Verein der Freunde, Förderer und Ehemaligen - Förderverein ...
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Ernst-Barlach-Gymnasium<br />
Schönberg<br />
För<strong>der</strong>verein<br />
Ernst-Barlach-Gymnasium<br />
Schönberg e.V.<br />
*<br />
Berichte <strong>und</strong> Mitteilungen<br />
2005<br />
Heft 1
Titel<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Autor/Quelle<br />
Einladung zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung Vorstand 1<br />
Verabschiedung des Schulleiters<br />
Gero Birnbaum<br />
Joachim Raban 2<br />
Bericht des (noch) Schulleiters Gero Birnbaum 3<br />
Feierst<strong>und</strong>e zum 75. Bestehen des<br />
Schulgebäudes<br />
Gero Birnbaum 5<br />
Warum wurden von 1945 bis 1947<br />
aus Westmecklenburg Jugendliche<br />
festgenommen <strong>und</strong> abtranportiert?<br />
Silvia Klinnert 7<br />
R<strong>und</strong>e Geburtstage Vorstand 15<br />
Aus Schönberg <strong>und</strong> Umgebung Joachim Raban 16<br />
Neunzehnter Schönberger<br />
Musiksommer<br />
Derzeitiger Vorstand<br />
Christoph D.<br />
Minke<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> Dr. Joachim Raban<br />
Stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> Gero Birnbaum<br />
Schatzmeisterin Monique Bohnsack<br />
Schriftführerin Christa Lüdtke<br />
Beisitzerin Heike Zaharzewski<br />
Bankverbindung<br />
Kontonummer des <strong>Verein</strong>s: 1200012174 bei <strong>der</strong> Sparkasse<br />
Mecklenburg-Nordwest, Bankleitzahl 140 510 00<br />
Laut Beschluss <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung vom 23. Juni 2001<br />
beträgt <strong>der</strong> Mitgliedsbeitrag ab dem Jahr 2002 15,00 €<br />
19
Einladung zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung findet am Sonnabend, den 18. Juni 2005<br />
um 10.00 Uhr im Ernst-Barlach-Gymnasium in Schönberg statt.<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />
2. Verlesen <strong>und</strong> Genehmigung des Protokolls <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung vom 19. Juni 2004<br />
3. Berichte <strong>und</strong> Aussprachen<br />
3.1 Geschäftsbericht<br />
3.2 Kassenbericht<br />
3.3 Revisionsbericht<br />
4. Entlastung des Vorstandes. Beschluß<br />
5. Haushaltsvorschlag 2005. Beschluß<br />
6. Anträge<br />
7. Anregungen <strong>und</strong> Wünsche<br />
Der § 14 <strong>der</strong> Satzung bestimmt, daß Anträge spätestens vierzehn<br />
Tage vor <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung bei dem Vorstand schriftlich<br />
einzureichen sind.<br />
Um dem Vorstand die Organisation zu erleichtern, wäre es sehr<br />
hilfreich, wenn Sie die beiliegende Antwortkarte möglichst<br />
umgehend, aber spätesten bis zum 27. Mai 2005, an die Anschrift des<br />
<strong>Verein</strong>s zurückschicken.<br />
Verabschiedung des Schulleiters<br />
des Ernst-Barlach-Gymnasiums<br />
Herrn Gero Birnbaum<br />
Von Joachim Raban<br />
Am 28. Januar 2005 wurde <strong>der</strong> Schulleiter des Emst-Barlach-<br />
Gym-nasium, Gero Birnbaum, mit 63 Jahren in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Die Veranstaltungen fanden in einem würdigen<br />
Rahmen statt. Morgens sagte die Schülerschaft ihrem Chef Ade.
Ab 11 Uhr waren dann <strong>der</strong> Vertreter des Ministeriums, <strong>der</strong> Schulrat,<br />
<strong>der</strong> Bürgermeister, die Lehrerschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein an <strong>der</strong><br />
Reihe. Herr Birnbaum stammt Ebersbach in Sachsen. Von 1949 bis<br />
1957 besuchte er die Volkschule <strong>und</strong> von 1957 bis 1961 die<br />
Oberschule. Im Jahre 1961 machte er das Abitur.<br />
An <strong>der</strong> Universität Rostock studierte er ab 1961. Er belegte für das<br />
Lehramt die Fächer Germanistik <strong>und</strong> Sport. Seinen Abschluß machte<br />
er 1965.<br />
Ab dem Jahre 1965 war er als Lehrer an <strong>der</strong> Polytechnische Oberschule<br />
in Selmsdorf angestellt. Sein Schwerpunkt war <strong>der</strong><br />
Sportunter-richt. Er war <strong>Verein</strong>strainer im Bereich <strong>der</strong> Leichtathletik<br />
<strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Ausbildung junger Athlethen für den Leistungssport<br />
beauftragt. In <strong>der</strong> Zeit von 1989 bis 1990 war er Trainer für<br />
Leichtathletik in Rostock.<br />
Ab 1990 wurde er zum Schulleiter in Selmsdorf berufen. Dieses Amt<br />
führte er bis 1991 aus.<br />
Seit 1991 ist er Schulleiter des neu geschaffenen Pro-Gymnasium in<br />
Schönberg. Im Jahre 1993 wurde dann das Pro-Gymnasium in ein<br />
Gymnasium umgewandelt. Auf Wunsch <strong>der</strong> Schülerschaft erhielt das<br />
Gymnasiums unter seiner Ägide den Namen Emst-Barlach-<br />
Gymnasium. Barlach war von 1848 bis 1888 Schüler <strong>der</strong> Realschule,<br />
Im Jahre 1995 wurde <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein für das Gymnasium gegründet.<br />
Herr Birnbaum ist Mitbegrün<strong>der</strong> des <strong>Verein</strong>s <strong>und</strong><br />
stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>.<br />
Der För<strong>der</strong>verein wünscht Herrn Birnbaum für die Zukunft alles<br />
Gute <strong>und</strong> er hofft, dass er dem <strong>Verein</strong> lange erhalten bleibt.<br />
Bericht des Schulleiters<br />
Von Gero Birnbaum<br />
Zum Schuljahr 2004/05 gab es wie<strong>der</strong> einmal organisatorische <strong>und</strong><br />
personelle Verän<strong>der</strong>ungen am Gymnasium. Alle Lehrer wurden per<br />
Erlass verpflichtet, bei gleichem Gehalt 2 St<strong>und</strong>en pro Woche mehr<br />
zu unterrichten. Bei den im Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
gleichzeitig drastisch sinkenden Schülerzahlen führte das in <strong>der</strong> Regel<br />
zu noch mehr Teilzeitarbeit bei Lehrern.
