br />

Funde von ehrenamtlichen Helfern und<br />

hauptberuflichen Mitarbeitern. Er organisiert,<br />

analysiert, dokumentiert und<br />

archiviert Grabungen und ist nur gelegentlich<br />

da, wo wirklich gebuddelt –<br />

pardon – gegraben wird.<br />

„Da hatte auch ich anfangs an<strong>der</strong>e Vorstellungen.<br />

Die Büroarbeit nimmt schon<br />

einen großen Teil meiner Tätigkeit ein“,<br />

sagt Lars Saalow. Unzählige Bücher<br />

und noch mehr Aktenordner stehen in<br />

seinem Büro im Wiligra<strong>der</strong> Schloss.<br />

Aber immer wie<strong>der</strong> zieht es den Forscher<br />

auch dorthin, wo sich spannende<br />

Geschichte im Boden verbirgt. Zum<br />

Beispiel, wenn er mit Bodendenkmalpflegern<br />

unterschiedlichsten Alters über<br />

Äcker streift. Den ehrenamtlich Aktiven<br />

steht <strong>der</strong> Fachmann dabei beson<strong>der</strong>s<br />

im Landkreis Ludwigslust-Parchim als<br />

Betreuer zur Seite.<br />

4<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Spurensuche in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

Grabbeigabe aus <strong>der</strong> Jungsteinzeit: Lars Saalow zeigt<br />

ein bedeutendes Fundstück aus Bad Doberan. Der Becher<br />

ist rund 4000 Jahre alt.<br />

Das Studium <strong>der</strong> Ur- und Frühgeschichte<br />

sowie <strong>der</strong> Klassischen Archäologie hat<br />

Lars Saalow in Greifswald und Marburg<br />

absolviert. Zuvor belegte er für zwei Semester<br />

BWL – „ich dachte zunächst, es sei<br />

gut, etwas zu studieren, was ein bisschen<br />

Sicherheit im Beruf verheißt“, sagt <strong>der</strong><br />

gebürtige Ueckermün<strong>der</strong>. Die Erkenntnis,<br />

dass er mit <strong>der</strong> Betriebswirtschaft nicht<br />

glücklich werden würde, kam dann aber<br />

schnell. Und so stieg Lars Saalow um.<br />

In eine Disziplin, die mit sehr viel Theorie


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

und somit je<strong>der</strong> Menge Lernen verbunden<br />

ist. Praktische Erfahrungen sammelte er<br />

in den Semesterferien bei Lehrgrabungen.<br />

Auch im Mittelmeerraum, wo nach Relikten<br />

aus antiker Zeit gesucht wird.<br />

„Bei meinen jetzigen Aufgaben stehen<br />

hingegen Rettungsgrabungen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Dabei geht es um die Bergung und<br />

Dokumentation von Bodendenkmalen“,<br />

sagt <strong>der</strong> Experte. Gut 7000 davon sind<br />

in Mecklenburg-Vorpommern oberirdisch<br />

sichtbar, beispielsweise als Grabhügel<br />

o<strong>der</strong> slawische Burganlagen wie in Groß<br />

Raden. Mehr als zehn Mal so viele Bodendenkmale<br />

sind jedoch in <strong>der</strong> Erde verborgen,<br />

weiß <strong>der</strong> Archäologe. Und längst<br />

nicht alle werden geborgen. „Bodendenkmalpflege<br />

bedeutet eben auch, Dinge da<br />

zu belassen, wo sie sind. Das ist <strong>der</strong> beste<br />

Schutz. Gegraben wird meist nur da, wo<br />

es Baumaßnahmen notwendig machen,<br />

um Zerstörung zu verhin<strong>der</strong>n“, sagt Lars<br />

Saalow auch mit Blick auf immer bessere<br />

Untersuchungsmethoden. Diese ermöglichen<br />

es den Spezialisten, von <strong>der</strong> Erdoberfläche<br />

aus zu erkunden, wie es viele<br />

Schichten tiefer aussieht.<br />

Und das interessiert Lars Saalow nicht<br />

nur während seiner beruflichen Tätigkeit.<br />

Archäologische Arbeit sei auch etwas für<br />

die Freizeit. „Urlaubsziele suche ich schon<br />

danach aus, wo es schöne Museen und<br />

spannende Dinge zu sehen gibt“, sagt er<br />

mit Begeisterung. Und die treibt ihn auch,<br />

wenn wissenschaftliche Publikationen zu<br />

schreiben sind o<strong>der</strong> seine Doktorarbeit auf<br />

Fertigstellung wartet.<br />

Stichwort: Archäologe/Archäologin<br />

Archäologen sind Forscher. Sie veranschaulichen<br />

uns, wie das Leben vor Hun<strong>der</strong>ten, ja Tausenden<br />

von Jahren ablief. Dazu begeben sie sich auf Spurensuche:<br />

Sie graben nach wertvollen Zeugnissen<br />

von Hochkulturen in unterschiedlichsten Län<strong>der</strong>n.<br />

Aber auch vor <strong>der</strong> eigenen Haustür sind sie aktiv<br />

und bewahren Geschichte. Ein Beispiel dafür ist die<br />

aktive Begleitung von Baumaßnahmen, um mögliche<br />

Funde auszumachen und sicher zu stellen.<br />

Puzzleteile bei dieser spannenden Tätigkeit haben<br />

die Gestalt von Münzen, Scherben und Schmuckstücken.<br />

Sie finden sich auch als Bodenfärbung, in<br />

<strong>der</strong> Anordnung von Steinen, in Gräbern o<strong>der</strong> schriftlichen<br />

Überlieferungen. Akribische Dokumentation<br />

und sorgsame Archivierung <strong>der</strong> Funde bestimmen<br />

den Arbeitsalltag. Die Arbeit bei Ausgrabungen kann<br />

ein echter Knochenjob sein: Klimatische Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> räumliche Enge halten Archäologen<br />

jedoch nicht von ihrer Spurensuche ab.<br />

Voraussetzung:<br />

Hochschulreife und Studium<br />

Wer sich einbringen möchte in die akribische Spurensuche<br />

im Leben längst vergangener Zeiten, <strong>der</strong><br />

sollte großes Interesse für Geschichte mitbringen.<br />

Die Fähigkeit, methodisch korrekt und selbstständig<br />

ein Forschungsthema zu bearbeiten ist ebenso<br />

wichtig wie Teamfähigkeit. Geduld, durchaus auch<br />

handwerkliches Geschick und Präzision helfen, bei<br />

Ausgrabungen wertvolle Überreste vergangener<br />

Kulturen für die Nachwelt zu bewahren, diese zu<br />

dokumentieren und zu analysieren. Vorstellungskraft<br />

erweist sich nicht nur bei Grabungen von Vorteil.<br />

Auch bei <strong>der</strong> Präsentation, z.B. in Museen, hilft<br />

sie dem Archäologen, ein möglichst authentisches<br />

Bild aus <strong>der</strong> Ursprungszeit <strong>der</strong> Funde zu präsentieren.<br />

Vorkenntnisse in alten Sprachen (Latein, Griechisch)<br />

sind gern gesehen.<br />

Studium:<br />

Die Studiendauer variiert je nach Universität, Studienfach<br />

und Abschluss. Die Regelstudienzeit für das<br />

Hauptfachstudium <strong>der</strong> Vor- und Frühgeschichtlichen<br />

Archäologie an <strong>der</strong> Universität Hamburg beispielsweise<br />

beträgt einschließlich <strong>der</strong> Magisterprüfung<br />

neun Semester. Die Universität Erlangen bietet einen<br />

Bachelor-Studiengang Archäologische Wissenschaften<br />

(sechs Semester) bzw. Master-Studiengänge<br />

zur Klassischen Archäologie bzw. zur Ur- und<br />

Frühgeschichte (Regelstudienzeit zehn bis zwölf<br />

Semester). <strong>Perspektive</strong>n: Archäologen sind häufig<br />

an Universitäten (Altertumsforschung) tätig. Interessante<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen warten jedoch auch an<br />

unterschiedlichsten Museen und Institutionen, die<br />

sich mit Denkmalschutz befassen.<br />

5


Berufsbild: Augenoptiker/-in<br />

Gutes Sehen und gutes Aussehen sind wichtige Aspekte bei <strong>der</strong> Tätigkeit von Monic Scheel. Sie konnte ihre Ausbildung<br />

im Sommer 2011 erfolgreich abschließen und arbeitet als Augenoptiker-Gesellin in ihrem Lehrbetrieb.<br />

Menschenkenntnis, handwerkliches Geschick,<br />

räumliches Vorstellungsvermögen<br />

und eine aufgeschlossene Art – diese<br />

Voraussetzungen brachte Monic Scheel<br />

für ihren Traumberuf mit. Die 21-Jährige<br />

möchte im nächsten Jahr ihre Ausbildung<br />

als Augenoptikerin abschließen. Mit guten<br />

Ergebnissen versteht sich. Denn am<br />

schönsten wäre es für sie, wenn es in ihrer<br />

Fielmann-Filiale in Parchim mit einer<br />

Anstellung klappt.<br />

Gutes Sehen und gutes Aussehen waren<br />

<strong>der</strong> Anlass für Monic, zu Fielmann zu<br />

gehen. „Zunächst allerdings als Kundin“,<br />

erinnert sich die junge Frau aus Demen.<br />

„Beim Anpassen von Kontaktlinsen kam<br />

das Gespräch auf Praktikumsmöglichkeiten.<br />

Ich nutzte die Chance und lernte<br />

schon in <strong>der</strong> Schulzeit das Unternehmen<br />

kennen.“ Doch manchmal sind es Umwe-<br />

6<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Mehr als nur Brillen...<br />

ge, die letztlich zum Ziel führen… „Nach<br />

Abschluss <strong>der</strong> 10. Klasse bin ich erst einmal<br />

nach Hamburg gegangen und habe<br />

eine Ausbildung im Finanzamt gemacht.<br />

Ich merkte aber schnell, dass mir <strong>der</strong><br />

Kontakt zu Menschen fehlt. Die Arbeit<br />

war auch nicht beson<strong>der</strong>s abwechslungsreich“,<br />

gibt Monic zu. Kurzerhand nahm<br />

sie einen weiteren Anlauf und begann ihre<br />

zweite Ausbildung: zur Augenoptikerin.<br />

Und das war eine Punktlandung. „Egal,<br />

ob in <strong>der</strong> Werkstatt, im Büro o<strong>der</strong> im Laden<br />

– die Arbeit ist unglaublich vielseitig.“<br />

In <strong>der</strong> Werkstatt ist größte Präzision, aber<br />

auch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />

gefragt: Beim Schleifen von Gläsern, beim<br />

manuellen Brechen <strong>der</strong> Kanten o<strong>der</strong> beim<br />

Montieren von Bügeln. Auch Löten und<br />

Kitten sowie Richtarbeiten gehören zu<br />

diesem Handwerk, dessen Grundlagen im


Stichwort: Augenoptiker/-in<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Unternehmen sowie an einer Berufsschule<br />

gelehrt werden.<br />

„Eine Brille muss in verschiedener Hinsicht<br />

zu ihrem Träger passen“, erklärt<br />

Monic. Das fängt beim Ermitteln <strong>der</strong> individuellen<br />

Sehstärke und <strong>der</strong> Herstellung<br />

optimal angepasster Gläser an und reicht<br />

schließlich bis zur Wahl einer typgerechten<br />

Fassung, die mit dem Stil des Kunden<br />

harmoniert. „Was dem einen steht, sieht<br />

bei einem an<strong>der</strong>en noch lange nicht schick<br />

aus. Einer schwört auf seine Brille, ein an<strong>der</strong>er<br />

wie<strong>der</strong>um bevorzugt Kontaktlinsen“,<br />

berichtet die junge Frau. Ihre beratende<br />

Tätigkeit umfasst demnach nicht nur Brillen.<br />

Ein Augenoptiker, sagt Monic, passt<br />

unterschiedlichste Sehhilfen auf die individuellen<br />

Fehlsichtigkeiten und Wünsche<br />

<strong>der</strong> Kunden an. Fachkompetenz und ein<br />

Gespür für modische Trends seien dafür<br />

eine gute Basis.<br />

Echte Herausfor<strong>der</strong>ungen warten auf die<br />

Auszubildende, wenn sie im Geschäft tätig<br />

ist: Bei durchschnittlich 30 Kundenkontakten<br />

pro Tag muss sich Monic sehr schnell<br />

auf unterschiedlichste Charaktere mit unterschiedlichsten<br />

Wünschen einstellen<br />

können. Und nicht immer, so weiß Monic<br />

seit langem, kommen Kunden voller Vor-<br />

Augenoptiker beraten ihre Kunden individuell, wenn<br />

Sehhilfen benötigt werden. Sie führen Sehtests durch,<br />

geben Tipps zur Pflege beispielsweise von Kontaktlinsen<br />

und kümmern sich natürlich um eine neue Brille.<br />

Dazu wählen sie passende Gläser aus, schleifen<br />

diese und setzen sie präzise ein. Auch Reparaturen<br />

optischer Geräte gehören zur Arbeit in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

dazu. Von den Kunden geschätzt wird beson<strong>der</strong>s die<br />

persönliche Beratung zum Aussehen, um mit einem<br />

neuen Gestell dem Typ und dem Stil des Trägers gerecht<br />

zu werden. Neben Verkaufstätigkeiten gehören<br />

auch kaufmännische Aspekte zu diesem Beruf.<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife; technisches und handwerkliches Geschick,<br />

akkurates und präzises Arbeiten, räumliches<br />

freude auf eine neue schicke Brille in den<br />

Laden. „Wenn jemandem gerade die Brille<br />

kaputt gegangen ist und keine zweite vorhanden<br />

ist, ist das natürlich ärgerlich. Da<br />

braucht man schon eine gute Menschenkenntnis,<br />

um jeden individuell anzusprechen,<br />

gut zu beraten und am Ende zufrieden<br />

verabschieden zu können.“ Und das<br />

will erst einmal gelernt sein.<br />

Monic hat das natürlich längst drauf. Unterstützung<br />

bekommt sie von einem netten<br />

und erfahrenen Team. Denn in <strong>der</strong> Parchimer<br />

Fielmann-Filiale stehen neben einem<br />

Meister alle Gesellen den Auszubildenden<br />

zur Seite, sagt Nie<strong>der</strong>lassungsleiterin Stefanie<br />

Marien. Sie selbst ist seit zehn Jahren<br />

dabei und weiß, dass <strong>der</strong> Beruf des<br />

Augenoptikers in <strong>der</strong> Tat viele Facetten<br />

vereint. „Das Handwerkliche steht sicher<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Wichtig sind aber auch<br />

kaufmännische Aspekte und das Verständnis,<br />

als Dienstleister aufzutreten.“<br />

Seit vielen Jahren gehört die Ausbildung<br />

junger Menschen zum Alltag bei Fielmann<br />

in Parchim. In jedem Jahr verstärkt ein<br />

neuer Azubis die Filiale. „Interessierte<br />

Jugendliche sind je<strong>der</strong>zeit willkommen,<br />

während eines Praktikums unsere Arbeit<br />

kennen zu lernen“, so Stefanie Marien.<br />

Vorstellungsvermögen, Einfühlungsvermögen, Freude<br />

am Umgang mit Menschen und Fähigkeit zur Kommunikation,<br />

Interesse an beraten<strong>der</strong> Tätigkeit<br />

Als vorteilhaft erweisen sich gute Kenntnisse in Mathematik,<br />

Physik, Technik und auch Werken.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

drei Jahre; Qualifikation zum/zur Augenoptikermeister/in<br />

bzw. Techniker/-in <strong>der</strong> Fachrichtungen Elektrotechnik<br />

o<strong>der</strong> Medizintechnik möglich<br />

Einsatzorte:<br />

Augenoptiker sind überwiegend in Unternehmen des<br />

Augenoptiker-Handwerks tätig. Ihre Arbeitsbereiche<br />

finden sich im Geschäft, in <strong>der</strong> Werkstatt und in Büroräumen.<br />

7


Berufsbild: Bankkauffrau/mann<br />

Aktien o<strong>der</strong> Fonds, Sparbuch o<strong>der</strong> Altersvorsorge,<br />

Bausparen o<strong>der</strong> Weihnachtswünsche<br />

– wer ein bisschen Geld<br />

zur Seite legen kann, möchte sein Erspartes<br />

in Sicherheit wissen. Aber was<br />

ist sicher in einer Zeit, da Börsenkurse<br />

stündlich steigen o<strong>der</strong> fallen? Welche<br />

Geldanlage passt zu einem und wovon<br />

sollte man besser die Finger lassen?<br />

Was, wenn man mehr Geld braucht als<br />

man hat? Denise Albs kann auf viele<br />

dieser Fragen eine Antwort geben. Die<br />

21-Jährige wird in wenigen Monaten<br />

ihre Ausbildung zur Bankkauffrau abschließen<br />

und möchte dann in ihrem<br />

Beruf durchstarten. Am liebsten im Bereich<br />

Service. Da sei sie viel unterwegs<br />

und mit immer wie<strong>der</strong> neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

konfrontiert. „Ich mag vor<br />

allem den Kontakt zu den Kunden“,<br />

sagt die junge Frau aus Spornitz. Menschen<br />

zu beraten, ihnen Vorschläge zu<br />

unterbreiten und in allen Fragen rund<br />

um das Thema Geld eine kompetente<br />

Ansprechpartnerin zu sein, das hat sich<br />

Denise zum Ziel gemacht. „Es ist ein<br />

schönes Gefühl, wenn man spürt, wie<br />

dankbar vor allem Ältere sind“, sagt die<br />

Auszubildende im dritten Ausbildungsjahrjahr.<br />

Aber auch für Gleichaltrige hat<br />

sie inzwischen eine Menge Tipps, um<br />

beispielsweise die Finanzierung des<br />

ersten Autos hinzukriegen.<br />

Nach ihrem Abitur am Parchimer Friedrich-Franz-Gymnasium<br />

strebte Denise<br />

danach, etwas zu tun, das ihre Eigenständigkeit<br />

för<strong>der</strong>t. „Natürlich wollte ich<br />

auch finanziell an Unabhängigkeit gewinnen.<br />

Deshalb habe ich mich für eine<br />

Berufsausbildung entschieden.“ Die<br />

sollte sie ins Verwaltungsfach führen.<br />

Doch Bewerbungen in Kiel und Ham-<br />

8<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Guter Service rund ums Geld<br />

Guter Service rund ums Geld – für Denise Albs zählt<br />

eine fundierte Beratung. Nach ihrer Ausbildung möchte<br />

die angehende Bankkauffrau gern im Service tätig<br />

sein.<br />

burg brachten nicht den gewünschten Erfolg.<br />

Bei <strong>der</strong> Sparkasse Parchim-Lübz bekam<br />

sie eine Zusage. Und das hat sich für<br />

Denise als erste Wahl erwiesen. „Zuerst<br />

habe ich mich gefreut, schon vor den Prüfungen<br />

zu wissen, wie es nach dem Abitur<br />

weitergeht. Ich hatte einen Ausbildungsplatz<br />

sicher“, sagt die junge Frau. Sehr<br />

schnell spürte sie, dass diese Ausbildung<br />

auch ihrem Naturell sehr entgegen kam.<br />

„Ich brauche den Kontakt zu Menschen.


