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Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten

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GZ 02Z033423 M | P.B.B. | Verlagsort 8010 Graz | € 2,50 | Foto: Jupiter Images<br />

UNABHÄNGIGES WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DIE STEIERMARK, KÄRNTEN, OSTTIROL & SÜDBURGENLAND FEBRUAR/2012<br />

Ich will noch<br />

nicht in<br />

Pension<br />

Einzelfall oder neue Wertigkeiten:<br />

Aufgaben zu haben, bleibt immer<br />

interessant<br />

ALLES GRÜN<br />

Warum am steirischen Energiemarkt<br />

die Zeichen auf Öko stehen<br />

OPTIMUSMUS<br />

Der deutsche Arbeitgeberpräsident<br />

Dieter Hundt im Gespräch<br />

INNOVATION<br />

Als Überlebensfrage für<br />

die Zukunft


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Ein gutes Gefühl, beim Club zu sein.


Wie lange musst du noch ...?“ – In keinem<br />

anderen Land Mittel- bzw. Nordeuropas<br />

stellt man sich diese Frage nach dem Pensionsantritt<br />

in einer solchen Intensität und bereits<br />

so früh wie in Österreich. Wenn man hierzulande<br />

in Pension geht, dann, ja dann „hat man es geschafft“.<br />

Sehen wir uns die Fakten an: Auch wenn das gesetzliche<br />

Pensionsantrittsalter mit 65 Jahren für<br />

Männer (respektive 60 Jahren für Frauen – ein<br />

Umstand übrigens, der schon im Vorfeld Karrieresprünge<br />

erschweren bzw. beruflichen Aufstieg<br />

verhindern kann) angesetzt ist, so liegt das tatsächliche<br />

durchschnittliche Pensionsantrittsalter<br />

bei 58,1 Jahren – damit nimmt Österreich europaweit<br />

die absolute Spitzenposition ein. Das Gleiche<br />

gilt für die im Vergleich zu anderen Ländern<br />

extrem kurze Lebensarbeitszeit von durchschnittlich<br />

38 Dienstjahren. Wohlgemerkt: Spitzenposition<br />

im negativen Sinne! Hier werden nämlich<br />

sowohl die Produktivität des Landes als auch die<br />

Wertigkeit des Arbeitens schwerstens unterminiert.<br />

Es scheint bei uns nicht erstrebenswert zu<br />

sein, gebraucht zu werden, Verantwortung zu tragen,<br />

Wissen lukrativ einzubringen. Es fehlt nämlich<br />

generell das Marketing, dem Österreicher zu<br />

vermitteln, dass Arbeit Sinn macht und dass Lebenszeit<br />

genutzt werden soll. Hauptverursacherin:<br />

die Politik, die sich mittels Danaer-Geschenken<br />

– bezahlen müssen nämlich die Folgegenerationen<br />

– an Senioren Stimmvieh heranzüchtet.<br />

Warum sträuben wir uns in Österreich gegen<br />

langfristige Arbeitszeitmodelle, die alle Beteiligten<br />

– sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer<br />

und Pensionskassen – zu Gewinnern machen?<br />

Würden etwaige Schlupflöcher in den vorgezogenen<br />

Ruhestand – wie Hacklerregelung, Frühpension<br />

oder Invaliditätspension ohne gerechtfertigtem<br />

Anlass – kategorisch abgeschafft, somit<br />

Fluchtmöglichkeiten aus der Arbeitswelt beseitigt,<br />

im gleichen Atemzug je<strong>doch</strong> das Interesse<br />

an Weiterentwicklung des Unternehmens forciert,<br />

träte folgender Effekt ein: Ich als Arbeitnehmer<br />

Lebensziel Pension?<br />

gebe dir mein Wissen – du als Arbeitgeber gibst<br />

mir Sicherheit. Dazu ist es je<strong>doch</strong> unabdingbar,<br />

sich wechselseitig voll einzubringen. Besagte<br />

Schlupflöcher auch seitens der Unternehmer, ältere<br />

Mitarbeiter aus dem Betrieb zu drängen, darf<br />

es hierbei nicht geben.<br />

Wenn wir davon ausgehen, dass unsere Lebenserwartung<br />

bei knapp 82 Jahren liegt, dann muss<br />

unser ganzes Bestreben darauf ausgerichtet werden,<br />

das faktische Pensionsantrittsalter auf 62<br />

Jahre anzuheben. Interessanter Lösungsansatz:<br />

Die letzten 36 Monate vor Pensionsantritt (auf 65<br />

Jahre!) schließen Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />

einen Pakt in Richtung Evaluierung ihrer Möglichkeiten,<br />

wonach seitens des Arbeitnehmers<br />

jahrzehntelange Berufserfahrung werthaltig etwa<br />

in die Lehrlingsausbildung, in die Einschulung<br />

„65 Jahre Pensionsantrittsalter<br />

– ist ja nur das gesetzliche<br />

und nicht das echte!“<br />

Landläufige Meinung<br />

neuer Mitarbeiter o.ä. fließt und Know-how vermittelt<br />

wird. Wissen bleibt somit nicht gebunkert<br />

und vergraben, sondern strömt mit höchster Effizienz<br />

in das Unternehmen ein. Im Gegenzug<br />

wird die Wochenarbeitszeit flexibilisiert, reduzierte<br />

zeitliche Verfügbarkeit eingeräumt, Fenstertage<br />

sowie Sommermonate werden zu automatischen<br />

Frei-Zeiten – und dies alles unter weitestgehendem<br />

Kündigungsschutz.<br />

Der Mitarbeiter erhält für 50 Prozent Arbeitszeit<br />

75 Prozent seines letzten Gehalts. Die Pensionskasse<br />

übernimmt die Differenz von 25 Prozent<br />

(zwischen den 50 und den 75 Prozent) für den<br />

Arbeitnehmer und der Arbeitgeber bezahlt somit<br />

statt 33 nur mehr acht Prozent Lohnnebenkosten.<br />

Arbeitnehmer-Vorteil: flexible Arbeitszeit mit<br />

gleichzeitigem Gleiten in die Pension; Arbeitgeber-Vorteil:<br />

Verringerung der direkten Lohnkos-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN<br />

ten sowie der Lohnnebenkosten. Vorteil für die<br />

Pensionskasse: Erspart sich zu diesem Zeitpunkt<br />

zumindest die Hälfte der Pensionsauszahlungen.<br />

Diese Win-win-win-Situation bringt neben dem<br />

Riesenvorteil für alle Beteiligten noch einen nicht<br />

zu unterschätzenden weiteren Effekt: Durch die<br />

verlängerte Lebensarbeitszeit bleibt nicht nur ein<br />

wertvolles Mitglied der Arbeitswelt erhalten, sondern<br />

verfügt auch noch über forcierte Kaufkraft.<br />

Die Volkswirtschaft wird’s danken.<br />

Volkswirtschaftlich ist es nämlich schlichtweg<br />

eine Katastrophe, wenn Wissen und Know-how<br />

auf die Parkbank getragen werden. Und um dieses<br />

Wissen im Sinne des Unternehmens zu sichern,<br />

muss dem Mitarbeiter auch emotional vermittelt<br />

werden: Wir brauchen dich! Wir schätzen<br />

deine Erfahrung – wir wollen deine Persönlichkeit!<br />

Es geht aber auch um den politischen Willen,<br />

Stimmung zu erzeugen, die es wieder möglich<br />

macht, Arbeit als interessant und lebenswert zu<br />

erachten. Das Recht auf Arbeit bis zur Pensionierung<br />

muss einfach stärker sein als das kurzsichtige<br />

Wollen, Menschen aus dem System zu stoßen.<br />

Es ist mir vollkommen klar, dass Einzelfälle<br />

hierbei nicht berücksichtigt werden – dafür handelt<br />

es sich um ein viel zu komplexes Gebiet –,<br />

aber ich bin davon überzeugt, dass sich das Gros<br />

der Pensionsübergänge auf diese Weise regeln<br />

ließe. Grundbedingung: Dem Arbeitsplatz für Senioren<br />

muss ein viel höherer Stellenwert eingeräumt<br />

werden.<br />

Und den Politikern ins Stammbuch geschrieben:<br />

Es ist nichts anderes als Heuchelei, den Menschen<br />

zu versprechen, früher ins „dolcefarniente“ flüchten<br />

zu können, um daraus überschwängliche<br />

Dankbarkeit und im Endeffekt Wählerstimmen<br />

zu lukrieren. Spätestens für die Folgegenerationen<br />

stellt sich dieses Zuckerl als extrem bittere<br />

Pille heraus.<br />

Es muss unser aller Bestreben sein, den eingangs<br />

angeführten Satz umzudenken und ihn zu mutieren<br />

in ein: „Wie lange darfst du noch?“<br />

Ihr<br />

Wolfgang Hasenhütl<br />

Herausgeber<br />

hasenhuetl@euromedien.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 3


INHALT<br />

INHALT<br />

4<br />

Coverstory<br />

Jetzt aktuell<br />

Transport, Logistik<br />

& Infrastruktur<br />

Der umfassende<br />

Branchenüberblick.<br />

Sollten Sie diese Beilage<br />

nicht in Ihrem Heft<br />

finden, wenden Sie sich<br />

bitte an unsere Telefon-<br />

Hotline:<br />

+43(0)316/834020<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Innovation braucht Netzwerke 18<br />

Sämtliche Studien und Vergleiche verweisen<br />

auf die Wichtigkeit von Innovation, um<br />

im globalen Wettbewerb erfolgreich zu<br />

agieren. Das schlummernde Potenzial<br />

hierzulande ist hoch und wird immer mehr<br />

zur Überlebensfrage für Unternehmen,<br />

sind sich Fachleute einig.<br />

„Reformen durchziehen“ 32<br />

Konjunkturwolken am Horizont. Südösterreichs<br />

Wirtschaftstreibende gehen trotzdem<br />

mit vorsichtigen Optimismus in dieses<br />

Jahr. Und hoffen, dass die Politik den<br />

Reformstau bei Schulden und Sozialsystemen<br />

bewältigen wird.<br />

Konjunktur nicht schlechterreden,<br />

als sie ist 36<br />

Nur eine „Delle“, keine Rezession erwarten<br />

die heimischen Wirtschaftsforscher für<br />

2012. Trotz starker Konjunkturabschwächung<br />

wollen IHS-Direktor Bernhard Felderer<br />

und WIFO-Chef Karl Aiginger einen<br />

Silberstreif am Horizont erkennen, zumal<br />

es weiter den „Österreich-Bonus“ gibt: Das<br />

heimische Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll<br />

2012 zum zehnten Mal in Folge kräftiger<br />

wachsen als Westeuropa. Das WIFO geht<br />

von 0,4 Prozent, das IHS von 0,8 Prozent<br />

realem Anstieg aus. Und was prognostiziert<br />

Österreichs Wirtschaftselite?<br />

CSR nicht nur ein Thema für die Großen –<br />

Eine Frage der Verantwortung 42<br />

Unternehmen, die Werte vorleben, strategisch<br />

Verantwortung für Gesellschaft,<br />

Umwelt und Mitarbeiter übernehmen und<br />

managen, sind dünn gesät. Doch die alten<br />

Grundsätze des ehrbaren Kaufmanns wie<br />

Fairness, Transparenz und Ehrlichkeit erleben<br />

dank CSR derzeit ein Revival, was<br />

langfristig und nachhaltig das Geschäft<br />

beleben soll.<br />

Länger arbeiten 8<br />

An der Anhebung des Pensionsalters führt<br />

kein Weg vorbei, sagen die Experten. Und<br />

kritisieren, dass es für keine Anreize gibt,<br />

um länger im Berufsleben zu bleiben.<br />

„Ich bin optimistisch“ 46<br />

Der deutsche Arbeitgeberpräsident Dieter<br />

Hundt erklärt im <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>-<br />

Interview warum sich Deutschland und<br />

Österreich trotz Konjunkturpessimus gut<br />

behaupten werden.<br />

Österreichs Unternehmen<br />

investieren<br />

in Forschung 58<br />

Innovation, Forschung und Entwicklung<br />

sind die kräftigsten Motoren, die unsere<br />

Wirtschaft ankurbeln. Und Österreich gibt<br />

auf dem Weg zur führenden Forschungsnation<br />

kräftig Gas. 22 heimische Unternehmen<br />

haben sich verpflichtet, ihre Forschungsausgaben<br />

bis 2015 um 20 Prozent<br />

zu steigern.<br />

Energiemarkt zeigt auf Grün 100<br />

Die Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte<br />

vor gut zehn Jahren war ursprünglich<br />

als Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Wirtschaft gegenüber<br />

Japan und den USA und innerhalb<br />

der EU gedacht. Was hat der freie<br />

Wettbewerb gebracht? Wie wechselfreudig<br />

sind die Unternehmen bei der Wahl ihrer<br />

Energieversorger? Fragen, die allesamt<br />

von einem Trend überstrahlt werden: dem<br />

Wechsel zu Ökostrom.<br />

Der Gast kommt online 126<br />

Um rückläufigen Nächtigungszahlen zu<br />

begegnen, baut die Kärnten-Werbung ihre<br />

Online-Buchungsplattform aus. Denn der<br />

Kampf um den Gast wird längst im Internet<br />

entschieden.


6<br />

MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Setzt sich für Einkommensgleichheit<br />

ein: Frauenstadträtin<br />

Dr. in Martina Schröck<br />

Foto: Stadt Graz / Fischer<br />

Ganz klar bekennt sich die<br />

Stadt Graz zur Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern<br />

in allen Lebensbereichen.<br />

Ziel ist es, vorhandene Einkommensnachteile,Beschäftigungsunterschiede<br />

und unterschiedliche<br />

Arbeitsbedingungen von<br />

Frauen und Männern sichtbar zu<br />

machen. So soll eine Handlungsanleitung<br />

zur Beseitigung von benachteiligenden Unterschieden<br />

entstehen. Mit der Einkommenstransparenzdatenbank werden die<br />

durchschnittlichen Löhne und Gehälter von Frauen und Männern in<br />

Neues Layout<br />

In neuem Design präsentiert die<br />

sich die Kammerzeitung der steirischen<br />

Wirtschaftskammer. Das<br />

40-Jahr-Jubiläum der Zeitung<br />

bringt mit Mario Lugger auch einen<br />

neuen Chefredakteur und das<br />

Heft punktet durch Lesefreundlichkeit<br />

und mehr Service – und<br />

bietet der Wirtschaft mehr Reichweite.<br />

Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Salongespräch<br />

Bereits zum 6. Mal fand das Salongespräch<br />

eine Veranstaltungsreihe des<br />

ÖAAB statt. Die beiden hochkarätigen<br />

Diskutierenden Dr. Erhard Busek und<br />

LAbg. Mag. Christopher Drexler sprachen<br />

unter der Leitung von Wolfgang<br />

Skerget über „Eurokrise – Krise der<br />

Politk?“. Die beiden waren sich einig,<br />

dass die Politik es verabsäumt hat optimale<br />

Rahmenbedingungen zu schaf-<br />

Einkommensgleichheit<br />

den verschiedenen Verwendungsgruppen analysiert. Diese Angaben<br />

werden um die Arbeitszeit bereinigt (hochgerechnet auf Vollzeitbeschäftigung).<br />

Somit sollen nicht nur Einkommensunterschiede, sondern<br />

auch Beschäftigungsformen und Arbeitsbedingungen sichtbar<br />

gemacht werden.<br />

Dazu Frauenstadträtin Dr.in Martina Schröck: „Dass Frauen bei gleicher<br />

Leistung und Qualifikation fast um ein Drittel weniger verdienen<br />

als Männer, ist auch im 21. Jahrhundert noch immer ein trauriges<br />

Faktum. Mit der Einkommenstransparenzdatenbank wollen wir auf<br />

kommunaler Ebene darauf aufmerksam machen. Dabei bleibt es aber<br />

nicht. Der Gemeinderat der Stadt Graz hat auf meine Initiative hin<br />

beschlossen, dass es künftig städtische Einkommensberichte gibt.<br />

Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen werden somit<br />

offengelegt und können besser behoben werden.“ Ü<br />

Mehr Information und aktuelle Auswertungen unter:<br />

www.graz.at/einkommenstransparenz<br />

Dr. Erhard Busek, Wolfgang Skerget und LAbg. Mag. Christopher<br />

Drexler diskutierten über die Krise im Euroraum.<br />

Foto: Symbolpictures<br />

fen. Auch die Sparkurse werden zu zögerlich angegangen. Lob gab<br />

es von Busek für die Initiativen der Reformpartnerschaft. Drexler<br />

meinte, es sei wichtig im kleinen Anzufangen, und so neue Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen. Ü<br />

Keine Abweichung<br />

Zur Diskussion um eine Nulllohnrunde bei<br />

den öffentlich Bediensteten meldet sich<br />

nun auch Wirtschaftsbundobmann Franz<br />

Pacher zu Wort: „Die bisherigen Bemühungen<br />

um eine Verwaltungsreform müssen<br />

noch stärker eine Umsetzung erfahren,<br />

um Kärnten in Zukunft vom Diktat der leeren<br />

Kassen zu befreien, die Nulllohnrunde<br />

ist nur ein Ausfluss davon.“ In keinem Fall<br />

dürfe eine etwaige Erhöhung der Gehälter<br />

allerdings zu einer Abweichung vom eingeschlagenen<br />

und ohnehin schwierigen<br />

Konsolidierungspfad hin zu einem Nullde-<br />

Will keine Abweichung<br />

vom Konsolidierungspfad:<br />

WB Kärnten Obmann<br />

Franz Pacher<br />

Foto: WK Kärnten<br />

fizit bereits 2015 führen. Als geradezu abwegig bezeichnete Pacher<br />

in diesem Zusammenhang die Drohung des neuen obersten Personalvertreters<br />

Gernot Nischelwitzer, den Wirtschaftsreferenten durch<br />

einen „Kaufstreik“ der öffentlich Bediensteten zu Zugeständnissen<br />

bei den Gehaltsverhandlungen zu zwingen. Ü<br />

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8<br />

Volkssport Prension: in keinem<br />

anderen Land geht man früher in<br />

Pension als in Österreich.<br />

Fotos: Jupiterimages<br />

An der Anhebung des Pensions-<br />

alters führt kein Weg vorbei, sa-<br />

gen die Experten. Und kritisie-<br />

ren, dass es keine Anreize gibt,<br />

um länger im Berufsleben zu<br />

bleiben.<br />

<strong>Von</strong> Barbara Hoheneder<br />

So schnell wie möglich in Pension gehen.<br />

Glaubt man Experten, dann ist der<br />

schnellstmögliche Rückzug in den Ruhestand<br />

in Österreich zu einer Art Volkssport<br />

geworden. Je früher, umso besser lautet die<br />

Devise. Mit dramatischen Folgen, wie die<br />

Daten des Forschungsprojekts SHARE, das<br />

europaweit die Alterung der Gesellschaft untersucht,<br />

beweisen.<br />

In keinem anderen Land in Europa sind mehr<br />

Menschen in der Altersgruppe zwischen 50<br />

und 64 Jahren in Pension. 46,5 Prozent der<br />

Männer und 48,8 Prozent der Frauen, um genau<br />

zu sein. Zum Vergleich: In Schweden<br />

sind das gerade einmal 13,7 Prozent der<br />

Männer und 17,2 Prozent der Frauen. Den<br />

Luxus, sich trotz steigender Lebenserwartung<br />

mit 58 Jahren in den „wohlverdienten<br />

Ruhestand“ zu verabschieden, muss der<br />

Staat pro Jahr mit rund vier Milliarden Euro<br />

subventionieren, ganz einfach deshalb, weil<br />

die Beitragszahlungen der aktiven Bevölke-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

„Ich will<br />

länger arbeiten!“<br />

rung die Ausgaben für die Pensionen bei<br />

Weitem nicht decken. Fragt man Experten<br />

nach den Ursachen, warum es in Österreich<br />

im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern<br />

nicht gelingt, das gesetzliche Pensionsantrittsalter<br />

zu erhöhen, dann bekommt man<br />

recht unterschiedliche Erklärungen. Bernd<br />

Marin, Leiter des Europäischen Zentrums<br />

für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung,<br />

sieht kulturelle Gründe. „Ich würde mir wünschen,<br />

dass unsere Mentalität näher an jener<br />

der nüchternen Schweizer oder Nordwesteuropäer<br />

wäre“, sagt er. „Dort wurde erkannt,<br />

dass es sich bei den Pensionen um<br />

eine Existenzfrage handelt, es wurde rational<br />

diskutiert und Entscheidungen wurden getroffen.“<br />

Zum Beispiel in den Niederlanden,<br />

in Deutschland und Dänemark. Dort hat man<br />

das gesetzliche Pensionsalter auf 67 Jahre<br />

angehoben, ohne dass es zu Protesten gekommen<br />

wäre.<br />

Rudolf Winter-Ebmer, Professor für Arbeitsökonomie<br />

an der Universität Linz, widerspricht<br />

Marins Einschätzug entschieden. „Mentalitäten<br />

verändern sich ja“, sagt er. „Es liegt viel<br />

mehr am österreichische Pensionssystem, das<br />

Menschen dazu konditioniert, sich zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt pensionieren zu lassen.“<br />

