Medienliste G 06/08 - G/Geschichte
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Romane:<br />
Horst Bosetzky: Brennholz für Kartoffelschalen, DTV Tb 2000 (10. Aufl.) Bd. 20 078; €<br />
9,90<br />
Die Welt des jungen Manfred ist das Berlin zwischen 1946 und 1950 in Neukölln und in der<br />
sogenannten „Zone“. Eine karge, oftmals bedrückende Welt voller Aufregungen und<br />
Abenteuer. In Erinnerung an seine eigene Kindheit schreibt Horst Bosetzky mit viel Berliner<br />
Witz - auch mal tiefgründig - von Ängsten und Nöten, den kleinen Freuden, dem<br />
Einfallsreichtum und familiären Zusammenhalt in einer Zeit mit Lebensmittelkarten und<br />
Stromsperren, in der ein Fußball eine ungeahnte Kostbarkeit war und man Brennholz für<br />
Kartoffelschalen eintauschen konnte. (hf)<br />
Nina Engels: Die Luftbrücke. Nur der Himmel war frei, Vgs Verlagsgesellschaft 2005, €<br />
14,90.<br />
1948: Die Rote Armee weigert sich ihre Blockade Westberlins zu lockern, um dringend<br />
benötigte Lebensmittel in die Stadt zu lassen. Unter der Leitung des amerikanischen Generals<br />
Philipp Turner wird eine Luftbrücke eingerichtet, die die eingeschlossene Stadt aus der Luft<br />
mit Nahrung versorgt. Vor diesem Hintergrund spielt sich eine dramatische<br />
Dreiecksgeschichte zwischen einer alleinerziehenden Berlinerin, ihrem aus russischer<br />
Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Mann und einem amerikanischen Piloten ab, wobei<br />
auch das Leben im kriegsgeschädigten Nachkriegsberlin und die Annäherung von<br />
Westalliierten Besatzern und Deutschen thematisiert wird. Der Roman ist nach dem Vorbild<br />
des gleichnamigen Sat1-Zweiteilers entstanden, der mit Heino Ferch, Ulrich Noethen und<br />
Bettina Zimmermann in den Hauptrollen prominent besetzt ist.<br />
Peter Krönig: Schaut auf diese Stadt. Berlin und die Luftbrücke; bebra Verlag 2007; €<br />
8,90<br />
Am 24. Juni 1948 verhängte die sowjetische Militäradministration eine Blockade über die drei<br />
westlichen Sektoren Berlins und noch am selben Tag begannen die Vorbereitungen zur<br />
Versorgung durch Transporte aus der Luft. Elf Monate in einer Stadt, die geteilt und doch<br />
noch eins war: Persönliche Erinnerungen, zeitgeschichtliche Dokumente und eine Vielzahl<br />
von Fotos zeichnen das anschauliche Bild einer dramatischen Phase Berliner <strong>Geschichte</strong>. (hf)<br />
Wolfgang Mittmann: Gladow-Bande. Die Revolverhelden von Berlin; Verlag Das Neue<br />
Berlin ; € 14,90<br />
Der Name Werner Gladows und der seiner Bande steht für Aufsehen erregende Fälle, und er<br />
steht für eine Form des Verbrechens, wie sie die Nachkriegszeit hervorbrachte. Der Krimi-<br />
Autor Wolfgang Mittmann hat den Fall in gewohnt gründlicher Weise recherchiert. Er hat<br />
Akten gesichtet, Zeitzeugen, Polizeibeamte und Familienangehörige von Tätern und Opfern<br />
befragt. Es ihm gelungen, unbekanntes Aktenmaterial und authentische Zeugnisse<br />
beizubringen und ein spannendes Kapitel Kriminalgeschichte verläßlich und komplex zu<br />
erzählen. Gladow wollte als der "Al Capone von Berlin" in die (Verbrechens-)<strong>Geschichte</strong><br />
eingehen. Der Nachruhm als Kopf einer von 44 Verbrecherbanden, die es nach 1945 in der<br />
Viersektorenstadt gab, blieb, - das Wunschziel aber, der „Al Capone von Berlin“ zu werden,<br />
erreichte er nicht. Er starb im Alter von 19 Jahren unter dem Fallbeil. Dennoch - um die<br />
Verbrechen der Gladow-Bande rankt sich eine Vielzahl von Legenden, die zeigen, mit<br />
welcher Brutalität und Unberechenbarkeit die Bande um Werner Gladow das Berlin der<br />
Nachkriegszeit beherrschte. (hf)