Berufsbilder der Region - Perspektive Berufsabschluss
Berufsbilder der Region - Perspektive Berufsabschluss
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<strong>Berufsbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />
Parchimer Übergangsmanagement<br />
Schule-Beruf (ParMa)<br />
Das Parchimer Netzwerk Übergangsmanagement ParMa wird geför<strong>der</strong>t aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds <strong>der</strong> Europäischen Union.
2<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)
Tischler, Hotelfachfrau<br />
o<strong>der</strong> Gesundheitspfleger?<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Entscheidungen zu treffen, die zumindest für längere Zeit unser Leben bestimmen werden,<br />
ist nicht leicht. Bereits als junger Mensch ist man da gefor<strong>der</strong>t: Welcher Beruf passt zu<br />
mir? Was macht mir Spaß? Wo kann ich meine Interessen, meine Stärken und Neigungen<br />
einbringen? Wie passt eine künftige berufliche Tätigkeit zu meiner Lebensplanung? Fragen<br />
über Fragen. Die Antworten müsst ihr als Schülerinnen und Schüler schon selbst finden.<br />
Aber: Ihr werdet damit nicht allein gelassen. Lehrer, Eltern, Schulsozialarbeiter, Unternehmer<br />
– es gibt inzwischen ein großes Netzwerk, das euch im Berufswahlprozess aktiv begleitet.<br />
Das Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa) hat dieses Netzwerk<br />
in den zurückliegenden Jahren maßgeblich aufgebaut und Ideen entwickelt, wie es für euch<br />
einfacher wird, eine gute Entscheidung zu treffen. Für den eigenen Lebensweg, aber auch<br />
für die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Region</strong>, in <strong>der</strong> wir zu Hause sind. Fachkräfte werden hier dringend<br />
gebraucht. Für junge Menschen gibt es so gute <strong>Perspektive</strong>n wie nie zuvor. Und das in allen<br />
Branchen. Ob Industrie, Handel o<strong>der</strong> Dienstleistungssektor – immer mehr Unternehmen<br />
wollen den Kampf um die besten Köpfe gewinnen. Sie wollen EUCH!<br />
Ihr müsst euch entscheiden, wohin die berufliche Reise gehen soll. Ihr müsst euer Ziel<br />
kennen. Auch dafür gab und gibt es Unterstützung: ParMa hat zwei Jahre lang Monat für<br />
Monat ein Berufsbild vorgestellt. Auszubildende und junge Absolventen berichten darin authentisch<br />
über ihre Tätigkeit. Sie sagen, worauf es ankommt und erzählen, wie sie ihren<br />
Weg gefunden haben. Sie berichten über tolle Erfahrungen im Unternehmen, aber auch<br />
über echte Anstrengungen, um einen guten Abschluss zu erreichen.<br />
In dieser Broschüre sind 20 dieser <strong>Berufsbil<strong>der</strong></strong> zusammengefasst. Sie stehen als Beispiel<br />
für wirklich tolle und qualitativ hochwertige Ausbildungsangebote in <strong>der</strong> <strong>Region</strong>. Sie stehen<br />
auch für eine Vielzahl von Unternehmen, die mit euch etwas erreichen wollen.<br />
Nutzt diese Chancen und trefft eine gute Entscheidung, die zu eurem Plan vom Leben<br />
passt.<br />
Das ParMa-Team wünscht euch alles Gute auf dem Weg in das Berufsleben!<br />
Thomas Bohn Alexandra Otto Christina Möller Ines Hoffmann<br />
3
Berufsbild: Archäologe / Archäologin<br />
War es eine giftige Schlange, die dem<br />
Leben <strong>der</strong> ägyptischen Königin Kleopatra<br />
ein Ende bereitete? Wo wurde die<br />
als anmutig beschriebene Herrscherin<br />
beigesetzt? Welche Schätze birgt ihr<br />
Grab? – Geheimnisse wie diese würde<br />
Lars Saalow eines Tages schon gern<br />
lüften. Mit wissenschaftlichem Spürsinn<br />
und großer Leidenschaft, wie sie<br />
begeisterten Archäologen innewohnt.<br />
Geschichte hat den 35-Jährigen schon<br />
immer interessiert, <strong>der</strong> heute als Dezernent<br />
im Landesamt für Kultur und<br />
Denkmalpflege tätig ist. Als ausgewiesener<br />
Spezialist für die urgeschichtlichen<br />
Siedlungen unseres Bundeslandes<br />
sorgt er für fachliche Beratung von<br />
Kommunen, Ingenieurbüros und Bauherren<br />
bei <strong>der</strong>en Planungen, sofern sie<br />
Bodendenkmale berühren. Er erfasst<br />
systematisch die Meldungen über neue<br />
Funde von ehrenamtlichen Helfern und<br />
hauptberuflichen Mitarbeitern. Er organisiert,<br />
analysiert, dokumentiert und<br />
archiviert Grabungen und ist nur gelegentlich<br />
da, wo wirklich gebuddelt –<br />
pardon – gegraben wird.<br />
„Da hatte auch ich anfangs an<strong>der</strong>e Vorstellungen.<br />
Die Büroarbeit nimmt schon<br />
einen großen Teil meiner Tätigkeit ein“,<br />
sagt Lars Saalow. Unzählige Bücher<br />
und noch mehr Aktenordner stehen in<br />
seinem Büro im Wiligra<strong>der</strong> Schloss.<br />
Aber immer wie<strong>der</strong> zieht es den Forscher<br />
auch dorthin, wo sich spannende<br />
Geschichte im Boden verbirgt. Zum<br />
Beispiel, wenn er mit Bodendenkmalpflegern<br />
unterschiedlichsten Alters über<br />
Äcker streift. Den ehrenamtlich Aktiven<br />
steht <strong>der</strong> Fachmann dabei beson<strong>der</strong>s<br />
im Landkreis Ludwigslust-Parchim als<br />
Betreuer zur Seite.<br />
4<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Spurensuche in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
Grabbeigabe aus <strong>der</strong> Jungsteinzeit: Lars Saalow zeigt<br />
ein bedeutendes Fundstück aus Bad Doberan. Der Becher<br />
ist rund 4000 Jahre alt.<br />
Das Studium <strong>der</strong> Ur- und Frühgeschichte<br />
sowie <strong>der</strong> Klassischen Archäologie hat<br />
Lars Saalow in Greifswald und Marburg<br />
absolviert. Zuvor belegte er für zwei Semester<br />
BWL – „ich dachte zunächst, es sei<br />
gut, etwas zu studieren, was ein bisschen<br />
Sicherheit im Beruf verheißt“, sagt <strong>der</strong><br />
gebürtige Ueckermün<strong>der</strong>. Die Erkenntnis,<br />
dass er mit <strong>der</strong> Betriebswirtschaft nicht<br />
glücklich werden würde, kam dann aber<br />
schnell. Und so stieg Lars Saalow um.<br />
In eine Disziplin, die mit sehr viel Theorie
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
und somit je<strong>der</strong> Menge Lernen verbunden<br />
ist. Praktische Erfahrungen sammelte er<br />
in den Semesterferien bei Lehrgrabungen.<br />
Auch im Mittelmeerraum, wo nach Relikten<br />
aus antiker Zeit gesucht wird.<br />
„Bei meinen jetzigen Aufgaben stehen<br />
hingegen Rettungsgrabungen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Dabei geht es um die Bergung und<br />
Dokumentation von Bodendenkmalen“,<br />
sagt <strong>der</strong> Experte. Gut 7000 davon sind<br />
in Mecklenburg-Vorpommern oberirdisch<br />
sichtbar, beispielsweise als Grabhügel<br />
o<strong>der</strong> slawische Burganlagen wie in Groß<br />
Raden. Mehr als zehn Mal so viele Bodendenkmale<br />
sind jedoch in <strong>der</strong> Erde verborgen,<br />
weiß <strong>der</strong> Archäologe. Und längst<br />
nicht alle werden geborgen. „Bodendenkmalpflege<br />
bedeutet eben auch, Dinge da<br />
zu belassen, wo sie sind. Das ist <strong>der</strong> beste<br />
Schutz. Gegraben wird meist nur da, wo<br />
es Baumaßnahmen notwendig machen,<br />
um Zerstörung zu verhin<strong>der</strong>n“, sagt Lars<br />
Saalow auch mit Blick auf immer bessere<br />
Untersuchungsmethoden. Diese ermöglichen<br />
es den Spezialisten, von <strong>der</strong> Erdoberfläche<br />
aus zu erkunden, wie es viele<br />
Schichten tiefer aussieht.<br />
Und das interessiert Lars Saalow nicht<br />
nur während seiner beruflichen Tätigkeit.<br />
Archäologische Arbeit sei auch etwas für<br />
die Freizeit. „Urlaubsziele suche ich schon<br />
danach aus, wo es schöne Museen und<br />
spannende Dinge zu sehen gibt“, sagt er<br />
mit Begeisterung. Und die treibt ihn auch,<br />
wenn wissenschaftliche Publikationen zu<br />
schreiben sind o<strong>der</strong> seine Doktorarbeit auf<br />
Fertigstellung wartet.<br />
Stichwort: Archäologe/Archäologin<br />
Archäologen sind Forscher. Sie veranschaulichen<br />
uns, wie das Leben vor Hun<strong>der</strong>ten, ja Tausenden<br />
von Jahren ablief. Dazu begeben sie sich auf Spurensuche:<br />
Sie graben nach wertvollen Zeugnissen<br />
von Hochkulturen in unterschiedlichsten Län<strong>der</strong>n.<br />
Aber auch vor <strong>der</strong> eigenen Haustür sind sie aktiv<br />
und bewahren Geschichte. Ein Beispiel dafür ist die<br />
aktive Begleitung von Baumaßnahmen, um mögliche<br />
Funde auszumachen und sicher zu stellen.<br />
Puzzleteile bei dieser spannenden Tätigkeit haben<br />
die Gestalt von Münzen, Scherben und Schmuckstücken.<br />
Sie finden sich auch als Bodenfärbung, in<br />
<strong>der</strong> Anordnung von Steinen, in Gräbern o<strong>der</strong> schriftlichen<br />
Überlieferungen. Akribische Dokumentation<br />
und sorgsame Archivierung <strong>der</strong> Funde bestimmen<br />
den Arbeitsalltag. Die Arbeit bei Ausgrabungen kann<br />
ein echter Knochenjob sein: Klimatische Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
o<strong>der</strong> räumliche Enge halten Archäologen<br />
jedoch nicht von ihrer Spurensuche ab.<br />
Voraussetzung:<br />
Hochschulreife und Studium<br />
Wer sich einbringen möchte in die akribische Spurensuche<br />
im Leben längst vergangener Zeiten, <strong>der</strong><br />
sollte großes Interesse für Geschichte mitbringen.<br />
Die Fähigkeit, methodisch korrekt und selbstständig<br />
ein Forschungsthema zu bearbeiten ist ebenso<br />
wichtig wie Teamfähigkeit. Geduld, durchaus auch<br />
handwerkliches Geschick und Präzision helfen, bei<br />
Ausgrabungen wertvolle Überreste vergangener<br />
Kulturen für die Nachwelt zu bewahren, diese zu<br />
dokumentieren und zu analysieren. Vorstellungskraft<br />
erweist sich nicht nur bei Grabungen von Vorteil.<br />
Auch bei <strong>der</strong> Präsentation, z.B. in Museen, hilft<br />
sie dem Archäologen, ein möglichst authentisches<br />
Bild aus <strong>der</strong> Ursprungszeit <strong>der</strong> Funde zu präsentieren.<br />
Vorkenntnisse in alten Sprachen (Latein, Griechisch)<br />
sind gern gesehen.<br />
Studium:<br />
Die Studiendauer variiert je nach Universität, Studienfach<br />
und Abschluss. Die Regelstudienzeit für das<br />
Hauptfachstudium <strong>der</strong> Vor- und Frühgeschichtlichen<br />
Archäologie an <strong>der</strong> Universität Hamburg beispielsweise<br />
beträgt einschließlich <strong>der</strong> Magisterprüfung<br />
neun Semester. Die Universität Erlangen bietet einen<br />
Bachelor-Studiengang Archäologische Wissenschaften<br />
(sechs Semester) bzw. Master-Studiengänge<br />
zur Klassischen Archäologie bzw. zur Ur- und<br />
Frühgeschichte (Regelstudienzeit zehn bis zwölf<br />
Semester). <strong>Perspektive</strong>n: Archäologen sind häufig<br />
an Universitäten (Altertumsforschung) tätig. Interessante<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen warten jedoch auch an<br />
unterschiedlichsten Museen und Institutionen, die<br />
sich mit Denkmalschutz befassen.<br />
5
Berufsbild: Augenoptiker/-in<br />
Gutes Sehen und gutes Aussehen sind wichtige Aspekte bei <strong>der</strong> Tätigkeit von Monic Scheel. Sie konnte ihre Ausbildung<br />
im Sommer 2011 erfolgreich abschließen und arbeitet als Augenoptiker-Gesellin in ihrem Lehrbetrieb.<br />
Menschenkenntnis, handwerkliches Geschick,<br />
räumliches Vorstellungsvermögen<br />
und eine aufgeschlossene Art – diese<br />
Voraussetzungen brachte Monic Scheel<br />
für ihren Traumberuf mit. Die 21-Jährige<br />
möchte im nächsten Jahr ihre Ausbildung<br />
als Augenoptikerin abschließen. Mit guten<br />
Ergebnissen versteht sich. Denn am<br />
schönsten wäre es für sie, wenn es in ihrer<br />
Fielmann-Filiale in Parchim mit einer<br />
Anstellung klappt.<br />
Gutes Sehen und gutes Aussehen waren<br />
<strong>der</strong> Anlass für Monic, zu Fielmann zu<br />
gehen. „Zunächst allerdings als Kundin“,<br />
erinnert sich die junge Frau aus Demen.<br />
„Beim Anpassen von Kontaktlinsen kam<br />
das Gespräch auf Praktikumsmöglichkeiten.<br />
Ich nutzte die Chance und lernte<br />
schon in <strong>der</strong> Schulzeit das Unternehmen<br />
kennen.“ Doch manchmal sind es Umwe-<br />
6<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Mehr als nur Brillen...<br />
ge, die letztlich zum Ziel führen… „Nach<br />
Abschluss <strong>der</strong> 10. Klasse bin ich erst einmal<br />
nach Hamburg gegangen und habe<br />
eine Ausbildung im Finanzamt gemacht.<br />
Ich merkte aber schnell, dass mir <strong>der</strong><br />
Kontakt zu Menschen fehlt. Die Arbeit<br />
war auch nicht beson<strong>der</strong>s abwechslungsreich“,<br />
gibt Monic zu. Kurzerhand nahm<br />
sie einen weiteren Anlauf und begann ihre<br />
zweite Ausbildung: zur Augenoptikerin.<br />
Und das war eine Punktlandung. „Egal,<br />
ob in <strong>der</strong> Werkstatt, im Büro o<strong>der</strong> im Laden<br />
– die Arbeit ist unglaublich vielseitig.“<br />
In <strong>der</strong> Werkstatt ist größte Präzision, aber<br />
auch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />
gefragt: Beim Schleifen von Gläsern, beim<br />
manuellen Brechen <strong>der</strong> Kanten o<strong>der</strong> beim<br />
Montieren von Bügeln. Auch Löten und<br />
Kitten sowie Richtarbeiten gehören zu<br />
diesem Handwerk, dessen Grundlagen im
Stichwort: Augenoptiker/-in<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Unternehmen sowie an einer Berufsschule<br />
gelehrt werden.<br />
„Eine Brille muss in verschiedener Hinsicht<br />
zu ihrem Träger passen“, erklärt<br />
Monic. Das fängt beim Ermitteln <strong>der</strong> individuellen<br />
Sehstärke und <strong>der</strong> Herstellung<br />
optimal angepasster Gläser an und reicht<br />
schließlich bis zur Wahl einer typgerechten<br />
Fassung, die mit dem Stil des Kunden<br />
harmoniert. „Was dem einen steht, sieht<br />
bei einem an<strong>der</strong>en noch lange nicht schick<br />
aus. Einer schwört auf seine Brille, ein an<strong>der</strong>er<br />
wie<strong>der</strong>um bevorzugt Kontaktlinsen“,<br />
berichtet die junge Frau. Ihre beratende<br />
Tätigkeit umfasst demnach nicht nur Brillen.<br />
Ein Augenoptiker, sagt Monic, passt<br />
unterschiedlichste Sehhilfen auf die individuellen<br />
Fehlsichtigkeiten und Wünsche<br />
<strong>der</strong> Kunden an. Fachkompetenz und ein<br />
Gespür für modische Trends seien dafür<br />
eine gute Basis.<br />
Echte Herausfor<strong>der</strong>ungen warten auf die<br />
Auszubildende, wenn sie im Geschäft tätig<br />
ist: Bei durchschnittlich 30 Kundenkontakten<br />
pro Tag muss sich Monic sehr schnell<br />
auf unterschiedlichste Charaktere mit unterschiedlichsten<br />
Wünschen einstellen<br />
können. Und nicht immer, so weiß Monic<br />
seit langem, kommen Kunden voller Vor-<br />
Augenoptiker beraten ihre Kunden individuell, wenn<br />
Sehhilfen benötigt werden. Sie führen Sehtests durch,<br />
geben Tipps zur Pflege beispielsweise von Kontaktlinsen<br />
und kümmern sich natürlich um eine neue Brille.<br />
Dazu wählen sie passende Gläser aus, schleifen<br />
diese und setzen sie präzise ein. Auch Reparaturen<br />
optischer Geräte gehören zur Arbeit in <strong>der</strong> Werkstatt<br />
dazu. Von den Kunden geschätzt wird beson<strong>der</strong>s die<br />
persönliche Beratung zum Aussehen, um mit einem<br />
neuen Gestell dem Typ und dem Stil des Trägers gerecht<br />
zu werden. Neben Verkaufstätigkeiten gehören<br />
auch kaufmännische Aspekte zu diesem Beruf.<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife; technisches und handwerkliches Geschick,<br />
akkurates und präzises Arbeiten, räumliches<br />
freude auf eine neue schicke Brille in den<br />
Laden. „Wenn jemandem gerade die Brille<br />
kaputt gegangen ist und keine zweite vorhanden<br />
ist, ist das natürlich ärgerlich. Da<br />
braucht man schon eine gute Menschenkenntnis,<br />
um jeden individuell anzusprechen,<br />
gut zu beraten und am Ende zufrieden<br />
verabschieden zu können.“ Und das<br />
will erst einmal gelernt sein.<br />
Monic hat das natürlich längst drauf. Unterstützung<br />
bekommt sie von einem netten<br />
und erfahrenen Team. Denn in <strong>der</strong> Parchimer<br />
Fielmann-Filiale stehen neben einem<br />
Meister alle Gesellen den Auszubildenden<br />
zur Seite, sagt Nie<strong>der</strong>lassungsleiterin Stefanie<br />
Marien. Sie selbst ist seit zehn Jahren<br />
dabei und weiß, dass <strong>der</strong> Beruf des<br />
Augenoptikers in <strong>der</strong> Tat viele Facetten<br />
vereint. „Das Handwerkliche steht sicher<br />
im Vor<strong>der</strong>grund. Wichtig sind aber auch<br />
kaufmännische Aspekte und das Verständnis,<br />
als Dienstleister aufzutreten.“<br />
Seit vielen Jahren gehört die Ausbildung<br />
junger Menschen zum Alltag bei Fielmann<br />
in Parchim. In jedem Jahr verstärkt ein<br />
neuer Azubis die Filiale. „Interessierte<br />
Jugendliche sind je<strong>der</strong>zeit willkommen,<br />
während eines Praktikums unsere Arbeit<br />
kennen zu lernen“, so Stefanie Marien.<br />
Vorstellungsvermögen, Einfühlungsvermögen, Freude<br />
am Umgang mit Menschen und Fähigkeit zur Kommunikation,<br />
Interesse an beraten<strong>der</strong> Tätigkeit<br />
Als vorteilhaft erweisen sich gute Kenntnisse in Mathematik,<br />
Physik, Technik und auch Werken.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
drei Jahre; Qualifikation zum/zur Augenoptikermeister/in<br />
bzw. Techniker/-in <strong>der</strong> Fachrichtungen Elektrotechnik<br />
o<strong>der</strong> Medizintechnik möglich<br />
Einsatzorte:<br />
Augenoptiker sind überwiegend in Unternehmen des<br />
Augenoptiker-Handwerks tätig. Ihre Arbeitsbereiche<br />
finden sich im Geschäft, in <strong>der</strong> Werkstatt und in Büroräumen.<br />
7
Berufsbild: Bankkauffrau/mann<br />
Aktien o<strong>der</strong> Fonds, Sparbuch o<strong>der</strong> Altersvorsorge,<br />
Bausparen o<strong>der</strong> Weihnachtswünsche<br />
– wer ein bisschen Geld<br />
zur Seite legen kann, möchte sein Erspartes<br />
in Sicherheit wissen. Aber was<br />
ist sicher in einer Zeit, da Börsenkurse<br />
stündlich steigen o<strong>der</strong> fallen? Welche<br />
Geldanlage passt zu einem und wovon<br />
sollte man besser die Finger lassen?<br />
Was, wenn man mehr Geld braucht als<br />
man hat? Denise Albs kann auf viele<br />
dieser Fragen eine Antwort geben. Die<br />
21-Jährige wird in wenigen Monaten<br />
ihre Ausbildung zur Bankkauffrau abschließen<br />
und möchte dann in ihrem<br />
Beruf durchstarten. Am liebsten im Bereich<br />
Service. Da sei sie viel unterwegs<br />
und mit immer wie<strong>der</strong> neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
konfrontiert. „Ich mag vor<br />
allem den Kontakt zu den Kunden“,<br />
sagt die junge Frau aus Spornitz. Menschen<br />
zu beraten, ihnen Vorschläge zu<br />
unterbreiten und in allen Fragen rund<br />
um das Thema Geld eine kompetente<br />
Ansprechpartnerin zu sein, das hat sich<br />
Denise zum Ziel gemacht. „Es ist ein<br />
schönes Gefühl, wenn man spürt, wie<br />
dankbar vor allem Ältere sind“, sagt die<br />
Auszubildende im dritten Ausbildungsjahrjahr.<br />
Aber auch für Gleichaltrige hat<br />
sie inzwischen eine Menge Tipps, um<br />
beispielsweise die Finanzierung des<br />
ersten Autos hinzukriegen.<br />
Nach ihrem Abitur am Parchimer Friedrich-Franz-Gymnasium<br />
strebte Denise<br />
danach, etwas zu tun, das ihre Eigenständigkeit<br />
för<strong>der</strong>t. „Natürlich wollte ich<br />
auch finanziell an Unabhängigkeit gewinnen.<br />
Deshalb habe ich mich für eine<br />
Berufsausbildung entschieden.“ Die<br />
sollte sie ins Verwaltungsfach führen.<br />
Doch Bewerbungen in Kiel und Ham-<br />
8<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Guter Service rund ums Geld<br />
Guter Service rund ums Geld – für Denise Albs zählt<br />
eine fundierte Beratung. Nach ihrer Ausbildung möchte<br />
die angehende Bankkauffrau gern im Service tätig<br />
sein.<br />
burg brachten nicht den gewünschten Erfolg.<br />
Bei <strong>der</strong> Sparkasse Parchim-Lübz bekam<br />
sie eine Zusage. Und das hat sich für<br />
Denise als erste Wahl erwiesen. „Zuerst<br />
habe ich mich gefreut, schon vor den Prüfungen<br />
zu wissen, wie es nach dem Abitur<br />
weitergeht. Ich hatte einen Ausbildungsplatz<br />
sicher“, sagt die junge Frau. Sehr<br />
schnell spürte sie, dass diese Ausbildung<br />
auch ihrem Naturell sehr entgegen kam.<br />
„Ich brauche den Kontakt zu Menschen.
