Förderverein Ernst-Barlach-Gymnasium Schönberg eV
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<strong>Förderverein</strong><br />
<strong>Ernst</strong>-<strong>Barlach</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Schönberg</strong> e.V.<br />
*<br />
Berichte und Mitteilungen<br />
2003<br />
Heft 2
Titel<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Autor/Quelle<br />
Protokoll der Mitgliederversammlung Christa Lüdtke 1<br />
Runde Geburtstage Vorstand 3<br />
Kassenbericht Astrid Kessler 4<br />
Geschäftsbericht Joachim Raban 5<br />
Bericht des Schulleiters Gero Birnbaum 6<br />
Bericht über die Projekttage 2003 Katharina Burmeister<br />
Sebastian Völkner<br />
8<br />
5o-jähriges Abitur Erwin Pohl 10<br />
Endgültige Fassung der Ansprache<br />
zum 50. Abiturjubiläum<br />
Heinz Maronde 14<br />
Absolventen 2003 U1<br />
Derzeitiger Vorstand<br />
Vorsitzender Dr. Joachim Raban<br />
Stellvertretender Vorsitzender Gero Birnbaum<br />
Schatzmeisterin Monique Bohnsack<br />
Schriftführerin Christa Lüdtke<br />
Beisitzer Annette Behr<br />
Bankverbindung<br />
Kontonummer des Vereins: 1200012174 bei der Sparkasse<br />
Mecklenburg-Nordwest, Bankleitzahl 140 510 00<br />
Laut Beschluss der Mitgliederversammlung vom 23. Juni 2001<br />
beträgt der Mitgliedsbeitrag ab dem Jahr 2002 15,00 €
Protokoll der Mitgliederversammlung am 21.06.2003<br />
Beginn: 10.00 Uhr Ende: 11.45 Uhr<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />
2. Genehmigung des Protokolls der 7. Mitgliederversammlung<br />
vom 22.06.2002<br />
3. Bericht und Aussprachen<br />
3.1 Geschäftsbericht<br />
3.2 Kassenbericht<br />
3.3 Revisionsbericht<br />
4. Entlastung der Schatzmeisterin/Schriftführerin, Beschluss<br />
4.1 Haushaltsvorschlag für 2003, Beschluss<br />
4.2 Entlassung von Frau Kessler aus ihrem Amt<br />
5. Entlastung des Vorstandes, Beschluss<br />
6. Wahl der neuen Schatzmeisterin, Beschluss<br />
7. Wahl des/der zweiten Kassenprüfers/prüferin, Beschluss<br />
8. Bericht des Schulleiters<br />
9. Anträge<br />
10. Anregungen und Wünsche<br />
Top l<br />
Der Vorsitzende, Herr Dr. Raban, eröffnete die 8.<br />
Mitgliederversammlung des Vereins und hieß alle anwesenden<br />
Mitglieder willkommen.<br />
In einer Schweigeminute gedachten die Mitglieder des verstorbenen<br />
Mitglied Frau Elsbeth Sierck.<br />
Anschließend überbrachte der Vorsitzende Grüße des Mitglieds<br />
Herrn Brieger, der aus gesundheitlichen Gründen nicht an der<br />
Versammlung teilnehmen konnte.<br />
Top 2<br />
Der Vorsitzende verlas das Protokoll der 7. Mitgliederversammlung<br />
vom 22.06.2002 (veröffentlicht im Heft 2/2002), das anschließend<br />
von allen Anwesenden genehmigt wurde.
Top 3<br />
3.1 In seinem Geschäftsbericht ging Herr Dr. Raban u.a. auf<br />
-die Entwicklung der Mitgliederzahl von 2002 bis 2003<br />
(Eintritte, Austritte)<br />
- die Vorstandssitzungen<br />
- die Berichte und Mitteilungen<br />
- die Förderung durch den Verein<br />
- Spenden<br />
ein (s. Ablaufplan der Mitgliederversammlung am 21.06.03).<br />
3.2 Die Schatzmeisterin, Frau Kessler, gab im Kassenbericht<br />
einen Überblick über die Kontenbewegung des Jahres 2002.<br />
Eingegan-gen sind durch Beiträge und Spenden 2.860,00 €.<br />
3.3 Frau Zaharzewski gab im Revisionsbericht bekannt, dass die<br />
Kassenrevision bei der letzten Vorstandssitzung am 11.06.2003<br />
ohne Beanstandungen verlief.<br />
Top 4<br />
Herr Räsenhöft entlastete Frau Kessler in ihrer Funktion als Schatzmeisterin.<br />
Dieser Beschluss wurde einstimmig angenommen.<br />
4.1 Frau Kessler unterbreitete den Haushaltsvorschlag für 2003, der<br />
auf der letzten Vorstandssitzung festgelegt wurde (s. Protokoll<br />
vom 11.06.2003). Auch dieser wurde einstimmig von allen an-<br />
wesenden Mitgliedern angenommen,<br />
4.2 Anschließend entließ Herr Räsenhöft Frau Kessler aus ihrem<br />
Amt<br />
als Schatzmeisterin und dankte ihr für ihre zuverlässige Arbeit.<br />
Top 5<br />
Die Entlastung des Vorstandes erfolgte ebenfalls durch Herrn<br />
Räsen-höft.<br />
Top 6<br />
Auf Vorschlag des Vorstandes wurden Frau Bohnsack zur neuen<br />
Schatzmeisterin und Frau Lüdtke zur neuen Schriftführerin einstimmig<br />
von allen Anwesenden gewählt.<br />
Top 7<br />
Ebenfalls einstimmig gewählt zur zweiten Kassenprüferin wurde<br />
Frau Hoffmann aus Bünsdorf.