Am Ernst-Barlach-Gymnasium Schönberg stellte sich die Situation<br />
in dieser Frage etwas an<strong>der</strong>s dar. Erstmals wurden in diesem<br />
Schuljahr 4 fünfte Klassen eingeschult. Die Gesamtschülerzahl stieg<br />
dadurch auf 616.<br />
Der Kollege Kaiser beendete im Sommer 2004 sein Dienstverhältnis<br />
auf eigenen Wunsch. Er hat inzwischen ein Studium aufgenommen.<br />
Für ihn kam Frau Ulrike Rathke an die Schule, die den<br />
Religionsunterricht übernahm.<br />
Nach einer Dienstzeit von 10 Jahren verließ auch Frau Monika<br />
Pinkert (Frz/Bio) aus privaten Gründen die Schule <strong>und</strong> nahm eine<br />
Lehrtätigkeit in Nie<strong>der</strong>sachsen auf. Ihr Unterricht wurde von einigen<br />
Vertretungslehrern <strong>der</strong> Gymnasien Grevesmühlen <strong>und</strong> Gadebusch übernommen.<br />
Im September 2004 wurde das Dach <strong>der</strong> Turnhalle neu eingedeckt.<br />
Damit ist <strong>der</strong> gesamte Schulkomplex (Denkmalschutz!) mit<br />
„Biberschwänzen“ bedacht. Sehr wichtig war in diesem<br />
Zusammenhang eine Wärmedämmung <strong>der</strong> Decke, die sich in <strong>der</strong><br />
Folgezeit als sehr wirksam erwies <strong>und</strong> für den späteren Umbau <strong>der</strong><br />
Halle als Musikraum <strong>und</strong> Aula noch zusätzlich an Bedeutung<br />
gewinnen wird.<br />
Im Oktober begannen die Arbeiten an einem neuen Unterstand für<br />
die Fahrrä<strong>der</strong>. Neben umfangreichen Pflasterarbeiten, die den<br />
Schmutzeintrag wesentlich verringern, wurde eine farblich<br />
abgestimmte Metallkonstruktion mit Glasdach installiert. Dieses<br />
Projekt war <strong>der</strong> Anfang einer Neugestaltung des Außenbereichs <strong>der</strong><br />
Schule. Er ist in Absprache mit Lehrer- <strong>und</strong> Schülerrat bereits in seiner<br />
Komple xität von einer Landschaftsarchitektin geplant <strong>und</strong> wird in den<br />
nächsten Jahren realisiert.<br />
Am 8. Dezember 2004 legte Herr Marcus Hische (D/Ge), <strong>der</strong> am<br />
Gymnasium sein Referendariat absolvierte, sein 2. Staatsexamen ab.<br />
Seine Dienstzeit endete am 31.01.2005.<br />
Im Dezember sorgte eine bevorstehende Novellierung des Schulgesetzes<br />
für allgemeine Unsicherheit. Die für die Gymnasien vorgesehene<br />
Mindestgröße einer Dreizügigkeit (= 3 Klassen pro Jahrgang) ist dabei<br />
für den Standort Schönberg kein Problem <strong>und</strong> wird es auch in den<br />
nächsten 8 Jahren nicht sein. Da aber sowohl Grevesmühlen als auch<br />
Gadebusch schon seit 2 Jahren nur noch 2 Klassen pro Jahrgang<br />
eingeschult haben <strong>und</strong> auch perspektivisch keine gravierenden<br />
Än<strong>der</strong>ungen eintreten werden, denkt man dort über eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>
Einzugsbereiche nach. Da die vorhandene Schülerzahl konstant ist,<br />
würde das automatisch zu einer wesentlichen Verringerung <strong>der</strong> Schüler<br />
in Schönberg führen. Die Schulleitung <strong>und</strong> die Mitwirkungsgremien<br />
haben schon einige Initiativen ergriffen, um dies zu verhin<strong>der</strong>n, da es<br />
auch mit wesentlichen längeren Schulwegen verb<strong>und</strong>en wäre.<br />
Zusätzliche Brisanz in diese Problematik bringt die Absicht <strong>der</strong><br />
Regierungskoalition, die Schullaufbahn am Gymnasium erst mit <strong>der</strong> 7.<br />
Klasse zu beginnen. Dies wird als entscheidende Maßnahme zur<br />
Qualitätsverbesserung im Hinblick auf PISA-Studien gesehen. Nach<br />
meiner Meinung ist es ein großer Fehler, denn ein zusätzliches<br />
gemeinsames Lernen <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schüler in den Klassen 5 <strong>und</strong> 6 führt zu<br />
sehr heterogenen Lerngruppen, die eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> leistungsstarken<br />
Schüler nur noch theoretisch ermöglichen.<br />
Am 18.12.2004 fand nach 2 Jahren wie<strong>der</strong> ein Absolvententreffen statt.<br />
Über 170 ehemalige Schüler aller Abiturjahrgänge nutzten die<br />
Gelegenheit, sich mit Klassenkameraden <strong>und</strong> ehemaligen Lehrern zu<br />
treffen. Frau Zaharzewski <strong>und</strong> die aktuellen Abiturienten hatten das<br />
Treffen organisatorisch vorbereitet <strong>und</strong> durchgeführt. Der vielseitige<br />
Wunsch nach Fortführung dieser Tradition wurde ausgesprochen.<br />
Am 28.01.2005 habe ich nach 13 ½ Jahren meine Tätigkeit als<br />
Schulleiter des Gymnasiums beendet <strong>und</strong> trat in die Ruhephase <strong>der</strong><br />
Altersteilzeit über. Da es bei <strong>der</strong> Ausschreibung <strong>der</strong> Stelle terminliche<br />
Probleme <strong>und</strong> einen Wi<strong>der</strong>spruch gab, hat Frau Siegrid Guba (bisher<br />
meine Stellvertreterin) kommissarisch die Leitung <strong>der</strong> Schule<br />
übernommen.<br />
Feierst<strong>und</strong>e zum 75. Bestehen des Gymnasium<br />
Von G. Birnbaum<br />
Am 14.11.1929 wurde nach nur 16-monatiger Bauzeit das Gebäude<br />
<strong>der</strong> Bürgerschule auf Boyes Koppel eingeweiht. Vorausgegangen<br />
waren dem Bau über 15 Jahre von Antragstellungen, Ablehnungen,<br />
kontroversen Diskussionen über den Standort, politische <strong>und</strong><br />
