Hallberger 13-12.pdf - Der Hallberger
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DER HALLBERGER Nr. <strong>13</strong>/4. Juli 2012<br />
Politischer Frühschoppen der SPD mit MdB Ewald Schurer:<br />
Die „große” Politik im Fokus<br />
<strong>Der</strong> Termin der Veranstaltung – der 17. Juni –<br />
war in vielerlei Hinsicht „historisch“: <strong>Der</strong><br />
Volksaufstand in der DDR anno 1953, die<br />
Wahlen in Griechenland und das – erfolgreiche<br />
– Bürgerbegehren gegen die dritte<br />
Startbahn wird man, so SPD-Konrad Friedrich,<br />
in den Geschichtsbüchern vermerken.<br />
Für „die Roten“ aus Hallbergmoos und<br />
Goldach war dieser Tag darüber hinaus mit<br />
einem Informationsaustausch mit dem Bundestagsabgeordneten<br />
Ewald Schurer verbunden.<br />
Gut ein Dutzend Genossen hatten sich im<br />
„Stockers“ eingefunden, um mit dem MdB<br />
über die politische Großwetterlage zu sprechen.<br />
Ein großes Thema dabei: Die Zukunft<br />
des Euro. Schurer bekannte sich vorbehaltlos<br />
zum „Euro“, weil dessen Erhalt für die Exportnation<br />
Deutschland unabdingbar sei und sein<br />
Scheitern „den größten volkswirtschaftlichen<br />
Schaden“ verursachen würde. Damit der<br />
Euro nicht „platzt“, ist es laut Schurer wichtig<br />
gegebenenfalls auch über die angeschlagenen<br />
Nationen Italien und Spanien den Rettungsschirm<br />
zu spannen. „Experten sind sich<br />
einig, dass der ökonomische Schaden beim<br />
Scheitern des Euros um eine Vielfaches<br />
größer wäre als die Rettungskosten.“ Wachstumsimpulse<br />
seien, so Schurer, notwendig,<br />
um das am Scheitelpunkt angelangte<br />
Währungssystem zu retten.<br />
Ganz im Sinne Schurers ist der Münchner<br />
Bürgerentscheid zur 3. Piste ausgegangen. In<br />
diesem Zusammenhang plauderte der MdB<br />
ein bisschen aus dem „Nähkästchen“: In<br />
internen Gesprächen habe man den Münchner<br />
Oberbürgermeister Christian Ude, Startbahnbefürworter<br />
und Spitzenkandidat für die<br />
Landtagswahlen 20<strong>13</strong>, ins Gewissen geredet<br />
– und zu mehr Zurückhaltung in der öffentlichen<br />
Diskussion um die dritte Start- und Landebahn<br />
bewegen können. Denn wie viele<br />
Genossen vor Ort teilt Schurer die Haltung<br />
der Startbahngegner: Etliche angeschlagene<br />
Airlines, CO 2-Emissionshandel, steigende<br />
Kerosin-Preise und der wirtschaftlich sinnvollere<br />
Einsatz von großen Maschinen ließen<br />
nur ein Fazit zu: „Eine Explosion von Flugbewegungen<br />
wird’s nicht geben.“<br />
Als große Herausforderung – aber auch<br />
Chance – für die Zukunft nannte Schurer den<br />
Pflegesektor: Er prophezeite eine „dramatische<br />
Zunahme“ der Intensivpflege und sprach<br />
sich in diesem Zusammenhang für eine<br />
„Bürgerversicherung“ aus. Eine moderate<br />
§<br />
RECHTSANWÄLTE<br />
HACK & BERNAU<br />
Theresienstraße 73 · 85399 Hallbergmoos<br />
Tel. 0811/9989 551 · Fax 0811/9989552<br />
www.ra-hackundbernau.de<br />
Zum Polit-Talk traf sich MdB Ewald Schurer (links) mit den Hallbergmooser Genossen,<br />