Top 8<br />
Der Schulleiter, Herr Birnbaum, informierte in seinem Bericht über<br />
das Schuljahr 2002/03 (Lehrerpersonal, Unterrichtsversorgung,<br />
Bau-vorhaben im Gebäude).<br />
Top 9 – keine<br />
Top 10<br />
Herr Räsenhöft meinte, dass das <strong>Gymnasium</strong> im Internet mehr auf<br />
die Person <strong>Ernst</strong> <strong>Barlach</strong> eingehen solle.<br />
Herr Höpke fragte an, wie es mit der Werbung Jüngerer sei. Darauf<br />
gab Herr Birnbaum Auskunft. So werden u.a. bei Absolvententreffen<br />
und bei den Informationsveranstaltungen der zukünftigen 5.<br />
Klassen Anträge auf Mitgliedschaft ausgelegt. Es erfolgt auch ein<br />
entsprechender Rücklauf.<br />
Lüdtke Dr. J. Raban<br />
Runde Geburtstage<br />
Der Vorstand des <strong>Förderverein</strong> <strong>Ernst</strong>-<strong>Barlach</strong>-<strong>Gymnasium</strong> übermittelt<br />
seinen Mitgliedern, deren Geburtstage zwischen dem l. April<br />
2003 und dem 31. November 2003 liegen, die herzlichsten Grüße und<br />
wünscht ihnen weiterhin alles Gute, vor allem Gesundheit. Mit<br />
seinen Wünschen verbindet der Vorstand seinen Dank für die<br />
langjährige Treue zum Verein und hofft, dass sie ihm auch weiterhin<br />
verbunden bleiben.<br />
Er gratuliert:<br />
Frau Jutta Fischer, zum 75. Geburtstag<br />
Herrn Claus Hinrich Harms, zum 75. Geburtstag<br />
Herrn Dr. Carl-Louis Klemm, zum 75. Geburtstag<br />
Herrn Karl-Heinz Lüth, zum 75. Geburtstag
Kassenbericht 2002<br />
Von Astrid Kessler<br />
(Angaben in Euro)<br />
Anfangsbestand 3.277,48<br />
Einnahmen 17.112,48<br />
Ausgaben 15.664,07<br />
Endbestand 4.725,89<br />
Einnahmen<br />
Beiträge und Spenden 2.860,35<br />
EU Fördermittel für die Jugendbegegnung 13.633,00<br />
Kinofestival 350,00<br />
Zuschuss Landkreis NWM 180,00<br />
Verkauf Festschrift, Kugelschreiber, Habenzinsen 9,13<br />
Institut für Schreibtechnische Lehrgänge 80,00<br />
Ausgaben<br />
17.112,48<br />
Jugendbegegnung 13.630,68<br />
Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage 220,12<br />
Namensverleihung (Videodokumentation),<br />
Jahrgangsbeste<br />
235,20<br />
Projekttage der Schule 1000,00<br />
Casio Keyboard 220,00<br />
Strato AG (Internet Anschluss) 11,88<br />
RL+Sollzinsen 52,19<br />
Mitgliedshefte 294,00<br />
15.664,07
Geschäftsbericht des Vorsitzenden<br />
Auf der Mitgliederversammlung am 21. Juni 2003 hatte der<br />
Verein 118 Mitglieder.<br />
Neu in den Vorstand aufgenommen wurden Frau Bohnsack als<br />
Schatzmeisterin und Frau Lüdtke als Schriftführerin.<br />
Damit besteht der Vorstand jetzt aus:<br />
Vorsitzender Dr. Joachim Raban<br />
Stellvertretender Vorsitzender Gero Birnbaum<br />
Schatzmeisterin Monique Bohnsack<br />
Schriftfüherin Christa Lüdtke<br />
Beisitzerin Annette Behr<br />
Vorstandssitzungen fanden am 25. September 2002, 27.<br />
November 2002, 26. Februar 2003 und 11. Juni 2003 statt.<br />
In ihrem Kassenbericht weist Frau Kessler Einnahmen und<br />
Ausgaben aus. Die Förderungen werden erst in der Vorstandssitzung<br />
im November 2003 festgelegt.<br />
Mitgliederbewegungen<br />
Gekündigt haben: Eingetreten sind:<br />
Frau Ingeborg Bischoff Frau Monique Bohnsack<br />
Frau Waltraut Möller Herr Ralph Hofmann<br />
Frau Heide Müller Frau Kerstin Krause<br />
Herr Josef Koltermann Herr Wilhem Maack<br />
Frau Helge Krambeck Herr Prof. Dr. Waldemar<br />
Oschkinis<br />
Auch in diesem Jahr gab der Vorstand wieder zwei Hefte heraus.<br />
Dr. Raban
Bericht des Schulleiters<br />
Von Gero Birnbaum<br />
Das Schuljahr 2003/04 begann am 18.08.2003. In die 5.Klassen<br />
wurden 84 neue Schüler aufgenommen. Damit bestätigt sich der<br />
Trend der letzten Jahre, in dem entgegen zum allgemeinen Rückgang<br />
an Schülerzahlen in <strong>Schönberg</strong> eine stabile bzw. sogar leicht<br />
ansteigende Tendenz zu verzeichnen ist. Insgesamt besuchen jetzt<br />
604 Schüler die Einrichtung, die bis auf die Klassenstufe 10 aus<br />
jeweils drei Klassen pro Jahr besteht. Durch einschneidende<br />
Kürzungen in der Unterrichtsversorgung (Lehrerstellen) lief der<br />
Vertrag von Frau Ganswig aus, so dass jetzt 38 Lehrer an der Schule<br />
tätig sind. Das Angebot an Leistungs- und Grundkursen in der<br />
Oberstufe konnte aufrecht erhalten werden.<br />
Für die 10. Klassen findet im Schuljahr 2003/04 erstmals eine<br />
Prüfung statt. Diese umfasst im schriftlichen Teil mit einer zentralen<br />
Aufgabenstellung die Grundfächer Deutsch, Mathematik und<br />
Englisch. Zusätzlich ist über einen längeren Zeitraum eine<br />
umfangreiche Hausarbeit anzufertigen. Diese kann wahlweise in den<br />
Fächern Biologie, Chemie, Physik, Geschichte, Geografie oder<br />
Sozialkunde erarbeitet werden. Themen dazu werden von den<br />
Fachlehrern gestellt. Die erfolgreiche Absolvierung der Prüfungen<br />
berechtigt zum Übertritt in die Sekundarstufe II, bzw. garantiert den<br />
Schülern den Nachweis der mittleren Reife.<br />
Der Abiturjahrgang 2003 war der bisher leistungsstärkste seit<br />
1995. Insgesamt bestanden 49 Schüler die Reifeprüfung. Der<br />
Notendurchschnitt lag bei 2,38. Hervorzuheben ist die Leistung von<br />
Katharina Hentschel, die einen Wert von 1,0 erreichte. Für diese<br />
Leistung erhielt sie traditionell einen Sachpreis des <strong>Förderverein</strong>s. Es<br />
gab aber weitere 8 Schüler, die ein Gesamtergebnis von 1,1 bis 1,9<br />
erzielten.<br />
Die feierliche Übergabe des Abiturzeugnisses fand auf Initiative von<br />
Schülern in der St.-Laurentius-Kirche statt.<br />
In der Zeit vom 24.06. bis 2.07.2003 fand die Projektwoche statt. Das<br />
