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PRÄVENTION DURCH ANGST? - Dr. Jürgen Barth

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lyse im Querschnitt, d.h. in den Studien finden längsschnittliche Veränderungen des Gesundheitsverhaltens<br />

bisher keine Berücksichtigung. Auch Effekte von Interventionen spielen<br />

eine untergeordnete Rolle (BENGEL & WÖLFLICK, 1991).<br />

Bei Modellen der Veränderung des Gesundheitsverhaltens ist der Aspekt der Effektivitätsabschätzung<br />

von präventiven Interventionen vorrangig. So gehen in das Modell der Schutzmotivation<br />

zwar ähnliche Komponenten wie z.B. die Einschätzung der Schwere der Bedrohung<br />

oder die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zur Abwendung einer gesundheitlichen<br />

Gefährdung ein. Ziel dieser Modelle ist letztlich jedoch die Beschreibung des Veränderungsprozesses<br />

von gesundheitsbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen. Dabei ist<br />

zwischen einer Motivationsphase (in der die Handlungsintentionen gebildet werden) und<br />

einer Volitionsphase (in der es zu einer Vorsatzbildung kommt, die die Intention zur Handlung<br />

verstärkt) zu unterscheiden. In den Studien zu Modellen der Veränderung des<br />

Gesundheitsverhaltens wird deshalb häufig ein Design gewählt, welches es ermöglicht, die<br />

Effekte von bestimmten Interventionen durch eine Analyse der Veränderungsprozesse bei<br />

Einzelpersonen und Gruppen abzubilden.<br />

Modelle der Gesundheitserziehung betrachten den Prozeß der Veränderung des Gesundheitsverhaltens<br />

und Gesundheitszustands großer Bevölkerungsgruppen unter Einbeziehung<br />

der soziologischen Perspektive. Beispielhaft kann das PRECEDE-Modell (GREEN, LEVINE<br />

& DEEDS, 1975; GREEN et al., 1980) genannt werden. Dabei steht zunächst eine genaue<br />

Analyse der prädisponierenden, ermöglichenden und verstärkenden Faktoren des Problemverhaltens<br />

im Vordergrund. Diese Analyse ist notwendig, um anschließend Ziele zu formulieren,<br />

welche durch eine Veränderung der prädisponierenden, ermöglichenden und verstärkenden<br />

Faktoren erreicht werden sollen. Am Ende dieser Arbeitsschritte steht die<br />

Prozeß-, Effekt- und Ergebnisevaluation. Das PRECEDE-Modell gibt einen heuristischen<br />

Rahmen zur Entwicklung, Planung, Durchführung und Bewertung von Interventionen.<br />

Eine exakte Analyse des individuellen Gesundheitsverhaltens steht nicht im Vordergrund<br />

(vgl. BRUNGS, 1992). Nachfolgend soll ein übergreifendes Modell des Gesundheitsverhaltens<br />

vorgestellt werden (vgl. Abb. 2.3), in das Überlegungen der genannten Modelle eingehen.<br />

Dieses Modell stellt eine Sammlung der Dimensionen dar, die für die Beschreibung und<br />

Erklärung des Gesundheitsverhaltens als relevant erachtet werden.<br />

Prävention durch Angst?<br />

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