Stichwort Bankkauffrau/mann<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
In einer Verwaltung wäre es mir auf Dauer<br />
sicher zu langweilig geworden.“<br />
Am Anfang stand sie an <strong>der</strong> Seite erfahrener<br />
Mitarbeiter, hörte aufmerksam zu, wie<br />
ein Beratungsgespräch aufgebaut wird<br />
und wie man am besten auf die Wünsche<br />
eines Kunden eingeht. Dann kam ihre<br />
Feuertaufe: „Ich war furchtbar aufgeregt“,<br />
erinnert sich Denise an das erste eigene<br />
Gespräch. Ein junger Mann wollte Geld<br />
aus seinem Sparvertrag für eine größere<br />
Anschaffung. „Mir ging ständig durch den<br />
Kopf, ob ich alles richtig mache und ob <strong>der</strong><br />
Kunde zufrieden sein wird“, erinnert sich<br />
die angehende Bankkauffrau. Heute kann<br />
sie darüber schmunzeln, denn sie war gut<br />
gewappnet mit dem Wissen aus <strong>der</strong> Berufsschule<br />
und <strong>der</strong> Praxis. Das liege auch<br />
an <strong>der</strong> Bereitschaft <strong>der</strong> Kollegen, den <strong>der</strong>zeit<br />
neun Azubis zu helfen, wann immer<br />
Rat gefragt ist. Ein offenes Miteinan<strong>der</strong>,<br />
Wertschätzung und das Gefühl, als Team<br />
zu arbeiten, machen es dem Berufsnachwuchs<br />
leicht, im Bankgeschäft Fuß zu fassen,<br />
schätzt Denise ein.<br />
Heute tritt Denise im schicken Business-<br />
Outfit an den Service-Punkt. Ob Dauer-<br />
Bankkaufleute sind die Spezialisten rund um das Thema<br />
Geld. Sie beraten nicht nur bei <strong>der</strong> Eröffnung eines<br />
Kontos, beim Anlegen eines Dauerauftrages o<strong>der</strong><br />
bei einer komplizierten Überweisung ins Ausland. Sie<br />
kennen unterschiedlichste Formen <strong>der</strong> Geldanlage für<br />
Kunden, die Erspartes anlegen möchten. Sie prüfen<br />
Kreditwürdigkeit und passen Raten an, wenn Privat-<br />
und Firmenkunden Kapital benötigen. Darüber hinaus<br />
sind Bankkaufleute Ansprechpartner für Bausparverträge,<br />
Lebensversicherungen o<strong>der</strong> auch die Riester-<br />
Rente. Sie planen und steuern eine Reihe innerbetrieblicher<br />
Abläufe – denn „Zeit ist Geld“, und das muss<br />
zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen.<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife bzw. Abitur. Beson<strong>der</strong>s wichtig sind im<br />
Bankgeschäft Eigenschaften wie Vertrauenswürdigkeit,<br />
Verschwiegenheit und Verantwortungsbewusst-<br />
auftrag o<strong>der</strong> Überweisung, Kontoführung<br />
o<strong>der</strong> online-Banking, Anlageprodukte o<strong>der</strong><br />
Finanzierungen – in Sachen Geld weiß die<br />
Auszubildende, wo es lang geht. Dabei<br />
genießt sie die Vielfalt, die in ihrem Beruf<br />
steckt. „Es ist spannend mitzuerleben, wie<br />
sich zum Beispiel beim Bau eines Hauses<br />
Lebenswünsche von Menschen erfüllen.<br />
O<strong>der</strong> wie es gelingt, große Unternehmen<br />
auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
sicher zu begleiten.“<br />
sein. Das „Bankgeheimnis“ hat nichts von seiner<br />
Bedeutung verloren – Kunden verlassen sich darauf,<br />
dass ihr Geld in guten Händen ist und ihre Vermögensverhältnisse<br />
nur sie etwas angehen.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Die Ausbildung zur Bankkauffrau / zum Bankkaufmann<br />
dauert drei Jahre. Gelernt wird an <strong>der</strong> Berufsschule<br />
(z. B. in Schwerin) und in einem Bankunternehmen.<br />
Einsatzorte:<br />
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung arbeiten<br />
Bankkaufleute in <strong>der</strong> Regel in Kreditinstituten wie<br />
Banken, Sparkassen, Girozentralen… Wer mag, kann<br />
sich auch für eine Tätigkeit an <strong>der</strong> Börse o<strong>der</strong> im Wertpapierhandel<br />
interessieren. Aufstiegschancen bieten<br />
sich beispielsweise durch ein Studium (Bankbetriebswirt,<br />
Bankfachwirt).<br />
9
Berufsbild: Chemielaborant/-in<br />
Im Prüflabor ist Jennifer in ihrem Element. Sie hat an <strong>der</strong> abwechslungsreichen Tätigkeit viel Spaß.<br />
Weißer Kittel, weiße Hose, Handschuhe,<br />
eine Schutzbrille: Wenn sich Jennifer Even<br />
an ihre Arbeit macht, dann wird es richtig<br />
spannend. Sie soll den Reinheitsgehalt<br />
von Glycerin überprüfen. Genauer gesagt<br />
von Pharma-Glycerin, einem <strong>der</strong> Nebenprodukte<br />
bei <strong>der</strong> Herstellung von Biodiesel<br />
aus Rapsöl. Exakt fünf Gramm kommen<br />
in die Schale. Dann träufelt die 20-Jährige<br />
mit einer Pipette ein wenig Schwefelsäure<br />
dazu. Ganz vorsichtig, denn diese Chemikalie<br />
ist ziemlich ätzend. Klar, daran kann<br />
sich je<strong>der</strong> erinnern, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule den<br />
Chemieunterricht nicht völlig verschlafen<br />
hat. Jennifer hat mit Interesse die naturwissenschaftlichen<br />
Fächer verfolgt. Schon<br />
damals hatte die junge Frau aus Sternberg<br />
viel Freude am Experimentieren.<br />
„Es ist toll zu sehen, welche chemischen<br />
o<strong>der</strong> physikalischen Prozesse ablaufen,<br />
was passiert, wenn man bestimmte Stoffe<br />
10<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Magische Momente am Muffelofen<br />
zusammenbringt. Das bringt eine Menge<br />
an Erkenntnissen auch für den Alltag. Man<br />
versteht Dinge, über die man eigentlich<br />
nicht nachdenken würde“, sagt sie und<br />
platziert das Schälchen mit einer Zange<br />
auf einer Wärmeplatte. Die befindet sich<br />
unter einem Abzug hinter einer schützenden<br />
Glasscheibe. Konzentration und Disziplin<br />
sind dabei gefragt, um alles richtig<br />
zu machen. „Es ist wichtig, das Gemisch<br />
ständig zu schwenken, damit kein Siedeverzug<br />
entsteht“, erklärt die Auszubildende.<br />
Ihr Blick ruht auf dem Schälchen,<br />
in dem die Masse tüchtig blubbert und<br />
sich langsam schwarz färbt. Der stechende<br />
Geruch, <strong>der</strong> dabei entsteht, erreicht<br />
Jennifer und ihre Kolleginnen nicht. Das<br />
blitzsaubere Prüflabor bei ecoMotion in<br />
Sternberg ist mit mo<strong>der</strong>nster Abzugstechnik<br />
ausgestattet. Sicherheit steht hier an<br />
erster Stelle, damit die Chemielaboranten
Stichwort: Chemielaborant/-in<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
ihre Aufgaben akkurat und in höchster<br />
Qualität erledigen können. Denn Reinheit<br />
<strong>der</strong> Substanzen, die beispielsweise in <strong>der</strong><br />
Pharma-Industrie weiterverarbeitet werden,<br />
entscheidet nicht nur über den Preis<br />
<strong>der</strong> Produkte, son<strong>der</strong>n auch darüber, welche<br />
Kunden welche Mengen abnehmen.<br />
Wirtschaftliches Denken ist also auch gefragt,<br />
wenn Jennifer das inzwischen gelähnliche<br />
und hochgiftige Prüfmaterial zum<br />
Muffeloffen bringt. Zwei Stunden lang wird<br />
es hier bei hohen Temperaturen zu Asche<br />
verglüht.<br />
Am nächsten Tag wertet Jennifer die Sulfat-Asche<br />
aus. Für weitere Tests stehen in<br />
großen Flaschen verschiedene Indikatoren<br />
bereit, die die wun<strong>der</strong>samsten Farben<br />
entstehen lassen. „Von pink bis blau ist<br />
alles dabei“, lacht die angehende Chemielaborantin<br />
beim Blick auf das Farbenspiel.<br />
„Die Ergebnisse müssen exakt protokolliert<br />
und in Listen eingetragen werden.<br />
Am Ende des aufwändigen Prüfprozesses<br />
steht das Schreiben von Zertifikaten“, berichtet<br />
Jennifer, die inzwischen am Computer<br />
sitzt und ihren Kollegen in <strong>der</strong> Produktion<br />
beste Arbeit bescheinigen kann.<br />
Chemielaborantin(inn)en sind ausgesprochen experimentierfreudig.<br />
Sie untersuchen organische und anorganische<br />
Stoffe sowie Verbindugen und verfolgen den<br />
verlauf chemischer Prozesse. Sie stellen selbst neue<br />
Stoffverbindungen her, überprüfen <strong>der</strong>en Inhalte zu<br />
Kontrollzwecken o<strong>der</strong> optimieren die Zusammensetzug,<br />
wenn es z.B. um die Herstellung neuer Produkte<br />
geht. Dazu greifen sie auf verschiedene chemische<br />
und physikalische Verfahren zurück. Die Messergebnisse<br />
werden am Comuter ausgewertet und protokolliert.<br />
Voraussetzung:<br />
Ein guter Realschulabschluss, Azubis mit Hochschulreife<br />
werden von vielen Unternehmen bevorzugt<br />
eingestellt. Wichtiger als <strong>der</strong> Abschluss sind jedoch<br />
umfassende Kenntnisse in Chemie und Mathematik.<br />
Formeln, Periodensystem, chemische Reaktionsverläufe–<br />
das muss sitzen, wenn man mit gefährlichen<br />
und giftigen Stoffen arbeitet. Gutes Wissen in Physik<br />
Der Weg in ihren Ausbildungsbetrieb war<br />
für die aus Dabel stammende junge Frau<br />
ein kurzer. „Ich wollte nach dem Abitur unbedingt<br />
eine Ausbildung machen und habe<br />
mich rechtzeitig umgehört. In <strong>der</strong> Schule<br />
wurde ich auf ecoMotion aufmerksam und<br />
habe mich beworben. Das hat absolut gepasst“,<br />
erinnert sie sich. Nach <strong>der</strong> elften<br />
Klasse wechselte die Schülerin mit <strong>der</strong><br />
Fachhochschulreife in das Unternehmen,<br />
in dem sie dreieinhalb Jahre lernt. Zusätzliches<br />
Rüstzeug bekommt sie auf speziellen<br />
Seminaren.<br />
Richtig viel zu tun gibt es an <strong>der</strong> Berufsschule.<br />
Was hier gelehrt wird, habe nichts<br />
mehr mit Schulchemie zu tun. Es sei eher<br />
vergleichbar mit dem Grundstudium <strong>der</strong><br />
Chemie. Dafür müsse man sich ganz<br />
schön ins Zeug legen, sagt Jennifer. Und<br />
das macht sie auch. „Ich möchte nach<br />
meiner Ausbildung gern studieren, am<br />
liebsten Chemie-Ingenieurwesen.“ Dann<br />
kann sie ihre Erfahrungen aus dem Umgang<br />
mit komplizierter Technik einbringen<br />
in die Entwicklung neuer Geräte. Und sicher<br />
vielen Männer zeigen, was junge<br />
Frauen alles drauf haben.<br />
und Biologie sind ebenso selbstverständlich wie Sorgfalt<br />
und Verantwortungsbewusstsein. Auch Durchhaltevermögen<br />
und Zielstrebigkeit bei lange währenden<br />
Testreihen gehören dazu.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Die Ausbildung zur Chemielaborantin / zum Chemielaborant<br />
dauert dreieinhalb Jahre. Gelernt wird an <strong>der</strong><br />
Berufschule (z.B. in Zierow bei Wismar) und in einem<br />
Unternehmen.<br />
Einsatzorte:<br />
Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslabore sind<br />
die wesentlichen Einsatzorte von Chemielaborant(inn)<br />
en. Solche Labore gibt es in <strong>der</strong> chemischen und pharmazeutischen<br />
Industrie ebenso wie in den Bereichen<br />
Farben und Lacke, Nahrungsmittel bzw. Kosmetik<br />
sowie in naturwissenschaftlichen und medizinischen<br />
Instituten von Hochschulen und Universitäten.<br />
11
Einen grünen Daumen – den hat Hannes<br />
Maximilian Tetzlaff nicht unbedingt. Viel<br />
mehr hat er einen Blick für das Grüne. Er<br />
liebt die Natur und ist gern in den Weiten<br />
<strong>der</strong> mecklenburgischen Landschaft unterwegs.<br />
Mit schwerer Technik, die ihn absolut<br />
begeistert: Sein wichtigstes Arbeitsgerät<br />
verfügt über stolze 370 Pferdestärken<br />
und Klimaanlage, hat Rä<strong>der</strong>, die größer<br />
sind als er selbst und zieht schnurgerade<br />
Furchen dank Satellitennavigation.<br />
Obwohl Hannes erst gut die Hälfte seiner<br />
dreijährigen Ausbildungszeit hinter sich<br />
hat, beherrscht er die mo<strong>der</strong>ne Schlepptechnik<br />
aus dem Effeff. Der 18-Jährige<br />
lernt bei <strong>der</strong> Mecklenburgischen Güterverwaltungs-<br />
und Dienstleistungsgesellschaft<br />
in Wamckow einen Beruf, <strong>der</strong> für ihn wie<br />
geschaffen ist: Fachkraft für Agrarservice.<br />
„Das ist Technik pur“, schwärmt Hannes in<br />
<strong>der</strong> großen Werkstatt des Betriebshofes.<br />
12<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Fachkraft für Agrarservice<br />
Mit 370 Pferdestärken übers Feld<br />
Letzte Vorbereitungen für die Bodenbearbeitung: Hannes Maximilian Tetzlaff wechselt ein Schar am Grubber.<br />
Schon als kleiner Junge drehte er mit dem<br />
Trettrecker seine Runden, hat beim Pflügen<br />
und Dreschen zugesehen und den<br />
Bauern bei <strong>der</strong> Ernte geholfen. Einen Beruf<br />
in <strong>der</strong> Landwirtschaft zu ergreifen, lag<br />
für ihn deshalb nahe – trotz des großen<br />
Arbeitsaufkommens z. B. in <strong>der</strong> Erntezeit,<br />
wenn bis spät in die Nacht und auch am<br />
Wochenende zu tun ist. Hannes versuchte<br />
sich in einer Schlosserei bei einem Praktikum<br />
und informierte sich auf <strong>der</strong> MeLa.<br />
20 Bewerbungen hat <strong>der</strong> junge Mann,<br />
<strong>der</strong> im Klützer Winkel zu Hause ist, dann<br />
losgeschickt. Die schnelle Zusage vom<br />
Wamckower Güterverbund erwies sich<br />
als Glückgriff: Freundliche und hilfsbereite<br />
Kollegen stehen ihm zur Seite – „man<br />
spürt, dass Berufsnachwuchs willkommen<br />
ist“, hat Hannes erfahren. Auch die Möglichkeit,<br />
in einem betriebsnahen Wohnheim<br />
unterzukommen, sieht Hannes als
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Vorteil an. Die abwechslungsreiche Arbeit<br />
gehe nicht nur dank <strong>der</strong> riesigen Technikflotte<br />
gut von <strong>der</strong> Hand. Pflügen, grubbern,<br />
düngen, säen und ernten gehören zu den<br />
Aufgaben, welche die Dienstleistungsgesellschaft<br />
für große Landwirtschaftsbetriebe<br />
übernimmt. Blitzsauber gepflegte<br />
und stets intakte Maschinen seien dabei<br />
selbstverständlich, meint <strong>der</strong> Azubi. „Ich<br />
werde hier gefor<strong>der</strong>t, muss mich einbringen<br />
und lernen, selbst Aufgaben zu bewältigen.“<br />
Auch ohne den großen Schlepper.<br />
Denn zum Dienstleistungsspektrum zählen<br />
ebenso das Spülen von Drainagen,<br />
Steine sammeln, Wartung und Reparatur<br />
<strong>der</strong> Technik sowie jede Menge Handarbeit.<br />
Schmutzige Finger bekommt man<br />
dabei schon. „Aber die kann man ja wie<strong>der</strong><br />
waschen. Außerdem spürt man, was man<br />
mit seinen Händen getan hat, dass man<br />
etwas geschafft hat. Das ist ein richtig gutes<br />
Gefühl“, sagt Hannes, während er mit<br />
<strong>der</strong> Fettpresse den Grubber abschmiert.<br />
Für den jungen Mann steht fest, dass er<br />
seine berufliche Zukunft in Wamckow finden<br />
möchte. Mit dem EU-weit anerkann-<br />
Stichwort Fachkraft für Agrarservice<br />
Fachkräfte für Agrarservice arbeiten zumeist in Dienstleistungsunternehmen.<br />
Sie bewirtschaften Ackerflächen.<br />
Dabei kommt schwere Technik zum Einsatz,<br />
die es auch zu warten und zu reparieren gilt. Sie sind<br />
jedoch nicht nur mit mo<strong>der</strong>nen und leistungsfähigen<br />
Maschinen vertraut, son<strong>der</strong>n wissen ebenso gut über<br />
Nutzpflanzen und <strong>der</strong>en Anbau Bescheid. Sie besprechen<br />
Aufträge mit ihren Kunden und erstellen Kalkulationen<br />
für ihre Tätigkeit.<br />
Voraussetzung:<br />
Schon ein guter Hauptschulabschluss ermöglicht<br />
Mädchen und Jungen eine Chance für den Einstieg<br />
in die Landwirtschaft. Wichtig sind gute Kenntnisse in<br />
Deutsch, Mathematik, Physik und Technik sowie eine<br />
Portion handwerkliches Geschick. Nicht unterschätzt<br />
werden sollten die Anfor<strong>der</strong>ungen mit Blick auf den<br />
Pflanzenbau: Akzeptable Leistungen in Biologie und<br />
Chemie sind nötig, um zu verstehen, welche Mikroor-<br />
ten Ausbildungsabschluss ist er dafür gut<br />
gewappnet. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />
sich zu qualifizieren. Ich kann<br />
mir vorstellen, den Meister zu machen<br />
o<strong>der</strong> mir zusätzliche Kenntnisse als Landmaschinenschlosser<br />
anzueignen.“ Um<br />
auch in Zukunft mit Hun<strong>der</strong>ten von Pferdestärken<br />
in den Weiten Mecklenburgs<br />
unterwegs zu sein.<br />
ganismen dem Wachstum gut tun o<strong>der</strong> wie Schädlinge<br />
bekämpft werden können.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice dauert<br />
drei Jahre. Gelernt wird in einem Unternehmen und an<br />
<strong>der</strong> Berufsschule. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es viele:<br />
So kann man sich zum/zur Landwirtschaftsmeister/in<br />
o<strong>der</strong> zum/zur Techniker/in <strong>der</strong> Fachrichtung Agrartechnik<br />
o<strong>der</strong> Umwelt/Landschaft weiterbilden.<br />
Einsatzorte: Fachkräfte für Agrarservice sind natürlich<br />
in <strong>der</strong> Landwirtschaft zu Hause. Sie arbeiten als<br />
Dienstleister in so genannten Lohnunternehmen, aber<br />
auch in größeren Landwirtschaftsbetrieben, die sich<br />
dem Pflanzenbau verschrieben haben. Technik spielt<br />
in jedem Fall eine große Rolle: Auf Fel<strong>der</strong>n, Äckern<br />
und Grünland sind Fachkräfte für Agrarservice mit zum<br />
Teil sehr großen Maschinen unterwegs. In Werkstätten<br />