wirtschaftliche Krisenzeiten <strong>und</strong> Kürzungen <strong>der</strong> Mittel.<br />
Beson<strong>der</strong>s Fritz Buddin engagierte sich für den Bau, den<br />
Regierungsrat Brückner aus Neustrelitz in einer für die damalige Zeit<br />
richtungsweisenden Projektierung in die Praxis umsetzte. Der
Backsteinbau, <strong>der</strong> zum Mittelpunkt eines neuen Ortsteiles von<br />
Schönberg wurde, vereinte Form <strong>und</strong> Inhalt in einer harmonischen<br />
Verbindung. Blickfang im Treppenhaus war damals wie heute eine<br />
Fensterfront mit Bleiverglasung, zu <strong>der</strong> alle Städte des Landes<br />
Mecklenburg-Strelitz jeweils ihr Wappen in farbiger Ausfertigung<br />
spendeten.<br />
Das Gebäude mit integrierter Turnhalle löste die seit Jahren<br />
anhaltenden unzumutbaren Zustände <strong>der</strong> Knaben- <strong>und</strong><br />
Mädchenschule. In 11 Räumen, die mo<strong>der</strong>n ausgestattet waren,<br />
konnte jetzt auch naturk<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> musischer Unterricht<br />
durchgeführt werden.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg wurde in dem Gebäude eine Zentralschule für<br />
den Raum Schönberg bis zur 8. Klasse untergebracht. Sie erhielt<br />
anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums 1954 den Namen Rudolf<br />
Hartmanns, eines Schönberger Landtagsabgeordneten. 1958 wurde<br />
daraus eine Polytechnische Oberschule, die den Schülern neben <strong>der</strong><br />
mittleren Reife in Klasse 10 Erfahrungen mit <strong>der</strong> praktischen Arbeit<br />
in Betrie-ben <strong>und</strong> Einrichtungen vermittelte. 1974, zum 50. Jubiläum,<br />
wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.<br />
Ab 1991 bezog das neu gegründete Progymnasium das Haus. Es<br />
wurde von Schülern aus Schönberg, Dassow, Selmsdorf, Lü<strong>der</strong>sdorf<br />
<strong>und</strong> Kalkhorst besucht. Ab 1996 kamen die Schüler aus Schlagsdorf<br />
<strong>und</strong> Carlow hinzu. Seit 1995 ist es ein voll ausgebautes Gymnasium,<br />
das im gleichen Jahr die ersten Abiturienten heranbildete. Im Mai<br />
2001 erhielt die Schule den Namen Ernst-Barlach-Gymnasium.<br />
Am 14.11.2004 fand eine Feierst<strong>und</strong>e anlässlich des 75-jährigen<br />
Bestehens des Gebäudes statt. Nach einem feierlichen<br />
Musikprogramm erinnerten Schulleiter Gero Birnbaum <strong>und</strong> Klaus-<br />
Peter Räsenhöft, <strong>der</strong> Vorsitzende des Heimatb<strong>und</strong>es, an die<br />
wechselvolle Geschichte <strong>der</strong> Schule. Als Ehrengäste konnten 3<br />
Frauen begrüßt werden, die in das damals neue Gebäude 1929<br />
eingeschult wurden.<br />
Die Projektgruppe „Denk mal“ unter Leitung von Frau Rathke<br />
übernahm Führungen durch das sanierte Schulhaus. Der För<strong>der</strong>verein<br />
unterstützte die Veranstaltung durch die Herausgabe einer Kopie <strong>der</strong><br />
Festschrift, die Fritz Buddin 1929 verfasst hatte.
„Warum wurden von 1945 bis 1947 aus<br />
Westmeckelburg Jugendiche<br />
festgenommen <strong>und</strong> abtransportiert?“<br />
Von Silvia Klinnert<br />
Fortsetzung des Artikels aus Heft 2/2004; es wurden dem Artikel<br />
hauptsächlich Teile entnommen, die sich mit den Schönberger<br />
Schülern Gerhard Brieger, Claus Hinrich Harms <strong>und</strong> Harald Kaglin<br />
befassen.<br />
4.2 Literaturauswertung von Zeugenberichten<br />
Nach Ende des Krieges 1945 <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> daraus resultierenden<br />
Besetzung durch die alliierten Besatzungsmächte begann die<br />
sowjetische Geheimpolizei damit, Teile <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung<br />
zu inhaftieren. Der NKWD suchte in Städten <strong>und</strong> Dörfern Häuser aus,<br />
die ihm geei-net erschienen, dort Menschen einzusperren <strong>und</strong> über<br />
ihre Vergangen- heit auszufragen. Gerhard Finn schreibt über die<br />
Verhaftungen, daß kein Schema erkennbar gewesen sei, wen man da<br />
eigentlich inhaf- tierte, „... wenn man davon absieht, daß alles<br />
verhaftet wurde, was den Sowjets gefährlich aussah o<strong>der</strong> in Zukunft<br />
eventuell gefährlich sein konnte.“ (14, S 15)<br />
Die meisten Inhaftierten hatten ihr Schicksal Denunzianten zu<br />
verdanken. Die Häuser <strong>der</strong> Geheimpolizei füllten sich mit<br />
Schuldigen wie auch mit Unschuldigen.<br />
Schuldig – die Mitglie<strong>der</strong> nazistischer Organisationen, jene<br />
Menschen, die durch die alliierten Kontrallratgesetze in Klassen<br />
eingeteilt wurden, so wie sie abgeurteilt werden sollten.<br />
Mit Unschuldigen meinen wir u. a. die vielen Jugendlichen, mit<br />
denen wir uns im einzelnen beschäftigt haben.<br />
Der geschichtliche Umstand bestand darin, daß Deutschland 1945<br />
bedingslos kapituliert hatte. Die Rechte lagen eindeutig bei den vier<br />
Besatzungsmächten; <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>satz bestand eben im Recht des<br />
Siegers, <strong>der</strong> also „pauschal internieren“ konnte, ob´s die Deutschen<br />
wollten o<strong>der</strong> nicht. (20, S. 10)<br />
Den Jugendlichen wurde in erster Linie die Mitgliedschaft im<br />
„Werwolf“ zur Last gelegt.
