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Abb. 62 Erschwernisse beim Nachdämmen von Kellerdecken: Zivilschutzstützen und bestehende, nicht distanzierte Leitungen Abb. 63 Verschiedene Materialien - verschiedene Isolationswerte Abschlussarbeit, Fachkurs Baubiologie/Bauökologie von Jürg Grob *Baukosten: • Elektroarbeiten (Offerte) Fr. 1'200.-- • Dämmungen (Offerte) Fr. 20'388.-- • Baumeister (Schätzung) Fr. 1’000.-- • Verwaltungsaufwand, Kosten für Entrümpelung von Keller und Estrich sowie Kosten für bauphysikalische und planerische Leistungen nicht eingerechnet Materialien: • Thermoplus 10 cm an der Kellerdecke, Steinwollplatte 14cm/16mm OSB an Estrichboden • Isofloc 14cm an Dachschräge • Der Einsatz von Materialien mit besseren ökologischen Daten, wie Multipor an der Kellerdecke und Tannenriemen auf der Estrichdämmung, ist mit ca. 30% Mehrkosten verbunden (Unternehmeraussage) • Im Bereich Dämmplatten ist mit einer kräftigen Teuerung per 2009 zu rechnen Aspekte Vermietung: • Wird die Investition den Mieten überwälzt (alle 3 Elemente isoliert), ergibt das einen möglichen monatlichen Mietzinsaufschlag von Fr. 6.80 pro Wohnung (Mittelwert, Planer und Verwaltungsaufwand nicht eingerechnet). Dem gegenüber steht die Einsparung von monatlich rund Fr. 10.-- bei den Heizkosten Aspekte Unterhalt: • Diverse bestehende Installationen (Sanitär, Heizung und Elektro) an der Kellerdecke werden der Sicht und somit der Kontrolle entzogen. Nachteilig - vor allem hinsichtlich allfälligen Ergänzungen • Die Decken-Tragkonstruktion wird ebenfalls verdeckt (Stahlträger von Hourdisdecke) Aspekte Bauphysik: • Steigerung der Behaglichkeit in den Parterre-Wohnungen • Durch das Wegdämmen und von Wärme kommt es im Keller zu Verschiebungen im bauphysikalischen Haushalt. Diese Verschiebungen sind kaum quantifizierbar. Entsprechend gehen die Expertenmeinungen über die möglichen Risiken auseinander. Bestenfalls ist das Nachdämmen kein Problem, im schlechtesten Fall entsteht Kondenswasser Weitere Aspekte: • Relativ hoher organisatorischer Aufwand für die Verwal- 36
Abb. 64 Entscheidungskriterien für das Nach- dämmen von Estrichböden und Kellerdecken Abb.65 Wahrnehmungskette als Erklärungs- grundlage von bewussten Vorgängen Abb. 66 Wahrnehmung über die Sinne Abschlussarbeit, Fachkurs Baubiologie/Bauökologie von Jürg Grob tung • Durch die Isolationsstärke von rund 15cm wird der Auftritt in den Estrich als zusätzliche Stufe ausgebildet. Diese Stufe muss aus Sicherheitsgründen mit seitlichen Geländern gesichert werden. Je nach Situation muss die Beleuchtung an dieser Stelle verbessert werden • Das EWZ macht Vorschriften bezüglich Zugänglichkeit zu den Installationen (Nachvollziehbarkeit der Leitungsführung usw.) Die Entscheidung, ob Keller und Estriche nachgedämmt werden, muss unter Berücksichtigung oben genannter Aspekte gefällt werden. Kein Aspekt ist inhaltlich so eindeutig, dass er den Ausschlag für das weitere Vorgehen geben könnte. Vielmehr muss die Entscheidung in der Zielsetzung der Organisation gesucht und gefunden werden (die PWG hat sich noch nicht entschieden). Die Abklärungen an der Zurlindenstrasse 277 und zwei weiteren Liegenschaften haben gezeigt, dass das Verhältnis von Energiesparpotential zu notwendigen Investitionen bei jedem Gebäude ein anderes ist. Verschieden sind auch die jeweiligen bauphysikalischen und baulichen Zusammenhänge. Will man Nachdämmungen systematisch – über den ganzen Liegenschaftenbestand - anbringen, ist es nötig, jedes weitere Gebäude einzeln abzuklären. Der Beizug von Fachspezialisten wie Bauphysiker, Bewirtschafter und Unternehmer ist unerlässlich. Eine breit abgestützte Diskussion unter Berücksichtigung aller Aspekte ist wichtig und kann für alle Beteiligten in fachlicher sowie persönlicher Hinsicht eine Bereicherung sein. 15 Wahrnehmungen Zuerst denken, dann handeln. Diese alte Weisheit ist auch beim Unterhalt von Gebäuden von zentraler Bedeutung. Man kann aber nur über Dinge nachdenken, die man wahrnimmt oder von denen man weiss. Wissen entsteht durch Wahrnehmung. Qualitativ wertvoller Unterhalt entsteht nur dort, wo sich beteiligte und betroffene Menschen in ihren Anliegen wahrnehmen und in das eigene Denken einbeziehen. Wahrnehmungen sind mehr als nur die bewusste Aufnahme von Informationen über die Sinne. Die komplexe Daseinsform des Menschen ermöglichen es ihm, Reize aus verschiedenen Bewusstseinsebenen aufzunehmen und zu verarbeiten. Von der einfachsten Registrierung eines Sinnesreizes bis hin zum Eintauchen in spirituelle Welten. Vor-, Zwischen- und Nachbetrachtungen bieten beste Möglichkeiten, das eigene Wissen zu erweitern und sich in der Wahrnehmung zu üben. Gemeinsame „Wahrnehmungsübungen“ sind ein besonders wertvolles Mittel, ein Vorhaben umfassend zu beeinflussen. Wahrnehmungsübungen sollen dazu dienen, gemeinsam ein Thema möglichst breit, in freier Form auszuleuchten. Lädt man vor einem bevorstehenden Umbau Bewirtschafter, Planer, Hauswarte oder andere Beteiligte zu einem freien Gedankenaustausch ein, entstehen oft Lösungen, die in einer späteren Phase nicht mehr zu finden wären. Dies liegt vor allem daran, dass 37
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