Denn länger im Berufsleben zu bleiben,<br />

das bringe keine ökonomischen Vorteile, sagt<br />

er. Wer in Pension gehen kann, der tut es.<br />

Missverhältnis<br />

Obwohl die Kosten den Sozialstaat an den<br />

Rand seiner Leistungsfähigkeit bringen, wie<br />

die Sozialpartner in ihrem Papier zur Anhebung<br />

des Pensionsalters vorrechnen. Gelingt<br />

es Sozialpartnern und Regierung nicht, das<br />

Steuer herumzureißen, dann droht das System<br />

zu implodieren. Die Rechnung ist einfach:<br />

Im Jahr 2010 waren in Österreich 1,47<br />

Millionen Menschen in Pension. Mit der<br />

steigenden Lebenserwartung und der Pensionierung<br />

der geburtenstarken Jahrgänge<br />

werden das in knapp vierzig Jahren 2,66 Millionen<br />

Pensionsbezieher sein. Legt man die<br />

Zahl der Pensionierten um auf die Zahl der<br />

beiträgezahlenden Berufsbevölkerung, wird<br />

das Missverhältnis noch deutlicher: Heute<br />

kommen auf eintausend Berufstätige 260<br />

Pensionisten, 2050 werden es bereits 480<br />

sein.<br />

„Die demografischen Veränderungen werden<br />

erhebliche finanzielle Auswirkungen auf alle<br />

Teilbereiche des Sozialsystems haben“, stellen<br />

die Sozialpartner in ihrem Reformvorschlag<br />

fest. Nur mit einer Erhöhung der Erwerbsbeteiligung<br />

könnten die sozialen Sys-


teme gesichert werden. Eine Warnung, die<br />

die Weltbank dieser Tage für die Europäische<br />

Union mit viel mehr Nachdruck formuliert<br />

hat. Die Ökonomen der Weltbank haben errechnet,<br />

dass die Erwerbsbevölkerung in<br />

Europa bis 2050 um ein Fünftel schrumpfen<br />

werde. Zum Vergleich: In den USA wird die<br />

arbeitende Bevölkerung im gleichen Zeitraum<br />

um ein Viertel zunehmen. Für die<br />

Weltbank ist die Sache klar: Die Europäer<br />

haben die Wahl: Entweder sie erhöhen ihre<br />

Produktivität oder sie müssten sich von wesentliche<br />

Teilen ihres Sozialmodells schlicht<br />

und einfach verabschieden.<br />

Eine Warnung, die sich Sozialpartner und<br />

Regierung in Österreich zu Herzen nehmen<br />

sollten. Auch deshalb, weil die Kosten für<br />

Pensionen schon jetzt ganz gewaltig auf das<br />

Budget drücken und eine Trendwende ohne<br />

Anhebung des Pensionsalters nur dann zu erreichen<br />

wäre, wenn man Leistungen kürzt<br />

oder die Versicherungsbeiträge anhebt. Eine<br />

Alternative, die politisch weder durchsetzbar<br />

noch wünschenswert wäre, wie alle Experten<br />

sagen. Wie schnell die Schere zwischen Einnahmen<br />

der Pensionsversicherungen und<br />

den ausbezahlten Pensionen auseinandergeht,<br />

haben die Sozialpartner ausgerechnet.<br />

Im Jahr 2010 lagen die Einnahmen der Kassen<br />

aus den Versicherungsbeiträgen bei<br />

knapp 20 Milliarden Euro, die Ausgaben je<strong>doch</strong><br />

bei mehr als 24 Milliarden. Ohne Reform<br />

wird der Staat 2014 bereits 9,7 Milliarden<br />

pro Jahr zu den Pensionen der Österreicher<br />

dazuzahlen müssen. Im Jahr 2050<br />

würde bei Fortschreibung der geltenden gesetzlichen<br />

Regelungen die astronomische<br />

Summe von 32,4 Milliarden fällig. Eine<br />

Summe, die nicht mehr zu finanzieren ist.<br />

Diskriminierend<br />

Mit 58 Jahren, dem Durchschnittsalter in<br />

Österreich, in Pension zu gehen, das sei im<br />

Bewusstsein einer Mehrheit der Bürger ein<br />

Gewohnheitsrecht, sagt der Pesnionsexperte<br />

Marin. „Man ist empört, wenn diese Rechte<br />

infrage gestellt werden, auch wenn diese<br />

Rechte unhaltbar sind und schnurstracks in<br />

0<br />

Jahre<br />

<strong>Kind</strong>heit, Jugend<br />

und Ausbildung<br />

20<br />

Jahre<br />

den Abgrund führen. Das ist kollektive<br />

Dummheit“, kritisiert Marin. Und spricht<br />

von einem „Pensionsanalphabetismus“, der<br />

es so schwer macht, in Österreich das Ruder<br />

herumzureißen.<br />

Wie realitätsfremd die Pensionsdebatte in<br />

Österreich verläuft, das lässt sich wohl am<br />

besten mit dem Frauenpensionsalter demonstrieren.<br />

Frauen dürfen nämlich fünf<br />

Jahren früher in Pension gehen, so will es<br />

das Gesetz. Frauen sollten mit dieser Regelung<br />

entschädigt werden für die Doppelbelastung<br />

durch Familie und Beruf. In Wirklichkeit<br />

schreibt das niedrigere Pensionsalter<br />

die Diskriminierung auch noch im Ruhestand<br />

fort. Bernd Marin nennt es ein „vergiftetes<br />

Bonbon“. Eine Einschätzung, der auch<br />

der Linzer Arbeitsökonom Winter-Ebmer zustimmt.<br />

„Das niedrigerer Antrittsalter ist ein<br />

Karrierenachteil für Frauen“, sagt er. „Es<br />

macht es Unternehmen schwerer, Frauen<br />

über 45 Jahren in höhere Funktionen zu befördern,<br />

weil das Risiko besteht, dass sie<br />

diese Funktion nicht sehr lange ausfüllen<br />

werden.“<br />

Hinzu kommt, dass das Frauenpensionsalter<br />

auch vom Europäischen Gerichtshof kritisiert<br />

wurde. Es verstößt schlicht und ergreifend<br />

gegen das in den Verträgen verankerte<br />

Diskriminierungsverbot. Weil dem Urteil des<br />

Luxemburger Gerichts auch die österreichische<br />

Regierung anerkennen muss, soll das<br />

Frauenpensionsalter ab 2024 schrittweise<br />

von 60 auf 65 Jahre angehoben werden, ab<br />

2033 soll dann das einheitliche Pensionsalter<br />

von 65 Jahren für beide Geschlechter gelten.<br />

Mutige, zukunftsfähige Reformen sehen anders<br />

aus.<br />

Abgeschoben<br />

Jahrelange politische Untätigkeit dürfte auch<br />

der Grund sein, warum Österreich auch bei<br />

den Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspensionen<br />

im europäischen Spitzenfeld liegt.<br />

„Die Zunahme bei den Invalitätspensionen<br />

macht uns Sorgen“, sagt auch der Leiter der<br />

sozialpolitischen Abteilung der Arbeiterkammer<br />

Steiermark, Werner Anzenberger.<br />

Lebensarbeitszeit<br />

38 Jahre<br />

„Ich will noch nicht in<br />

Pension!“ – Ein Statement,<br />

das auch in der<br />

Bevölkerung immer<br />

mehr greift.<br />

Umso mehr, als sich auch die Ursachen der<br />

Arbeitsunfähigkeit in den letzten Jahren verschoben<br />

haben, und zwar weg von schweren<br />

körperlichen Leiden hin zu Depression,<br />

chronischer Überbelastung und anderen psychiatrischen<br />

Erkrankungen. Arbeiterinnen<br />

sind besonders betroffen.<br />

Mit steigendem Arbeitsdruck und geschlechtsspezifischer<br />

Doppelbelastung alleine<br />

lässt sich die Zunahme nicht erklären.<br />

Eine mindestens genauso große Rolle spielen<br />

bessere Erkennung und die Tatsache,<br />

dass man heute offener mit seelischen Leiden<br />

umgehen kann als in vergangenen Jahren.<br />

Anzenberger ist sicher, dass es in vielen<br />

Fällen nicht notwendig wäre, psychisch<br />

Kranke in Pension zu schicken, wenn man<br />

mehr in Therapie und Betreuung investieren<br />

würde. Aber genau da haben Sozialpartner<br />

58<br />

Jahre<br />

Pension<br />

23 Jahre<br />

81<br />

Jahre<br />

Pensionsklemme: Mit 38 Versicherungsjahren müssen 22 Jahre in der Pension finanziert werden. Denn unsere Versicherung ist<br />

eigentlich auf rund 14 Pensionsjahre ausgelegt. Damit das Pensionssystem wegen der steigenden Lebenserwartung und der Alterung<br />

der Gesellschaft tragfähig bleibt, wird man um eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit nicht herumkommen.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 9


Interview<br />

10<br />

COVERSTORY<br />

und Versicherungsanstalten in den vergangenen<br />

Jahren auf ganzer Linie versagt, wie<br />

es scheint. Die Sozialpartner beauftragten<br />

eine Expertengruppe, sich die psychiatrische<br />

Versorgung für Menschen mit Burn-out und<br />

Depression genauer anzuschauen. Das Fazit<br />

der Experten war kurz und erschreckend.<br />

„Die Betroffenen werden alleine gelassen.“<br />

Und der Einfachheit halber in die Berufsunfähigkeitspension<br />

geschickt. Eine zynische<br />

Praxis, bedeutet <strong>doch</strong> die Zwangspensionie-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

rung meist den Abstieg in Armut und Isolation,<br />

besonders für Frauen, die in schlecht<br />

bezahlten Jobs gearbeitet haben.<br />

Altersarbeitslosigkeit<br />

Die Statistik der europäischen Datenbank<br />

SHARE ist eindeutig: Pensionierung wegen<br />

Invalidität ist ein Unterschichtsproblem. Je<br />

unbefriedigender und nervtötender der Arbeitsalltag,<br />

umso größer ist die körperliche<br />

und psychische Belastung und damit das Ri-<br />

„Eine Frage der Gerechtigkeit“<br />

Länger arbeiten: Der Volkswirtschafter Rudolf Winter-Ebmer erklärt<br />

im <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>-Interview, warum eine Anhebung des Pen-<br />

sionsalters in kleinen Schritten erfolgreich sein kann.<br />

n Die Weltbank hat davor gewarnt, dass<br />

wir in Europa den sozialen Wohlstand<br />

nur dann halten können, wenn wir<br />

alle länger arbeiten.<br />

Die Menschen leben länger und das in relativ<br />

guter Gesundheit. Es gibt drei Möglichkeiten,<br />

wie man damit umgehen kann.<br />

Man erhöht die Beiträge der Versicherten,<br />

man kürzt die Pensionen oder man arbeitet<br />

länger. Für welche der Optionen man<br />

sich entscheidet, ist eine eminent politische<br />

Frage, weil man mit jeder Maßnahme<br />

eine andere Bevölkerungsgruppe trifft. Es<br />

spricht einiges für eine schrittweise Anhebung<br />

des Pensionsalters, in jedem Fall<br />

aber geht es darum, das tatsächliche Pensionsalter<br />

an das gesetzliche Pensionsalter<br />

von 65 Jahren heranzuführen. Kollegen<br />

aus Zürich haben evaluiert, wie sich die<br />

Änderungen im Frühpensionsrecht ausgewirkt<br />

haben. Sie haben festgestellt, dass<br />

diese schrittweise Anhebung relativ große<br />

Effekte gehabt hat. Mehr als die Hälfte<br />

dieser Gruppe war in einem Beschäftigungsverhältnis,<br />

weniger als die Hälfte<br />

waren arbeitslos.<br />

n Das bedeutet aber, dass man zwar<br />

das Pensionssystem entlastet, aber<br />

um den Preis einer höheren Arbeitslosigkeit.<br />

Aber man hat mehr als die Hälfte in Beschäftigung<br />

gehalten. Das Problem ist,<br />

dass beide Argumente stimmen. Auch das,<br />

dass eine Anhebung des Pensionsalters zu<br />

mehr Arbeitslosigkeit führt.<br />

n Dann ist ein höheres Pensionsalter<br />

ein Nullsummenspiel für den Sozialstaat?<br />

Nein, auf keinen Fall. Die Reform der<br />

Frühpension hat die Beschäftigungsrate<br />

erhöht, damit wurden mehr Steuern und<br />

mehr Beiträge für die Pensionsversiche-<br />

rung generiert. Man muss daher versuchen,<br />

die Frühpensionen schrittweise zu<br />

reduzieren, das bringt signifikante Einsparungen.<br />

Ich bin sicher, dass sich die Unternehmen<br />

an die Alterung der Gesellschaft<br />

anpassen werden und die Arbeitsplätze<br />

so gestalten, dass sie für ältere<br />

Menschen geeignet sind, vor allem dann,<br />

wenn sie sich mit einem Mangel an gut<br />

qualifizierten Fachkräften konfrontiert sehen.<br />

n <strong>Von</strong> der Verlängerung der Lebens -<br />

arbeitszeit würden vor allem Frauen<br />

profitieren. Ist es nicht eine Frage<br />

der sozialen Gerechtigkeit, dass das<br />

Pensionsalter für Frauen dem der<br />

Männer angeglichen wird?<br />

Das ist eine schwierige Frage, weil das<br />

Pensionssystem den Frauen ja prinzipiell<br />

erlaubt, länger zu arbeiten. Viele Frauen<br />

würden sogar länger arbeiten wollen, das<br />

Problem ist, dass ältere Frauen von den<br />

Arbeitgebern gerne durch jüngere ersetzt<br />

werden. Da gibt es Fälle von Diskriminierung.<br />

Man sollte den Frauen die Chance<br />

auf eine bessere Pension ermöglichen,<br />

das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.<br />

Das niedrigere Frauenpensionsalter<br />

macht es Unternehmen schwerer, Frauen<br />

über 45 Jahren in höhere Funktionen zu<br />

befördern, weil das Risiko besteht, dass<br />

sie diese Funktion nicht sehr lange ausfüllen<br />

werden.<br />

n Das heißt, das niedrigere Pensionsalter<br />

ist ein Karrierenachteil für<br />

Frauen?<br />

Das denke ich schon.<br />

n Ist eine frühest mögliche Pensionierung<br />

eine Art Volkssport in Österreich?<br />

Fragt man die Österreicher, wann sie in<br />

siko, den Anforderungen einfach nicht mehr<br />

gewachsen zu sein. Für schlecht qualifizierte<br />

Arbeitnehmer bleibt dann nur noch der Weg<br />

in die Pension. Auch wenn sie ihren Job<br />

gerne behalten würden. Werner Anzenberger<br />

von der steirischen AK hält auch deshalb<br />

nichts davon, dem Problem mit einem höheren<br />

gesetzlichen Antrittsalters zu Leibe zu<br />

rücken. „Wir müssen viel mehr in die Gesundheit<br />

der Arbeitnehmer investieren“, sagt<br />

er. „Wenn wir alle länger arbeiten sollen,<br />

Arbeitsökonom Rudolf Winter-Ebmer:<br />

„Anreize schaffen für längeres Arbeiten.“<br />

Foto: Johannes-Kepler Universität<br />

Pension gehen wollen, dann spricht sich<br />

eine große Mehrheit für den frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt aus. Das hat auch mit dem<br />

Pensionssystem zu tun, das die Österreicher<br />

darauf konditioniert. Es gibt keine<br />

echten ökonomischen Vorteile, länger zu<br />

arbeiten.<br />

n Wenn die Politik also die Lebensarbeitszeit<br />

verlängern will, müsste sie<br />

die ökonomischen Anreize stärken?<br />

Das wird man überlegen müssen. Wichtig<br />

ist, diese Reformen nicht abrupt, sondern<br />

schrittweise einzuleiten. Damit erspart<br />

man sich große Akzeptanzprobleme.<br />

n Es gibt Experten, die sagen, dass uns<br />

für diese Politik der kleinen Schritte<br />

schlicht und einfach die Zeit fehlt.<br />

Es macht keinen Sinn, mit Juli dieses Jahres<br />

das Pensionsantrittsalter um drei oder<br />

fünfJahre zu erhöhen. Das würde dazu<br />

führen, dass viele der davon Betroffenen<br />

in der Arbeitslosigkeit landen würden. Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer müssen genug<br />

Zeit haben, um sich auf die neue Situation<br />

einzustellen.<br />

ZUR PERSON<br />

Rudolf Winter-Ebmer ist Professor<br />

für Arbeitsökonomie an der Johannes-Kepler-Universität<br />

in Linz. Er ist<br />

Leiter von SHARE-Österreich, einem<br />

europaweiten Forschungsprojekt<br />

über die Alterung der Gesellschaft.


50- BIS 64-JÄHRIGE IM LÄNDERVERGLEICH<br />

im Arbeitsleben sind noch<br />

Männer Frauen<br />

Schweiz 77,8 % 58,0 %<br />

Schweden 75,4 % 69,5 %<br />

Niederlande 60,6 % 37,9 %<br />

Deutschland 59,2 % 45,8 %<br />

Österreich 41,6 % 23,8 %<br />

Pensioniert sind bereits<br />

Männer Frauen<br />

Schweiz 9,9 % 8,9 %<br />

Schweden 13,7 % 17,2 %<br />

Niederlande 14,4 % 3,2 %<br />

Deutschland 21,4 % 18,8 %<br />

Österreich 46,5 % 48,8 %<br />

Quelle: Share<br />

MEINUNG<br />

Wir sind Meister<br />

dann müssen wir dazu auch fit genug sein.“<br />

Gelinge es nicht, mit Prävention und Rehabilitation die Berufsunfähigkeit<br />

zurückzudrängen, dann werde sich an den Zahlen nichts ändern.<br />

Es sei denn, man schickt ältere Menschen in die Arbeitslosigkeit.<br />

Dass eine Erhöhung des Pensionsalters automatisch zu mehr<br />

Altersarbeitslosigkeit führe, das behauptete kürzlich auch Frauenministerin<br />

Gabriele Heinisch-Hosek. Dass das beliebte Argument<br />

aber den Tatsachen entspricht, das lässt sich empirisch nicht eindeutig<br />

belegen. Der Linzer Arbeitsökonom zitiert eine Schweizer Studie,<br />

die untersucht hat, welche Auswirkungen die schrittweise Anhebung<br />

der Frühpension vor zehn Jahren hatte. „Der Effekt war relativ groß“,<br />

sagt Winter-Ebmer. „In der betroffenen Altersgruppe ist der Anteil<br />

der Pensionisten um 20 Prozentpunkte zurückgegangen.“ Entgegen<br />

allen Erwartungen hatte mehr als die Hälfte dieser Gruppe ihre Jobs<br />

behalten.<br />

Winter-Ebmer rät, die Anhebung des Pensionsalters in kleinen Schritten<br />

in Angriff zu nehmen. Auch deshalb, weil sich längeres Arbeiten<br />

auf diese Weise leichter durchsetzen lasse. Zudem würde die Methode<br />

der kleinen Schritte Arbeitgebern helfen, sich auf die neue Situation<br />

einzustellen Denn dass eine längere Lebensarbeitszeit für die<br />

Unternehmen zur Herausforderung werden wird, steht außer Streit.<br />

Arbeitsplätze müssen an die Fähigkeiten und Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer<br />

angepasst werden. Eine Aufgabe, die sich wohl nicht in<br />

wenigen Monaten erledigen lässt.<br />

Winter-Ebmers Empfehlung der kleinen Schritte dürfte bei den Arbeitnehmervertretern<br />

jedenfalls auf Zustimmung stoßen. Bernd Marin<br />

glaubt nicht, dass Sozialminister Rudolf Hundstorfer mit einer<br />

Anhebung von einem Jahr im Zeitraum von zehn Jahren die Finanzierbarkeit<br />

des Pensionssystem erreichen kann. „Das ist zu spät und<br />

zu wenig“, sagt er. Ü www.krentschker.at<br />

COVERSTORY<br />

Die Österreicher sind stolz auf ihre<br />

geringe Arbeitslosigkeit. Kanzler<br />

Faymann wird es nicht müde, dies zu<br />

wiederholen. Was er nicht dazu sagt,<br />

ist, dass wir dafür einen hohen Preis<br />

bezahlen: weil es in Österreich üblich<br />

ist, ältere Arbeitnehmer in die<br />

Pension abzuschieben. In keinem<br />

anderen Land in Europa sind in der<br />

Gruppe der 50- bis 64-Jährigen<br />

mehr Menschen in Pension als in<br />

Österreich. Eine Praxis, die das Pensionssystem<br />

in den nächsten Jahren<br />

unfinanzierbar machen wird und den<br />

Jugendlichen von heute keine<br />

Chance mehr haben auf eine Pension<br />

gibt. Es wird also kein Weg daran<br />

vorbeiführen, umzudenken und<br />

die Lebensarbeitszeit anzuheben.<br />

Das wird Investitionen in die Gesundheit<br />

der Arbeitnehmer ebenso<br />

wie die Anpassung von Arbeitsplätzen<br />

erfordern. Es wird aber auch von<br />

uns allen ein Umdenken verlangt:<br />

sich nicht zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt in den Ruhestand zu verabschieden.<br />