Hauptthema lautete „Wir in Europa“. Insgesamt 36 Gruppen<br />
bearbeiteten die unterschiedlichsten Bereiche von Folklore bis<br />
Gastronomie Kunst, Wirtschaft, Geografie bis Europapolitik. Die
Präsentation fand erstmalig am Abend in Form eines „Tages des<br />
offenen Tür“ statt. Damit war es vielen Eltern möglich, die<br />
Ergebnisse der Schüler zu begutachten. Gleichzeitig war die<br />
Gelegenheit, individuell mit den an der Schule tätigen Lehrern ins<br />
Gespräch zu kommen. Die Form wurde von vielen Eltern genutzt.<br />
In den Sommerferien war das Schulgebäude „traditionsgemäß“ eine<br />
einzige Baustelle. Es wurden wieder ca. 300.000 € investiert. Dabei<br />
ging es im Wesentlichen um die Sicherung des Brandschutzes,<br />
Toilettenbau und Renovierung der Verwaltungsräume. Aber auch im<br />
Eingangsbereich wurden Teile, an denen nach 74 Jahren der „Zahn<br />
der Zeit“ genagt hatte, renoviert.<br />
Im bestehenden Schuljahr wurde im September eine Sprachreise nach<br />
London durchgeführt. Frau Peuse, Frau Lutz und Frau Rohde<br />
begleiteten die 10. Klassen, die in der englischen Hauptstadt in<br />
Privatquartieren untergebracht waren und neben der Besichtigung von<br />
markanten Bauwerken besonders an der Verbesserung ihrer<br />
Sprachkenntnisse arbeiteten. Dies geschah auch durch gezielte<br />
Aufträge, deren Realisierung im nachgeholten Unterricht kontrolliert<br />
wird.<br />
Vom 1.10 bis 9.10.2003 fliegen Herr Landt und Frau Krause nach<br />
Trapani/Sizilien . Sie besuchen dort unsere Partnerschule und werden<br />
mit den begleitenden Schülern der 11. Klasse neue Kontakte knüpfen<br />
und den Gegenbesuch der Italiener vorbereiten.<br />
Bericht über die Projekttage 2003<br />
Von Katharina Burmeister und Sebastian Völkner<br />
(i.A. des Schülerrates)<br />
Die Schulkonferenz hatte im Oktober 2002 beschlossen, die<br />
Projekttage unter dem Rahmenthema „Wir in Europa“<br />
durchzuführen. Der Termin war die Zeit vom 26.06.03 bis 02.07.03.<br />
Die Vorbereitung darauf verlief über den Zeitraum eines halben<br />
Jahres. Insgesamt wurden im April 36 verschiedene thematische<br />
Vorschläge für einzelne Projektgruppen unterbreitet. Dabei wurde<br />
von den Lehrern darauf geachtet, dass für die unterschiedlichen<br />
Altersgruppen entsprechende Angebote dabei waren. Es war aber<br />
auch beabsichtigt, Schüler mehrerer Klassen und benachbarter
Jahrgänge zu einer Gruppe zu integrieren, damit alle in neuen<br />
Zusammensetzungen ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen<br />
konnten.<br />
Nach einer Phase der Information, die aus entsprechenden<br />
Beschreibungen der einzelnen Projekte, dem Namen des jeweiligen<br />
Betreuers und der Möglichkeit des Nachfragens bestand, meldeten<br />
sich alle Schüler für den Kurs, den sie favorisierten und einen<br />
möglichen Ersatzkurs. Dann erfolgte eine Zuordnung, wobei die<br />
Erstwünsche in den meisten Fällen realisiert wurden.<br />
Der nächste Arbeitsschritt waren häufig Vorbesprechungen, um über<br />
nötige Materialien, Termine und Fahrten zu informieren<br />
Der <strong>Förderverein</strong> wurde in diese Phase mit eingebunden, denn er<br />
beschloss auf seiner Sitzung am 26.02.03, die Projekttage mit einer<br />
Summe von 1.000,00 € zu unterstützen. Weitere 1.000,00 € stellte die<br />
Schule zur Verfügung, so dass die materielle Basis gesichert war. Die<br />
Projektleiter reichten Anträge über die Höhe der nötigen finanziellen<br />
Unterstützung bei der Schulleitung ein und diese entschied je nach<br />
Sachlage über die Höhe des Antrages.<br />
Hier nun eine Auswahl von Themen einzelner Projektgruppen:<br />
- Erstellung eines internationalen Kochbuches<br />
- Betrieb eines Pariser Straßencafes<br />
- Italienische Küche<br />
- Folkloreprogramm -charakteristische Tänze oder Highlights der<br />
Pomusik verschiedener Länder<br />
- Erstellen eines Reiseführers der Stadt <strong>Schönberg</strong> und Umgebung für<br />
französische und englische Touristen<br />
- Spanische Lebensart am Emst-<strong>Barlach</strong>-<strong>Gymnasium</strong> -„Wir bauen<br />
eine Bodeguita“<br />
- Kunstprojekt: Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern (Ölmale-<br />
rei)<br />
- Physiker Europas<br />
- Russland -Land, Leute, Sitten und Gebräuche<br />
- Einzelschicksale aus verschiedenen Diktaturen mit Bezug zur eige-<br />
nen Schulgeschichte<br />
Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte am 2. Juni ab 17.00<br />
Uhr. Hier hatten im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ auch<br />
alle Eltern Gelegenheit, sich von der Qualität der Projektarbeit zu<br />
überzeugen. Bei dieser Veranstaltung wurden über 400 Gäste
gezählt, die sich in den Unterrichtsräumen und in der Turnhalle<br />
beim Programm, das mehrfach aufgeführt wurde, informierten.<br />
Sie nutzten aber auch die Gelegenheit, mit Lehrern ins Gespräch<br />
zu kommen.<br />
Die große Resonanz veranlasste die Schulleitung, eine solche<br />
Form für das nächste Schuljahr wieder in die Planung aufzunehmen.<br />
Abschließend möchten Schüler und Lehrer ihren Dank an den<br />
<strong>Förderverein</strong> für die materielle Unterstützung der Projekttage zum<br />
Ausdruck bringen.<br />
50-jähriges Abitur<br />
Jubiläums-Klassentreffen der B-Klasse 1952 <strong>Schönberg</strong><br />
vom 28. bis 30. Juni 2002 in <strong>Schönberg</strong><br />
Von Erwin Pohl<br />
Zu unserem Jubiläumstreffen des Abitur Jahrgangs 1952 in<br />
<strong>Schönberg</strong> reisten wir am Freitag, dem 28.06.2002 in <strong>Schönberg</strong> an<br />
