1 Ausstellung des BBK Landesverband Bayern München, Balanstr ...
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linke Seite: Michael Sailstorfer „Baum“,<br />
rechts: eine zweiteilige Arbeit von Alfons Lachauer<br />
(Staatliches Bauamt Passau),<br />
darunter eine Bodenarbeit von Siegfried Kreitner<br />
baumaßnahmen weiterhin gemeinsam mit<br />
bildenden Künstlern zu gestalten.<br />
Im Rahmen eines Kunstwettbewerbes, den<br />
das Staatliche Bauamt Passau für einen<br />
Hochschulbau der Technischen Universität<br />
<strong>München</strong> auslobte, hat aktuell der in Niederbayern<br />
gebürtige Künstler Michael Sailstorfer<br />
aus Berlin ein außergewöhnliches Kunstobjekt<br />
realisiert: Zwei Großfotos (ca. 3 x 5 m)<br />
in der Eingangshalle <strong>des</strong> Wissenschaftszentrums<br />
im Kompetenzzentrum für Nachwachsende<br />
Rohstoffe in Straubing dokumentieren<br />
die Aktion eines in den Himmel katapultierten<br />
Baumes. Auf dem ersten Foto ist ein ruhender<br />
Baum in freier Landschaft zu sehen.<br />
Das zweite Foto zeigt dieselbe Einstellung<br />
mit fliegendem Baum. Um unter Realbedingungen<br />
aufnehmen zu können, hat Sailstorfer<br />
einen acht Meter hohen Laubbaum samt<br />
Wurzeln mit einem Druckluft-Triebwerk als<br />
Treibsatz etwa sechs Meter hoch in die Luft<br />
katapultiert und diesen Moment im Foto festgehalten.<br />
Die Dynamik in diesem Bild soll<br />
symbolisch auf das Aufgabenfeld <strong>des</strong> neuen<br />
Forschungszentrums hinweisen, insbesondere<br />
wenn bei dem Akt <strong>des</strong> Abhebens die Energie,<br />
die in Natur und Pflanzen steckt, mit<br />
Hilfe der Forschung, die in dem neuen Haus<br />
stattfindet, freigesetzt wird.<br />
Baudirektor Norbert Sterl, Bereichsleiter Hochbau<br />
am Staatlichen Bauamt Passau, zur Präsentation<br />
<strong>des</strong> Bildban<strong>des</strong> „Kunst am Campus 1981 – 2008“<br />
(Die Sammlung der Universität Passau, Dietmar<br />
Klinger Verlag, ISBN 978-3932949-77-7) an der<br />
Universität Passau am 5. November 2008<br />
künstlergilde ulm<br />
in Passau<br />
Die Künstlergilde Ulm wurde 1919 gegründet<br />
und feiert dieses Jahr ihr 90-jähriges<br />
Bestehen. Der Verein organisiert durchschnittlich<br />
6 <strong>Ausstellung</strong>en im Jahr, bietet im<br />
Rahmen der Ulmer Schule, die dem Verein<br />
angegliedert ist, zahlreiche Workshops an<br />
und engagiert sich in der Jugendförderung.<br />
Seit 2003 besteht mit dem <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
e.V. und dem Kulturmodell Passau ein<br />
regelmäßiger Austausch im Rahmen der<br />
Druckgraphikausstellungen. 2009 sind 15<br />
Mitglieder der Künstlergilde Ulm mit Malerei,<br />
Druckgrafik, Fotografie, Plastiken und<br />
Skulpturen zu Gast in Passau. 2010 wird es<br />
während <strong>des</strong> Donaufestes eine Gegenausstellung<br />
<strong>des</strong> <strong>BBK</strong>s in Ulm geben. Informationen<br />
über die Künstlergilde sind auch zu finden<br />
unter www.kuenstlergilde.telebus.de<br />
Ausstellende KünstlerInnen: Danica Liebig,<br />
Elke Traue, Felix Burge, lIlse Ploetz, Inge<br />
Luible, Ingrid Vehring, Jaksa Kraguly,<br />
Johanna Hoffmeister, Michael Bückle, Renate<br />
Reiner, Sepp Luible. Susanne Döttinger,<br />
Tilly Maier, Ulrike von Quast<br />
siegfried kreitner<br />
Kulturpreisträger der Dr. Franz und<br />
Astrid Ritter-Stiftung<br />
Nicht nur in Insiderkreisen ist er schon lange<br />
bekannt: Siegfried Kreitner, der durch originelle<br />
minimalkinetische Objekte in zahlreichen<br />
<strong>Ausstellung</strong>en auf sich aufmerksam<br />
gemacht hat. Jetzt wird der Künstler, der in<br />
Mirskofen bei Landshut und in <strong>München</strong><br />
lebt, mit dem Kulturpreis der Dr. Franz und<br />
Astrid Ritter-Stiftung in Straubing ausgezeichnet.<br />