Denn dies ist eine Frage<br />

der sozialen Gerechtigkeit. BH<br />

Ihr virtuoser Partner<br />

für Veranlagung<br />

und Finanzierung<br />

mail@krentschker.at<br />

Am Eisernen Tor 3, 8010 Graz � Tel.: + 43 316 8030-0<br />

Johannesgasse 29, 1010 Wien � Tel.: + 43 1 512 74 83-0<br />

Zweigst.: Wiener Straße 199, 8051 Graz � Schröttergasse 1, 8010 Graz


12<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Auf Grund<br />

und Boden<br />

Im Zuge ihrer Restrukturierungen hat die Stadt Graz das Haus Graz<br />

geschaffen. Doch die Stadt besitzt nicht nur ein Haus – um den Immo-<br />

bilienstand der Stadt auch sinnvoll nutzen zu können, wurde die<br />

Abteilung für Immobilien geschaffen.<br />

Als erster Stadt in ganz Österreich ist es<br />

Graz gelungen, die gesamten Immobilienabteilungen<br />

ihrer Beteiligungen und<br />

Tochterunternehmen unter einem Dach zusammenzufassen.<br />

So entstand aus der Abteilung<br />

für Liegenschaftsverkehr die Abteilung<br />

für Immobilien. „Dieser Reformschritt ist einer<br />

in die richtige Richtung, denn nur so können<br />

alle Immobilien des Hauses Graz optimal<br />

betreut werden“, weiß Abteilungsleiterin<br />

Katharina Peer.<br />

Das Immobiliengeschäft ist das Kerngeschäft<br />

der seit 01.01.2011 neu geschaffen<br />

Abteilung, die je<strong>doch</strong> nicht als Konkurrenz<br />

zur steirischen Immobilienwirtschaft gesehen<br />

werden will. Vielmehr können so die<br />

Strategien und Vorhaben der Stadt und ihrer<br />

Töchter viel leichter gebündelt und koordiniert<br />

und so ein Gesamtüberblick geschaffen<br />

werden.<br />

Infrastrukturprojekt Südgürtel Fotos: Abt. für Immobilien<br />

Ein Partner für alle<br />

Egal, ob die Stadt Liegenschaften für verschiedenste<br />

Projekte erwerben will oder Private<br />

und Unternehmen in Immobilienfragen<br />

an die Stadt herantreten wollen: Es gibt einen<br />

Ansprechpartner, der mit seinen Experten<br />

alle Fragen rund um An- und Verkauf von<br />

Immobilien beantworten kann. Der Grundstückserwerb<br />

durch die Stadt findet für öffentliche<br />

Projekte, wie zum Beispiel Hochwasserschutz<br />

und das Jahrhundert-Straßenprojekt<br />

Südgürtel, statt.<br />

Durch diese Bündelung konnte die Abteilung<br />

bereits 7,7 Millionen Euro zum Budget der<br />

Stadt beitragen. „Wie haben 2011 das Vierfache<br />

unseres Jahreszieles erreicht. Es warten<br />

daher auch 2012 einige Herausforderungen<br />

auf uns, wir haben uns die Latte selbst sehr<br />

hoch gelegt“, freut sich Peer auf die Herausforderungen<br />

der kommenden Zeit. Wer


glaubt, der An- und Verkauf von Liegenschaften<br />

ist alles, was die Abteilung tut, irrt gewaltig.<br />

Sämtliche öffentliche Parkanlagen im Besitz<br />

der Stadt können für angemeldete Veranstaltungen<br />

über die Abteilung kostenlos angemietet<br />

werden. Lediglich für die Vermietung<br />

der Stallbastei und der Uhrturmkase-<br />

matten werden Gebühren eingehoben. Auch<br />

für Romantiker hat die Abteilung für Immobilien<br />

<strong>etwas</strong> ganz Besonderes zu bieten. Im<br />

Zuge des Kaufes einer Liegenschaft erwarb<br />

die Stadt auch eine Kirche: St. Johann und<br />

Paul, in der nun Heiratswillige kostenlos den<br />

Bund fürs Leben schließen können.<br />

Infrastrukturprojekt Südgürtel<br />

Projekt Hummelkaserne (Luftbild)<br />

Das Team der<br />

Abteilung für<br />

Immobilien<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Bilanz<br />

Nach einem Jahr hat sich im Haus Graz viel<br />

getan. Als die neue Abteilung vor mehr als<br />

einem Jahr geschaffen wurde, gab es weder<br />

Freund noch Feind – das Motto war eher<br />

„Schauen Sie sich das an!“. Doch nach Ablauf<br />

des ersten Jahres kann eine positive Bilanz<br />

gezogen werden, denn es gibt nur mehr<br />

Freunde. „Die Mitarbeiter, die aus allen anderen<br />

Immobilienabteilungen der Stadt und<br />

ihrer Töchter zu uns kamen und unter einem<br />

Dach konzentriert wurden, haben es geschafft,<br />

durch ihr gemeinsames Know-how<br />

ein Team zu bilden, das sich zu einem harmonischen<br />

Ganzen zusammengefügt hat“,<br />

ist Peer sichtlich stolz auf ihre Abteilung. Ü<br />

Luftbildaufnahme der Liegenschaft Triesterstraße<br />

(Ackern)<br />

Luftbild vom Projekt Herrgottwiesgasse Nord<br />

INFOS<br />

Abteilung für Immobilien<br />

ehemals: „Abteilung für Liegenschaftsverkehr“<br />

Leiterin: Katharina Peer<br />

Tummelplatz 9, 2. Stock, 8011 Graz<br />

Tel. 0316/ 872 2900<br />

www.immobilien.graz.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 13


14<br />

„Mut fassen –<br />

Reformen wagen!“<br />

Die Grundlage für die Reformpartnerschaft<br />

ist es, damit aufzuhören, Geld<br />

auszugeben, das wir nicht haben. Wenn<br />

wir in der Steiermark diese Politik des Ausgebens<br />

weiter betrieben hätten, hätten wir<br />

unseren <strong>Kind</strong>ern nur Schulden vererbt“, begründete<br />

Schützenhöfer die Notwendigkeit<br />

der aktuellen Reformen. „Die Menschen<br />

spüren längst, dass Veränderungen notwendig<br />

sind. Es kann nicht alles beim Alten bleiben,<br />

wer das will, propagiert den Stillstand.<br />

Stillstand ist Rückschritt und nicht Fortschritt“,<br />

so Schützenhöfer.<br />

Steirer unterstützen Reformen<br />

„Wer jetzt im Reformkurs ausschert, wird<br />

am Ende der Verlierer sein“, unterstreicht<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Die steirische Reformpartnerschaft geht in ihr zweites Arbeitsjahr.<br />

Beim alljährlichen Jahresauftakt der Steirischen Volkspartei in Sankt<br />

Kathrein am Offenegg bekräftigte ÖVP-Landesparteiobmann Hermann<br />

Schützenhöfer nochmals die Notwendigkeit von Reformen. Die Bevöl-<br />

kerung stehe hinter den Reformen, wie die ÖVP mit einer aktuellen Um-<br />

frage belegt. Demnach unterstützen 78 Prozent der Steirerinnen und<br />

Steirer den derzeitigen Reformkurs. 66 Prozent der Befragten sprechen<br />

sich für Gemeindezusammenlegungen aus. Dementsprechend lautet<br />

die Devise der Volkspartei für das Jahr 2012: „Wir gehen voran!“<br />

Fotos: ÖVP Steiermark


auch ÖVP Landesgeschäftsführer Bernhard<br />

Rinner und untermauert dies mit einer aktuellen<br />

Umfrage des Gallupp Instituts. Demnach<br />

unterstützen 78 Prozent der Steierinnen<br />

und Steirer den aktuellen Reformkurs der<br />

Landesregierung. Mit der bisherigen Arbeit<br />

der Landesregierung zeigen sich 63 Prozent<br />

der Befragten zufrieden. Auch für die Gemeindestrukturreform<br />

gibt es breite Zustimmung.<br />

66 Prozent befinden die Reform und<br />

Zusammenlegung der Gemeinden als richtigen<br />

Weg für die Zukunft, 22 Prozent lehnen<br />

Zusammenlegungen ab. Landeshauptmann-<br />

Stv. Hermann Schützenhöfer sieht sich durch<br />

die Ergebnisse der Umfrage in den aktuellen<br />

Reformbestrebungen bestätigt. „Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass der Reformkurs unumkehrbar<br />

ist. Wir haben im ersten Jahr der Reformpartnerschaft<br />

viel geschafft und wir<br />

werden weiterhin daran arbeiten, die Steiermark<br />

zukunftsfit zu machen!“ Auch das Jahr<br />

2012 steht also ganz im Zeichen des steirischen<br />

Reformkurses. Bereits Anfang Jänner<br />

wurde mit der Neustrukturierung der Schulstandorte<br />

der erste Teil einer Schul- und Bildungsreform<br />

präsentiert. Ebenfalls umgesetzt<br />

werden soll der nächste Schritt der Verwaltungsreform<br />

im Amt der Steiermärkischen<br />

Landesregierung und in den Bezirkshauptmannschaften.<br />

Parallel dazu soll auch<br />

die Angebotskonzentration der Leistungen<br />

in den steirischen Spitälern weiter vorangebracht<br />

werden. Die Arbeit an der ebenso<br />

wichtigen wie viel diskutierten Gemeindestrukturreform<br />

wird sich über das gesamte<br />

Jahr 2012 erstrecken. Und schließlich wird<br />

auch die Erstellung des Landesbudgets für<br />

das Jahr 2013 eine zentrale Herausforderung<br />

dieses Jahres sein.<br />

Gemeindestrukturreform<br />

nimmt Formen an<br />

Bewegung kommt auch in die im letzten Jahr<br />

begonnene Gemeindestrukturreform. Die<br />

erste „Vorschlagsphase“, in der die Gemeinden<br />

selbst sich beim Land mit ihren Ideen<br />

für eine künftige Gemeindestruktur melden<br />

konnten, wurde Ende Jänner angeschlossen.<br />

„Es ist einiges in Bewegung, aber natürlich<br />

wollen wir den Tag nicht vor dem Abend loben“,<br />

so Schützenhöfer. Insgesamt haben bereits<br />

über 300 Kontakte stattgefunden. 114<br />

davon beinhalteten bereits sehr klare Vorstellungen<br />

über eine künftige Gemeindestruktur.<br />

44 Gemeinden sind bereits in einen Koordinationsprozess<br />

mit dem Land eingetreten, 32<br />

weitere hätten konkrete Vorschläge und 38<br />

Gemeinden hätten Einzelvorstellungen artikuliert.<br />

Vor Beginn der Verhandlungsphase,<br />

die bis zum Herbst dauern wird, präsentierten<br />

die Reformpartner unter dem Titel „Stärkere<br />

Gemeinden – Größere Chancen“ ein<br />

Leitbild für künftige Gemeindestruktur. Dieses<br />

soll als Basis für die nun beginnenden<br />

Verhandlungen dienen. „Wir wollen, dass die<br />

Gemeinden autonom sind, ihre Leistungsfähigkeit<br />

und ihre Identität erhalten. Und das<br />

nicht nur für die nächsten fünf, sondern für<br />

die nächsten 50 bis 60 Jahre“, formuliert Gemeindereferent<br />

Schützenhöfer das Ziel der<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Reform. Die Gemeinden sollen dabei als<br />

Rückgrat des Landes, das Gefühl der Identität<br />

erhalten bleiben. Zusammenlegungen<br />

sollen deshalb auf administrativer Ebene erfolgen,<br />

identitätsstiftende Einrichtungen wie<br />

<strong>Kind</strong>ergärten oder Vereine sollen hingegen<br />

gestärkt werden. „Das Heimatgefühl und die<br />

Identität beginnen nicht auf den Stufen des<br />

Gemeindeamtes, sondern die Heimat findet<br />

zuerst in der Familie, in den Vereinen oder<br />

bei der Musik statt – und das überall im<br />

Land. Diese Einrichtungen wollen wir stärken<br />

und verbessern und gleichzeitig den Gestaltungsspielraum<br />

der jungen Menschen für<br />

ihre Zukunft vergrößern.“<br />

Lokomotive der Reformpartnerschaft<br />

„Die ÖVP ist die Lokomotive der Reformpartnerschaft“,<br />

ist ÖVP Landesgeschäftsführer<br />

Bernhard Rinner überzeugt. Das sehe auch<br />

die Bevölkerung so. Laut Umfrage sind 83<br />

Prozent der Steirer der Meinung, dass die Entscheidung<br />

der ÖVP zur Zusammenarbeit mit<br />

der SPÖ richtig war. Bei der „Sonntagsfrage“<br />

gaben 34 Prozent der Befragten an, bei einer<br />

Landtagswahl die ÖVP wählen zu wollen.<br />

Damit kann die Steirische Volkspartei im Vergleich<br />

zur letzten Umfrage im September des<br />

Vorjahres in der Wählergunst um drei Prozent<br />

zulegen. Für Rinner freilich nur eine Momentaufnahme,<br />

dennoch eine wichtige Bestätigung<br />

des aktuellen Kurses. „Wir sind am richtigen<br />

Weg“, gibt sich Rinner zuversichtlich,<br />

das Ziel eines ausgeglichenen Landeshaushalts<br />

im Jahr 2015 zu erreichen. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 15


16<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

SPÖ-Vorsitzender LHStv.<br />

Peter Kaiser: „Premier<br />

Viktor Orbán und die<br />

FPK-Spitzen sind Brüder<br />

im Geiste“<br />

Foto: Gerhard Maurer<br />

Kärntens SPÖ-Vorsitzender LH-<br />

Stv. Peter Kaiser wirft der FPK<br />

vor, ihre Kritiker mit unkonven-<br />

tionellen Methoden mundtot zu<br />

machen.<br />

Das Schreiben eines Leserbriefes kann<br />

mitunter recht unangenehme Folgen haben.<br />

Diese Erfahrung hat in den vergangenen<br />

Tagen auch eine Kärntnerin gemacht.<br />

In einem Leserbrief hatte sie kritisiert, dass<br />

FPK-LH Gerhard Dörfler 25.000 Euro Steuergeld<br />

dafür verwendet, dass er den blauen<br />

Parteiball „Redoute“ in den offiziellen Landesball<br />

verwandeln will. Kurz danach erhielt<br />

die Frau einen Anruf: Am Apparat war ein<br />

mutmaßlicher FPK-Funktionär oder -sympathisant,<br />

der sie unflätig beschimpfte. Und<br />

zwar so heftig, dass man das nicht einmal<br />

wiedergeben kann.<br />

Bei der SPÖ-Kärnten melden sich inzwischen<br />

so viele besorgte Kärntner, die ähnliche<br />

Erfahrungen mit FPK-Anrufern gemacht<br />

haben, dass der SPÖ-Chef nicht mehr an einen<br />

Zufall glaubt. „Wir erleben gerade die<br />

Ungarisierung Kärntens“, sagt Landesrat<br />

Kaiser. „Wie Viktor Orbán in Ungarn versucht<br />

die FPK ihre Gegner einzuschüchtern.“<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Wie weit FPK-Chef Uwe Scheuch dabei gehen<br />

will, das hat er Ende Januar bei einer<br />

Pressekonferenz deutlich gemacht: Weil sich<br />

Scheuch wegen seiner „Part-of-the-Game-<br />

Affäre“ auf Internet-Foren harsche und teilweise<br />

niveaulose Kritik gefallen lassen<br />

musste, forderte er die Betreiber auf, die persönlichen<br />

Daten der Forums-Diskutanten herauszugeben.<br />

Offenbar geht in der FPK die Angst um.<br />

Denn ihre Machtbasis steht auf recht wackeliger<br />

Basis. Fünf, nach dem Rücktritt von<br />

ÖVP-LR Martinz vier von sieben Mitgliedern<br />

der Landesregierung haben Probleme<br />

mit dem Staatsanwalt. Landesrat Josef Martinz<br />

trat als Landesrat zurück, weil er sich<br />

vor Gericht über seine Rolle in der Causa<br />

Birnbacher verantworten muss, jener Affäre<br />

im Zuge des Verkaufs der Hypo-Alpe-Adria,<br />

bei der Martinz seinen Steuerberater Dietrich<br />

Birnbacher beauftragt hatte, ein Gutachten<br />

zu erstellen. Für seine Beratertätigkeit hat<br />

Birnbacher sechs Millionen Euro erhalten.<br />

Wenn Kaiser von „Ungarisierung“ spricht,<br />

dann meint er damit auch den Versuch der<br />

FPK, Ämter in landesnahen Betrieben, Aufsichtsbehörden<br />

und Kontrollorganen mit Parteigängern<br />

zu besetzen. Wie weit die FPK<br />

dabei geht, das wurde im Konflikt um eine<br />

Neuordnung der Kärntner Spitalsgesellschaft<br />

KABEG deutlich. Die Neuordnung<br />

kommt einer faktischen Entmachtung des<br />

zuständigen Gesundheitslandesrates gleich,<br />

Ungarische<br />

Zustände<br />

wohl auch deshalb, weil der Ressortverantwortliche<br />

der SPÖ angehört.<br />

„Premier Viktor Orbán und die FPK-Spitzen<br />

sind Brüder im Geiste“, sagt Kaiser, „beim<br />

Ausbau der eigenen Machtbasis setzt man<br />

sich über moralische Grundsätze hinweg und<br />

bewegt sich am Rande des Rechtsstaates.“<br />

Dass Kaiser damit einen wunden Punkt getroffen<br />

haben dürfte, das hat auch der FPK-<br />

Präsident des Kärtner Landtages bestätigt.<br />

Josef Lobnig hatte sich zu einem Sager hinreißen<br />

lassen, der ein zumindest eigenwilliges<br />

Rechtsverständnis offenbart. „Nicht alles,<br />

was gerichtlich und strafrechtlich verfolgbar<br />

ist, muss politisch verwerflich sein“,<br />

sagte Lobnig.<br />

Oder anders formuliert, ein guter Politiker<br />

muss schon mal ein Gesetz übertreten können,<br />

wenn es ihm opportun erscheint.<br />

Für Peter Kaiser sind Aussagen wie diese<br />

Beweis dafür, dass sich <strong>etwas</strong> an der politischen<br />

Kultur des Landes ändern müsse. Und<br />

dass die Kontrollrechte des Landtages ausgebaut<br />

werden müssen. „Heute ist der Landtag<br />

der verlängerte Arm der FPKÖVP-Regierungskoalition“,<br />

kritisiert Kaiser, „die Abgeordneten<br />

haben wenig Möglichkeiten, die<br />

Regierungsmitglieder zu kontrollieren.“ Erreichen<br />

will Kaiser dieses Ziel mit einer Verfassungsänderung.<br />

Wie in der Steiermark<br />

auch will er den Proporz abschaffen und das<br />

Prinzip der freien Koalitionsbildung einführen.<br />

Ü


„Ein Euro für die Gesundheit“<br />

SPÖ-Gesundheitsstadtrat Michael Grossmann<br />

will mit kreativen Ideen die Gesundheit<br />

der Grazer verbessern.<br />

n Der Gesundheitsbericht der Stadt<br />

Graz liegt vor. Wie gesund sind die<br />

Grazer?<br />

Was man auf jeden Fall sagen kann, ist,<br />

dass jene Grazerinnen und Grazer besonders<br />

krank sind, die in prekären Verhältnissen<br />

leben. Denn eines hat der Gesundheitsbericht<br />

deutlich gezeigt: Die wesentlichen<br />

Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen,<br />

liegen außerhalb der medizinischen Versorgung.<br />

Das Wohnumfeld, die Beschäftigungssituation,<br />

die soziale Integration –<br />

das alles wirkt sich auf das Wohlbefinden<br />

aus und hat zum Teil dramatische Folgen.<br />

So leidet jede zweite erwachsene Person in<br />

armutsgefährdeten Grazer Haushalten an<br />

chronischen Krankheiten, und unter Arbeiterinnen<br />

bzw. Arbeitern ist der Anteil jener,<br />

die vor Erreichen der durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung sterben, höher als bei Angestellten.<br />

Einer der Gründe dafür ist, dass<br />

Menschen in schwierigen Lebenssituationen<br />

so sehr damit befasst sind, ihren Alltag<br />

zu meistern, dass sie keine Ressourcen ha-<br />

ben, um sich um die eigene Gesundheit zu<br />

kümmern.<br />

n Welche Reformen haben Sie vor, um<br />

die Gesundheitsversorgung in Graz zu<br />

verbessern?<br />

Der Bericht belegt, dass Gesundheit eine politische<br />

„Querschnittsmaterie“ ist. Das heißt,<br />

Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung<br />

betreffen alle Lebensbereiche<br />

und damit alle politischen Ressorts. Es bedarf<br />

daher eines gemeinsamen Bekenntnisses<br />

aller Verantwortlichen der Stadt Graz,<br />

dass ihnen die Gesundheit der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner <strong>etwas</strong> wert ist. Das bedeutet<br />

auch, dass in allen Ressorts Budgetmittel<br />

für Prävention und Gesundheitsförderung<br />

bereitgestellt werden müssen. Wenn wir<br />

es gemeinsam schaffen, pro Einwohner einen<br />

Euro dafür zu reservieren, dann ist das<br />

zwar möglicherweise noch immer wenig,<br />

aber trotzdem schon ein wichtiger Schritt<br />

vorwärts. Weiters werden alle Maßnahmen<br />

im Gesundheitsbereich, die es jetzt bereits<br />

gibt, gemeinsam mit neuen, kreativen Initiativen<br />

gebündelt und in Blickrichtung auf ein<br />

gemeinsam zu erstellendes Grazer Gesundheitsleitbild<br />

koordiniert. Erreichen wollen<br />

Damit was passiert, wenn was passiert,<br />

brauchen wir<br />

Ihre Hilfe.<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

„Für die Gesundheit<br />

der Grazer<br />

sollten alle Ressortsverantwortlich<br />

sein.“<br />

Foto: SPÖ Graz<br />

wir damit selbstverständlich alle Grazerinnen<br />

und Grazer, ganz besonders aber jene,<br />

die in schwierigen Verhältnissen leben. Denn<br />

aus dem Bericht geht auch hervor, dass gerade<br />

diese Menschen mit traditionellen Präventionsmaßnahmen<br />

schwer zu erreichen<br />

sind. Man muss hier ganz besonders zielgruppenadäquat<br />

ansetzen.<br />

n Psychische Erkrankungen spielen<br />

heute eine immer größere Rolle. Was<br />

kann man gegen die sprunghafte Zunahme<br />

tun?<br />

Bei psychischen Erkrankungen gibt es, wie<br />

der Bericht aufzeigt, ebenfalls ein deutliches<br />

soziales Gefälle. Daher gilt auch hier: Man<br />

muss die konkrete Lebenssituation der Betroffenen<br />

miteinbeziehen. Ermöglicht man<br />

ihnen eine stärkere soziale Teilhabe, kann<br />

man der Isolation – einem der Hauptauslöser<br />

psychischer Probleme – entgegenwirken. Ü<br />

Zusammen arbeiten:<br />

Für eine Steiermark<br />

mit Zukunft.<br />

H<br />

ochwasser, Muren, Feuer, Hagel<br />

und Schnee. Tausende Steire -<br />

rinnen und Steirer stellen ihre Kraft,<br />

ihr Wissen und ihre Zeit zur Ver fügung,<br />

um die Folgen immer häufiger<br />

werdender Naturkatas trophen zu<br />

mindern. Diesen Freiwilligen bei<br />

Rettungs diens ten, Feuerwehren und<br />

vielen anderen Einsatz organisationen<br />

im Land gebührt unser Dank und<br />

unsere Anerkennung. Wenn auch Sie<br />

Ihren Teil beitragen möchten: Eine<br />

Liste aller steirischen Organisationen,<br />

die sich über Ihre Hilfe freuen, finden<br />

Sie im Internet unter:<br />

www.katastrophenschutz.steiermark.at<br />

Katastrophenschutz und<br />

Landesverteidigung<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 17


18<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Innovation braucht<br />

Netzwerke<br />

<strong>Von</strong> Arthur Schwaiger<br />

Europa ist mit Rohstoffen nicht gerade gesegnet, unsere wertvollsten<br />

Rohstoffe sind die Ideen, die wir auf den Markt bringen“, beurteilt<br />

Innovationsexperte DI Dr. Hans Lercher, Studiengangsleiter<br />

für „Innovationsmanagement“ an der Grazer FH Campus02<br />

die Wirtschaftslage. Rund 60 Prozent der heimischen Unternehmen<br />

haben zuletzt entweder neue oder merklich verbesserte Produkte auf<br />

den Markt gebracht, neue Prozesse in ihrem Unternehmen eingeführt,<br />

organisatorische Innovationen oder Marketinginnovationen eingeführt<br />

oder zumindest Innovationsaktivitäten durchgeführt, die auf<br />

die Einführung von Produkt- oder Prozessinnovationen abzielten.<br />

Dies zeigt eine Erhebung der Statistik Austria unter 3.500 Unternehmen.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Sämtliche Studien und Vergleiche verweisen auf die<br />

Wichtigkeit von Innovation, um im globalen Wett-<br />

bewerb erfolgreich zu agieren. Das schlummernde<br />

Potenzial hierzulande ist hoch und wird immer<br />

mehr zur Überlebensfrage für Unternehmen, sind<br />

sich Fachleute einig.<br />

Foto: Symbolpictures<br />

Innovation ist Umwandlung von Wissen in Geld<br />

und nicht umgekehrt<br />

Rund ein Drittel der Unternehmen hat neue oder merklich verbesserte<br />

Waren oder Dienstleistungen auf den Markt gebracht. Mit diesen Produktinnovationen<br />

wurden im Krisenjahr 2008 rund elf Prozent der gesamten<br />

Umsätze erzielt. 5,5 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen dabei<br />

auf Marktneuheiten und rund sechs Prozent auf Produktinnovationen,<br />

die nicht neu für den Markt, aber neu für das Unternehmen waren.