warten und reparieren sie ihre Geräte.<br />
13
„Man muss die Welt nicht verstehen,<br />
man muss sich nur darin zurechtfinden.“<br />
Dieser Satz von Albert Einstein steht an<br />
<strong>der</strong> Foyerwand <strong>der</strong> Gesellschaft für innovative<br />
Beschäftigung mbH (GiB) in<br />
Ludwigslust. Als Motivation für jene,<br />
denen es nicht so leicht fällt, ihren Weg<br />
zu finden. Die Hilfe brauchen, wenn<br />
sie ihren Weg gehen wollen. Ilona<br />
Zimmermann, GiB-Geschäftsführerin,<br />
kümmert sich um diese Hilfe: Für junge<br />
Menschen, denen das Lernen nicht<br />
leicht fällt o<strong>der</strong> die Probleme in ihrem<br />
Umfeld haben. So wie Nico Thede (22)<br />
und Carsten Brost (17). Die jungen<br />
Männer verbindet manches: Sie haben<br />
inzwischen beide eine kleine Wohnung<br />
in Ludwigslust, sie sind beide im zweiten<br />
Ausbildungsjahr in einem Autohaus.<br />
Beide wollen im nächsten Sommer<br />
ihren Abschluss als Autofachwerker<br />
(künftig Fachpraktiker für Kfz-Mechatronik)<br />
machen. Die ersten Prüfungen<br />
in Theorie und Praxis haben sie vor kurzem<br />
geschafft - ein Erfolg, <strong>der</strong> beiden<br />
bislang nicht oft vergönnt war. Während<br />
Carsten mit einem erweiterten Hauptschulabschluss<br />
im Alter von 15 Jahren<br />
die Schule verließ und nach einer Lehre<br />
suchte, hängte Nico an neun Jahre<br />
För<strong>der</strong>schule ein Berufsvorbereitendes<br />
Jahr (BVJ) an. Er schaffte die Berufsreife<br />
und begann in <strong>der</strong> Metallbranche,<br />
einen „richtigen“ Beruf lernen. „Für<br />
mich waren die Anfor<strong>der</strong>ungen aber zu<br />
hoch“, räumt <strong>der</strong> junge Mann ein, <strong>der</strong><br />
viele Jahre im Kin<strong>der</strong>heim lebte und<br />
sich bemüht, jetzt auf eigenen Beinen<br />
zu stehen. Mitschüler mobbten ihn damals,<br />
sodass Nico nach einem Jahr die<br />
14<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Fachpraktiker/-in für Kfz-Mechatronik<br />
Den Berufstart schaffen -<br />
auch, wenn das Lernen schwer fällt<br />
Carsten Brost (l.) und Nico Thede machen ihre Ausbildung<br />
zum Autofachwerker in einem Autohaus.<br />
Lehre abbrach und sich nach einer neuen,<br />
passenden Ausbildung umsehen musste.<br />
Bei <strong>der</strong> Arbeitsagentur wurde beiden Jugendlichen<br />
dann eine so genannte Werkerausbildung<br />
angeboten, die sowohl<br />
fachlich als auch sozialpädagogisch von<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft für innovative Beschäftigung<br />
begleitet wird. Der Vorteil liegt auf<br />
<strong>der</strong> Hand: Es gibt Ansprechpartner, wenn<br />
etwas im Alltag nicht rund läuft o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Lehrstoff nicht verstanden wurde. Dann
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
können die Jungs sich an vertraute Menschen<br />
wenden, wie<strong>der</strong>holen Lerninhalte<br />
o<strong>der</strong> üben bei „ihrem“ Meister noch einmal<br />
in einer speziell eingerichteten Werkstatt.<br />
Mindestens einmal pro Woche steuern sie<br />
die GiB an. Ansonsten ähnelt ihr beruflicher<br />
Alltag dem vieler an<strong>der</strong>er Azubis: Berufsschule<br />
in Schwerin, praktische Tätigkeit<br />
im Betrieb. „Wir sind in einem Unternehmen<br />
angestellt, bekommen Aufträge wie<br />
an<strong>der</strong>e Kollegen auch und lernen vieles,<br />
was die eigentlichen Mechatroniker auch<br />
im Lehrplan haben“, sagt Carsten mit dem<br />
Schraubenschlüssel in <strong>der</strong> Hand. Darauf<br />
ist er durchaus stolz und will nachziehen:<br />
Wenn alles klappt, möchte er den Mechatroniker-Abschluss<br />
später machen. Wenn<br />
seine Zensuren es erlauben, will er nach<br />
dieser Fachpraktikerausbildung die Lehre<br />
zum Kfz-Mechatroniker anschließen.<br />
Das setzt allerdings eine Menge Lernen<br />
voraus. Und genau das ist eben nicht<br />
einfach. Manche Hürde müssen Carsten<br />
und Nico deshalb noch nicht nehmen.<br />
„Die Elektronik beispielsweise ist<br />
eine sehr komplexe Sache. Man braucht<br />
schon bestimmte Voraussetzungen, um<br />
mit mo<strong>der</strong>ner Computertechnik Fehler zu<br />
diagnostizieren“, bestätigt Firmenchef Josef<br />
Zimmermann. Wer diese Fähigkeiten<br />
nicht hat, darf doch nicht außen vor bleiben,<br />
sagt <strong>der</strong> Unternehmer überzeugt. „Es<br />
gibt eine Reihe von För<strong>der</strong>schülern, die<br />
wirklich etwas erreichen wollen.“ Für diese<br />
Jugendlichen hat Zimmermann ein Projekt<br />
mitentwickelt, dass auch lernschwächeren<br />
und benachteiligten Schülern den Weg in<br />
die Ausbildung ebnet.<br />
Dabei arbeitet er Hand in Hand mit <strong>der</strong><br />
GiB mbH. „Die Gesellschaft für innovative<br />
Beschäftigung versteht sich als Dienstleister,<br />
als Koordinator. Wir versuchen,<br />
Betriebe verschiedenster Branchen im<br />
gesamten Landkreis Ludwigslust-Parchim<br />
für diese beson<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Ausbildung<br />
zu sensibilisieren. Wir arbeiten sehr eng<br />
mit <strong>der</strong> Arbeitsagentur zusammen und<br />
sind Ansprechpartner für die jungen Menschen“,<br />
sagt Ilona Zimmermann. Als ehemalige<br />
Pädagogin an einer För<strong>der</strong>schule<br />
weiß sie zu gut, wie viel Fingerspitzengefühl<br />
notwendig ist, um die Jugendlichen<br />
zu för<strong>der</strong>n, aber auch zu for<strong>der</strong>n. Dabei<br />
legt sie großen Wert auf die Integration<br />
ins Unternehmen, also auf die Ausbildung<br />
im Betrieb. Denn darin, so bestätigt wie<strong>der</strong>um<br />
Josef Zimmermann, liege eine <strong>der</strong><br />
<strong>Perspektive</strong>n künftiger Fachpraktiker. „Sie<br />
bringen oft praktische Fertigkeiten mit,<br />
die helfen, sich einen festen Platz in <strong>der</strong><br />
Werkstatt und im Team zu erarbeiten. Und<br />
alles an<strong>der</strong>e – das kriegen wir schon gemeinsam<br />
hin“, sagt <strong>der</strong> Firmenchef.<br />
Stichwort:<br />
Fachpraktiker/in für Kfz-Mechatronik<br />
Fachpraktiker für Kfz-Mechatronik arbeiten in Werkstätten.<br />
Sie halten Fahrzeuge instand, sorgen für<br />
Verkehrssicherheit, beheben Fehler und wechseln<br />
auch defekte Teile aus. Sie kümmern sich außerdem<br />
die um Pflege und wechseln Reifen sowie Öl.<br />
Voraussetzung:<br />
Wer als Fachpraktiker für Kfz-Mechatronik arbeiten<br />
will, sollte gewissenhaft sein. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein<br />
sind wichtige Voraussetzungen.<br />
Kenntnisse in Physik und handwerkliches Geschick<br />
erweisen sich ebenso als vorteilhaft.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Drei Jahre, Zu den Ausbildungsschwerpunkten gehören<br />
Mechanik, Karosseriebau, Fahrzeugbau und<br />
Lackierung.<br />
Qualifizierung:<br />
Eine Weiterqualifizierung ist in folgenden anerkannten<br />
Ausbildungsberufen möglich:<br />
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in,<br />
Kraftfahrzeugservicemechaniker/in sowie<br />
Mechaniker/in - Reifen- und Vulkanisationstechnik.<br />
15
Berufsbild: Fleischer/-in<br />
Benjamin Reichl hat im Sommer 2011 seine Ausbildung mit Erfolg beendet und begann seine berufliche Laufbahn<br />
in seinem Lehrbetrieb. Mittlerweile stellt er sich an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Bei Benjamin Reichl geht es um die Wurst.<br />
Nicht nur um eine, son<strong>der</strong>n um bis zu 20<br />
verschiedene am Tag. Und wenn sich <strong>der</strong><br />
19-Jährige richtig ins Zeug legt, dann sind<br />
es gut und gern 130 (Wurst-) Produkte,<br />
die bei ihm auf den Tisch kommen.<br />
Auf den Arbeitstisch. Denn Benjamin ist<br />
dabei, Fleischer zu werden. Seine Ausbildung<br />
absolviert <strong>der</strong> junge Crivitzer bei<br />
<strong>der</strong> Mecklenburger Landpute in Severin,<br />
überwiegend im Bereich Verarbeitung.<br />
Und das macht ihm Spaß. „Das ist ein interessanter<br />
Beruf mit wirklich guten <strong>Perspektive</strong>n.<br />
Denn gegessen wird ja immer“,<br />
sagt Benjamin froh gestimmt. Nicht nur,<br />
weil auch er ein herzhaft belegtes Wurstbrot<br />
zu schätzen weiß. „Die Kollegen sind<br />
in Ordnung. Das Unternehmen för<strong>der</strong>t die<br />
Mitarbeiter und zahlt eine angemessene<br />
Ausbildungsvergütung. Die Arbeit selbst<br />
16<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Hier geht es um die Wurst<br />
ist abwechslungsreich“, schätzt <strong>der</strong> Azubi<br />
ein. Vom Schlachten über das Zerlegen<br />
bis hin zur Herstellung von küchenfertigen<br />
Erzeugnissen reicht das Spektrum seiner<br />
Tätigkeit. Auch das Decken von Tischen,<br />
eine strenge Qualitätsüberwachung und<br />
eine penible Dokumentation <strong>der</strong> Arbeitsabläufe<br />
gehören zum Traditionsberuf,<br />
<strong>der</strong> immer komplexer wird und ständig<br />
mit neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen aufwartet.<br />
Dabei ist auch Kreativität gefragt. Zum<br />
Beispiel beim Entwickeln neuer Produkte.<br />
„Ich finde es toll, dass man hier ein offenes<br />
Ohr für Vorschläge hat. Und die probieren<br />
wir dann auch gleich aus.“ Naja, gleich ist<br />
dann am Sonnabend. In <strong>der</strong> Freizeit. Während<br />
des laufenden Betriebs sei so etwas<br />
gar nicht möglich, sagt Fleischermeister<br />
Kay Wendt (34). Aber wenn sich die Kollegen<br />
treffen, probieren sie mit viel Freude
Stichwort: Fleischer/-in<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
aus, was vielleicht schon ein paar Monate<br />
später über die Verkaufstresen geht o<strong>der</strong><br />
an Großkunden geliefert wird. Dabei geht<br />
es nicht nur lecker, son<strong>der</strong>n auch attraktiv<br />
zu – schließlich isst das Auge bekanntermaßen<br />
mit.<br />
Benjamin schätzt an seinem Job, dass dieser<br />
in sauberer Atmosphäre getan werden<br />
kann. Mit weißer Arbeitskleidung und mit<br />
„Häubchen“ auf dem Kopf. Mo<strong>der</strong>ne Maschinen<br />
erleichtern die Arbeit, die zu einem<br />
Großteil noch von Hand erledigt wird und<br />
durchaus Geschick erfor<strong>der</strong>t. Ein paar Muckis<br />
seien natürlich hilfreich, schmunzelt<br />
<strong>der</strong> Azubi. Er setzt auf die Vielfalt dieses<br />
Berufes und die Chance, sich auszuprobieren,<br />
um seinen Weg zu finden. Dass er<br />
um vier Uhr morgens zur Frühschicht antreten<br />
muss, stört den jungen Mann längst<br />
nicht mehr. Daran gewöhne man sich,<br />
meint er. „Dann muss man eben rechtzeitig<br />
ins Bett gehen und auch mit dem Rad<br />
zur Arbeit fahren.“ Diese Einstellung weiß<br />
Benjamins Ausbil<strong>der</strong> zu schätzen: „Pünktlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Zielstrebigkeit<br />
sind neben Motivation und körperlicher<br />
Eignung ganz wichtig für diesen Beruf“,<br />
weiß Kay Wendt. Wer das nicht mitbringe,<br />
sei fehl am Platze. Eine klare, aber<br />
Schlachten, Beurteilung <strong>der</strong> Fleischqualität, zerlegen,<br />
verarbeiten – Fleischer haben einen vielfältigen Beruf.<br />
Für ihre Kunden bereiten sie Fleischstücke zum Verkauf<br />
vor o<strong>der</strong> stellen leckere Fleisch- und Wurstwaren<br />
her. Auch Spezialitäten, Räucherwaren, fertige Gerichte,<br />
Konserven o<strong>der</strong> Feinkostprodukte werden von<br />
ihnen produziert.<br />
Voraussetzung:<br />
Berufsreife und körperliche Eignung; Verantwortungs-<br />
und Hygienebewusstsein; Sorgfalt<br />
Geschick und Kundenorientierung; Zuverlässigkeit;<br />
wünschenswert ist eine Neigung zu handwerklicher<br />
Tätigkeit und dem Nutzen technischer Geräte sowie<br />
dem produktionsorientierten Umgang mit Tieren –<br />
denn auch das Schlachten gehört zu diesem Beruf!;<br />
wichtige Ansage. „Wir haben zwar eine<br />
Menge Bewerbungen. Aber es wird immer<br />
schwieriger, motivierte junge Menschen<br />
zu finden“, bestätigt Andrea Rühe, Assistentin<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung. Wer sich jedoch<br />
einbringen möchte, dem stehen viele<br />
Möglichkeiten offen, sagt sie. Ein gutes<br />
Beispiel dafür sei Benjamins Chef: Kay<br />
Wendt hat nach <strong>der</strong> Lehre bei <strong>der</strong> Landpute<br />
angefangen, alle Abteilungen durchlaufen<br />
und seinen Platz in <strong>der</strong> Verarbeitung<br />
gefunden. Als er vor zwei Jahren seinen<br />
Meister machen wollte, wurde er vom<br />
Unternehmen freigestellt, bekam flexible<br />
Arbeitszeiten und jede Menge Zuspruch.<br />
Heute gibt er sein Know-how an den Berufsnachwuchs<br />
weiter.<br />
Interesse am Umgang mit Nahrungsmittel<br />
Ausbildungsdauer:<br />
drei Jahre; Aufstieg: Meisterprüfung, Studium an<br />
Fach- bzw. Hochschule und auch berufliche Selbstständigkeit<br />
möglich<br />
Einsatzorte:<br />
Ob beim Fleischer um die Ecke o<strong>der</strong> im industriellen<br />
Großunternehmen, im Einzelhandelsfachgeschäft<br />
o<strong>der</strong> dem Großmarkt: Fleischer sind gefragte Handwerker.<br />
Sie arbeiten im Schlacht- und Zerlegebereich,<br />
in Wurstküchen und Kühlräumen. Manche treffen im<br />
Verkaufsraum auch auf ihre Kunden o<strong>der</strong> begegnen<br />
diesen auf Wochenmärkten o<strong>der</strong> an mobilen Verkaufseinrichtungen.<br />
17
„Sind Sie <strong>der</strong> Zivi o<strong>der</strong> bald Herr Doktor?”<br />
Diese Frage bekommt Marcus<br />
Staniczek häufiger zu hören. Der<br />
23-Jährige überrascht mit seiner Antwort<br />
etliche Patienten auf <strong>der</strong> Krankenhausstation:<br />
„Ich bin Pfleger Marcus.”<br />
Und damit schon etwas Beson<strong>der</strong>es,<br />
weil nur drei junge Männer zu seiner<br />
Ausbildungsklasse an <strong>der</strong> Beruflichen<br />
Schule des Evangelischen Krankenhauses<br />
Stift Bethlehem in Ludwigslust<br />
gehören. „Krankenpflege galt eben lange<br />
als typischer Frauenberuf”, meint<br />
Mitschülerin Steffi Kloweit (23). Ein Beruf,<br />
<strong>der</strong> es in sich hat: Eigenverantwortung,<br />
Vielseitigkeit durch interessante<br />
Einsatzbereiche, <strong>der</strong> tägliche Umgang<br />
mit Menschen, auf die man sich immer<br />
wie<strong>der</strong> neu einstellen muss, o<strong>der</strong> auch<br />
die Option, sich nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />
in verschiedene Richtungen qualifizieren<br />
zu können und damit eine sichere<br />
Berufsperspektive zu erlangen, sind<br />
gute Gründe für Marcus und Steffi, sich<br />
ambitioniert einer wirklich harten Ausbildung<br />
zu stellen.<br />
„In Deutschland absolviert man für diesen<br />
Beruf eine höhere Ausbildung, die<br />
mit einer staatlichen Prüfung endet. In<br />
an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n ist das<br />
oft mit einem Studium verbunden”, weiß<br />
Marcus. Er räumt ein, dass es eine Weile<br />
dauert, bis man sich an die immensen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen gewöhnt hat. „Ich<br />
habe noch nie zuvor so viel gelernt”,<br />
pflichtet Steffi bei. Das liegt u.a. daran,<br />
dass das Berufsbild in <strong>der</strong> Gesundheitspflege<br />
einem Wandel unterliegt,<br />
betont Schulleiterin Kirsten Langanki.<br />
„Wir verzeichnen eine Professionalisierung<br />
im Pflegebereich, die mit einem<br />
großen Maß an Verantwortung einher-<br />
18<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Gesundheits- und Krankenpfleger/-in<br />
An<strong>der</strong>en helfen, wie<strong>der</strong> auf die Beine zu kommen<br />
Marcus im praktischen Unterricht: Blutdruckmessen<br />
gehört zum Arbeitsalltag <strong>der</strong> angehenden Pflegekräfte.<br />
Er hat – wie seine Kollegin Steffie – die Ausbildung abgeschlossen<br />
und ist in den Beruf gestartet.<br />
geht. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind<br />
die Basis für Planung, Organisation und<br />
Dokumentation <strong>der</strong> Pflege mit dem Ziel,<br />
die Selbstständigkeit von Patienten zu erhalten,<br />
zu för<strong>der</strong>n und wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />
Dabei spielen Beratung, Prävention o<strong>der</strong><br />
auch Anleitung eine immer größere Rolle.“<br />
Das setze voraus, dass Pflegekräfte ihre<br />
Patienten nicht nur sorgsam beobachten,<br />
entsprechende Daten sammeln und analysieren,<br />
son<strong>der</strong>n daraus auch pflegeri-
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
sche Ziele definieren, Pflegemaßnahmen<br />
planen, durchführen und auf ihren Erfolg<br />
hin prüfen. Gespräche mit Patienten, Angehörigen<br />
sowie Ärzten und Therapeuten<br />
gehören dabei ebenso zum Arbeitsalltag<br />
wie die Assistenz bei Untersuchungen<br />
o<strong>der</strong> die Betreuung von Patienten in beson<strong>der</strong>en<br />
Lebenslagen.<br />
Lernbereitschaft und Disziplin sind daher<br />
wichtige Voraussetzungen, um sich dieser<br />
