1 Ausstellung des BBK Landesverband Bayern München, Balanstr ...

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BBK München und Oberbayern 6 barocco „barocco“, die „schiefrunde Perle“, so der Titel der von Markus Schlee kuratierten Ausstellung, die ab dem 13. März die historischen Räume der Galerie der Künstler bespielt. Diese sind geradezu ideal geeignet für ein Ausstellungsprojekt, welches sich dem Aufspüren verschiedener Facetten des Barocken in der zeitgenössischen Kunst widmet. Zwischen prächtiger Fülle und Morbidität, zwischen Lebendigkeit und Vergänglichkeit bewegen sich die Arbeiten der ausstellenden KünstlerInnen, die sich auf die Räumlichkeiten einlassen, auf diese reagieren und so einen atmosphärischen, assoziativen und emotionalen Rundgang schaffen. Das Barocke meint eine Epoche, die durch eine ausgesprochene Stilvielfalt gekennzeichnet war und einerseits mit Opulenz, Pathos und Bewegung, andererseits mit Vergänglichkeit und Morbidität, Groteske und Fake assoziiert wird. Mit diesem Variantenreichtum wird in der Ausstellung gespielt, er wird bearbeitet, bestätigt, übersteigert oder gebrochen. In der gegenwärtigen Situation der Krisen und des gleichzeitigen Überflusses gibt es wiederum künstlerische Arbeiten, die Aspekte des Barocken in sich tragen, so die These. Wie zeigen sich diese? Im Entree sind eine aus Glasperlen filigran zusammengeschweißte Rakete und wuchernde Stuckelemente aus Keramik von Sabine Rosenberger zu sehen, die sowohl auf Pracht und schwingende Formen, als auch auf den Überfluss und Fake des Barock anspielen. Wissenschaft und Technik werden in Kontrast zu Naturformen, Transparenz und Schönheit überspitzt dargestellt. Im direkt anschließenden ersten großen Raum wird Markus Schlee in einer monu- im Bilde 2/09 Markus Schlee „Vanitas“ (links), Claudia Barcheri „Herz“ Ein Ausstellungsprojekt kuratiert von Markus Schlee, mit Claudia Barcheri, Moritz Dometshauser, Siegfried Kreitner, Ivan Mellauner, Sabine Rosenberger, Markus Schlee. Galerie der Künstler München, 13. März – 3. April 2009 mentalen Installation das Rippengewölbe der Decke spiegeln. Aus HDF-Platten gebaut, die die mögliche Scheinkonstruktion barocker Architektur widerspiegelt, wird das Gerippe gemächlich pendeln. Assoziationen zu einem Boot, zur „Überfahrt“ und damit zum Vanitas-Gedanken werden geweckt. Zugleich irritiert das Schaukeln der Rippen unsere alltägliche Wahrnehmung. Claudia Barcheri bringt im Weiteren eine raumfüllende Tapete an, die mit feinen Mustern durchzogen ist. Es werden Gedanken an prunkvoll ausgestaltete Wohnräume erweckt und erst im zweiten Blick entdeckt man, dass dahinter der Holzwurm nagt und einen an die Morbidität und Flüchtigkeit alles Seienden erinnert. Ein großer Brunnen darf in keinem barocken Lustgarten fehlen. Die 5 Meter hohe, aus römischem Schilf bestehende Konstruktion von Markus Schlee, aus der sich das Wasser zentral vereinigt, erinnert in ihrer Ovalform zugleich an Leichtigkeit, Unendlichkeit und Fruchtbarkeit wie an eine nicht oder noch nicht zugängliche Insel. In großformatigen Raumgemälden zeigt uns Moritz Dometshauser Menschenmassen und gegenwärtiges mediales Zeitgeschehen. Verflochtene, fragmentarische Bildräume, die sich mit dem Tagesgeschehen kritisch, ernsthaft oder ironisch auseinandersetzen und sich in ihrem Nebeneinander verdichten und auflösen. Wiederum Claudia Barcheri ist es, die im folgenden Raum ein großes, pumpendes Herz aufstellt. Es handelt sich dabei aber nicht um illusionistische organische Materialien, sondern um Brokat und Nessel, welches durch einen Staubsauger aufgeblasen wird. Die edle Materialität wird durch die Innerlichkeit und Existenzialität gebrochen. Die eleganten und ruhigen