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Nomos - DVPW

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Frühjahr 2011<br />

Nr. 144<br />

lektiven Korporatismus, womit er bei den Gewerkschaften viel Unverständnis<br />

auslöste. Das änderte aber nichts daran, dass er immer offen war für das<br />

Gespräch und letztlich auch in den Gewerkschaften die Anerkennung fand,<br />

die dem Gewicht seiner Analysen entsprach. Auch wenn Esser seine Einschätzungen<br />

mit einer gehörigen Portion Kritik und Skepsis ausstattet, vor<br />

allem hinsichtlich des Etatismus der Gewerkschaften, erstarrter Apparate,<br />

Funktionäre und Traditionen, die er als nicht mehr zeitgemäß kritisierte, setzte<br />

er immer auch auf sie.<br />

Aber vermutlich war seine Distanz und Skepsis in vielen Fällen produktiver<br />

und innovativer als die schnelle, oberflächliche Parteinahme für Projekte, die<br />

nicht oder nicht mehr oder noch nicht gingen. Josef Esser war nicht zuletzt<br />

auch durch seine öffentlichen Analysen und Kommentare in der Frankfurter<br />

Rundschau, in der Tageszeitung taz und beim Hessischen Rundfunk stets ein<br />

öffentlicher Intellektueller, der seine präzisen Analysen als öffentliche Debattenbeiträge<br />

mit sozialmoralischem Anspruch einbrachte.<br />

(Dieser Text entspricht in weiten Teilen dem von mir geschriebenen Nachruf<br />

auf Josef Esser in der Frankfurter Rundschau vom 12.3.2010)<br />

Wolfgang Wolfgang Schroeder, Schroeder, Professor Professor an an der der Uni Uni Kassel, Kassel, Inhaber Inhaber des des Lehrstuhls Lehrstuhls Pol Poli- Pol i<br />

tisches tisches System System der der Bundesrepublik<br />

Bundesrepublik<br />

13

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