Wohnst du noch oder lebst du schon? Einblicke ... - ungleiche Vielfalt
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LV-VK I: Standort- und Regionalforschung – Internationale Entwicklungsforschung – Methoden und Theorien -<br />
Seminararbeit<br />
Kritisiert wird an den sogenannten ExpertInneninterviews seitens einiger<br />
WissenschaftlerInnen, dass diese Form des Interviews nicht den gängigen Regeln<br />
des qualitativen Vorgehens, wie Offenheit und Nicht-Beeinflussung der<br />
Gesprächspartnerinnen, entspricht (Bogner 2005: 20).<br />
Um unsere Position im ExpertInneninterview herausfinden zu können, erscheint die<br />
Tabelle 1 auf Seite 62 aus dem Buch „Das Experteninterview“ von Alexander Bogner<br />
hilfreich. Dort sind verschiedenste Kategorien der ExpertInneninterviews angeführt,<br />
welche einen guten Überblick über unterschiedliche Dimensionen des Interviews<br />
geben, die vor einer Durchführung bedacht werden sollten. In unserem Fall ergibt<br />
sich aus dieser Tabelle, dass wir geringe Fachkompetenz aufweisen und daraus<br />
folgend eine asymmetrische Gesprächsbasis entsteht, die die Befragten in eine<br />
hierarchisch besser gestellte Position bringt. Diese Ungleichheit prägt zum einen die<br />
Rolle der Befragten, welche eine Erzählposition einnehmen, und zum anderen die<br />
Aufgabe der/s InterviewerIn, die vordergründig die Antworten aufnimmt. Diese Form<br />
des ExpertInneninterviews bringt den Vorteil, dass die Erzählerin in einen<br />
Redezwang gedrängt wird und somit die/ den InterviewerIn entlastet, allerdings birgt<br />
diese Tatsache den Nachteil, dass eine Steuerung des Interviews erschwert bis<br />
unmöglich gemacht wird (Bogner 2005: 62f.).<br />
Die Vorbereitung auf diese Art des Interviews erfordert von uns eine gründliche<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema des Interviews und der Methodik des<br />
Interviewens selbst und verlangt einen strukturierten Leitfaden, damit uns die<br />
Durchführung und Steuerbarkeit des Interviews erleichtert wird.<br />
2.4 Fotoanalyse nach Manfred Lueger<br />
Manfred Lueger bietet im Rahmen seiner Artefaktanalyse eine auf unsere Arbeit gut<br />
anwendbare Methode der Photographieananlyse. Da wir mit seiner Methode alle für<br />
uns relevanten Inhalte analysieren können, haben wir uns entschieden, uns in<br />
unserer Arbeit ganz auf ihn zu stützen. Andere Methoden hätten nur Teilaspekte<br />
abgedeckt und wurden deshalb ausgeschlossen.<br />
Die Photographieananlyse nach Lueger ist ein Instrument zur Dokumentation von<br />
Sachverhalten und Milieus. Mit ihr können Lebensverhältnisse dokumentiert werden,<br />
die <strong>du</strong>rch eine Darstellungsflexibilität gekennzeichnet sind und damit einen<br />
Alexa Kofler, Eike Pokriefke, Marlene Tasser, Lena Wanner 10