Die Jugendlichen waren durch ihre Tätigkeit im Volkssturm,<br />
Flakhelfer beispielsweise, für die Sowjets wohl faschistisch<br />
„verseucht“. Konnten sie den Aufbau in <strong>der</strong> östlichen Besatzungzone<br />
stören?<br />
In mehreren Quellen ist auch von internierten Wissenschaftlern <strong>und</strong><br />
Parteiangehörigen die Rede, politisch „An<strong>der</strong>sdenkenden“.<br />
Systematisch wurde also <strong>der</strong> Stalinismus nach Ostdeutschland<br />
gebracht.<br />
In <strong>der</strong> Haft selbst wurden die Häftlinge physischen <strong>und</strong> psychischen<br />
Qualen ausgesetzt. „Je nach Laune <strong>und</strong> Temperament wurde ich<br />
angebrüllt, gemein beschimpft, mit <strong>der</strong> Lampe angestrahlt o<strong>der</strong> st<strong>und</strong>enlang<br />
keines Wortes gewürdigt.“ (13, S.66)<br />
Während <strong>der</strong> Haft wurden dann sogenannte Militärtribunale<br />
durchgeführt, in denen ein „gerechtes Urteil“ gefällt werden<br />
sollte.Während dieser Prozesse wurden Anklageschriften vorgelesen<br />
sowie Geständnisse, von denen <strong>der</strong> Angeklagte nie ein Wort gesagt<br />
hatte, ja geahnt hatte. „Die Verurteilung erfolgte auf Gr<strong>und</strong> von<br />
Protokollen, die <strong>der</strong> Phantasie des Untersuchungsrichters<br />
entsprungen waren.“ (13, S. 110)<br />
Die Urteile waren nie<strong>der</strong>schmetternd für die Angeklagten. Es sind<br />
Fälle bekannt, wo Festgenommene zu 5-mal 25 Jahren Zwangsarbeit<br />
verurlteilt wurden. (13, S. 110)<br />
Nach dem Prozess wurden die Häftlinge in die sowjetischen<br />
Son<strong>der</strong>lager o<strong>der</strong> gleich in die UDSSR zur Zwangsarbeit deportiert.<br />
Diese Reparationsvariante („Verwendung deutscher Arbeit“ (1, S.<br />
30)) wurde in den Kontrollratsgesetzen festgelegt. Dort stand aber<br />
auch, daß die Deportation von Angehörigen <strong>der</strong> Zivilbevölkerung (1,<br />
S. 243) als Kriegsverbrechen anzusehen ist. Die Sowjets wollten also<br />
durch die Inhaftierungen <strong>und</strong> den daraus resultierenden<br />
„Geständnissen“ die Deportation legalisieren.<br />
An Hunger <strong>und</strong> unter dem physischen Druck starben viele, ob in den<br />
Lagern in <strong>der</strong> SBZ o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> UDSSR. Die, die in <strong>der</strong> UDSSR<br />
überlebten wurden als „Kriegsgefangene“ entlassen.<br />
Diejenigen, die aus <strong>der</strong> Haft in <strong>der</strong> SBZ entlassen wurden, erhielten<br />
ihren Entlassungsschein von <strong>der</strong> deutschen Polizei. Die<br />
Machenschaften des NKWD sollten im Verborgenen bleiben. (20, S.<br />
12)<br />
1951 wurde <strong>der</strong> LPD-Mann Arno Esch in <strong>der</strong> UDSSR ermordet, „wegen<br />
staatfeindlicher Umtriebe <strong>und</strong> Spionage.“ (13, S. 126)
Die Realität sah so aus: Esch hatte sich gegen die Übermacht <strong>der</strong> SED<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kommunisten aufgelehnt, daß er für den NKWD<br />
„interessant“ wurde. (Die Mutter von Esch lebte in Schönberg.)<br />
Zu bedenken bleibt bei allen Vorkommnissen: Warum kam es zu den<br />
Ereignissen in den Besatzungszonen ab 1945? Weil <strong>der</strong> Nationalsozialismus<br />
einen Krieg anzettelte, den nur ein paar Vertreter in<br />
Deutschland wirklich wollten.<br />
Nach Ende <strong>der</strong> Diktatur durch Hitler kam die an<strong>der</strong>e, die bis 1989<br />
wirkte. Ein Opfer bleibt immer die Mehrzahl <strong>der</strong> Bevölkerung, die<br />
immer wie<strong>der</strong> vor den Scherben <strong>der</strong> Geschichte steht.<br />
4.3 Ergebnisse unserer Befragungen<br />
Unsere Interviewpartner waren überwiegend Männer <strong>der</strong> Jahrgänge<br />
1928-1929. Da natürlich Vieles im Laufe <strong>der</strong> Jahre in Vergessenheit<br />
geraten ist, o<strong>der</strong> durch an<strong>der</strong>e Erlebnisse überdeck wurde, versuchen<br />
wir zusammenfassend die übereinstimmenden Aussagen<br />
aufzuzeigen. Die meisten Zeugen antworteten auf die Frage nach <strong>der</strong><br />
Art mit Werwolfverdacht o<strong>der</strong> Panzervernichtungstrupp (beides war<br />
vermutlich für den NKWD identisch).<br />
Über den „Werwolf“ wußten die Befragten nichts genaues o<strong>der</strong> gar<br />
nichts. Damit wird deutlich, daß die Verhaftungen wegen des<br />
Werwolfverdachts haltlos waren. Zu Festnahmen kam es in allen<br />
Besatzungszonen nach <strong>der</strong> bedingslosen Kapitulation. Die<br />
Festnahmen in Westmecklenburg erfolgten erst nach dem 1. Juli<br />
durch die sowjetische Be-satzungsmacht.<br />
Die Leute wurden nach <strong>der</strong> Festnahme zu Fuß, auf dem Ackerwagen,<br />
mit LKW <strong>und</strong> auf Traktoranhängern abtransportiert.<br />
Unter dem Eindruck <strong>der</strong> Berichte Betroffener gestaltete <strong>der</strong> Schüler<br />
<strong>der</strong> Klasse 11 B, Jan Bauer aus Schwerin, die Blätter<br />
1. Verhör beim NKW<br />
2. nach dem Verhör<br />
3. Transport ins KZ<br />
Bei den Verhören wurde in <strong>der</strong> Regel die Unterschrift von<br />
Protokollen erzwungen, die in russicher Sprache abgefaßt waren.<br />
Wurde auf einer Übersetzung bestanden, so hieß es: Alles wie du<br />
sagen, ist geschrieben.