Stichwort Bankkauffrau/mann<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

In einer Verwaltung wäre es mir auf Dauer<br />

sicher zu langweilig geworden.“<br />

Am Anfang stand sie an <strong>der</strong> Seite erfahrener<br />

Mitarbeiter, hörte aufmerksam zu, wie<br />

ein Beratungsgespräch aufgebaut wird<br />

und wie man am besten auf die Wünsche<br />

eines Kunden eingeht. Dann kam ihre<br />

Feuertaufe: „Ich war furchtbar aufgeregt“,<br />

erinnert sich Denise an das erste eigene<br />

Gespräch. Ein junger Mann wollte Geld<br />

aus seinem Sparvertrag für eine größere<br />

Anschaffung. „Mir ging ständig durch den<br />

Kopf, ob ich alles richtig mache und ob <strong>der</strong><br />

Kunde zufrieden sein wird“, erinnert sich<br />

die angehende Bankkauffrau. Heute kann<br />

sie darüber schmunzeln, denn sie war gut<br />

gewappnet mit dem Wissen aus <strong>der</strong> Berufsschule<br />

und <strong>der</strong> Praxis. Das liege auch<br />

an <strong>der</strong> Bereitschaft <strong>der</strong> Kollegen, den <strong>der</strong>zeit<br />

neun Azubis zu helfen, wann immer<br />

Rat gefragt ist. Ein offenes Miteinan<strong>der</strong>,<br />

Wertschätzung und das Gefühl, als Team<br />

zu arbeiten, machen es dem Berufsnachwuchs<br />

leicht, im Bankgeschäft Fuß zu fassen,<br />

schätzt Denise ein.<br />

Heute tritt Denise im schicken Business-<br />

Outfit an den Service-Punkt. Ob Dauer-<br />

Bankkaufleute sind die Spezialisten rund um das Thema<br />

Geld. Sie beraten nicht nur bei <strong>der</strong> Eröffnung eines<br />

Kontos, beim Anlegen eines Dauerauftrages o<strong>der</strong><br />

bei einer komplizierten Überweisung ins Ausland. Sie<br />

kennen unterschiedlichste Formen <strong>der</strong> Geldanlage für<br />

Kunden, die Erspartes anlegen möchten. Sie prüfen<br />

Kreditwürdigkeit und passen Raten an, wenn Privat-<br />

und Firmenkunden Kapital benötigen. Darüber hinaus<br />

sind Bankkaufleute Ansprechpartner für Bausparverträge,<br />

Lebensversicherungen o<strong>der</strong> auch die Riester-<br />

Rente. Sie planen und steuern eine Reihe innerbetrieblicher<br />

Abläufe – denn „Zeit ist Geld“, und das muss<br />

zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen.<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife bzw. Abitur. Beson<strong>der</strong>s wichtig sind im<br />

Bankgeschäft Eigenschaften wie Vertrauenswürdigkeit,<br />

Verschwiegenheit und Verantwortungsbewusst-<br />

auftrag o<strong>der</strong> Überweisung, Kontoführung<br />

o<strong>der</strong> online-Banking, Anlageprodukte o<strong>der</strong><br />

Finanzierungen – in Sachen Geld weiß die<br />

Auszubildende, wo es lang geht. Dabei<br />

genießt sie die Vielfalt, die in ihrem Beruf<br />

steckt. „Es ist spannend mitzuerleben, wie<br />

sich zum Beispiel beim Bau eines Hauses<br />

Lebenswünsche von Menschen erfüllen.<br />

O<strong>der</strong> wie es gelingt, große Unternehmen<br />

auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

sicher zu begleiten.“<br />

sein. Das „Bankgeheimnis“ hat nichts von seiner<br />

Bedeutung verloren – Kunden verlassen sich darauf,<br />

dass ihr Geld in guten Händen ist und ihre Vermögensverhältnisse<br />

nur sie etwas angehen.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Die Ausbildung zur Bankkauffrau / zum Bankkaufmann<br />

dauert drei Jahre. Gelernt wird an <strong>der</strong> Berufsschule<br />

(z. B. in Schwerin) und in einem Bankunternehmen.<br />

Einsatzorte:<br />

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung arbeiten<br />

Bankkaufleute in <strong>der</strong> Regel in Kreditinstituten wie<br />

Banken, Sparkassen, Girozentralen… Wer mag, kann<br />

sich auch für eine Tätigkeit an <strong>der</strong> Börse o<strong>der</strong> im Wertpapierhandel<br />

interessieren. Aufstiegschancen bieten<br />

sich beispielsweise durch ein Studium (Bankbetriebswirt,<br />

Bankfachwirt).<br />

9


Berufsbild: Chemielaborant/-in<br />

Im Prüflabor ist Jennifer in ihrem Element. Sie hat an <strong>der</strong> abwechslungsreichen Tätigkeit viel Spaß.<br />

Weißer Kittel, weiße Hose, Handschuhe,<br />

eine Schutzbrille: Wenn sich Jennifer Even<br />

an ihre Arbeit macht, dann wird es richtig<br />

spannend. Sie soll den Reinheitsgehalt<br />

von Glycerin überprüfen. Genauer gesagt<br />

von Pharma-Glycerin, einem <strong>der</strong> Nebenprodukte<br />

bei <strong>der</strong> Herstellung von Biodiesel<br />

aus Rapsöl. Exakt fünf Gramm kommen<br />

in die Schale. Dann träufelt die 20-Jährige<br />

mit einer Pipette ein wenig Schwefelsäure<br />

dazu. Ganz vorsichtig, denn diese Chemikalie<br />

ist ziemlich ätzend. Klar, daran kann<br />

sich je<strong>der</strong> erinnern, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule den<br />

Chemieunterricht nicht völlig verschlafen<br />

hat. Jennifer hat mit Interesse die naturwissenschaftlichen<br />

Fächer verfolgt. Schon<br />

damals hatte die junge Frau aus Sternberg<br />

viel Freude am Experimentieren.<br />

„Es ist toll zu sehen, welche chemischen<br />

o<strong>der</strong> physikalischen Prozesse ablaufen,<br />

was passiert, wenn man bestimmte Stoffe<br />

10<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Magische Momente am Muffelofen<br />

zusammenbringt. Das bringt eine Menge<br />

an Erkenntnissen auch für den Alltag. Man<br />

versteht Dinge, über die man eigentlich<br />

nicht nachdenken würde“, sagt sie und<br />

platziert das Schälchen mit einer Zange<br />

auf einer Wärmeplatte. Die befindet sich<br />

unter einem Abzug hinter einer schützenden<br />

Glasscheibe. Konzentration und Disziplin<br />

sind dabei gefragt, um alles richtig<br />

zu machen. „Es ist wichtig, das Gemisch<br />

ständig zu schwenken, damit kein Siedeverzug<br />

entsteht“, erklärt die Auszubildende.<br />

Ihr Blick ruht auf dem Schälchen,<br />

in dem die Masse tüchtig blubbert und<br />

sich langsam schwarz färbt. Der stechende<br />

Geruch, <strong>der</strong> dabei entsteht, erreicht<br />

Jennifer und ihre Kolleginnen nicht. Das<br />

blitzsaubere Prüflabor bei ecoMotion in<br />

Sternberg ist mit mo<strong>der</strong>nster Abzugstechnik<br />

ausgestattet. Sicherheit steht hier an<br />

erster Stelle, damit die Chemielaboranten


Stichwort: Chemielaborant/-in<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

ihre Aufgaben akkurat und in höchster<br />

Qualität erledigen können. Denn Reinheit<br />

<strong>der</strong> Substanzen, die beispielsweise in <strong>der</strong><br />

Pharma-Industrie weiterverarbeitet werden,<br />

entscheidet nicht nur über den Preis<br />

<strong>der</strong> Produkte, son<strong>der</strong>n auch darüber, welche<br />

Kunden welche Mengen abnehmen.<br />

Wirtschaftliches Denken ist also auch gefragt,<br />

wenn Jennifer das inzwischen gelähnliche<br />

und hochgiftige Prüfmaterial zum<br />

Muffeloffen bringt. Zwei Stunden lang wird<br />

es hier bei hohen Temperaturen zu Asche<br />

verglüht.<br />

Am nächsten Tag wertet Jennifer die Sulfat-Asche<br />

aus. Für weitere Tests stehen in<br />

großen Flaschen verschiedene Indikatoren<br />

bereit, die die wun<strong>der</strong>samsten Farben<br />

entstehen lassen. „Von pink bis blau ist<br />

alles dabei“, lacht die angehende Chemielaborantin<br />

beim Blick auf das Farbenspiel.<br />

„Die Ergebnisse müssen exakt protokolliert<br />

und in Listen eingetragen werden.<br />

Am Ende des aufwändigen Prüfprozesses<br />

steht das Schreiben von Zertifikaten“, berichtet<br />

Jennifer, die inzwischen am Computer<br />

sitzt und ihren Kollegen in <strong>der</strong> Produktion<br />

beste Arbeit bescheinigen kann.<br />

Chemielaborantin(inn)en sind ausgesprochen experimentierfreudig.<br />

Sie untersuchen organische und anorganische<br />

Stoffe sowie Verbindugen und verfolgen den<br />

verlauf chemischer Prozesse. Sie stellen selbst neue<br />

Stoffverbindungen her, überprüfen <strong>der</strong>en Inhalte zu<br />

Kontrollzwecken o<strong>der</strong> optimieren die Zusammensetzug,<br />

wenn es z.B. um die Herstellung neuer Produkte<br />

geht. Dazu greifen sie auf verschiedene chemische<br />

und physikalische Verfahren zurück. Die Messergebnisse<br />

werden am Comuter ausgewertet und protokolliert.<br />

Voraussetzung:<br />

Ein guter Realschulabschluss, Azubis mit Hochschulreife<br />

werden von vielen Unternehmen bevorzugt<br />

eingestellt. Wichtiger als <strong>der</strong> Abschluss sind jedoch<br />

umfassende Kenntnisse in Chemie und Mathematik.<br />

Formeln, Periodensystem, chemische Reaktionsverläufe–<br />

das muss sitzen, wenn man mit gefährlichen<br />

und giftigen Stoffen arbeitet. Gutes Wissen in Physik<br />

Der Weg in ihren Ausbildungsbetrieb war<br />

für die aus Dabel stammende junge Frau<br />

ein kurzer. „Ich wollte nach dem Abitur unbedingt<br />

eine Ausbildung machen und habe<br />

mich rechtzeitig umgehört. In <strong>der</strong> Schule<br />

wurde ich auf ecoMotion aufmerksam und<br />

habe mich beworben. Das hat absolut gepasst“,<br />

erinnert sie sich. Nach <strong>der</strong> elften<br />

Klasse wechselte die Schülerin mit <strong>der</strong><br />

Fachhochschulreife in das Unternehmen,<br />

in dem sie dreieinhalb Jahre lernt. Zusätzliches<br />

Rüstzeug bekommt sie auf speziellen<br />

Seminaren.<br />

Richtig viel zu tun gibt es an <strong>der</strong> Berufsschule.<br />

Was hier gelehrt wird, habe nichts<br />

mehr mit Schulchemie zu tun. Es sei eher<br />

vergleichbar mit dem Grundstudium <strong>der</strong><br />

Chemie. Dafür müsse man sich ganz<br />

schön ins Zeug legen, sagt Jennifer. Und<br />

das macht sie auch. „Ich möchte nach<br />

meiner Ausbildung gern studieren, am<br />

liebsten Chemie-Ingenieurwesen.“ Dann<br />

kann sie ihre Erfahrungen aus dem Umgang<br />

mit komplizierter Technik einbringen<br />

in die Entwicklung neuer Geräte. Und sicher<br />

vielen Männer zeigen, was junge<br />

Frauen alles drauf haben.<br />

und Biologie sind ebenso selbstverständlich wie Sorgfalt<br />

und Verantwortungsbewusstsein. Auch Durchhaltevermögen<br />

und Zielstrebigkeit bei lange währenden<br />

Testreihen gehören dazu.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Die Ausbildung zur Chemielaborantin / zum Chemielaborant<br />

dauert dreieinhalb Jahre. Gelernt wird an <strong>der</strong><br />

Berufschule (z.B. in Zierow bei Wismar) und in einem<br />

Unternehmen.<br />

Einsatzorte:<br />

Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslabore sind<br />

die wesentlichen Einsatzorte von Chemielaborant(inn)<br />

en. Solche Labore gibt es in <strong>der</strong> chemischen und pharmazeutischen<br />

Industrie ebenso wie in den Bereichen<br />

Farben und Lacke, Nahrungsmittel bzw. Kosmetik<br />

sowie in naturwissenschaftlichen und medizinischen<br />

Instituten von Hochschulen und Universitäten.<br />

11


Einen grünen Daumen – den hat Hannes<br />

Maximilian Tetzlaff nicht unbedingt. Viel<br />

mehr hat er einen Blick für das Grüne. Er<br />

liebt die Natur und ist gern in den Weiten<br />

<strong>der</strong> mecklenburgischen Landschaft unterwegs.<br />

Mit schwerer Technik, die ihn absolut<br />

begeistert: Sein wichtigstes Arbeitsgerät<br />

verfügt über stolze 370 Pferdestärken<br />

und Klimaanlage, hat Rä<strong>der</strong>, die größer<br />

sind als er selbst und zieht schnurgerade<br />

Furchen dank Satellitennavigation.<br />

Obwohl Hannes erst gut die Hälfte seiner<br />

dreijährigen Ausbildungszeit hinter sich<br />

hat, beherrscht er die mo<strong>der</strong>ne Schlepptechnik<br />

aus dem Effeff. Der 18-Jährige<br />

lernt bei <strong>der</strong> Mecklenburgischen Güterverwaltungs-<br />

und Dienstleistungsgesellschaft<br />

in Wamckow einen Beruf, <strong>der</strong> für ihn wie<br />

geschaffen ist: Fachkraft für Agrarservice.<br />

„Das ist Technik pur“, schwärmt Hannes in<br />

<strong>der</strong> großen Werkstatt des Betriebshofes.<br />

12<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Fachkraft für Agrarservice<br />

Mit 370 Pferdestärken übers Feld<br />

Letzte Vorbereitungen für die Bodenbearbeitung: Hannes Maximilian Tetzlaff wechselt ein Schar am Grubber.<br />

Schon als kleiner Junge drehte er mit dem<br />

Trettrecker seine Runden, hat beim Pflügen<br />

und Dreschen zugesehen und den<br />

Bauern bei <strong>der</strong> Ernte geholfen. Einen Beruf<br />

in <strong>der</strong> Landwirtschaft zu ergreifen, lag<br />

für ihn deshalb nahe – trotz des großen<br />

Arbeitsaufkommens z. B. in <strong>der</strong> Erntezeit,<br />

wenn bis spät in die Nacht und auch am<br />

Wochenende zu tun ist. Hannes versuchte<br />

sich in einer Schlosserei bei einem Praktikum<br />

und informierte sich auf <strong>der</strong> MeLa.<br />

20 Bewerbungen hat <strong>der</strong> junge Mann,<br />

<strong>der</strong> im Klützer Winkel zu Hause ist, dann<br />

losgeschickt. Die schnelle Zusage vom<br />

Wamckower Güterverbund erwies sich<br />

als Glückgriff: Freundliche und hilfsbereite<br />

Kollegen stehen ihm zur Seite – „man<br />

spürt, dass Berufsnachwuchs willkommen<br />

ist“, hat Hannes erfahren. Auch die Möglichkeit,<br />

in einem betriebsnahen Wohnheim<br />

unterzukommen, sieht Hannes als


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Vorteil an. Die abwechslungsreiche Arbeit<br />

gehe nicht nur dank <strong>der</strong> riesigen Technikflotte<br />

gut von <strong>der</strong> Hand. Pflügen, grubbern,<br />

düngen, säen und ernten gehören zu den<br />

Aufgaben, welche die Dienstleistungsgesellschaft<br />

für große Landwirtschaftsbetriebe<br />

übernimmt. Blitzsauber gepflegte<br />

und stets intakte Maschinen seien dabei<br />

selbstverständlich, meint <strong>der</strong> Azubi. „Ich<br />

werde hier gefor<strong>der</strong>t, muss mich einbringen<br />

und lernen, selbst Aufgaben zu bewältigen.“<br />

Auch ohne den großen Schlepper.<br />

Denn zum Dienstleistungsspektrum zählen<br />

ebenso das Spülen von Drainagen,<br />

Steine sammeln, Wartung und Reparatur<br />

<strong>der</strong> Technik sowie jede Menge Handarbeit.<br />

Schmutzige Finger bekommt man<br />

dabei schon. „Aber die kann man ja wie<strong>der</strong><br />

waschen. Außerdem spürt man, was man<br />

mit seinen Händen getan hat, dass man<br />

etwas geschafft hat. Das ist ein richtig gutes<br />

Gefühl“, sagt Hannes, während er mit<br />

<strong>der</strong> Fettpresse den Grubber abschmiert.<br />

Für den jungen Mann steht fest, dass er<br />

seine berufliche Zukunft in Wamckow finden<br />

möchte. Mit dem EU-weit anerkann-<br />

Stichwort Fachkraft für Agrarservice<br />

Fachkräfte für Agrarservice arbeiten zumeist in Dienstleistungsunternehmen.<br />

Sie bewirtschaften Ackerflächen.<br />

Dabei kommt schwere Technik zum Einsatz,<br />

die es auch zu warten und zu reparieren gilt. Sie sind<br />

jedoch nicht nur mit mo<strong>der</strong>nen und leistungsfähigen<br />

Maschinen vertraut, son<strong>der</strong>n wissen ebenso gut über<br />

Nutzpflanzen und <strong>der</strong>en Anbau Bescheid. Sie besprechen<br />

Aufträge mit ihren Kunden und erstellen Kalkulationen<br />

für ihre Tätigkeit.<br />

Voraussetzung:<br />

Schon ein guter Hauptschulabschluss ermöglicht<br />

Mädchen und Jungen eine Chance für den Einstieg<br />

in die Landwirtschaft. Wichtig sind gute Kenntnisse in<br />

Deutsch, Mathematik, Physik und Technik sowie eine<br />

Portion handwerkliches Geschick. Nicht unterschätzt<br />

werden sollten die Anfor<strong>der</strong>ungen mit Blick auf den<br />

Pflanzenbau: Akzeptable Leistungen in Biologie und<br />

Chemie sind nötig, um zu verstehen, welche Mikroor-<br />

ten Ausbildungsabschluss ist er dafür gut<br />

gewappnet. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

sich zu qualifizieren. Ich kann<br />

mir vorstellen, den Meister zu machen<br />

o<strong>der</strong> mir zusätzliche Kenntnisse als Landmaschinenschlosser<br />

anzueignen.“ Um<br />

auch in Zukunft mit Hun<strong>der</strong>ten von Pferdestärken<br />

in den Weiten Mecklenburgs<br />

unterwegs zu sein.<br />

ganismen dem Wachstum gut tun o<strong>der</strong> wie Schädlinge<br />

bekämpft werden können.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice dauert<br />

drei Jahre. Gelernt wird in einem Unternehmen und an<br />

<strong>der</strong> Berufsschule. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es viele:<br />

So kann man sich zum/zur Landwirtschaftsmeister/in<br />

o<strong>der</strong> zum/zur Techniker/in <strong>der</strong> Fachrichtung Agrartechnik<br />

o<strong>der</strong> Umwelt/Landschaft weiterbilden.<br />

Einsatzorte: Fachkräfte für Agrarservice sind natürlich<br />

in <strong>der</strong> Landwirtschaft zu Hause. Sie arbeiten als<br />

Dienstleister in so genannten Lohnunternehmen, aber<br />

auch in größeren Landwirtschaftsbetrieben, die sich<br />

dem Pflanzenbau verschrieben haben. Technik spielt<br />

in jedem Fall eine große Rolle: Auf Fel<strong>der</strong>n, Äckern<br />

und Grünland sind Fachkräfte für Agrarservice mit zum<br />

Teil sehr großen Maschinen unterwegs. In Werkstätten<br />

warten und reparieren sie ihre Geräte.<br />

13


„Man muss die Welt nicht verstehen,<br />

man muss sich nur darin zurechtfinden.“<br />

Dieser Satz von Albert Einstein steht an<br />

<strong>der</strong> Foyerwand <strong>der</strong> Gesellschaft für innovative<br />