Vielfalt im Pflegeberuf zu stellen. Gelernt<br />
wird blockweise – im Durchschnitt vier bis<br />
fünf Wochen an <strong>der</strong> Beruflichen Schule mit<br />
mo<strong>der</strong>n ausgestatteten Unterrichts- sowie<br />
Übungsräumen und dann ebenso lange in<br />
<strong>der</strong> Praxis. Die erfolgt auf verschiedensten<br />
Stationen <strong>der</strong> Krankenhaus Holding Westmecklenburg,<br />
aber auch in Reha-Einrichtungen,<br />
Sozialstationen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> mobilen<br />
Pflege. Dabei gilt es auch zu akzeptieren,<br />
dass es nicht in jedem Fall gelingt, durch<br />
professionelle Pflege Gesundheit wie<strong>der</strong><br />
herzustellen und Lebensqualität zu erhöhen.<br />
Stichwort: Gesundheits- und Krankenpfleger/-in<br />
Das Wohl von Patienten ist wichtigste Zielstellung<br />
im Beruf <strong>der</strong> Gesundheits- und Krankenpfleger. Wie<br />
die Berufsbezeichnung schon sagt, geht es darum,<br />
Gesundheit möglichst wie<strong>der</strong>herzustellen bzw. kranke<br />
Menschen fürsorglich zu begleiten. Dafür wird<br />
<strong>der</strong>en Gesundheitszustand sehr genau beobachtet,<br />
um Verän<strong>der</strong>ungen frühzeitig festzustellen. Die auch<br />
als Schwestern und Pfleger bezeichneten Fachkräfte<br />
stehen den Patienten zur Seite, wenn es um Diagnose,<br />
Therapie o<strong>der</strong> auch Operationen geht und führen<br />
nach ärztlicher Anweisung medizinisch notwendige<br />
Behandlungen aus. Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
stehen Ärzten bei Untersuchungen zur Seite und<br />
können auch im OP assistieren. Eine sehr wichtige<br />
Aufgabe kommt ihnen bei pflegebedürftigen Patienten<br />
zu: Sie helfen bei <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme und bei <strong>der</strong><br />
Körperpflege. Empathie spielt dabei eine große Rolle:<br />
Man muss sich in die Situation kranker Menschen hineinversetzen<br />
können.<br />
Die Konfrontation mit dem Sterben gehöre<br />
zum Beruf ebenso dazu wie das Leben,<br />
sagt Marcus. Er holt sich bei seinen Patienten<br />
Motivation: Sie dankbar zu erleben,<br />
sei sehr, sehr schön. Darüber hinaus trägt<br />
<strong>der</strong> junge Mann eine Art Talisman bei sich:<br />
das Foto <strong>der</strong> kleinen Caroline, bei <strong>der</strong>en<br />
Geburt er vor einem Jahr zugegen sein<br />
durfte...<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife; gesundheitliche Eignung; Interesse an<br />
medizinischen Sachverhalten sowie am Umgang mit<br />
Menschen; Neigung zu helfen<strong>der</strong> und betreuen<strong>der</strong><br />
Tätigkeit; Sorgfalt, Beobachtungsgeschick und Planungsvermögen<br />
Einsatzorte:<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sind in Kliniken,<br />
Arztpraxen, aber auch in Einrichtungen zur Pflege<br />
und Betreuung von alten, kranken sowie behin<strong>der</strong>ten<br />
Menschen tätig. Sie könnten eine Arbeit in Gesundheitszentren<br />
aufnehmen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> mobilen Pflege<br />
ihrem Beruf nachgehen.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
drei Jahre; die Ausbildung erfolgt an einer Berufsschule<br />
und im Krankenhaus; Weiterbildung zum/zur<br />
Fachwirt/-in bzw. zum/zur Fachkrankenpfleger/Fachkrankenschwester;<br />
Studium o<strong>der</strong> berufliche Selbstständigkeit,<br />
z.B. im ambulanten Pflegedienst<br />
19
Berufsbild: Hotelfachfrau/-mann<br />
Azubi Claudia Großwendt berät Gäste an <strong>der</strong> Rezeption.<br />
Rundum zufriedene Gäste sind <strong>der</strong> Lohn<br />
für eine Arbeit, die es in sich hat: Als Hotelfachfrau<br />
o<strong>der</strong> auch als Hotelfachmann<br />
kümmert man sich einfach um alles, was<br />
zu einem unvergesslichen Aufenthalt gehört.<br />
„Das fängt beim Frühstücksservice<br />
an und hört bei <strong>der</strong> Buchung von Golfstunden<br />
auf. Die Wünsche unserer Gäste, egal<br />
ob Urlauber o<strong>der</strong> Hochzeitsgesellschaften,<br />
sind unsere Herausfor<strong>der</strong>ung. Jeden Tag<br />
aufs Neue“, sagt Corinna Lepsien, verantwortlich<br />
für Sales & Marketing auf Schloss<br />
Basthorst.<br />
In diesem noblen Haus unweit von Crivitz<br />
gibt es 15 Ausbildungsplätze in <strong>der</strong> Hauswirtschaft,<br />
dem Hotel- bzw. Restaurantfach,<br />
in <strong>der</strong> Küche und als Kauffrau/-mann<br />
für Freizeit und Tourismus. Wer hier lernt,<br />
durchläuft alle Bereiche <strong>der</strong> gehobenen<br />
Hotellerie. Gute Umgangsformen und das<br />
Selbstverständnis, ein Dienstleister zu<br />
20<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Perfektion für zufriedene Gäste<br />
sein, gehören unbedingt dazu, wenn man<br />
im Gastgewerbe Fuß fassen will, weiß Corinna<br />
Lepsien. Sie hat nach ihrer Ausbildung<br />
in verschiedenen Häusern im In- und<br />
Ausland wertvolle Erfahrungen gesammelt<br />
und war sogar auf einem „schwimmenden“<br />
Hotel tätig. Jetzt ist sie froh darüber,<br />
nur wenige Kilometer von ihrem Geburtsort<br />
entfernt und somit ganz nah an Familie<br />
und Freunden in verantwortungsvoller Position<br />
arbeiten zu können.<br />
Die Voraussetzungen dafür erlernen auch<br />
die Azubis: Diskretion, Stress- und Konfliktmanagement,<br />
Schicht- und Wochenendarbeit<br />
und immer wie<strong>der</strong> Dienstleistungsbereitschaft.<br />
Auf Schloss Basthorst<br />
wird dieses Engagement <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
belohnt: eine leistungsgerechte Bezahlung,<br />
ein beson<strong>der</strong>es Ambiente und für die<br />
Azubis sogar ein Lehrlingswohnheim direkt<br />
nebenan, machen Lust auf die Arbeit
Stichwort: Hotelfachfrau/-mann<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
in diesem Hotel, findet Claudia Großwendt.<br />
Sie war nach einem Probearbeiten restlos<br />
überzeugt, hier ihre Ausbildung zu absolvieren.<br />
Die 19-Jährige hat bereits zwei<br />
Lehrjahre hinter sich und genießt die Vielfalt<br />
ihres Berufes. Gerade hat sie schwedische<br />
Gäste an <strong>der</strong> Rezeption in englischer<br />
Sprache verabschiedet. Jetzt kümmert sie<br />
sich im back office um Opernkarten und<br />
Ausflugswünsche weiterer Besucher. Nur<br />
wenig später trifft sich das Team, um eine<br />
Hochzeitsfeier vorzubereiten. „Das alles<br />
mit zu organisieren und solche Veranstaltungen<br />
zu erleben, ist wirklich toll“, sagt<br />
sie in einem schmucken Kostüm und mit<br />
einem freundlichen Lächeln.<br />
Wer Interesse hat, in diesem Team seinen<br />
Berufsstart zu machen, kann sich je<strong>der</strong>zeit<br />
an die Hotelleitung wenden, sagt<br />
Geschäftsführerin Marjon Wolthuis. „Gern<br />
stellen wir unser Haus bei Führungen vor,<br />
zum Beispiel innerhalb <strong>der</strong> beruflichen<br />
Frühorientierung. Hier kann sich je<strong>der</strong> Jugendliche<br />
ein eigenes Bild machen, sich<br />
in einem Praktikum ausprobieren und Er-<br />
Hotelfachleute unternehmen alles, um einen Aufenthalt<br />
im Hotel zu einem angenehmen Erlebnis werden zu<br />
lassen. Sie sind in allen Bereichen eines Hotels tätig:<br />
An <strong>der</strong> Rezeption empfangen sie Gäste und vergeben<br />
Zimmer, die sie zuvor bereits hergerichtet haben. Sie<br />
nehmen Reservierungen vor, beispielsweise für Veranstaltungen<br />
o<strong>der</strong> Ausflüge, an denen Gäste interessiert<br />
sind. Auch wenn mal irgendetwas zu bemängeln<br />
ist, sind sie zur Stelle. Sie nehmen Reklamationen auf<br />
und sorgen schnellstmöglich dafür, dass alles wie<strong>der</strong><br />
zur Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden läuft. Hotelfachleute helfen<br />
auch bei <strong>der</strong> Bedienung in Restaurants und Bars<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Küche mit. Sie organisieren Events in ihren<br />
Häusern, unterstützen Marketingaktivitäten und sind<br />
in die Planung verschiedener Abläufe eingebunden.<br />
Kurzum: Sie sorgen mit ihrer Tätigkeit für einen rundum<br />
gelungenen Aufenthalt.<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife; Neigung zu kundenorientierter Tätigkeit,<br />
fahrungen sammeln. In einem tollen Beruf,<br />
von dem wir sagen: Wir sind mit dem Herzen<br />
dabei.“<br />
Planung und Organisation, gute Kommunikationsfähigkeit,<br />
gepflegtes Äußeres und gepflegte Umgangsformen,<br />
Teamfähigkeit, Sorgfalt und Diskretion<br />
Gute Kenntnisse in Deutsch und Mathematik (weil<br />
auch Buchhaltung und Kalkulation zum Tätigkeitsfeld<br />
gehören) sind ebenso wichtig wie Fremdsprachenkenntnisse<br />
(vor allem Englisch).<br />
Ausbildungsdauer:<br />
drei Jahre; Aufstiegsmöglichkeiten: im Anschluss Studium<br />
(Betriebswirtschaft, Tourismus, Hotelfach), berufliche<br />
Selbstständigkeit o<strong>der</strong> auch Arbeit im Ausland<br />
möglich<br />
Einsatzorte:<br />
Hotelfachleute finden sich da, wo Gäste willkommen<br />
sind: in Hotels, Pensionen und Gasthöfen. Sie arbeiten<br />
am Empfang, im so genannten back office, in Hotelzimmern<br />
sowie in den gastronomischen Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> Herbergen.<br />
21
Albatross, Birdie, Pitch und Sand Wedge...<br />
Was hat das nur zu bedeuten? Kristin Dietrich<br />
kann das und noch viel mehr erklären:<br />
„Diese Begriffe gehören zum Golfsport.“<br />
Die 20-Jährige spielt Golf. Und zwar von<br />
Berufs wegen. Nicht etwa als Profi. Die angehende<br />
Kauffrau für Tourismus und Freizeit<br />
absolviert ihre Ausbildung bei WIN-<br />
STONgolf in Vorbeck. Und da gehört das<br />
Golfen unbedingt dazu. „Schließlich muss<br />
man wissen, worum es geht, wenn unsere<br />
Gäste Wünsche haben o<strong>der</strong> sich über einen<br />
Erfolg auf dem Rasen freuen“, sagt Direktorin<br />
Jenny Elshout. Die Betreuung von<br />
Gästen aus aller Welt, das Bearbeiten von<br />
Anfragen und Buchungswünschen o<strong>der</strong><br />
auch kaufmännische Tätigkeiten gehören<br />
ebenso zu diesem relativ neuen Berufsbild<br />
wie die Konzeption und Planung von<br />
Veranstaltungen, Werbung und Marketing<br />
22<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Kauffrau/Kaufmann für Tourismus und Freizeit<br />
Abschlag in Richtung Zukunft<br />
Kristin Dietrich hat 2011 ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen und möchte alsbald ein weiterführendes Studium<br />
aufnehmen. Foto: WINSTONgolf<br />
o<strong>der</strong> die Korrespondenz in einer fremden<br />
Sprache. „Englisch in Wort und Schrift ist<br />
ein Muss“, weiß Jenny Elshout. Nicht nur<br />
wegen <strong>der</strong> englischsprachigen Fachbegriffe,<br />
welche die Golfer benutzen. „Unser<br />
Publikum ist international. Da ist es selbstverständlich,<br />
jede Frage in Englisch beantworten<br />
zu können. Auch unsere Mitarbeiter<br />
stammen aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n:<br />
Ein Schotte arbeitet als Greenkeeper, ein<br />
Ungar im Service. Die Geschäftsführung<br />
kommt aus den Nie<strong>der</strong>landen“, sagt die<br />
30-Jährige, die seit eineinhalb Jahren Direktorin<br />
<strong>der</strong> 27-Loch-Anlage unweit <strong>der</strong><br />
Landeshauptstadt ist.<br />
Kristin Dietrich ist die erste Auszubildende,<br />
die hier zur Kauffrau für Tourismus und<br />
Freizeit und somit zu einer echten Allroun<strong>der</strong>in<br />
ausgebildet wird. Die kontaktfreudige<br />
junge Frau wusste nach ihrem Abitur
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
zunächst nicht so genau, was sie machen<br />
wollte. Durch eine Anzeige wurde sie auf<br />
WINSTONgolf aufmerksam und auf einen<br />
Beruf, <strong>der</strong> irgendwie zu ihr zu passen<br />
schien. „Ich habe gleich meine Bewerbung<br />
losgeschickt und einen Vorstellungstermin<br />
vereinbart. Nur zwei Wochen später habe<br />
ich mit <strong>der</strong> Ausbildung angefangen“, sagt<br />
sie. Von Anfang an durfte Kristin große<br />
Turniere hautnah miterleben und bekam<br />
den saisonbedingten Rhythmus <strong>der</strong> Freizeitdienstleister<br />
zu spüren. Kaum eine<br />
freie Minute in <strong>der</strong> Saison, Arbeiten am<br />
Wochenende – das gehört natürlich mit<br />
dazu, wenn man in dieser Branche Fuß<br />
fassen will. Und Kristin will das. Zwei<br />
Lehrjahre hat sie bereits hinter sich und<br />
in dieser Zeit eine Menge gelernt, u.a.<br />
auf Lehrgängen, die Rüstzeug für die Berufspraxis,<br />
aber auch für die theoretische<br />
Ausbildung an <strong>der</strong> Berufsschule vermittelt<br />
haben. Kristin fühlt sich so gut vorbereitet,<br />
im letzten Ausbildungsjahr sogar schon<br />
eigene Projekte zu verantworten und im<br />
Anschluss Tourismusmanagement zu studieren.<br />
Ihre Zukunft sieht sie in ein paar<br />
Jahren da, wo gerade mit großen Investitionen<br />
in die Erweiterung <strong>der</strong> Golfanlage<br />
Zukunft geschaffen wird: bei WINSTONgolf<br />
in Vorbeck.<br />
Stichwort: Kauffrau/Kaufmann<br />
für Tourismus und Freizeit<br />
Kaufleute für Tourismus und Freizeit sind richtige<br />
Experten, wenn es darum geht, tolle Angebote für<br />
die Freizeit zu organisieren. Im Blick haben sie Touristen<br />
und Gäste, die unterschiedlichste Angebote<br />
nutzen möchten. Von Wellness bis Kultur, von Gesundheit<br />
(Kuraufenthalte) bis Abenteuer – alles ist<br />
möglich und wird nach individuellen Wünschen organisiert.<br />
Dazu ist eine gute Kenntnis von Anbietern<br />
und ihren Dienstleistungen unabdingbar. Ein funktionierendes<br />
Netzwerk hilft, stets aktuelle Offerten<br />
anbieten zu können. Kaufleute für Tourismus und<br />
Freizeit informieren über Öffnungszeiten, nehmen<br />
Reservierungen und Buchungen vor, koordinieren<br />
und planen. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing gehören<br />
ebenfalls zu ihren Aufgaben, um (regionale)<br />
Angebote bekannt zu machen.<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife (Hochschulreife bevorzugt); Merkfähigkeit,<br />
gutes rechnerisches Denken und sprachliches<br />
Ausdrucksvermögen, Interesse an Fremdsprachen<br />
und kaufmännischer Arbeit, Neigung zu<br />
kundenorientierter und beraten<strong>der</strong> Tätigkeit, Interesse<br />
an Werbung und Marketing<br />
Ausbildungsdauer:<br />
drei Jahre; im Anschluss Weiterbildung / Studium<br />
möglich (z.B. Fachkaufmann/-frau bzw. Tourismusmanagement)<br />
o<strong>der</strong> berufliche Selbstständigkeit<br />
Einsatzorte:<br />
Reisebüros und Tourismus orientierte Einrichtungen<br />
freuen sich über die Mitarbeit motivierter Kaufleute<br />
für Tourismus und Freizeit ebenso wie Hotels und<br />
Reiseunternehmen. Ihre Mitarbeit ist auch bei (regionalen)<br />
Tourismusverbänden gefragt.<br />
23
Berufsbild: Kfz-Mechatroniker<br />
Wer eine Heuschnupfen geplagte Nase<br />
sein Eigen nennt, <strong>der</strong> weiß, wie wichtig<br />
ein Pollenfilter im Auto ist. Damit dieser<br />
richtig funktioniert, muss er regelmäßig<br />
gewechselt werden. Frank Drefahl ist<br />
gerade dabei, einen Pollenfilter auszutauschen.<br />
Das neue Flies hat er bereits<br />
eingesetzt. Kein Problem. Jetzt muss<br />
<strong>der</strong> Filter wie<strong>der</strong> an seinen Platz. Und<br />
<strong>der</strong> befindet sich ganz hinten im Motorraum<br />
des Pkw. Eine Leuchte ermöglicht<br />
dem 19-Jährigen aus Slate, jene Stelle<br />
auszumachen, an die <strong>der</strong> Filter gehört.<br />
Frank beugt sich über den Motorblock,<br />
seine Arme verschwinden bis zu den<br />
Ellenbogen hinter komplexer Technik.<br />
„Das ist ziemlich kompliziert“, räumt <strong>der</strong><br />
angehende Kfz-Mechatroniker ein und<br />
versucht erneut, das wichtige Teil exakt<br />
zu platzieren. Kollege Jens Stratmann<br />
schaut dem Azubi dabei nicht nur über<br />
die Schulter, son<strong>der</strong>n zeigt mit einem<br />
Handgriff, wie es deutlich leichter geht.<br />
Learning by doing – in <strong>der</strong> Werkstatt<br />
des Autohauses Burmeister am Parchimer<br />
Westring ist das ein wichtiges<br />
Arbeitsprinzip. Und das weiß Frank<br />
Drefahl zu schätzen. Zwei von dreieinhalb<br />
Lehrjahren hat er hinter sich und<br />
bekommt bereits eine Menge Verantwortung<br />
übertragen. „Ich darf zum Beispiel<br />
schon Inspektionen durchführen.<br />
Wenn ich Fragen habe, stehen mir die<br />
Mitarbeiter zur Seite. Und zwar immer“,<br />
sagt <strong>der</strong> junge Mann, <strong>der</strong> sichtlich stolz<br />
ist, in seiner Heimat einen Ausbildungsplatz<br />
zu haben.<br />
So ganz selbstverständlich war das<br />
nämlich nicht. „Mein Zeugnis war nicht<br />
das allerbeste. Mir wurde mehrfach gesagt,<br />
dass ich damit keine Chance hätte,<br />
meinen Wunschberuf zu erlernen.“<br />
24<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Durchblick unter <strong>der</strong> Motorhaube<br />
Frank Drefahl kennt sich mit Fahrzeugen schon ziemlich<br />
gut aus. Er lernt viel dafür, um einen guten Abschluss<br />