„Ich bestand auf eine mündliche Übersetzung ins Deutsche. Nach<br />
einigen Androhungen von Gewalt <strong>und</strong> Transport nach Sibirien<br />
wurde vorgetragen:<br />
Frage:<br />
Kennst du die Brücke<br />
bei Dassow<br />
Protokollwie<strong>der</strong>gabe:<br />
Ja, ich wollte die Brücke bei Dassow sprengen.<br />
Antwort:<br />
Ja, ich kenne die Brücke<br />
bei Dassow<br />
O<strong>der</strong><br />
Frage: Antwort:<br />
Hast Du in Deinem In meinem Haus ist keine<br />
Haus eine Pistole Pistole versteckt, auch<br />
keine<br />
versteckt? an<strong>der</strong>en Waffen<br />
Protokollwie<strong>der</strong>gabe:<br />
In meine Haus Pistole <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Waffen versteckt.<br />
Das Protokoll hatte 16 handschriftliche Seiten. Es wurden nur 2<br />
übersetzt. Weil die Unterschrift verweigert wurde, erwachte ich aus<br />
<strong>der</strong> Ohmacht in einer Zelle im Gefängnis in Schönberg bei Gerhard<br />
Brieger. Später wurde mir klar, welche Bedeutung Geständnisse<br />
(auch Namensnennungen), Protokolle bei Verurteilungen hatten."<br />
(Harald Kaglin / vgl. auch - 12, S. 42)<br />
Zitat:<br />
Und welche Beweise wurden vorgelegt? Das Geständnis <strong>der</strong><br />
Verhafteten. Und die Untersuchungsrichter führten diese<br />
>Geständnisse< herbei. Aber wie kann man einen Menschen<br />
dazu bringen, sich zu einem Verbrechen zu bekennen, das er nie<br />
begangen hat? Nur auf eine Art - durch Anwendung von<br />
physischen Methoden <strong>der</strong> Beeinflussung, durch Folter,<br />
Beraubung des Bewußtseins, des Verstandes, <strong>der</strong> menschlichen<br />
Würde. Auf diese Weise wurden die >Geständnisse<<br />
erreicht.(12, S. 42)
Ein Gerichtsverfahren vor <strong>der</strong> Einlieferung in die Internierungslager<br />
fand bei keinem statt.<br />
Alle Zeitzeugen waren in einer nationalsozialistischen Organisation,<br />
wie viele Deutsche damals. Entwe<strong>der</strong> waren sie in <strong>der</strong> HJ ohne<br />
Position o<strong>der</strong> als Gefolgschaftsführer, o<strong>der</strong> im Deutschen Jungvolk,<br />
als Zugführer, Hauptjungzugführer, Fähnleinführer o<strong>der</strong><br />
Jungstammführer. Sie würden nach <strong>der</strong> "Direktive 38" als<br />
Min<strong>der</strong>belastete gelten, die nicht interniert werden sollten, wenn<br />
ihnen keine an<strong>der</strong>en strafwürdigen Handlungen nachgewiesen<br />
würden.<br />
"Der LKW-Transport dauerte ca. zwei St<strong>und</strong>en. Der<br />
Güterwagentransport ca. 10 St<strong>und</strong>en. Die Bedingungen waren<br />
absolut menschenunwürdig. Kein Essen, kein Trinken, keine<br />
Toiletten, keine Sitz- o<strong>der</strong> Liegemöglichkeiten, kalt <strong>und</strong> zugig."<br />
(Claus Harms)<br />
Daran ist zu erkennen, wie katastrophal die Transportbedingungen<br />
gewesen sein müssen.<br />
Auf die Frage nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Jugendlichen in den Son<strong>der</strong>lagern,<br />
wurden sehr unterschiedliche Angaben gemacht. Es war sicher schwer<br />
zu überschauen, wie viele Jugendliche in den Lagern waren. Die<br />
Angaben schwanken sehr stark. Zeugen berichten von 150 - 1000<br />
Jugendlichen in Lagern.<br />
Die Verbindungsaufnahme mit <strong>der</strong> Außenwelt war den<br />
Lagerinsassen verboten, einige schafften es aber, heimlich<br />
Nachrichten an ihre Familien zu schicken.<br />
Dem Schüler Claus Harms (1928) gelang es im Juli/August 1945 drei<br />
Zeichnungen <strong>und</strong> etwa neun Kassiber an seine Mutter aus dem<br />
Gefängnis in Schönberg zu schmuggeln, die er uns als Kopien<br />
anvertraute (" ... nun macht was aus den Sachen ...") (C. H.)<br />
ohne Datum (vermutl. 19.8.45)<br />
Liebe Mutti!<br />
Liebe Helga!<br />
Unser weiteres Schicksal hat sich nun entschieden, wir werden abtransportiert<br />
nach Neubrandenburg zur endgültigen Verurteilung.<br />
Montag gehts höchstwahrscheinlich los. Ich werde, sobald sich mir<br />
irgendeine Gelegenheit bietet, versuchen zu fliehen. Dr. Marung<br />
kommt auch mit. Wir sind augbl. 8 Jungen, <strong>der</strong> einzige Trost für<br />
mich. Ich hätte eigentlich noch meinen Monteuranzug <strong>und</strong> ein
paar Stiefel benötigt. Mache Dir um mich keine unnötigen Sorgen,<br />
wenn es eben sein muß, daß wir auf ein paar Jahre nach Rußland<br />
kommen, so müssen wir eben mitmachen.<br />
Nun sei Du liebe Mutti <strong>und</strong> Du liebe Helga <strong>und</strong> in vielleicht nicht allzu<br />
langer Zeit auch Gerda.<br />
Ich hoffe trotz alle dem noch auf ein baldiges Wie<strong>der</strong>sehen. Augbl.<br />
fühle ich mich ganz wohl. (Ich bin ja jetzt unter Kameraden)<br />
Frau M. Harms<br />
Schönberq<br />
Kalter Damm 27<br />
(Anmerkung von Claus Harms: Gerda, meine 2.Schwester befand sich<br />
damals in Lübeck. Meine Hoffnung war immer gewesen, daß die<br />
Englän<strong>der</strong> - sie hatten damals Lübeck besetzt - wie<strong>der</strong> Teile von<br />
Mecklenburg besetzen würden, <strong>und</strong> damit würde auch Gerda wie<strong>der</strong><br />
zurück nach Schönberg kommen.)<br />
Gefängnis in Schönberg Claus Harms<br />
Claus Harms schreibt dazu: "Für einen Nichtbeteiligten wirken<br />
sie vermutlich naiv. Aber hier muß man zwischen den Zeilen<br />
lesen, um
herauszufinden, wie deprimiert <strong>und</strong> nie<strong>der</strong>geschlagen mein Zustand<br />
oft war <strong>und</strong> trotzdem habe ich versucht meine Familie zu trösten."<br />
Entgegen dem Bericht von Hans Stollhans in den Lübecker<br />
Nachrichten vom 6. April 1990, Seite 3, spürten wir ihn als<br />
Überlebenden auf. Die meisten <strong>der</strong> von uns befragten Zeitzeugen<br />
wurden zwischen 1947 <strong>und</strong> 1948 wie<strong>der</strong> aus Fünfeichen <strong>und</strong><br />
Sachsenhausen durch die deutsche Polizei entlassen, wie aus den<br />
Bescheinigungen ersichtlich ist.<br />
