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Förderverein Ernst-Barlach-Gymnasium Schönberg eV

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Begrüßung durch unseren damaligen Klassenvertreter Manfred<br />

Steiniger und einer kleinen Rede des jetzigen Direktors des<br />

<strong>Schönberg</strong>er <strong>Gymnasium</strong>s, Herrn Birnbaum, dem wir zu besonderem<br />

Dank verpflichtet sind, denn er hatte musikalische Einlagen mit<br />

seinen Schülern organisiert. Den Festvortrag hielt unser damaliger<br />

Klassenlehrer, Herr Maronde. Es seien hier nur einige wesentliche<br />

Gedankengänge seiner Rede skizziert. Zunächst erinnerte er an<br />

seinen eigenen Abitur Jahrgang und führt aus:<br />

„Ich kann nicht umhin, an die vielen jungen Menschen zu<br />

denken, die einmal -genau wie ihr heute- die Abschiedsworte am<br />

Ende ihrer Schulzeit hörten, die voller Hoffnung und mit dem<br />

Schwung ihrer Jugend den Weg ins Leben gehen wollten, um dann<br />

aus einem Krieg, dessen Ziele nicht die ihren waren, niemals<br />

wiederzukehren. Es überlebten von 21 Abgängern der Stettiner<br />

Schule weniger als die Hälfte.“<br />

Im weiteren ging der Festredner auf die politischen Verhältnisse in<br />

der DDR in den anfänglichen 50-er Jahren ein und schilderte<br />

anschaulich die Konsequenzen der 2. Parteikonferenz der SED, die<br />

den "raschen Aufbau des Sozialismus" beschlossen hatte. So unter<br />

anderem die Benachteiligung der jungen Menschen, deren „soziale<br />

Herkunft“ nicht in das ideologische sozialistische Korsett paßte. So<br />

führte er weiter aus, dass diese Repressalien auch ihn selbst in eine<br />

Zwangslage brachten, denn es wurde im Jahrgang 1953 von ihm<br />

gefordert, zwei Schülern das Abitur zu verweigern, nur weil der eine<br />

Großbauernsohn war und der andere sich in der evangelischen<br />

Jugend engagierte. Dieser Konflikt führte dazu, daß Herr Maronde<br />

angedroht wurde, aus dem Schuldienst als untragbar entlassen zu<br />

werden und sich ein Jahr in der Produktion bewähren müsse.<br />

Herr Maronde griff den Schlußsatz seiner Rede an uns Abiturienten<br />

des Jahrgangs 1952 auf, er führte damals aus: „Von ganzem Herzen<br />

wünsche ich euch ein Leben in Gesundheit, Glück und Frieden in<br />

einem einheitlichen, friedliebenden Deutschland!“ Die Besonderheit<br />

dieses Satzes liegt sicher darin, dass es die amtliche Phraseologie der<br />

DDR war, die er formuliert hatte, nicht etwa die Zukunftsvision eines<br />

geeinten Deutschlands in Freiheit.<br />

Herr Maronde brachte dann noch einmal seine Freude zum Ausdruck,<br />

eine solche Wiedersehensveranstaltung erleben zu dürfen, die Zeit

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