als Kfz-Mechatroniker zu erreichen.<br />
Frank versuchte es trotzdem – er wusste<br />
genau, was er wollte. Drei Schulpraktika<br />
hatte er in einer Autowerkstatt absolviert.<br />
Für ihn stand fest, dass sein beruflicher<br />
Werdegang definitiv mit Autos zu tun haben<br />
sollte. Er schrieb eine Menge Bewerbungen,<br />
etliche davon schickte er auch in<br />
die Ferne. „Aber dann hatte ich Bammel,<br />
meine Familie und viele Freunde waren<br />
doch hier. Kurze Wege sind ja auch von<br />
Vorteil und so entschied ich mich, zu Hause<br />
zu bleiben.“ Im Autohaus Burmeister
ekam <strong>der</strong> junge Mann Gelegenheit sich<br />
vorzustellen und eine Woche auf Probe zu<br />
arbeiten. „Das war eine wichtige Erfahrung.<br />
Ich konnte den Betrieb kennen lernen und<br />
spüren, dass ich hier willkommen bin. Am<br />
meisten überraschte mich, dass ich sofort<br />
mit konkreten Aufgaben betraut wurde.“<br />
Und die hat Frank gut erledigt, er bekam<br />
den Lehrvertrag. Und damit neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Viel zu lernen ist eine davon.<br />
„Mir war klar, dass eine solche Ausbildung<br />
kein Zuckerschlecken ist. Technische<br />
Details, Abläufe im Motor, Sicherheitsbestimmungen<br />
– meine Arbeit beinhaltet viel<br />
mehr als Schrauben. Um einen Fehler zu<br />
finden, muss man den richtigen Durchblick<br />
haben“, sagt Frank.<br />
Und deshalb hat er sich für seine Zwischenprüfung<br />
an <strong>der</strong> Berufsschule eigens<br />
einen Tag Urlaub genommen, damit er mit<br />
guten Noten und vor allem gutem Wissen<br />
glänzen kann. Denn er möchte in eineinhalb<br />
Jahren einen besseren Abschluss<br />
hinlegen als damals in <strong>der</strong> Schule. „Es<br />
wäre klasse, wenn ich im Anschluss in diesem<br />
Unternehmen weiter arbeiten könnte“,<br />
blickt <strong>der</strong> Azubi nach vorn. Er hat längst<br />
darüber nachgedacht, vielleicht auch eine<br />
Qualifizierung zum Meister o<strong>der</strong> zum Be-<br />
Stichwort Kfz-Mechatroniker<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Instandsetzung, Reparatur, Wartung, Inspektion, Service<br />
– beim Kfz-Mechatroniker dreht sich alles um<br />
Fahrzeuge. Natürlich wird an vielen Stellen nach wie<br />
vor <strong>der</strong> Schraubenschlüssel angesetzt. Aber mo<strong>der</strong>ne<br />
Computertechnik hat längst in die Werkstätten Einzug<br />
gehalten und ergänzt die handwerkliche Arbeit an<br />
Bremsen und Fahrwerk, Motor und Bordelektronik,<br />
Karosserie und Klimaanlage.<br />
Wer hier bestehen will, sollte nicht nur viele PS im<br />
Hinterkopf haben, son<strong>der</strong>n neben technischem Verständnis<br />
vor allem Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein<br />
und Teamgeist mitbringen, zupacken können und<br />
auch in <strong>der</strong> Lage sein, fachliche Beson<strong>der</strong>heiten auf<br />
verständliche und freundliche Weise an die Kunden<br />
heranzutragen.<br />
triebswirt dranzuhängen. Aber zunächst<br />
muss <strong>der</strong> Pollenfilter an seinen Platz. Damit<br />
<strong>der</strong> Kollege ihm auf die Schulter klopfen<br />
kann und <strong>der</strong> Kunde rundum zufrieden<br />
ist. Denn das sei ein tolles Gefühl, weiß<br />
Frank aus Erfahrung. Auch, wenn es in<br />
<strong>der</strong> Werkstatt mal hektischer zugeht. Bekanntlich<br />
falle ja allen Autofahrern immer<br />
bei <strong>der</strong> ersten Schneeflocke ein, dass es<br />
Zeit für die Winterreifen ist. „Da legt man<br />
dann schon mal eine Stunde drauf. Das ist<br />
überhaupt kein Problem“, sagt <strong>der</strong> Azubi,<br />
<strong>der</strong> sich im 30 Mitarbeiter starken Team<br />
des Autohauses richtig wohl fühlt.<br />
Voraussetzung:<br />
Berufsreife. gute Leistungen in Mathe, Physik und<br />
Technik sowie Deutsch sind vorteilhaft, ständige Lernbereitschaft<br />
wird erwartet<br />
Ausbildungsdauer:<br />
3,5 Jahre – duale Ausbildung im Betrieb und in <strong>der</strong><br />
Berufsschule; Spezialisierung: in den Bereichen<br />
Fahrzeugkommunikation, Motorradtechnik, Nutzfahrzeugtechnik<br />
o<strong>der</strong> Personenkraftwagentechnik. Meisterprüfung,<br />
Studium, berufliche Selbstständigkeit sind<br />
Möglichkeiten des beruflichen Vorankommens.<br />
Einsatzorte:<br />
Kraftfahrzeugreparaturwerkstätten, Autohäuser,<br />
Pannenhilfsdienste, Automobilindustrie<br />
25
Berufsbild: Koch/Köchin<br />
Von wegen große weiße Kochmütze!<br />
Wenn Patrick Becker in die Küche des<br />
Restaurants „Rabenstein“ kommt, dann ist<br />
<strong>der</strong> junge Mann in elegantem Schwarz gekleidet.<br />
Das sei viel praktischer als die traditionell<br />
weiße Arbeitsjacke und sehe auch<br />
besser aus. Recht hat er, <strong>der</strong> 21-Jährige<br />
aus Klinken, <strong>der</strong> zu Jahresbeginn 2012<br />
Küchenchef in Raben Steinfeld wurde.<br />
Und <strong>der</strong> große Pläne hat, um die Gäste zu<br />
verwöhnen. Patrick greift nach den Sternen.<br />
Erst mal nach einem ganz beson<strong>der</strong>en,<br />
<strong>der</strong> vom „Guide Michelin“ für herausragende<br />
Leistungen in <strong>der</strong> Gastronomie<br />
vergeben wird. Nur sechs seiner Kollegen<br />
in Mecklenburg-Vorpommern können sich<br />
<strong>der</strong>zeit mit dieser Ehre schmücken. Mit<br />
einem arbeitet Patrick bereits zusammen:<br />
André Münch vom Gutshaus Stolpe bei<br />
Anklam ist regelmäßig im „Rabenstein“ zu<br />
Gast, um gemeinsam mit seinem jungen<br />
Kollegen Kochseminare anzubieten. „Für<br />
mich ist das eine tolle Gelegenheit, weiter<br />
zu lernen, Ideen zu entwickeln und nicht<br />
zuletzt auch etwas Rückendeckung für<br />
meine neue Tätigkeit zu bekommen“, sagt<br />
Patrick.<br />
Diese Tätigkeit hat es in sich. Wer in <strong>der</strong><br />
Küche Verantwortung übernimmt, <strong>der</strong><br />
steht für ansprechende Menüs, hohe Qualität<br />
<strong>der</strong> Speisen und einen angemessenen<br />
Service. Hinzu kommen <strong>der</strong> Einkauf,<br />
die Kalkulation und die Personalführung.<br />
Das ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung für jeden<br />
gestandenen Koch. Aber wie fühlt sich<br />
das an, wenn man erst 21 Jahre jung ist?<br />
„Total gut“, sagt Patrick. Er hat das nötige<br />
Rüstzeug, jede Menge Erfahrungen,<br />
ausreichend Ehrgeiz und vor allem eines:<br />
Leidenschaft. „Koch zu sein ist kein Beruf.<br />
Das ist eine Berufung. Man muss diese Arbeit<br />
lieben, sonst wird das nichts.“ Nichts<br />
26<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Nach den Sternen greifen<br />
Mit Liebe zum Detail richtet Patrick an: zum Dessert<br />
beispielsweise ein Schokoladensoufflé mit Erdbeer-<br />
Daiquiri.<br />
mit beruflicher Tätigkeit, wenn an<strong>der</strong>e frei<br />
haben – am späten Abend ebenso wie an<br />
Wochenenden o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> klassischen Urlaubszeit.<br />
Und es wird auch nichts damit,<br />
einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn es<br />
in Töpfen und Pfannen sowie im Team heiß<br />
hergeht. „Die Arbeit in <strong>der</strong> Küche setzt ein<br />
großes Maß an Belastbarkeit voraus. Physisch,<br />
weil auch schwere Dinge zu heben<br />
sind und Stress nicht nur in Stoßzeiten<br />
auftritt. Auch psychisch sollte man einiges<br />
aushalten können: Man muss sich unterordnen<br />
können und die Hierarchie akzep-
Stichwort Koch/Köchin<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
tieren. Hinter dem Herd herrscht ein rauer<br />
Ton“, weiß Patrick. Das sei nie persönlich<br />
gemeint, hat er erfahren. In seiner Ausbildung<br />
und in drei Wiener Nobelrestaurants,<br />
in denen er bereits tätig war.<br />
Gut zu essen hat in seiner Familie einen<br />
großen Stellenwert, sagt Patrick über den<br />
Grundstein für seinen beruflichen Werdegang.<br />
Ein frühes Praktikum habe ihn bestärkt<br />
– trotz Fußboden schrubben und<br />
Kühlhaus reinigen. Die dreijährige Ausbildung<br />
absolvierte er an <strong>der</strong> Beruflichen<br />
Schule in Parchim und bei Karsten Lorenz<br />
im „Waldschlösschen“ nahe Crivitz. „Ihm<br />
habe ich viel zu verdanken. Er hat mich<br />
in die Kunst des Kochens eingeweiht, hat<br />
mich motiviert, schon als Azubi an Wettbewerben<br />
teilzunehmen. Und er hat mir klar<br />
gemacht, dass man in viele Töpfe gucken<br />
muss, um ein guter Koch zu werden.“ Und<br />
das hat Patrick Becker getan. Er flog nach<br />
Wien zum Vorstellungsgespräch, unterschrieb<br />
sofort seinen Vertrag und brach<br />
fünf Tage später seine Zelte in Deutschland<br />
ab, um zunächst im Wohnwagen auf<br />
einem Campingplatz <strong>der</strong> österreichischen<br />
Gegessen wird immer und viele mögen sich auch gern<br />
auf kulinarische Weise verwöhnen lassen. Köche bereiten<br />
für uns unterschiedlichste Speisen zu: Sie kochen,<br />
backen, braten, garnieren und dekorieren. Zuvor<br />
müssen sie Arbeitsabläufe in <strong>der</strong> Küche organisieren:<br />
angefangen bei <strong>der</strong> Erstellung von Speiseplänen und<br />
Menüfolgen, bei <strong>der</strong> Auswahl, dem Einkauf sowie <strong>der</strong><br />
fachgerechten Lagerung von Lebensmitteln sowie weiterer<br />
Zutaten. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, Preise<br />
zu kalkulieren. Nicht zuletzt freuen sich Gäste sehr,<br />
wenn <strong>der</strong> Koch persönlich am Tisch erscheint und sie<br />
bei ihrer Speisenauswahl berät.<br />
Voraussetzung:<br />
Berufsreife. Für die Zubereitung qualitativ hochwertiger<br />
Speisen sind Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein sowie<br />
gute Kenntnisse in Mathematik (Berechnung von<br />
Mengenangaben) und Chemie (Zusammensetzung<br />
von Lebensmitteln) wichtig.<br />
Hauptstadt unterzukommen. Beruflich<br />
ging es vom Radisson Blu Style über das<br />
„Imperial“ in die absolute Spitzenklasse –<br />
das „Palais Coburg“, einem Fünf-Sterne-<br />
Plus-Hotel mit allen Möglichkeiten, welche<br />
die Haute Cuisine bietet. Aber auch mit 16<br />
Stunden Arbeit am Tag. Patrick Engagement<br />
wurde belohnt: Der Jungkoch stieg<br />
auf zum Demi-Chef, sein Können war gefragt.<br />
Das ist es jetzt, zurück in <strong>der</strong> Heimat,<br />
auch. „Ich möchte eigene Ideen verwirklichen.<br />
„Dafür lässt sich <strong>der</strong> junge Koch<br />
schon Beson<strong>der</strong>es einfallen. Zum Beispiel<br />
ein weißes Tomatensüppchen, für das <strong>der</strong><br />
edle Saft <strong>der</strong> eigentlich ja roten Früchte mit<br />
Gewürzen extrahiert und dann mit Sahne<br />
gebunden wird. Lecker! Und was mag <strong>der</strong><br />
Koch, <strong>der</strong> nach den Sternen greift, am<br />
liebsten? „Tiefkühl-Pizza. Die ist schnell<br />
fertig, schmeckt gut und lässt sich auch<br />
am Computer essen, wenn ich relaxe.“<br />
Da bekanntlich das Auge mitisst, stellen Kreativität<br />
und Gefühl für Ästhetik eine gute Voraussetzung für<br />
diesen Beruf dar. Bewerber sollten ein großes Maß an<br />
Belastbarkeit mitbringen, denn in Küchen ist es zuweilen<br />
laut, warm und hektisch.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Drei Jahre. Gelernt wird in einem Unternehmen und an<br />
<strong>der</strong> Berufsschule.<br />
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es viele: Köche können<br />
sich zum Meister weiterbilden, studieren und natürlich<br />
Chef ihres eigenen Restaurants werden.<br />
Einsatzorte: Köche arbeiten in den Küchen von Restaurants,<br />
Hotels, bei Cateringfirmen, aber auch in<br />
Kliniken o<strong>der</strong> Pflegeheimen. Weitere Einsatzorte finden<br />
sich in <strong>der</strong> Nahrungsmittelindustrie und auch auf<br />
Kreuzfahrtschiffen.<br />
27
Wer sich zum Land- und Baumaschinenmechaniker<br />
ausbilden lässt und mit guten<br />
Ergebnissen die Lehre beendet, hat Chancen<br />
ohne Ende. Dessen ist sich Ronny<br />
Möller, Geschäftsführer <strong>der</strong> Land- und<br />
Kraftfahrzeugtechnik GmbH Crivitz (LKT)<br />
sicher. „In dieser Ausbildung werden solide<br />
Grundlagen für viele Arbeitsbereiche vermittelt.<br />
Schiff- und Fahrzeugbau, Installation<br />
o<strong>der</strong> eben <strong>der</strong> Dienstleistungsbereich<br />
für die Landwirtschaft – gute Mechaniker<br />
sind gefragt und haben einen ausgesprochen<br />
vielseitigen Beruf“, sagt Möller.<br />
Das findet auch Edgar Link. Der 19-jährige<br />
ist von Parchim nach Crivitz gezogen und<br />
hat bereits zwei von dreieinhalb Ausbildungsjahren<br />
absolviert. Mit dem Schraubenschlüssel<br />
zu arbeiten – das hat sich<br />
Edgar schon als kleiner Junge gewünscht.<br />
Der Umgang mit dem Laptop, um Fehler in<br />
28<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Land- und Baumaschinermechaniker/in<br />
Mit Schraubenschlüssel und Laptop<br />
Azubi Edgar Link kennt sich mit Maschinen aus. Kleine und große Gefährte bringt er wie<strong>der</strong> zum Laufen. Er hat im<br />
Februar 2012 seine Ausbildung beendet und interessiert sich jetzt für eine Tätigkeit bei <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />
Traktoren, Pkw o<strong>der</strong> Rasenmähern zu diagnostizieren,<br />
ist für ihn aber auch selbstverständlich.<br />
„Arbeiten mit dem Metall sind<br />
eben nur das eine. Es gilt außerdem, eine<br />
riesige Menge Technik im Griff zu haben.<br />
Zum Beispiel an einem 360 PS starken<br />
Schlepper. Da steckt mehr Elektronik drin<br />
als in jedem hochwertigen Auto“, erklärt<br />
Edgar. Und so wird <strong>der</strong> Azubi im Crivitzer<br />
Betrieb für Land- und Fahrzeugtechnik mal<br />
eben zum Herrn über 360 Pferdestärken<br />
– freudestrahlend, „weil es richtig Spaß<br />
macht, die Technik zu beherrschen“, sagt<br />
Edgar. Er schätzt die „entspannte Lage“ im<br />
Unternehmen: Kollegen und Meister zeigen<br />
sich hilfsbereit, wenn Rat in <strong>der</strong> von<br />
Männern dominierten Werkstatt gefragt<br />
ist. Handwerkliche Fähigkeiten eignet sich<br />
<strong>der</strong> junge Mann, <strong>der</strong> einer von fünf Auszubildenden<br />
bei LKT in Crivitz ist, auch
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
auf speziellen Lehrgängen an, welche die<br />
Handwerkskammer in ihrem Schweriner<br />
Ausbildungszentrum bietet. Das theoretische<br />
Know-how wird an <strong>der</strong> Berufsschule<br />
in Demmin gelehrt.<br />
Wenn Edgar in eineinhalb Jahren mit <strong>der</strong><br />
Ausbildung fertig ist und – so hofft er –<br />
übernommen wird, ist längst nicht Schluss<br />
mit dem Lernen. „Spezialisierungen sind<br />
gefragt. Zudem for<strong>der</strong>t die ständige Weiterentwicklung<br />
von Maschinen und Motoren,<br />
dass je<strong>der</strong> unserer 45 Mitarbeiter sich<br />
immer wie<strong>der</strong> bildet.“ Auch das mache<br />
einen Teil <strong>der</strong> Vielseitigkeit aus, die es in<br />
diesem Beruf gibt, sagt Geschäftsführer<br />
Ronny Möller. Und eröffne Möglichkeiten,<br />
sich zum Meister zu qualifizieren o<strong>der</strong> sogar<br />
ein Studium aufzunehmen. Allerdings<br />
müssten junge Leute schon ein paar Voraussetzungen<br />
mitbringen: Neben handwerklichem<br />
Geschick und Interesse an<br />
technischen Abläufen seien vor allem gute<br />
Noten in Mathe, Physik und Deutsch gefragt.<br />
„Eine Drei sollte in diesen Fächern<br />
mindestens auf dem Zeugnis stehen,<br />
sonst ist man den technischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
einfach nicht gewachsen.“ Das<br />
Berufsbild des Land- und Baumaschinenmechanikers<br />
habe eben kaum noch mit<br />
ölverschmierten Händen zu tun. Vielmehr<br />
prägen technische Finessen die Tätigkeit.<br />
„Dabei ist Kopfarbeit gefragt“, weiß Möller<br />
aus Erfahrung.<br />
Stichwort: Land- und<br />
Baumaschinenmechaniker<br />
Landwirtschaft, Bauwirtschaft, Hobbybereich: Überall<br />
werden Maschinen, Fahrzeuge und Anlagen<br />
betrieben, die von Mechanikern / Mechanikerinnen<br />
für Land- und Baumaschinen gewartet und repariert<br />
werden. In mechanischen, elektrischen, elektronischen<br />
und hydraulischen Elementen finden sie<br />
Störungen und beheben die Fehler. In <strong>der</strong> Werkstatt<br />
ist handwerkliches Geschick gefragt: beim Feilen,<br />
Sägen, Bohren und auch Schweißen. Vor Ort, beim<br />
Kunden und somit im Außendienst, bringen die<br />
Land- und Baumaschinenmechaniker Anlagen zum<br />
Laufen und erklären den Betreibern die Funktionsweise.<br />
Insofern gehören Kommunikationsfähigkeit<br />
und freundliches Auftreten ebenso zu diesem Beruf.<br />
Voraussetzung:<br />
Berufsreife (vor allem im Handwerk) o<strong>der</strong> mittlerer<br />
Bildungsabschluss (bei <strong>der</strong> Ausbildung in Industriebetrieben);<br />
handwerkliches Geschick und technisches<br />
Verständnis, Verantwortungsbewusstsein<br />
und Sorgfalt sowie gute Kenntnisse in Mathematik,<br />