An<strong>der</strong>e waren in sechs Wochen dauernden Eisenbahntransporten in<br />
schwerbewachten Güterwaggons ab Januar 1947 in<br />
Deportationslager nach Westsibirien verschleppt worden. "Auf <strong>der</strong><br />
Fahrt über Brest-Litowsk wurden bis Moskau die Bretter <strong>der</strong><br />
Waggons mehrmals abgeklopft, um einen vorbereiteten Ausbruch zu<br />
entdecken. Obwohl vor dem Abtransport aus Neubrandenburg am<br />
31.01.1947 allen Verschleppten alle Metallgegenstände (auch<br />
Knöpfe, Haken <strong>und</strong> Ösen von Rucksäcken usw.) abgenommen<br />
wurden, erfolgte ein Versuch mit einem angeschliffenen Löffelstiel<br />
den Waggonboden zu durchschneiden, <strong>der</strong> vor Brest-Litowsk<br />
mißglückte." (Harald Kaglin)<br />
Literaturverzeichnis<br />
01 Das Potsdamer Abkommen: Dokumentensammlung. Berlin;<br />
Staatsverlag, 1975. –352 S.<br />
12 Die Geheimrede Chruschtschows: Über den Personenkult <strong>und</strong><br />
seine Folgen. (1965) –Berlin, 1990. –128 S.<br />
13 Fricke, Karl-Wilhelm: Politik <strong>und</strong> Justiz in <strong>der</strong> DDR. –Köln,<br />
1979. –676 S.<br />
14 Finn, Gerhard: Die politischen Häftlinge <strong>der</strong> Sowjetzone 1945<br />
bis 1959. –Pfaffenhofen, 1960. –243 S.<br />
17 Schultze-Naumann, Joachim: Mecklenburg 1945. –München<br />
1989. –363 S.<br />
18 Range, Hans-Peter: Das Konzentrationslager Fünfeichen 1945-<br />
1948: Ein Mecklenburger Geschichtsbild / hrsg. von <strong>der</strong> Landsmannschaft<br />
Mecklenburg e.V. –Ratzeburg, 1989. – 56 S.<br />
20 Fünfeichen 1945-1948: Briefe Betroffener <strong>und</strong> Hinterbliebener.<br />
–Neubrandenburg, 1990. –128 S.
R<strong>und</strong>e Geburtstage<br />
Der Vorstand des För<strong>der</strong>verein des Emst-Barlach-Gymnasium übermittelt<br />
seinen Mitglie<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Geburtstage zwischen dem<br />
l. November 2004 <strong>und</strong> dem 31. März 2005<br />
liegen, die herzlichsten Grüße <strong>und</strong> wünscht ihnen weiterhin alles<br />
Gute, vor allem Ges<strong>und</strong>heit. Mit seinen Wünschen verbindet <strong>der</strong><br />
Vorstand seinen Dank für die langjährige Treue zum <strong>Verein</strong> <strong>und</strong><br />
hofft, dass sie ihm auch weiterhin verb<strong>und</strong>en bleiben.<br />
Er gratuliert:<br />
Frau Rosa Räsenhöft zum 90.Geburtstag<br />
Frau Gerda Vester zum 70. Geburtstag<br />
Frau Dr.Ursula Willenberg zum 75. Geburtstag<br />
Frau Marie-Luise Witt-Frerichs zum 70. Geburtstag<br />
Herrn Hans-Heinrich Retelsdorf zum 75. Geburtstag<br />
Herrn Heinz Schweimer zum 75. Geburtstag<br />
Herrn Hans-Heinrich Wigger zum 75. Geburtstag<br />
Herrn Friedrich Willert zum 70. Geburtstag<br />
Als neue Mitglie<strong>der</strong> im Jahre 2004 begrüßen wir:<br />
Frau Kerstin Mau<strong>der</strong>er 23936 Grevesmühlen Ploggenseering 62<br />
Herrn René Bohnsack 23558 Lübeck Moislinger Allee 4<br />
Herrn Rainer Lü<strong>der</strong>s 23923 Herrnburg Forstweg 25<br />
Herrn Malte Rusko 23923 Herrnburg Forstweg 16<br />
Zum Ende des Jahre 2004 ausgeschieden sind:<br />
Frau Doris Garbe 23942 Dassow<br />
Herr Jürgen Ollmann 23909 Ratzeburg<br />
Ehepaar Tretow 23936 Grevemühlen<br />
Verstorben sind:<br />
Herr Klaus-Peter Hoepke 76275 Ettlingen<br />
Herr Hans Scharenberg 22941 Bargteheide
Aus Schönberg <strong>und</strong> Umgebung<br />
Von Joachim Raban<br />
Vor 80 Jahren wurde im März die Freiwillige Schönberg gegründet.<br />
Die Gündungsversammlung fand im Hotel „Wischendorf“ statt, das<br />
an <strong>der</strong> Ecke Markt-Sabower Straße, heute Fritz-Reuter-Straße, lag. In<br />
dem Haus ist zur Zeit ein Schlecker-Markt untergebracht.<br />
In <strong>der</strong> Schönberger Feuerwehr sind vier<strong>und</strong>vierzg Kameraden aktiv.<br />
Zwölf Mitglie<strong>der</strong> sind in <strong>der</strong> Reservetruppe <strong>und</strong> außerdem hat die<br />
Wehr acht Ehrenmitglie<strong>der</strong>. Der Jugendwehr „Ernst Busch“ gehören<br />
dreizehn Mädchen <strong>und</strong> Jungen an. Ernst Busch war Stellmacher in<br />
Schönberg. Er kam in den vierziger Jahren bei dem Brand des<br />
Retelsdorfschen Gehöft an <strong>der</strong> Verbindungsstraße nach Ratzeburg in<br />
Raddingsdorf ums Leben.<br />
*<br />
Am Dienstag den 14. Dezember 2004 ist die Autobahnteilstrecke<br />
zwischen Lübeck-Genin <strong>und</strong> Schönberg eröffnet worden, am Vormittag<br />
für die Prominenz, am Nachmittag für Je<strong>der</strong>mann. Alle waren<br />
begeistert. Der zukünftige Rastplatz zwischen Lü<strong>der</strong>sdorf <strong>und</strong><br />
Schönberg erhält den Namen „Schönberger Land“. Die letzte Lücke<br />
<strong>der</strong> A 20 zwischen Lübeck <strong>und</strong> Stettin wird im Jahre 2005<br />
geschlosssen.<br />
Nach <strong>der</strong> ersten Freude über die Autobahn kam <strong>der</strong> Ärger mit dem<br />
Lärm. Betroffen sind Schönberg <strong>und</strong> die Gemeinden Lü<strong>der</strong>sdorf,<br />
Niendorf, Groß <strong>und</strong> Klein Siemz, Lockwisch, Roduchelsdorf,<br />
Sabow, Törpt, Bechelsdorf, Duvenest <strong>und</strong> Neuleben (Klein <strong>und</strong> Groß<br />
Mist) Die Fahrgeräusche lagen stellenweise mit bis zu 80 Dezibel<br />
für Lastwagen <strong>und</strong> mit 76 Dezibel für Autos weit über den<br />
herkömmlichen Werten. Für Wohngebiete sind 57 Dezibel<br />
zugelassen.<br />
Woran lag es? Der Fahrbahnbelag besteht aus Beton, <strong>der</strong> mit dem so<br />
genannten Besenquerstrich - quer zur Fahrrichtung – versehen war.<br />
Der Besenquerstrich ist seit Ende <strong>der</strong> 80-iger Jahre überholt.<br />
Verantwortlich sind entwe<strong>der</strong> die DEGES (Deutsche Einheit<br />
Fernstraßenplanungs- <strong>und</strong> Bau-Gesellschaft) o<strong>der</strong> die Baufirma.<br />
Bisher ist nicht geklärt, wer verantwortlich ist. Bis <strong>der</strong> Streit beendet<br />
ist, müssen sich die Anwohner wohl in Geduld fassen.
