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Veröffentlichungen<br />

72 <strong>Netzwerk</strong>-Journal Nr.12/2001<br />

entdeckten Forscherinnen in ihren Untersuchungen den sogenannten weiblichen<br />

Lebenszusammenhang. Dann thematisierten sie die private Hausarbeit als<br />

<strong>Frauen</strong>arbeit. Im Anschluss setzten sich Forscherinnen mit <strong>Frauen</strong> als besonderen<br />

Arbeitskräften auseinander. Schließlich untersuchten sie zum einen die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Gestalt der <strong>Frauen</strong>erwerbstätigkeit <strong>und</strong> diskutierten zum anderen<br />

Entwicklungstendenzen im Geschlechterverhältnis. Ebenso wie das Thema Arbeit<br />

hatte auch das Thema Sexualität eine politische Dimension. Andrea Bührmann<br />

zeigt, dass der Beginn der <strong>Frauen</strong>forschung zur Sexualität eng mit der<br />

Entstehung der Neuen <strong>Frauen</strong>bewegung in Westdeutschland verknüpft war. Im<br />

Mittelpunkt stand hier das sexuelle Selbstbestimmungsrecht. Im Rahmen der<br />

sozialwissenschaftlichen <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Geschlechterforschung</strong> zum Thema Sexualität<br />

konstatiert Andrea Bührmann unterschiedliche thematische Verschiebungen:<br />

Ausgehend vom Selbstbestimmungsrecht von <strong>Frauen</strong> wurde erstens die<br />

gesellschaftspolitische Bedeutung der Sexualunterdrückung thematisiert. Zweitens<br />

setzten sich Forscherinnen mit psychoanalytisch orientierten Sexualitätskonzeptionen<br />

auseinander. Drittens übte die entstehende Lesbenforschung Kritik<br />

an der Annahme, Heterosexualität sei ‘normal’ <strong>und</strong> damit ‘natürlich’.<br />

Schließlich wurde viertens nach der gesellschaftlichen Relevanz der Normalität<br />

<strong>und</strong> Normativität von Heterosexualität gefragt. Das Thema Sozialisation stellt<br />

eine Brücke zwischen den beiden Themenkomplexen Arbeit <strong>und</strong> Sexualität dar.<br />

Sigrid Metz-Göckel zeichnet zentrale Entwicklungen in der Diskussion um die<br />

Sozialisation der Geschlechter nach. In kritischer Abgrenzung zur Interpretation<br />

einer defizitären weiblichen Sozialisation ging die frühe <strong>Frauen</strong>forschung zunächst<br />

von einer Differenz der Geschlechter aus. Sozialisation wurde zwar als<br />

Aneignung des herrschenden Geschlechterverhältnisses begriffen. Aber als lebenslange<br />

Auseinandersetzung mit offenen <strong>und</strong> verdeckten Verhaltenserwartungen<br />

wurde auch ihr Veränderungs- bzw. Gestaltungspotential erkennbar gemacht.<br />

Im Anschluss wandten Forscherinnen ihre Aufmerksamkeit auf die Unterschiedlichkeit<br />

von <strong>Frauen</strong>. Sie relativierten die Unterscheidungen von Verhaltensweisen<br />

als geschlechtstypisch. Es ging vielmehr darum, Gleichheit, Differenz<br />

<strong>und</strong> Differenzierung der Geschlechter zusammen zu denken. Mit dem Perspektivwechsel<br />

hin zu Fragen, wie <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer ‘gemacht werden’ rückten<br />

schließlich insbesondere auch die Problematisierungen einer polaren Geschlechterkonstruktion<br />

ins Blickfeld.<br />

Hinweis auf weitere<br />

Veröffentlichungen aus dem<br />

<strong>Netzwerk</strong>:<br />

Klaus, Elisabeth/Jutta Röser/Ulla Wischermann (Hrsg.) 2001:<br />

Kommunikationswissenschaft <strong>und</strong> Gender Studies. Wiesbaden:<br />

Westdeutscher Verlag.<br />

Becker, Ruth 2001: Riskante Sicherheiten: Von gefährlichen<br />

Orten <strong>und</strong> sicheren Räumen. In: Zeitschrift für <strong>Frauen</strong>forschung<br />

<strong>und</strong> Geschlechterstudien 4/2000. S. 49-65<br />

Becker, Ruth 2001: <strong>Frauen</strong>wohnprojekte in der BRD - ein<br />

Überblick.In: <strong>Frauen</strong> in der Einen Welt, Orte für <strong>Frauen</strong> -<br />

Wohnraum planen <strong>und</strong> schaffen, Heft 1/2001, Nürnberg 2001,<br />

S.25-43

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