PRÄVENTION DURCH ANGST? - Dr. Jürgen Barth
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setzung vorhandener Fähigkeiten und entsprechender Stimuli als entscheidende kognitive<br />
verhaltensdeterminierende Variable betrachtet (BANDURA, 1977a; 1982; 1986a; 1986b).<br />
Verhalten wird aufgefaßt als eine direkte Funktion der spezifischen Kompetenzerwartungen,<br />
die die Initiierung neuen Verhaltens, dessen Aufrechterhaltung oder seine Veränderung<br />
beeinflussen können (für eine deutschsprachige Übersicht vgl. SCHWARZER, 1996).<br />
BANDURA unterscheidet zwischen Kompetenz- bzw. Effektivitätserwartungen (efficacy<br />
expectations) und Konsequenz- bzw. Ergebniserwartungen (outcome expectations).<br />
Kompetenzerwartungen betreffen die Beziehung zwischen Person und Handlung, d.h. die<br />
Erwartungen der eigenen Kompetenz hinsichtlich der Ausführung eines Verhaltens bzw.<br />
inwiefern sich eine Person in der Lage glaubt, in einer bestimmten Situation ein erforderliches<br />
Verhalten adäquat realisieren zu können. Konsequenzerwartungen beziehen sich<br />
dagegen auf den Zusammenhang zwischen Handlung und darauffolgenden Resultaten. Es<br />
handelt sich dabei also um die Erwartung bestimmter Kontingenzen. Zur Handlungsinitiierung<br />
ist das Erfassen des Kontingenzverhältnisses zwischen zwei Ereignissen (Konsequenzerwartung)<br />
notwendige Voraussetzung für die Überlegung, wie diejenige Person ihre<br />
eigenen Fähigkeiten zur Erreichung des Zielzustands einschätzt (Kompetenzerwartungen).<br />
In der Theorie sind diese beiden Aspekte der Bewertung gut zu trennen. Bei der Erfassung<br />
der jeweiligen Erwartungen ergeben sich jedoch Probleme, da die befragten Personen<br />
immer einen Zielzustand vor Augen haben, und die Beschreibung des Kontingenzverhältnisses<br />
(Konsequenzerwartung) immer auch eine Bewertung der eigenen Fähigkeiten zur<br />
Realisierung des Verhaltens einschließt (vgl. Abb. 2.2).<br />
Abb. 2.2: Hierarchie von Erwartungen (aus SCHWARZER, 1996, S. 13).<br />
Prävention durch Angst?<br />
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