IM INTERVIEW<br />

„Kärnten als Silicon Valley<br />

der Innovation“ Mag.<br />

n Herr. Mag. Martin Maitz, Sie haben das „Institut für Innovation“<br />

in Kärnten begründet, was war das Motiv dafür?<br />

Gemeinsam mit Dr. Peter Granig und Mag. Gerd Bacher haben<br />

wir 2010 das Institut für Innovation gegründet, weil wir glauben,<br />

dass Innovation und ihre Bedeutung für Unternehmensund<br />

Gesellschaftsentwicklung in der Praxis unterschätzt werden,<br />

aber die Auswirkung von Innovationen auf den Erfolg von<br />

Unternehmen und die Wohlstandsentwicklung von Regionen<br />

und Ländern essenziell ist.<br />

n Was bedeutet Innovation für den Standort Kärnten?<br />

Derzeit liegt Kärnten dank einiger toller Leitbetriebe österreichweit<br />

an sehr guter dritter Stelle, was F&E-Ausgaben und<br />

Patente betrifft. Innovation muss auf die breite Basis der Unternehmen<br />

in Kärnten übertragen werden. Egal, ob es sich um<br />

einen Industriebetrieb oder einen kleinen Gewerbebetrieb<br />

handelt. Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sind genauso betroffen<br />

wie öffentliche Einrichtungen. Innovation betrifft jeden.<br />

Innovation ist für Kärnten, wenn man den Wohlstand auch in<br />

Zukunft halten will, absolut notwendig.<br />

n Wer betreibt in Kärnten hauptsächlich Innovation?<br />

Kärnten verfügt über viele innovative und erfolgreiche Betriebe<br />

und öffentliche Unternehmungen, von denen es zu lernen gilt.<br />

Dies beginnt bei industriellen Leitbetrieben wie Infineon, Philips,<br />

Lam, Wild usw., geht über Forschungseinrichtungen –<br />

CTR, Lakeside Labs, W3C – und reicht, wie die jüngste Innovationspreisverleihung<br />

gezeigt hat, zu Kleinstbetrieben aus allen<br />

Branchen. Es wäre wichtig, das vorhandene aktuelle Wissen<br />

rascher von der Innovationsspitze zu den KMU und Kleinstbetrieben<br />

zu bringen. Der Innovationskongress <strong>versteht</strong> sich in<br />

diesem Zusammenhang als eine Wissenstransfermaßnahme.<br />

n Welchen Stellenwert haben dabei KMU?<br />

KMU und Kleinstbetriebe sind von Innovationen wesentlich unmittelbarer<br />

betroffen als große Firmen. Es fehlen ihnen, bedingt<br />

durch das „existenzielle“ Tagesgeschäft, oft die Ressourcen<br />

– Zeit, Know-how und Geld –, um Ideen systematisch zu<br />

verfolgen und Innovationen effizient umzusetzen. Ihre „Kleinheitsvorteile“<br />

– Geschwindigkeit, Flexibilität, usw. – können bei<br />

komplexeren und wissensintensiven Projekten nur bedingt<br />

realisiert werden. Eine mögliche strategische Antwort darauf<br />

sind professionelle Kooperationen und effizientes Netzwerken.<br />

n Stichwort Innovationskongress 2011: Was waren die<br />

Kernaussagen?<br />

Dass Innovation ein langer Prozess ist, der bei einer Idee – einem<br />

Prozent – beginnt und erst mit der erfolgreichen Umsetzung<br />

am Markt endet. Innovation ist einerseits Kunst, wenn es<br />

darum geht zwischen Kreativität und Disziplin einen erfolgreichen<br />

Umsetzungsweg zu finden, aber anderseits eine „wiederholbare“<br />

Wissenschaft, die es Unternehmen ermöglicht, langfristig<br />

und nachhaltig innovationsfähig zu werden. Innovation<br />

ist nur ganz selten Zufall, sondern meist das erfolgreiche Ergebnis<br />

von schweißtreibender Arbeit, die mit viel Unsicherheit<br />

verbunden ist. Der Innovationskongress war heuer mit über<br />

1.000 Besuchern die größte Veranstaltung zum Thema Innova-<br />

Martin Maitz, Kärntner<br />

Innovationsexperte:<br />

„Neugier, Offenheit und<br />

Mut, Neues zu probieren,<br />

sind die notwendige Basis<br />

für Innovation. Man muss<br />

Raum für Experimente<br />

bieten und Ideengeber<br />

bzw. Erfinder ,schützen‘<br />

bzw. fördern und mit<br />

,hartnäckigen Umsetzern‘<br />

verbinden.“ Foto: KK<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

tion in Europa, wenn nicht gar weltweit. Das prüfen wir gerade.<br />

Er kann daher ein wichtiges Leuchtturmprojekt für die sich<br />

entwickelnde Innovationskultur in Kärnten sein.<br />

n Wie sieht die Innovationszukunft Kärntens aus?<br />

Mit einem verstärkten Bewusstsein über die Bedeutung von Innovation<br />

für nachhaltigen Erfolg kann in Kärnten ein Innovationsklima<br />

entstehen, welches internationalen Erfolgsregionen<br />

– z.B. Silicon Valley – um nichts nachsteht. Dafür ist es aber<br />

notwendig, dass Egoismen dem gemeinsamen Ziel – das Voranbringen<br />

des Wirtschaftsstandortes Kärnten – untergeordnet<br />

werden und begonnene Kooperationen intensiviert und<br />

professionalisiert werden.<br />

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Egal ob Aus- und Weiterbildung<br />

oder lebensbegleitendes<br />

Lernen – mithilfe<br />

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JUNGE FÜR ALTE!<br />

ALTE FÜR JUNGE!<br />

Wir wollen ...<br />

... ein friedliches Miteinander,<br />

... voneinander lernen,<br />

... voneinander profitieren!<br />

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www.generationen.steiermark.at<br />

Zusammen arbeiten:<br />

Für eine Steiermark<br />

mit Zukunft.<br />

21 Prozent der Unternehmen (zwei Drittel der Produktinnovatoren)<br />

haben Marktneuheiten auf ihren Markt gebracht. 43 Prozent der Unternehmen<br />

haben entweder Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt<br />

oder Innovationsaktivitäten, die auf die Einführung derselben abzielten,<br />

durchgeführt und waren somit „technologische Innovatoren“.<br />

35 Prozent der Unternehmen haben organisatorische Innovationen eingeführt,<br />

also neue organisatorische Methoden in der Geschäftspraxis,<br />

in der Arbeitsorganisation oder in den externen Beziehungen des Unternehmens.<br />

27 Prozent der Unternehmen berichteten die Einführung<br />

von Marketinginnovationen. 40 Prozent der technologischen Innovatoren<br />

erhielten Förderungen von öffentlichen Einrichtungen für ihre<br />

Innovationen und 39 Prozent kooperierten bei ihren Innovationen mit<br />

anderen Unternehmen oder nichtkommerziellen Einrichtungen.<br />

Steirer sind recht brave Innovatoren<br />

Betrachtet man den Süden Österreichs genauer, so weist Lercher der<br />

Steiermark ein leicht überdurchschnittliches Zeugnis aus: „Wir<br />

bräuchten allerdings mehr mittelgroße Player, wie es uns die Oberösterreicher<br />

vormachen.“ Für die Steirer sei das Leben in der Komfortzone<br />

immer noch sehr stark ausgeprägt, Motto: Den Status halten,<br />

nur nicht zu viel tun. Wiewohl Lercher die politische Aufbruchsstimmung<br />

in der Grünen<br />

Mark erstaunlich findet:<br />

„Das muss auch<br />

innovativ wirtschaftlich<br />

einen Schub geben.“<br />

Auf die Frage,<br />

von wem denn Innovation<br />

getragen<br />

werde, räumt Lercher<br />

mit einem weit<br />

verbreiteten Irrtum<br />

auf, nämlich, dass Innovation<br />

nur von<br />

Großen betrieben<br />

würde. Das sei viel<br />

„Innovation heißt auch:<br />

Helle Köpfe sollen<br />

noch ein bisserl spinnen<br />

dürfen.“<br />

DI Dr. Hans Lercher<br />

zu kurz gegriffen. Innovation müsse man auch im Kleinen sehen,<br />

letztlich gehe es darum, dass man eine Idee derart entwickelt, dass<br />

sie einem der Kunde abkauft. Demnach splitte sich Innovation in die<br />

Bereiche Produkt, Prozess, Marketing, Service und Geschäftsmodell.<br />

„Wer also den Begriff Innovation nur mit Erfindung übersetzt, erfasst<br />

nur einen Bruchteil. Träger von Innovation sind vielfach die KMU,<br />

wobei man es teilweise mit dem Phänomen zu tun hat, dass manche<br />

Betriebe trotz besonderer Innovationsleistung oft nicht einmal über<br />

ihre Ortsgrenzen hinaus bekannt sind.“ Aber es gibt auch Beispiele,<br />

welchen Stellenwert man Innovation in manchen Firmen schon beimisst:<br />

„Die Firma Weizer Parkett etwa hat vor drei Jahren den Entschluss<br />

gefasst: Wir innovieren! Und heute arbeiten dort acht Leute<br />

an Innovation. Toll!“ Und inwiefern hat sich die Wirtschaftskrise auf<br />

die Innovationsfreudigkeit ausgewirkt? Dazu Lercher: „Ich unterscheide<br />

drei Arten von Umgang mit Innovation: erstens die Gruppe,<br />

die ohnedies innovativ ist, zweitens die Gruppe, die keine Innovation<br />

will, und drittens die Gruppe, die ein bisserl Innovation will. Ich behaupte,<br />

die zweite Kategorie ist in ein paar Jahren sowieso weg, weil<br />

man ohne Innovation nicht weiterexistieren kann.“<br />

Gesundes Innovationsklima notwendig<br />

Innovation setzt aber laut Lercher eine gewisse Unternehmenskultur<br />

und Gesinnung voraus: „Zu einem gesunden Innovationsklima gehört<br />

auch die Möglichkeit zu scheitern. Etwas Innovatives lässt sich nicht<br />

zu 100 Prozent sicher voraussagen. Man muss also ein dementsprechendes<br />

Klima fördern, auch mit Investitionen, wo ich aber leider<br />

teilweise hierzulande eine geringe Freude orte. Innovation heißt auch,<br />

noch ein bisserl spinnen zu dürfen. Dafür braucht man Hirn und Herz,<br />

diese Mentalität muss ein Chef vorleben.“<br />

Zeichnen sich Trends im Innovationsmanagement ab? Lercher: „Ja,<br />

da gibt es natürlich einige Entwicklungen. Zum einen den Kunden


„Wir leben immer noch<br />

zu sehr in der Komfortzone.<br />

Frei nach dem<br />

Motto: Nur nicht zu<br />

viel tun, nur den Status<br />

halten.“<br />

DI Dr. Hans Lercher<br />

möglichst früh zum Innovieren miteinzuladen,<br />

zum anderen das Croudsourcing, wo ein<br />

Innovationsauftrag an die Kunden zurückgeben<br />

wird und diese dann über Communities<br />

innovativ werden und Problemlösungen<br />

finden. Eine weitere Chance für die Zukunft<br />

sind Cross-industry-Innovationen, wo durch<br />

Firmenvernetzung erfolgreiche Neuerungen<br />

auch auf andere Branchen übertragen werden.“<br />

Der Innovation sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Blickt man über die steirische Grenze nach<br />

Burgenland, so hat man dort mit der Initiative<br />

„Gute Idee, Burgenland“ für burgenländische<br />

Unternehmer ein Innovationspaket geschaffen,<br />

das im Wesentlichen aus den neuen Förderrichtlinien<br />

des Landes für Innovation, Forschung<br />

und Entwicklung sowie speziellen Beratungsleistungen<br />

besteht. Damit ist der<br />

Grundstein gelegt, um die Vorgabe des Landes<br />

Burgenland, die Forschungs- und Entwicklungsquote<br />

bis 2020 auf 1,2 Prozent hinaufzuschrauben,<br />

auch erfüllen zu können. Konkret<br />

weist das Burgenland mit einer aktuellen<br />

Forschungsquote von 0,6 Prozent in diesem<br />

Bereich ein Defizit auf. Daher wurde vom<br />

Zusammen arbeiten:<br />

Für eine Steiermark<br />

mit Zukunft.<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Die Grazer Fachhochschule Campus02 kann sich im Studiengang „Innovationsmanagement“<br />

vor lauter Bewerbern kaum erwehren. Foto: Campus02<br />

Land Burgenland im April 2010 der Aktionsplan<br />

„Innovationsoffensive Burgenland 2020“<br />

in Auftrag gegeben und von der Wirtschaftsservice<br />

Burgenland AG (WiBAG) in Zusammenarbeit<br />

mit den burgenländischen Sozialpartnern<br />

entsprechend umgesetzt. Zur Förderung<br />

innovativer Projekte wurden zwei neue<br />

WiBAG-Förderrichtlinien, nämlich die „Förderung<br />

von innovativen Ideen“ und die „Förderung<br />

von innovativen Projekten“, entwickelt.<br />

Dafür stehen bis Ende der Strukturfondsperiode<br />

2007-2013 Fördermittel in Höhe<br />

von 50 Millionen Euro zur Verfügung. Ü<br />

Das Land<br />

Steiermark


22<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Netzwerk<br />

Eine fundierte Lehrausbildung ist eine der wesent-<br />

lichen Säulen für Unternehmen in ganz Österreich.<br />

Dies gilt ebenso für die Jugendlichen und die Un-<br />

ternehmen in der Lipizzanerheimat Weststeier-<br />

mark.<br />

Über 45 Prozent der Jugendlichen eines Jahrganges entscheiden<br />

sich jährlich für einen der 200 Lehrberufe. Die Kombination aus<br />

praktischer Qualifizierung und theoretischer Ausbildung ermöglicht<br />

dem technischen Fortschritt und den betrieblichen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Gerade für Jugendliche ist es oftmals schwierig<br />

die richtige Aus- und Weiterbildungsentscheidung zu treffen. Um<br />

eine Entscheidung für einen Ausbildungsweg zu treffen, die den eigenen<br />

Eignungen entsprechen ist eine umfangreiche Information<br />

über Ausbildungswege unumgänglich.<br />

Denn vor allem im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich<br />

in der weststeirischen Region ist die Nachfrage nach<br />

jungen Menschen besonders groß. In einer Kooperation<br />

zwischen Schulen und Unternehmen im Auftrag des Regionalen<br />

Beschäftigungspaketes Süd-Weststeiermark soll<br />

dieser Diskrepanz entgegengewirkt werden. Im Zuge des<br />

Projektes soll eine regionale Strategie entwickelt werden,<br />

um die AkteurInnen aus Schule und Wirtschaft zusammen zu führen.<br />

Mädchen im Fokus<br />

Besonderes Augenmerk soll dabei auf die jungen Mädchen gelegt<br />

werden. Nach wie vor gehen zu wenige Frauen in naturwissenschaftlich-technische<br />

Berufssparten. Hier müssen traditionelle Einstellungen<br />

und langfristige Denkmuster aufgebrochen werden. Die Schwerpunktregion<br />

der geplanten Strategieentwicklung liegt im Bezirk<br />

Voitsberg. Dort sollen besonders die Neuen Mittelschulen (Modellregion)<br />

und metallbe- und verarbeitende Leitbetriebe miteinander<br />

vernetzt werden. Ziel der Initiative ist die Förderung des Fachkräftenachwuchses<br />

im naturwissenschaftlich-technischem Bereich. Besonders<br />

berücksichtigt sollen dabei die Mädchen werden. Wichtig<br />

ist hierbei die Ausbildung von Strukturen um eine nachhaltige Förderung<br />

von Naturwissenschaften und Technik in den Schulen und<br />

den Unternehmen zu ermöglichen. Zudem soll eine systematische<br />

Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen etabliert und<br />

gefördert werden, um so ein Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung<br />

zu schaffen. Kontinuität ist hierbei eines der wesentlichsten<br />

Stichworte. Wichtig ist es auch die zahlreichen einzelnen Maßnahmen<br />

der unterschiedlichen Anbieter in der Lippizzanerheimat zusammenzuführen,<br />

um eine optimale Nutzung der Angebote zu ermöglichen.<br />

Eine nachhaltige Kooperation zur Förderung des Fachkräftenachwuchses<br />

ist daher eine wesentliche Voraussetzung für die<br />

optimale Umsetzung für alle Beteiligten.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Ein Bild für die Zukunft: immer mehr junge Frauen<br />

in technischen Berufen Foto: APA<br />

INTERVIEW MIT ANGELIKA RESCH<br />

n In welcher Form kooperiert REMUS mit den Schulen der<br />

Region um junge Menschen für die Technik zu begeistern?<br />

Die Unternehmensgruppe REMUS-SEBRING ist Gründungsmitglied<br />

des Ausbildungsverbundes Metall, in dem seit sechs<br />

Jahren dafür Sorge getragen wird, dass junge Menschen aus<br />

den Betrieben der Region Voitsberg eine fundierte technische<br />

Grundausbildung erfahren. Außerdem haben wir eine Initiative<br />

der Leitbetriebe in Zusammenarbeit mit dem ABV sowie der<br />

Wirtschaftsoffensive mit allen neuen Mittelschulen im Bezirk<br />

Voitsberg, die das Ziel hat, dem Fachkräftemangel strukturell<br />

entgegenzuwirken. Weiters finden in beiden Werken unserer<br />

Unternehmensgruppe ständig Betriebsführungen<br />

statt, wo SchülerInnen aus den verschiedensten<br />

Schulen Technik hautnah erleben können. So ist<br />

z.B. der Girlsday bei uns schon Tradition, bei dem<br />

die jungen Damen mit viel Engagement und Freude<br />

mitarbeiten.<br />

REMUS Chefin Angelika Kresch fördert und fordert<br />

mehr junge Frauen in die Technik. Foto: REMUS<br />

n Welche Vorteile haben junge Menschen wenn sie einen<br />

technischen Beruf erreichen?<br />

Gut ausgebildete TechnikerInnen finden zu jeder Zeit attraktive<br />

Angebote auf dem Stellenmarkt, da es übergreifend über<br />

die verschiedensten Bereiche der Technik einen Mangel an<br />

qualifizierten Fachkräften gibt. Zudem bietet sich für gut ausgebildete<br />

TechnikerInnen auch die Möglichkeit einer überdurchschnittlich<br />

attraktiven Entlohnung.<br />

n Frauen in die Technik ist ein beliebtes Schlagwort. Wie<br />

motiviert man junge Frauen einen technischen Beruf zu<br />

ergreifen?<br />

In dem man ihnen die Vorzüge eines technischen Berufes erläutert<br />

und innerbetriebliche Rahmenbedingungen schafft,<br />

die ein attraktives Arbeitsumfeld für Frauen ergeben. So gehören<br />

Mädchen als Lehrlinge im technischen Bereich in unseren<br />

Unternehmen sozusagen zum normalen Betriebsbild,<br />

wenngleich ich mich über mehr Bewerbungen von Mädchen<br />

für die technischen Berufe sehr freuen würde. Unser seit über<br />

15 Jahren laufendes Projekt „Frauen als Schweißerinnen“ in<br />

Zusammenarbeit mit Prisma ist nach wie vor sehr erfolgreich.<br />

Hier wird Frauen, die in der Regel die Familienplanung bereits<br />

abgeschlossen haben, die Chance gegeben, auf dem zweiten<br />

Bildungsweg als Schweißerinnen ausgebildet zu werden.


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Fotos: STG


Präsident Ing. Josef Herk,<br />

Spartenobmann KoR Gerhard<br />

Wohlmuth, WB-Obmann<br />

LR Dr. Christian<br />

Buchmann, WB-Direktor<br />

Mag. (FH) Kurt Egger<br />

(v.l.n.r.)<br />

Foto: Foto Fischer<br />

Neuer Spartenobmann<br />

Die Sparte Handel der Wirtschaftskammer Steiermark hat einen neuen Obmann. Mit Gerhard Wohlmuth<br />

übernimmt ein international angesehener Weinprofi das Ruder.<br />

Nach dem Rücktritt von Wolfgang Sauer<br />

hat der Vorstand des Wirtschaftsbundes<br />

Steiermark auf Vorschlag von Landesgruppenobmann<br />

LR Dr. Christian Buchmann<br />

und Präsident Ing. Josef Herk KoR<br />

Gerhard Wohlmuth als neuen Spartenobmann<br />

für den steirischen Handel einstimmig<br />

beschlossen. „Vor uns liegt ein spannendes<br />

Jahr. Aber durch meine zahlreichen Betriebsbesuche<br />

kann ich sagen, dass die Stimmung<br />

in den Unternehmen gut ist. Wir haben für<br />

die Neubesetzung des Spartenobmannes ein<br />

Anforderungsprofil definiert und ich bin<br />

überzeugt, dass wir mit Gerhard Wohlmuth<br />

den Richtigen gefunden haben“, so LR<br />

Buchmann. Gesucht wurde eine innovative<br />

und kreative Persönlichkeit, die auch international<br />

bekannt ist und großes Vertrauen genießt.<br />

„Ich kann mich nur bei der gesamten<br />

Organisation für das entgegengebrachte Vertrauen<br />

bedanken. Wichtig ist es meiner Meinung<br />

nach, den Handel stark zu machen, damit<br />

er auch in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten positiv bilanzieren kann. Denn ein<br />

starker Handel sichert Arbeitsplätze“, weiß<br />

Gerhard Wohlmuth. Wichtig ist dem neuen<br />

Spartenobmann vor allem, die Wirtschaft in<br />

den Ortskernen zu stärken, da die Nahversorgung<br />

ein wesentlicher Bestandteil des<br />

steirischen Handels ist.<br />

Die WK und ihr neuer Spartenobmann für<br />

Handel fordern daher keine neuen Steuern,<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

24<br />

sondern eine Verschlankung der Strukturen,<br />

denn nur durch die Veränderung der Strukturen<br />

kann auch ein dauerhafter wirtschaftlicher<br />

Wohlstand gewährleistet werden.<br />

Arbeitsplätze sichern<br />

Wohlmuth ist davon überzeugt, dass nur ein<br />

starker Handel Garant für sichere Arbeitsplätze<br />

ist. Gerade in wirtschaftlich schweren<br />

Zeiten ist dies eine besonders Herausforderung.<br />

Rund 75.000 Menschen sind in der<br />

Steiermark im Handel beschäftigt. Dadurch<br />

ist die Ausbildung von besonderer Wichtigkeit<br />

und muss laufend verbessert werden.<br />

Auch für WK-Präsident Herk ist der Handel<br />

in der Region ein wesentlicher Faktor für die<br />

heimische Wirtschaft. „Mit Gerhard Wohlmuth<br />

konnten wir einen Mann gewinnen, der<br />

über viel Erfahrung verfügt und auf Landesund<br />

Bundesebene sowie international viel<br />

Vertrauen genießt“, freut sich Herk über die<br />

Neubesetzung. Für Herk muss der Handel<br />

seine Gewinne investieren, um für die Zukunft<br />

fit zu sein. Auch für die Politik sind die<br />

Rahmenbedingungen im Moment schwierig,<br />

große Herausforderungen warten auf die Politik.<br />

Das Wachstum der letzten Jahre wurde<br />

nämlich auf Kosten der Zukunft gemacht.<br />

Eine der schwierigsten Diskussionen der<br />

letzten und kommenden Jahre ist mit Sicherheit<br />

die Entwicklung des Innenstadthandels<br />

gegenüber den großen Einkaufszentren.<br />

Wichtig ist es hier, den innerstädtischen Bereich<br />

durch neue Impulse innovativ zu beleben.<br />

Ü<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Gerhard Wohlmuth, 1955 in Fresing<br />

geboren, übernahm 1986 den elterlichen<br />

Betrieb, der bereits seit 1803<br />

im Familienbesitz ist. In den letzten<br />

Jahren wurde der Betrieb kontinuierlich<br />

vergrößert. Heute zählt das<br />

Weingut zu den führenden Weinbetrieben<br />

Österreichs. Auch international<br />

ist die Wohlmuth-Gruppe mit einer<br />

45-prozentigen Exportquote<br />

sehr erfolgreich. Das Weingut exportiert<br />

in 23 Länder und ist jährlich auf<br />

verschiedenen internationalen Messen<br />

(New York, London, Vinexpo Bordeaux,<br />

Pro Wein Düsseldorf, St. Petersburg<br />

u.a.m.) präsent. Wohlmuth<br />

ist öffentlich bekannt und erfährt vor<br />

allem für seine bodenständige und<br />

authentische Art große Wertschätzung.<br />

Nicht zuletzt machen ihn seine<br />

kritisch-konstruktive Art und regionale<br />

Verbundenheit seit Jahren zum<br />

erfolgreichen Bundes- und Landeskammerfunktionär.