Beschäftigung mbH (GiB) in<br />

Ludwigslust. Als Motivation für jene,<br />

denen es nicht so leicht fällt, ihren Weg<br />

zu finden. Die Hilfe brauchen, wenn<br />

sie ihren Weg gehen wollen. Ilona<br />

Zimmermann, GiB-Geschäftsführerin,<br />

kümmert sich um diese Hilfe: Für junge<br />

Menschen, denen das Lernen nicht<br />

leicht fällt o<strong>der</strong> die Probleme in ihrem<br />

Umfeld haben. So wie Nico Thede (22)<br />

und Carsten Brost (17). Die jungen<br />

Männer verbindet manches: Sie haben<br />

inzwischen beide eine kleine Wohnung<br />

in Ludwigslust, sie sind beide im zweiten<br />

Ausbildungsjahr in einem Autohaus.<br />

Beide wollen im nächsten Sommer<br />

ihren Abschluss als Autofachwerker<br />

(künftig Fachpraktiker für Kfz-Mechatronik)<br />

machen. Die ersten Prüfungen<br />

in Theorie und Praxis haben sie vor kurzem<br />

geschafft - ein Erfolg, <strong>der</strong> beiden<br />

bislang nicht oft vergönnt war. Während<br />

Carsten mit einem erweiterten Hauptschulabschluss<br />

im Alter von 15 Jahren<br />

die Schule verließ und nach einer Lehre<br />

suchte, hängte Nico an neun Jahre<br />

För<strong>der</strong>schule ein Berufsvorbereitendes<br />

Jahr (BVJ) an. Er schaffte die Berufsreife<br />

und begann in <strong>der</strong> Metallbranche,<br />

einen „richtigen“ Beruf lernen. „Für<br />

mich waren die Anfor<strong>der</strong>ungen aber zu<br />

hoch“, räumt <strong>der</strong> junge Mann ein, <strong>der</strong><br />

viele Jahre im Kin<strong>der</strong>heim lebte und<br />

sich bemüht, jetzt auf eigenen Beinen<br />

zu stehen. Mitschüler mobbten ihn damals,<br />

sodass Nico nach einem Jahr die<br />

14<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Fachpraktiker/-in für Kfz-Mechatronik<br />

Den Berufstart schaffen -<br />

auch, wenn das Lernen schwer fällt<br />

Carsten Brost (l.) und Nico Thede machen ihre Ausbildung<br />

zum Autofachwerker in einem Autohaus.<br />

Lehre abbrach und sich nach einer neuen,<br />

passenden Ausbildung umsehen musste.<br />

Bei <strong>der</strong> Arbeitsagentur wurde beiden Jugendlichen<br />

dann eine so genannte Werkerausbildung<br />

angeboten, die sowohl<br />

fachlich als auch sozialpädagogisch von<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für innovative Beschäftigung<br />

begleitet wird. Der Vorteil liegt auf<br />

<strong>der</strong> Hand: Es gibt Ansprechpartner, wenn<br />

etwas im Alltag nicht rund läuft o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Lehrstoff nicht verstanden wurde. Dann


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

können die Jungs sich an vertraute Menschen<br />

wenden, wie<strong>der</strong>holen Lerninhalte<br />

o<strong>der</strong> üben bei „ihrem“ Meister noch einmal<br />

in einer speziell eingerichteten Werkstatt.<br />

Mindestens einmal pro Woche steuern sie<br />

die GiB an. Ansonsten ähnelt ihr beruflicher<br />

Alltag dem vieler an<strong>der</strong>er Azubis: Berufsschule<br />

in Schwerin, praktische Tätigkeit<br />

im Betrieb. „Wir sind in einem Unternehmen<br />

angestellt, bekommen Aufträge wie<br />

an<strong>der</strong>e Kollegen auch und lernen vieles,<br />

was die eigentlichen Mechatroniker auch<br />

im Lehrplan haben“, sagt Carsten mit dem<br />

Schraubenschlüssel in <strong>der</strong> Hand. Darauf<br />

ist er durchaus stolz und will nachziehen:<br />

Wenn alles klappt, möchte er den Mechatroniker-Abschluss<br />

später machen. Wenn<br />

seine Zensuren es erlauben, will er nach<br />

dieser Fachpraktikerausbildung die Lehre<br />

zum Kfz-Mechatroniker anschließen.<br />

Das setzt allerdings eine Menge Lernen<br />

voraus. Und genau das ist eben nicht<br />

einfach. Manche Hürde müssen Carsten<br />

und Nico deshalb noch nicht nehmen.<br />

„Die Elektronik beispielsweise ist<br />

eine sehr komplexe Sache. Man braucht<br />

schon bestimmte Voraussetzungen, um<br />

mit mo<strong>der</strong>ner Computertechnik Fehler zu<br />

diagnostizieren“, bestätigt Firmenchef Josef<br />

Zimmermann. Wer diese Fähigkeiten<br />

nicht hat, darf doch nicht außen vor bleiben,<br />

sagt <strong>der</strong> Unternehmer überzeugt. „Es<br />

gibt eine Reihe von För<strong>der</strong>schülern, die<br />

wirklich etwas erreichen wollen.“ Für diese<br />

Jugendlichen hat Zimmermann ein Projekt<br />

mitentwickelt, dass auch lernschwächeren<br />

und benachteiligten Schülern den Weg in<br />

die Ausbildung ebnet.<br />

Dabei arbeitet er Hand in Hand mit <strong>der</strong><br />

GiB mbH. „Die Gesellschaft für innovative<br />

Beschäftigung versteht sich als Dienstleister,<br />

als Koordinator. Wir versuchen,<br />

Betriebe verschiedenster Branchen im<br />

gesamten Landkreis Ludwigslust-Parchim<br />

für diese beson<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Ausbildung<br />

zu sensibilisieren. Wir arbeiten sehr eng<br />

mit <strong>der</strong> Arbeitsagentur zusammen und<br />

sind Ansprechpartner für die jungen Menschen“,<br />

sagt Ilona Zimmermann. Als ehemalige<br />

Pädagogin an einer För<strong>der</strong>schule<br />

weiß sie zu gut, wie viel Fingerspitzengefühl<br />

notwendig ist, um die Jugendlichen<br />

zu för<strong>der</strong>n, aber auch zu for<strong>der</strong>n. Dabei<br />

legt sie großen Wert auf die Integration<br />

ins Unternehmen, also auf die Ausbildung<br />

im Betrieb. Denn darin, so bestätigt wie<strong>der</strong>um<br />

Josef Zimmermann, liege eine <strong>der</strong><br />

<strong>Perspektive</strong>n künftiger Fachpraktiker. „Sie<br />

bringen oft praktische Fertigkeiten mit,<br />

die helfen, sich einen festen Platz in <strong>der</strong><br />

Werkstatt und im Team zu erarbeiten. Und<br />

alles an<strong>der</strong>e – das kriegen wir schon gemeinsam<br />

hin“, sagt <strong>der</strong> Firmenchef.<br />

Stichwort:<br />

Fachpraktiker/in für Kfz-Mechatronik<br />

Fachpraktiker für Kfz-Mechatronik arbeiten in Werkstätten.<br />

Sie halten Fahrzeuge instand, sorgen für<br />

Verkehrssicherheit, beheben Fehler und wechseln<br />

auch defekte Teile aus. Sie kümmern sich außerdem<br />

die um Pflege und wechseln Reifen sowie Öl.<br />

Voraussetzung:<br />

Wer als Fachpraktiker für Kfz-Mechatronik arbeiten<br />

will, sollte gewissenhaft sein. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein<br />

sind wichtige Voraussetzungen.<br />

Kenntnisse in Physik und handwerkliches Geschick<br />

erweisen sich ebenso als vorteilhaft.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Drei Jahre, Zu den Ausbildungsschwerpunkten gehören<br />

Mechanik, Karosseriebau, Fahrzeugbau und<br />

Lackierung.<br />

Qualifizierung:<br />

Eine Weiterqualifizierung ist in folgenden anerkannten<br />

Ausbildungsberufen möglich:<br />

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in,<br />

Kraftfahrzeugservicemechaniker/in sowie<br />

Mechaniker/in - Reifen- und Vulkanisationstechnik.<br />

15


Berufsbild: Fleischer/-in<br />

Benjamin Reichl hat im Sommer 2011 seine Ausbildung mit Erfolg beendet und begann seine berufliche Laufbahn<br />

in seinem Lehrbetrieb. Mittlerweile stellt er sich an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Bei Benjamin Reichl geht es um die Wurst.<br />

Nicht nur um eine, son<strong>der</strong>n um bis zu 20<br />

verschiedene am Tag. Und wenn sich <strong>der</strong><br />

19-Jährige richtig ins Zeug legt, dann sind<br />

es gut und gern 130 (Wurst-) Produkte,<br />

die bei ihm auf den Tisch kommen.<br />

Auf den Arbeitstisch. Denn Benjamin ist<br />

dabei, Fleischer zu werden. Seine Ausbildung<br />

absolviert <strong>der</strong> junge Crivitzer bei<br />

<strong>der</strong> Mecklenburger Landpute in Severin,<br />

überwiegend im Bereich Verarbeitung.<br />

Und das macht ihm Spaß. „Das ist ein interessanter<br />

Beruf mit wirklich guten <strong>Perspektive</strong>n.<br />

Denn gegessen wird ja immer“,<br />

sagt Benjamin froh gestimmt. Nicht nur,<br />

weil auch er ein herzhaft belegtes Wurstbrot<br />

zu schätzen weiß. „Die Kollegen sind<br />

in Ordnung. Das Unternehmen för<strong>der</strong>t die<br />

Mitarbeiter und zahlt eine angemessene<br />

Ausbildungsvergütung. Die Arbeit selbst<br />

16<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Hier geht es um die Wurst<br />

ist abwechslungsreich“, schätzt <strong>der</strong> Azubi<br />

ein. Vom Schlachten über das Zerlegen<br />

bis hin zur Herstellung von küchenfertigen<br />

Erzeugnissen reicht das Spektrum seiner<br />

Tätigkeit. Auch das Decken von Tischen,<br />

eine strenge Qualitätsüberwachung und<br />

eine penible Dokumentation <strong>der</strong> Arbeitsabläufe<br />

gehören zum Traditionsberuf,<br />

<strong>der</strong> immer komplexer wird und ständig<br />

mit neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen aufwartet.<br />

Dabei ist auch Kreativität gefragt. Zum<br />

Beispiel beim Entwickeln neuer Produkte.<br />

„Ich finde es toll, dass man hier ein offenes<br />

Ohr für Vorschläge hat. Und die probieren<br />

wir dann auch gleich aus.“ Naja, gleich ist<br />

dann am Sonnabend. In <strong>der</strong> Freizeit. Während<br />

des laufenden Betriebs sei so etwas<br />

gar nicht möglich, sagt Fleischermeister<br />

Kay Wendt (34). Aber wenn sich die Kollegen<br />

treffen, probieren sie mit viel Freude


Stichwort: Fleischer/-in<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

aus, was vielleicht schon ein paar Monate<br />

später über die Verkaufstresen geht o<strong>der</strong><br />

an Großkunden geliefert wird. Dabei geht<br />

es nicht nur lecker, son<strong>der</strong>n auch attraktiv<br />

zu – schließlich isst das Auge bekanntermaßen<br />

mit.<br />

Benjamin schätzt an seinem Job, dass dieser<br />

in sauberer Atmosphäre getan werden<br />

kann. Mit weißer Arbeitskleidung und mit<br />

„Häubchen“ auf dem Kopf. Mo<strong>der</strong>ne Maschinen<br />

erleichtern die Arbeit, die zu einem<br />

Großteil noch von Hand erledigt wird und<br />

durchaus Geschick erfor<strong>der</strong>t. Ein paar Muckis<br />

seien natürlich hilfreich, schmunzelt<br />

<strong>der</strong> Azubi. Er setzt auf die Vielfalt dieses<br />

Berufes und die Chance, sich auszuprobieren,<br />

um seinen Weg zu finden. Dass er<br />

um vier Uhr morgens zur Frühschicht antreten<br />

muss, stört den jungen Mann längst<br />

nicht mehr. Daran gewöhne man sich,<br />

meint er. „Dann muss man eben rechtzeitig<br />

ins Bett gehen und auch mit dem Rad<br />

zur Arbeit fahren.“ Diese Einstellung weiß<br />

Benjamins Ausbil<strong>der</strong> zu schätzen: „Pünktlichkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Zielstrebigkeit<br />

sind neben Motivation und körperlicher<br />

Eignung ganz wichtig für diesen Beruf“,<br />

weiß Kay Wendt. Wer das nicht mitbringe,<br />

sei fehl am Platze. Eine klare, aber<br />

Schlachten, Beurteilung <strong>der</strong> Fleischqualität, zerlegen,<br />

verarbeiten – Fleischer haben einen vielfältigen Beruf.<br />

Für ihre Kunden bereiten sie Fleischstücke zum Verkauf<br />

vor o<strong>der</strong> stellen leckere Fleisch- und Wurstwaren<br />

her. Auch Spezialitäten, Räucherwaren, fertige Gerichte,<br />

Konserven o<strong>der</strong> Feinkostprodukte werden von<br />

ihnen produziert.<br />

Voraussetzung:<br />

Berufsreife und körperliche Eignung; Verantwortungs-<br />

und Hygienebewusstsein; Sorgfalt<br />

Geschick und Kundenorientierung; Zuverlässigkeit;<br />

wünschenswert ist eine Neigung zu handwerklicher<br />

Tätigkeit und dem Nutzen technischer Geräte sowie<br />

dem produktionsorientierten Umgang mit Tieren –<br />

denn auch das Schlachten gehört zu diesem Beruf!;<br />

wichtige Ansage. „Wir haben zwar eine<br />

Menge Bewerbungen. Aber es wird immer<br />

schwieriger, motivierte junge Menschen<br />

zu finden“, bestätigt Andrea Rühe, Assistentin<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung. Wer sich jedoch<br />

einbringen möchte, dem stehen viele<br />

Möglichkeiten offen, sagt sie. Ein gutes<br />

Beispiel dafür sei Benjamins Chef: Kay<br />

Wendt hat nach <strong>der</strong> Lehre bei <strong>der</strong> Landpute<br />

angefangen, alle Abteilungen durchlaufen<br />

und seinen Platz in <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

gefunden. Als er vor zwei Jahren seinen<br />

Meister machen wollte, wurde er vom<br />

Unternehmen freigestellt, bekam flexible<br />

Arbeitszeiten und jede Menge Zuspruch.<br />

Heute gibt er sein Know-how an den Berufsnachwuchs<br />

weiter.<br />

Interesse am Umgang mit Nahrungsmittel<br />

Ausbildungsdauer:<br />

drei Jahre; Aufstieg: Meisterprüfung, Studium an<br />

Fach- bzw. Hochschule und auch berufliche Selbstständigkeit<br />

möglich<br />

Einsatzorte:<br />

Ob beim Fleischer um die Ecke o<strong>der</strong> im industriellen<br />

Großunternehmen, im Einzelhandelsfachgeschäft<br />

o<strong>der</strong> dem Großmarkt: Fleischer sind gefragte Handwerker.<br />

Sie arbeiten im Schlacht- und Zerlegebereich,<br />

in Wurstküchen und Kühlräumen. Manche treffen im<br />

Verkaufsraum auch auf ihre Kunden o<strong>der</strong> begegnen<br />

diesen auf Wochenmärkten o<strong>der</strong> an mobilen Verkaufseinrichtungen.<br />

17


„Sind Sie <strong>der</strong> Zivi o<strong>der</strong> bald Herr Doktor?”<br />

Diese Frage bekommt Marcus<br />

Staniczek häufiger zu hören. Der<br />

23-Jährige überrascht mit seiner Antwort<br />

etliche Patienten auf <strong>der</strong> Krankenhausstation:<br />

„Ich bin Pfleger Marcus.”<br />

Und damit schon etwas Beson<strong>der</strong>es,<br />

weil nur drei junge Männer zu seiner<br />

Ausbildungsklasse an <strong>der</strong> Beruflichen<br />

Schule des Evangelischen Krankenhauses<br />

Stift Bethlehem in Ludwigslust<br />

gehören. „Krankenpflege galt eben lange<br />

als typischer Frauenberuf”, meint<br />

Mitschülerin Steffi Kloweit (23). Ein Beruf,<br />

<strong>der</strong> es in sich hat: Eigenverantwortung,<br />

Vielseitigkeit durch interessante<br />

Einsatzbereiche, <strong>der</strong> tägliche Umgang<br />

mit Menschen, auf die man sich immer<br />

wie<strong>der</strong> neu einstellen muss, o<strong>der</strong> auch<br />

die Option, sich nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />

in verschiedene Richtungen qualifizieren<br />

zu können und damit eine sichere<br />

Berufsperspektive zu erlangen, sind<br />

gute Gründe für Marcus und Steffi, sich<br />

ambitioniert einer wirklich harten Ausbildung<br />

zu stellen.<br />

„In Deutschland absolviert man für diesen<br />

Beruf eine höhere Ausbildung, die<br />

mit einer staatlichen Prüfung endet. In<br />

an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n ist das<br />

oft mit einem Studium verbunden”, weiß<br />

Marcus. Er räumt ein, dass es eine Weile<br />

dauert, bis man sich an die immensen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gewöhnt hat. „Ich<br />

habe noch nie zuvor so viel gelernt”,<br />

pflichtet Steffi bei. Das liegt u.a. daran,<br />

dass das Berufsbild in <strong>der</strong> Gesundheitspflege<br />

einem Wandel unterliegt,<br />

betont Schulleiterin Kirsten Langanki.<br />

„Wir verzeichnen eine Professionalisierung<br />

im Pflegebereich, die mit einem<br />

großen Maß an Verantwortung einher-<br />

18<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Gesundheits- und Krankenpfleger/-in<br />

An<strong>der</strong>en helfen, wie<strong>der</strong> auf die Beine zu kommen<br />

Marcus im praktischen Unterricht: Blutdruckmessen<br />

gehört zum Arbeitsalltag <strong>der</strong> angehenden Pflegekräfte.<br />

Er hat – wie seine Kollegin Steffie – die Ausbildung abgeschlossen<br />

und ist in den Beruf gestartet.<br />

geht. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind<br />

die Basis für Planung, Organisation und<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Pflege mit dem Ziel,<br />

die Selbstständigkeit von Patienten zu erhalten,<br />

zu för<strong>der</strong>n und wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

Dabei spielen Beratung, Prävention o<strong>der</strong><br />

auch Anleitung eine immer größere Rolle.“<br />

Das setze voraus, dass Pflegekräfte ihre<br />

Patienten nicht nur sorgsam beobachten,<br />

entsprechende Daten sammeln und analysieren,<br />

son<strong>der</strong>n daraus auch pflegeri-


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

sche Ziele definieren, Pflegemaßnahmen<br />

planen, durchführen und auf ihren Erfolg<br />

hin prüfen. Gespräche mit Patienten, Angehörigen<br />

sowie Ärzten und Therapeuten<br />

gehören dabei ebenso zum Arbeitsalltag<br />

wie die Assistenz bei Untersuchungen<br />

o<strong>der</strong> die Betreuung von Patienten in beson<strong>der</strong>en<br />

Lebenslagen.<br />

Lernbereitschaft und Disziplin sind daher<br />

wichtige Voraussetzungen, um sich dieser<br />

Vielfalt im Pflegeberuf zu stellen. Gelernt<br />

wird blockweise – im Durchschnitt vier bis<br />

fünf Wochen an <strong>der</strong> Beruflichen Schule mit<br />

mo<strong>der</strong>n ausgestatteten Unterrichts- sowie<br />

Übungsräumen und dann ebenso lange in<br />

<strong>der</strong> Praxis. Die erfolgt auf verschiedensten<br />

Stationen <strong>der</strong> Krankenhaus Holding Westmecklenburg,<br />

aber auch in Reha-Einrichtungen,<br />

Sozialstationen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> mobilen<br />

