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Fixierung - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV

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Die Projektergebnissee<br />

In dem folgenden Kapitel werden in der Übersicht zentrale Ergebnisse aus dem Projekt beschrie-<br />

ben. Insgesamt wurden bei 10 Besuchen acht unterschiedliche Einrichtungen aufgesucht (25%<br />

der Heime im Kreis). Es wurde mit ca. 50 Mitarbeitern (Teams + Leitungen) der Heime gespro-<br />

chen. Zusätzlich wurden einzelne Dokumentationen (Pflegedokumente und die Protokolle der Fi-<br />

xierung) eingesehen. Dazu wurde jeweils vorher durch die Einrichtung die schriftliche Genehmi-<br />

gung vom Bewohner oder vom Betreuer eingeholt. Vorgestellt wurden in den 10 Gesprächen mit<br />

den Pflegeteams insgesamt 12 Geschichten von Bewohnern, die fixiert oder entfixiert wurden.<br />

Nicht in jeder Einrichtung wurde dies ermöglicht, weil z.B. bei keinem aktuellen Bewohner eine<br />

freiheitsentziehende Maßnahme angewendet wurde oder dies schon sehr lange zurücklag. In die-<br />

sen Fällen wurden dennoch die Gespräche geführt, weil es auch um die Frage nach Hinweisen<br />

von Kollegen an Kollegen ging. Darüber hinaus waren die Fallgeschichten nur ein Teil der Befra-<br />

gung, es sollte auch um die Berufserfahrung der Pflegenden, vorliegende moralische Einstellun-<br />

gen und Einschätzungen zu Thema gehen.<br />

Ausgangspunkt des Antrags der Mehrheitsfraktionen war ursprünglich, dass nur Bewohner mit<br />

körpernaher <strong>Fixierung</strong> (Bauchgurt, Handgurte, Schultergurte) in die Betrachtung einbezogen wer-<br />

den sollten, was sich später nicht als tragfähig und erschöpfend herausstellte und damit verworfen<br />

werden musste. Ziele der Gespräche mit den Mitgliedern der Pflegeteams waren auch, über den<br />

konkreten Fall hinaus Angaben zu den bisherigen Erfahrungen im Berufsleben (z.B. hinsichtlich<br />

erlebten Folgen von <strong>Fixierung</strong>en) zu bekommen und wesentliche Einschätzungen und Einstellun-<br />

gen zu thematisieren.<br />

Für diesen Bericht wurden exemplarisch fünf Fallgeschichten ausgewählt, die aufzeigen, wie un-<br />

terschiedlich der Umgang mit der Problematik und wie unterschiedlich die Möglichkeiten und ge-<br />

wählten Vorgehensweisen sind.<br />

Ergebnisse aus den Gesprächen mit Leitungskräften<br />

In jeder der Einrichtung wurden im Vorfeld ca. halbstündige Gespräche mit den Leitungskräften<br />

der Einrichtung geführt. In zwei Einrichtungen blieben die Leitungen auch während des gesamten<br />

Gesprächs mit den Teammitgliedern anwesend, in sechs Einrichtungen wurden vor den Teamge-<br />

sprächen gesonderte Gespräche alleine mit den Leitungen geführt. Die Leitungsgespräche<br />

dienten einerseits der vertiefenden Information über das Projekt und es wurden struktur- und um-<br />

gangsspezifische Fragen zum Umgang in der Einrichtung gestellt.<br />

Dabei zeigte sich, dass insgesamt bezüglich fixierender Materialien (Beckengurte, Handfixierun-<br />

gen, Bauchgurte etc.) in den teilnehmenden Einrichtungen ein sehr restriktiver Umgang herrscht.<br />

In keiner der teilnehmenden Einrichtung wurden noch Materialien zur Handfixierung eingesetzt. In<br />

zwei Einrichtungen gab es überhaupt keine <strong>Fixierung</strong>smaterialien (<strong>für</strong> körpernahe <strong>Fixierung</strong>en)<br />

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