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Ich würd’ gerne mit 70 auf der Couch liegen<br />

und sagen, ja, du hast es gut gemacht.<br />

Verstanden:<br />

Manuel I., 28, Karlsdorf<br />

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in der Pension zu halten. Zudem<br />

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Nähere Infos: Regionaldirektion Regionaldir<br />

ektion Steiermark, Conrad-von-Hötzendorfstraße orfstraße 8, 8010 Graz, Tel.: TTeel.:<br />

0316/80 56-0,<br />

E-Mail: office.stmk@generali.at<br />

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Unter den Flügeln des Löwen.<br />

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26<br />

GELD & FINANZEN<br />

Steuerliche<br />

Neuerungen<br />

ab 2012<br />

Die im Jahr 2011 von der Steuergesetzgebung beschlossenen Ände-<br />

rungen für 2012 sind im überschaubaren Ausmaß erfolgt. Im Vorder-<br />

grund stand die neue Vermögenszuwachsbesteuerung von Kapital-<br />

anlagen und Derivaten (= Kapitalertragsteuer neu). Im Folgenden<br />

werden die wesentlichen Neuerungen kurz dargestellt.<br />

Überarbeitete neue Vermögenszuwachsbesteuerung<br />

bei Kapitalvermögen<br />

Aufgrund der Klage der Banken beim VfGH<br />

wurde einerseits das Inkrafttreten der neuen<br />

Vermögenszuwachssteuer (VermZuSt) im<br />

Wesentlichen auf den 1.4.2012 verschoben<br />

und andererseits diverse kleinere Gesetzesreparaturen<br />

vorgenommen. In Grundzügen zeigt<br />

sich die neue VermZuSt wie folgt: Nach bisheriger<br />

Rechtslage waren Veräußerungsgewinne<br />

von Kapitalvermögen, wenn zwischen<br />

der Anschaffung und Veräußerung nicht mehr<br />

als ein Jahr lag, zum vollen Tarif steuerpflichtig.<br />

Nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist<br />

waren derartige Wertsteigerungen hingegen<br />

nicht mehr steuerbar. Die neue Verm-<br />

ZuSt regelt die Steuerpflicht nun wie folgt:<br />

Kapitalvermögen Kauf Verkauf<br />

Aktien, GmbH-Anteile,<br />

Investmentfonds<br />

Aktien, GmbH-Anteile,<br />

Investmentfonds<br />

Aktien, GmbH-Anteile,<br />

Investmentfonds<br />

alle sonstigen Kapitalvermögen<br />

(z.B. Anleihen,<br />

Derivate)<br />

alle sonstigen Kapitalvermögen<br />

(z.B. Anleihen,<br />

Derivate)<br />

alle sonstigen Kapitalvermögen<br />

(z.B. Anleihen,<br />

Derivate)<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Ab 1.4.2012 sind somit sämtliche Wertsteigerungen<br />

von Kapitalvermögen mit einem<br />

Steuersatz von 25 Prozent zu versteuern, dabei<br />

wird der Veräußerungsgewinn als Unterschiedsbetrag<br />

zwischen Anschaffungspreis<br />

(ohne Nebenkosten) und dem Verkaufserlös<br />

versteuert. Ein Verlustausgleich bei Verlusten<br />

am Kapitalvermögen mit anderen Einkunftsarten<br />

(z.B. als Gewerbetreibender, Dienstnehmer)<br />

ist ausgeschlossen. Auch innerhalb der<br />

Einkünfte aus Kapitalvermögen ist ein Verlustausgleich<br />

nur beschränkt möglich, so können<br />

Verluste aus einem Aktienverkauf nicht<br />

mit Zinserträgen von Sparbüchern ausgeglichen<br />

werden. Wohl aber kann der Verlust aus<br />

einem Aktienverkauf mit dem Verlust aus einem<br />

anderen Aktienverkauf (im selben Jahr)<br />

Besteuerung<br />

Veräußerungsgewinn<br />

vor 1.1.2011 ab 1.1.2012 Geltung der alten Regel:<br />

nach Ablauf der einjährigen<br />

Spekulationsfrist nicht<br />

steuerbar, sonst voller<br />

Steuertarif<br />

ab 1.1.2011 vor 1.4.2012 auf 15 Monate verlängerte<br />

Spekulationsfrist, daher<br />

Versteuerung zum vollen<br />

Steuertarif<br />

ab 1.1.2011 nach 31.03.2012 neue VermZuSt, d.h. Versteuerung<br />

mit besonderen<br />

Steuersatz von 25%<br />

bis 30.9.2011 Geltung der alten Regel:<br />

nach Ablauf der einjährigen<br />

Spekulationsfrist nicht<br />

steuerbar, sonst voller<br />

Steuertarif<br />

ab 1.10.2011 vor 1.4.2012 Versteuerung zum vollen<br />

Steuertarif<br />

ab 1.10.2011 nach 31.03.2012 neue VermZuSt, d.h. Versteuerung<br />

mit besonderen<br />

Steuersatz von 25%<br />

Werbung<br />

Steuer- und Finanzprofis: Mag. Andreas<br />

Wallner (l.) und Mag. Friedrich Hirschmann.<br />

Fotos: Fidas<br />

ausgeglichen werden; ein solcher Verlustausgleich<br />

kann nur im Rahmen einer Veranlagung<br />

durch die sogenannte Verlustveranlagungsoption<br />

erfolgen. Achtung, dabei handelt<br />

es sich um keine Option zur Regelbesteuerung,<br />

sodass dem Steuerpflichtigen dennoch<br />

der 25%ige Sondersteuersatz bestehen bleibt.<br />

Spenden<br />

Der Kreis der begünstigten Spendenempfänger<br />

wurde um Organisationen für Umwelt-,<br />

Natur-, Artenschutz, Tierheime und freiwillige<br />

Feuerwehren sowie Landesfeuerwehrverbände<br />

erweitert. Neu ist ab 2012, dass<br />

sämtliche Spenden, egal ob sie aus dem Betriebs-<br />

oder Privatvermögen geleistet werden,<br />

insgesamt mit zehn Prozent des Gesamtbetrags<br />

der Einkünfte des Vorjahres gedeckelt<br />

sind.<br />

Kirchenbeitrag<br />

Der absetzbare Kirchenbeitrag beträgt nunmehr<br />

400 Euro (bislang 200 Euro).<br />

Sonderausgabenerhöhungsbetrag<br />

Die Erhöhung von 2.920 Euro jährlich steht<br />

für Topfsonderausgaben auch einem Steuerpflichtigen<br />

zu, der kein Alleinverdiener oder<br />

Alleinerzieher ist, wenn er mehr als sechs<br />

Monate im Kalenderjahr verheiratet ist oder<br />

in einer eingetragenen Partnerschaft lebt und<br />

der (Ehe-)Partner Einkünfte von maximal<br />

6.000 Euro jährlich erzielt. Ü<br />

INFO & KONTAKT<br />

Fidas Graz Steuerberatung GmbH<br />

Petersbergenstr. 7, 8042 Graz<br />

Tel.: 0316/473500-0<br />

E-Mail: office@fidas-graz.at<br />

Homepage: www.fidas.at


Rating der Steiermark<br />

„Der negative Ausblick, den die Steiermark<br />

mit dem aktuellen Rating von Standard &<br />

Poor’s erhalten hat, ist Auftrag, in den steirischen<br />

Reformbemühungen nicht nachzulassen<br />

und insbesondere die Konsolidierung des<br />

Landeshaushaltes 2013 ehrgeizig weiterzuverfolgen.<br />

Bekanntlich ist mit dem Budget<br />

2013 eine Herkulesaufgabe zu stemmen. Um<br />

ausgeglichen zu budgetieren, müssen weitere<br />

500 Millionen Euro eingespart werden!“, so<br />

Landesrat Dr. Christian Buchmann. Ü<br />

Trotz negativem Rating für LR Christian Buchmann<br />

gehen die Reformbemühungen unbeirrt<br />

weiter. Foto: Land Steiermark<br />

Pflege<br />

Geeignetes Pflegepersonal zu finden ist oftmals<br />

schwierig. Um diesem Dilemma ein<br />

Ende zu setzen hat der selbst schwer Behinderte<br />

Josef Thalhammer das Soziale Netzwerk<br />

– 24h Pflegefinder ins Leben gerufen. Damit<br />

sollte Pflege und Betreuung zu Hause für jeden<br />

möglich gemacht werden.<br />

24h Pflegefinder – The Care Network ist kostenlos.<br />

Es fallen keine Vermittlungskosten,<br />

Mitgliedsbeiträge oder sonstige Gebühren an.<br />

Die Kosten sind nur die tatsächlichen Betreuungskosten<br />

das heißt Tagessatz, Fahrtgeld und<br />

Sozialversicherung der Pflegekraft. Ü<br />

Nähere Infos unter: www.24hpflegefinder.at<br />

Schuf den 24h Pflegefinder: Josef Thalhammer<br />

Foto: Privat<br />

Arbeitsmarkt<br />

Mit einem Anstieg von 3,9 Prozent hat sich der<br />

steirische Arbeitsmarkt im Jänner 2012 entwickelt<br />

wie erwartet. „Wir haben fast 1.800 Steirerinnen<br />

und Steirer mehr in der Arbeitslosigkeit<br />

als im Jänner 2011, trotz 900 Menschen<br />

weniger in Schulung, bedeutet das ein Gesamtplus“,<br />

bilanziert der steirische AMS-Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Snobe. Mehr Arbeitslose<br />

gibt es in der AMS-Statistik vor allem in den<br />

Bereichen Personalleasing, Handel und Verkehr.<br />

„Besonders Menschen mit Pflichtschule<br />

als höchster Ausbildung sind betroffen, unter<br />

denen, die über eine höhere technische Ausbildung<br />

verfügen, verzeichnen wir immer noch<br />

deutlich weniger Arbeitslose,“ so Snobe. Als<br />

einzige Branche weisen Industrie und produzierendes<br />

Gewerbe weiterhin ein Minus in der<br />

Arbeitslosigkeit aus. Ü<br />

Für AMS Steiermark Geschäftsführer Karl-<br />

Heinz Snobe entwickelt sich der Arbeitsmarkt<br />

wie erwartet. Foto: AMS<br />

MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Stressfrei mit der<br />

PDM ® -Methode<br />

Hoher Leistungsdruck, gesteigerte Erwartungshaltungen,<br />

Doppel- und Mehrfachbelastungen<br />

sind nur einige Gründe, die Menschen an die<br />

Grenzen ihrer Belastbarkeit führen. Um nicht<br />

„auszubrennen“ bzw. mit belastenden Situationen<br />

kompetent umgehen<br />

zu können sowie Stress<br />

erst gar nicht aufkommen<br />

zu lassen, brauchen Betroffene<br />

besondere Fähigkeiten.<br />

Denn Stress führt<br />

neben einem körperlichen<br />

Ausnahmezustand<br />

unter anderem auch zu<br />

einer eingeschränkten<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Häufig spricht man in<br />

diesem Zusammenhang<br />

auch vom sogenannten<br />

Tunnelblick. Dieser reduziert<br />

die Fähigkeit zur<br />

echten Problemlösung,<br />

da die Betroffenen oft<br />

nicht mehr wahrnehmen,<br />

was um sie herum passiert.<br />

Stress blockiert<br />

auch den Zugang zur Intuition,<br />

sodass belastete<br />

Menschen ihren großen<br />

Erfahrungsschatz nicht<br />

entsprechend einsetzen<br />

können.<br />

Dr. Ursula Grohs,<br />

Entwicklerin der<br />

PDM®-Methode,<br />

die erfolgreich in<br />

der Raucherentwöhnung<br />

sowie der<br />

Stressprävention<br />

eingesetzt wird.<br />

Dr. Ursula Grohs, die durch die von ihr entwickelte,<br />

weltweit erfolgreichste Methode zur Raucherentwöhnung<br />

bekannt geworden ist, beschäftigt<br />

sich seit einem Jahrzehnt auch mit Techniken<br />

zur Stressprävention und hat die der erfolgreichen<br />

Raucherentwöhnung zugrunde liegende<br />

PDM®-Methode entsprechend weiterentwickelt.<br />

Das Ergebnis ist ein Selbstcoaching Programm<br />

zur Stressprävention, das an einem Tag erlernt<br />

werden kann. Dieses hilft Betroffenen ihre<br />

Stressmomente zu identifizieren, zu erkennen<br />

welche Menschen und Situationen auf sie stressverstärkend<br />

wirken und zeigt wie sie ihrem<br />

Persönlichkeitstyp entsprechend mit belastenden<br />

Situationen individuell<br />

umgehen<br />

können, um gesund,<br />

zufrieden<br />

und leistungsfähig<br />

zu bleiben. Ü<br />

Nähere Informationen sowie Termine zum<br />

Selbstcoaching mit der PDM®-Methode erhalten<br />

Sie auf www.pdmmethode.at oder unter<br />

0316/890 890.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 27


28<br />

GELD & FINANZEN<br />

Regionalität als Krisenschutz<br />

Direktor Dr. Gerhard Reiner, Volksbank Graz-Bruck, im Gespräch mit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> über<br />

die Krise und was Triple A für Österreich bedeutet.<br />

n Herr Direktor, das Jahr 2012 hat gerade<br />

begonnen. Ein kurzer Ausblick,<br />

bitte.<br />

Jeder Ausblick erfordert auch einen Rückblick.<br />

Rückblickend ist zu sagen, dass insgesamt<br />

betrachtet 2011 ein sehr gutes Jahr<br />

war. Es wurde nahezu Hochkonjunktur-Status<br />

erreicht. Erst ab Juli hat es begonnen<br />

schwierig zu werden, als die Griechenland-<br />

Problematik virulent wurde. In Folge hat das<br />

genau zu der Situation geführt, in der wir uns<br />

heute befinden. Die Verunsicherung, dass<br />

Europa nicht zu seinen eigenen Ländern<br />

steht, war deutlich zu spüren, seither ist je<strong>doch</strong><br />

sehr viel Positives passiert. Chancen<br />

wurden genutzt – so hat etwa Italien einen<br />

Wechsel in der Regierung geschafft und somit<br />

auch hoffentlich einen jahrelangen Stillstand<br />

beseitigt. Für 2012 ist eine schwache<br />

wirtschaftliche Entwicklung zu erwarten.<br />

Wichtig ist es, die Staatsschuldenkrise einzudämmen.<br />

Für die Volksbank Graz-Bruck kann ich sagen,<br />

dass wir das beste Bilanzergebnis in der<br />

Geschichte unseres Hauses erwirtschaftet<br />

haben. Natürlich mussten wir durch unsere<br />

Mutter, die ÖVG, eine große Abwertung in<br />

Kauf nehmen, dennoch haben wir ein positives<br />

Bilanzergebnis erreicht.<br />

n Welche Vorteile bietet die Regionalität<br />

der Volksbank Graz-Bruck?<br />

Es hat sich gezeigt, dass unser genossenschaftliches<br />

Modell sehr krisenresistent ist.<br />

Nachhaltigkeit und das Zusammenhalten<br />

wirtschaftlicher Kräfte sind hier die bestimmenden<br />

Schlagworte. Wichtig ist dabei, den<br />

Fokus auf die eigene Region und die eigenen<br />

Produkte zu legen. Das ist ein Asset, das wir<br />

in den Krisenjahren gelebt haben und mit<br />

dem wir gut gefahren sind. Unser Betriebsergebnis<br />

zeigt, dass wir keine Kreditklemme<br />

haben. Im Gegenteil: Unser Bankhaus<br />

konnte ein Kreditwachstum von 4,5 Prozent<br />

verbuchen. Für 2012 hat die UNO das Jahr<br />

der Genossenschaft ausgerufen, das zeigt<br />

ebenfalls, wie wichtig dieses Modell für die<br />

Wirtschaft ist. Die Regionalität steht bei uns<br />

auch 2012 weiterhin im Vordergrund. Wir<br />

sind zudem das erste Bankhaus in der EU,<br />

das mit ihrem easy-credit TÜV-zertifiziert ist<br />

und somit unseren Kunden eine sehr große<br />

Sicherheit bieten kann. Auch bei den Spareinlagen<br />

sind wir sehr stark. Es ist wesentlich,<br />

gerade in schwierigen Zeiten Flagge zu<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Vorstandsvorsitzender KR Dir. Dr. Gerhard Reiner Foto: Volksbank Graz-Bruck<br />

zeigen. Wir haben darüber hinaus im Jahr<br />

2011 unseren Mitarbeiterstand leicht aufgestockt<br />

und sind gerade dabei, unsere Filialen<br />

auf den neuesten Stand zu bringen. Für 2014<br />

ist geplant, unsere Hauptanstalt zu erweitern.<br />

n Wie wird sich Ihrer Meinung nach der<br />

Verlust von Triple A auf das Sparpaket<br />

der Regierung auswirken?<br />

Der Triple-A-Verlust für Österreich und des<br />

Rettungsschirmes ist natürlich kein gutes<br />

Zeichen, aber man darf nicht vergessen, dass<br />

diese Abwertung nur durch eine Ratingagentur<br />

durchgeführt wurde. Meiner Meinung<br />

nach hat das daher großen keine Auswirkungen<br />

auf die Märkte. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass sich Investoren nicht mehr nur ausschließlich<br />

von Ratings beeinflussen und beeindrucken<br />

lassen. Nichtsdestotrotz werden<br />

wir gewisse Auswirkungen im Bundeshaushalt<br />

spüren. Diese werden je<strong>doch</strong> keine dramatischen<br />

Größenordnungen haben. Es ist<br />

je<strong>doch</strong> klar, dass die Re-Finanzierung für<br />

den Bund teurer wird. Aus meiner Sicht ist<br />

es nun besonders wichtig, Strukturreformen<br />

anzugehen. Denn neue Steuern können zwar<br />

sofort Wirkung zeigen, sich je<strong>doch</strong> langfristig<br />

negativ wirtschaftlich auswirken. Die<br />

Steiermark ist hier durchaus auch ein Vorbild<br />

für den Bund. Wir werden je<strong>doch</strong> erst in ein<br />

bis zwei Jahren sehen, was die Reformpartnerschaft<br />

wirklich zusammengebracht hat.<br />

n Stichwort Ungarn: Sehr viele österreichische<br />

Banken sind in Ungarn aktiv.<br />

Welche Auswirkungen hat das auf den<br />

heimischen Finanzmarkt?<br />

Österreichische Investoren sind mit rund<br />

zwei Milliarden Euro in Ungarn engagiert.<br />

Ganz unbeschadet werden die österreichische<br />

Wirtschaft und die heimischen Banken<br />

daher sicher nicht davonkommen. Zu<br />

hoffen bleibt, dass ein entschiedenes Auftreten<br />

der EU die ungarische Regierung zum<br />

Einlenken bewegen kann. Insgesamt sollte<br />

es je<strong>doch</strong> gelingen, Ungarn zu stabilisieren.Ü


Für die Wirtschaft<br />

Dr. Erich Schoklitsch, Landesobmann des<br />

Rings freiheitlicher Wirtschaftstreibender<br />

(RfW) Steiermark, im Gespräch mit<br />

den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>.<br />

n Was sind die Aufgaben des RfW?<br />

Der RfW ist eine Vorfeldorganisation der<br />

FPÖ und eine Fraktion in der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark. Unser Fokus liegt auf<br />