kinetischen Lichtobjekte von Siegfried Kreitner sind im vorletzten Raum zu sehen. Transparenz, beständige Bewegung und Leuchten trifft auf Vielschichtigkeit, Farbintensivität und Undurchdringlichkeit und ergibt einen ausgeglichen ruhigen Raumeindruck. Im abschließenden Raum wird noch einmal das pralle Leben in ganzer Fülle und Pracht gezeigt. Der Torso eines hochschwangeren Bauches von Ivan Mellauner ragt weit aus der Wand. Auch er spielt mit Materialität, indem er den scheinbaren Marmor als Fake entlarvt und so die Nähe von Schein und Sein in unausgesprochener Nähe eröffnet. Die Arbeiten werden im Ausstellungskonzept in einer räumlichen Abfolge angeordnet, die einem „Atmen“ entspricht. Ruhige und bewegte, raumfüllende und Wandarbeiten wechseln sich ab und machen die Räume dadurch lebendig. Die Wahrnehmung der Räumlichkeiten und der darin situierten Arbeiten schaffen einen Assoziationsraum, der keine einzelnen barocken Aspekte forciert, sondern die Vielfältigkeit des Gesamteindrucks spüren lässt. Die Ausstellung ist „nicht Barock, und doch Barock“, so Markus Schlee. Markus Schlee hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen als Kurator und Künstler realisiert und hat ein grundsätzliches Interesse am Bespielen historischer Räume. Er lebt und arbeitet in München und Rom. www.barocco-art.com Achim Sauter
Rubin Hirschbecks Kolumne – Gedanken zur Kunst: kunst und Verkaufen Kaum zu glauben, während des Studiums spielte bei uns, einer fast reinen, figurativ ausgerichteten, Malklasse, das Verkaufen oder gar das Vermarkten von Kunst kaum eine Rolle. Die figürliche Malerei war damals in den 90ern alles andere als angesagt, so führte die Klasse selbst innerhalb der Akademie eher ein Pariadasein. Ich befürchtete damals, nur Leute, die auf komische Weise konservativ sind, etwa mit Jägerhut und grünem Lodentrachtenmantel, kämen, wenn überhaupt, als Käufer in Frage. Dazu kam noch die Sorge, dass Verkaufen korrumpiert. Beides traf nicht ein, zum einen habe ich nie einen unsympathischen Käufer meiner Kunst getroffen. So wenig, wie ich mich durch jene korrumpiert fühlte. Jetzt stellt sich die kritische Frage, sind Kunstkäufer sympathisch, weil sie Kunst kaufen und korrumpiert dieser Menschenschlag den Künstler nicht doch? Natürlich wirft der Käufer, durch seine Entscheidung, ein gutes Licht auf sich, mehr bekommt man ja meist, neben einem kurzen Gespräch, von ihm nicht mit. Eine zu starke Beeinflussung durch den Käufer halte ich schon deshalb für unwahrscheinlich, da ich Arbeiten, die ich für verkäuflicher hielt, immer noch besitze und andere, von ich denen ausging, dass ihre Titel meine Nachlassliste zieren würden, verkauft habe. Subjektive Entscheidungen lassen sich nicht berechnen. Also kurz: Verkaufen ist gut! Möglicherweise birgt es in bestimmten Fällen auch Gefahren in sich. Diese treten jedoch, meines Erachtens, erst ein, wenn die Kaufentscheidung nicht mehr vom der betreffenden Arbeit, sondern von Renommee und Namen ihres Erzeugers abhängig ist. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die Aussage Gerhard Richters in einem Spiegel-Interview. Er sagte, wenn sein Bild, von einen anonymen Käufer, der es vorher nie gesehenen hat, auf einer Auktion zum Rekordpreis telefonisch ersteigert wird, sei dies für ihn keine Motivation, Bilder zu malen. Die Kolumne – Gedanken zur Kunst will auch zum Diskurs anregen. Kommentare unter : rubin_hirschbeck@web.de zuWachs im BBk nürnBerg Wir begrüßen als neue Mitglieder: Peter Carl – Fotografie / Ursula Jüngst – Malerei / Johannes L.M. Koch – Bildhauerei (wechselt vom BBK München und Oberbayern) / Angelika Krauß – Keramik Vorschau galerie hirtengasse Nach der Ausstellung von Thomas Deisel mit