Physik, Technik und Werken sind von Vorteil.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
dreieinhalb Jahre; im Anschluss Studium (z.B. Maschinenbau),<br />
Weiterbildung (Meister, Techniker)<br />
o<strong>der</strong> Selbstständigkeit möglich<br />
Einsatzorte:<br />
Mechaniker / Mechanikerinnen für Land- und Baumaschinen<br />
sind bei Herstellern von land- bzw. forstwirtschaftlichen<br />
Maschinen sowie Baumaschinen<br />
tätig. Man findet sie ebenso in Unternehmen, die<br />
solche Ausrüstungen verleihen o<strong>der</strong> reparieren.<br />
29
Berufsbild: Mechatroniker<br />
Camelia, Allways ultra und Swiffer sind<br />
reine Frauensache? Weit gefehlt! Bei<br />
<strong>der</strong> Glatfelter Falkenhagen GmbH sind<br />
nämlich 85 Prozent <strong>der</strong> insgesamt 415<br />
Beschäftigten Männer. Und die sorgen<br />
mit ihren 65 Kolleginnen sowohl für<br />
Reinheit als auch für das so genannte<br />
Airlaid, aus dem wie<strong>der</strong>um verschiedenste<br />
Hygieneartikel, Inkontinenzprodukte,<br />
Servietten, Tisch- und Reinigungstücher<br />
hergestellt werden.<br />
Einer von den vielen Männern ist Erik<br />
Höpfner, 18 Jahre jung und Azubi im<br />
dritten Lehrjahr. Als angehen<strong>der</strong> Mechatroniker<br />
baut er mechanische, elektrische<br />
und elektronische Komponenten<br />
zu komplexen Systemen zusammen.<br />
Erik installiert Steuerungssoftware und<br />
hält die Systeme instand. Und die sind<br />
bei Glatfelter riesig. „Unsere Produktionslinien<br />
für luftgelegte Zellulosevliesstoffe<br />
sind gut hun<strong>der</strong>t Meter lang, bis<br />
zu sieben Metern breit und ungefähr<br />
doppelt so hoch“, beschreibt <strong>der</strong> junge<br />
Mann einen seiner Einsatzorte in dem<br />
hochmo<strong>der</strong>nen Betrieb in <strong>der</strong> Prignitz.<br />
Natürlich ist er als Azubi noch in Begleitung<br />
erfahrener Kollegen unterwegs.<br />
Mit Gehörschutz, Werkzeug, Messgerät<br />
und immer frisch desinfizierten Händen<br />
wechselt Erik aus <strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong><br />
vom Computer dorthin, wo Mechatroniker<br />
für störungsfreie Betriebsabläufe<br />
sorgen. Und weil das Unternehmen<br />
so groß ist, legt <strong>der</strong> junge Mann aus<br />
Groß Woltersdorf die Wege zwischen<br />
den Hallen schon mal mit dem Fahrrad<br />
zurück.<br />
Für eine Extra-Portion Bewegung sorgt<br />
auch das firmeneigene Gesundheits-<br />
30<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Schrauben war gestern: Produktionslinien im<br />
XXL-Format setzen Köpfchen voraus<br />
Erik Höpfner hat seine Interessen mit <strong>der</strong> beruflichen<br />
Orientierung verbinden können: Er wird Mechatroniker. <br />
programm. Gezielte Bewegungskurse,<br />
Massagen, aber auch Ernährungsberatung<br />
und Stressbewältigung o<strong>der</strong> Forellenangeln<br />
mit anschließendem Grillen und<br />
Drachenbootrennen machen den streng<br />
schichtorientierten Arbeitsalltag einfacher<br />
und schweißen die Kollegen zusammen.<br />
Für Erik war die Tatsache, dass sein älterer<br />
Bru<strong>der</strong> bei Glatfelter tätig ist, ein glücklicher<br />
Umstand – er wurde auf das Unternehmen
aufmerksam. Schon in <strong>der</strong> neunten Klasse<br />
absolvierte er hier ein Praktikum. „Das hat<br />
mir gut gefallen. Die technisch orientierte<br />
Arbeit war genau mein Ding. Ich erlebte<br />
ein gutes Arbeitsumfeld und einen mo<strong>der</strong>nen<br />
Betrieb. Zudem ist hier alles picobello<br />
sauber“ erzählt Erik.<br />
Auf einer Berufsorientierungsmesse machte<br />
er seine Bewerbung klar, bekam einen<br />
Ausbildungsvertrag und gleich eine Übernahmegarantie<br />
für ein Jahr. Das gehöre<br />
zu den Bemühungen des Unternehmens,<br />
guten Berufsnachwuchs zu rekrutieren<br />
ebenso dazu wie die Übernahme notwendiger<br />
Internatskosten, Büchergeld, ein<br />
Zuschuss für sportliche Aktivitäten o<strong>der</strong><br />
ein Fahrsicherheitstraining, meint Ausbildungsbetreuer<br />
Lothar Peters. 28 Urlaubstage<br />
und eine Ausbildungsvergütung, die<br />
bei 670 Euro beginnt, können sich mehr<br />
als sehen lassen, findet Erik. „Es gibt einfach<br />
tolle Rahmenbedingungen. Und die<br />
Arbeit macht mir viel Spaß“, sagt <strong>der</strong> Azubi<br />
stolz. Nach Ende seiner dreieinhalbjähri-<br />
Stichwort Mechatroniker<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Schon mal einen Roboter gebaut? Mechatroniker/innen<br />
können unter Umständen diese Frage mit einem<br />
klaren „Ja“ beantworten. Sie stellen aus mechanischen,<br />
elektrischen und elektronischen Komponenten,<br />
die sie auch selbst fertigen, komplexe Systeme her,<br />
die als Roboter in <strong>der</strong> Industrie zum Einsatz kommen.<br />
Für das Montieren zum Teil riesiger Anlagen arbeiten<br />
sie akribisch nach Konstruktionszeichnungen und Plänen.<br />
Sie kennen sich bestens mit Software aus, weil<br />
auch das Programmieren sowie die Installation ihren<br />
Arbeitsalltag bestimmen, bevor sie die gesamte Anlage<br />
in Betrieb nehmen. Natürlich sorgen sie auch später<br />
für einen störungsfreien Produktionsablauf: Mechatroniker/innen<br />
warten und reparieren selbstverständlich<br />
mechatronische Systeme.<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife. Ganz wichtig ist es, sich auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />
einstellen zu können. Man muss flexibel sein<br />
und neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen gern begegnen, denn<br />
die Entwicklung in verschiedenen Bereichen verläuft<br />
rasant. Technisches Verständnis ist notwendig. Natür-<br />
gen Ausbildung stehen ihm und seinen 22<br />
Azubi-Kollegen gute Chancen offen. „Ich<br />
möchte auf jeden Fall in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> bleiben,<br />
mich qualifizieren und meinen Weg<br />
hier machen.“ Na denn. Wer motiviert ist<br />
und ebenfalls etwas erreichen will, findet<br />
bei Glatfelter viele Möglichkeiten: vom<br />
Fachinformatiker über Industrieelektroniker<br />
bis hin zur Betriebswirtin o<strong>der</strong> Industriekauffrau.<br />
Ausgebildet wird in Falkenhagen<br />
in neun verschiedenen Berufen.<br />
lich auch gute Kenntnisse in Mathematik und Informatik,<br />
Technik und Werken. Als vorteilhaft erweist sich ein<br />
großes Maß an Sorgfalt, damit aus den umfassenden<br />
Plänen am Ende auch eine funktionierende Maschine<br />
wird…<br />
Ausbildungsdauer:<br />
dreieinhalb Jahre; die Ausbildung findet in einem Unternehmen<br />
und in <strong>der</strong> Berufsschule statt.<br />
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es durch Weiterbildung<br />
und Studium, z.B. zum Ingenieur für Mechatronik<br />
Einsatzorte:<br />
Mechatroniker kommen überall da zum Einsatz, wo<br />
mit Maschinen gearbeitet wird bzw. solche entstehen:<br />
ob im Anlagenbau, <strong>der</strong> Elektrotechnik- o<strong>der</strong> Elektronikindustrie,<br />
<strong>der</strong> Chemiebranche, <strong>der</strong> Automobilindustrie,<br />
<strong>der</strong> Luft- und Raumfahrt, <strong>der</strong> Medizin- o<strong>der</strong><br />
Kommunikationstechnik – Mechatroniker bestimmen<br />
die Arbeitsabläufe in Werkhallen und Werkstätten, auf<br />
Montage o<strong>der</strong> direkt beim Kunden.<br />
31
„Die Arbeit in einer Kanzlei ist total spannend“,<br />
weiß Annemarie Westphal. Die<br />
18-Jährige lernt seit zwei Jahren in <strong>der</strong><br />
Kanzlei Streit & Partner Parchim den Beruf<br />
<strong>der</strong> Rechtsanwaltsfachangestellten. Zum<br />
Arbeitsalltag im Büro gehört vor allem viel<br />
Schreibarbeit: Diktate <strong>der</strong> Rechtsanwälte<br />
zu Papier bringen, eidesstattliche Versicherungen<br />
einholen und nie<strong>der</strong>schreiben,<br />
eingehende Post den richtigen Vorgängen<br />
zuordnen und auf Fristen hinweisen, Inkassofälle<br />
bearbeiten, Zinsen berechnen<br />
- „es gibt viel Abwechslung“, sagt Annemarie.<br />
Auch Botengänge zum Gericht, <strong>der</strong><br />
immer freundliche Telefonservice und die<br />
Hospitanz bei den erfahrenen Kolleginnen<br />
gehören dazu. Und natürlich Kaffee<br />
„kochen“, lacht die junge Frau, die ihren<br />
Traumberuf und mit <strong>der</strong> Parchimer Kanzlei<br />
32<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Rechtsanwaltsfachangestellte/r<br />
Wer schweigen kann, ist Anwalts Liebling<br />
Rechtsanwalt Martin Doller und Annemarie Westphal besprechen ein Schriftstück, welches die Auszubildende dann<br />
selbstständig erstellt. Inzwischen hat die junge Frau ihre Ausbildung erfolgreich beendet und bringt ihr Fachwissen<br />
in einem Unternehmen in Lüneburg ein, das Anwaltskanzleien mit Software ausstattet.<br />
eine tolle Ausbildungsstätte gefunden hat.<br />
Annemarie hat aber auch Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfahren. „In einer Anwaltskanzlei<br />
unterliegen alle Informationen einer unbedingten<br />
Verschwiegenheit. Manchmal ist<br />
es gerade für junge Menschen gar nicht<br />
so einfach, mit dem Gehörten umzugehen.<br />
Am besten ist es, alles im Büro zu<br />
lassen, bevor man nach Hause geht“, sagt<br />
die junge Parchimerin. Eine Erkenntnis,<br />
die Rechtsanwalt Martin Doller zufrieden<br />
stimmt. „Verschwiegenheit ist die wichtigste<br />
Voraussetzung für unsere Arbeit. Unsere<br />
Mandanten müssen sich zu hun<strong>der</strong>t<br />
Prozent auf jeden in <strong>der</strong> Kanzlei verlassen<br />
können“, sagt er. Vertrauen sei Ehrensache.<br />
Da geht es gar nicht, zu Hause zu<br />
erzählen, dass sich <strong>der</strong> Nachbar scheiden<br />
lassen will, erinnert sich Doller an einen
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
realen Fall. Mit schlimmen, aber folgerichtigen<br />
Konsequenzen: Die damalige Auszubildende<br />
wurde sofort gekündigt.<br />
Seit Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre bilden Martin<br />
Doller und seine Kolleginnen und Kollegen<br />
junge Frauen, ab und zu aber auch junge<br />
Männer in diesem Beruf aus. Die Kanzlei<br />
stellt in jedem Jahr mindestens einen<br />
neuen Azubi ein, auch in Schwerin und<br />
Plau am See. Interessierten Mädchen und<br />
Jungen werden auch Praktika ermöglicht.<br />
Voraussetzungen sind neben <strong>der</strong> schon<br />
genannten Verschwiegenheit ein sicherer<br />
Umgang mit <strong>der</strong> Muttersprache. Nicht<br />
nur die Rechtschreibkenntnisse müssen<br />
perfekt sein. Auch ein gutes Ausdrucksvermögen<br />
ist wichtig, wenn man sich weiterentwickeln<br />
und später Verantwortung<br />
übernehmen möchte. Sorgfalt, Gründlichkeit,<br />
gute mathematische Kenntnisse, eine<br />
offene und freundliche Kommunikation,<br />
Teamfähigkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />
sind ebenfalls gefragt, um Anwalts<br />
Liebling zu werden.<br />
Stichwort:<br />
Rechtsanwaltsfachangestellte/r<br />
Rechtsanwaltsfachangestellte sind die rechte Hand<br />
von Anwälten. Sie unterstützen die Tätigkeit von<br />
Kanzleien, wo es nur geht: Es werden Termine<br />
mit Mandanten vereinbart, umfassende Akten und<br />
Register geführt und so genannte Schriftsätze für<br />
unterschiedlichste Prozesse gefertigt. Das Schreiben<br />
von For<strong>der</strong>ungen sowie die Kontrolle von Zahlungseingängen<br />
gehören ebenso zum Arbeitsalltag<br />
wie die Überwachung von Fristen und die komplette<br />
Korrespondenz, die in einer Kanzlei geführt wird.<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife; Merkfähigkeit, Befähigung zum Planen<br />
und Organisieren, Rechenfertigkeit, Sorgfalt,<br />
Verantwortungsbewusstsein, Interesse an Rechtsfragen<br />
und Rechtskunde, Interesse an Buchführung,<br />
Serviceorientierung für den Umgang mit Mandanten.<br />
Wichtig sind neben sehr guten Kenntnissen<br />
<strong>der</strong> deutschen Sprache auch gute Leistungen in<br />
Mathematik, Wirtschaft und Recht.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
drei Jahre; im Anschluss Studium (z.B. Fachwirt,<br />
Betriebswirt, Jura), Weiterbildung (z.B. Büroleiter)<br />
o<strong>der</strong> Selbstständigkeit, z.B. Büroservice, möglich<br />
Einsatzorte:<br />
Die Büroräume von Rechtsanwaltskanzleien sind<br />
in <strong>der</strong> Regel Arbeitsort <strong>der</strong> Rechtanwaltsfachangestellten.<br />
33
„Rette sich, wer kann!“ – naja, das klappt<br />
nicht immer im Alleingang. In Notfällen sind<br />
kranke und verletzte Menschen auf professionelle<br />
Helfer angewiesen, die genau<br />
wissen, was zu tun ist, um Leben zu erhalten<br />
und schnellstmögliche medizinische<br />
Versorgung zu gewähren. „Die Arbeit als<br />
Rettungsassistentin – das ist genau mein<br />
Ding“, sagen Nicole Buseke (31) und Jennifer<br />
Morgenstern (22). Die beiden jungen<br />
Frauen aus Hagenow bzw. Ludwigslust<br />
haben gerade ihre Ausbildung erfolgreich<br />
abgeschlossen und sind in das Berufsleben<br />
gestartet. Zusammen mit sechs weiteren<br />
Mitstreitern aus einem beson<strong>der</strong>en<br />
Ausbildungsprojekt verstärken sie jetzt die<br />
Rettungswachen <strong>der</strong> <strong>Region</strong>.<br />
„Der Fachkräftemangel ist längst da. Es ist<br />
sehr schwierig, gut ausgebildete Rettungsassistenten<br />
zu bekommen und diese für<br />
34<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Rettungsassistent/-in<br />
Für den Notfall bestens gewappnet<br />
Für alle (Not-) Fälle gewappnet: Diese DRK-Rettungsassistenten haben als erste in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> eine dreijährige<br />
Ausbildung absolviert. Alle haben eine Tätigkeit in ihrem Job aufgenommen.<br />
den verantwortungsvollen Dienst zu motivieren“,<br />
weiß Norbert Pischel, kommissarischer<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> DRK-Rettungsdienst<br />
Parchim-Ludwigslust gGmbH, zu<br />
<strong>der</strong> rund 250 Mitarbeiter gehören. Als landesweit<br />
größter Leistungsanbieter in diesem<br />
Bereich hat <strong>der</strong> Rettungsdienst des<br />
Deutschen Roten Kreuzes bereits vor drei<br />
Jahren zusammen mit <strong>der</strong> staatlich anerkannten<br />
Rettungsdienstschule <strong>der</strong> Feuerwehr<br />
Schwerin reagiert. „Wir haben im<br />
Jahr 2008 ein Modellprojekt gestartet, bei<br />
dem Rettungsassistenten eine dreijährige<br />
Ausbildung absolvieren. Diese orientiert<br />
sich am dualen Ausbildungsprinzip, wie<br />
es aus <strong>der</strong> Wirtschaft bekannt ist. Ausbildungsvergütung<br />
inklusive“, erklärt Pischel.<br />
Üblicherweise erfolge die zweijährige<br />
Ausbildung von Rettungsassistenten an<br />
Fachschulen und muss selbst finanziert
Stichwort Rettungsassistent/-in<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
werden, so Pischel. Die Alternative habe<br />
eine Menge Vorteile, bestätigt Christian<br />
Porst, Leiter <strong>der</strong> Rettungsdienstschule<br />
<strong>der</strong> Schweriner Feuerwehr. „Die Qualität<br />
<strong>der</strong> Ausbildung steigt erheblich durch einen<br />
kontinuierlichen Wechsel von Theorie<br />
und Praxis. In kleinen Lerngruppen kann<br />
individuell gearbeitet werden. Unsere<br />
Kooperation ermöglicht es, auf spezielle<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Leistungsanbieter vor Ort<br />
einzugehen.“<br />
Zudem biete die neue Ausbildungsform<br />
auch zusätzliche Qualifizierungen. Neben<br />
einem Fahrsicherheitstraining sowie einer<br />
Grundausbildung gemäß <strong>der</strong> Feuerwehrdienstvorschrift<br />
sowie einer Sprechfunkausbildung<br />
erlangen die Azubis u.a. das<br />
Rettungsschwimmabzeichen, den Führerschein<br />
Klasse C und Fachwissen in englischer<br />
Sprache. Trauma-Management,<br />
verschiedene Ausbil<strong>der</strong>qualifikationen<br />
und spezielle Kenntnisse als Hygiene-<br />
und Medizinproduktebeauftragter zählen<br />
ebenfalls zum Profil, weiß Berufspädagoge<br />
Georg Wussow, Mitarbeiter und Lernbegleiter<br />
<strong>der</strong> Rettungsdienstschule.<br />
„Diese Ausbildungsinhalte machen unsere<br />
Azubis zu ,Goldstaub‘ im deutschen Ret-<br />
Akute Atemnot, Herzinfarkt, schwere Verletzungen<br />
nach einem Unfall – es gibt viele Situationen, in denen<br />
je<strong>der</strong> froh ist, wenn schnellstmöglich Retter vor Ort<br />
sind. Rettungsassistenten und Rettungsassistentinnen<br />
leisten bei medizinischen Notfällen bis zum Eintreffen<br />
<strong>der</strong> Ärzte Erste Hilfe, sondieren den Zustand kranker<br />
bzw. verletzter Menschen und führen lebensrettende<br />
Maßnahmen durch. Bei <strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ung hilfebedürftiger<br />
Personen sorgen sie für Transportfähigkeit und für<br />
eine fachgerechte Betreuung. Die Aufrechterhaltung<br />
<strong>der</strong> Vitalfunktionen ihrer Patienten haben sie stets im<br />
Blick. Nach dem Einsatz bringen die Frauen und Männer<br />