und trafen uns um 16.oo Uhr im Hotel Paetau am Markt. Folgende<br />
Schüler des Abitur Jahrgangs 1952 wollten das Fest des 50-jährigen<br />
Abiturs gemeinsam begehen: Hans Heinrich von Borstel (Vitense),<br />
Artur Bräger (Kiel), Herbert Freyer (Cottbus), Gerhard Grasteit<br />
(Potsdam), Friedrich Habedank (Rostock), Klaus Jacobs (Bonn),<br />
Ursel Koeppe, geb. Knorr (Dresden), Sonja Kruppa, geb. Kupsch<br />
(Rostock), Erwin Pohl (Meppen), Manfred Steiniger (Schönfeld-<br />
Weißig), Wolfgang Tessenow (Rostock), Dieter Wickhusen (Berlin).<br />
Es fehlten leider krankheitsbedingt Christa Döbig, geb. Neumann<br />
und Werner Meßmer.<br />
Der Nachmittag und Abend des Anreisetages waren bereits erste<br />
Höhepunkte, zumal wir an dem Tage den 82. Geburtstag unseres<br />
verehrten Lehrers Heinz Maronde feiern durften, der<br />
selbstverständlich wie zu jedem unserer bisherigen Treffen mit seiner<br />
Frau erschienen war. Mit dem Klassenlehrer unseres Jahrgangs 1952<br />
frischten wir viele schöne Erinnerungen auf und plauderten bis gegen<br />
Mitternacht. Diesmal nicht bis zum anderen Morgen wie beim<br />
Abiturfest 1952, denn schließlich sind wir alle um die „70“.<br />
Der offizielle Festakt fand am Sonnabend, dem 29.06.2002 um 10.oo<br />
Uhr im <strong>Ernst</strong>-<strong>Barlach</strong>-<strong>Gymnasium</strong> <strong>Schönberg</strong> statt. Nach der
Begrüßung durch unseren damaligen Klassenvertreter Manfred<br />
Steiniger und einer kleinen Rede des jetzigen Direktors des<br />
<strong>Schönberg</strong>er <strong>Gymnasium</strong>s, Herrn Birnbaum, dem wir zu besonderem<br />
Dank verpflichtet sind, denn er hatte musikalische Einlagen mit<br />
seinen Schülern organisiert. Den Festvortrag hielt unser damaliger<br />
Klassenlehrer, Herr Maronde. Es seien hier nur einige wesentliche<br />
Gedankengänge seiner Rede skizziert. Zunächst erinnerte er an<br />
seinen eigenen Abitur Jahrgang und führt aus:<br />
„Ich kann nicht umhin, an die vielen jungen Menschen zu<br />
denken, die einmal -genau wie ihr heute- die Abschiedsworte am<br />
Ende ihrer Schulzeit hörten, die voller Hoffnung und mit dem<br />
Schwung ihrer Jugend den Weg ins Leben gehen wollten, um dann<br />
aus einem Krieg, dessen Ziele nicht die ihren waren, niemals<br />
wiederzukehren. Es überlebten von 21 Abgängern der Stettiner<br />
Schule weniger als die Hälfte.“<br />
Im weiteren ging der Festredner auf die politischen Verhältnisse in<br />
der DDR in den anfänglichen 50-er Jahren ein und schilderte<br />
anschaulich die Konsequenzen der 2. Parteikonferenz der SED, die<br />
den "raschen Aufbau des Sozialismus" beschlossen hatte. So unter<br />
anderem die Benachteiligung der jungen Menschen, deren „soziale<br />
Herkunft“ nicht in das ideologische sozialistische Korsett paßte. So<br />
führte er weiter aus, dass diese Repressalien auch ihn selbst in eine<br />
Zwangslage brachten, denn es wurde im Jahrgang 1953 von ihm<br />
gefordert, zwei Schülern das Abitur zu verweigern, nur weil der eine<br />
Großbauernsohn war und der andere sich in der evangelischen<br />
Jugend engagierte. Dieser Konflikt führte dazu, daß Herr Maronde<br />
angedroht wurde, aus dem Schuldienst als untragbar entlassen zu<br />
werden und sich ein Jahr in der Produktion bewähren müsse.<br />
Herr Maronde griff den Schlußsatz seiner Rede an uns Abiturienten<br />
des Jahrgangs 1952 auf, er führte damals aus: „Von ganzem Herzen<br />
wünsche ich euch ein Leben in Gesundheit, Glück und Frieden in<br />
einem einheitlichen, friedliebenden Deutschland!“ Die Besonderheit<br />
dieses Satzes liegt sicher darin, dass es die amtliche Phraseologie der<br />
DDR war, die er formuliert hatte, nicht etwa die Zukunftsvision eines<br />
geeinten Deutschlands in Freiheit.<br />
Herr Maronde brachte dann noch einmal seine Freude zum Ausdruck,<br />
eine solche Wiedersehensveranstaltung erleben zu dürfen, die Zeit
stehe nicht still und im Zuge der Auflösung der Klassenverbände<br />
seien solche Treffen schon Auslaufmodelle. Der Redner schloss mit<br />
dem Wunsch, dass man sich bald mal wieder treffen sollte. Nach dem<br />
Festakt fuhren wir gemeinsam zum Schloss Lütgenhof bei Dassow,<br />
wo ein Festmenue eingenommen wurde. Bei herrlichem Wetter ging<br />
die Fahrt dann weiter durch die uns wohlvertrauten Wege<br />
Mecklenburgs nach Boltenhagen und zum Schloss Bothmer. Mit<br />
einem gemütlichen Beisammensein im Hotel Paetau in <strong>Schönberg</strong><br />
fand der festliche Tag seinen Abschluss.<br />
Dank sei Sonja Kruppa und ihrem Team für die vorzügliche<br />
Organisation.<br />
Zum Schluss ein Rückblick in Versform von unserem bewährten<br />
"Klassen-Dichter" Manfred Steiniger:<br />
Jubiläum 2002<br />
Die „50“ kommt ins Land gezogen,<br />
im Klartext: Goldenes Abitur.<br />
Wie schnell ist doch die Zeit verflogen,<br />
wo blieben denn die Jahre nur?<br />
Wie war das so vor fünf Jahrzehnten?<br />
Es flog die Zeit so schnell dahin,<br />
als wir uns nach der Einheit sehnten,<br />
nach Frieden stand uns ganz der Sinn.<br />
Die Schule lehrte Humanismus,<br />
der Zweite Weltkrieg war vorbei.<br />
Ein Lehrer lebte ein Jahrhundert,<br />
kein Schüler hat ihn umgebracht;<br />
was heute viele sehr verwundert,<br />
weil es an allen Ecken kracht.<br />
Wo ist der gute Geist geblieben,<br />
was ist denn mit der Welt geschehen?<br />
Jetzt spricht nur noch der Papst vom Frieden;<br />
er bleibt allein im Regen stehen.<br />
Der Traum vom Frieden und von Einheit -<br />
der Weg dahin war endlos lang.
