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10<br />

�3 Cell-surface localization of TAS2R14 in<br />

transfected HEK293 cells. The cell surface<br />

is visualized through indirect immunofluorescence<br />

for plasma membrane<br />

glycoproteins shown in red. Expression of<br />

TAS2R14 modified by an aminoterminal<br />

plasma membrane targeting motif is shown<br />

by green indirect immunofluorescence.<br />

In the overlay of both images, cell surface<br />

localization of the recombinant receptor<br />

appears in yellow. Scale bar, 10 µm.<br />

for it. During the Palaeolithic, a novel<br />

TAS2R16 allele evolved by mutation,<br />

encoding a receptor with a twofold<br />

sensitivity for frequent plant glycosides<br />

in comparison with the ancestral<br />

receptor. The derived allele was positively<br />

selected and became fixed in the<br />

genomes of the ancient population<br />

and, with the migration of humans out<br />

of Africa, spread all over the world. The<br />

only explanation for the worldwide distribution<br />

of the derived allele can be its<br />

conferral of a selective advantage to<br />

palaeolithic humans, most likely by<br />

allowing them to consume a healthier<br />

diet with a lower toxic plant glycoside<br />

content. The ancestral allele occurs<br />

with appreciable frequency only in<br />

Africa along with the distribution of<br />

known anti-malaria alleles (Fig. �4 ). It is<br />

reasonable to assume that reduced<br />

taste sensitivity for toxic cyanogenic glycosides<br />

promotes the sublethal intake<br />

of such compounds, for instance from<br />

manioc, a very common carbohydrate<br />

source in Africa, the resultant chronic<br />

cyanide poisoning leading to sickle cell<br />

anemia, a disease that protects against<br />

malarial infections. Polymorphisms in<br />

the TAS2R38 gene also underscore the<br />

importance of taste in evolution.<br />

Independent mutations in the hominoid<br />

and chimpanzee lineages generated<br />

PTC non-taster alleles. The fixation<br />

of the polymorphisms in the genomes<br />

of both lineages argues for an important<br />

role of the non-taster alleles, which possibly<br />

arose in humans because they<br />

encode receptors for yet unidentified<br />

bitter compounds. In a different context,<br />

we obtained in an association study further<br />

evidence for the impact of gustation<br />

on intake behavior, which showed<br />

that carriers of the ancestral TAS2R16<br />

allele are at increased risk for alcohol<br />

dependence. Together, our data support<br />

the idea that taste receptor genes influence<br />

human nutrition and health.<br />

�4 Geographical distribution of the<br />

ancestral TAS2R16 allele.<br />

�3 Zelloberflächenexpression von TAS2R14 in transfizierten HEK293 Zellen. Die Zelloberfläche<br />

ist durch die indirekte Immunfluoreszenz der Glykokalix in rot dargestellt. Die Expression des mit<br />

einer Zielsteuerungssequenz modifizierten TAS2R14 ist durch indirekte grüne Immunfluoreszenz<br />

nachgewiesen. Die Überlagerung der Fluoreszenzsignale erscheint gelb und zeigt die<br />

Oberflächenexpression des Rezeptors an. Maßstab, 10 µm.<br />

freisetzende Glykoside einen erhöhten<br />

Konsum dieser giftigen Stoffe bewirken<br />

könnte, beispielsweise durch den Verzehr<br />

des in Afrika weitverbreiteten Manioks.<br />

Eine sich daraus entwickelnde chronische<br />

Zyanidvergiftung führt zur Sichelzellanämie<br />

und damit zu einem wirksamen<br />

Schutz vor tödlich verlaufenden Malariainfektionen.<br />

Auch die Polymorphismen<br />

im TAS2R38-Gen unterstreichen die Bedeutung<br />

des Geschmacks für die phylogenetische<br />

Entwicklung. Voneinander<br />

unabhängige Mutationen in der menschlichen<br />

Abstammungslinie und der von<br />

Schimpansen brachten sogenannte PTC-<br />

Nichtschmecker-Allele hervor. Die Fixierung<br />

im Genom beider Arten spricht<br />

für eine wichtige Funktion der Nichtschmecker-Allele,<br />

die im Menschen wahrscheinlich<br />

dadurch zustande kommt,<br />

dass sie Rezeptoren für bislang unbekannte<br />

Bitterstoffe kodieren. Unabhängig<br />

von diesen Ergebnissen weist eine Assoziationsstudie<br />

auf die Bedeutung des<br />

Geschmacks für das Konsumverhalten<br />

hin. Sie zeigt, dass Menschen mit dem<br />

�4 Geographische Häufigkeitsverteilung des Ur-TAS2R16-Allels.<br />

unempfindlichen Ur-TAS2R16-Allel ein<br />

erhöhtes Risiko haben, alkoholabhängig<br />

zu werden. Zusammengefasst unterstützen<br />

unsere Befunde die Vermutung, dass<br />

Geschmacksrezeptorgene unsere Ernährung<br />

und Gesundheit beeinflussen.<br />

Mechanismen der<br />

Süßgeschmackswahrnehmung<br />

Bernd Bufe, Marcel Winnig<br />

Im Gegensatz zum Bittergeschmack wird<br />

der Süßgeschmack durch nur ein Rezeptormolekül<br />

vermittelt. Dieser Rezeptor,<br />

ein Heterodimer aus zwei Polypeptiden,<br />

TAS1R2 und TAS1R3, muss demzufolge<br />

durch die bekannten, strukturell sehr unterschiedlichen<br />

Süßstoffe aktiviert werden<br />

und daher über multiple Bindungsstellen<br />

verfügen. Bei der Untersuchung dieser<br />

Bindungstellen konnten wir zwei Aminosäuren<br />

in der Transmembranregion V<br />

vom TAS1R3 identifizieren, die anscheinend<br />

für die unterschiedliche Wahrnehmung<br />

von Süßstoffen in verschiedenen

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