Malerei zeigt die Galerie Hirtengasse des BBK Nürnberg eine Doppelausstellung der Künstler Sven Hamann (Fotografie) und Milos Navratil (Malerei). Die Vernissage fand am 10. Mai statt, zu sehen ist die Ausstellung bis 07. Juni 2009. Weitere Ausstellung in diesem Jahr: Horia Vancu, Malerei, 05.07. – 02.08. Irana Simonetti, Objekte, 13.09. – 11.10. Anna-Marie Kursawe und Gast, Malerei, 06.12.2009 – 17.01.2010 Die Öffnungszeiten der Galerie Hirtengasse (Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg): Do 10 – 14 / 16 – 18 Uhr und So 16 – 18 Uhr neuer auftritt im internet Jetzt ist der BBK Nürnberg im Internet leichter zu erreichen. Die klare Adresse www.bbk-nuernberg.de wurde eingerichtet, damit jeder noch einfacher die Informationen im Internet findet. Zudem wurde die Seite zeitgemäßer gestaltet und dem aktuellen Stand der Internet-Technologie angepasst. Mit der Neugestaltung will der BBK Nürnberg seinen Mitgliedern vor allem mehr, aktuellere und leichter aufzufindendere Informationen anbieten. „Boxen“ auf der Eingangsseite bieten eine klare Struktur der Inhalte, die jeweils auf die ausführlichen Themen verweisen. Alle wichtigen Themen sind damit sofort auf der Eingangsseite zu finden und das bisher mühselige Navigieren durch einen komplizierten Seitenbaum entfällt. In der neuen Gestaltung wird auch eine Mitgliederdatei eingebaut, damit klar kommuniziert werden kann, wer Mitglied ist und welche Kunst er vertritt. neues VerBandszeichen für den BBk nürnBerg Auf den vollzogenen Wandel im BBK Nürnberg soll das neue Zeichen des Regionalverbandes hinweisen. Nach dem Umzug in die Stadt und der Neuorganisation wird auch verstärkt der Rückhalt in dem Netzwerk des BBK gesucht. In den Zeiten wachsender Probleme für den Beruf des Künstlers ist es wichtig, stärker organisiert und politisch auf allen Ebenen vertreten zu sein. Deshalb wählte sich der BBK Nürnberg nach zwanzig Jahren ein neues Logo. Zeitgemäßer sollte es sein, dabei doch auf traditionelle Wurzeln hinweisen und die Zugehörigkeit zu allen BBK Verbänden symbolisieren. Man Arbeiten von Milos Navratil und Sven Hamann (darunter). Links das neue BBK Logo.. entschied sich für das gemeinsame Quadrat, mit dem Namenszug Nürnberg und in fränkisch rot. Damit erfüllt das neue Verbandszeichen alle Forderungen an moderne Zeichen: leicht verständlich, unverwechselbar, einprägsam und in jeder Weise reproduzierbar. deButanten 2009 Wir freuen uns, daß wir dem aufgeschlossenen Nürnberger Publikum im Rahmen der jährlich stattfindenden BBK-Debutantenausstellung im Kunsthaus die Malerin Meike Lohmann und den Maler Jürgen Weiß präsentieren können. Die Vernissage, an der beide auch ihren ersten Katalog vorstellen, findet am 18. November um 20 Uhr im Kunsthaus Nürnberg statt. Die Ausstellung läuft dann noch bis 20 Dezember und ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Wir hoffen, daß trotz der Neugründung des KuKuQ (KunstKulturQuartier) auch weiterhin die Nachwuchsförderung ihren Platz haben wird und sich die jungen Künstler auch in Zukunft in den großen Räumen des Kunsthauses präsentieren können, um so die nötige Anerkennung zu bekommen, die sie auch verdienen. Gerade die Debutantenausstellungen sind Jahr für Jahr ein Höhepunkt im Ausstellungsprogramm des Kunsthauses und ziehen vergleichsweise sehr viele Besucher an. BBK Nürnberg im Bilde 2/09 7
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Seite 3 und 4: Projekt kultur und schule ks:Bam Au
Seite 5: die ersten jahre der Professionalit
Seite 9 und 10: linke Seite: Stahlgebilde von Angel
Seite 11 und 12: Bilder und Besucher der Ausstellung
Seite 13 und 14: Frauenbildnisse, die gerne alte Myt
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