Jetzt haben wir die große Freiheit -<br />
vor bösen Folgen wird mir bang.<br />
Die Zeit läuft still und stetig weiter,<br />
die fünf Jahrzehnte sind vorbei.<br />
Das Leben ist mal ernst, mal heiter,<br />
es blüht nicht immer nur der Mai.<br />
Wir denken in der Stille gern<br />
an Lehrer, Eltern, Kameraden,<br />
die einst so nahe und jetzt so fern,<br />
weil sie den Weg vollendet haben.<br />
Das ist ganz subjektiv empfunden,<br />
Erinnerung verklärt die Zeit.<br />
Genießen wir die frohen Stunden<br />
wie einst in der Vergangenheit.<br />
Wir sagen herzlich Dankeschön<br />
den Mitarbeitern dieses Festes!<br />
Sie planten unser Wiedersehen<br />
und gaben jederzeit ihr Bestes.<br />
Manfred Steininger<br />
Endgültige Fassung der Ansprache zum<br />
5O. Abiturjubiläum am 29. Juni 2002 in <strong>Schönberg</strong><br />
Von Heinz Maronde<br />
Zunächst möchte ich natürlich sagen, es kommt sicher nicht allzu<br />
häufig vor, dass jemand als Klassenlehrer einmal die Abschiedsrede<br />
für seine Abiturienten gehalten hat und genau 50 Jahre später erneut<br />
zu diesen seinen damaligen Abiturienten sprechen kann. Das ist<br />
nämlich genau die Situation in der ich mich jetzt befinde. Und<br />
natürlich freue ich mich ungemein, dass ich dazu sowohl körperlich<br />
und als auch gesundheitlich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte<br />
ohne weiteres in der Lage bin.
Sie waren -im Jahr 1952- bei Ihrem Abitur 17 Schüler, 13 Jungen<br />
und 4 Mädchen. Von diesen 17 lebt Lotte Frank nicht mehr, sie war<br />
ja leider damals schon als Schülerin gesundheitlich extrem belastet.<br />
Nicht wiedergefunden wurde Hans Koslowski, so dass wir über sein<br />
Schicksal gar nichts wissen. Und einer Ihrer damaligen<br />
Mitabiturienten hat von Anfang an -offensichäich ganz bewusst-<br />
darauf verzichtet, an unsem Wiedersehenstreffen teilzunehmen.<br />
Umso erfreulicher ist es, finde ich, wenn wir heute sogar einige als<br />
Gäste von denjenigen begrüßen können, die damals ebenfalls Schüler<br />
dieser Klasse waren, aus ihr aber schon vor 1952 abgegangen sind.<br />
Seit 1997 ist dies unser sechstes Treffen. Diese waren ohne<br />
Ausnahme rundum gelungene Veranstaltungen. Das Hauptverdienst<br />
müssen wir dabei wohl Sonja (Kruppa) zusprechen. Sie hat<br />
zusammen mit Fritz Habedank und Wolfgang Tessenow das erste<br />
Treffen für 1997 hier in <strong>Schönberg</strong> vorbereitet und wohl auch für<br />
alle nachfolgenden Zusammenkünfte die Hauptarbeit geleistet. Das<br />
erste Wiedersehen von 1997 gab ja dann für Christa (Döbig) den<br />
Anstoß, uns alle im Jahr darauf nach Nürnberg einzuladen. Und<br />
ebenso angenehmer verlief unser nächstes Beisammensein in<br />
Neuhaus an der Ostsee und Rostock. 1999 trafen wir uns in<br />
Ratzeburg, wobei Ihr früherer Mitschüler Eduard Rücker sich große<br />
Verdienste bei der Organisation erwarb. Und schließlich haben wir<br />
uns zuletzt im vorigen Jahr in Dresden getroffen, wobei wir Ursel<br />
Koeppe und ihrem Mann ein gro ßes Lob für das wiederum<br />
vorzügliche Gelingen aussprechen konnten.<br />
Bis auf eines dieser Treffen hat für jedes einzelne Manfred Steiniger<br />
jeweils ein sehr schönes Gedicht verfasst. Und da kann ich wirklich<br />
nur sagen, alle Hochachtung vor seinem Können und<br />
Einfallsreichtum. Und auch ihm unserm Dank für diese stets sehr<br />
schönen Beiträge.<br />
Zufällig besaß ich über alle die Jahre hinweg noch das<br />
Originalmanuskript derjenigen Rede, die ich damals -im Juni 1952-<br />
bei der feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse vor Ihnen gehalten<br />
habe. Als wir uns zum ersten Mal wieder 1997 hier in <strong>Schönberg</strong><br />
getroffen haben, veranlassten mich einige von Ihnen, diese Rede<br />
erneut im Saal des Hotels Paetau vorzulesen. Es war dies das erste<br />
Mal nach vielen Jahren, dass mir der Inhalt wieder vor Augen kam<br />
und durch das Vorlesen bewusst wurde. Ich habe dann alles auch<br />
unverändert so vorgetragen, wie ich es einmal verfasst hatte.
