Regionalstrategie Daseinsvorsorge
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Die Qualitative Bedarfsanalyse integriert die<br />
Sichtweisen der Nutzerinnen und Nutzer sowie<br />
der Leistungserbringer in den Prozess einer<br />
<strong>Regionalstrategie</strong> <strong>Daseinsvorsorge</strong>. Mit ihr werden<br />
qualitative Informationen wie Meinungen,<br />
Einschätzungen oder Wünsche über die Angebote<br />
und Bedarfe der <strong>Daseinsvorsorge</strong> erhoben<br />
und analysiert. Gewünschte Qualitäten und<br />
(Mindest-) Standards der Versorgung, Ausstattung<br />
und Erreichbarkeit bzw. „Schmerzgrenzen“<br />
werden ermittelt, vorhandene Standards<br />
und Normen sowie der Status quo der Versorgung<br />
bewertet, die Bedarfe der Bürgerinnen<br />
und Bürger erfasst, die potenzielle Nachfrage<br />
spezifisch und kleinräumig ermittelt sowie<br />
mögliche Lösungen für die künftige Infrastrukturentwicklung<br />
erfasst.<br />
Mit den Ergebnissen einer Qualitativen Bedarfsanalyse<br />
werden quantitative Versorgungsparameter<br />
ergänzt. Abweichungen zwischen<br />
dem Status quo (Angebote) und den tatsächlichen<br />
Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer<br />
werden verdeutlicht.<br />
Die Ergebnisse fließen in Modellrechnungen,<br />
in Nachfrageabschätzungen, in die Entwicklung<br />
und Bewertung von alternativen Anpassungsszenarien<br />
sowie in die Empfehlungen der<br />
Arbeitsgruppen ein und qualifizieren diese.<br />
Die Ergebnisse der Qualitativen Bedarfsanalyse<br />
sollen eine kritische und ergebnisoffene Reflektion<br />
von Standards und Normen im Rahmen der<br />
Anpassungs- und Gestaltungsstrategien befördern.<br />
Sie soll den öffentlichen Infrastrukturträgern<br />
und privaten Dienstleistungsanbietern<br />
darüber hinaus helfen, unbefriedigte Bedarfe<br />
oder Belastbarkeitsgrenzen zu identifizieren.<br />
Wann wird die Bedarfsanalyse durchgeführt?<br />
Die Qualitative Bedarfsanalyse wird parallel<br />
zu den Modellrechnungen der kleinräumigen<br />
Bevölkerungsprognose und der quantitativen<br />
Nachfrageabschätzungen durchgeführt. Dabei<br />
können sowohl öffentliche und private Infrastrukturen<br />
als auch stationäre und mobile Angebote<br />
der <strong>Daseinsvorsorge</strong> überprüft werden.<br />
Die Fragestellungen sollten in den Arbeitsgruppen<br />
abgestimmt bzw. von diesen selbst formuliert<br />
werden.<br />
Im Rahmen der Modellvorhaben sind Bedarfsanalysen<br />
hinsichtlich der Angebote der<br />
kulturellen Bildung, speziell der Musikschulen<br />
und der Volkshochschulen, der Qualität der<br />
ärztlichen Versorgung oder der Schulen sowie<br />
der Versorgungssituation der Menschen mit<br />
Behinderung durchgeführt worden.<br />
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Zielgruppen der qualitativen Bedarfsanalysen<br />
sind einerseits die Nutzerinnen und Nutzer von<br />
Infrastrukturen wie Schüler, Pflegebedürftige,<br />
Patienten, Senioren, Menschen mit Behinderung,<br />
Eltern sowie die Bereitsteller von Infrastrukturen<br />
und Leistungen der <strong>Daseinsvorsorge</strong><br />
wie Lehrer, Sozialarbeiter, Pflegekräfte oder die<br />
Verwaltung. Da selten Vollerhebungen möglich<br />
sind, bietet es sich an, neben Stichproben<br />
auch Schlüsselpersonen oder Multiplikatoren<br />
einzubeziehen.<br />
Geeignete Methoden<br />
Je nach Zielgruppe oder nach benötigter Information<br />
kommen verschiedene Methoden der<br />
empirischen Sozialforschung in Frage:<br />
� Leitfadengestützte Interviews<br />
� Expertengespräche<br />
� Gruppendiskussionen<br />
� Expertenworkshops<br />
� Schriftliche Befragungen<br />
� Haushaltsbefragungen<br />
� Bürgerwerkstätten und Bürgergutachten<br />
Was wird erhoben?<br />
Die Erhebungen beziehen sich dabei häufig<br />
auf Bewertung und möglicherweise Neuformulierung<br />
von Normen wie Ausrückzeiten,<br />
maximale Klassengröße, maximale Wegezeiten,<br />
auf derzeitige und künftig erwünschte<br />
Versorgungsquoten (Ärzte pro 1000 Einwohner,<br />
Musikschulplätze pro 100 Einwohner), Nutzungshäufigkeiten<br />
(Ausleihen pro Besucher,<br />
Verweildauer je Mitglied) oder auf die Zahlungsbereitschaft<br />
für bestimmte Angebote<br />
sowie auf angestrebte Qualitäten (Wartezeiten,