08.01.2013 Aufrufe

Die Juden - unsere Geschwister im Glauben - Erzbistum Freiburg

Die Juden - unsere Geschwister im Glauben - Erzbistum Freiburg

Die Juden - unsere Geschwister im Glauben - Erzbistum Freiburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Gottesdienst in der Synagoge<br />

Mittelpunkt einer jüdischen Gemeinde ist die Synagoge. Synagoge ist das griechische<br />

Wort für Versammlung (hebr. Be-it Knesset). <strong>Die</strong> Synagoge ist das jüdische<br />

Versammlungshaus für den Gottesdienst, sowie auch Bet- und Lehrhaus. Zur Synagoge<br />

gehören Räume für Gemeindeversammlungen und für den Religionsunterricht,<br />

sowie eine „Mikwe" für die rituellen Reinigungen.<br />

<strong>Die</strong> Gemeinde versammelt sich vor allem am Schabbat zu den Gottesdiensten in der<br />

Synagoge. Das Wichtigste in der Synagoge ist der Toraschrein. In ihm werden die<br />

Torarollen aufbewahrt, aus denen be<strong>im</strong> Gottesdienst vorgelesen wird. Um einen<br />

Gottesdienst in der Synagoge feiern zu können, müssen mindestens zehn religiös<br />

volljährige Männer anwesend sein. Religiös volljährig wird ein jüdischer Junge mit 13<br />

Jahren. <strong>Die</strong> für einen Gottesdienst verpflichtende Anzahl von zehn Männern heißt<br />

„Minjan". Der Gottesdienst wird geleitet von einem Vorbeter. Er spricht die Gebete,<br />

teilweise zusammen mit der Gemeinde, die Gesänge trägt ein Kantor vor, manchmal<br />

auch ein Chor. Der Rabbiner ist der Lehrer der Gemeinde. Priester wie in der katholischen<br />

Kirche gibt es nicht.<br />

Der Gottesdienst in der Synagoge hat einen festen Ablauf. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes<br />

steht die Tora.<br />

Ausheben der Torarolle: Unter Liedern und Gebeten wird die Tora aus dem Toraschrein<br />

gehoben und in feierlicher Prozession durch die Synagoge zur B<strong>im</strong>a getragen.<br />

Lesung aus der Tora: Am Schabbat werden sieben Abschnitte aus der Tora vorgetragen.<br />

Dazu werden sieben Gemeindemitglieder aufgerufen. Im Verlauf eines Jahres<br />

wird die gesamte Tora gelesen. Vor jeder Lesung aus der Tora wird ein Segensspruch<br />

gebetet. Auf die Tora-Lesung folgen Lesungen aus den Prophetenbüchern,<br />

weitere Segenssprüche und Gebete. Zu den Gebeten, die in jedem Gottesdienst gesprochen<br />

werden, gehört das „Höre Israel" und das „Achtzehngebet", das „Kaddisch"<br />

für die Verstorbenen und das „Awinu Malkenu" mit dem Preis auf Gott, den Schöpfer<br />

der Welt und König seines Volkes Israel.<br />

Einheben der Tora: Nach den Lesungen wird die Tora noch einmal hochgehoben<br />

und allen gezeigt. Dann wird sie wieder in den Toraschrein eingehoben. Mit dem<br />

Schabbatpsalm (Psalm 92) schließt der Gottesdienst.<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!