Pflege. Dabei gilt es auch zu akzeptieren,<br />

dass es nicht in jedem Fall gelingt, durch<br />

professionelle Pflege Gesundheit wie<strong>der</strong><br />

herzustellen und Lebensqualität zu erhöhen.<br />

Stichwort: Gesundheits- und Krankenpfleger/-in<br />

Das Wohl von Patienten ist wichtigste Zielstellung<br />

im Beruf <strong>der</strong> Gesundheits- und Krankenpfleger. Wie<br />

die Berufsbezeichnung schon sagt, geht es darum,<br />

Gesundheit möglichst wie<strong>der</strong>herzustellen bzw. kranke<br />

Menschen fürsorglich zu begleiten. Dafür wird<br />

<strong>der</strong>en Gesundheitszustand sehr genau beobachtet,<br />

um Verän<strong>der</strong>ungen frühzeitig festzustellen. Die auch<br />

als Schwestern und Pfleger bezeichneten Fachkräfte<br />

stehen den Patienten zur Seite, wenn es um Diagnose,<br />

Therapie o<strong>der</strong> auch Operationen geht und führen<br />

nach ärztlicher Anweisung medizinisch notwendige<br />

Behandlungen aus. Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

stehen Ärzten bei Untersuchungen zur Seite und<br />

können auch im OP assistieren. Eine sehr wichtige<br />

Aufgabe kommt ihnen bei pflegebedürftigen Patienten<br />

zu: Sie helfen bei <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme und bei <strong>der</strong><br />

Körperpflege. Empathie spielt dabei eine große Rolle:<br />

Man muss sich in die Situation kranker Menschen hineinversetzen<br />

können.<br />

Die Konfrontation mit dem Sterben gehöre<br />

zum Beruf ebenso dazu wie das Leben,<br />

sagt Marcus. Er holt sich bei seinen Patienten<br />

Motivation: Sie dankbar zu erleben,<br />

sei sehr, sehr schön. Darüber hinaus trägt<br />

<strong>der</strong> junge Mann eine Art Talisman bei sich:<br />

das Foto <strong>der</strong> kleinen Caroline, bei <strong>der</strong>en<br />

Geburt er vor einem Jahr zugegen sein<br />

durfte...<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife; gesundheitliche Eignung; Interesse an<br />

medizinischen Sachverhalten sowie am Umgang mit<br />

Menschen; Neigung zu helfen<strong>der</strong> und betreuen<strong>der</strong><br />

Tätigkeit; Sorgfalt, Beobachtungsgeschick und Planungsvermögen<br />

Einsatzorte:<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sind in Kliniken,<br />

Arztpraxen, aber auch in Einrichtungen zur Pflege<br />

und Betreuung von alten, kranken sowie behin<strong>der</strong>ten<br />

Menschen tätig. Sie könnten eine Arbeit in Gesundheitszentren<br />

aufnehmen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> mobilen Pflege<br />

ihrem Beruf nachgehen.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

drei Jahre; die Ausbildung erfolgt an einer Berufsschule<br />

und im Krankenhaus; Weiterbildung zum/zur<br />

Fachwirt/-in bzw. zum/zur Fachkrankenpfleger/Fachkrankenschwester;<br />

Studium o<strong>der</strong> berufliche Selbstständigkeit,<br />

z.B. im ambulanten Pflegedienst<br />

19


Berufsbild: Hotelfachfrau/-mann<br />

Azubi Claudia Großwendt berät Gäste an <strong>der</strong> Rezeption.<br />

Rundum zufriedene Gäste sind <strong>der</strong> Lohn<br />

für eine Arbeit, die es in sich hat: Als Hotelfachfrau<br />

o<strong>der</strong> auch als Hotelfachmann<br />

kümmert man sich einfach um alles, was<br />

zu einem unvergesslichen Aufenthalt gehört.<br />

„Das fängt beim Frühstücksservice<br />

an und hört bei <strong>der</strong> Buchung von Golfstunden<br />

auf. Die Wünsche unserer Gäste, egal<br />

ob Urlauber o<strong>der</strong> Hochzeitsgesellschaften,<br />

sind unsere Herausfor<strong>der</strong>ung. Jeden Tag<br />

aufs Neue“, sagt Corinna Lepsien, verantwortlich<br />

für Sales & Marketing auf Schloss<br />

Basthorst.<br />

In diesem noblen Haus unweit von Crivitz<br />

gibt es 15 Ausbildungsplätze in <strong>der</strong> Hauswirtschaft,<br />

dem Hotel- bzw. Restaurantfach,<br />

in <strong>der</strong> Küche und als Kauffrau/-mann<br />

für Freizeit und Tourismus. Wer hier lernt,<br />

durchläuft alle Bereiche <strong>der</strong> gehobenen<br />

Hotellerie. Gute Umgangsformen und das<br />

Selbstverständnis, ein Dienstleister zu<br />

20<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Perfektion für zufriedene Gäste<br />

sein, gehören unbedingt dazu, wenn man<br />

im Gastgewerbe Fuß fassen will, weiß Corinna<br />

Lepsien. Sie hat nach ihrer Ausbildung<br />

in verschiedenen Häusern im In- und<br />

Ausland wertvolle Erfahrungen gesammelt<br />

und war sogar auf einem „schwimmenden“<br />

Hotel tätig. Jetzt ist sie froh darüber,<br />

nur wenige Kilometer von ihrem Geburtsort<br />

entfernt und somit ganz nah an Familie<br />

und Freunden in verantwortungsvoller Position<br />

arbeiten zu können.<br />

Die Voraussetzungen dafür erlernen auch<br />

die Azubis: Diskretion, Stress- und Konfliktmanagement,<br />

Schicht- und Wochenendarbeit<br />

und immer wie<strong>der</strong> Dienstleistungsbereitschaft.<br />

Auf Schloss Basthorst<br />

wird dieses Engagement <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

belohnt: eine leistungsgerechte Bezahlung,<br />

ein beson<strong>der</strong>es Ambiente und für die<br />

Azubis sogar ein Lehrlingswohnheim direkt<br />

nebenan, machen Lust auf die Arbeit


Stichwort: Hotelfachfrau/-mann<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

in diesem Hotel, findet Claudia Großwendt.<br />

Sie war nach einem Probearbeiten restlos<br />

überzeugt, hier ihre Ausbildung zu absolvieren.<br />

Die 19-Jährige hat bereits zwei<br />

Lehrjahre hinter sich und genießt die Vielfalt<br />

ihres Berufes. Gerade hat sie schwedische<br />

Gäste an <strong>der</strong> Rezeption in englischer<br />

Sprache verabschiedet. Jetzt kümmert sie<br />

sich im back office um Opernkarten und<br />

Ausflugswünsche weiterer Besucher. Nur<br />

wenig später trifft sich das Team, um eine<br />

Hochzeitsfeier vorzubereiten. „Das alles<br />

mit zu organisieren und solche Veranstaltungen<br />

zu erleben, ist wirklich toll“, sagt<br />

sie in einem schmucken Kostüm und mit<br />

einem freundlichen Lächeln.<br />

Wer Interesse hat, in diesem Team seinen<br />

Berufsstart zu machen, kann sich je<strong>der</strong>zeit<br />

an die Hotelleitung wenden, sagt<br />

Geschäftsführerin Marjon Wolthuis. „Gern<br />

stellen wir unser Haus bei Führungen vor,<br />

zum Beispiel innerhalb <strong>der</strong> beruflichen<br />

Frühorientierung. Hier kann sich je<strong>der</strong> Jugendliche<br />

ein eigenes Bild machen, sich<br />

in einem Praktikum ausprobieren und Er-<br />

Hotelfachleute unternehmen alles, um einen Aufenthalt<br />

im Hotel zu einem angenehmen Erlebnis werden zu<br />

lassen. Sie sind in allen Bereichen eines Hotels tätig:<br />

An <strong>der</strong> Rezeption empfangen sie Gäste und vergeben<br />

Zimmer, die sie zuvor bereits hergerichtet haben. Sie<br />

nehmen Reservierungen vor, beispielsweise für Veranstaltungen<br />

o<strong>der</strong> Ausflüge, an denen Gäste interessiert<br />

sind. Auch wenn mal irgendetwas zu bemängeln<br />

ist, sind sie zur Stelle. Sie nehmen Reklamationen auf<br />

und sorgen schnellstmöglich dafür, dass alles wie<strong>der</strong><br />

zur Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden läuft. Hotelfachleute helfen<br />

auch bei <strong>der</strong> Bedienung in Restaurants und Bars<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Küche mit. Sie organisieren Events in ihren<br />

Häusern, unterstützen Marketingaktivitäten und sind<br />

in die Planung verschiedener Abläufe eingebunden.<br />

Kurzum: Sie sorgen mit ihrer Tätigkeit für einen rundum<br />

gelungenen Aufenthalt.<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife; Neigung zu kundenorientierter Tätigkeit,<br />

fahrungen sammeln. In einem tollen Beruf,<br />

von dem wir sagen: Wir sind mit dem Herzen<br />

dabei.“<br />

Planung und Organisation, gute Kommunikationsfähigkeit,<br />

gepflegtes Äußeres und gepflegte Umgangsformen,<br />

Teamfähigkeit, Sorgfalt und Diskretion<br />

Gute Kenntnisse in Deutsch und Mathematik (weil<br />

auch Buchhaltung und Kalkulation zum Tätigkeitsfeld<br />

gehören) sind ebenso wichtig wie Fremdsprachenkenntnisse<br />

(vor allem Englisch).<br />

Ausbildungsdauer:<br />

drei Jahre; Aufstiegsmöglichkeiten: im Anschluss Studium<br />

(Betriebswirtschaft, Tourismus, Hotelfach), berufliche<br />

Selbstständigkeit o<strong>der</strong> auch Arbeit im Ausland<br />

möglich<br />

Einsatzorte:<br />

Hotelfachleute finden sich da, wo Gäste willkommen<br />

sind: in Hotels, Pensionen und Gasthöfen. Sie arbeiten<br />

am Empfang, im so genannten back office, in Hotelzimmern<br />

sowie in den gastronomischen Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Herbergen.<br />

21


Albatross, Birdie, Pitch und Sand Wedge...<br />

Was hat das nur zu bedeuten? Kristin Dietrich<br />

kann das und noch viel mehr erklären:<br />

„Diese Begriffe gehören zum Golfsport.“<br />

Die 20-Jährige spielt Golf. Und zwar von<br />

Berufs wegen. Nicht etwa als Profi. Die angehende<br />

Kauffrau für Tourismus und Freizeit<br />

absolviert ihre Ausbildung bei WIN-<br />

STONgolf in Vorbeck. Und da gehört das<br />

Golfen unbedingt dazu. „Schließlich muss<br />

man wissen, worum es geht, wenn unsere<br />

Gäste Wünsche haben o<strong>der</strong> sich über einen<br />

Erfolg auf dem Rasen freuen“, sagt Direktorin<br />

Jenny Elshout. Die Betreuung von<br />

Gästen aus aller Welt, das Bearbeiten von<br />

Anfragen und Buchungswünschen o<strong>der</strong><br />

auch kaufmännische Tätigkeiten gehören<br />

ebenso zu diesem relativ neuen Berufsbild<br />

wie die Konzeption und Planung von<br />

Veranstaltungen, Werbung und Marketing<br />

22<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Kauffrau/Kaufmann für Tourismus und Freizeit<br />

Abschlag in Richtung Zukunft<br />

Kristin Dietrich hat 2011 ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen und möchte alsbald ein weiterführendes Studium<br />

aufnehmen. Foto: WINSTONgolf<br />

o<strong>der</strong> die Korrespondenz in einer fremden<br />

Sprache. „Englisch in Wort und Schrift ist<br />

ein Muss“, weiß Jenny Elshout. Nicht nur<br />

wegen <strong>der</strong> englischsprachigen Fachbegriffe,<br />

welche die Golfer benutzen. „Unser<br />

Publikum ist international. Da ist es selbstverständlich,<br />

jede Frage in Englisch beantworten<br />

zu können. Auch unsere Mitarbeiter<br />

stammen aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n:<br />

Ein Schotte arbeitet als Greenkeeper, ein<br />

Ungar im Service. Die Geschäftsführung<br />

kommt aus den Nie<strong>der</strong>landen“, sagt die<br />

30-Jährige, die seit eineinhalb Jahren Direktorin<br />

<strong>der</strong> 27-Loch-Anlage unweit <strong>der</strong><br />

Landeshauptstadt ist.<br />

Kristin Dietrich ist die erste Auszubildende,<br />

die hier zur Kauffrau für Tourismus und<br />

Freizeit und somit zu einer echten Allroun<strong>der</strong>in<br />

ausgebildet wird. Die kontaktfreudige<br />

junge Frau wusste nach ihrem Abitur


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

zunächst nicht so genau, was sie machen<br />

wollte. Durch eine Anzeige wurde sie auf<br />

WINSTONgolf aufmerksam und auf einen<br />

Beruf, <strong>der</strong> irgendwie zu ihr zu passen<br />

schien. „Ich habe gleich meine Bewerbung<br />

losgeschickt und einen Vorstellungstermin<br />

vereinbart. Nur zwei Wochen später habe<br />

ich mit <strong>der</strong> Ausbildung angefangen“, sagt<br />

sie. Von Anfang an durfte Kristin große<br />

Turniere hautnah miterleben und bekam<br />

den saisonbedingten Rhythmus <strong>der</strong> Freizeitdienstleister<br />

zu spüren. Kaum eine<br />

freie Minute in <strong>der</strong> Saison, Arbeiten am<br />

Wochenende – das gehört natürlich mit<br />

dazu, wenn man in dieser Branche Fuß<br />

fassen will. Und Kristin will das. Zwei<br />

Lehrjahre hat sie bereits hinter sich und<br />

in dieser Zeit eine Menge gelernt, u.a.<br />

auf Lehrgängen, die Rüstzeug für die Berufspraxis,<br />

aber auch für die theoretische<br />

Ausbildung an <strong>der</strong> Berufsschule vermittelt<br />

haben. Kristin fühlt sich so gut vorbereitet,<br />

im letzten Ausbildungsjahr sogar schon<br />

eigene Projekte zu verantworten und im<br />

Anschluss Tourismusmanagement zu studieren.<br />

Ihre Zukunft sieht sie in ein paar<br />

Jahren da, wo gerade mit großen Investitionen<br />

in die Erweiterung <strong>der</strong> Golfanlage<br />

Zukunft geschaffen wird: bei WINSTONgolf<br />

in Vorbeck.<br />

Stichwort: Kauffrau/Kaufmann<br />

für Tourismus und Freizeit<br />

Kaufleute für Tourismus und Freizeit sind richtige<br />

Experten, wenn es darum geht, tolle Angebote für<br />

die Freizeit zu organisieren. Im Blick haben sie Touristen<br />

und Gäste, die unterschiedlichste Angebote<br />

nutzen möchten. Von Wellness bis Kultur, von Gesundheit<br />

(Kuraufenthalte) bis Abenteuer – alles ist<br />

möglich und wird nach individuellen Wünschen organisiert.<br />

Dazu ist eine gute Kenntnis von Anbietern<br />

und ihren Dienstleistungen unabdingbar. Ein funktionierendes<br />

Netzwerk hilft, stets aktuelle Offerten<br />

anbieten zu können. Kaufleute für Tourismus und<br />

Freizeit informieren über Öffnungszeiten, nehmen<br />

Reservierungen und Buchungen vor, koordinieren<br />

und planen. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing gehören<br />

ebenfalls zu ihren Aufgaben, um (regionale)<br />

Angebote bekannt zu machen.<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife (Hochschulreife bevorzugt); Merkfähigkeit,<br />

gutes rechnerisches Denken und sprachliches<br />

Ausdrucksvermögen, Interesse an Fremdsprachen<br />

und kaufmännischer Arbeit, Neigung zu<br />

kundenorientierter und beraten<strong>der</strong> Tätigkeit, Interesse<br />

an Werbung und Marketing<br />

Ausbildungsdauer:<br />

drei Jahre; im Anschluss Weiterbildung / Studium<br />

möglich (z.B. Fachkaufmann/-frau bzw. Tourismusmanagement)<br />

o<strong>der</strong> berufliche Selbstständigkeit<br />

Einsatzorte:<br />

Reisebüros und Tourismus orientierte Einrichtungen<br />

freuen sich über die Mitarbeit motivierter Kaufleute<br />

für Tourismus und Freizeit ebenso wie Hotels und<br />

Reiseunternehmen. Ihre Mitarbeit ist auch bei (regionalen)<br />

Tourismusverbänden gefragt.<br />

23


Berufsbild: Kfz-Mechatroniker<br />

Wer eine Heuschnupfen geplagte Nase<br />

sein Eigen nennt, <strong>der</strong> weiß, wie wichtig<br />

ein Pollenfilter im Auto ist. Damit dieser<br />

richtig funktioniert, muss er regelmäßig<br />

gewechselt werden. Frank Drefahl ist<br />

gerade dabei, einen Pollenfilter auszutauschen.<br />

Das neue Flies hat er bereits<br />

eingesetzt. Kein Problem. Jetzt muss<br />

<strong>der</strong> Filter wie<strong>der</strong> an seinen Platz. Und<br />

<strong>der</strong> befindet sich ganz hinten im Motorraum<br />

des Pkw. Eine Leuchte ermöglicht<br />

dem 19-Jährigen aus Slate, jene Stelle<br />

auszumachen, an die <strong>der</strong> Filter gehört.<br />

Frank beugt sich über den Motorblock,<br />

seine Arme verschwinden bis zu den<br />

Ellenbogen hinter komplexer Technik.<br />

„Das ist ziemlich kompliziert“, räumt <strong>der</strong><br />

angehende Kfz-Mechatroniker ein und<br />

versucht erneut, das wichtige Teil exakt<br />

zu platzieren. Kollege Jens Stratmann<br />

schaut dem Azubi dabei nicht nur über<br />

die Schulter, son<strong>der</strong>n zeigt mit einem<br />

Handgriff, wie es deutlich leichter geht.<br />

Learning by doing – in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

des Autohauses Burmeister am Parchimer<br />

Westring ist das ein wichtiges<br />

Arbeitsprinzip. Und das weiß Frank<br />

Drefahl zu schätzen. Zwei von dreieinhalb<br />

Lehrjahren hat er hinter sich und<br />

bekommt bereits eine Menge Verantwortung<br />

übertragen. „Ich darf zum Beispiel<br />

schon Inspektionen durchführen.<br />

Wenn ich Fragen habe, stehen mir die<br />

Mitarbeiter zur Seite. Und zwar immer“,<br />

sagt <strong>der</strong> junge Mann, <strong>der</strong> sichtlich stolz<br />

ist, in seiner Heimat einen Ausbildungsplatz<br />

zu haben.<br />

So ganz selbstverständlich war das<br />

nämlich nicht. „Mein Zeugnis war nicht<br />

das allerbeste. Mir wurde mehrfach gesagt,<br />

dass ich damit keine Chance hätte,<br />

meinen Wunschberuf zu erlernen.“<br />

24<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Durchblick unter <strong>der</strong> Motorhaube<br />

