Abschlussarbeit Baubio - SIB
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Abb. 33<br />
Messinggewichte für die Spülmengen-<br />
reduktion<br />
Abb. 34<br />
Wertung der Aquaclik-Montage<br />
<strong>Abschlussarbeit</strong>, Fachkurs <strong>Baubio</strong>logie/Bauökologie von Jürg Grob<br />
bewertet. Kleinreparaturen wie tropfende Spülkästen und Hahnen<br />
sollten durch den Installateur, soweit möglich, sofort erledigt werden.<br />
Gleichzeitig wurde im Rahmen einer Gebäudediagnose (Renova<br />
Plus) der Zustand der Liegenschaften durch eine weitere<br />
Person bewertet.<br />
Die Auswertung dieses Pilotprojekts hat ergeben, dass sich die<br />
Kosten auf Fr. 155.-- pro Wohnung belaufen. Diese Kosten setzen<br />
sich zusammen aus ca. Fr. 70.-- für die Spar-Sets (je nach Anzahl<br />
Spardüsen) und ca. Fr. 85.-- für Arbeitsaufwand (inkl. Sofortreparaturen<br />
in Wohnungen und allgemeinen Räumen). Weitere Erkenntnisse<br />
waren:<br />
• Die Messingzylinder, die als Gegengewichte zum<br />
Schwimmerauftrieb im Spülkasten dienen, konnten nicht<br />
in allen Fällen montiert werden. In Situationen mit obenliegenden<br />
Spülkästen wurde in der Folge auf die Montage<br />
dieser Gewichte verzichtet. Ebenso bei bei Spülsystemen,<br />
die bereits mit Wasserspareinrichtungen ausgestattet waren<br />
( Stoptaste, 2-Mengen-Taste).<br />
• Die Spardüsen konnten nicht an allen Hahnen angebracht<br />
werden (Armaturen ohne Gewinde).<br />
• An einem Neubau, der mit der Auszeichnung für gutes<br />
Bauen der Stadt Zürich bedacht wurde, sind die Sparsets<br />
aus ästhetischen Gründen nicht montiert worden. Die<br />
Meinungen über den gestalterischen Wert der Spareinrichtungen<br />
gehen weit auseinander (siehe Kapitel Gebäude<br />
als Experimentierstelle).<br />
• In ca. 10% der Wohnungen konnten die Sparsets nicht<br />
montiert werden, weil die Mieter den Zugang zur Wohnung<br />
nicht gewährten (siehe Kapitel Mietverhältnisse).<br />
• An gasbetriebenen Durchlauferhitzern und drucklosen<br />
Boilern wurden aus Sicherheitsgründen grundsätzlich keine<br />
Sparsets montiert. Durch die reduzierte Wasser-<br />
Durchlaufmenge ist die Gefahr gross, dass sich die Heizregister<br />
überhitzen.<br />
• In einer grossen Anzahl der Wohnungen wurden tropfende<br />
und defekte Armaturen entdeckt. Viele dieser Mängel<br />
konnten im Rahmen von Sofortreparaturen behoben werden.<br />
• Durch die Aktion wurden weitere Mängel und Schäden<br />
entdeckt, die nicht sofort behoben werden konnten. In der<br />
Hauptsache waren dies Feuchtigkeitsschäden hinter Kücheneinrichtungen,<br />
nichtfunktionierende Druckreduzierventile/Armaturen<br />
und mangelhafte Silikonfugen.<br />
• Diverse Mieter haben kurz nach der Montage die neuen<br />
Duschschläuche und Brausen wieder demontiert und ihre<br />
alten - die wurden auf Verlangen beim Mieter deponiert -<br />
wieder montiert. Der graue, plastifizierte Schlauch und der<br />
Duschstrahl wurden nicht durchwegs als Bereicherung<br />
angesehen.<br />
Nur den Werbeversprechen (Abb.31) Glauben zu schenken und<br />
eine grösser Anwendung darauf abzustützen, wäre aber doch<br />
etwas naiv gewesen. Daher wurde im Vorfeld bei der Firma nach<br />
Referenzen und Erfahrungswerten, sowie bei Wasserversorgung,<br />
Sanitärfirmen und Fachverband nach deren Einschätzung gefragt.<br />
Trotz grosser Referenzliste der Herstellerfirma, konnte keine Institutionen<br />
gefunden werden, die Aquaclic grossflächig angewendet<br />
hat und so mit ihren Erfahrungen die geplante PWG-Aktion gestützt<br />
hätten. Entsprechende Anfragen bei der Herstellerfirma<br />
blieben bis heute aus. Dieses Verhalten hat irritiert.<br />
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