Neben dem „Junge-Kunst-Preis“<br />
der Sparkasse ist dies der einzige Kunstpreis<br />
Ostbayerns. Die Stiftung gab gestern in<br />
Straubing den Preisträger bekannt. 51 Künstler<br />
hatten sich um die Ehrung beworben.<br />
Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und der<br />
Künstler erhält eine Einzelausstellung. Sie<br />
findet vom 27. Juni bis 2. August im Weytterturm<br />
statt. Einen Tag zuvor wird der Preis<br />
übergeben. Was wird er mit dem Preisgeld<br />
machen? „Natürlich freue ich mich sehr über<br />
die Anerkennung. Seit langer Zeit habe ich<br />
einen neuen Atelierbau geplant. Dafür spare<br />
ich. Er rückt jetzt näher“, sagte Siegfried<br />
Kreitner gestern zur PNP.<br />
Jury lobte Verbindung von Kunst und<br />
Technik<br />
Die Jury begründet ihre Wahl: „Die minimalkinetischen<br />
Objekte von Siegfried Kreitner<br />
stellen in einer faszinierenden Art und<br />
Weise eine Verbindung her zwischen Kunst<br />
und Technik, Kreativität und Perfektion,<br />
zwischen Ratio und Emotio. Die Arbeiten<br />
Kreitners erzählen nicht, illustrieren nicht,<br />
dekorieren nicht.“<br />
Siegfried Kreitner wurde 1967 in Simbach/Inn<br />
geboren; 1996 begann er ein erstes<br />
Studium der Bildhauerei an der Hochschule<br />
der Künste Berlin; seine zweite Ausbildung<br />
absolvierte er ab 1997 in New York Studio<br />
School Of Drawing Painting And Sculpture<br />
und schloss ein Jahr später ein Studium an<br />
der Akademie der bildenden Künste in <strong>München</strong><br />
an. Siegfried Kreitner war Meisterschüler<br />
bei Prof. David Evision und Assistent bei<br />
den Professoren Fridhelm Klein und Mathias<br />
Wähner. Seit 2005 hat er selbst einen Lehrauftrag<br />
für Kinetischen Objektbau an der<br />
Akademie der bildenden Künste <strong>München</strong>.<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
Siegfried Kreitner schafft Objekte aus zeitgenössischen<br />
Materialien: Acryl, Aluminium,<br />
Neonröhren. Es sind Säulen, Kuben, Gehäuse,<br />
Boxen. Die Grundflächen beziehen sich<br />
meist auf Rechteck, Quadrat oder Kreis. Die<br />
Innenwelt dieser Objekte besteht auch aus<br />
einem Motor. Siegfried Kreitners Kunst lebt<br />
von der Bewegung. Drehen, Kreisen, Rotieren<br />
– meist eher langsam als schnell – das<br />
sind die Grundbewegungen von Siegfried<br />
Kreitners Objekten. Farbe und Lichteinfall<br />
spielen bei dieser Kunst ebenso eine Rolle<br />
wie Zeit, Form und Raum. Siegfried Kreitner<br />
schließt mit seiner Kunst, der exakte mathematische<br />
Berechnungen vorausgehen, an die<br />
Kinetischen Skulpturen <strong>des</strong> Futurismus an –<br />
und findet doch eine neue künstlerische<br />
Sprache: Seine Werke sind meist in sehr klaren<br />
Farben und Formen gearbeitet. Und: Er<br />
führt noch alles selbst an der Werkbank aus.<br />
Siegfried Kreitners Werke waren u. a. in<br />
der St.-Anna-Kapelle Passau, in Lichtberlin,<br />
in der Kunsthalle Osnabrück und im Tiergartenparcours<br />
Berlin zu sehen. Öffentliche<br />
Ankäufe gab es u. a. von der Pfalzgalerie<br />
Kaiserslautern, dem Kulturspeicher Würzburg<br />
und dem Edwin Scharf Museum Neu-<br />
Ulm. Ein Kunst-am-Bau-Projekt steht u. a.<br />
vor dem Europäischen Patentamt in <strong>München</strong>.<br />
Zwei bedeutende Auszeichnungen, die<br />
er erhielt, war 2006 der Preis der Darmstädter<br />
Sezession für Bildhauerei und 2007 der<br />
Preis der Bosch-Rexroth-AG Würzburg.<br />
Den Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid<br />
Ritter-Stiftung gibt es seit 2005. Die bisherigen<br />
Preisträger waren Karl Schleinkofer,<br />
Barbara Proksch, Rudolf Klaffenböck und<br />
Michael Sailstorfer.<br />
Edith Rabenstein/PNP<br />
im Bilde 2/09<br />
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