Frank Drefahl kennt sich mit Fahrzeugen schon ziemlich<br />

gut aus. Er lernt viel dafür, um einen guten Abschluss<br />

als Kfz-Mechatroniker zu erreichen.<br />

Frank versuchte es trotzdem – er wusste<br />

genau, was er wollte. Drei Schulpraktika<br />

hatte er in einer Autowerkstatt absolviert.<br />

Für ihn stand fest, dass sein beruflicher<br />

Werdegang definitiv mit Autos zu tun haben<br />

sollte. Er schrieb eine Menge Bewerbungen,<br />

etliche davon schickte er auch in<br />

die Ferne. „Aber dann hatte ich Bammel,<br />

meine Familie und viele Freunde waren<br />

doch hier. Kurze Wege sind ja auch von<br />

Vorteil und so entschied ich mich, zu Hause<br />

zu bleiben.“ Im Autohaus Burmeister


ekam <strong>der</strong> junge Mann Gelegenheit sich<br />

vorzustellen und eine Woche auf Probe zu<br />

arbeiten. „Das war eine wichtige Erfahrung.<br />

Ich konnte den Betrieb kennen lernen und<br />

spüren, dass ich hier willkommen bin. Am<br />

meisten überraschte mich, dass ich sofort<br />

mit konkreten Aufgaben betraut wurde.“<br />

Und die hat Frank gut erledigt, er bekam<br />

den Lehrvertrag. Und damit neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Viel zu lernen ist eine davon.<br />

„Mir war klar, dass eine solche Ausbildung<br />

kein Zuckerschlecken ist. Technische<br />

Details, Abläufe im Motor, Sicherheitsbestimmungen<br />

– meine Arbeit beinhaltet viel<br />

mehr als Schrauben. Um einen Fehler zu<br />

finden, muss man den richtigen Durchblick<br />

haben“, sagt Frank.<br />

Und deshalb hat er sich für seine Zwischenprüfung<br />

an <strong>der</strong> Berufsschule eigens<br />

einen Tag Urlaub genommen, damit er mit<br />

guten Noten und vor allem gutem Wissen<br />

glänzen kann. Denn er möchte in eineinhalb<br />

Jahren einen besseren Abschluss<br />

hinlegen als damals in <strong>der</strong> Schule. „Es<br />

wäre klasse, wenn ich im Anschluss in diesem<br />

Unternehmen weiter arbeiten könnte“,<br />

blickt <strong>der</strong> Azubi nach vorn. Er hat längst<br />

darüber nachgedacht, vielleicht auch eine<br />

Qualifizierung zum Meister o<strong>der</strong> zum Be-<br />

Stichwort Kfz-Mechatroniker<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Instandsetzung, Reparatur, Wartung, Inspektion, Service<br />

– beim Kfz-Mechatroniker dreht sich alles um<br />

Fahrzeuge. Natürlich wird an vielen Stellen nach wie<br />

vor <strong>der</strong> Schraubenschlüssel angesetzt. Aber mo<strong>der</strong>ne<br />

Computertechnik hat längst in die Werkstätten Einzug<br />

gehalten und ergänzt die handwerkliche Arbeit an<br />

Bremsen und Fahrwerk, Motor und Bordelektronik,<br />

Karosserie und Klimaanlage.<br />

Wer hier bestehen will, sollte nicht nur viele PS im<br />

Hinterkopf haben, son<strong>der</strong>n neben technischem Verständnis<br />

vor allem Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein<br />

und Teamgeist mitbringen, zupacken können und<br />

auch in <strong>der</strong> Lage sein, fachliche Beson<strong>der</strong>heiten auf<br />

verständliche und freundliche Weise an die Kunden<br />

heranzutragen.<br />

triebswirt dranzuhängen. Aber zunächst<br />

muss <strong>der</strong> Pollenfilter an seinen Platz. Damit<br />

<strong>der</strong> Kollege ihm auf die Schulter klopfen<br />

kann und <strong>der</strong> Kunde rundum zufrieden<br />

ist. Denn das sei ein tolles Gefühl, weiß<br />

Frank aus Erfahrung. Auch, wenn es in<br />

<strong>der</strong> Werkstatt mal hektischer zugeht. Bekanntlich<br />

falle ja allen Autofahrern immer<br />

bei <strong>der</strong> ersten Schneeflocke ein, dass es<br />

Zeit für die Winterreifen ist. „Da legt man<br />

dann schon mal eine Stunde drauf. Das ist<br />

überhaupt kein Problem“, sagt <strong>der</strong> Azubi,<br />

<strong>der</strong> sich im 30 Mitarbeiter starken Team<br />

des Autohauses richtig wohl fühlt.<br />

Voraussetzung:<br />

Berufsreife. gute Leistungen in Mathe, Physik und<br />

Technik sowie Deutsch sind vorteilhaft, ständige Lernbereitschaft<br />

wird erwartet<br />

Ausbildungsdauer:<br />

3,5 Jahre – duale Ausbildung im Betrieb und in <strong>der</strong><br />

Berufsschule; Spezialisierung: in den Bereichen<br />

Fahrzeugkommunikation, Motorradtechnik, Nutzfahrzeugtechnik<br />

o<strong>der</strong> Personenkraftwagentechnik. Meisterprüfung,<br />

Studium, berufliche Selbstständigkeit sind<br />

Möglichkeiten des beruflichen Vorankommens.<br />

Einsatzorte:<br />

Kraftfahrzeugreparaturwerkstätten, Autohäuser,<br />

Pannenhilfsdienste, Automobilindustrie<br />

25


Berufsbild: Koch/Köchin<br />

Von wegen große weiße Kochmütze!<br />

Wenn Patrick Becker in die Küche des<br />

Restaurants „Rabenstein“ kommt, dann ist<br />

<strong>der</strong> junge Mann in elegantem Schwarz gekleidet.<br />

Das sei viel praktischer als die traditionell<br />

weiße Arbeitsjacke und sehe auch<br />

besser aus. Recht hat er, <strong>der</strong> 21-Jährige<br />

aus Klinken, <strong>der</strong> zu Jahresbeginn 2012<br />

Küchenchef in Raben Steinfeld wurde.<br />

Und <strong>der</strong> große Pläne hat, um die Gäste zu<br />

verwöhnen. Patrick greift nach den Sternen.<br />

Erst mal nach einem ganz beson<strong>der</strong>en,<br />

<strong>der</strong> vom „Guide Michelin“ für herausragende<br />

Leistungen in <strong>der</strong> Gastronomie<br />

vergeben wird. Nur sechs seiner Kollegen<br />

in Mecklenburg-Vorpommern können sich<br />

<strong>der</strong>zeit mit dieser Ehre schmücken. Mit<br />

einem arbeitet Patrick bereits zusammen:<br />

André Münch vom Gutshaus Stolpe bei<br />

Anklam ist regelmäßig im „Rabenstein“ zu<br />

Gast, um gemeinsam mit seinem jungen<br />

Kollegen Kochseminare anzubieten. „Für<br />

mich ist das eine tolle Gelegenheit, weiter<br />

zu lernen, Ideen zu entwickeln und nicht<br />

zuletzt auch etwas Rückendeckung für<br />

meine neue Tätigkeit zu bekommen“, sagt<br />

Patrick.<br />

Diese Tätigkeit hat es in sich. Wer in <strong>der</strong><br />

Küche Verantwortung übernimmt, <strong>der</strong><br />

steht für ansprechende Menüs, hohe Qualität<br />

<strong>der</strong> Speisen und einen angemessenen<br />

Service. Hinzu kommen <strong>der</strong> Einkauf,<br />

die Kalkulation und die Personalführung.<br />

Das ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung für jeden<br />

gestandenen Koch. Aber wie fühlt sich<br />

das an, wenn man erst 21 Jahre jung ist?<br />

„Total gut“, sagt Patrick. Er hat das nötige<br />

Rüstzeug, jede Menge Erfahrungen,<br />

ausreichend Ehrgeiz und vor allem eines:<br />

Leidenschaft. „Koch zu sein ist kein Beruf.<br />

Das ist eine Berufung. Man muss diese Arbeit<br />

lieben, sonst wird das nichts.“ Nichts<br />

26<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Nach den Sternen greifen<br />

Mit Liebe zum Detail richtet Patrick an: zum Dessert<br />

beispielsweise ein Schokoladensoufflé mit Erdbeer-<br />

Daiquiri.<br />

mit beruflicher Tätigkeit, wenn an<strong>der</strong>e frei<br />

haben – am späten Abend ebenso wie an<br />

Wochenenden o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> klassischen Urlaubszeit.<br />

Und es wird auch nichts damit,<br />

einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn es<br />

in Töpfen und Pfannen sowie im Team heiß<br />

hergeht. „Die Arbeit in <strong>der</strong> Küche setzt ein<br />

großes Maß an Belastbarkeit voraus. Physisch,<br />

weil auch schwere Dinge zu heben<br />

sind und Stress nicht nur in Stoßzeiten<br />

auftritt. Auch psychisch sollte man einiges<br />

aushalten können: Man muss sich unterordnen<br />

können und die Hierarchie akzep-


Stichwort Koch/Köchin<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

tieren. Hinter dem Herd herrscht ein rauer<br />

Ton“, weiß Patrick. Das sei nie persönlich<br />

gemeint, hat er erfahren. In seiner Ausbildung<br />

und in drei Wiener Nobelrestaurants,<br />

in denen er bereits tätig war.<br />

Gut zu essen hat in seiner Familie einen<br />

großen Stellenwert, sagt Patrick über den<br />

Grundstein für seinen beruflichen Werdegang.<br />

Ein frühes Praktikum habe ihn bestärkt<br />

– trotz Fußboden schrubben und<br />

Kühlhaus reinigen. Die dreijährige Ausbildung<br />

absolvierte er an <strong>der</strong> Beruflichen<br />

Schule in Parchim und bei Karsten Lorenz<br />

im „Waldschlösschen“ nahe Crivitz. „Ihm<br />

habe ich viel zu verdanken. Er hat mich<br />

in die Kunst des Kochens eingeweiht, hat<br />

mich motiviert, schon als Azubi an Wettbewerben<br />

teilzunehmen. Und er hat mir klar<br />

gemacht, dass man in viele Töpfe gucken<br />

muss, um ein guter Koch zu werden.“ Und<br />

das hat Patrick Becker getan. Er flog nach<br />

Wien zum Vorstellungsgespräch, unterschrieb<br />

sofort seinen Vertrag und brach<br />

fünf Tage später seine Zelte in Deutschland<br />

ab, um zunächst im Wohnwagen auf<br />

einem Campingplatz <strong>der</strong> österreichischen<br />

Gegessen wird immer und viele mögen sich auch gern<br />

auf kulinarische Weise verwöhnen lassen. Köche bereiten<br />

für uns unterschiedlichste Speisen zu: Sie kochen,<br />

backen, braten, garnieren und dekorieren. Zuvor<br />

müssen sie Arbeitsabläufe in <strong>der</strong> Küche organisieren:<br />

angefangen bei <strong>der</strong> Erstellung von Speiseplänen und<br />

Menüfolgen, bei <strong>der</strong> Auswahl, dem Einkauf sowie <strong>der</strong><br />

fachgerechten Lagerung von Lebensmitteln sowie weiterer<br />

Zutaten. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, Preise<br />

zu kalkulieren. Nicht zuletzt freuen sich Gäste sehr,<br />

wenn <strong>der</strong> Koch persönlich am Tisch erscheint und sie<br />

bei ihrer Speisenauswahl berät.<br />

Voraussetzung:<br />

Berufsreife. Für die Zubereitung qualitativ hochwertiger<br />

Speisen sind Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein sowie<br />

gute Kenntnisse in Mathematik (Berechnung von<br />

Mengenangaben) und Chemie (Zusammensetzung<br />

von Lebensmitteln) wichtig.<br />

Hauptstadt unterzukommen. Beruflich<br />

ging es vom Radisson Blu Style über das<br />

„Imperial“ in die absolute Spitzenklasse –<br />

das „Palais Coburg“, einem Fünf-Sterne-<br />

Plus-Hotel mit allen Möglichkeiten, welche<br />

die Haute Cuisine bietet. Aber auch mit 16<br />

Stunden Arbeit am Tag. Patrick Engagement<br />

wurde belohnt: Der Jungkoch stieg<br />

auf zum Demi-Chef, sein Können war gefragt.<br />

Das ist es jetzt, zurück in <strong>der</strong> Heimat,<br />

auch. „Ich möchte eigene Ideen verwirklichen.<br />

„Dafür lässt sich <strong>der</strong> junge Koch<br />

schon Beson<strong>der</strong>es einfallen. Zum Beispiel<br />

ein weißes Tomatensüppchen, für das <strong>der</strong><br />

edle Saft <strong>der</strong> eigentlich ja roten Früchte mit<br />

Gewürzen extrahiert und dann mit Sahne<br />

gebunden wird. Lecker! Und was mag <strong>der</strong><br />

Koch, <strong>der</strong> nach den Sternen greift, am<br />

liebsten? „Tiefkühl-Pizza. Die ist schnell<br />

fertig, schmeckt gut und lässt sich auch<br />

am Computer essen, wenn ich relaxe.“<br />

Da bekanntlich das Auge mitisst, stellen Kreativität<br />

und Gefühl für Ästhetik eine gute Voraussetzung für<br />

diesen Beruf dar. Bewerber sollten ein großes Maß an<br />

Belastbarkeit mitbringen, denn in Küchen ist es zuweilen<br />

laut, warm und hektisch.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Drei Jahre. Gelernt wird in einem Unternehmen und an<br />

<strong>der</strong> Berufsschule.<br />

Aufstiegsmöglichkeiten gibt es viele: Köche können<br />

sich zum Meister weiterbilden, studieren und natürlich<br />

Chef ihres eigenen Restaurants werden.<br />

Einsatzorte: Köche arbeiten in den Küchen von Restaurants,<br />

Hotels, bei Cateringfirmen, aber auch in<br />

Kliniken o<strong>der</strong> Pflegeheimen. Weitere Einsatzorte finden<br />

sich in <strong>der</strong> Nahrungsmittelindustrie und auch auf<br />

Kreuzfahrtschiffen.<br />

27


Wer sich zum Land- und Baumaschinenmechaniker<br />

ausbilden lässt und mit guten<br />

Ergebnissen die Lehre beendet, hat Chancen<br />

ohne Ende. Dessen ist sich Ronny<br />

Möller, Geschäftsführer <strong>der</strong> Land- und<br />

Kraftfahrzeugtechnik GmbH Crivitz (LKT)<br />

sicher. „In dieser Ausbildung werden solide<br />

Grundlagen für viele Arbeitsbereiche vermittelt.<br />

Schiff- und Fahrzeugbau, Installation<br />

o<strong>der</strong> eben <strong>der</strong> Dienstleistungsbereich<br />

für die Landwirtschaft – gute Mechaniker<br />

sind gefragt und haben einen ausgesprochen<br />

vielseitigen Beruf“, sagt Möller.<br />

Das findet auch Edgar Link. Der 19-jährige<br />

ist von Parchim nach Crivitz gezogen und<br />

hat bereits zwei von dreieinhalb Ausbildungsjahren<br />

absolviert. Mit dem Schraubenschlüssel<br />

zu arbeiten – das hat sich<br />

Edgar schon als kleiner Junge gewünscht.<br />

Der Umgang mit dem Laptop, um Fehler in<br />

28<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Land- und Baumaschinermechaniker/in<br />

Mit Schraubenschlüssel und Laptop<br />

Azubi Edgar Link kennt sich mit Maschinen aus. Kleine und große Gefährte bringt er wie<strong>der</strong> zum Laufen. Er hat im<br />

Februar 2012 seine Ausbildung beendet und interessiert sich jetzt für eine Tätigkeit bei <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

Traktoren, Pkw o<strong>der</strong> Rasenmähern zu diagnostizieren,<br />

ist für ihn aber auch selbstverständlich.<br />

„Arbeiten mit dem Metall sind<br />

eben nur das eine. Es gilt außerdem, eine<br />

riesige Menge Technik im Griff zu haben.<br />

Zum Beispiel an einem 360 PS starken<br />

Schlepper. Da steckt mehr Elektronik drin<br />

als in jedem hochwertigen Auto“, erklärt<br />

Edgar. Und so wird <strong>der</strong> Azubi im Crivitzer<br />

Betrieb für Land- und Fahrzeugtechnik mal<br />

eben zum Herrn über 360 Pferdestärken<br />

– freudestrahlend, „weil es richtig Spaß<br />

macht, die Technik zu beherrschen“, sagt<br />

Edgar. Er schätzt die „entspannte Lage“ im<br />

Unternehmen: Kollegen und Meister zeigen<br />

sich hilfsbereit, wenn Rat in <strong>der</strong> von<br />

Männern dominierten Werkstatt gefragt<br />

ist. Handwerkliche Fähigkeiten eignet sich<br />

<strong>der</strong> junge Mann, <strong>der</strong> einer von fünf Auszubildenden<br />

bei LKT in Crivitz ist, auch


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

auf speziellen Lehrgängen an, welche die<br />

Handwerkskammer in ihrem Schweriner<br />

Ausbildungszentrum bietet. Das theoretische<br />

Know-how wird an <strong>der</strong> Berufsschule<br />

in Demmin gelehrt.<br />

Wenn Edgar in eineinhalb Jahren mit <strong>der</strong><br />

Ausbildung fertig ist und – so hofft er –<br />

übernommen wird, ist längst nicht Schluss<br />

mit dem Lernen. „Spezialisierungen sind<br />

gefragt. Zudem for<strong>der</strong>t die ständige Weiterentwicklung<br />

von Maschinen und Motoren,<br />

dass je<strong>der</strong> unserer 45 Mitarbeiter sich<br />

immer wie<strong>der</strong> bildet.“ Auch das mache<br />

einen Teil <strong>der</strong> Vielseitigkeit aus, die es in<br />

diesem Beruf gibt, sagt Geschäftsführer<br />

Ronny Möller. Und eröffne Möglichkeiten,<br />

sich zum Meister zu qualifizieren o<strong>der</strong> sogar<br />

ein Studium aufzunehmen. Allerdings<br />

müssten junge Leute schon ein paar Voraussetzungen<br />

mitbringen: Neben handwerklichem<br />

Geschick und Interesse an<br />

technischen Abläufen seien vor allem gute<br />

Noten in Mathe, Physik und Deutsch gefragt.<br />

„Eine Drei sollte in diesen Fächern<br />

mindestens auf dem Zeugnis stehen,<br />

sonst ist man den technischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

einfach nicht gewachsen.“ Das<br />

Berufsbild des Land- und Baumaschinenmechanikers<br />

habe eben kaum noch mit<br />

ölverschmierten Händen zu tun. Vielmehr<br />

prägen technische Finessen die Tätigkeit.<br />

„Dabei ist Kopfarbeit gefragt“, weiß Möller<br />

aus Erfahrung.<br />

Stichwort: Land- und<br />

Baumaschinenmechaniker<br />

Landwirtschaft, Bauwirtschaft, Hobbybereich: Überall<br />

werden Maschinen, Fahrzeuge und Anlagen<br />

betrieben, die von Mechanikern / Mechanikerinnen<br />

für Land- und Baumaschinen gewartet und repariert<br />

werden. In mechanischen, elektrischen, elektronischen<br />

und hydraulischen Elementen finden sie<br />

Störungen und beheben die Fehler. In <strong>der</strong> Werkstatt<br />

ist handwerkliches Geschick gefragt: beim Feilen,<br />

Sägen, Bohren und auch Schweißen. Vor Ort, beim<br />

Kunden und somit im Außendienst, bringen die<br />

Land- und Baumaschinenmechaniker Anlagen zum<br />

Laufen und erklären den Betreibern die Funktionsweise.<br />

Insofern gehören Kommunikationsfähigkeit<br />

und freundliches Auftreten ebenso zu diesem Beruf.<br />

Voraussetzung:<br />

Berufsreife (vor allem im Handwerk) o<strong>der</strong> mittlerer<br />

Bildungsabschluss (bei <strong>der</strong> Ausbildung in Industriebetrieben);<br />