darunter Konrad Friedrich (Mitte) und Heinz Bergmeier (rechts).<br />
Erhöhung der Pflegeversicherung „im Nullkomma-Bereich“<br />
würde die Pflegekassen mit<br />
etwa sechs Milliarden Euro stärken. Mit diesen<br />
Mitteln könne qualifizierte Pflege und<br />
angemessenere Entlohnung der Pflegekräfte<br />
in der volkswirtschaftlich nicht zu unterschätzenden<br />
Wachstumsbranche gewährleistet<br />
werden. (Text/Foto: eoe)<br />
Pressemitteilung der Bürgerinitiative Fluglärm (BIF):<br />
3. Start- und Landebahn<br />
Da die Hallbergmooser Bürger beim Bürgerentscheid<br />
nicht abstimmen durften, hat die<br />
BIF als „moralische Unterstützung“ am 16.<br />
Juni Unterschriften gegen die dritte Startbahn<br />
gesammelt. Sammelorte waren vor Tengelmann,<br />
Goldachmarkt und Bäckerei Schröppl.<br />
Die BIF-Mitglieder und Unterstützer haben in<br />
gut 2 Stunden 168 Unterschriften unter die<br />
Petition gegen die 3. Bahn gesammelt.<br />
Außerdem konnten die Aktiven viele positive<br />
Gespräche führen. In der Woche vor dem<br />
Bürgerentscheid haben unsere Unterstützer<br />
aus Hallbergmoos in der Münchner Innenstadt<br />
700 Handzettel gegen die dritte Bahn<br />
verteilt.<br />
<strong>Der</strong> positive Ausgang des Bürgerentscheids<br />
war für die BIF der Höhepunkt eines Abwehrkampfs,<br />
der zehn Jahre gedauert hat. Im Jahr<br />
2002 begann es mit dem Widerstand gegen<br />
die Ausweisung einer Vorrangfläche für den<br />
Flughafen im Landesentwicklungsprogramm<br />
(LEP). Es war sofort klar, dass damit in der<br />
Landesplanung eine Fläche für eine 3. Bahn<br />
reserviert werden sollte, auch wenn die<br />
Staatsregierung dies damals kategorisch<br />
bestritt. Am 17. Juni wurde der Bau genau in<br />
dieser Fläche verhindert.<br />
Das Thema 3. Bahn wird die BIF auch in den<br />
nächsten Jahren intensiv beschäftigen. Ab<br />
sofort geht es darum dafür zu sorgen, das der<br />
Bürgerentscheid respektiert und nicht von der<br />
Landespolitik ausgehebelt wird. Außerdem<br />
beabsichtigt die FMG, den Planfeststellungsbeschluss<br />
vor Gericht durchzusetzen. Bei<br />
einem positiven Ergebnis hätte die Flughafengesellschaft<br />
auf Vorrat eine Baugenehmigung<br />
für die zusätzliche Bahn, die dann 15 Jahre<br />
gültig wäre.<br />
Parallel wird das Thema Nachtflug die BIF<br />
bald wieder beschäftigen. Die EU hat eine<br />
Verordnung in Vorbereitung, die es den Mitgliedsländern<br />
weitgehend verbieten soll,<br />
Nachtflugbeschränkungen zur Lärmreduzierung<br />
zu erlassen. Die Luftverkehrslobby hat<br />
dafür gesorgt, dass gemäß dem EU-Entwurf<br />
(sinngemäßes Zitat) Betriebszeitbeschränkungen<br />
zum Schutz der Bevölkerung vor<br />
Fluglärm aufgehoben werden müssen, wenn<br />
sie den Wettbewerb beeinträchtigen und dass<br />
bei allen Lärmminderungsmaßnahmen und<br />
Betriebszeitbeschränkungen primär die<br />
Kosteneffizienz zu berücksichtigen ist.<br />
<strong>Der</strong> BIF werden die Aufgaben in den nächsten<br />
Jahren nicht ausgehen.<br />
Jürgen Steiner<br />
Bürgerinitiative Fluglärm Hallberg.-Goldach