Fixierung - Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung eV
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den Kontext des Themas also verstanden, als die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und damit<br />
auf der Basis vorhandener Dispositionen (Anlagen, Bereitschaften, Fähigkeiten) kreativ zu handeln<br />
und mit zu Beginn einer Situation noch unscharfen oder auch (noch) fehlenden Zielvorstellungen<br />
und Unbestimmtheiten umzugehen. Damit wären die durch eine Schulung folgende angesproche-<br />
nen unterschiedlichen Kompetenzen 45 gemeint, wie:<br />
• Fachkompetenz (mit fachlichen Kenntnissen und Fertigkeiten kreativ situativ anstehende<br />
Probleme zu lösen; das vorhandene Wissen sinnhaft einzuordnen und zu bewerten)<br />
• Methodenkompetenz (Tätigkeiten, Aufgaben und Lösungen methodisch kreativ zu gestalten<br />
und zu strukturieren)<br />
• Sozialkompetenz (sich mit anderen kreativ auseinander zu setzen, sich gruppen- und bezie-<br />
hungsorientiert zu verhalten, um neue Pläne und Ziele zu entwickeln)<br />
• personale Kompetenz (sich selbst einzuschätzen, produktive Einstellung, Werthaltungen,<br />
Motive und Selbstbilder zu entwickeln, Leistungsvorsätze zu entwickeln, Bereitschaft sich im<br />
Rahmen der Arbeit und außerhalb kreativ zu entwickeln und zu lernen)<br />
• Handlungskompetenzen (gesamtheitlich selbst organisiert zu handeln, Integration der vor<br />
genannten Kompetenzen).<br />
Da die erforderlichen Kompetenzen allerdings niemals direkt beobachtbar sind, bedarf es einer Be-<br />
zugsordnung, diese Kompetenzen beobachtbar und bewertbar zu machen. Neben den erwähnten<br />
Dispositionen (Anlagen, Fähigkeiten, Bereitschaften etc.) stellen hierbei Performanzen (beobachtete<br />
Verhaltensweisen) die zweite Seite einer Einheit dar. Performanzen verweisen als beobachtbares<br />
Verhalten auf den Gebrauch bzw. die Anwendung von Kompetenzen. Von Performanzen kann also<br />
– mehr oder weniger genau – auf Kompetenz (als generativer Mechanismus bzw. als Erklärungs-<br />
prinzip <strong>für</strong> Verhalten) geschlossen werden. 46 Mit anderen Worten: Kompetenz ist stets eine Selbst-<br />
oder Fremdzuschreibung aufgrund eines beobachten Verhaltens in bestimmten Situationen.<br />
45 In der folgenden Beschreibung der unterschiedlichen Kompetenzen lehnen wir uns an die von J. Erpenbeck und<br />
V. Heyse (1999) entwickelte Systematik (vgl. S. J. Schmidt 2005; S. 161)<br />
46 Der Umkehrschluss von Kompetenz auf Performanz ist hingegen nicht möglich.<br />
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