den kleinen und mittleren Unternehmen. Wir<br />

wollen auch die Standpunkte der Kleinen in<br />

der WK vertreten. Notwendig sind umfassende<br />

Struktur- und Verwaltungsreformen.<br />

Neue Steuern und Erhöhungen bestehender<br />

Steuern lösen keine Probleme.<br />

n Welche Forderungen hat der RfW?<br />

Die Vorsteuerabzugsberechtigung für Firmen-PKW<br />

gehört dringend eingeführt. Weiters<br />

fordern wir die Abschaffung der Pflichtveröffentlichung<br />

in der Wiener Zeitung, denn<br />

wir halten dies für eine überholte Tradition,<br />

die nur Gebühren für die Zeitung lukriert.<br />

n Wie sehen Sie den Verlust des Triple-<br />

A-Status?<br />

Die allgemeine wirtschaftliche Lage ist nicht<br />

sehr berauschend. Viele der Probleme, die<br />

wir derzeit in Österreich haben, sind aber<br />

auch dem Verhalten der Bundesregierung zuzurechnen.<br />

Eine Regierung, die sich gegenseitig<br />

nur belauert, kann keinen gemeinsamen<br />

Nenner für Österreich finden. Dies ist<br />

mit ein Grund, warum wir den Triple-A-Status<br />

verloren haben. Der Druck von außen auf<br />

Österreich wird immer stärker. Jetzt die Steuerschraube<br />

anzuziehen, wäre natürlich sehr<br />

einfach, ist aber aus unserer Sicht der falsche<br />

Weg.<br />

n Wie gestaltet sich aus Ihrer Sicht die<br />

steirische Reformpartnerschaft?<br />

Es ist richtig und wichtig, dass Reformen<br />

und Änderungen angegangen werden. Aber<br />

meiner Meinung nach sind diese Reformen<br />

viel zu spät angegangen worden. Man hat<br />

großzügig Geld verteilt und eigentlich einen<br />

großen Schuldenberg angehäuft und jetzt,<br />

wo man diesen wieder abträgt, lässt man sich<br />

feiern. Aber wichtig ist, dass wenigstens jetzt<br />

<strong>etwas</strong> gemacht wird. Reformen, vor allem<br />

Struktur- und Verwaltungsreformen, sind gerade<br />

in schwierigen Zeiten enorm wichtig.<br />

Auch für die Wirtschaftsförderung gilt: Subventionen<br />

und Förderungen sind wesentlich,<br />

aber es muss dabei ganz genau geschaut wer-<br />

GELD & FINANZEN<br />

Dr. Erich Schoklitsch,<br />

Landesobmann des<br />

Ring freiheitlicher<br />

Wirtschaftstreibender<br />

(RfW) Steiermark<br />

Foto: RfW<br />

den, was sinnvoll ist. Die Pensionsreform auf<br />

Bundesebene ist ebenfalls ein heißes Thema.<br />

Meiner Meinung nach ist die Wirtschaft auch<br />

hier gefordert, zu überlegen, was sie an älteren<br />

Mitarbeitern hat. Vor allem kleine und<br />

mittlere Unternehmen wissen mittlerweile<br />

sehr genau, wie wertvoll ältere Mitarbeiter<br />

sind. Die Industrie hat das auch bereits erkannt.<br />

Gerade Mitarbeiter über 50 sind noch<br />

sehr motivierbar, neue Dinge zu erlernen.<br />

Wichtig ist nur, sie dort einzusetzen, wo es<br />

ihrer Erfahrung und ihrem Können entspricht.<br />

Wir haben ein eindeutiges demografisches<br />

Problem. Es gibt zu wenig Jugendliche,<br />

die wir ausbilden können. Die Lehre<br />

muss daher meiner Meinung nach noch stärker<br />

als guter und gangbarer Weg aufgezeigt<br />

werden, denn die Wirtschaft braucht eine<br />

vernünftige Facharbeiter-Ebene. Ü


30<br />

GELD & FINANZEN<br />

„Die Steiermärkische Sparkasse<br />

kann mit Stolz behaupten, die sicherste<br />

und stabilste Bank im Süden Österreichs<br />

zu sein“, verweist Vorstandsdirektor<br />

Mag. Franz Kerber auf eine sehr gute<br />

Jahresbilanz 2011.<br />

Fotos: Werner Krug<br />

Stabil zu jeder<br />

Zeit<br />

n Herr Vorstandsdirektor Mag. Kerber,<br />

aus aktuellem Anlass: Wie beurteilen<br />

Sie die Herabstufung Österreichs<br />

von AAA auf AA+?<br />

Ob wir es gerecht oder angemessen empfinden,<br />

spielt keine Rolle. Fakt ist, dass unsere<br />

Regierung zu wenig Handlungsfähigkeit und<br />

Umsetzungswillen gezeigt hat, längst fällige<br />

Strukturreformen einzuleiten, die geeignet<br />

sind, das Budgetdefizit signifikant und nachhaltig<br />

abzubauen und damit mittelfristig die<br />

Verschuldung so abzusenken, dass einerseits<br />

ausreichende Risikotragfähigkeit gegeben ist<br />

und andererseits Spielraum für wachstumsfördernde<br />

Investitionen geschaffen wird! Gelingt<br />

Letzteres, steht einem Upgrading zum<br />

Triple-A nichts mehr im Wege, denn die<br />

österreichische Wirtschaft ist dem Grunde<br />

nach eine gesunde.<br />

Das Engagement der österreichischen Banken<br />

in Ost- und Südosteuropa ist aber nicht<br />

für das Downgrading verantwortlich, ganz<br />

im Gegenteil, es hat der österreichischen<br />

Wirtschaft große Vorteile gebracht und viele<br />

beneiden uns in Wirklichkeit um diese strategisch<br />

gute Position in den Märkten.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Welche Konsequenzen unser zuletzt so teuer erkauftes Konjunktur-<br />

hoch hat, warum es der Wirtschaft besser geht, als es die Stimmung<br />

vermuten lässt, wie die Steiermärkische Sparkasse für Basel III<br />

gerüstet ist – dazu befragten die „<strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> Süd“<br />

Vorstandsdirektor Mag. Franz Kerber. <strong>Von</strong> Arthur Schwaiger<br />

n Wie waren die Auswirkungen auf<br />

die Steiermärkische Sparkasse?<br />

Eines gleich vorweg: Das war ein teuer erkauftes<br />

Konjunkturhoch, die enormen Liquiditätsspritzen,<br />

die notwendigerweise in die<br />

Märkte gepumpt wurden, haben viele öffentliche<br />

Haushalte aus der Balance gebracht.<br />

Die Unternehmen haben aus der Krise gelernt,<br />

halten mehr Liquidität vor und sind<br />

heute stärker aufgestellt und auf allfällige<br />

Konjunkturrückschläge besser vorbereitet.<br />

Die Risikokosten waren 2011 weiter rückläufig<br />

und haben sich auf das normale Vorkrisenniveau<br />

eingependelt. Die zunehmende<br />

Unsicherheit auf den Finanzmärkten hat im<br />

zweiten Halbjahr die Liquiditätskosten wieder<br />

ansteigen lassen, der Großteil der gestiegenen<br />

Refinanzierungskosten wird erst 2012<br />

zum Tragen kommen.<br />

Die Kreditnachfrage lag 2011 signifikant unter<br />

dem BIP-Wachstum, wir konnten aber<br />

trotzdem in unserem Kerngeschäft – der Finanzierung<br />

von Klein- und Mittelbetrieben<br />

– um 2,5 Prozent zulegen! Treiber im Kreditgeschäft<br />

war vor allem das Immobiliengeschäft,<br />

welches nach wie vor boomt.<br />

Sicherheit steht heute in der Veranlagung im<br />

Vordergrund, daher sind Sachanlagen wie<br />

Immobilien so lange attraktiv, als die dabei<br />

erzielbaren Renditen zumindest jene Werte<br />

erreichen, die Staatsanleihen von Triple-A<br />

Ländern bringen und diese liegen derzeit bei<br />

2,5 Prozent bis drei Prozent. Die Preise sind<br />

am Immobilienmarkt aber langsam am Plafond<br />

angelangt, vor allem in mittleren und<br />

guten Lagen haben die Mieten inklusive Betriebskosten<br />

die Grenze des Leistbaren erreicht.<br />

Im Durchschnitt wenden Mieter heute<br />

bereits mehr als 25 bis 30 Prozent ihres verfügbaren<br />

Einkommens für laufende Wohnraumkosten<br />

auf. Toplagen, die nicht ausschließlich<br />

der Veranlagung dienen, werden<br />

immer ihre Abnehmer finden, hier gibt es<br />

nach wie vor Luft nach oben.<br />

n Mit dem Geschäftsjahr 2011 sind<br />

Sie also zufrieden?<br />

Ja, es war zwar ein sehr herausforderndes,<br />

aber erfolgreiches Jahr 2011 für die Steiermärkische<br />

Sparkasse und ihre Kunden.<br />

Das geplante Betriebsergebnis konnten wir<br />

um fünf Prozent übertreffen und damit aus


eigener Ertragskraft unser Kernkapital im<br />

Hinblick auf Basel III weiter ausbauen! Wir<br />

sind für die kommenden Jahre sehr gut aufgestellt,<br />

um die KMUs bei ihren Investitionen<br />

und laufenden Geschäften im In- und<br />

Ausland als Partner zu begleiten. Die Steiermärkische<br />

Sparkasse kann von sich behaupten,<br />

im Süden Österreichs die stabilste<br />

und sicherste Regionalbank zu sein, dieses<br />

Asset wollen wir am Markt einsetzen!<br />

n Wie begegnet die Steiermärkische<br />

Sparkasse dem für heuer neuerlich<br />

prognostizierten Konjunktur -<br />

einbruch?<br />

Ich sehe für 2012 keine Krise, aber <strong>doch</strong> eine<br />

spürbare Abflachung der Wirtschaftsentwicklung.<br />

Die immer wieder propagierte<br />

Kreditklemme kann ich bei einem prognostizierten<br />

BIP-Wachstum von voraussichtlich<br />

+0,4 Prozent auch am Horizont nicht erkennen.<br />

Tatsache ist aber, dass Liquiditäts- und<br />

Eigenkapitalkosten 2012 verstärkt in die<br />

Kalkulation der Kreditkonditionen Eingang<br />

finden werden. Dem steht aber eine mittelfristig<br />

prognostiziert flache Zinskurve gegenüber,<br />

so dass aus dieser Sicht keine<br />

Wachstumsbremse zu erwarten ist.<br />

Wir haben uns ausreichend mit Liquidität<br />

eingedeckt, so dass wir die steirische Wirtschaft<br />

2012 in jeder Hinsicht als starker Partner<br />

begleiten können, ob in neue Märkte oder<br />

bei Investitionen im Inland.<br />

n Geht es der Wirtschaft also besser,<br />

als es die Stimmung vermuten lässt?<br />

Das kann man durchaus behaupten, die Wirtschaft<br />

ist weitaus besser unterwegs, als die<br />

Stimmung vermuten lässt. Die Industrie ist<br />

gut aufgestellt, dort, wo Auftragspolster <strong>etwas</strong><br />

zurückgegangen sind, muss man zum Teil<br />

auch kleinere Brötchen backen und stärker<br />

um Margen kämpfen, um die Auslastung sicher<br />

zu stellen. Die Zuliefererbetriebe sind<br />

auf eine etwaige Konjunkturdelle besser vorbereitet<br />

als 2008, gerade in Sachen Liquidität<br />

haben die Firmen aus der Krise gelernt. Mein<br />

Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass Kleinbetriebe<br />

da oder dort nicht so große Reserven<br />

auf der hohen Kante haben. Was den Export<br />

betrifft, so könnte dieser mit etwa vier Prozent<br />

Wachstum wieder starker Impulsgeber für<br />

2012 sein. Gerade diese Chance sollten sich<br />

die Klein- und Mittelbetriebe nicht entgehen<br />

lassen; wir haben es uns daher zum Ziel gesetzt<br />

unsere Kunden noch stärker bei ihren<br />

Geschäften über die Grenzen zu begleiten und<br />

Hilfestellungen zu geben. Der Planungshorizont,<br />

innerhalb dessen man einigermaßen gesicherte<br />

Annahmen treffen kann, hat sich stark<br />

verkürzt. Waren es früher vier bis fünf Jahre,<br />

sind es heute maximal zwei Jahre. Das bedeutet<br />

für viele Unternehmen ganz einfach „Fahren<br />

auf Sicht“, dazu braucht es eine Hausbank,<br />

die das Unternehmen bzw. den Unternehmer<br />

sehr gut kennt und durch geeignete<br />

Finanzierungsstrukturen den notwendigen<br />

Gestaltungsspielraum sicherstellt. Dieser Herausforderung<br />

haben wir uns zu stellen.<br />

n Wie wollen Sie weiterhin in Ihrem<br />

Heimmarkt die Hausbank Nummer<br />

eins bleiben?<br />

Sicherheit und Berechenbarkeit sind Merkmale,<br />

die aus Sicht eines Kunden für eine<br />

Bank das Nonplusultra darstellen. Gerade in<br />

bewegten Zeiten schätzen es Kunden, wenn<br />

sie ihre Bank als „sicheren Hafen“ wahrnehmen,<br />

die ihre Geschäftspolitik nicht ändert<br />

wie die Windrichtung. Wir wollen daher für<br />

unsere Kunden ein kalkulierbarer Partner<br />

sein, dessen Qualität man auch an raschen<br />

und nachvollziehbaren Entscheidungen erkennen<br />

kann.<br />

n Hat die Steiermärkische Sparkasse<br />

2012 Expansionspläne?<br />

In unseren erweiterten Heimmärkten, den<br />

Ländern Ex-Jugoslawiens, sind wir bereits<br />

flächendeckend präsent und haben aus heutiger<br />

Sicht keine Zukäufe geplant. Unser Engagement<br />

in diesen Ländern bringt uns in<br />

Summe stabile Erträge, der Fokus ist hier in<br />

erster Linie darauf ausgerichtet, diese Töchter<br />

stabil weiterzuentwickeln und unser Geschäft<br />

in diesen Ländern weitgehend aus lokalen<br />

Einlagen zu refinanzieren.<br />

Im Inland wollen wir 2012 selektiv wachsen,<br />

d.h. nicht Marktanteile stehen im Vorder-<br />

GELD & FINANZEN<br />

grund, sondern die Stärkung der Bank in ihrer<br />

Eigenkapitalausstattung und Ertragskraft,<br />

um damit unseren Spielraum zu erhöhen, die<br />

Expansion unserer Kunden begleiten zu können.<br />

n Wie wichtig ist im Zeitalter des<br />

Netbanking die Kundenbetreuung<br />

in den Filialen?<br />

Die Mitarbeiter in den Filialen sind das Gesicht<br />

der Bank und als solche unsere Visitenkarte.<br />

Bankgeschäft hat viel mit Vertrauen<br />

zu tun und das können nur Menschen vermitteln.<br />

Damit ist die Bedeutung und der<br />

Stellenwert von Kundenbetreuern in Filialen<br />

klar. Entscheidend wird aber sein, wie sehr<br />

es den Mitarbeitern, Kundenbetreuern gelingt,<br />

ihren Kunden einen echten Mehrwert<br />

zu vermitteln. Das setzt voraus, dass sie ihre<br />

Kunden wirklich kennen, aktiv auf sie zuge-<br />

hen und aus der Kenntnis des tatsächlichen<br />

Kundenbedarfes heraus Produkte und Lösungen<br />

anbieten.<br />

n Wie lauten ihre Wirtschaftsprognosen<br />

für 2012?<br />

Für 2012 erwarten wir in Österreich ein eher<br />

geringes Wachstum, das vor allem vom Export<br />

noch getragen wird. Ich sehe keine Kreditklemme,<br />

aber das Rennen um Marktanteile<br />

unter den Banken ist im Moment nicht zu erkennen,<br />

ganz im Gegenteil, jede Geschäftsbeziehung<br />

wird exakt kalkuliert. 2012 wird<br />

für Banken ein Jahr der Konsolidierung sein,<br />

um sich für die Zukunft stabiler auf Basis der<br />

regulatorischen Vorgaben aufzustellen. Bei<br />

den Firmenkunden steht die Liquiditätssicherung<br />

im Vordergrund, bei Anlegern die Sicherheit<br />

und Kapitalerhaltung und bei den<br />

Banken Geschäftsbeziehungen, die sich rechnen.<br />

Der Euro wird bestehen bleiben, selbst<br />

wenn Griechenland im Zuge der Sanierung<br />

aus der Eurozone ausscheiden würde, was ich<br />

aber nicht glaube. Wenn für Griechenland in<br />

den nächsten Wochen endlich Entscheidungen<br />

fallen, in welchem Ausmaß der notwendige<br />

Haircut auch umgesetzt wird, sollte <strong>etwas</strong><br />

Erleichterung und damit Beruhigung in<br />

den Märkten spürbar werden. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 31


32<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

„Reformen durchziehen“<br />

Konjunkturwolken am Horizont. Südösterreichs Wirtschaftstreibende gehen trotzdem mit vorsichtigen<br />

Optimismus in dieses Jahr. Und hoffen, dass die Politik den Reformstau bei Schulden und Sozialsystemen<br />

bewältigen wird.<br />

Dr. Gerald Krainer, Landesdirektor Wiener<br />

Städtische Versicherung<br />

Motto: Stabilität und Sicherheit<br />

Aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung<br />

der Kapitalmärkte sowie der gesamten<br />

wirtschaftlichen Situation der letzten Jahre<br />

sind viele ÖsterreicherInnen verunsichert:<br />

Was die Menschen jetzt brauchen, ist Stabilität<br />

und Sicherheit. Dies bietet die Wiener<br />

Städtische mit innovativen Produkten für den<br />

optimalen Versicherungsschutz<br />

sowie<br />

sicheren Vorsorgelösungen,<br />

sowohl in<br />

privaten Lebenssituationen<br />

als auch<br />

im Business-Kundenbereich.<br />

Die<br />

Wiener Städtische<br />

wird sich dieser Anliegen<br />

auch 2012 als verlässlicher Partner<br />

widmen. Sicherheit als oberstes Gebot wird<br />

auch in unserer konservativen Veranlagungsstrategie<br />

abgebildet. So schaffen wir entscheidendes<br />

Vertrauen, auch in unsicheren<br />

Zeiten in Absicherung zu investieren.<br />

Das kommende Jahr wird herausfordernd –<br />

vor allem darin, für öffentliche Budgets und<br />

somit Themen wie Pensionen oder Pflege<br />

kluge und auf lange Sicht finanzierbare Lösungen<br />

zu finden. Doch genau darin sehe ich<br />

die größte Chance für die Versicherungswirtschaft<br />

– einen klugen Mix zwischen öffentlicher<br />

Versorgung und privater Vorsorge als<br />

Rahmenbedingung zu schaffen und so sinnvolle<br />

und sichere Produkte zu bieten. Ebenso<br />

wesentlich: Bewusstseinsschaffung bei der<br />

Bevölkerung. Denn gerade in unsicheren<br />

Zeiten ist es wichtig, an Vorsorge, an Sicherheit<br />

für das Hab und Gut und somit an die<br />

Zukunft zu denken.<br />

Dr. Wolfgang Gratzer, Regionaldirektor<br />

Generali Steiermark<br />

Motto: Mit einem gesunden Fundament<br />

und einem langfristigen Horizont lassen<br />

sich auch Finanzkrisen, politische und gesellschaftliche<br />

Umbrüche bewältigen.<br />

Die Volatilität auf den Finanzmärkten, die<br />

niedrigen Zinsen und die europäische Staatsschuldenkrise<br />

werden im Jahr 2012 auch für<br />

die Versicherungswirtschaft zu den prägenden<br />

Rahmenbedingungen zählen. Das sind<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

nicht zu unterschätzendeHerausforderungen,<br />

aber zugleich<br />

auch große<br />

Chancen. Denn für<br />

die Konsumenten<br />

und unsere Vertriebspartner<br />

sind<br />

sichere Häfen, auf<br />

die man sich verlassen<br />

kann und die ihre Finanzkraft über viele<br />

Jahrzehnte hinweg bewiesen haben, wichtiger<br />

als je zuvor.<br />

Die Sanierung der Staatshaushalte führt in<br />

ganz Europa zu Einschnitten unter anderem<br />

im Pensions- und im Gesundheitssystem.<br />

Obwohl Österreich im internationalen Vergleich<br />

relativ gut dasteht, leben wir hier dennoch<br />

nicht auf einer Insel der Seligen –<br />

Schuldenkrise und Konjunkturprobleme gehen<br />

leider auch an Österreich nicht spurlos<br />

vorüber. Um Einsparungen bei den staatlichen<br />

Leistungen im Pensions- und Gesundheitswesen<br />

wird man nicht herumkommen.<br />

Dazu braucht es keine Propheten, das ist den<br />

Österreichern viel stärker bewusst, als es die<br />

Politik wahrnimmt.<br />

Für all diese Vorsorgethemen bieten wir bewährte<br />

und sichere Lösungen, auf die jedermann/jedefrau<br />

in Zukunft noch stärker angewiesen<br />

sein wird, wenn man an seinem<br />

Versorgungsstatus in der Pension, im Krankheitsfall<br />

oder bei Pflegebedürftigkeit keine<br />

Abstriche hinnehmen will.<br />

Mag. (FH) Kurt Egger, Direktor Wirtschaftsbund<br />

Steiermark<br />

Motto: Aufschwung fördern und Stillstand<br />

bekämpfen.<br />

Seit der Krise 2008 ist wohl keine Konjunkturprognose<br />

spannender als die für 2012. National<br />

betrachtet zeigt uns die aktuelle Konjunkturprognose<br />

der Wifo, dass die österreichische<br />

Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren<br />

(2012-2016) nur langsam wieder in<br />

Schwung kommen wird. Konkret wird im<br />

Schnitt der fünf Jahre (2012-2016) die österreichische<br />

Wirtschaft nur um 1,6 Prozent zulegen.<br />

Während Österreich laut den vorliegenden<br />

Prognosen der OeNB für das Jahr<br />

2011 mit einem realen BIP-Wachstum von<br />

3,3 Prozent rechnen darf, stellen sich die<br />

Konjunkturaussichten für 2012 wesentlich<br />

ungünstiger dar. Als exportorientierte Volkswirtschaft<br />

bekommen wir in Österreich die<br />

Folgen der Finanz-, Schulden- und Vertrauenskrise<br />

besonders deutlich zu spüren. Im<br />

Jahr 2012 wird das reale BIP-Wachstum laut<br />

OenB nur noch 0,7 Prozent betragen. Die Ursachen<br />

für diesen markanten Wachstumseinbruch:<br />

eine Verschlechterung der außenwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen und eine<br />

Vertrauenskrise.<br />

… und welchen Risiken gilt es entgegenzu<br />

wirken?<br />

Erstmalig in der Geschichte wurde Österreich<br />

von einer Rating-Agentur down-gegradet.<br />

Die aktuelle Konjunkturbarometer-Umfrage<br />

der WK Steiermark zeigt ein getrübtes<br />

Bild unserer steirischen Wirtschaftsbetriebe.<br />

Eine Krise wie 2008/2009 wird nicht erwartet,<br />

die allgemeine Ertragssituation fällt je<strong>doch</strong><br />

für das erste Halbjahr 2012 eher pessimistisch<br />

aus. Trotz<br />

gestiegener positiver<br />

Erwartungen<br />

bei den Verkaufspreisen<br />

verschärft<br />

sich die Ertragssituation<br />

im KMU-<br />

Bereich. Deshalb<br />

wird sich der WirtschaftsbundSteiermark<br />

2012 auch weiterhin vehement gegen<br />

eine Kreditklemme bei den KMU-Betrieben<br />

einsetzen.<br />

In den Sparten Gewerbe/Handwerk, Information/Consulting<br />

und besonders im Tourismus<br />

ist laut der aktuellen WK-Umfrage<br />

allgemein die Stimmung am besten, im Verkehr<br />

sowie im Handel nicht so gut. Ein Problemfeld<br />

bildet das schwache Investitionsklima.<br />

Österreich muss auf die Bremse steigen. Die<br />

Steiermark ist mit dem Kurs der Reformpartnerschaft<br />

und Schuldenbremse vorbildhaft.<br />

Der Weg für 2012 kann national nur einer<br />

sein: eine kontinuierliche Senkung der<br />

Schuldenquote durch eine konsequente und<br />

nachhaltige Einsparungspolitik. Konkret<br />

muss es endlich eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters<br />

geben. Aktuelle Diskussionen<br />

rund um Steuererhöhungen können nur<br />

eine Themenverfehlungen der Regierung<br />

sein. Denn diese schwächen den Wirtschaftsstandort<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit als