handwerkliches Geschick und technisches<br />

Verständnis, Verantwortungsbewusstsein<br />

und Sorgfalt sowie gute Kenntnisse in Mathematik,<br />

Physik, Technik und Werken sind von Vorteil.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

dreieinhalb Jahre; im Anschluss Studium (z.B. Maschinenbau),<br />

Weiterbildung (Meister, Techniker)<br />

o<strong>der</strong> Selbstständigkeit möglich<br />

Einsatzorte:<br />

Mechaniker / Mechanikerinnen für Land- und Baumaschinen<br />

sind bei Herstellern von land- bzw. forstwirtschaftlichen<br />

Maschinen sowie Baumaschinen<br />

tätig. Man findet sie ebenso in Unternehmen, die<br />

solche Ausrüstungen verleihen o<strong>der</strong> reparieren.<br />

29


Berufsbild: Mechatroniker<br />

Camelia, Allways ultra und Swiffer sind<br />

reine Frauensache? Weit gefehlt! Bei<br />

<strong>der</strong> Glatfelter Falkenhagen GmbH sind<br />

nämlich 85 Prozent <strong>der</strong> insgesamt 415<br />

Beschäftigten Männer. Und die sorgen<br />

mit ihren 65 Kolleginnen sowohl für<br />

Reinheit als auch für das so genannte<br />

Airlaid, aus dem wie<strong>der</strong>um verschiedenste<br />

Hygieneartikel, Inkontinenzprodukte,<br />

Servietten, Tisch- und Reinigungstücher<br />

hergestellt werden.<br />

Einer von den vielen Männern ist Erik<br />

Höpfner, 18 Jahre jung und Azubi im<br />

dritten Lehrjahr. Als angehen<strong>der</strong> Mechatroniker<br />

baut er mechanische, elektrische<br />

und elektronische Komponenten<br />

zu komplexen Systemen zusammen.<br />

Erik installiert Steuerungssoftware und<br />

hält die Systeme instand. Und die sind<br />

bei Glatfelter riesig. „Unsere Produktionslinien<br />

für luftgelegte Zellulosevliesstoffe<br />

sind gut hun<strong>der</strong>t Meter lang, bis<br />

zu sieben Metern breit und ungefähr<br />

doppelt so hoch“, beschreibt <strong>der</strong> junge<br />

Mann einen seiner Einsatzorte in dem<br />

hochmo<strong>der</strong>nen Betrieb in <strong>der</strong> Prignitz.<br />

Natürlich ist er als Azubi noch in Begleitung<br />

erfahrener Kollegen unterwegs.<br />

Mit Gehörschutz, Werkzeug, Messgerät<br />

und immer frisch desinfizierten Händen<br />

wechselt Erik aus <strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong><br />

vom Computer dorthin, wo Mechatroniker<br />

für störungsfreie Betriebsabläufe<br />

sorgen. Und weil das Unternehmen<br />

so groß ist, legt <strong>der</strong> junge Mann aus<br />

Groß Woltersdorf die Wege zwischen<br />

den Hallen schon mal mit dem Fahrrad<br />

zurück.<br />

Für eine Extra-Portion Bewegung sorgt<br />

auch das firmeneigene Gesundheits-<br />

30<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Schrauben war gestern: Produktionslinien im<br />

XXL-Format setzen Köpfchen voraus<br />

Erik Höpfner hat seine Interessen mit <strong>der</strong> beruflichen<br />

Orientierung verbinden können: Er wird Mechatroniker. <br />

programm. Gezielte Bewegungskurse,<br />

Massagen, aber auch Ernährungsberatung<br />

und Stressbewältigung o<strong>der</strong> Forellenangeln<br />

mit anschließendem Grillen und<br />

Drachenbootrennen machen den streng<br />

schichtorientierten Arbeitsalltag einfacher<br />

und schweißen die Kollegen zusammen.<br />

Für Erik war die Tatsache, dass sein älterer<br />

Bru<strong>der</strong> bei Glatfelter tätig ist, ein glücklicher<br />

Umstand – er wurde auf das Unternehmen


aufmerksam. Schon in <strong>der</strong> neunten Klasse<br />

absolvierte er hier ein Praktikum. „Das hat<br />

mir gut gefallen. Die technisch orientierte<br />

Arbeit war genau mein Ding. Ich erlebte<br />

ein gutes Arbeitsumfeld und einen mo<strong>der</strong>nen<br />

Betrieb. Zudem ist hier alles picobello<br />

sauber“ erzählt Erik.<br />

Auf einer Berufsorientierungsmesse machte<br />

er seine Bewerbung klar, bekam einen<br />

Ausbildungsvertrag und gleich eine Übernahmegarantie<br />

für ein Jahr. Das gehöre<br />

zu den Bemühungen des Unternehmens,<br />

guten Berufsnachwuchs zu rekrutieren<br />

ebenso dazu wie die Übernahme notwendiger<br />

Internatskosten, Büchergeld, ein<br />

Zuschuss für sportliche Aktivitäten o<strong>der</strong><br />

ein Fahrsicherheitstraining, meint Ausbildungsbetreuer<br />

Lothar Peters. 28 Urlaubstage<br />

und eine Ausbildungsvergütung, die<br />

bei 670 Euro beginnt, können sich mehr<br />

als sehen lassen, findet Erik. „Es gibt einfach<br />

tolle Rahmenbedingungen. Und die<br />

Arbeit macht mir viel Spaß“, sagt <strong>der</strong> Azubi<br />

stolz. Nach Ende seiner dreieinhalbjähri-<br />

Stichwort Mechatroniker<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Schon mal einen Roboter gebaut? Mechatroniker/innen<br />

können unter Umständen diese Frage mit einem<br />

klaren „Ja“ beantworten. Sie stellen aus mechanischen,<br />

elektrischen und elektronischen Komponenten,<br />

die sie auch selbst fertigen, komplexe Systeme her,<br />

die als Roboter in <strong>der</strong> Industrie zum Einsatz kommen.<br />

Für das Montieren zum Teil riesiger Anlagen arbeiten<br />

sie akribisch nach Konstruktionszeichnungen und Plänen.<br />

Sie kennen sich bestens mit Software aus, weil<br />

auch das Programmieren sowie die Installation ihren<br />

Arbeitsalltag bestimmen, bevor sie die gesamte Anlage<br />

in Betrieb nehmen. Natürlich sorgen sie auch später<br />

für einen störungsfreien Produktionsablauf: Mechatroniker/innen<br />

warten und reparieren selbstverständlich<br />

mechatronische Systeme.<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife. Ganz wichtig ist es, sich auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />

einstellen zu können. Man muss flexibel sein<br />

und neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen gern begegnen, denn<br />

die Entwicklung in verschiedenen Bereichen verläuft<br />

rasant. Technisches Verständnis ist notwendig. Natür-<br />

gen Ausbildung stehen ihm und seinen 22<br />

Azubi-Kollegen gute Chancen offen. „Ich<br />

möchte auf jeden Fall in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> bleiben,<br />

mich qualifizieren und meinen Weg<br />

hier machen.“ Na denn. Wer motiviert ist<br />

und ebenfalls etwas erreichen will, findet<br />

bei Glatfelter viele Möglichkeiten: vom<br />

Fachinformatiker über Industrieelektroniker<br />

bis hin zur Betriebswirtin o<strong>der</strong> Industriekauffrau.<br />

Ausgebildet wird in Falkenhagen<br />

in neun verschiedenen Berufen.<br />

lich auch gute Kenntnisse in Mathematik und Informatik,<br />

Technik und Werken. Als vorteilhaft erweist sich ein<br />

großes Maß an Sorgfalt, damit aus den umfassenden<br />

Plänen am Ende auch eine funktionierende Maschine<br />

wird…<br />

Ausbildungsdauer:<br />

dreieinhalb Jahre; die Ausbildung findet in einem Unternehmen<br />

und in <strong>der</strong> Berufsschule statt.<br />

Aufstiegsmöglichkeiten gibt es durch Weiterbildung<br />

und Studium, z.B. zum Ingenieur für Mechatronik<br />

Einsatzorte:<br />

Mechatroniker kommen überall da zum Einsatz, wo<br />

mit Maschinen gearbeitet wird bzw. solche entstehen:<br />

ob im Anlagenbau, <strong>der</strong> Elektrotechnik- o<strong>der</strong> Elektronikindustrie,<br />

<strong>der</strong> Chemiebranche, <strong>der</strong> Automobilindustrie,<br />

<strong>der</strong> Luft- und Raumfahrt, <strong>der</strong> Medizin- o<strong>der</strong><br />

Kommunikationstechnik – Mechatroniker bestimmen<br />

die Arbeitsabläufe in Werkhallen und Werkstätten, auf<br />

Montage o<strong>der</strong> direkt beim Kunden.<br />

31


„Die Arbeit in einer Kanzlei ist total spannend“,<br />

weiß Annemarie Westphal. Die<br />

18-Jährige lernt seit zwei Jahren in <strong>der</strong><br />

Kanzlei Streit & Partner Parchim den Beruf<br />

<strong>der</strong> Rechtsanwaltsfachangestellten. Zum<br />

Arbeitsalltag im Büro gehört vor allem viel<br />

Schreibarbeit: Diktate <strong>der</strong> Rechtsanwälte<br />

zu Papier bringen, eidesstattliche Versicherungen<br />

einholen und nie<strong>der</strong>schreiben,<br />

eingehende Post den richtigen Vorgängen<br />

zuordnen und auf Fristen hinweisen, Inkassofälle<br />

bearbeiten, Zinsen berechnen<br />

- „es gibt viel Abwechslung“, sagt Annemarie.<br />

Auch Botengänge zum Gericht, <strong>der</strong><br />

immer freundliche Telefonservice und die<br />

Hospitanz bei den erfahrenen Kolleginnen<br />

gehören dazu. Und natürlich Kaffee<br />

„kochen“, lacht die junge Frau, die ihren<br />

Traumberuf und mit <strong>der</strong> Parchimer Kanzlei<br />

32<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Rechtsanwaltsfachangestellte/r<br />

Wer schweigen kann, ist Anwalts Liebling<br />

Rechtsanwalt Martin Doller und Annemarie Westphal besprechen ein Schriftstück, welches die Auszubildende dann<br />

selbstständig erstellt. Inzwischen hat die junge Frau ihre Ausbildung erfolgreich beendet und bringt ihr Fachwissen<br />

in einem Unternehmen in Lüneburg ein, das Anwaltskanzleien mit Software ausstattet.<br />

eine tolle Ausbildungsstätte gefunden hat.<br />

Annemarie hat aber auch Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfahren. „In einer Anwaltskanzlei<br />

unterliegen alle Informationen einer unbedingten<br />

Verschwiegenheit. Manchmal ist<br />

es gerade für junge Menschen gar nicht<br />

so einfach, mit dem Gehörten umzugehen.<br />

Am besten ist es, alles im Büro zu<br />

lassen, bevor man nach Hause geht“, sagt<br />

die junge Parchimerin. Eine Erkenntnis,<br />

die Rechtsanwalt Martin Doller zufrieden<br />

stimmt. „Verschwiegenheit ist die wichtigste<br />

Voraussetzung für unsere Arbeit. Unsere<br />

Mandanten müssen sich zu hun<strong>der</strong>t<br />

Prozent auf jeden in <strong>der</strong> Kanzlei verlassen<br />

können“, sagt er. Vertrauen sei Ehrensache.<br />

Da geht es gar nicht, zu Hause zu<br />

erzählen, dass sich <strong>der</strong> Nachbar scheiden<br />

lassen will, erinnert sich Doller an einen


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

realen Fall. Mit schlimmen, aber folgerichtigen<br />

Konsequenzen: Die damalige Auszubildende<br />

wurde sofort gekündigt.<br />

Seit Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre bilden Martin<br />

Doller und seine Kolleginnen und Kollegen<br />

junge Frauen, ab und zu aber auch junge<br />

Männer in diesem Beruf aus. Die Kanzlei<br />

stellt in jedem Jahr mindestens einen<br />

neuen Azubi ein, auch in Schwerin und<br />

Plau am See. Interessierten Mädchen und<br />

Jungen werden auch Praktika ermöglicht.<br />

Voraussetzungen sind neben <strong>der</strong> schon<br />

genannten Verschwiegenheit ein sicherer<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Muttersprache. Nicht<br />

nur die Rechtschreibkenntnisse müssen<br />

perfekt sein. Auch ein gutes Ausdrucksvermögen<br />

ist wichtig, wenn man sich weiterentwickeln<br />

und später Verantwortung<br />

übernehmen möchte. Sorgfalt, Gründlichkeit,<br />

gute mathematische Kenntnisse, eine<br />

offene und freundliche Kommunikation,<br />

Teamfähigkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />

sind ebenfalls gefragt, um Anwalts<br />

Liebling zu werden.<br />

Stichwort:<br />

Rechtsanwaltsfachangestellte/r<br />

Rechtsanwaltsfachangestellte sind die rechte Hand<br />

von Anwälten. Sie unterstützen die Tätigkeit von<br />

Kanzleien, wo es nur geht: Es werden Termine<br />

mit Mandanten vereinbart, umfassende Akten und<br />

Register geführt und so genannte Schriftsätze für<br />

unterschiedlichste Prozesse gefertigt. Das Schreiben<br />

von For<strong>der</strong>ungen sowie die Kontrolle von Zahlungseingängen<br />

gehören ebenso zum Arbeitsalltag<br />

wie die Überwachung von Fristen und die komplette<br />

Korrespondenz, die in einer Kanzlei geführt wird.<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife; Merkfähigkeit, Befähigung zum Planen<br />

und Organisieren, Rechenfertigkeit, Sorgfalt,<br />

Verantwortungsbewusstsein, Interesse an Rechtsfragen<br />

und Rechtskunde, Interesse an Buchführung,<br />

Serviceorientierung für den Umgang mit Mandanten.<br />

Wichtig sind neben sehr guten Kenntnissen<br />

<strong>der</strong> deutschen Sprache auch gute Leistungen in<br />

Mathematik, Wirtschaft und Recht.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

drei Jahre; im Anschluss Studium (z.B. Fachwirt,<br />

Betriebswirt, Jura), Weiterbildung (z.B. Büroleiter)<br />

o<strong>der</strong> Selbstständigkeit, z.B. Büroservice, möglich<br />

Einsatzorte:<br />

Die Büroräume von Rechtsanwaltskanzleien sind<br />

in <strong>der</strong> Regel Arbeitsort <strong>der</strong> Rechtanwaltsfachangestellten.<br />

33


„Rette sich, wer kann!“ – naja, das klappt<br />

nicht immer im Alleingang. In Notfällen sind<br />

kranke und verletzte Menschen auf professionelle<br />

Helfer angewiesen, die genau<br />

wissen, was zu tun ist, um Leben zu erhalten<br />

und schnellstmögliche medizinische<br />

Versorgung zu gewähren. „Die Arbeit als<br />

Rettungsassistentin – das ist genau mein<br />

Ding“, sagen Nicole Buseke (31) und Jennifer<br />

Morgenstern (22). Die beiden jungen<br />

Frauen aus Hagenow bzw. Ludwigslust<br />

haben gerade ihre Ausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen und sind in das Berufsleben<br />

gestartet. Zusammen mit sechs weiteren<br />

Mitstreitern aus einem beson<strong>der</strong>en<br />

Ausbildungsprojekt verstärken sie jetzt die<br />

Rettungswachen <strong>der</strong> <strong>Region</strong>.<br />

„Der Fachkräftemangel ist längst da. Es ist<br />

sehr schwierig, gut ausgebildete Rettungsassistenten<br />

zu bekommen und diese für<br />

34<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Rettungsassistent/-in<br />

Für den Notfall bestens gewappnet<br />

Für alle (Not-) Fälle gewappnet: Diese DRK-Rettungsassistenten haben als erste in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> eine dreijährige<br />

Ausbildung absolviert. Alle haben eine Tätigkeit in ihrem Job aufgenommen.<br />

den verantwortungsvollen Dienst zu motivieren“,<br />

weiß Norbert Pischel, kommissarischer<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> DRK-Rettungsdienst<br />

Parchim-Ludwigslust gGmbH, zu<br />

<strong>der</strong> rund 250 Mitarbeiter gehören. Als landesweit<br />

größter Leistungsanbieter in diesem<br />

Bereich hat <strong>der</strong> Rettungsdienst des<br />

Deutschen Roten Kreuzes bereits vor drei<br />

Jahren zusammen mit <strong>der</strong> staatlich anerkannten<br />

Rettungsdienstschule <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

Schwerin reagiert. „Wir haben im<br />

Jahr 2008 ein Modellprojekt gestartet, bei<br />

dem Rettungsassistenten eine dreijährige<br />

Ausbildung absolvieren. Diese orientiert<br />

sich am dualen Ausbildungsprinzip, wie<br />

es aus <strong>der</strong> Wirtschaft bekannt ist. Ausbildungsvergütung<br />

inklusive“, erklärt Pischel.<br />

Üblicherweise erfolge die zweijährige<br />

Ausbildung von Rettungsassistenten an<br />

Fachschulen und muss selbst finanziert


Stichwort Rettungsassistent/-in<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

werden, so Pischel. Die Alternative habe<br />

eine Menge Vorteile, bestätigt Christian<br />

Porst, Leiter <strong>der</strong> Rettungsdienstschule<br />

<strong>der</strong> Schweriner Feuerwehr. „Die Qualität<br />

<strong>der</strong> Ausbildung steigt erheblich durch einen<br />

kontinuierlichen Wechsel von Theorie<br />

und Praxis. In kleinen Lerngruppen kann<br />

individuell gearbeitet werden. Unsere<br />

Kooperation ermöglicht es, auf spezielle<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Leistungsanbieter vor Ort<br />

einzugehen.“<br />

Zudem biete die neue Ausbildungsform<br />

auch zusätzliche Qualifizierungen. Neben<br />

einem Fahrsicherheitstraining sowie einer<br />

Grundausbildung gemäß <strong>der</strong> Feuerwehrdienstvorschrift<br />

sowie einer Sprechfunkausbildung<br />

erlangen die Azubis u.a. das<br />

Rettungsschwimmabzeichen, den Führerschein<br />

Klasse C und Fachwissen in englischer<br />

Sprache. Trauma-Management,<br />

verschiedene Ausbil<strong>der</strong>qualifikationen<br />

und spezielle Kenntnisse als Hygiene-<br />

und Medizinproduktebeauftragter zählen<br />

ebenfalls zum Profil, weiß Berufspädagoge<br />

Georg Wussow, Mitarbeiter und Lernbegleiter<br />

<strong>der</strong> Rettungsdienstschule.<br />

„Diese Ausbildungsinhalte machen unsere<br />

Azubis zu ,Goldstaub‘ im deutschen Ret-<br />

Akute Atemnot, Herzinfarkt, schwere Verletzungen<br />

nach einem Unfall – es gibt viele Situationen, in denen<br />

je<strong>der</strong> froh ist, wenn schnellstmöglich Retter vor Ort<br />

sind. Rettungsassistenten und Rettungsassistentinnen<br />

leisten bei medizinischen Notfällen bis zum Eintreffen<br />

<strong>der</strong> Ärzte Erste Hilfe, sondieren den Zustand kranker<br />

bzw. verletzter Menschen und führen lebensrettende<br />

Maßnahmen durch. Bei <strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ung hilfebedürftiger<br />

Personen sorgen sie für Transportfähigkeit und für<br />

eine fachgerechte Betreuung. Die Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> Vitalfunktionen ihrer Patienten haben sie stets im<br />

