Download (2 MB) - Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung ...
Download (2 MB) - Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung ...
Download (2 MB) - Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
News<br />
<strong>Netzwerk</strong>professorinnen stellen sich vor:<br />
Dr. Claudia Jeschke<br />
Tanzwissenschaft mit dem Schwerpunkt <strong>Frauen</strong><br />
Kontakt Kontakt <strong>und</strong><br />
<strong>und</strong><br />
Information<br />
Information<br />
Prof. Dr. Claudia<br />
Jeschke<br />
Tanzwissenschaft mit<br />
dem Schwerpunkt<br />
<strong>Frauen</strong><br />
Hochschule für Musik<br />
Turmstr. 3-5<br />
50733 Köln<br />
Fon: 0221-570678-4<br />
Fax: 0221-570678-6<br />
E-Mail:<br />
claudia.jeschke@unikoeln.de<br />
14 <strong>Netzwerk</strong>-Journal Nr. 12/2001<br />
Profil der Position<br />
Bei dieser Stelle handelt es sich um die<br />
erste Professur für Tanzwissenschaft<br />
überhaupt an einer deutschsprachigen<br />
Hochschule/Universität. Durch ihre<br />
Positionierung an einer Kunsthochschule<br />
steht zunächst die Frage im<br />
Mittelpunkt, wie sich Wissen Schaffen<br />
in einer berufsorientierten Ausbildung<br />
definieren <strong>und</strong> praktizieren lässt, wie<br />
also innerhalb dieses praxisorientierten<br />
Rahmens (akademisch verstandene)<br />
‚Lehre’ informativ, vermittelnd<br />
(zwischen Praxis <strong>und</strong> Theorie bzw.<br />
Geschichte) <strong>und</strong> erkenntniseffektiv<br />
gestaltet werden kann.<br />
Weitere Überlegungen richten sich<br />
auf die Etablierung einer Art Studienbzw.<br />
Forschungszentrum für Tanz mit<br />
thematischen Schwerpunktbildungen<br />
(<strong>Frauen</strong>!), das akademisch geschulten<br />
Studierenden ein Studium der Tanzwissenschaft<br />
wie einen akademischen<br />
Abschluss ermöglicht.<br />
Forschungsgebiete<br />
„Zur Modellierung von Fremdheit im<br />
Tanztheater des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts: Bereiche<br />
der Subjektivität“ innerhalb einer<br />
an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
situierten, von der DFG geförderten<br />
Forschergruppe zum Thema<br />
„Kulturelle Inszenierungen von<br />
Fremdheit im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert“<br />
Die Tanztheaterforschung hat die<br />
choreologische Funktion des Fremden<br />
(das außereuropäisch Fremde, das<br />
Fremde im eigenen Land, das Fremde<br />
in geographisch angrenzenden Gebieten)<br />
als körperlichmimetische Praktiken<br />
<strong>und</strong> choreographische Strategien<br />
in ihren kulturgeschichtlichen Dimensionen<br />
bislang nur marginal thematisiert.<br />
Der Beitrag, den sie im Rahmen des<br />
oben genannten Projekts zur Erforschung<br />
von Darstellungs- <strong>und</strong> Wahrnehmungsweisen<br />
in unterschiedlichsten<br />
kulturellen Inszenierungen des<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>erts leisten kann, wird<br />
sich mit Blick auf die Forschungssituation<br />
vor allem auf fachspezifisch<br />
wichtige <strong>und</strong> notwendige Einzeluntersuchungen<br />
zur körper- <strong>und</strong> bewegungsorientierten<br />
Definition des<br />
Fremden <strong>und</strong> auf ebenso notwendige<br />
Vergleiche von Alteritätsmustern im<br />
Tanztheater konzentrieren.<br />
Bislang nur unzureichend oder einseitig<br />
ausgewertete Materialien wie<br />
Libretti, Kritiken, Theorien, ikonographischen<br />
Quellen <strong>und</strong> Partituren werden<br />
auf ihren Informationswert hinsichtlich<br />
bewegungsorientierter Fragen<br />
zur Bestimmung des Fremden erforscht<br />
- Fragen, die unter der Perspektive<br />
einer offensichtlichen, pragmatischen<br />
Spektakularität die Re-Präsentation<br />
wie die Re-Konstruktion<br />
performativer Praktiken der Zeit betreffen:<br />
Wie wird im - offensichtlich<br />
‚femininisierten’ - Tanztheater des<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>erts die Erscheinung<br />
fremder Körper dargestellt, wie wird<br />
sie wahrgenommen, wie bewegen sich<br />
diese Körper, wie nutzen sie Raum <strong>und</strong><br />
Zeit; welches performative Wissen<br />
also implizieren die verwendeten bewegungstechnischen<br />
<strong>und</strong> choreographischen<br />
Strategien, <strong>und</strong>: wie verhalten<br />
sich diese Entwürfe zu Darstellungsweisen<br />
des Nicht-Fremden.<br />
Bezüglich der interdisziplinären<br />
Verknüpfung des Projekts versteht<br />
sich der tanztheaterspezifische, also<br />
kinetische Blick als Radikalisierung<br />
jeglicher Körperkonzeptualisierung<br />
<strong>und</strong> Bewegungsinszenierung; er thematisiert<br />
Annäherungen, Überschneidungen,<br />
Überlappungen, aber auch<br />
Unterschiede zu Sprech- <strong>und</strong> Musiktheater<br />
der Zeit <strong>und</strong> ergänzt bzw. erweitert<br />
transdisziplinär die korporalen<br />
<strong>und</strong> kinetischen Aspekte kultureller<br />
Praktiken aus Kunstgeschichte, Ethnologie<br />
<strong>und</strong> Geschichtsforschung.<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:<br />
Gabi Vettermann, M.A.,<br />
Wissenschaftliche Hilfskraft:<br />
Nicole, Leonhardt, M.A.