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Abschlussarbeit Baubio - SIB

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Abb. 8<br />

Mieterporträts<br />

Abb. 9<br />

Mieter als Nutzer von:<br />

Abb. 10<br />

Mieterporträts<br />

<strong>Abschlussarbeit</strong>, Fachkurs <strong>Baubio</strong>logie/Bauökologie von Jürg Grob<br />

licht deren Fortbestand und die Existenz von Besitzern und Bewirtschaftern.<br />

Diese etwas einseitig und pointiert ausgedrückte<br />

Aussage birgt aber eine Grundwahrheit in sich, nämlich, dass<br />

Mieter ein Teil der Hausbiografie sind und somit als Partner angesehen<br />

werden sollten. Mietverhältnisse sind Kundenverhältnisse<br />

und sollten entsprechend behandelt werden.<br />

Vor allem in städtischen Gebieten – wo bezahlbarer Wohnraum<br />

knapp ist – steht diese Sichtweise im Hintergrund. Vermieter müssen<br />

sich eher sekundär mit qualitativen Werten ihrer Mietsache<br />

auseinandersetzen, da durch die Marktlage eine permanente<br />

Vermietung fast garantiert ist. So weist z.B. die Stadt Zürich laut<br />

Statistik seit Jahren einen marginal kleinen Leerstand bei günstigen<br />

Wohnungen auf.<br />

Mieter nehmen Ihre Wohnungen sehr unterschiedlich in Beschlag.<br />

Einige identifizieren sich sehr mit Wohnraum, Umgebung und<br />

Hausgemeinschaft – andere distanzieren sich. Ebenso unterschiedlich<br />

wird der Sinn von Unterhaltsmassnahmen gesehen. Es<br />

gibt Mieter, die anstehende Unterhaltsarbeiten in einen grösseren<br />

Kontext stellen können und deren Sinn erkennen, andere sehen<br />

darin nur eine durch den Vermieter verursachte Störung. Auch<br />

haben Mieter permanent Angst vor Mietzinserhöhungen, die Unterhaltsarbeiten<br />

oft mit sich ziehen.<br />

Diesem Umstand kann nur durch gute Kommunikation begegnet<br />

werden. Den Mietern sollte Sinn und Konsequenzen von Unterhaltsarbeiten<br />

besonders sorgfältig mitgeteilt werden. Mieterschreiben,<br />

Gespräche und Versammlungen sind geeignete Mittel. Ausserdem<br />

zwingt eine klare Darlegung der Motive den Vermieter,<br />

seine Vorgehensweise zu überdenken und allenfalls zu optimieren.<br />

Gewinnt man die Mieterschaft als Partner, lässt es sich einfacher<br />

arbeiten.<br />

Benutzer geben unter anderem auch die Aufgabenstellung für den<br />

Gebäudeunterhalt vor. Durch deren Verhalten und Bedürfnisse<br />

wird zum grossen Teil bestimmt, wie und wie oft ein Gebäude<br />

unterhalten werden muss. Durch Sorgfalt und Pflege kann die<br />

Lebensdauer von Materialien und Einrichtungen teils markant<br />

verlängert werden. So trifft man beispielsweise in Wohnungen auf<br />

Wandoberflächen, die nach 30 Jahren noch in einem akzeptablen<br />

Zustand sind, in anderen muss der Anstrich nach zwei Jahren (bei<br />

Mieterwechsel) erneuert werden.<br />

Als Nutzer von Ressourcen und Energie haben Mieter zudem<br />

einen entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch eines<br />

Gebäudes. Vermieter sollten darauf bedacht sein, das Energie-<br />

und Ressourcensparen zu ermöglichen, sei es durch Anreize in<br />

der Gestaltung der Mietzinse (siehe Bewirtschaftung), oder durch<br />

das Bereitstellen von geeigneten Einrichtungen und Apparaten.<br />

Das Gesetz erlaubt es dem Vermieter, den Mietern jährlich einen<br />

maximalen Betrag von Fr. 150.-- für den Unterhalt an der Mietsache<br />

zu belasten. Die Beteiligung der Mieter am Unterhalt wirkt<br />

sich jedoch kontraproduktiv aus. Reparaturen und Wahrnehmungen<br />

werden in der Folge nicht mehr gemeldet und führen oft zu<br />

kostspieligen Folgeschäden oder im Falle von tropfenden Sanitär-<br />

Armaturen auch zur Verschwendung von Ressourcen. Vom<br />

Recht, Mieter am Unterhalt zu beteiligen, sollte kein Gebrauch<br />

gemacht werden. Vielmehr sollten Mieter dazu ermutigt werden,<br />

Beobachtungen und Defekte zu melden.<br />

Gebäudediagnostiker, Versicherer, Zählerableser, Kontrolleure,<br />

mit periodischen Massnahmen beauftragte Handwerker – verschiedene<br />

Personen benötigen hin und wieder Zutritt zu vermiete-<br />

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