Blick. Nach dem Einsatz bringen die Frauen und Männer<br />

die Rettungswagen wie<strong>der</strong> auf Vor<strong>der</strong>mann: Rettungsmittel<br />

werden gesäubert und desinfiziert, Transportnachweise,<br />

Einsatzberichte und Notfallprotokolle<br />

werden erstellt. Versehen sie internen Dienst, dann<br />

gehören das Entgegennehmen von Notrufen und die<br />

Koordination von Einsätzen zu ihren Aufgaben.<br />

tungswesen. Dass alle aus <strong>der</strong> Gruppe<br />

inzwischen einen Anstellungsvertrag unterschrieben<br />

haben zeigt, wie begehrt sie<br />

sind“, freut sich Norbert Pischel. Acht bis<br />

zehn Azubis stellt <strong>der</strong> DRK-Rettungsdienst<br />

in Südwestmecklenburg jährlich ein. „Für<br />

den eigenen Bedarf“, versichert Norbert<br />

Pischel. Um berufliche <strong>Perspektive</strong>n für<br />

junge Menschen aus <strong>der</strong> <strong>Region</strong> zu schaffen,<br />

sagt <strong>der</strong> Geschäftsführer.<br />

Für diese <strong>Perspektive</strong> fühlen sich die<br />

acht neuen Rettungsassistenten bestens<br />

gewappnet. Sie wollen Menschen in Notfällen<br />

helfen, beschreibt Jennifer Morgenstern<br />

ihre Motivation. „Dieser Beruf<br />

ist sehr abwechslungsreich. Man findet<br />

ständig an<strong>der</strong>e Situationen vor“, weiß<br />

Nicole Buseke. Körperliche wie mentale<br />

Kraft sei notwendig – man muss zupacken<br />

und auch Blut sehen können, so die beiden<br />

Frauen. Trotz 24-Stunden-Diensten<br />

sei Rettungsassistent auch eine berufliche<br />

Chance für junge Eltern, bestätigt Nicole<br />

Uredat. Die 34-jährige Mutter aus Zernin<br />

bei Bützow sieht bei ihrer neuen Tätigkeit<br />

in <strong>der</strong> Sternberger Rettungswache Beruf<br />

und Familie vereinbart. „Es wird sehr viel<br />

Rücksicht genommen. Das finde ich toll.“<br />

Voraussetzung:<br />

Sorgfalt und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein<br />

sind unabdingbar. Besonnenheit hilft, in<br />

kritischen Situationen Ruhe zu bewahren. Psychische<br />

Belastbarkeit, eine gute körperliche Konstitution sowie<br />

ein Gespür für den Umgang mit Menschen in Notsituationen<br />

sollten Interessenten ebenfalls mitbringen.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Die Rettungsdienstschule <strong>der</strong> Feuerwehr Schwerin<br />

und die DRK-Rettungsdienst gGmbH Parchim-Ludwigslust<br />

bieten eine dreijährige Berufsausbildung an.<br />

Vergleichbar mit <strong>der</strong> dualen Ausbildung wird hier praxisorientiert<br />

gelernt und eine Vergütung gezahlt.<br />

Einsatzorte:<br />

Krankentransport- und Rettungsdienste, Blutspendedienst<br />

o<strong>der</strong> Berufsfeuerwehren; zahlreiche ehrenamtliche<br />

Einsatzbereiche bei Hilfsdiensten<br />

35


Berufsbild: Tischler/-in<br />

Wenn Tim Hoffmann ein Stück Holz in<br />

die Hand nimmt, beginnt er zu schwärmen.<br />

„Holz hat einen herrlichen Duft. Es<br />

ist ein schöner, gut aussehen<strong>der</strong> Werkstoff,<br />

<strong>der</strong> sich wun<strong>der</strong>bar und sehr vielseitig<br />

verarbeiten lässt. Holz ist eben<br />

lebendig und strahlt eine angenehme<br />

Atmosphäre aus.“ Das weiß Tim schon<br />

seit vielen Jahren. Er ist in Siggelkow<br />

groß geworden, in einem alten Bauernhaus.<br />

Da gab es immer etwas zu<br />

werkeln. Natürlich meistens mit Holz.<br />

Dennoch ging <strong>der</strong> junge Mann nach<br />

dem Abitur am Parchimer Friedrich-<br />

Franz-Gymnasium ganz an<strong>der</strong>e Wege.<br />

„Ich wusste, wie übrigens damals viele,<br />

nicht so richtig, was ich machen sollte“,<br />

sagt Tim.<br />

Studieren wollte er schon, die Wahl fiel<br />

zunächst auf BWL. Als Tim jedoch begann,<br />

wirtschaftliche Prozesse kritisch<br />

zu hinterfragen und auf Praxistauglichkeit<br />

zu prüfen, passte die Theorie im<br />

Hörsaal nicht mehr so recht zu seinen<br />

Vorstellungen. Er wechselte in das Fach<br />

Agrarökologie. „Das hatte schließlich<br />

auch einen Bezug zu meinem bisherigen<br />

Leben in einer ländlich geprägten<br />

<strong>Region</strong>“, blickt er zurück. Doch das<br />

große Maß an rein wissenschaftlicher<br />

Tätigkeit, die Aussicht, einen Großteil<br />

seines Arbeitslebens im Büro zu verbringen<br />

– das ließ seine Motivation<br />

schwinden. Die kam jedoch wie<strong>der</strong>. Und<br />

zwar in einer Tischlerei, während eines<br />

Praktikums bei <strong>der</strong> Grohmann GmbH in<br />

Parchim. Dort fand Tim Arbeit, die ihm<br />

Spaß macht, eine herzliche, fast familiäre<br />

Atmosphäre und neben einer Menge<br />

handwerklicher Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

auch Ansprüche, die ihm durchaus etwas<br />

abverlangen. „Verantwortung zu<br />

36<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Auf dem „Holzweg“ zum Wunschberuf<br />

Der Werkstoff Holz hat es Tim Hoffmann angetan. Als<br />

angehen<strong>der</strong>Tischler arbeitet er aber auch mit Glas,<br />

Kunststoff und Stahl.<br />

übernehmen – das ist hier gefragt. Und<br />

das gefällt mir“, meint Tim. Seine Studienzeit<br />

möchte er dennoch nicht missen.<br />

Sie habe eine Menge an Kenntnissen und<br />

Erfahrungen mit sich gebracht, die dem<br />

jungen Mann auch künftig zugutekommen<br />

werden.<br />

„In <strong>der</strong> Tischlerei kann ich mich in die verschiedensten<br />

Arbeitsabläufe einbringen“,<br />

freut sich <strong>der</strong> mittlerweile 29-Jährige, <strong>der</strong><br />

gerade sein zweites Lehrjahr beginnt. In<br />

seinem Alter noch Azubi zu sein, sei kein


Stichwort Tischler/-in<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Problem. „Alle ziehen in <strong>der</strong> Firma an einem<br />

Strang. Das schweißt zusammen,<br />

auch wenn es mal stressig werden sollte“,<br />

hat Tim erfahren. Denn Termindruck lässt<br />

sich nicht vermeiden, wenn Fenster und<br />

Türen eingebaut werden müssen o<strong>der</strong><br />

die Dienstleistungen des firmeneigenen<br />

Glasereinotdienstes gefragt sind. Auch in<br />

<strong>der</strong> Berufsschule, die Tim ab Beginn des<br />

neuen Lehrjahres in Hagenow besucht,<br />

passt alles.<br />

Am liebsten ist <strong>der</strong> angehende Tischler<br />

in <strong>der</strong> Werkstatt, wo Türen und Fenster<br />

in unterschiedlichsten Formen und Stilen<br />

selbst hergestellt werden. Ein riesiger<br />

Maschinenpark steht ihm und seinen Kollegen<br />

dort zur Verfügung. Blätter werden<br />

geschliffen, Leisten verleimt, Zargen zugeschnitten.<br />

Alles muss perfekt passen,<br />

damit es bei <strong>der</strong> Montage auf den Baustellen<br />

keine unliebsamen Überraschungen<br />

gibt. Ob Schulgebäude, Bauernhaus o<strong>der</strong><br />

touristische Einrichtungen – die Arbeit <strong>der</strong><br />

Parchimer Tischler ist gefragt. Das macht<br />

Fenster, Türen, Tische, Stühle, Schränke, Ladeneinrichtungen<br />

– Tischler stellen oft sehr individuelle Produkte<br />

her bzw. reparieren diese. Dabei beraten sie<br />

Kunden, nehmen Maß, entwickeln Möbel und Bauteile.<br />

In <strong>der</strong> Werkstatt verarbeiten sie zumeist den Werkstoff<br />

Holz, aber auch Kunststoff, Stahl und Glas sowie<br />

Farben bestimmen den Alltag in diesem interessanten<br />

Handwerk. Sägen, hobeln, schleifen, polieren, leimen<br />

und bohren sind wichtige Tätigkeiten in diesem Beruf,<br />

in dem eine Reihe von Maschinen und Werkzeugen<br />

genutzt wird. Der Auftrag <strong>der</strong> Tischler ist mit <strong>der</strong> Fertigstellung<br />

eines Produktes meist noch nicht erledigt:<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> spezialisierten Handwerker muss auch<br />

fachmännisch montiert werden.<br />

Jede Menge Holzkeile, Akkuschrauber, Stecheisen<br />

und unzählige Schrauben kommen zum Einsatz, um<br />

beispielsweise Fenster und Türen einzusetzen. Auch<br />

das Verlegen von Parkett, das Aufarbeiten alter Dielen,<br />

das Anbringen von Paneelen o<strong>der</strong> die liebevolle Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

von Omas altem Büffet gehören zu den<br />

Aufgaben in diesem traditionellen Handwerksberuf.<br />

Tim stolz. „Ich hätte nicht gedacht, dass<br />

dieses Handwerk so vielfältig ist. Man<br />

muss dafür schon anpacken können. Aber<br />

ebenso wichtig wie eine gute körperliche<br />

Konstitution sind Durchblick in Mathe und<br />

Physik, logisches sowie räumliches Vorstellungsvermögen<br />

und auch Kreativität“,<br />

berichtet <strong>der</strong> Azubi. Zwei linke Hände sollte<br />

man natürlich nicht mitbringen, „aber viele<br />

handwerkliche Fertigkeiten kann man lernen“,<br />

so Tim. Er schaut seinem Chef Matthias<br />

Jauch über die Schulter, misst die<br />

gemeinsam zugeschnittene Glasscheibe<br />

noch einmal nach und ist schon wie<strong>der</strong> unterwegs,<br />

um eine Reparatur auszuführen.<br />

Voraussetzung:<br />

Berufsreife; räumliches Vorstellungsvermögen, technisches<br />

Verständnis und handwerkliches Geschick,<br />

Fähigkeit zu körperlicher Arbeit, gute Leistungen in<br />

Mathe, Physik und Technik sind wünschenswert,<br />

Lernbereitschaft, Flexibilität und Leistungsbereitschaft<br />

werden erwartet. Ganz wichtig: Sorgfalt beim Erstellen<br />

von Skizzen und Konstruktionsplänen sowie Umsicht<br />

beim Umgang mit Maschinen<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Drei Jahre – duale Ausbildung im Betrieb und in <strong>der</strong><br />

Berufsschule (Hagenow); Aufstiegsmöglichkeiten:<br />

Meisterprüfung, Studium, Spezialisierung (z.B. Bautischlerei,<br />

Möbeltischlerei, Restaurierung), berufliche<br />

Selbstständigkeit<br />

Einsatzorte:<br />

in Handwerksbetrieben (Bautischlerei: Werkstatt, Baustellen),<br />

aber auch bei Herstellern von Möbeln o<strong>der</strong><br />

Holzprodukten sowie in <strong>der</strong> Restaurierung<br />

37


Welche Herausfor<strong>der</strong>ungen in einer<br />

Verwaltung warten, davon hatte Jennifer<br />

Klass gleich gar keine Vorstellung,<br />

als sie sich in <strong>der</strong> elften Klasse um<br />

eine Ausbildung bewarb. „Mach das<br />

mal, Mädchen“, lautete <strong>der</strong> Rat ihrer<br />

Großmutter. „Eine Tätigkeit im öffentlichen<br />

Dienst ist gut. Da hast du einen<br />

sicheren Arbeitsplatz, bist angesehen<br />

und bekommst dein Geld.“ Das ist wie<br />

mit Netz und doppeltem Boden, befand<br />

Jennifer damals. Eigentlich wollte die<br />

junge Parchimerin zunächst das Abitur<br />

machen, doch mit <strong>der</strong> Fachhochschulreife<br />

wechselte sie in die Kreisverwaltung.<br />

Ziel: Verwaltungsfachangestellte.<br />

Und was steckt nun hinter diesem Beruf?<br />

„Eine unglaubliche Vielfalt“, sagt die<br />

heute 19-Jährige nach mittlerweile zwei<br />

Ausbildungsjahren. „Wir Azubis durchlaufen<br />

viele Fachbereiche. Jugendamt,<br />

Bußgeldstelle, Jagdbehörde… Fast<br />

überall kommt man mit Bürgern in Kontakt<br />

und hat die Möglichkeit, ihnen zu<br />

helfen. Das finde ich persönlich ganz<br />

toll. Die Arbeit macht richtig Spaß.“<br />

Aber wie so oft steht vor dem Spaß ein<br />

Stück harte Arbeit. Und das bedeutet<br />

Lernen. „Am Anfang muss man sich mit<br />

den rechtlichen Grundlagen vertraut<br />

machen. Egal, in welchem Bereich man<br />

eingesetzt wird. Jede Entscheidung –<br />

ob Kitaplatzanspruch o<strong>der</strong> Ordnungswidrigkeit<br />

– beruht auf Gesetzen“,<br />

erklärt Jennifer und zeigt auf dicke<br />

Ordner im Schrank. Die ziehen auch<br />

die Kollegen zu Rate, damit je<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

die Dienstleistungen <strong>der</strong> Verwaltung in<br />

Anspruch nimmt, mit einem fundierten<br />

Bescheid rechnen kann.<br />

Theoretische Kenntnisse für den Beruf<br />

bekommt Jennifer in <strong>der</strong> Beruflichen<br />

38<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Verwaltungsfachangestellte/r<br />

Mit Netz und doppeltem Boden<br />

Am Anfang steht das Lernen: Jennifer Klass kennt<br />

sich mit rechtlichen Grundlagen gut aus. Sie hat in <strong>der</strong><br />

Kreisverwaltung ihr Berufsziel gefunden. Jetzt ist die<br />

junge Frau auf <strong>der</strong> Zielgeraden: Sie bereitet sich im<br />

dritten Ausbildungsjahr auf ihre Abschlussprüfungen<br />

vor.<br />

Schule für Wirtschaft und Verwaltung in<br />

Schwerin. Als vorteilhaft schätzt sie die<br />

so genannte Dienstbegleitende Unterweisung<br />

vom Studieninstitut Greifswald ein.<br />

„Da werden Theorie und Praxis miteinan<strong>der</strong><br />

verknüpft. Das hilft einem, viel schneller<br />

Sachverhalte zu verstehen und Verantwortung<br />

zu übernehmen.“ Eine gute Basis,<br />

um sich einzubringen in das, was überwie-


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

gend Teamarbeit ist. Und wenig zu tun hat<br />

mit den Klischees, die sich um Akten ordnende<br />

Beamten ranken. Käffchen? Bingo!<br />

– Das gibt es natürlich auch hier. Aber<br />

nicht nur in <strong>der</strong> Bußgeldstelle, wo Jennifer<br />

für „attraktive“ Fotos eiliger Zeitgenossen<br />

sorgt, bleibt die Tasse meist halbvoll stehen.<br />

„Da ist so viel zu tun. Man muss sich<br />

schon sputen, um alles zu schaffen“, sagt<br />

sie und bewun<strong>der</strong>t ihre Kollegen für konsequente<br />

und zielführende Arbeit.<br />

„In an<strong>der</strong>en Fällen muss man sich hingegen<br />

Zeit nehmen. Das ist ganz wichtig“,<br />

hat die angehende Verwaltungsfachangestellte<br />

erfahren. „Wenn Bürger mit ihren<br />

Anliegen in die Kreisverwaltung kommen,<br />

ist das zuweilen ein Lehrstück über das<br />

wahre Leben. Da ist zuhören angesagt.<br />

Und nachfragen. Nur so gelingt es, zu<br />

verstehen und beizutragen, das Problem<br />

zu lösen o<strong>der</strong> die richtige Hilfe zu ermöglichen.“<br />

Verwaltungsarbeit sei zu einem großen<br />

Teil ein Bürojob, sagt Jennifer. Der Computer<br />

gehört neben den Gesetzbüchern<br />

zu den wichtigsten Arbeitsmitteln. Aber es<br />

geht auch raus: Termine vor Ort, nicht nur<br />

beim „Blitzen“, sorgen für Abwechslung<br />

Stichwort Verwaltungsfachangestellte/r<br />

Verwaltungsfachangestellte haben einen großen Anteil<br />

daran, das öffentliche Leben am Laufen zu halten. Sie<br />

bereiten Sitzungen kommunaler Beschlussgremien<br />

vor und setzen gefasste Beschlüsse mit um. Dafür erarbeiten<br />

sie Verwaltungsentscheidungen, übernehmen<br />

Aufgaben kommunaler Wirtschafts-, Struktur- und Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> kümmern sich um die kommunale<br />

Finanzausstattung. Als Ansprechpartner für Organisationen,<br />

Unternehmen und vor allem Bürger erweisen<br />

sie sich als rechtskundige Partner.<br />

Voraussetzung:<br />

mittlerer Bildungsabschluss, auch Hochschulreife<br />

Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Fähigkeit zur<br />

Kommunikation, aber auch Verschwiegenheit sind<br />

wichtige Eigenschaften, die man für einen Job in <strong>der</strong><br />

Verwaltung braucht. Gute Kenntnisse <strong>der</strong> deutschen<br />

und damit für einen interessanten Arbeitstag.<br />

„Ich möchte auf jeden Fall in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

bleiben. Im nächsten Jahr will ich<br />

mein Abi nachholen und mich zur Verwaltungsfachwirtin<br />

weiterbilden“, schmiedet<br />

die junge Frau Pläne für die Zukunft. Bei<br />

<strong>der</strong> Kreisverwaltung sieht man das gern:<br />

Bildungsurlaub, Übernahmegarantie bei<br />

guten Leistungen, prima Klima bei einem<br />

<strong>der</strong> größten regionalen Arbeitgeber sowie<br />

etliche Herausfor<strong>der</strong>ungen, damit es im<br />

neuen, großen Landkreis Ludwigslust-<br />

Parchim gut läuft, sind Angebote gerade<br />

auch an junge Menschen.<br />

„Es gibt einen großen Bedarf an guten<br />

Verwaltungsfachangestellten“, bestätigt<br />

Helmut Blank, amtieren<strong>der</strong> Fachdienstleiter<br />

Personal, Organisation und IT, bei<br />

<strong>der</strong> Kreisverwaltung Ludwigslust-Parchim.<br />

Interessenten, auch für die gehobene Ausbildung<br />

(Bachelor-Studium), sind herzlich<br />

willkommen, sich bei einem mo<strong>der</strong>nen<br />

Dienstleister über ihre beruflichen Entwicklungschancen<br />

zu informieren.<br />

Sprache verstehen sich von selbst, um einen Bescheid<br />

ordnungsgemäß zu erstellen o<strong>der</strong> ein Protokoll<br />

fehlerfrei zu schreiben. Auch gutes Wissen in den Bereichen<br />

Wirtschaft, Recht und Mathematik erweist sich<br />

als Vorteil. Gleiches gilt für EDV-Kenntnisse.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Die Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten<br />

dauert drei Jahre.<br />

Einsatzorte:<br />

Verwaltungsfachangestellte <strong>der</strong> Fachrichtung Kommunalverwaltung<br />

sind bei Gemeinde-, Amts- und Kreisverwaltungen<br />

beschäftigt. Wichtige Fachbereiche ihrer<br />

Tätigkeit finden sich in Bau-, Ordnungs-, Gesundheits-<br />

und Kulturämtern.<br />

39


Auch wenn er vermutlich erst mit 70 in<br />

Rente gehen kann, weiß Torsten Knaak<br />

aus Kiekindemark schon jetzt ziemlich<br />

sicher, dass er bis dahin in SEINEM Beruf<br />

als Zerspanungsmechaniker arbeiten<br />

möchte. „Das macht mir einfach viel Spaß.<br />

Ich komme gern zur Arbeit. Hier werde ich<br />

gefor<strong>der</strong>t. Ich trage Verantwortung und<br />

kann immer tiefer in meine Spezialisierung<br />

als CNC-Bohrwerker eintauchen. Weil wir<br />

überwiegend Einzelteile fertigen, warten<br />

auch immer wie<strong>der</strong> neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

auf mich und die Kollegen“, sagt <strong>der</strong><br />

23-Jährige, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> D & W Firmengruppe<br />

in Parchim beschäftigt ist. Das relativ<br />

junge Team arbeite top zusammen, findet<br />

Torsten. Auch die Bezahlung stimmt.<br />

Erst vor kurzem habe <strong>der</strong> Chef den Stundenlohn<br />

merklich angehoben. „Da habe<br />

ich den Gedanken, vielleicht doch nach<br />

Hamburg zu gehen, wo meine Freundin<br />

40<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Berufsbild: Zerspanungsmechaniker/-in<br />