Bei dem Vortrag war ich bemüht jedes Pathos zu vermeiden und das<br />
alles sachlich -wie ein historisches Dokument- vorzulesen. Aber ich<br />
erinnere mich, dass mir dennoch eine Stelle innerlich nahe ging. In<br />
meine Rede von 1952 -vor 50 Jahren also- hatte ich nämlich den Satz<br />
geschrieben:<br />
„Ich kann nicht umhin an die vielen jungen Menschen zu denken,<br />
die einmal -genau wir ihr heute- die Abschiedsworte am Ende ihrer<br />
Schulzeit hörten, die voller Hoffnung und mit dem Schwung ihrer<br />
Jugend den Weg ins Leben gehen wollten, um dann aus einem Krieg,<br />
dessen Ziele nicht die ihren waren, niemals wiederzukehren“.<br />
Als ich diese Stelle wieder vorlas, wurde mir innerlich bewußt:<br />
Tatsächlich, 1938 hatte ich zusammen mit 21 Klassenkameraden in<br />
der Aula unserer damaligen Stettiner Schule im April 1938 die<br />
Festrede zu unserm Abitur gehört. Das war das<br />
Marienstiftsgymnasium in Stettin, einst im Jahr 1253 gegründet. Es<br />
galt als eine der ältesten deutschen Lehranstalten. Als sechs Jahre<br />
später der Krieg 1945 zu Ende war, hatte diesen Krieg mehr als die<br />
Hälfte meiner Mitabiturienten bei der deutschen Wehrmacht nicht<br />
überlebt. Ich selber kam noch mit drei Verwundungen davon und<br />
befand mich bei Kriegsende in britischer Kriegsgefangenschaft. Von<br />
uns Übriggebliebenen konnte kein einziger in die alte Heimat<br />
zurückkehren.<br />
Und ich entsann mich beim erneuten Vorlesen dieser Passage im Jahr<br />
1997, dass mir 45 Jahre zuvor -1952- der Mund trocken geworden<br />
war, weil mir dort ganz plötzlich bewusst wurde, das ist ja quasi<br />
gerade erst gewesen und die jungen Leute hier vor dir sind ja genau<br />
in dem Alter, in dem du selber noch vor kurzem -14 Jahre zuvor bei<br />
deinem eigenen Abitur- gewesen bist. Und irgendwie war mir der<br />
Gedanke nicht gleichgültig, wie wird sich wohl die Zukunft dieser<br />
jungen Menschen gestalten, für die von nun an ein neuer<br />
Lebensabschnitt beginnt. Aber jetzt -50 Jahre nach dem Abitur von<br />
1952- sagt mir ein Blick auf meinen heutigen Zuhörerkreis jede<br />
Sorge war damals unnötig, sie alle haben -eben mit Ausnahme von<br />
Lotte Frank- ihr Leben erfolgreich 50 Jahre lang in Frieden gestalten<br />
können.Der Schlusssatz meiner Rede hatte 1952 übrigens gelautet:<br />
„Von ganzem Herzen wünsche ich euch ein Leben in<br />
Gesundheit, Glück und Frieden in einem einheitlichen,<br />
friedliebenden Deutschland!“
Die Besonderheit dieses Satzes war mir erst wieder bewusst<br />
geworden, als nach meiner Ansprache einer von Ihnen zu mir kam<br />
und meinte, es sei bewunderswert, wie ich schon 1952 das<br />
einheitliche, friedliebende Deutschland vorhergesehen hätte.<br />
Natürlich wusste er so gut wie ich, dass das damals die amtliche<br />
Phraseologie gewesen war, als es noch hieß „Deutsche an einen<br />
Tisch“ und was es so jeweils an von der Partei vorgestanzten Parolen<br />
gab. Damit war ja aber bald danach Schluss. Denn kurz nach Ihrem<br />
Abitur beschloss die 2. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 den,<br />
wie es hieß, „Aufbau des Sozialismus“ in der DDR. An die Stelle der<br />
fünf Länder traten 14 Bezirke. Die bisheriger Demarkationslinie<br />
wurde zur streng bewachten Grenze ausgebaut. Rigorose<br />
Maßnahmen gab es gegen diejenigen Bevölkerungsteile, denen der<br />
Stempel aufgedrückt wurde, klassenmäßig nicht ins angestrebte<br />
sozialistische System zu passen: also z.B. Groß- und Mittelbauern,<br />
selbständige Gewerbetreibende, Inhaber privater Geschäfte.<br />
Schauprozesse zur Einschüchterung bestimmter sozialer Schichten<br />
wurden veranstaltet so z.B. gegen Fabrikanten oder Hotelbesitzer.<br />
Missliebige Familien sind aus dem neu strukturierten Grenzgebiet<br />
innerhalb von zwei Tagen unter dem zynischen Stichwort „Ungeziefer“<br />
ausgesiedelt worden. Die Folge dieser abrupten Veränderung des<br />
politischen Klimas war eine Art Massenflucht in Richtung Westen,<br />
entweder über Berlin oder -was gefährlicher war- über die Grenze zur<br />
Bundesrepublik. Als dann auch noch im Mai 1953 die Erhöhung der<br />
Arbeitsnormen verkündet wurde, führte das alles am 17. Juni 1953 in<br />
Ostberlin und 272 Orten der DDR zum Aufruhr, zu Streiks und zu<br />
Demonstrationen, die am Ende durch die sowjetische Armee<br />
niedergeschlagen wurden. Dabei gab es weit über hundert Tote.<br />
Auch in den Schulen hatte diese mit der 2. Parteikonferenz der SED<br />
eingeleitete Poltitik eines raschen Aufbaus des Sozialismus ihre<br />
Konsequenzen. Hier war es das Ziel, niemand den Weg in die damals<br />
noch so genannte Oberschule und zum entsprechenden Schulabschluss -<br />
also dem Abitur- zu ermöglichen dem -aus welchen Gründen auch<br />
immer- unterschoben wurde, sich nicht eindeutig zum Aufbau des<br />
Sozialismus zu bekennen. Das nahm man willkürlich vor allem von<br />
denjenigen an, deren soziale Herkunft, wie das damals hieß, deren<br />
Verhalten oder Meinung nicht ins ideologische sozialistische Korsett<br />
passte. Es galt z.B. für christlich orientierte Schüler, Kinder von<br />
Großbauem, von Pastoren, Rechtsanwälten usw. Im Klassenbuch war zu
jener Zeit bei jedem Schüler seine sogenannte soziale Herkunft mit<br />
einem ihn einordnenden Buchstaben zu kennzeichnen. Gut war der<br />