Folge von negativen Anreizen, wie das Beispiel<br />

Griechenland gezeigt hat.<br />

National braucht der Wirtschaftsstandort<br />

Österreich eine Stabilisierung. Und das kann<br />

uns nur über eine nachhaltige Vertrauensbildung<br />

bei Investoren, Unternehmern und Arbeitnehmern<br />

gelingen.<br />

Dr. Gerhard Fabsich, Vorstandsvorsitzender<br />

der Steiermärkischen Sparkasse<br />

Motto: Wir werden aus der gesamtwirtschaftlichen<br />

Krisensituation gestärkt hervorgeben,<br />

weil wir immer ein konservatives<br />

Geschäftsmodell verfolgt haben und<br />

unsere Stabilität und Sicherheit gerade<br />

jetzt besonders geschätzt wird.<br />

Ich erwarte mir noch im ersten Halbjahr<br />

2012 eine relativ gute Auslastung von Industrie<br />

und Gewerbe und ich schätze auch, dass<br />

der private Konsum auf einem relativ hohen<br />

Niveau liegen wird. Für den privaten Konsum<br />

spricht derzeit der Wunsch vieler Menschen,<br />

Sachgüter anzuschaffen, für die gute<br />

Auslastung der Industrie die noch hohen<br />

Auftragsbestände.<br />

Gegen Jahresmitte erwarte ich mir eher eine<br />

Trendwende zu einer Verlangsamung der<br />

Wirtschaftsleistung, da die Sparbudgets der<br />

öffentlichen Haushalte wirksam werden. Damit<br />

wird die Konsumneigung der privaten<br />

Haushalte abnehmen<br />

und auch die<br />

Investitionsbereitschaft<br />

der Unternehmen<br />

wird eher<br />

zurückgehen. Daran<br />

wird auch eine<br />

erwartete geringfügige<br />

Zinssenkung<br />

im ersten Halbjahr<br />

nicht wirklich viel ändern.<br />

Aufgrund dieser Konsolidierungsphase werden<br />

sich die Arbeitslosenzahlen kaum reduzieren<br />

können, andererseits erwarte ich aber<br />

auch keinen dramatischen Einbruch, wie wir<br />

ihn 2009 gesehen haben. Wir werden uns darauf<br />

einstellen, dass wir mittelfristig mit geringeren<br />

Wachstumsraten das Auslangen finden<br />

müssen, was aber angesichts des relativ<br />

hohen Niveaus in Österreich zu bewältigen<br />

ist. Das größte Risiko, das ich für 2012 sehe,<br />

ist, dass die Konsolidierung der öffentlichen<br />

Haushaltsbudgets nicht ausreichend gelingt<br />

bzw. eingeleitet wird und Österreich weiter<br />

in der Bonität abgestuft wird und damit auch<br />

die Zinsenlast für die österreichischen<br />

Staatsschulden deutlich steigt. In einem solchen<br />

Fall würden die derzeit diskutierten<br />

Einsparungsmaßnahmen durch zusätzlichen<br />

Zinsaufwand weit überkompensiert werden<br />

und weitere deutliche Einschnitte wären nötig.<br />

Angesichts der anschaulichen Beispiele in<br />

Italien gehe ich davon aus, dass ein solch<br />

negatives Szenario vermieden werden soll<br />

und dass daher alle Anstrengungen getroffen<br />

werden, dies zu verhindern. Wenn auch<br />

aus der täglichen Auseinandersetzung über<br />

den Sparkurs oder über die Frage von zusätzlichen<br />

Steuern die Wichtigkeit, hier einen<br />

Konsolidierungskurs einzuschlagen,<br />

noch nicht erkennbar ist, hoffe ich <strong>doch</strong>,<br />

dass es letztendlich allen bewusst ist, wie<br />

entscheidend die Konsolidierung der öffentlichen<br />

Haushalte für die Zukunft Österreichs<br />

ist.<br />

Ing. Josef Herk, Präsident WKO Steiermark<br />

Motto: „Ja zu Reformen“<br />

Wenn wir ganz genau hinschauen, handelt<br />

es sich nur vordergründig um Reformen, Tatsache<br />

ist, dass diese vermeintlichen Reformen<br />

schon längst überfällige Sanierungsmaßnahmen<br />

für unser Land sind. Wenn wir<br />

jetzt nicht sanieren, dann ruinieren wir unser<br />

Land! Wir müssen<br />

dringendst die Budgets<br />

sanieren, um<br />

die Fixausgaben<br />

des Bundes, der<br />

Länder und der Gemeinden<br />

zu senken.<br />

Zurzeit sind kaum<br />

Mittel vorhanden,<br />

um die steirische<br />

Infrastruktur weiter auszubauen, wie z.B. der<br />

Ausbau von Landes- und Bundesstraßen,<br />

Schienenausbau, IKT, Energieversorgung,<br />

etc. Wo die Infrastruktur stimmt, kann sich<br />

die Wirtschaft gut entwickeln und ist wettbewerbsfähig.<br />

Allen Krisen zum Trotz geht die steirische<br />

Wirtschaft optimistisch ins neue Jahr. Fürs<br />

erste halbe Jahr sind die Auftragsbücher der<br />

steirischen UnternehmerInnen voll. Die Einschätzung<br />

der UnternehmerInnen für die<br />

zweite Jahreshälfte ist eher vorsichtig.<br />

Die Schulden- und Eurokrise können wir regional<br />

damit abfedern, dass wir darauf achten,<br />

dass die Sanierungsmaßnahmen durchgezogen<br />

werden, die UnternehmerInnen motivieren<br />

und ihnen sagen, 50 Prozent des Erfolges<br />

entstehen im Kopf, und die steirischen<br />

Betriebe auffordern, die Innovationsprogramme,<br />

die wir anbieten, auch anzunehmen.<br />

Auf nationaler Ebene müssen wir Steuererhöhungen<br />

verhindern, darauf achten,<br />

dass die Fehlinvestitionen unserer heimischer<br />

Banken im Osten zu keiner Kreditklemme<br />

in Österreich führen und dass wir<br />

unseren Sozialstaat entrümpeln und innovative<br />

Sozialprogramme erarbeiten.<br />

Mag. Dr. Herta<br />

Stockbauer,<br />

Vorstand der BKS<br />

Bank<br />

Motto: Positiv<br />

nach vorne<br />

schauen statt<br />

schwarzmalen,<br />

denn mit dem<br />

richtigen Anpa-<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

cken lassen sich alle Probleme lösen.<br />

2012 wird für die österreichische Wirtschaft<br />

sicherlich kein rosiges Jahr werden, Panikmache<br />

ist aus unserer Sicht aber nicht angebracht.<br />

Die größte Herausforderung sehe ich<br />

in der Bewältigung der Auswirkungen der<br />

Staatsschuldenkrise. So muss die österreichische<br />

Bundesregierung endlich einen echten<br />

Reformprozess in Gang bringen, denn<br />

das Budget nur über Steuererhöhungen zu<br />

sanieren wird nicht ausreichen. So hoffe ich<br />

zum Beispiel, dass es endlich gelingt, das<br />

tatsächliche Pensionsantrittsalter anzuheben.<br />

Walter Rotschädl,<br />

Präsident der AK Steiermark<br />

Motto: Verteilungsgerechtigkeit jetzt…<br />

… damit wir die Voraussetzungen für ein unverändert<br />

hohes Konsumniveau schaffen.<br />

Nur so können die Auswirkungen der Eurokrise<br />

auf die Realwirtschaft eingedämmt<br />

werden. Vor dem Hintergrund der schwelenden<br />

Eurokrise sind die Konjunkturaussichten<br />

nicht allzu rosig. Risiken sehe ich in der Budgetkonsolidierung:<br />

Wird diese einseitig zu<br />

sehr auf Sparen ausgerichtet, wird die Konjunktur<br />

zusätzlich abgewürgt. Also: Sparen<br />

nur dort, wo keine Auswirkungen auf die<br />

Kaufkraft und damit auf die Konjunktur zu<br />

befürchten sind.<br />

Mag. Otmar Petschnig, Präsident der Industriellenvereinigung<br />

Kärnten<br />

Motto: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Wirtschaftsstandortes Kärnten<br />

und Österreich muss erhalten werden.<br />

Dazu gehören natürlich auch die Rahmenbedingungen:<br />

angesichts der Diskussion<br />

über die Budgetsanierung die Konkurrenzfähigkeit<br />

bei Steuern und Abgaben, aber natürlich<br />

ebenso beim Nachwuchs. Österreich<br />

ist bei einschlägigen Bildungsrankings auf<br />

allen Ebenen immer weiter zurückgefallen.<br />

Die über 380.000 Unterschriften des Bildungsvolksbegehrens,<br />

die einen starken Reformwillen<br />

repräsentieren, werden viel zu<br />

wenig ernst genommen. Wie die Wirtschaftsforscher<br />

bereits prognostizieren, kommt es<br />

2012 zu einer kurzfristigen Abschwächung<br />

der Konjunktur, die allerdings nicht besorgniserregend<br />

ist. Immerhin hat die Kärntner<br />

Industrie den Absturz in der Krise 2008/2009<br />

mit Jahresende 2011 wieder ausgeglichen.<br />

Das größte Risiko besteht darin, dass eine<br />

Verschlechterung der Rahmenbedingungen<br />

im Land im Zuge von eventuellen Budgetsanierungsmanövern<br />

das Investitionsklima<br />

beinträchtigen könnte.<br />

Franz Pacher, Präsident der WKO Kärnten<br />

Motto: Die Systeme wieder auf Zukunft<br />

zu trimmen.<br />

Wir sind zu einem Versorgungsstaat geworden<br />

– das System ÖBB hat sich durch alle<br />

Gesellschaftsbereiche durchgezogen. Aber<br />

die Menschen müssen produktive Arbeit ha-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 33


34<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

ben, wir müssen<br />

das Bildungssystem<br />

auf Trab bringen,<br />

weil die Jugend<br />

für die Zukunft<br />

in der Wirtschaft<br />

nicht ausreichend<br />

gerüstet ist,<br />

wir müssen uns auf<br />

neue Familienbilder<br />

und auf die Erfordernisse einer alternden<br />

Gesellschaft einstellen. Sparen alleine ist<br />

noch kein Konzept für mich – es geht um<br />

eine neue Art von Wachstum, also eine Art<br />

Wachstumsprogramm, das man allerdings<br />

nur umsetzen kann, wenn man klärt: Was<br />

brauchen wir nicht mehr, wie können wir<br />

Abläufe verkürzen, vereinfachen, mit weniger<br />

Aufwand erledigen? Das ist die Grundlage<br />

jeder Verwaltungsreform. Und die brauchen<br />

wir, um der Wirtschaft die Chance zu<br />

geben, erfolgreich zu sein. Wir haben gute<br />

Zukunftsaussichten, weil die Kärntner Betriebe<br />

hervorragende Produkte haben: Also<br />

muss man die guten Unternehmen nicht be-,<br />

sondern entlasten, dann werden sie weiter<br />

investieren, dann gibt es Arbeitsplätze für die<br />

Menschen und Steuern für die öffentliche<br />

Hand. 2012 wird das Schlüsseljahr: Sind wir<br />

willig und bereit, uns mit diesen Schlüsselfragen<br />

auseinanderzusetzen? Wenn nicht,<br />

wird es 2013 oder 2014 die Gemeinden erwischen,<br />

dann werden ihnen die Kommunalabgaben<br />

fehlen und niemand wird sie retten.<br />

Das Mindestsicherungsgesetz mit den Millionenbelastungen<br />

für die Städte ist eine<br />

Dummheit: Wenn man dem, der wirtschaftlich<br />

arbeitet, Geld wegnimmt und es jenen<br />

gibt, deren Verwaltung ohnehin zu teuer ist,<br />

verhindert man nur weitere fünf Jahre, dass<br />

die notwendigen Reformen gemacht werden.<br />

Die Weltwirtschaft wird möglicherweise<br />

leicht schrumpfen, was eine Gefahr für unsere<br />

exportorientierten Betriebe darstellt.<br />

Frühindikatoren wie die Auslastung der Containerschiffe<br />

zeigen seit zwei, drei Monaten<br />

deutliche Rückgänge. Aber die Auftragslage<br />

der Kärntner Betriebe ist bis ins Frühjahr hinein<br />

noch immer ausgezeichnet. So gesehen<br />

schaut es bis jetzt gut aus.<br />

Rainer Schmidtmayer,<br />

Vorstand Treibacher AG<br />

Motto: Unser Unternehmen ist sehr gut<br />

aufgestellt…<br />

… und wir haben in allen Bereichen Marktanteile<br />

gewonnen. Wir sind daher sicher,<br />

dass wir die Herausforderungen,<br />

die sich 2012 stellen,<br />

sehr gut bewältigen<br />

werden.<br />

Die Banken versuchen,<br />

ihre Kreditengagements<br />

zu kürzen,<br />

um ihre Eigenkapitalvorgaben<br />

zu<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

erfüllen. Daher wird es für Unternehmen mit<br />

hohen Bankkrediten zu Finanzierungsengpässen<br />

und/oder zu deutlich höheren Finanzierungskosten<br />

kommen. Da die Treibacher<br />

Industrie AG über eine sehr hohe Eigenkapitalquote<br />

verfügt, sollte dies keine negativen<br />

Auswirkungen auf das Unternehmen haben.<br />

Dr. Wilhelm Techt, GF bfi Steiermark<br />

Motto: Lehrlingsausbildung forieren.<br />

Als Nummer eins auf dem steirischen Bildungsmarkt<br />

ist derzeit das bfi Steiermark der<br />

größte Lehrlingsausbildner in der Steiermark.<br />

Deshalb wird heuer eine Lehrlingsakademie<br />

ins Leben gerufen, in der alle Ausbildungen<br />

für Lehrlinge gebündelt werden.<br />

Dazu gehören unter anderem die betriebliche<br />

Lehrlingsausbildung, die zwischenbetriebliche<br />

Lehrlingsausbildung, jene, die vom<br />

AMS beauftragt ist,<br />

und das vom Land<br />

geförderte Ausbildungsprogram<br />

„Triality“. Wie gefragt<br />

wir in diesem<br />

Bereich sind, zeigt<br />

auch ein absolutes<br />

Highlight im November<br />

des Vorjahres:<br />

Der Vorstand des größten russischen<br />

Stahlkonzerns mit 70.000 Mitarbeitern und<br />

2500 Lehrlingen war bei uns in Graz zu Besuch<br />

und hat im Bereich Lehrlingsausbildung<br />

sein Interesse bekundet.<br />

Zusätzlich konnten wir am heimischen<br />

Markt viele große Leitbetriebe gewinnen,<br />

um mit ihnen gemeinsam die zukunftsträchtige<br />

Ausbildung von Lehrlingen wirtschaftlich<br />

abzustimmen.<br />

Wir rechnen mit einer leicht steigenden Arbeitslosigkeit<br />

bei gleichzeitiger Verschärfung<br />

des Facharbeitermangels. Unsere Aufgabe<br />

ist es, den Wirtschaftsstandort Steiermark zu<br />

stärken, indem wir die Menschen dort abholen,<br />

wo sie gerade stehen. Aus- und Weiterbildung<br />

ist immer noch die stärkste Versicherung<br />

gegen Arbeitslosigkeit.<br />

GD Mag. Markus Mair, Vorstandsvorsitzender<br />

der Raiffeisen-Landesbank Steiermark<br />

Motto: Wir wollen für die Menschen und<br />

die Wirtschaft der Steiermark da sein.<br />

Wir wollen sie bei ihren Vorhaben unterstützen<br />

und auch in schwierigen Zeiten an ihrer<br />

Seite stehen. Das haben wir 2008 so gemacht,<br />

das machen wir auch jetzt, wo die<br />

Vorzeichen für 2012 schlecht aussehen. Als<br />

Bank haben wir aus der letzten Krise gelernt.<br />

Wir haben uns gut und sicher aufgestellt, unsere<br />

Abläufe optimiert und Kosten eingespart.<br />

So gesehen brauchen wir uns nicht<br />

fürchten. Eine Bank hat ein verlässlicher<br />

Partner zu sein. Das sind wir und das bleiben<br />

wir auch in Zukunft.<br />

Für die gesamte Wirtschaft im Euroraum<br />

wird 2012 ein schwieriges Jahr. Die Vorzeichen<br />

sehen leider nicht gut aus. Wir werden<br />

wohl, zumindest<br />

kurzfristig, in eine<br />

Rezession schlittern.<br />

Sorgen macht<br />

mir allerdings, wie<br />

sich die Krise auf<br />

die Menschen in<br />

der Steiermark auswirken<br />

wird. Endlich<br />

haben sich die<br />

Arbeitslosenzahlen wieder <strong>etwas</strong> erholt,<br />

schon droht wieder ein Anstieg. Sorgen<br />

macht mir aber auch der Umgang der Bundespolitik<br />

mit den Staatsschulden. Wir haben<br />

keine Eurokrise, wir haben eine Staatsschuldenkrise.<br />

Selbst nach dem Downgrading<br />

wurde der Ernst der Lage noch nicht erkannt.<br />

Wir haben eine enorm hohe Steuerlast (42,1<br />

Prozent) und dazu noch hohe Staatsschulden.<br />

Anstatt in Infrastruktur, Bildung etc. zu<br />

investieren, investieren wir in Zinsrückzahlungen<br />

(neun Millarden) und hohe Pensionskosten<br />

und Frühpensionen. Das ist der falsche<br />

Weg. Wir müssen endlich ernsthaft zu<br />

sparen beginnen und nicht reflexartig nach<br />

neuen Steuern rufen. Alle Bereiche der Politik,<br />

inklusive Opposition, müssen erkennen,<br />

dass es nichts mehr zu verteilen gibt und<br />

das die Suche nach Sündenböcken nichts<br />

bringt, außer Unfrieden. Die Verwaltungsreform<br />

gehört endlich ernsthaft angegangen,<br />

teure Geldgeschenke, wie die Hacklerregelung<br />

oder der jüngste Abschluss im öffentlichen<br />

Dienst, sind zu vermeiden. Es gibt<br />

keine wohlerworbenen Rechte mehr. Das<br />

wird auch die Gewerkschaft endlich begreifen<br />

müssen. Es kann auch keine Rede von<br />

„Kaputtsparen“ sein. Wenn wir nicht endlich<br />

zum Sparen anfangen, dann geht es uns allen<br />

schlechter als heute.<br />

Dr. Gert Heigl, GF Energie Graz<br />

Motto: Ich starte positiv und mit viel<br />

Energie ins neue Jahr!<br />

Ich glaube, wir sind alle gut beraten, wenn<br />

wir der künftigen Wirtschaftsentwicklung<br />

aktiv begegnen. Diesbezüglich ist <strong>jedes</strong> Unternehmengefordert,<br />

einen bestmöglichen<br />

Beitrag<br />

zu leisten.<br />

Meiner Meinung<br />

nach sollte man die<br />

allgemeine Konjunktureinschätzung<br />

optimistischer<br />

beurteilen, denn<br />

eine nüchterne Betrachtung der Fakten zeigt,<br />

dass die Realwirtschaft auf viel festeren Beinen<br />

steht, als es die allgemeine Stimmungslage<br />

widerspiegelt. Das größte Risiko für unsere<br />

Volkswirtschaft ist, dass wir uns von<br />

Stimmungen leiten lassen. Dementsprechend<br />

müssen wir positive Energie verbreiten!<br />

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Alle Fotos: KK


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36<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

Konjunktur nicht<br />

schlechterreden, als sie ist<br />

Nur eine „Delle“, keine Rezession erwarten die heimischen Wirtschaftsforscher für 2012. Trotz starker<br />

Konjunkturabschwächung wollen IHS-Direktor Bernhard Felderer und WIFO-Chef Karl Aiginger einen<br />

Silberstreif am Horizont erkennen, zumal es weiter den „Österreich-Bonus“ gibt: Das heimische Brut-<br />

toinlandsprodukt (BIP) soll 2012 zum zehnten Mal in Folge kräftiger wachsen als in Westeuropa. Das<br />

WIFO geht von 0,4 Prozent, das IHS von 0,8 Prozent realem Anstieg aus. Und was prognostiziert Österreichs<br />

