Die Juden - unsere Geschwister im Glauben - Erzbistum Freiburg

Epochen der jüdischen Geschichte
Von den Anfängen des Volkes Israel
In den Zeugnissen der Bibel kommt der Glaube zum Ausdruck, daß Gott in der Geschichte
der Menschen wirkt. Die Geschichte des Volkes Israel reicht weit zurück. In der Bronzezeit
(ca. 3000 - 1600 v.Chr.) lebten die Vorfahren Abrahams als Nomaden in Mesopotamien.
Abraham zog von dort weg, um sich schließlich in Kanaan niederzulassen. Die Nachkommen
Abrahams lebten als Viehzüchter und Ackerbauern in Kanaan. Durch Dürrekatastrophen
und Hungersnot getrieben, zogen einzelne Gruppen in das benachbarte Ägypten, wo
sie im fruchtbaren Nildelta Weideplätze und Wasserstellen für ihre Herden fanden. Als Gegenleistung wurden sie v
gezogen. Unter Pharao Ramses II. (1301 - 1234) mußten sie harten Arbeitsdienst leisten
und sie wurden unterdrückt und ausgebeutet. Nach 1250 gelang einer Gruppe von ihnen der
Ausbruch aus Ägypten. Sie erlebten diesen Exodus als Befreiungstat Gottes. Unter der Führung
des Mose zogen sie durch die Sinai-Wüste, schlössen am Sinai/Horeb den Gottesbund
und gelangten schließlich nach Kanaan.
Die Königszeit in Israel
Die eingewanderten und die im Lande Kanaan wohnenden Israeliten schlössen sich unter
der Führung von Stammesältesten zusammen. In der Bibel werden diese Stammesältesten
Richter genannt.
Etwa 1020 - 1000 v.Chr. hatte Israel seinen ersten König. Es war Saul aus dem Stamm
Benjamin. Sein Nachfolger David herrschte von 1000 - 961 v.Chr. David einte die Stämme
Israels zu einem Königreich und machte Jerusalem zur Hauptstadt. Unter David hatte das
Königtum in Israel das höchste Ansehen und das Land hatte seine größte Ausdehnung. Davids
Nachfolger wurde sein Sohn Salomo. Er regierte bis 931 v.Chr. Salomo ließ in Jerusalem
den ersten Tempel erbauen.
Nach dem Tod Salomos zerfiel 922 das Reich in zwei Teile, in ein Nordreich mit dem Namen
Israel und ein Südreich mit dem Namen Juda. Unter den Königen der geteilten Reiche erlitt
das Land einen großen Niedergang durch den Verfall der Rechtsordnung. Das drohende
Unheil haben die Propheten Amos, Hosea, Jesaja und Jeremia angekündigt. 722 v. Chr.
wurde das Nordreich Israel eine assyrische Provinz. Das Volk mußte durch Tributleistungen
an die Assyrer viel leiden.
Das Exil in Babylon
Im Jahr 586 v.Chr. eroberte König Nebukadnezzar von Babylon das Südreich Juda. Er ließ
Jerusalem und den Tempel zerstören und die führende Schicht der Juden nach Babylon
verschleppen. Das Volk Israel verlor sein Land und war in Gefahr, als Volk ausgelöscht zu
werden. Doch gegen alle Erwartung hielten die Juden in der fremden Umgebung treu am
Glauben an ihren Gott fest.
Durch ihre Bindung an die Tora, an den Schabbat, an die Beschneidung und an andere religiöse
Gesetze unterschieden sich die Juden von den übrigen Völkern. Die Propheten
Ezechiel und Deuterojesaja erinnerten die Juden immer wieder an die Treue Gottes zu seinem
Bund und stärkten ihre Hoffnung auf Heimkehr. Das babylonische Exil dauerte 50 Jahre.
Im Jahr 538 v. Chr. ließ der persische Herrscher Kyros, der das babylonische Reich erobert
hatte, die Juden frei. Endlich konnten sie heimkehren aus der Verbannung.
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