die Rettungswagen wie<strong>der</strong> auf Vor<strong>der</strong>mann: Rettungsmittel<br />
werden gesäubert und desinfiziert, Transportnachweise,<br />
Einsatzberichte und Notfallprotokolle<br />
werden erstellt. Versehen sie internen Dienst, dann<br />
gehören das Entgegennehmen von Notrufen und die<br />
Koordination von Einsätzen zu ihren Aufgaben.<br />
tungswesen. Dass alle aus <strong>der</strong> Gruppe<br />
inzwischen einen Anstellungsvertrag unterschrieben<br />
haben zeigt, wie begehrt sie<br />
sind“, freut sich Norbert Pischel. Acht bis<br />
zehn Azubis stellt <strong>der</strong> DRK-Rettungsdienst<br />
in Südwestmecklenburg jährlich ein. „Für<br />
den eigenen Bedarf“, versichert Norbert<br />
Pischel. Um berufliche <strong>Perspektive</strong>n für<br />
junge Menschen aus <strong>der</strong> <strong>Region</strong> zu schaffen,<br />
sagt <strong>der</strong> Geschäftsführer.<br />
Für diese <strong>Perspektive</strong> fühlen sich die<br />
acht neuen Rettungsassistenten bestens<br />
gewappnet. Sie wollen Menschen in Notfällen<br />
helfen, beschreibt Jennifer Morgenstern<br />
ihre Motivation. „Dieser Beruf<br />
ist sehr abwechslungsreich. Man findet<br />
ständig an<strong>der</strong>e Situationen vor“, weiß<br />
Nicole Buseke. Körperliche wie mentale<br />
Kraft sei notwendig – man muss zupacken<br />
und auch Blut sehen können, so die beiden<br />
Frauen. Trotz 24-Stunden-Diensten<br />
sei Rettungsassistent auch eine berufliche<br />
Chance für junge Eltern, bestätigt Nicole<br />
Uredat. Die 34-jährige Mutter aus Zernin<br />
bei Bützow sieht bei ihrer neuen Tätigkeit<br />
in <strong>der</strong> Sternberger Rettungswache Beruf<br />
und Familie vereinbart. „Es wird sehr viel<br />
Rücksicht genommen. Das finde ich toll.“<br />
Voraussetzung:<br />
Sorgfalt und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein<br />
sind unabdingbar. Besonnenheit hilft, in<br />
kritischen Situationen Ruhe zu bewahren. Psychische<br />
Belastbarkeit, eine gute körperliche Konstitution sowie<br />
ein Gespür für den Umgang mit Menschen in Notsituationen<br />
sollten Interessenten ebenfalls mitbringen.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Die Rettungsdienstschule <strong>der</strong> Feuerwehr Schwerin<br />
und die DRK-Rettungsdienst gGmbH Parchim-Ludwigslust<br />
bieten eine dreijährige Berufsausbildung an.<br />
Vergleichbar mit <strong>der</strong> dualen Ausbildung wird hier praxisorientiert<br />
gelernt und eine Vergütung gezahlt.<br />
Einsatzorte:<br />
Krankentransport- und Rettungsdienste, Blutspendedienst<br />
o<strong>der</strong> Berufsfeuerwehren; zahlreiche ehrenamtliche<br />
Einsatzbereiche bei Hilfsdiensten<br />
35
Berufsbild: Tischler/-in<br />
Wenn Tim Hoffmann ein Stück Holz in<br />
die Hand nimmt, beginnt er zu schwärmen.<br />
„Holz hat einen herrlichen Duft. Es<br />
ist ein schöner, gut aussehen<strong>der</strong> Werkstoff,<br />
<strong>der</strong> sich wun<strong>der</strong>bar und sehr vielseitig<br />
verarbeiten lässt. Holz ist eben<br />
lebendig und strahlt eine angenehme<br />
Atmosphäre aus.“ Das weiß Tim schon<br />
seit vielen Jahren. Er ist in Siggelkow<br />
groß geworden, in einem alten Bauernhaus.<br />
Da gab es immer etwas zu<br />
werkeln. Natürlich meistens mit Holz.<br />
Dennoch ging <strong>der</strong> junge Mann nach<br />
dem Abitur am Parchimer Friedrich-<br />
Franz-Gymnasium ganz an<strong>der</strong>e Wege.<br />
„Ich wusste, wie übrigens damals viele,<br />
nicht so richtig, was ich machen sollte“,<br />
sagt Tim.<br />
Studieren wollte er schon, die Wahl fiel<br />
zunächst auf BWL. Als Tim jedoch begann,<br />
wirtschaftliche Prozesse kritisch<br />
zu hinterfragen und auf Praxistauglichkeit<br />
zu prüfen, passte die Theorie im<br />
Hörsaal nicht mehr so recht zu seinen<br />
Vorstellungen. Er wechselte in das Fach<br />
Agrarökologie. „Das hatte schließlich<br />
auch einen Bezug zu meinem bisherigen<br />
Leben in einer ländlich geprägten<br />
<strong>Region</strong>“, blickt er zurück. Doch das<br />
große Maß an rein wissenschaftlicher<br />
Tätigkeit, die Aussicht, einen Großteil<br />
seines Arbeitslebens im Büro zu verbringen<br />
– das ließ seine Motivation<br />
schwinden. Die kam jedoch wie<strong>der</strong>. Und<br />
zwar in einer Tischlerei, während eines<br />
Praktikums bei <strong>der</strong> Grohmann GmbH in<br />
Parchim. Dort fand Tim Arbeit, die ihm<br />
Spaß macht, eine herzliche, fast familiäre<br />
Atmosphäre und neben einer Menge<br />
handwerklicher Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
auch Ansprüche, die ihm durchaus etwas<br />
abverlangen. „Verantwortung zu<br />
36<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Auf dem „Holzweg“ zum Wunschberuf<br />
Der Werkstoff Holz hat es Tim Hoffmann angetan. Als<br />
angehen<strong>der</strong>Tischler arbeitet er aber auch mit Glas,<br />
Kunststoff und Stahl.<br />
übernehmen – das ist hier gefragt. Und<br />
das gefällt mir“, meint Tim. Seine Studienzeit<br />
möchte er dennoch nicht missen.<br />
Sie habe eine Menge an Kenntnissen und<br />
Erfahrungen mit sich gebracht, die dem<br />
jungen Mann auch künftig zugutekommen<br />
werden.<br />
„In <strong>der</strong> Tischlerei kann ich mich in die verschiedensten<br />
Arbeitsabläufe einbringen“,<br />
freut sich <strong>der</strong> mittlerweile 29-Jährige, <strong>der</strong><br />
gerade sein zweites Lehrjahr beginnt. In<br />
seinem Alter noch Azubi zu sein, sei kein
Stichwort Tischler/-in<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Problem. „Alle ziehen in <strong>der</strong> Firma an einem<br />
Strang. Das schweißt zusammen,<br />
auch wenn es mal stressig werden sollte“,<br />
hat Tim erfahren. Denn Termindruck lässt<br />
sich nicht vermeiden, wenn Fenster und<br />
Türen eingebaut werden müssen o<strong>der</strong><br />
die Dienstleistungen des firmeneigenen<br />
Glasereinotdienstes gefragt sind. Auch in<br />
<strong>der</strong> Berufsschule, die Tim ab Beginn des<br />
neuen Lehrjahres in Hagenow besucht,<br />
passt alles.<br />
Am liebsten ist <strong>der</strong> angehende Tischler<br />
in <strong>der</strong> Werkstatt, wo Türen und Fenster<br />
in unterschiedlichsten Formen und Stilen<br />
selbst hergestellt werden. Ein riesiger<br />
Maschinenpark steht ihm und seinen Kollegen<br />
dort zur Verfügung. Blätter werden<br />
geschliffen, Leisten verleimt, Zargen zugeschnitten.<br />
Alles muss perfekt passen,<br />
damit es bei <strong>der</strong> Montage auf den Baustellen<br />
keine unliebsamen Überraschungen<br />
gibt. Ob Schulgebäude, Bauernhaus o<strong>der</strong><br />
touristische Einrichtungen – die Arbeit <strong>der</strong><br />
Parchimer Tischler ist gefragt. Das macht<br />
Fenster, Türen, Tische, Stühle, Schränke, Ladeneinrichtungen<br />
– Tischler stellen oft sehr individuelle Produkte<br />
her bzw. reparieren diese. Dabei beraten sie<br />
Kunden, nehmen Maß, entwickeln Möbel und Bauteile.<br />
In <strong>der</strong> Werkstatt verarbeiten sie zumeist den Werkstoff<br />
Holz, aber auch Kunststoff, Stahl und Glas sowie<br />
Farben bestimmen den Alltag in diesem interessanten<br />
Handwerk. Sägen, hobeln, schleifen, polieren, leimen<br />
und bohren sind wichtige Tätigkeiten in diesem Beruf,<br />
in dem eine Reihe von Maschinen und Werkzeugen<br />
genutzt wird. Der Auftrag <strong>der</strong> Tischler ist mit <strong>der</strong> Fertigstellung<br />
eines Produktes meist noch nicht erledigt:<br />
Die Arbeit <strong>der</strong> spezialisierten Handwerker muss auch<br />
fachmännisch montiert werden.<br />
Jede Menge Holzkeile, Akkuschrauber, Stecheisen<br />
und unzählige Schrauben kommen zum Einsatz, um<br />
beispielsweise Fenster und Türen einzusetzen. Auch<br />
das Verlegen von Parkett, das Aufarbeiten alter Dielen,<br />
das Anbringen von Paneelen o<strong>der</strong> die liebevolle Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
von Omas altem Büffet gehören zu den<br />
Aufgaben in diesem traditionellen Handwerksberuf.<br />
Tim stolz. „Ich hätte nicht gedacht, dass<br />
dieses Handwerk so vielfältig ist. Man<br />
muss dafür schon anpacken können. Aber<br />
ebenso wichtig wie eine gute körperliche<br />
Konstitution sind Durchblick in Mathe und<br />
Physik, logisches sowie räumliches Vorstellungsvermögen<br />
und auch Kreativität“,<br />
berichtet <strong>der</strong> Azubi. Zwei linke Hände sollte<br />
man natürlich nicht mitbringen, „aber viele<br />
handwerkliche Fertigkeiten kann man lernen“,<br />
so Tim. Er schaut seinem Chef Matthias<br />
Jauch über die Schulter, misst die<br />
gemeinsam zugeschnittene Glasscheibe<br />
noch einmal nach und ist schon wie<strong>der</strong> unterwegs,<br />
um eine Reparatur auszuführen.<br />
Voraussetzung:<br />
Berufsreife; räumliches Vorstellungsvermögen, technisches<br />
Verständnis und handwerkliches Geschick,<br />
Fähigkeit zu körperlicher Arbeit, gute Leistungen in<br />
Mathe, Physik und Technik sind wünschenswert,<br />
Lernbereitschaft, Flexibilität und Leistungsbereitschaft<br />
werden erwartet. Ganz wichtig: Sorgfalt beim Erstellen<br />
von Skizzen und Konstruktionsplänen sowie Umsicht<br />
beim Umgang mit Maschinen<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Drei Jahre – duale Ausbildung im Betrieb und in <strong>der</strong><br />
Berufsschule (Hagenow); Aufstiegsmöglichkeiten:<br />
Meisterprüfung, Studium, Spezialisierung (z.B. Bautischlerei,<br />
Möbeltischlerei, Restaurierung), berufliche<br />
Selbstständigkeit<br />
Einsatzorte:<br />
in Handwerksbetrieben (Bautischlerei: Werkstatt, Baustellen),<br />
aber auch bei Herstellern von Möbeln o<strong>der</strong><br />
Holzprodukten sowie in <strong>der</strong> Restaurierung<br />
37
Welche Herausfor<strong>der</strong>ungen in einer<br />
Verwaltung warten, davon hatte Jennifer<br />
Klass gleich gar keine Vorstellung,<br />
als sie sich in <strong>der</strong> elften Klasse um<br />
eine Ausbildung bewarb. „Mach das<br />
mal, Mädchen“, lautete <strong>der</strong> Rat ihrer<br />
Großmutter. „Eine Tätigkeit im öffentlichen<br />
Dienst ist gut. Da hast du einen<br />
sicheren Arbeitsplatz, bist angesehen<br />
und bekommst dein Geld.“ Das ist wie<br />
mit Netz und doppeltem Boden, befand<br />
Jennifer damals. Eigentlich wollte die<br />
junge Parchimerin zunächst das Abitur<br />
machen, doch mit <strong>der</strong> Fachhochschulreife<br />
wechselte sie in die Kreisverwaltung.<br />
Ziel: Verwaltungsfachangestellte.<br />
Und was steckt nun hinter diesem Beruf?<br />
„Eine unglaubliche Vielfalt“, sagt die<br />
heute 19-Jährige nach mittlerweile zwei<br />
Ausbildungsjahren. „Wir Azubis durchlaufen<br />
viele Fachbereiche. Jugendamt,<br />
Bußgeldstelle, Jagdbehörde… Fast<br />
überall kommt man mit Bürgern in Kontakt<br />
und hat die Möglichkeit, ihnen zu<br />
helfen. Das finde ich persönlich ganz<br />
toll. Die Arbeit macht richtig Spaß.“<br />
Aber wie so oft steht vor dem Spaß ein<br />
Stück harte Arbeit. Und das bedeutet<br />
Lernen. „Am Anfang muss man sich mit<br />
den rechtlichen Grundlagen vertraut<br />
machen. Egal, in welchem Bereich man<br />
eingesetzt wird. Jede Entscheidung –<br />
ob Kitaplatzanspruch o<strong>der</strong> Ordnungswidrigkeit<br />
– beruht auf Gesetzen“,<br />
erklärt Jennifer und zeigt auf dicke<br />
Ordner im Schrank. Die ziehen auch<br />
die Kollegen zu Rate, damit je<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />
die Dienstleistungen <strong>der</strong> Verwaltung in<br />
Anspruch nimmt, mit einem fundierten<br />
Bescheid rechnen kann.<br />
Theoretische Kenntnisse für den Beruf<br />
bekommt Jennifer in <strong>der</strong> Beruflichen<br />
38<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Verwaltungsfachangestellte/r<br />
Mit Netz und doppeltem Boden<br />
Am Anfang steht das Lernen: Jennifer Klass kennt<br />
sich mit rechtlichen Grundlagen gut aus. Sie hat in <strong>der</strong><br />
Kreisverwaltung ihr Berufsziel gefunden. Jetzt ist die<br />
junge Frau auf <strong>der</strong> Zielgeraden: Sie bereitet sich im<br />
dritten Ausbildungsjahr auf ihre Abschlussprüfungen<br />
vor.<br />
Schule für Wirtschaft und Verwaltung in<br />
Schwerin. Als vorteilhaft schätzt sie die<br />
so genannte Dienstbegleitende Unterweisung<br />
vom Studieninstitut Greifswald ein.<br />
„Da werden Theorie und Praxis miteinan<strong>der</strong><br />
verknüpft. Das hilft einem, viel schneller<br />
Sachverhalte zu verstehen und Verantwortung<br />
zu übernehmen.“ Eine gute Basis,<br />
um sich einzubringen in das, was überwie-
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
gend Teamarbeit ist. Und wenig zu tun hat<br />
mit den Klischees, die sich um Akten ordnende<br />
Beamten ranken. Käffchen? Bingo!<br />
– Das gibt es natürlich auch hier. Aber<br />
nicht nur in <strong>der</strong> Bußgeldstelle, wo Jennifer<br />
für „attraktive“ Fotos eiliger Zeitgenossen<br />
sorgt, bleibt die Tasse meist halbvoll stehen.<br />
„Da ist so viel zu tun. Man muss sich<br />
schon sputen, um alles zu schaffen“, sagt<br />
sie und bewun<strong>der</strong>t ihre Kollegen für konsequente<br />
und zielführende Arbeit.<br />
„In an<strong>der</strong>en Fällen muss man sich hingegen<br />
Zeit nehmen. Das ist ganz wichtig“,<br />
hat die angehende Verwaltungsfachangestellte<br />
erfahren. „Wenn Bürger mit ihren<br />
Anliegen in die Kreisverwaltung kommen,<br />
ist das zuweilen ein Lehrstück über das<br />
wahre Leben. Da ist zuhören angesagt.<br />
Und nachfragen. Nur so gelingt es, zu<br />
verstehen und beizutragen, das Problem<br />
zu lösen o<strong>der</strong> die richtige Hilfe zu ermöglichen.“<br />
Verwaltungsarbeit sei zu einem großen<br />
Teil ein Bürojob, sagt Jennifer. Der Computer<br />
gehört neben den Gesetzbüchern<br />
zu den wichtigsten Arbeitsmitteln. Aber es<br />
geht auch raus: Termine vor Ort, nicht nur<br />
beim „Blitzen“, sorgen für Abwechslung<br />
Stichwort Verwaltungsfachangestellte/r<br />
Verwaltungsfachangestellte haben einen großen Anteil<br />
daran, das öffentliche Leben am Laufen zu halten. Sie<br />
bereiten Sitzungen kommunaler Beschlussgremien<br />
vor und setzen gefasste Beschlüsse mit um. Dafür erarbeiten<br />
sie Verwaltungsentscheidungen, übernehmen<br />
Aufgaben kommunaler Wirtschafts-, Struktur- und Kulturför<strong>der</strong>ung<br />
o<strong>der</strong> kümmern sich um die kommunale<br />
Finanzausstattung. Als Ansprechpartner für Organisationen,<br />
Unternehmen und vor allem Bürger erweisen<br />
sie sich als rechtskundige Partner.<br />
Voraussetzung:<br />
mittlerer Bildungsabschluss, auch Hochschulreife<br />
Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Fähigkeit zur<br />
Kommunikation, aber auch Verschwiegenheit sind<br />
wichtige Eigenschaften, die man für einen Job in <strong>der</strong><br />
Verwaltung braucht. Gute Kenntnisse <strong>der</strong> deutschen<br />
und damit für einen interessanten Arbeitstag.<br />
„Ich möchte auf jeden Fall in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
bleiben. Im nächsten Jahr will ich<br />
mein Abi nachholen und mich zur Verwaltungsfachwirtin<br />
weiterbilden“, schmiedet<br />
die junge Frau Pläne für die Zukunft. Bei<br />
<strong>der</strong> Kreisverwaltung sieht man das gern:<br />
Bildungsurlaub, Übernahmegarantie bei<br />
guten Leistungen, prima Klima bei einem<br />
<strong>der</strong> größten regionalen Arbeitgeber sowie<br />
etliche Herausfor<strong>der</strong>ungen, damit es im<br />
neuen, großen Landkreis Ludwigslust-<br />
Parchim gut läuft, sind Angebote gerade<br />
auch an junge Menschen.<br />
„Es gibt einen großen Bedarf an guten<br />
Verwaltungsfachangestellten“, bestätigt<br />
Helmut Blank, amtieren<strong>der</strong> Fachdienstleiter<br />
Personal, Organisation und IT, bei<br />
<strong>der</strong> Kreisverwaltung Ludwigslust-Parchim.<br />
Interessenten, auch für die gehobene Ausbildung<br />
(Bachelor-Studium), sind herzlich<br />
willkommen, sich bei einem mo<strong>der</strong>nen<br />
Dienstleister über ihre beruflichen Entwicklungschancen<br />
zu informieren.<br />
Sprache verstehen sich von selbst, um einen Bescheid<br />
ordnungsgemäß zu erstellen o<strong>der</strong> ein Protokoll<br />
fehlerfrei zu schreiben. Auch gutes Wissen in den Bereichen<br />
Wirtschaft, Recht und Mathematik erweist sich<br />
als Vorteil. Gleiches gilt für EDV-Kenntnisse.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Die Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten<br />
dauert drei Jahre.<br />
Einsatzorte:<br />
Verwaltungsfachangestellte <strong>der</strong> Fachrichtung Kommunalverwaltung<br />
sind bei Gemeinde-, Amts- und Kreisverwaltungen<br />
beschäftigt. Wichtige Fachbereiche ihrer<br />
Tätigkeit finden sich in Bau-, Ordnungs-, Gesundheits-<br />
und Kulturämtern.<br />
39
Auch wenn er vermutlich erst mit 70 in<br />
Rente gehen kann, weiß Torsten Knaak<br />
aus Kiekindemark schon jetzt ziemlich<br />