Im Amt „Schönberger Land“ sind die Städte Schönberg <strong>und</strong> Dassow<br />
sowie 65 Dörfer zusammengeschlossen. Alle Bürgermeister versehen<br />
ihr Amt ehrenamtlich.<br />
Schönberg hat seit <strong>der</strong> Fusion <strong>der</strong> Stadtverwaltung mit <strong>der</strong><br />
Amtsverwaltung im Jahre 2004 also keinen hauptamtlichen<br />
Bürgermeister mehr. Die eingesparten Verwaltungskosten kommen<br />
<strong>der</strong> Stadt zugute.<br />
Am 13. Juni 2004 wurde Michael Heinze (PDS) zum ehrenamtlichen<br />
Bürgermeister gewählt. Er wohnt in Schönberg. Seine hauptamtliche<br />
Vorgängerin war Jutta Piontek. Sie ist in Gadebusch ansässig.<br />
*<br />
In Wahrsow entsteht durch teilweisen Neubau <strong>und</strong> teilweise<br />
Sanierung eine Ganztagsschule. Außerdem erhält die Gemeinde ein<br />
Gewerbegebiet mit Anchlußstelle an die Autobahn.<br />
*<br />
Das ODS-Werk (Optical Disc Service) im Gewerbegebiet von<br />
Dassow produziert Cds <strong>und</strong> DVDs. Nach eigenen Angaben ist es die<br />
größte Produktionsstätte in Europa.<br />
*<br />
Die Mebak Metallbau konnte im Jahre 2004 trotz <strong>der</strong> Stahlkrise ihren<br />
Umsatz steigern. Die Mebak beliefert in erster Linie die Möbel- <strong>und</strong><br />
Schiffsbauindustrie. Sie fertigt Treppen, Gelän<strong>der</strong> <strong>und</strong> Rahmen für<br />
Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen an. Die Firma liegt an <strong>der</strong> Straße nach<br />
Klein Siemz.<br />
*<br />
Im Turm <strong>der</strong> St.-Laurentius Kirche in Schönberg klafft von <strong>der</strong><br />
Glockenluke abwärts ein meterlanger, handbreiter Riss. Ein Rütteln<br />
durch vorbeifahrende Lastwagen kann weitere Schäden verursachen.<br />
*<br />
Die schwedische Kleinstadt Färgelanda aus <strong>der</strong> Nähe von Göteborg<br />
hat Kontakt mit Schönberg aufgenommen. Acht Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
machten sich ein Bild über Land <strong>und</strong> Leute in Schönberg. Die Gäste<br />
aus Schweden besuchten das Volksk<strong>und</strong>emuseum, die Feuerwehr, die<br />
Schulen, das Bechelsdorfer Schulzenhaus <strong>und</strong> das Unternehmen<br />
Palmberg Büromöbel. Man erhofft sich eine Städtepartnerschaft.
Der Ortsbeirat Schönberg wurde wie<strong>der</strong> ins Leben gerufen.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> ist Joachim Mozar aus Groß Bünsdorf.<br />
*<br />
Wird es in Kürze eine Regionalwährung in Form des „Maurinetalers“<br />
geben? Am 7. März dieses Jahres hielt Dr. Margrit Kennedy im Hotel<br />
Paetau einenVortrag über das Thema „Regio ergänzt Euro – ein neuer<br />
Weg zu nachhaltigem Wohlstand.“ Wie das funtioniert zeigt das<br />
Städtchen Prien in Bayern. Die Einheimischen kaufen die<br />
Regionalwährung, den „Chiemgauer“ beim „Bankverein<br />
Chiemgauer“. Sie können dann mit den „Chiemgauern“ in den<br />
Geschäften, die sich <strong>der</strong> Aktion angeschlossen haben, einkaufen. Da<br />
die Geschäfte wie<strong>der</strong>um mit <strong>der</strong> Regionalwährung zahlen, bleibt das<br />
Geld in einem regionalen Kreislauf. Inzwischen haben sich im<br />
Chiemgau 180 Geschäfte <strong>der</strong> Iniatiative angeschlossen. Die Tendenz<br />
ist steigend.<br />
Vielleicht läßt sich mit dem Maurinetaler eine Kapitalabwan<strong>der</strong>ung<br />
nach Lübeck verhin<strong>der</strong>n, um die eigene Wirtschaft zu stärken.<br />
*<br />
Die Stadt Schönberg hofft, daß sich in dem Gewerbegebiet „Sabower<br />
Höhe“ neue Firmen ansiedeln. Am Donnerstag, den 24. Februar,<br />
schuf die Stadtvertretung die planungsrechtlichen Voraussetzungen<br />
für die Erweiterung.<br />
*<br />
Die WISU (Wirtschafts- <strong>und</strong> Interessenvereinigung Schönberger<br />
Unternehmen) hat die 38-jährige Ulrike Säcker zur neuen<br />
Vorsitzenden gewählt. Sie unterhält in <strong>der</strong> August-Bebel-Straße ein<br />
Schuhgeschäft. Stellverteterin ist Bärbel Schrö<strong>der</strong> aus Ollndorf,<br />
Schriftführer Rechtanwalt Axel Kolbe aus Schönberg <strong>und</strong> Kassenwart<br />
Joachim Zan<strong>der</strong> aus Schönberg.<br />
*<br />
Die von <strong>der</strong> Regierung geplante Än<strong>der</strong>ung des Schulgesetzes löste bei<br />
den Dassower Kommunalpolitiker <strong>und</strong> Eltern Sorgen um den Erhalt<br />
<strong>der</strong> Regionalschule aus.