Glanz auf Metall und in den Augen<br />

Präzisionsarbeit im Bohrwerk: Torsten Knaak fühlt sich in seinem Beruf als Zerspanungsmechaniker absolut gut.<br />

arbeitet, schnell verworfen“, räumt Torsten<br />

ohne Zögern ein. Seine Augen glänzen mit<br />

den fertigen Metallteilen förmlich um die<br />

Wette, wenn er von <strong>der</strong> Arbeit und seiner<br />

Firma erzählt. Und seinem nur acht Kilometer<br />

kurzen Weg von zuhause bis zu den<br />

Werkhallen am Rande <strong>der</strong> Kreisstadt…<br />

Eigentlich wollte Torsten Koch werden.<br />

Doch er konnte sich mit ständiger Wochenendarbeit<br />

nicht wirklich anfreunden.<br />

Ein Ferienjob brachte ihm die Metallbearbeitung<br />

näher, er bewarb sich und bekam<br />

2005 die Stelle. „Das war zu <strong>der</strong> Zeit<br />

noch nicht selbstverständlich. Damals<br />

waren Ausbildungsplätze ziemlich knapp.<br />

Ich habe richtig Glück gehabt.“ Das Glück<br />

sollte ihm treu bleiben, später, als die Wirtschaftskrise<br />

die Maschinen bei D & W fast<br />

zum Stillstand brachte. Als einziger wurde<br />

er übernommen und durfte miterleben,<br />

wie gemeinsam auch weniger gute Zeiten


Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

gemeistert werden und das Unternehmen<br />

dann die Marktposition festigen und weiter<br />

expandieren konnte.<br />

„Zunächst waren wir acht junge Männer“,<br />

erinnert sich <strong>der</strong> junge Zerspanungsmechaniker.<br />

Längst nicht alle haben durchgehalten.<br />

Auch für Torsten gab es einige<br />

Zweifel in den ersten Ausbildungsmonaten:<br />

„Die Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Berufsschule<br />

waren ziemlich hoch. Wir mussten so viele<br />

Fachbegriffe lernen…“ Doch schon bald<br />

platzte <strong>der</strong> Knoten, alles lief viel besser<br />

und Torsten absolvierte die Zwischenprüfung<br />

als Bester. In seinem Betrieb begann<br />

er bereits im zweiten Lehrjahr mit einer<br />

Spezialisierung zum Bohrwerker. An <strong>der</strong><br />

mehrere Meter hohen und breiten Maschine<br />

werden Metallteile computergesteuert<br />

dem Kundenwunsch entsprechend bearbeitet.<br />

„Auf Grundlage einer Zeichnung<br />

wird die Anlage programmiert. Nach eigenem<br />

Ermessen baut <strong>der</strong> Bohrwerker<br />

alles auf, richtet aus und spannt ein.“ Eine<br />

präzise Arbeitsweise, Durchblick in Mathe<br />

und räumliches Vorstellungsvermögen<br />

sind hier wichtige Voraussetzungen, erfährt<br />

Torsten sehr schnell. „Natürlich stand<br />

mir stets ein Vorarbeiter zur Seite. Er ließ<br />

mich an seinen Erfahrungen teilhaben und<br />

zeigte mir, wie es funktioniert. Bis man sich<br />

Stichwort Zerspanungsmechaniker/-in<br />

Drehen, fräsen, schleifen, bohren – Zerspanungsmechaniker<br />

sind wahre Alleskönner in <strong>der</strong> Metallbearbeitung.<br />

Sie fertigen Präzisionsbauteile für unterschiedlichste<br />

technische Anlagen. Dafür richten sie spezielle<br />

Maschinen ein und modifizieren CNC-Programme,<br />

bevor Werkstoff und Werkzeug in die Maschine eingespannt<br />

und ausgerichtet werden. Ein großes Maß<br />

an Präzision ist gefragt, damit die Produkte auch in<br />

Details den Vorgaben entsprechen. Qualitätsprüfung,<br />

Beseitigung von Störungen, aber auch Wartung und<br />

Instandhaltung des Maschinenparks gehören ebenfalls<br />

zu den Aufgaben.<br />

Voraussetzung:<br />

mittlerer Bildungsabschluss, Sorgfalt, handwerkliches<br />

Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen sowie<br />

gute Kenntnisse in Werken und Technik sind ziem-<br />

alle Finessen angeeignet hat, dauert es<br />

gut und gern zwei Jahre.“ Und das Lernen<br />

hört nicht auf, weiß Torsten. „Die Technik<br />

entwickelt sich weiter, Aufträge werden<br />

immer anspruchsvoller – da möchte ich<br />

schon Schritt halten. Qualitätsarbeit – das<br />

ist das oberste Gebot und dafür muss man<br />

gewappnet sein.“<br />

Das gemeinsame Lernen habe bei <strong>der</strong><br />

D & W Firmengruppe einen großen Stellenwert,<br />

bestätigt Geschäftsführerin Martina<br />

Wulf. „Wir bilden seit vielen Jahren<br />

unseren eigenen Berufsnachwuchs aus.“<br />

Das ,Mitwachsen‘ sei gerade für die Fertigung<br />

verschiedenster Einzelteile unabdingbar.<br />

Bei D & W übernehmen die<br />

Männer im Blaumann das Mitdenken und<br />

Tüfteln. Wer das mag, <strong>der</strong> bekommt im<br />

Unternehmen auch seine Chance, sagt<br />

Torsten Knaak mit Stolz. Dass zu seinem<br />

Arbeitsalltag <strong>der</strong> Geruch nach Kühl- und<br />

Schmiermitteln gehört, ordentlich viele<br />

Späne auf den Boden fallen und Maschinen<br />

nicht lautlos laufen, all das stört den<br />

jungen Mann nicht. Mit spezieller Arbeitskleidung<br />

und Handschuhen ausgestattet<br />

bleiben seine Finger fast so sauber wie die<br />

Maschine zum Feierabend hin aussieht.<br />

Nämlich blitzblank! So könnte man es in<br />

<strong>der</strong> Tat bis zur Rente aushalten…<br />

lich wichtig für diesen Beruf. Für die Berechnung von<br />

Maschineneinstellungen braucht man zudem gute Noten<br />

in Mathematik. Auch sehenswerte Leistungen in<br />

Physik und technischem Zeichnen erweisen sich als<br />

Vorteil.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Die Ausbildung zum/zur Zerspanungsmechaniker/-in<br />

dauert dreieinhalb Jahre. Gelernt wird im Betrieb und<br />

an <strong>der</strong> Berufsschule (Schwerin).<br />

Einsatzorte:<br />

Zerspanungsmechaniker sind überwiegend im Maschinenbau,<br />

in Gießereien bzw. im Fahrzeugbau tätig. Sie<br />

arbeiten zumeist in größeren Werkhallen; die Herstellung<br />

von Kleinstbauteilen sowie die Qualitätskontrolle<br />

können auch in kleineren Werkstätten erfolgen.<br />

41


Berufsbild: Zimmerer/Zimmerin<br />

Handsäge, Kreissäge, Stichsäge, Kettensäge,<br />

Hobel – bei Fabian Peter<br />

und seinen Kollegen fliegen die Späne.<br />

Mächtige Balken und lange Bretter<br />

werden in <strong>der</strong> Crivitzer Zimmerei Mohn<br />

vorbereitet, um dann als Dachkonstruktion,<br />

Fassade, Schalung o<strong>der</strong> im<br />

Innenausbau bzw. als Außenanlagen<br />

montiert zu werden. „Zumeist arbeiten<br />

wir mit Holz. Es kommen aber auch an<strong>der</strong>e<br />

Materialien zum Einsatz, wie zum<br />

Beispiel Eternit o<strong>der</strong> Dämmstoffe. Eben<br />

alles, was mit <strong>der</strong> Verwendung von Holz<br />

beim Bauen im Zusammenhang steht“,<br />

sagt <strong>der</strong> 19-Jährige aus Raduhn. Er ist<br />

gerade dabei, seinen Ausbaufacharbeiter<br />

in <strong>der</strong> Fachrichtung Zimmerer abzuschließen.<br />

Dieser zweijährigen Ausbildung<br />

soll ein weiteres Jahr folgen, um<br />

dann den Gesellenbrief als Zimmerer in<br />

<strong>der</strong> Tasche zu haben. Das ist das Ziel<br />

von Fabian. Und dafür strengt er sich<br />

mächtig an. In <strong>der</strong> gestaffelten Ausbildung<br />

sieht er durchaus Vorteile: „Man<br />

muss ständig lernen und sich den Prüfungen<br />

unterziehen. Das ist für mich ein<br />

Ansporn, wirklich alles zu geben.“<br />

Diese Erkenntnis kam allerdings erst<br />

mit <strong>der</strong> Arbeit im Unternehmen, denn<br />

Fabians Schulabschluss war eher befriedigend.<br />

„Meine Berufswahl hat sich<br />

als goldrichtig erwiesen. Ich habe einfach<br />

mehr Interesse an dem, was ich<br />

jetzt mache. Da möchte ich schon alles<br />

wissen, was damit im Zusammenhang<br />

steht.“ Am liebsten ist <strong>der</strong> junge<br />

Mann mit <strong>der</strong> traditionellen schwarzen<br />

Kluft jedoch auf dem Firmengelände<br />

und den Baustellen zugange. Immer<br />

an <strong>der</strong> frischen Luft, immer körperlich<br />

aktiv, immer im Team, immer gefor<strong>der</strong>t<br />

auch mitzudenken und sich kreativ ein-<br />

42<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

An<strong>der</strong>en aufs Dach steigen<br />

Fabian hat seinen Traumberuf gefunden: Er möchte<br />

Zimmerer werden. Im Jahr 2011 seinen Baufacharbeiter<br />

gemacht und bereitet sich jetzt im dritten Lehrjahr<br />

auf seinen Abschluss als Zimmerer-Geselle vor.<br />

zubringen. „Die Tätigkeit als Zimmerer<br />

ist unglaublich abwechslungsreich. Das<br />

macht richtig Spaß“, sagt Fabian. Und es<br />

macht ihn auch stolz. Er hat bereits mitgewirkt<br />

am Entstehen eines Taubenhauses<br />

für den Schweriner Zoo, hat Dachkonstruktionen<br />

am Dom und dem Schloss <strong>der</strong><br />

Landeshauptstadt saniert, den Golfplatz in<br />

Vorbeck mit verschönert und an einem Altenheim<br />

in Pinnow die Fassade gestaltet.<br />

Da sei wohl mindestens jedes zweite Brett<br />

durch seine Hand gegangen, erinnert sich


<strong>der</strong> Azubi und freut sich jedes Mal, wenn<br />

er an dem attraktiven Gebäude vorbeikommt.<br />

Um an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Bauvorhaben im<br />

wahrsten Sinne des Wortes aufs Dach zu<br />

steigen, bedarf es naturgemäß einiger Voraussetzungen.<br />

„Man sollte schon körperlich<br />

fit und vor allem schwindelfrei sein“,<br />

weiß Fabian. Wichtig seien auch handwerkliches<br />

Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen<br />

und passable Kenntnisse<br />

in Mathematik und Physik sowie so selbstverständliche<br />

Dinge wie Pünktlichkeit und<br />

das Einhalten von Vorschriften, sagt Firmenchef<br />

André Mohn.<br />

Bevor es mit Hammer, Zollstock und immer<br />

zwei Bleistiften am Mann an den Arbeitsort<br />

geht, wird <strong>der</strong> Auftrag besprochen.<br />

Einen klassischen Werkzeugkoffer brauchen<br />

die Zimmerleute nicht. Am verzierten<br />

Koppel ihrer schmucken Arbeitskleidung<br />

sind Nageltasche, Hammerlasche<br />

und die Halterung für das Cuttermesser<br />

befestigt. Praktische Taschen <strong>der</strong> schwarzen<br />

Cordhose bieten Platz für die weiteren<br />

Utensilien. Dieses Outfit ist ein Muss. Fabian<br />

kann sich überhaupt nicht vorstellen,<br />

Schlaghose und Weste gegen etwas an<strong>der</strong>es<br />

zu tauschen. „Das ist eine Frage <strong>der</strong><br />

Ehre, die in unserem Beruf eine wichtige<br />

Stichwort: Zimmerer/Zimmerin<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Holzhäuser, Fassaden, Dachstühle, Innenausbauten –<br />

Zimmerleute sind wahre Experten, wenn es um Holzkonstruktionen<br />

geht. Mit ihrer Hände Arbeit, Präzision<br />

und natürlich einer Vielzahl von Maschinen und Geräten<br />

(wie Sägen, Hobel, Bohrmaschine o<strong>der</strong><br />

Tacker) schaffen sie zuweilen in schwindelerregen<strong>der</strong><br />

Höhe die Voraussetzungen für Dächer, gestalten die<br />

Außenhaut von Gebäuden, fertigen Schalungen o<strong>der</strong><br />

ziehen Holzdecken ein. Ob Neubau o<strong>der</strong> Sanierung –<br />

Zimmerleute sind gefragte Handwerker, die schon von<br />

weitem an ihrer schwarzen Kluft zu erkennen sind und<br />

die je<strong>der</strong> schon einmal gesehen hat, wenn zum Beispiel<br />

ein Richtfest gefeiert wird…<br />

Rolle spielt.“ Mit <strong>der</strong> Kluft werde schließlich<br />

auch ein Stück Tradition gewahrt. Den<br />

breitkrempigen Hut und das Halstuch zum<br />

Schutz vor den Spänen tragen nur noch<br />

wenige. Wohl aber Hose und Weste. Die<br />

Weste beispielsweise habe acht Knöpfe –<br />

für acht Stunden Arbeit am Tag, erklärt <strong>der</strong><br />

Auszubildende. Am Zimmermannsjackett<br />

hingegen seien sechs Knöpfe befestigt.<br />

Für sechs Tage Arbeit in <strong>der</strong> Woche. Und<br />

die fallen ab und zu mal an, wenn ein Auftrag<br />

dringend fertig werden muss. Trotz<br />

<strong>der</strong> zuweilen anstrengenden körperlichen<br />

Arbeit ist das für den angehenden Zimmermann<br />

kein Problem. „Wenn man sich<br />

für einen solchen Beruf entscheidet, dann<br />

weiß man auch, was anliegt.“ Fabian, <strong>der</strong><br />

schon seit Kin<strong>der</strong>tagen gern in <strong>der</strong> elterlichen<br />

Werkstatt gewerkelt hat, informierte<br />

sich gut, bevor er sich in verschiedenen<br />

Praktika erprobte und schließlich bei <strong>der</strong><br />

Firma Mohn Zimmerei GmbH vorsprach.<br />

Nach dreitägigem Probearbeiten wusste<br />

er, dass er genau in diesem Betrieb seine<br />

berufliche Laufbahn beginnen wollte.<br />

Arbeit, die viel Spaß macht, ein tolles<br />

Team mit einem guten Zusammenhalt und<br />

Aufträge, an denen man gern mitwirken<br />

möchte – es passt einfach alles für den<br />

Jungen aus Raduhn.<br />

Voraussetzung:<br />

Berufsreife; räumliches Vorstellungsvermögen, technisches<br />

Verständnis und handwerkliches Geschick,<br />

Fähigkeit zu körperlicher Arbeit, gute Leistungen in<br />

Mathe, Physik und Technik sind wünschenswert, Lernbereitschaft<br />

und Flexibilität werden erwartet.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Drei Jahre – duale Ausbildung im Betrieb und in <strong>der</strong><br />

Berufsschule (Schwerin); Aufstiegsmöglichkeiten:<br />

Meisterprüfung, Studium (Architektur), Spezialisierung<br />

(z.B. Restaurierung), berufliche Selbstständigkeit<br />

Einsatzorte:<br />

in Handwerksbetrieben (Zimmerei), im Hochbau (Fassadenbaubetriebe)<br />

o<strong>der</strong> in Ingenieurbetrieben<br />

43


44<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

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45


Inhalt<br />

1. Vorwort ..................................................................... Seite 3<br />

2. Berufsbild<br />

46<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Archäologe / Archäologin ........................................... Seite 4/5<br />

Augenoptiker/-in ......................................................... Seite 6/7<br />

Bankkauffrau / Bankkaufmann ................................... Seite 8/9<br />

Chemielaborant/-in .................................................... Seite 10/11<br />

Fachkraft für Agrarservice ......................................... Seite 12/13<br />

Fachpraktiker/-in für Kfz-Mechatronik ....................... Seite 14/15<br />

Fleischer/-in ............................................................... Seite 16/17<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger/-in ........................ Seite 18/19<br />

Hotelfachfrau / Hotelfachmann .................................. Seite 20/21<br />

Kauffrau/ Kaufmann für Tourismus und Freizeit ........ Seite 22/23<br />

Kfz-Mechatroniker/-in ................................................ Seite 24/25<br />

Koch / Köchin ............................................................ Seite 26/27<br />

Land- und Baumaschinenmechaniker/-in .................. Seite 28/29<br />

Mechatroniker/-in ....................................................... Seite 30/31<br />

Rechtsanwaltsfachangestellte/-r ................................ Seite 32/33<br />

Rettungsassistent/-in ................................................. Seite 34/35<br />

Tischler/-in ................................................................. Seite 36/37<br />

Verwaltungsfachangestellte/-r ................................... Seite 38/39<br />

Zerspanungsmechaniker/-in ...................................... Seite 40/41<br />

Zimmerer / Zimmerin ................................................. Seite 42/43


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Landkreis Ludwigslust-Parchim,<br />

Postfach 1263, 19362 Parchim<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Koordinierungsstelle ParMa<br />

(Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf)<br />

Landkreis Ludwigslust-Parchim,<br />

Putlitzer Straße 25, 19370 Parchim<br />

Telefon: 03871.631919<br />

E-Mail: parma@lkparchim.de<br />

www.parchimer-uebergangsmanagement.de<br />

www.ausbildungsnetz-parchim.de<br />

Redaktion (Text, Bild):<br />

MedienBüro Barbara Arndt, Schwerin<br />

Gestaltung:<br />

AO Design GbR, Parchim<br />

Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />

Alle Angaben in dieser Broschüre sind sorgfältig recherchiert,<br />

es wird jedoch keine Gewähr übernommen.<br />

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