sicher, dass er bis dahin in SEINEM Beruf<br />
als Zerspanungsmechaniker arbeiten<br />
möchte. „Das macht mir einfach viel Spaß.<br />
Ich komme gern zur Arbeit. Hier werde ich<br />
gefor<strong>der</strong>t. Ich trage Verantwortung und<br />
kann immer tiefer in meine Spezialisierung<br />
als CNC-Bohrwerker eintauchen. Weil wir<br />
überwiegend Einzelteile fertigen, warten<br />
auch immer wie<strong>der</strong> neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
auf mich und die Kollegen“, sagt <strong>der</strong><br />
23-Jährige, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> D & W Firmengruppe<br />
in Parchim beschäftigt ist. Das relativ<br />
junge Team arbeite top zusammen, findet<br />
Torsten. Auch die Bezahlung stimmt.<br />
Erst vor kurzem habe <strong>der</strong> Chef den Stundenlohn<br />
merklich angehoben. „Da habe<br />
ich den Gedanken, vielleicht doch nach<br />
Hamburg zu gehen, wo meine Freundin<br />
40<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Berufsbild: Zerspanungsmechaniker/-in<br />
Glanz auf Metall und in den Augen<br />
Präzisionsarbeit im Bohrwerk: Torsten Knaak fühlt sich in seinem Beruf als Zerspanungsmechaniker absolut gut.<br />
arbeitet, schnell verworfen“, räumt Torsten<br />
ohne Zögern ein. Seine Augen glänzen mit<br />
den fertigen Metallteilen förmlich um die<br />
Wette, wenn er von <strong>der</strong> Arbeit und seiner<br />
Firma erzählt. Und seinem nur acht Kilometer<br />
kurzen Weg von zuhause bis zu den<br />
Werkhallen am Rande <strong>der</strong> Kreisstadt…<br />
Eigentlich wollte Torsten Koch werden.<br />
Doch er konnte sich mit ständiger Wochenendarbeit<br />
nicht wirklich anfreunden.<br />
Ein Ferienjob brachte ihm die Metallbearbeitung<br />
näher, er bewarb sich und bekam<br />
2005 die Stelle. „Das war zu <strong>der</strong> Zeit<br />
noch nicht selbstverständlich. Damals<br />
waren Ausbildungsplätze ziemlich knapp.<br />
Ich habe richtig Glück gehabt.“ Das Glück<br />
sollte ihm treu bleiben, später, als die Wirtschaftskrise<br />
die Maschinen bei D & W fast<br />
zum Stillstand brachte. Als einziger wurde<br />
er übernommen und durfte miterleben,<br />
wie gemeinsam auch weniger gute Zeiten
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
gemeistert werden und das Unternehmen<br />
dann die Marktposition festigen und weiter<br />
expandieren konnte.<br />
„Zunächst waren wir acht junge Männer“,<br />
erinnert sich <strong>der</strong> junge Zerspanungsmechaniker.<br />
Längst nicht alle haben durchgehalten.<br />
Auch für Torsten gab es einige<br />
Zweifel in den ersten Ausbildungsmonaten:<br />
„Die Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Berufsschule<br />
waren ziemlich hoch. Wir mussten so viele<br />
Fachbegriffe lernen…“ Doch schon bald<br />
platzte <strong>der</strong> Knoten, alles lief viel besser<br />
und Torsten absolvierte die Zwischenprüfung<br />
als Bester. In seinem Betrieb begann<br />
er bereits im zweiten Lehrjahr mit einer<br />
Spezialisierung zum Bohrwerker. An <strong>der</strong><br />
mehrere Meter hohen und breiten Maschine<br />
werden Metallteile computergesteuert<br />
dem Kundenwunsch entsprechend bearbeitet.<br />
„Auf Grundlage einer Zeichnung<br />
wird die Anlage programmiert. Nach eigenem<br />
Ermessen baut <strong>der</strong> Bohrwerker<br />
alles auf, richtet aus und spannt ein.“ Eine<br />
präzise Arbeitsweise, Durchblick in Mathe<br />
und räumliches Vorstellungsvermögen<br />
sind hier wichtige Voraussetzungen, erfährt<br />
Torsten sehr schnell. „Natürlich stand<br />
mir stets ein Vorarbeiter zur Seite. Er ließ<br />
mich an seinen Erfahrungen teilhaben und<br />
zeigte mir, wie es funktioniert. Bis man sich<br />
Stichwort Zerspanungsmechaniker/-in<br />
Drehen, fräsen, schleifen, bohren – Zerspanungsmechaniker<br />
sind wahre Alleskönner in <strong>der</strong> Metallbearbeitung.<br />
Sie fertigen Präzisionsbauteile für unterschiedlichste<br />
technische Anlagen. Dafür richten sie spezielle<br />
Maschinen ein und modifizieren CNC-Programme,<br />
bevor Werkstoff und Werkzeug in die Maschine eingespannt<br />
und ausgerichtet werden. Ein großes Maß<br />
an Präzision ist gefragt, damit die Produkte auch in<br />
Details den Vorgaben entsprechen. Qualitätsprüfung,<br />
Beseitigung von Störungen, aber auch Wartung und<br />
Instandhaltung des Maschinenparks gehören ebenfalls<br />
zu den Aufgaben.<br />
Voraussetzung:<br />
mittlerer Bildungsabschluss, Sorgfalt, handwerkliches<br />
Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen sowie<br />
gute Kenntnisse in Werken und Technik sind ziem-<br />
alle Finessen angeeignet hat, dauert es<br />
gut und gern zwei Jahre.“ Und das Lernen<br />
hört nicht auf, weiß Torsten. „Die Technik<br />
entwickelt sich weiter, Aufträge werden<br />
immer anspruchsvoller – da möchte ich<br />
schon Schritt halten. Qualitätsarbeit – das<br />
ist das oberste Gebot und dafür muss man<br />
gewappnet sein.“<br />
Das gemeinsame Lernen habe bei <strong>der</strong><br />
D & W Firmengruppe einen großen Stellenwert,<br />
bestätigt Geschäftsführerin Martina<br />
Wulf. „Wir bilden seit vielen Jahren<br />
unseren eigenen Berufsnachwuchs aus.“<br />
Das ,Mitwachsen‘ sei gerade für die Fertigung<br />
verschiedenster Einzelteile unabdingbar.<br />
Bei D & W übernehmen die<br />
Männer im Blaumann das Mitdenken und<br />
Tüfteln. Wer das mag, <strong>der</strong> bekommt im<br />
Unternehmen auch seine Chance, sagt<br />
Torsten Knaak mit Stolz. Dass zu seinem<br />
Arbeitsalltag <strong>der</strong> Geruch nach Kühl- und<br />
Schmiermitteln gehört, ordentlich viele<br />
Späne auf den Boden fallen und Maschinen<br />
nicht lautlos laufen, all das stört den<br />
jungen Mann nicht. Mit spezieller Arbeitskleidung<br />
und Handschuhen ausgestattet<br />
bleiben seine Finger fast so sauber wie die<br />
Maschine zum Feierabend hin aussieht.<br />
Nämlich blitzblank! So könnte man es in<br />
<strong>der</strong> Tat bis zur Rente aushalten…<br />
lich wichtig für diesen Beruf. Für die Berechnung von<br />
Maschineneinstellungen braucht man zudem gute Noten<br />
in Mathematik. Auch sehenswerte Leistungen in<br />
Physik und technischem Zeichnen erweisen sich als<br />
Vorteil.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Die Ausbildung zum/zur Zerspanungsmechaniker/-in<br />
dauert dreieinhalb Jahre. Gelernt wird im Betrieb und<br />
an <strong>der</strong> Berufsschule (Schwerin).<br />
Einsatzorte:<br />
Zerspanungsmechaniker sind überwiegend im Maschinenbau,<br />
in Gießereien bzw. im Fahrzeugbau tätig. Sie<br />
arbeiten zumeist in größeren Werkhallen; die Herstellung<br />
von Kleinstbauteilen sowie die Qualitätskontrolle<br />
können auch in kleineren Werkstätten erfolgen.<br />
41
Berufsbild: Zimmerer/Zimmerin<br />
Handsäge, Kreissäge, Stichsäge, Kettensäge,<br />
Hobel – bei Fabian Peter<br />
und seinen Kollegen fliegen die Späne.<br />
Mächtige Balken und lange Bretter<br />
werden in <strong>der</strong> Crivitzer Zimmerei Mohn<br />
vorbereitet, um dann als Dachkonstruktion,<br />
Fassade, Schalung o<strong>der</strong> im<br />
Innenausbau bzw. als Außenanlagen<br />
montiert zu werden. „Zumeist arbeiten<br />
wir mit Holz. Es kommen aber auch an<strong>der</strong>e<br />
Materialien zum Einsatz, wie zum<br />
Beispiel Eternit o<strong>der</strong> Dämmstoffe. Eben<br />
alles, was mit <strong>der</strong> Verwendung von Holz<br />
beim Bauen im Zusammenhang steht“,<br />
sagt <strong>der</strong> 19-Jährige aus Raduhn. Er ist<br />
gerade dabei, seinen Ausbaufacharbeiter<br />
in <strong>der</strong> Fachrichtung Zimmerer abzuschließen.<br />
Dieser zweijährigen Ausbildung<br />
soll ein weiteres Jahr folgen, um<br />
dann den Gesellenbrief als Zimmerer in<br />
<strong>der</strong> Tasche zu haben. Das ist das Ziel<br />
von Fabian. Und dafür strengt er sich<br />
mächtig an. In <strong>der</strong> gestaffelten Ausbildung<br />
sieht er durchaus Vorteile: „Man<br />
muss ständig lernen und sich den Prüfungen<br />
unterziehen. Das ist für mich ein<br />
Ansporn, wirklich alles zu geben.“<br />
Diese Erkenntnis kam allerdings erst<br />
mit <strong>der</strong> Arbeit im Unternehmen, denn<br />
Fabians Schulabschluss war eher befriedigend.<br />
„Meine Berufswahl hat sich<br />
als goldrichtig erwiesen. Ich habe einfach<br />
mehr Interesse an dem, was ich<br />
jetzt mache. Da möchte ich schon alles<br />
wissen, was damit im Zusammenhang<br />
steht.“ Am liebsten ist <strong>der</strong> junge<br />
Mann mit <strong>der</strong> traditionellen schwarzen<br />
Kluft jedoch auf dem Firmengelände<br />
und den Baustellen zugange. Immer<br />
an <strong>der</strong> frischen Luft, immer körperlich<br />
aktiv, immer im Team, immer gefor<strong>der</strong>t<br />
auch mitzudenken und sich kreativ ein-<br />
42<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
An<strong>der</strong>en aufs Dach steigen<br />
Fabian hat seinen Traumberuf gefunden: Er möchte<br />
Zimmerer werden. Im Jahr 2011 seinen Baufacharbeiter<br />
gemacht und bereitet sich jetzt im dritten Lehrjahr<br />
auf seinen Abschluss als Zimmerer-Geselle vor.<br />
zubringen. „Die Tätigkeit als Zimmerer<br />
ist unglaublich abwechslungsreich. Das<br />
macht richtig Spaß“, sagt Fabian. Und es<br />
macht ihn auch stolz. Er hat bereits mitgewirkt<br />
am Entstehen eines Taubenhauses<br />
für den Schweriner Zoo, hat Dachkonstruktionen<br />
am Dom und dem Schloss <strong>der</strong><br />
Landeshauptstadt saniert, den Golfplatz in<br />
Vorbeck mit verschönert und an einem Altenheim<br />
in Pinnow die Fassade gestaltet.<br />
Da sei wohl mindestens jedes zweite Brett<br />
durch seine Hand gegangen, erinnert sich
<strong>der</strong> Azubi und freut sich jedes Mal, wenn<br />
er an dem attraktiven Gebäude vorbeikommt.<br />
Um an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Bauvorhaben im<br />
wahrsten Sinne des Wortes aufs Dach zu<br />
steigen, bedarf es naturgemäß einiger Voraussetzungen.<br />
„Man sollte schon körperlich<br />
fit und vor allem schwindelfrei sein“,<br />
weiß Fabian. Wichtig seien auch handwerkliches<br />
Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen<br />
und passable Kenntnisse<br />
in Mathematik und Physik sowie so selbstverständliche<br />
Dinge wie Pünktlichkeit und<br />
das Einhalten von Vorschriften, sagt Firmenchef<br />
André Mohn.<br />
Bevor es mit Hammer, Zollstock und immer<br />
zwei Bleistiften am Mann an den Arbeitsort<br />
geht, wird <strong>der</strong> Auftrag besprochen.<br />
Einen klassischen Werkzeugkoffer brauchen<br />
die Zimmerleute nicht. Am verzierten<br />
Koppel ihrer schmucken Arbeitskleidung<br />
sind Nageltasche, Hammerlasche<br />
und die Halterung für das Cuttermesser<br />
befestigt. Praktische Taschen <strong>der</strong> schwarzen<br />
Cordhose bieten Platz für die weiteren<br />
Utensilien. Dieses Outfit ist ein Muss. Fabian<br />
kann sich überhaupt nicht vorstellen,<br />
Schlaghose und Weste gegen etwas an<strong>der</strong>es<br />
zu tauschen. „Das ist eine Frage <strong>der</strong><br />
Ehre, die in unserem Beruf eine wichtige<br />
Stichwort: Zimmerer/Zimmerin<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Holzhäuser, Fassaden, Dachstühle, Innenausbauten –<br />
Zimmerleute sind wahre Experten, wenn es um Holzkonstruktionen<br />
geht. Mit ihrer Hände Arbeit, Präzision<br />
und natürlich einer Vielzahl von Maschinen und Geräten<br />
(wie Sägen, Hobel, Bohrmaschine o<strong>der</strong><br />
Tacker) schaffen sie zuweilen in schwindelerregen<strong>der</strong><br />
Höhe die Voraussetzungen für Dächer, gestalten die<br />
Außenhaut von Gebäuden, fertigen Schalungen o<strong>der</strong><br />
ziehen Holzdecken ein. Ob Neubau o<strong>der</strong> Sanierung –<br />
Zimmerleute sind gefragte Handwerker, die schon von<br />
weitem an ihrer schwarzen Kluft zu erkennen sind und<br />
die je<strong>der</strong> schon einmal gesehen hat, wenn zum Beispiel<br />
ein Richtfest gefeiert wird…<br />
Rolle spielt.“ Mit <strong>der</strong> Kluft werde schließlich<br />
auch ein Stück Tradition gewahrt. Den<br />
breitkrempigen Hut und das Halstuch zum<br />
Schutz vor den Spänen tragen nur noch<br />
wenige. Wohl aber Hose und Weste. Die<br />
Weste beispielsweise habe acht Knöpfe –<br />
für acht Stunden Arbeit am Tag, erklärt <strong>der</strong><br />
Auszubildende. Am Zimmermannsjackett<br />
hingegen seien sechs Knöpfe befestigt.<br />
Für sechs Tage Arbeit in <strong>der</strong> Woche. Und<br />
die fallen ab und zu mal an, wenn ein Auftrag<br />
dringend fertig werden muss. Trotz<br />
<strong>der</strong> zuweilen anstrengenden körperlichen<br />
Arbeit ist das für den angehenden Zimmermann<br />
kein Problem. „Wenn man sich<br />
für einen solchen Beruf entscheidet, dann<br />
weiß man auch, was anliegt.“ Fabian, <strong>der</strong><br />
schon seit Kin<strong>der</strong>tagen gern in <strong>der</strong> elterlichen<br />
Werkstatt gewerkelt hat, informierte<br />
sich gut, bevor er sich in verschiedenen<br />
Praktika erprobte und schließlich bei <strong>der</strong><br />
Firma Mohn Zimmerei GmbH vorsprach.<br />
Nach dreitägigem Probearbeiten wusste<br />
er, dass er genau in diesem Betrieb seine<br />
berufliche Laufbahn beginnen wollte.<br />
Arbeit, die viel Spaß macht, ein tolles<br />
Team mit einem guten Zusammenhalt und<br />
Aufträge, an denen man gern mitwirken<br />
möchte – es passt einfach alles für den<br />
Jungen aus Raduhn.<br />
Voraussetzung:<br />
Berufsreife; räumliches Vorstellungsvermögen, technisches<br />
Verständnis und handwerkliches Geschick,<br />
Fähigkeit zu körperlicher Arbeit, gute Leistungen in<br />
Mathe, Physik und Technik sind wünschenswert, Lernbereitschaft<br />
und Flexibilität werden erwartet.<br />
Ausbildungsdauer:<br />
Drei Jahre – duale Ausbildung im Betrieb und in <strong>der</strong><br />
Berufsschule (Schwerin); Aufstiegsmöglichkeiten:<br />
Meisterprüfung, Studium (Architektur), Spezialisierung<br />
(z.B. Restaurierung), berufliche Selbstständigkeit<br />
Einsatzorte:<br />
in Handwerksbetrieben (Zimmerei), im Hochbau (Fassadenbaubetriebe)<br />
o<strong>der</strong> in Ingenieurbetrieben<br />
43
44<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
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45
Inhalt<br />
1. Vorwort ..................................................................... Seite 3<br />
2. Berufsbild<br />
46<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Archäologe / Archäologin ........................................... Seite 4/5<br />
Augenoptiker/-in ......................................................... Seite 6/7<br />
Bankkauffrau / Bankkaufmann ................................... Seite 8/9<br />
Chemielaborant/-in .................................................... Seite 10/11<br />
Fachkraft für Agrarservice ......................................... Seite 12/13<br />
Fachpraktiker/-in für Kfz-Mechatronik ....................... Seite 14/15<br />
Fleischer/-in ............................................................... Seite 16/17<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger/-in ........................ Seite 18/19<br />
Hotelfachfrau / Hotelfachmann .................................. Seite 20/21<br />
Kauffrau/ Kaufmann für Tourismus und Freizeit ........ Seite 22/23<br />
Kfz-Mechatroniker/-in ................................................ Seite 24/25<br />
Koch / Köchin ............................................................ Seite 26/27<br />
Land- und Baumaschinenmechaniker/-in .................. Seite 28/29<br />
Mechatroniker/-in ....................................................... Seite 30/31<br />
Rechtsanwaltsfachangestellte/-r ................................ Seite 32/33<br />
Rettungsassistent/-in ................................................. Seite 34/35<br />
Tischler/-in ................................................................. Seite 36/37<br />
Verwaltungsfachangestellte/-r ................................... Seite 38/39<br />
Zerspanungsmechaniker/-in ...................................... Seite 40/41<br />
Zimmerer / Zimmerin ................................................. Seite 42/43
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Landkreis Ludwigslust-Parchim,<br />
Postfach 1263, 19362 Parchim<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Koordinierungsstelle ParMa<br />
(Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf)<br />
Landkreis Ludwigslust-Parchim,<br />
Putlitzer Straße 25, 19370 Parchim<br />
Telefon: 03871.631919<br />
E-Mail: parma@lkparchim.de<br />
www.parchimer-uebergangsmanagement.de<br />
www.ausbildungsnetz-parchim.de<br />
Redaktion (Text, Bild):<br />
MedienBüro Barbara Arndt, Schwerin<br />
Gestaltung:<br />
AO Design GbR, Parchim<br />
Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa)<br />
Alle Angaben in dieser Broschüre sind sorgfältig recherchiert,<br />
es wird jedoch keine Gewähr übernommen.<br />
47