dran, der ohne selber darauf Einfluss nehmen zu können, ein „A“ oder<br />
„B“ als sogenanntes Arbeiter- oder Bauernkind zugeteilt bekommen<br />
hatte. Welche Absurditäten und Verrenkungen es dabei gab, lässt sich<br />
heute kaum noch glaubhaft darstellen.<br />
Für mich selber führte das alles zu weittragenden Konsequenzen. In<br />
dem Ihnen folgenden Abiturjahrgang kam zur mündlichen<br />
Abiturprüfung der Prüfungsvorsitzende von dem Kreisschulamt aus<br />
Grevesmühlen zu mir als dem Klassenlehrer mit der klaren<br />
Orientierung, zwei der 13 Schüler des Abiturjahrgangs 1952/53<br />
dürften das Abitur nicht bestehen. Der eine Schüler war der Sohn eines<br />
so genannten Großbauern, der andere betätigte sich wohl in der<br />
evangelischen Jungen Gemeinde. Es würde hier zu weit führen, das<br />
widerliche Vorgehen dieses erwähnten Beauftragten des damaligen<br />
Kreisschulrates im einzelnen darzustellen. Gleiches spielte sich<br />
übrigens zu jener Zeit an allen Oberschulen der DDR ab, wie ich<br />
inzwischen weiß. Jedenfalls widersprach ich bei der entscheidenden<br />
Sitzung über Bestehen oder Nichtbestehen des Abiturs dieser beiden<br />
Schüler dem betreffenden Dienstvorgesetzen und stimmte gegen<br />
seinen Vorschlag, die beiden dürften das Abitur nicht bestehen. Für<br />
mich hatte das zur Konsequenz, dass ich aus dem Schuldienst als<br />
untragbar entlassen werden und mich ein Jahr m der Produktion<br />
bewähren sollte. Hinzu kam noch der Vorwurf des Hörens von<br />
Westsendern und eines objektivistischen Unterrichts. Darunter<br />
verstand man damals einen Unterricht, bei dem eine bestimme Sache<br />
nicht nur von einer Position aus beurteilt, sondern wo ebenfalls<br />
gesagt wurde, wie man die Sache auch ganz anders betrachten kann.<br />
An sich wollte ich daraufhin mit meiner Familie die DDR verlassen,<br />
wie es ja damals Tausende Tag für Tag taten. Da wir aber inzwischen<br />
drei Kinder hatten, fehlte uns der Mut, sieben Jahre nach einem<br />
bescheidenen Neuanfang nun im Westen erneut mit absolut Nichts<br />
wieder von vorn anfangen zu müssen. Aber von <strong>Schönberg</strong> war ich so<br />
bedient, dass ich alles getan habe, um von hier wegzukommen. Und<br />
mit etwas Glück gelang mir das auch. Der Aufstand vom 17. Juni<br />
1953 hatte zur Folge, dass der damals so genannte Neue Kurs<br />
verkündet wurde und in aller Stille versucht worden ist, manche der<br />
vollzogenen Gemeinheiten zu korrigieren. So mussten z.B. auf<br />
Weisung von oben alle Schüler, die zunächst auf Grund bestimmer<br />
Manipulationen des Abitur nicht bestanden hatten, die Gelegenheit zu<br />
einer Wiederholungsprüfung bekommen, um so eventuell doch noch<br />
diesen Schulabschluß erhalten zu können.
Aber ich bin dennoch mit meiner Familie damals nach Arnstadt in<br />
Thüringen gegangen und konnte hier ohne Schwierigkeiten an der<br />
dortigen Oberschule neu beginnen. Im Rückblick würde ich sagen,<br />
diesen Schritt habe ich mit meiner Frau zu keinem Zeitpunkt<br />
bedauern müssen. Jedoch war die Abneigung zu <strong>Schönberg</strong><br />
immerhin so groß, daß wir die Stadt vier Jahrzehnte lang nicht<br />
wieder besucht haben, obgleich hier ein wesentliches Teilstück<br />
unseres Lebens in denersten Nachkriegsjahren abgelaufen ist. Es sind<br />
z.B. jetzt gerade auch 55 Jahre vergangen seitdem unsere Trauung in<br />
der hiesigen Kirche stattgefunden hat. Allerdings habe ich doch<br />
manche Verbindungen hierher behalten, weil ich von 1954 bis 1975 in<br />
jedem Jahr während der Sommerferien mit meinen Arnstädter<br />
Schülern und meiner Familie zum Zelten in Boltenhagen gewesen bin.<br />
Ich kann überhaupt sagen, viele Kontakte zu meinen früheren Schülern<br />
aus der <strong>Schönberg</strong>er Zeit behalten zu haben, wo auch immer sie dann<br />
später gewesen sind- und dies hier ist ja z.B. seit 1994 genau das 15.<br />
Treffen mit früheren Schü-lern der <strong>Schönberg</strong>er Schule.<br />
So können wir heute also mit Genugtuung feststellen, dass wir<br />
nicht nur die Nazizeit, den Krieg und die Nachkriegszeit überstanden<br />
haben, sondem auch die DDR mit ihrer Partei, die immer recht hatte,<br />
mit ihrer Mangelwirtschaft, der fehlenden Rede, Meinungs- und<br />
Bewegungs-freiheit. Irgendein Witzbold hat die DDR ja einmal, weil<br />
sie Engpässe auf jedem Gebiet besaß, als „Gebirgsrepublik“<br />
bezeichnet.<br />
Rund zwölf Jahre sind nun seit der Wiedervereinigung vergangen.<br />
Eines ihrer Ergebnisse ist auch, dass die Zahl solcher Wiedersehenstreffen,<br />
wie wir es hier gerade erleben, deutlich zugenommen<br />
hat. In der DDR-Zeit waren sie nicht nur erschwert, weil es schon bei<br />
den simplen äußeren Voraussetzungen haperte, also z.B. bei den<br />
Räumlichkeiten, Hotelunterkünften, Versorgungsbedingungen,<br />
sondern auch, weil die rigorose Abgrenzungspolitik der DDR und ihre<br />
pri-mitiven Feindbilder das Zusammentreffen ihrer eigenen Bürger mit<br />
den als „republikflüchtig“ Abgestempelten nicht zuließ, also mit denjenigen,<br />
die irgendwann einmal ins „Lager des Klassenfeindes“ abgewandert<br />
waren. Das alles ist nun zum Glück vorbei.<br />
Jedenfalls freue ich mich, mit meiner Frau hier unbeschwert in<br />
Ihrem Kreis sein zu dürfen. Eine Veranstaltung wie diese ist wohl<br />
