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4<br />

Nutritional Research at <strong>DIfE</strong> 2005–2006<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Nutritional research should have two<br />

general aims: to expand our knowledge<br />

on the function of nutrients and nonnutritive<br />

food components, and to<br />

contribute to the understanding and<br />

prevention of nutrition-associated diseases.<br />

These goals can only be reached<br />

by combining experimental research,<br />

which employs state-of-the-art molecular<br />

and cellular methods, with clinical<br />

and epidemiological research. This<br />

interdisciplinary approach represents<br />

the founding concept of <strong>DIfE</strong>.<br />

Nutritional research at <strong>DIfE</strong> targets two<br />

priority areas:<br />

• cause and consequences of the metabolic<br />

syndrome<br />

• the role of nutrition in the development<br />

of cancer<br />

and thus concentrates on the two<br />

most prevalent nutrition-associated<br />

diseases. The metabolic syndrome is a<br />

complex of symptoms including obesity,<br />

hypertension, insulin resistance, and<br />

dyslipoproteinemia. The syndrome has<br />

a genetic basis, but its development is<br />

caused by the “adipogenic” lifestyle<br />

prevalent in industrialized countries:<br />

high caloric intake combined with low<br />

physical activity. Incidence and severity<br />

of the syndrome and its most important<br />

sequel, type 2 diabetes, are increasing<br />

dramatically in all Western countries.<br />

This trend can also be observed in the<br />

EPIC-Potsdam Study (European Prospective<br />

Investigation into Cancer and<br />

Nutrition) by <strong>DIfE</strong>’s Department of<br />

Epidemiology (Fig. �1 ). German public<br />

health insurance spends nearly 14.6 billion<br />

euros annually for treatment of<br />

type 2 diabetes. The incidence of diabetes<br />

is expected to rise by 50%<br />

between 2000 and 2030, causing an<br />

enormous increase in costs. Despite<br />

treatment, complications arising from<br />

the metabolic syndrome reduce life<br />

expectancy by nearly eight years. There<br />

will be a disastrous rise in expenditures<br />

for pharmaceuticals if this trend cannot<br />

be reversed or at least stopped. Thus,<br />

basic knowledge of the pathogenesis of<br />

the syndrome and effective strategies<br />

for treatment of obesity and diabetes<br />

are required. To determine the individual<br />

risk for type 2 diabetes, <strong>DIfE</strong> has<br />

developed a risk assessment test<br />

(German Diabetes Risk Score) based on<br />

data of the EPIC-Potsdam Study.<br />

Significant progress in elucidating the<br />

�1 Study centers of the European<br />

Prospective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition (EPIC).<br />

Ernährungsforschung am <strong>DIfE</strong> 2005–2006<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Ernährungsforschung sollte sich an<br />

zwei allgemeinen Zielen orientieren: Als<br />

Grundlagenforschung sollte sie Erkenntnisse<br />

zur Funktion von Nährstoffen und<br />

Nahrungsinhaltsstoffen liefern, als angewandte<br />

Wissenschaft sollte sie zum<br />

Verständnis und zur Prävention ernährungsbedingter<br />

Erkrankungen beitragen.<br />

Diese Ziele lassen sich nur in der Kombination<br />

von experimenteller Grundlagenforschung,<br />

die modernste molekular-<br />

und zellbiologische Methoden nutzt,<br />

mit klinischer und epidemiologischer Forschung<br />

erreichen, wie sie am <strong>DIfE</strong> entsprechend<br />

seinem Gründungskonzept vorhanden<br />

ist.<br />

Ernährungsforschung am <strong>DIfE</strong> bearbeitet<br />

vorrangig zwei Schwerpunkte:<br />

• Ursachen und Folgen des Metabolischen<br />

Syndroms<br />

• die Rolle der Ernährung in der Krebsentstehung<br />

und konzentriert sich damit auf die beiden<br />

zahlenmäßig wichtigsten ernährungsbedingten<br />

Krankheitskomplexe. Als Metabolisches<br />

Syndrom bezeichnet man den<br />

Symptomenkomplex Adipositas, Hypertonie,<br />

Insulinresistenz und Cholesterin-<br />

Stoffwechselstörung. Das Syndrom hat<br />

eine genetische Grundlage, wird aber erst<br />

durch die in Ländern mit „westlichem<br />

Lebensstil“ häufige positive Energiebilanz<br />

(hohe Kalorienaufnahme bei geringer<br />

körperlicher Aktivität) ausgelöst. Häufigkeit<br />

und Schweregrad des Syndroms nehmen<br />

ebenso wie seine wichtigste<br />

Folgekomplikation, der Typ-2-Diabetes, in<br />

allen westlichen Ländern dramatisch zu.<br />

Dieser Trend lässt sich auch in der von<br />

der Abteilung Epidemiologie (EPI) des<br />

<strong>DIfE</strong> durchgeführten Potsdamer EPIC<br />

(European Prospective Investigation into<br />

Cancer and Nutrition)-Studie beobachten<br />

(Abb. �1 ). In Deutschland müssen die gesetzlichen<br />

Krankenkassen jährlich etwa<br />

14,6 Milliarden Euro allein für die<br />

Behandlung des Typ-2-Diabetes aufwenden.<br />

Angesichts eines vorhergesagten<br />

Anstiegs der Diabetes-Prävalenz vom Jahr<br />

2000 bis zum Jahr 2030 um fast 50<br />

Prozent ist daher mit einer enormen<br />

Kostensteigerung zu rechnen. Zudem verkürzen<br />

die Folgekomplikationen des<br />

Metabolischen Syndroms trotz therapeutischer<br />

Maßnahmen die Lebenserwartung<br />

um ungefähr acht Jahre. Es wird deshalb<br />

zur Senkung der durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung und zu einer katastrophalen<br />

Entwicklung der Arzneimittelausgaben<br />

kommen, wenn es nicht gelingt,<br />

diesen Trend umzukehren oder wenigstens<br />

anzuhalten. Hierzu sind grund-<br />

�1 Studienzentren der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC).

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