17.6.05<br />
(Freitag)<br />
20.00 Uhr<br />
(Musik-)Sommerliche Serenade auf<br />
dem Kirchplatz mit Volkslie<strong>der</strong>n für<br />
Chor <strong>und</strong> Zuhörer, von Gerd Froesch<br />
gesetzt für kleines Orchester<br />
Eröffnungskonzert mit Werken von<br />
Schütz, Brahms, Mendelssohn, Bach<br />
St.-Laurentius-Kirche<br />
Schönberg / Mecklenburg<br />
jeden Dienstag 20.00 Uhr<br />
Musik & Kunst<br />
Lehrer <strong>und</strong> Chor <strong>der</strong><br />
Kreismusikschule<br />
„Carl Orff“, Relia<br />
Paul<br />
NDR-Chor, Leitung:<br />
Morten Schuldt-Jensen<br />
21.6.05<br />
20.00 Uhr<br />
anschließend Ausstellungseröffnung Hans-Jürgen Wolff:<br />
„broken glass“<br />
24.6.05 Openair zum Stadtfest bzw. FFW- Lübecker<br />
(Freitag) nach<br />
Sonnenunterg<br />
ang<br />
Jubiläum<br />
Händel: Wassermusik,<br />
Feuerwerksmusik mit Höhenfeuerwerk<br />
Bläserensemble,<br />
Leitung: Christoph<br />
D. Minke<br />
26.6.05<br />
(Sonntag)<br />
10.00 Uhr<br />
Musikalischer Gottesdienst<br />
mit doppelchörigen Motetten<br />
Kirchenchor St.<br />
Laurentius Schönberg,<br />
Leitung <strong>und</strong> Orgel:<br />
Christoph D. Minke<br />
28.6.05 Cembalo-Recital „Glanzlichter <strong>der</strong> Jörg Becker<br />
20.00 Uhr Cembalo-Literatur aus Deutschland,<br />
Italien <strong>und</strong> Frankreich“<br />
5.7.05<br />
20.00 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
mit Werken von Krebs <strong>und</strong> Brahms<br />
Christoph D. Minke<br />
an <strong>der</strong> historischen<br />
Winzer-Orgel<br />
12.7.05<br />
20.00 Uhr<br />
Blechbläserquartett Dresden<br />
19.7.05<br />
20.00 Uhr<br />
26.7.05<br />
20.00 Uhr<br />
2.8.05<br />
20.00 Uhr<br />
Lauren Newton:<br />
“voices in the night”<br />
Violin-Recital<br />
Ein Abend für<br />
Stimme allein<br />
Martina Trumpp<br />
Alte Musik aus Frankreich vent et cordes<br />
(Schwerin): Flöte,<br />
Flöte, Gambe <strong>und</strong><br />
Cembalo<br />
anschließend Ausstellungseröffnung Gemälde von H. Adam
9.8.05<br />
20.00 Uhr<br />
16.8.05<br />
20.00 Uhr<br />
18.8.05<br />
(Donnerstag)<br />
20.00 Uhr<br />
23.8.05<br />
20.00 Uhr<br />
30.8.05<br />
20.00 Uhr<br />
6.9.05<br />
20.00 Uhr<br />
13.9.05<br />
20.00 Uhr<br />
17.9.05<br />
20.00 Uhr<br />
Kammerphilharmonie<br />
Hamburg<br />
mit Werken von Bacewicz,<br />
Mendelssohn <strong>und</strong> Brahms<br />
Quartett & Sologesang<br />
mit Werken u.a. von M. Schlenker<br />
(nach Fontane-Texten)<br />
Violine: Arndt Auhagen,<br />
Leitung:<br />
Burkhard Matthes<br />
Abraxas Streich-<br />
Quartett, Wolfram<br />
Teßmer (Bariton)<br />
Neue Musik Toon Fret (Flöte),<br />
Thomas Dieltjens<br />
Heinavanker mit Musik <strong>der</strong><br />
Renaissance<br />
Stumm-Film<br />
mit Musik live<br />
Saxofon-�<br />
Quod libitum<br />
Frank Martin:<br />
aus „Lieben <strong>und</strong> Leiden des<br />
Cornets Christoph Rilke“<br />
Johannes Brahms:<br />
Ein Deutsches Requiem<br />
Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten. Stand: 23.02.10<br />
(Klavier)<br />
Vokalensemble Tallinn<br />
(Estland)<br />
Leitung: Margo Kõlar<br />
Saxophonquartett<br />
„Interstellar“<br />
Vokalensemble ernst &<br />
heiter<br />
Veronika Otto, Kofi<br />
Rocco<br />
Yvonne Schouenborg, Alt,<br />
Monika Borchfeldt, Sopran,<br />
Wolfram Teßmer, Bariton<br />
Kirchenchor St. Laurentius<br />
Schönberg,<br />
Kammerchor des Zingster<br />
Singkreises (Einstudierung:<br />
KMD Hans-Peter Günther),<br />
Strelitzer Kammerorchester,<br />
Leitung: Christoph D. Minke
Adressen für den Kartenverkauf<br />
für den<br />
neunzehnten Schönberger Musiksommer<br />
Buchhandlung Hempel<br />
Marienstraße 2<br />
23923 Schönberg<br />
Tel. 038828 / 21543<br />
Fax. Buchhandlung.Hempel@t-online.de<br />
Klassik-Kontor<br />
Aegidienstraße 8<br />
23552 Lübeck<br />
Tel. 0451 / 70 59 76<br />
Pressezentrum<br />
Breite Straße 79<br />
23552 Lübeck<br />
Tel. 0451 / 799 60-70<br />
Musikhaus E. Robert<br />
Breite Straße 29<br />
23552 Lübeck<br />
Tel. 0451 / 760 86<br />
Ostseebad<br />
Boltenhagen<br />
Kurverwaltung<br />
Ostseeallee 4<br />
Tel. 038825 / 3600<br />
Fax. 038825 / 360 30<br />
Fremdenverkehrsbüro<br />
Schloßstraße 34<br />
23948 Klütz<br />
Tel. 038825 / 22295<br />
Dassow „Tor zur<br />
Welt“<br />
Lübecker Straße 4<br />
23942 Dassow<br />
Tel. 038826 / 800 75<br />
Fax. 038826 / 800 76<br />
Herausgeber..: Vorstand des „För<strong>der</strong>verein Ernst-Barlach-<br />
Gymnasium<br />
Schönberg e. V.“, Goetheplatz 5, 23923 Schönberg<br />
Layout...........: Dr. Joachim Raban, Birkbusch 18, 23911 Ziethen<br />
Druck............: Korn’s Drucksachen, Schrangenstraße 23, 23909<br />
Ratzeburg<br />
Bild: Claus Hinrich Harms