ohnehin ein Auslaufmodell. Soweit ich es beurteilen kann, entstehen<br />
unter den heutigen Bedingungen solche Klassengemeinschaften, die<br />
eine gewisse Bindung über viele Jahre hinweg schaffen, kaum noch.<br />
Das mag mit dem heute völlig anders strukturierten Schulsystem
zusammenhängen. Ich denke, wenn Sie sich unter diesem Blickwinkel<br />
den Schulalltag Ihrer Enkel ansehen, geben Sie mir da eventuell Recht.<br />
Das hängt sicher aber auch wesentlich damit zusammen, dass wir<br />
damals unter Bedingungen hier in <strong>Schönberg</strong> gelebt haben, die uns<br />
zusammengefügt und sich nicht mehr wiederholt haben. Ich denke da<br />
an diese einmalige Nachkriegssituation, als wir einerseits glücklich<br />
waren, den schrecklichen Krieg überstanden zu haben, andererseits<br />
aber in gleicher Weise unter den Mangelerscheinungen beim Essen,<br />
beim Schuhwerk, in der Kleidung und bei den Wohnverhältnissen zu<br />
leiden hatten. Wir waren alle Verlierer, hatten nicht nur den Krieg<br />
sondern auch Besitz, Heimat, Angehörige verloren. Wir mussten alle<br />
neu anfangen und sagten uns im Stillen, es kann alles nur besser<br />
werden. Wir freuten uns sogar darüber, dass es endlich wieder einen<br />
normal ablaufenden Schulbetrieb gab und sahen einen Sinn darin,<br />
sich anzustrengen und etwas leisten zu müssen.<br />
Aber eventuell sind wir selber ja auch mit unsern Ansichten und<br />
Erfahrungen ein Auslaufsmodell. Als wir damals jung und unberührt<br />
zu leben und zu denken begannen, gab es weder Fernsehen noch<br />
Herzschrittmacher, keine Computer, Handys, Videorecorder, keine<br />
Geschirrspüler, Zweitwagen und auch nicht die Pille. Bei dem Wort<br />
„Kids“(Kitz) dachten wir an kleine Rehe, nicht an Kinder oder<br />
Jugendliche. Wir hätten uns nicht vorstellen können, dass sich ein<br />
junger Mensch sowohl weiblichen wie männlichen Geschlechts<br />
auffällig an allen möglichen oder auch unmöglichen Stellen<br />
freiwillig tätowieren oder sich heute so genannten Piercing-Schmuck<br />
durch Augenbraue, Zunge, Bauchnabel ziehen lässt oder Jungen<br />
goldene Ohrringe tragen. Aber es ist wohl auch hier völlig müßig,<br />
dazu in Diskussionen einzutreten. Da gibt es die schöne fast<br />
zweitausend Jahre alte lateinische Weisheit: „Tempora mutantur, et<br />
nos mutamur in illis". Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in<br />
ihnen.<br />
Vor 65 Jahren bin ich die 100 m auch noch in 12,9 sek. gelaufen.<br />
Heute sähe es damit ganz anders aus. Blicken wir also nach vorn,<br />
akzeptieren wir das, was wir ohnehin nicht zu ändern vennögen.<br />
Freuen wir uns, hier gesund und unbeschwert wieder einmal<br />
beisammen sein können. Mir bliebe dann nur noch, Ihnen allen und<br />
Ihren Angehörigen alles Gute zu wünschen. Und ich denke, es wird<br />
sich noch im Laufe des Tages die Gelegenheit ergeben, auf unser<br />
aller Wohl und die Zukunft mit einem gefüllten Glas anzustoßen.
Siebzehnter <strong>Schönberg</strong>er Musiksommer<br />
St.-Laurentius-Kirche <strong>Schönberg</strong>/Mecklenburg<br />
Mitglied im Musikland Mecklenburg/Vorpommern<br />
17. Juni – 20. September 2003 jeden Dienstag 20.00 Uhr und<br />
Sonderveranstaltungen<br />
Schirmherr: Thomaskantor Prof. Georg Christoph Biller, Leipzig<br />
<strong>Schönberg</strong>er Musiksommer 2003<br />
„Ein Lobgesang von Juni bis September“<br />
Freitag, 13. Juni 2003, 19 Uhr.................: Konzert mit der Kreismusik-<br />
schule „Carl Orff“<br />
Dienstag, 17. Juni 2003, 20 Uhr..............: Chor- und Orgelmusik<br />
Sonnabend, 21. Juni 2003, 20 Uhr...........: Thilo von Westerhagen:<br />
Il cantico di frate Sole<br />
Dienstag, 24. Juni 2003, 20 Uhr..............: Musik für Bläserensemble<br />
Dienstag, 1. Juli 2003, 20 Uhr...............: Neues Schweriner Streich-<br />
quartett<br />
Dienstag, 8. Juli 2003, 20 Uhr...............: Gitarre solo<br />
Dienstag, 15. Juli 2003, 20 Uhr...............: Bach, Musikalisches Opfer<br />
Dienstag, 22. Juli 2003, 20 Uhr...............: Flöte uns Harfe<br />
Dienstag, 29. Juli 2003, 20 Uhr...............: Saxophonquartett<br />
Dienstag, 5. August 2003, 20 Uhr.........: Chor- und Instrumentalmusik<br />
alter Meister<br />
Dienstag, 12. August 2003, 20 Uhr.........: Junge Kammerphilharmoni<br />
Hamburg<br />
Dienstag, 19. August 2003, 20 Uhr.........: Consort-Musik<br />
Sonntag, 24. August 2003, 20 Uhr..........: Sonderkonzert: Chormusik<br />
Dienstag, 26. August 2003, 20 Uhr.........: Kammermusik<br />
Dienstag, 2. September 2003, 20 Uhr.....: Saxophon, Schlagwerk &<br />
Tasten<br />
Dienstag, 9. September 2003, 20 Uhr.....: Musikalisch-szenisches Programm<br />
Dienstag, 16. September 2003, 20 Uhr....: „Das Kabinett des Dr. Caligari“<br />
Sonnabend, 20. September 2003, 20 Uhr.: Thilo von Westerhagen:<br />
Il cantico di frate sole<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy:<br />
Symphonie-Kantate: „Lobgesang“ Ferner findet statt:<br />
Sonntag, 13. April 2003, 18 Uhr.............: Joh. Seb. Bach: Johannes Passion<br />
Freitag, 26. Dezember 2003,20 Uhr............: .Joh. Seb. Bach:<br />
Weihnachtsoratorium für Soli, Chor und Orchester<br />
Mittwoch, 31. Dezember 2003, 20.30 Uhr: Musik zum Jahreswechsel<br />
Stand: 15. März 2003 – Änderungen vorbehalten!