Wirtschaftselite?<br />

Dr. Christoph Leit, Präsident der Wirtschaftskammer<br />

Österreich (WKO):<br />

Österreichs Wirtschaft hat sich im Vorjahr<br />

den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

entsprechend relativ gut entwickelt. Das<br />

zeigt, dass Österreichs Unternehmen auch in<br />

schwierigen Zeiten ein stabiler Anker für<br />

Wachstum und Wohlstand sind, was sich<br />

auch bei der Arbeitslosenrate niederschlägt,<br />

die in Österreich 2011 so niedrig war wie<br />

sonst nirgends in der EU. Für 2012 wurden<br />

die Karten neu gemischt und wir haben zweifelsohne<br />

ein schlechteres Blatt bekommen.<br />

Neben den Schwierigkeiten einiger Euro-<br />

Länder, vor allem jener, die zu unseren wichtigsten<br />

Handelspartnern zählen – wie Italien<br />

oder Ungarn – ist auch der Wegfall der Top-<br />

Bonitätsbewertung Triple-A bei der Ratingagentur<br />

Standard & Poor’s ein weiterer<br />

Punkt, der das Wirtschaftsjahr 2012 schwieriger<br />

gestalten wird. Alleine durch den Wegfall<br />

des Triple-A könnten Zinszahlungen für<br />

neue Kapitalaufnahmen der öffentlichen<br />

Hand teurer zu werden – Mehrkosten von bis<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

zu zwei Milliarden Euro drohen. Ich erwarte<br />

aber, dass die aktuelle Krise weniger heftig<br />

ausfallen wird als die letzte 2008/2009. Gegen<br />

Ende des Jahres 2012 rechnen Wirtschaftsforscher<br />

wieder mit einer stärkeren<br />

Aufwärtsbewegung. Diesen Optimismus<br />

teile ich zwar, dennoch müssen wir alles unterlassen,<br />

was das 2012 nur zart sprießende<br />

Konjunkturpflänzchen gänzlich abwürgen<br />

würde. Daher muss die Budgetsanierung<br />

über den Weg von Einsparungen und Strukturreformen<br />

bewerkstelligt werden. Daher<br />

lautet mein Motto für 2012 weiterhin: „Erneuern<br />

statt Besteuern!“<br />

Foto: APA_Herbert Neubauer<br />

Dr. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung<br />

Österreichs (IV):<br />

Die Industrie erwartet für 2012 ein herausforderndes<br />

Jahr: Wie die ökonomische Entwicklung<br />

verläuft, wird naturgemäß stark<br />

von den gegenwärtigen wirtschaftspolitischen<br />

Unwägbarkeiten auf nationaler und<br />

europäischer Ebene abhängen, wo Lösungen<br />

für die Staatsschuldenkrise und ihre Auswirkungen<br />

gefunden werden müssen. Trotz der<br />

Vielzahl an Gefahrenherden blicken wir in<br />

der Industrie vorsichtig optimistisch auf die<br />

kommenden Monate. So deuten die aktuellen<br />

IV-Konjunkturdaten darauf hin, dass die<br />

konjunkturelle Schwächephase ihre Talsohle<br />

bereits im 1. Quartal 2012 erreichen könnte,<br />

wodurch die momentane Stagnation von einer<br />

Frühjahrsbelebung abgelöst wird.<br />

Einerseits gründet sich diese Einschätzung<br />

auf – über den Erwartungen liegenden – Datenveröffentlichungen<br />

für die USA und<br />

Deutschland, andererseits hat sich der Verlust<br />

an wirtschaftlicher Dynamik im Dezember<br />

deutlich abgeschwächt. Vor allem aber<br />

mehren sich die positiven Indizien: Nicht nur<br />

die nach wie vor solide Auftragslage, sondern<br />

auch die anhaltende Investitionsneigung<br />

ebenso wie der die Exporte begünstigende<br />

Euro-Kurs weisen auf eine Fortsetzung der<br />

Konjunkturerholung im weiteren Jahresverlauf<br />

hin.<br />

Uns muss aber auch klar sein: Damit 2012<br />

ein für die Wirtschaft und Industrie erfolgreiches<br />

Jahr werden kann, darf von Seiten<br />

der Politik keine zusätzliche Unsicherheit<br />

ausgehen. Das gilt insbesondere für die unausweichliche<br />

Budgetkonsolidierung, in deren<br />

Folge der Wirtschaftsstandort nicht durch<br />

neue Belastungen für die Unternehmen gefährdet<br />

werden darf. Foto: Markus Prantl/IV<br />

Willibald Cernko, Vorstandsvorsitzender<br />

Bank Austria:<br />

Themen wie Staatsverschuldung, Schuldenkrise,<br />

globale Ungleichgewichte im Außenhandel<br />

und Sparpakete werden die Wirt-


schaft noch über 2012 hinaus begleiten und<br />

Privatpersonen wie Unternehmen auf eine<br />

nicht immer einfache Probe stellen. Als kapitalstärkste<br />

Großbank Österreichs stehen<br />

wir der österreichischen Wirtschaft und unseren<br />

Kunden nicht nur in Schönwetterphasen,<br />

sondern insbesondere in bewegten Zeiten<br />

als verlässlicher Partner zur Seite. Das<br />

erste Quartal 2012 wird wohl noch stark von<br />

der globalen Wachstumsabschwächung geprägt<br />

sein. Gleichzeitig sollte uns je<strong>doch</strong> bewusst<br />

sein, dass im Verlauf des zweiten<br />

Halbjahres das Wachstum zurückkehren<br />

kann, wenn es uns gelingt, die Unsicherheiten<br />

rund um die Staatsschuldenkrise im Euroraum<br />

zu reduzieren – und die Möglichkeit<br />

dazu hat Europa. Sowohl Banken als auch<br />

die Realwirtschaft sind in einem deutlich<br />

besseren Zustand, als es die Stimmung derzeit<br />

vermuten lässt. Wir gehen daher davon<br />

aus, dass Österreichs Wirtschaft spätestens<br />

im zweiten Halbjahr zwar schwächer als<br />

2011, aber dennoch wieder wachsen wird.<br />

Viel liegt an der Politik der nächsten Wochen<br />

und Monate. Foto: Rigaud<br />

Ing. Wolfgang Hesoun, Generaldirektor<br />

Siemens AG Österreich:<br />

Angesichts der sich teilweise überschlagenden<br />

Neuigkeiten in der europäischen Schuldenkrise<br />

sind Spekulationen über den weiteren<br />

Verlauf sehr schwierig und seriöse gesamtheitliche<br />

Prognosen nur schwer zu treffen.<br />

Unbestritten erscheint mir eine gewisse<br />

konjunkturelle Eintrübung. Im Großen und<br />

Ganzen sehe ich der Zukunft je<strong>doch</strong> optimis-<br />

tisch entgegen, wenn es die Politik schafft,<br />

Reformen und Sparmaßnahmen umzusetzen,<br />

die die Konjunktur und die private<br />

Nachfrage nicht abwürgen und wenn Schuldenbremsen<br />

nicht zu Konjunkturbremsen<br />

werden. Wesentlich erscheinen mir Mut zur<br />

Veränderung und langfristige strukturelle<br />

Reformen, die nachhaltig wirken und uns<br />

Bewegungsspielraum für die Zukunft verschaffen.<br />

Siemens Österreich – mit Zuständigkeit<br />

für weite Teile Mittel- und Südosteuropas<br />

– bewegt sich in einem Umfeld, das<br />

nach wie vor höhere Wachstumsraten als<br />

viele Länder Westeuropas aufweist. Trotz der<br />

Sparzwänge, die auch in diesen Ländern notwendig<br />

sind, ist der bestehende Nachholbedarf<br />

für Investitionen in die Infrastruktur unverändert<br />

hoch. Ich bin daher zuversichtlich,<br />

dass Siemens Österreich mit seinem Fokus<br />

auf innovationsgetriebene Wachstumsmärkte<br />

und seinem breiten ressourcenschonenden<br />

und energieeffizienten Portfolio weiterhin<br />

wachsen und im Exportgeschäft punkten<br />

wird. Foto: Siemens<br />

Dr. Hannes Ametsreiter, Generaldirektor<br />

A1 und Telekom Austria Group:<br />

Herausfordernde Rahmenbedingungen und<br />

ein intensiver Wettbewerb werden auch 2012<br />

unsere Branche prägen. Gleichzeitig treiben<br />

ein geänderter digitaler Lebensstil und neue<br />

Geräte den Datenkonsum weiter in die<br />

Höhe – zuhause und unterwegs. Die Netzkapazitäten<br />

werden dadurch stark beansprucht,<br />

ein weiterer Ausbau sowohl im Mobilfunknetz<br />

– Stichwort LTE – als auch im<br />

Festnetz ist daher notwendig. Schon jetzt haben<br />

rund 50 Prozent der österreichischen<br />

Haushalte und Unternehmen Zugang zu modernster<br />

Glasfasertechnologie, rund 2/3 unserer<br />

4.800 Mobilfunkstationen sind ebenfalls<br />

schon an das A1-Glasfasernetz angeschlossen,<br />

um die Datenvolumina schnell ins<br />

Netz bringen zu können. Damit stellen wir<br />

nicht nur die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich für nationale und internationale<br />

Unternehmen sicher, sondern ermöglichen<br />

es auch den Österreicherinnen<br />

und Österreichern, an der digitalen Gesellschaft<br />

teilzuhaben. Machine-2-Machine<br />

wird 2012 ein wichtiges Thema sein: Wir<br />

rechnen heuer mit über 700.000 SIM-Karten,<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

die Geräte miteinander vernetzen, dadurch<br />

zur Effizienzsteigerung beitragen und neue<br />

Geschäftsmodelle schaffen. Ich persönlich<br />

bin auch überzeugt, dass NFC den Durchbruch<br />

schaffen wird. Ob ein Ticket für die<br />

Straßenbahn oder die Zeitung in der Trafik:<br />

Das Bezahlen mit dem Handy wird 2012 in<br />

unser Leben Einzug halten.<br />

Foto: A1 Telekom Group<br />

KR Heinz Stiastny, Geschäftsführer ÖBB-<br />

Postbus GmbH:<br />

Die nach wie vor schwierige wirtschaftliche<br />

Situation und die aktuelle Schuldenkrise in<br />

Europa verunsichern die Märkte. Eine seriöse<br />

Konjunkturprognose oder mittel- bis<br />

langfristige Trendanalysen sind somit äußerst<br />

schwierig. Da die Treibstoffpreise in<br />

Dollar notiert sind, würde sich eine weitere<br />

Euro-Abwertung für die ÖBB-Postbus<br />

GmbH als Österreichs größten Mobilitätsdienstleister<br />

im Linienverkehr auf der Straße<br />

jedenfalls negativ bemerkbar machen. Im<br />

Sinne von Kosteneffizienz und Umweltschutz<br />

setzt die ÖBB-Postbus GmbH daher<br />

ihre Initiative, Sprit-Spar-Trainings für LenkerInnen<br />

anzubieten, fort.<br />

Durch spritsparende Fahrweise können bis<br />

zu 5.000 Tonnen CO 2 -Ausstoß pro Jahr vermieden<br />

und die Kosten für Treibstoff und<br />

Wartung gesenkt werden.<br />

Der ÖBB-Postbus befindet sich seit einigen<br />

Jahren erfolgreich im Wettbewerb und wird<br />

weiterhin alles daran setzen, um die Marktführerschaft<br />

im Personenverkehr auf der<br />

Straße zu sichern. Allerdings werden sich<br />

der Wettbewerb um öffentliche Verkehrsaufträge<br />

und die Konkurrenz am Markt in den<br />

kommenden Jahren noch weiter verschärfen.<br />

Angesichts des stagnierenden Wirtschaftswachstums<br />

gilt es außerdem, innerhalb des<br />

Unternehmens weiterhin wirtschaftliche<br />

Maßnahmen zur Abfederung von Konjunktur-<br />

und Stabilitätsschwankungen zu setzen.<br />

Unser Marktanteil von 52 Prozent und die<br />

mit 90 Prozent sehr hohe Zufriedenheit unserer<br />

Kunden sind aber eine gute Ausgangsbasis,<br />

um den Spitzenplatz der ÖBB-Postbus<br />

GmbH trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />

auch dieses Jahr erfolgreich zu verteidigen.<br />

Foto: Postbus<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 37


38<br />

GELD & FINANZEN<br />

Finanztransaktionen gelten als<br />

Heilmittel für die Finanzkrise.<br />

Aber die Europäischen Staats-<br />

und Regierungschefs schrecken<br />

noch vor einer Einführung zu-<br />

rück.<br />

Vor dem Brüsseler Ratsgebäude demonstrierten<br />

Ende Januar die belgischen Gewerkschaften.<br />

Ausgerechnet am Tag des<br />

informellen Rates der Staats- und Regierungschefs<br />

hatten die streitbaren Arbeitnehmervertreter<br />

einen Generalstreik ausgerufen.<br />

Was in Belgien durchaus öfter vorkommt<br />

und nicht bedeuten muss, dass das öffentliche<br />

Leben zusammenbricht. Die in grelle<br />

Plastikwesten gehüllten Demonstranten demonstrierten<br />

gegen die Sparpolitik der EU.<br />

„Sparen ist nicht die Lösung, sie ist das Problem“,<br />

sagte eine Sprecherin. Gewerkschaften<br />

und Linksparteien würden die Löcher in<br />

den nationalen Haushalten gerne mit einer<br />

neuen Steuer stopfen, und zwar mit einer auf<br />

Finanztransaktionen. Unterstützung für ihre<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Forderungen bekamen die Demonstranten in<br />

Brüssel von einem, der bei den Beratung mit<br />

am Tisch saß: Parlamentspräsident Martin<br />

Schulz. „Diejenigen, die ursächlich an der<br />

Krise beteiligt waren, müssen an der Bewältigung<br />

der Folgen der Krise beteiligt werden“,<br />

forderte er. In der konservativ dominierten<br />

europäischen Volksvertretung gibt es<br />

seit einiger Zeit eine Mehrheit für die Besteuerung<br />

von Finanztransaktionen und für<br />

gemeinsame europäische Staatsanleihen, die<br />

sogenannten Eurobonds. Also für Antworten<br />

auf die Schulden- und Finanzkrise, die sonst<br />

eher von linken politischen Kräften gegeben<br />

werden.<br />

Aber nicht nur. Auch Frankreichs Präsident<br />

Nicolas Sarkozy, der um seine Wiederwahl<br />

kämpft, hat am Tag vor dem Gipfel die Einführung<br />

einer Finanztransaktionssteuer in<br />

Frankreich angekündigt. Die Steuer von 0,1<br />

Prozent wird in Frankreich ab August dieses<br />

Jahres fällig und zwar, für nur für Geschäfte<br />

mit Wertpapieren französischer Emittenten.<br />

Erhoffter Ertrag: Eine Milliarde Euro pro<br />

Jahr. Staats- und Firmenanleihen sind von<br />

der Steuer ausgenommen.<br />

Sarkozy hatte wohl bis zuletzt gehofft, andere<br />

Länder der Euro-Zone bei der Transaktionssteuer<br />

mitnehmen zu können. Vor allem<br />

seine wichtigste europäische Partnerin, An-<br />

Foto: APA<br />

Angst vor den Märkten<br />

gela Merkel. Die deutsche Kanzlerin winkte<br />

ab, nicht zuletzt deshalb, weil Merkel ihren<br />

Koalitionspartner, die vor sich hin schwächelnde<br />

FDP nicht brüskieren kann.<br />

Aus vollem Herzen kam ihre Ablehnung<br />

nicht, denn Merkel hat sich schon vor einiger<br />

Zeit zur einer Besteuerung der Finanzgeschäfte<br />

durchgerungen. Wohl auch deshalb,<br />

weil auch in Deutschland der Druck wächst,<br />

die Märkte als Mitverantwortliche der Krise<br />

nicht ungeschoren davonkommen zu lassen.<br />

0,1 Prozent<br />

Wie man das anpacken könnte, dazu hat die<br />

EU-Kommission Ende September 2011ein<br />

Papier vorgelegt, die die Besteuerung noch<br />

um einiges weiter fasst als Sarkozy. Geht es<br />

nach dem Willen der Brüsseler Behörde,<br />

dann soll eine Steuer immer dann fällig werden,<br />

wenn ein Akteur in der EU ansässig ist.<br />

Auf den Handel mit Anteilen und Anleihen<br />

schlägt die EU-Kommission einen Steuersatz<br />

von 0,1 Prozent vor, der Handel mit Derivaten<br />

soll mit 0,01 Prozent belastet werden.<br />

Der Vorschlag der Kommission geht also<br />

weiter als die französische Steuer, die nur<br />

den Handel mit französischen Papieren besteuert.<br />

Erhoffte Einnahmen aus dem Kommissionsvorschlag:<br />

rund 57 Milliarden Euro.<br />

Die Kommission will mit der Steuer eigent-


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GELD & FINANZEN<br />

Informeller EU-Rat beschließt abgeschwächten Fiskalpakt: Kanzlerin Merkel mit Nicolas Sarkozy<br />

und Italiens Premier Mario Monti. Fotos: APA<br />

lich viel mehr erreichen als das Erschließen<br />

einer neuen Geldquelle. Kommissionspräsident<br />

José Manuel Barroso will vor allem<br />

auch einen ersten Schritt setzen, um besonders<br />

riskante Handelsgeschäfte verhindern.<br />

Barroso hatte sich bei seinem Vorschlag auch<br />

auf den Willen der EU-Bürger berufen können.<br />

Denn sein Umfrage-Institut Eurobarometer<br />

hatte erhoben, dass fast zwei Drittel<br />

der Europäer eine Finanztransaktionssteuer<br />

wünschen.<br />

Hinzu kommt, dass mit der Finanztransaktionssteuer<br />

eigentlich nur eine Steuerbefreiung<br />

aufgehoben wird. Finanzdienstleistungen<br />

sind bislang von der Mehrwehrtssteuer<br />

ausgenommen, weil es geradezu unmöglich<br />

ist, eine Bemessungsgrundlage zu bestimmen.<br />

Welche Folgen die Finanztransaktionssteuer,<br />

deren Ertrag zwischen Mitgliedsstaaten und<br />

EU-Budget aufgeteilt werden soll, auf die<br />

europäische Finanzindustrie haben könnte,<br />

darüber gibt es recht unterschiedliche Einschätzungen.<br />

Der britische Premier David<br />

Cameron, der die neue Steuer auf dem Weltwirtschaftsforum<br />

in Davos als „Verrücktheit“<br />

disqualifiziert hatte, beruft sich auf Untersuchungen,<br />

wonach die Belastung des<br />

Wertpapierhandels das Ende des europäischen<br />

Finanzdienstleistungssektor bedeuten<br />

könnte. „90 Prozent dieser Dienstleistungen<br />

werden dann aus Europa abgezogen“, behauptete<br />

Cameron. „das kostet Europa<br />

500.000 Arbeitsplätze.“<br />

Eine Einschätzung, die man in der Brüsseler<br />

EU-Kommission nicht nachvollziehen kann.<br />

Dort sagt man schnippisch, der britische Premier<br />

sorge sich mehr um seinen Finanzplatz<br />

London als um die Sanierung der Eurozone.<br />

Ein Eindruck, der nicht ganz von der Hand<br />

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zu weisen ist. Denn Cameron hat sich in den<br />

letzten Wochen auch für einen britischen Politiker<br />

ungewöhnlich scharf von seinen europäischen<br />

Partnern distanziert. Die Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung der Schuldenkrise<br />

seien „halbherziges Flickwerk“, den Regierungen<br />

der Euro-Zone fehle es schlichtweg<br />

an Mut, die erforderlichen Maßnahmen zu<br />

treffen.<br />

Eine recht harsche Kritik, wenn man bedenkt,<br />

dass Cameron bei den Ratstreffen der<br />

letzten Monate<br />

eigentlich nur auf der Bremse stand. Ausgerechnet<br />

auch bei Merkels Vorschlag, der<br />

Brüsseler Behörde stärkere Duchgriffsrechte<br />

auf die Budgets jener Länder zu geben, die<br />

beim Abbau der Staatsschuld hinter den gemeinsamen<br />

Zielen zurückbleiben. Großbritannien<br />

und Tschechien haben den sogenannte<br />

Fiskalpakt, mit dem automatische<br />

Sanktionen für das Überschreiten der Defizitgrenzen<br />

eingeführt werden, als unzulässigen<br />

Eingriff in ihre nationale Souveränität<br />

abgelehnt. Der Fiskalpakt wird deshalb bloß<br />

als Vertrag zwischen 25-EU-Staaten in Kraft<br />

treten können. Neuland beschritten wird mit<br />

dem Pakt aber trotzdem. Zum ersten Mal<br />

gibt in Europa automatische Sanktionen für<br />

Schuldensünder. Aber es wäre keine europäische<br />

Einigung, wenn man sich beim Automatismus<br />

nicht <strong>doch</strong> noch eine Hintertür<br />

offengelassen hätte. Zwei Drittel der EU-Finanzminister<br />

können nämlich die Sanktionen<br />

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42<br />

SERVICE<br />

CSR nicht nur ein Thema für die Großen<br />

Eine Frage der Verantwortung<br />

Unternehmen, die Werte vorleben, strategische Verantwortung für Gesellschaft, Umwelt und Mitarbeiter<br />

übernehmen und managen, sind dünn gesät. Doch die alten Grundsätze des ehrbaren Kaufmanns wie<br />

Fairness, Transparenz und Ehrlichkeit erleben dank CSR derzeit ein Revival, was langfristig und nach-<br />

haltig das Geschäft beleben soll. <strong>Von</strong> Marie-Theres Ehrendorff<br />

Wirtschaftlich unsichere Zeiten fordern<br />

Unternehmen klare Entscheidungen<br />

und vorausschauende Strategien ab.<br />

Verantwortungsvolles Handeln ist angesagt.<br />

Meinte man noch vor wenigen Jahren mit einer<br />

Obstschüssel in jeder Büro-Etage der Öffentlichkeit<br />

ein gesundes Unternehmen vorgaukeln<br />

zu können, hat sich Corporate Social<br />

Responsibility (CSR) zu einem veritablen<br />

Managementinstrument entwickelt, das sich<br />

zum entscheidenden Standort- und Wettbewerbsfaktor<br />

der Zukunft mausert.<br />

Die Österreichische Post AG strebt das Vor-<br />

Wirtschaftskrisen-Niveau an, was aufgrund<br />

der makroökonomischen Faktoren kein<br />

leichtes Unterfangen ist. Dennoch oder gerade<br />

deswegen setzt Generaldirektor Georg<br />

Pölzl auf CSR. „Die Post ist im permanenten<br />

Kontakt mit den Menschen in unserem Land<br />

und Arbeitgeber für 20.000 Mitarbeiter.<br />

Nachhaltigkeit ist bei uns im täglichen Tun<br />

und Handeln geerdet.“ Im neuen Leitbild<br />

formuliert die Österreichische Post ihre wirtschaftlichen,<br />

gesellschaftlichen und ökologischen<br />

Aspekte als zusammengehörende<br />

Einheit. „Nur ein erfolgreiches Unternehmen<br />

kann seine gesellschaftliche Verantwortung<br />

langfristig wahrnehmen und einen angemessenen<br />

Beitrag leisten, um soziale und ökologische<br />

Bedürfnisse zu erfüllen“, ist Pölzl<br />

überzeugt.<br />

Das 1932 gegründete Unternehmen Palfinger<br />

mit Sitz in Salzburg zählt zu den international<br />

führenden Herstellern hydraulischer<br />

Hebe-, Lade- und Handlingsysteme und ist<br />

CSR-affin aus Überzeugung. Zweistellige<br />

Zuwachsraten des Unternehmens zählten bis<br />

zum Krisenjahr 2008 zur Regel, und der Einbruch<br />

der Realwirtschaft kam zwar nicht<br />

ganz überraschend, traf das Unternehmen<br />

deshalb aber nicht weniger hart. Der spanische<br />

Markt brach binnen weniger Wochen<br />

um sagenhafte 90 Prozent ein, und viele andere<br />

Staaten schwächelten, was Palfinger einen<br />

Umsatzrückgang von fast 50 Prozent bescherte.<br />

Obwohl es für knapp ein Drittel der<br />

Belegschaft keine Beschäftigung mehr gab,<br />

entschied der Vorstand, die hoch qualifizier-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Gertrude Schatzdorfer, Geschäftsführende Gesellschafterin der Schatzdorfer Gerätebau<br />

GmbH. & Co.KG wurde von WKO-Spartenobmann Dr. Anton Helbich-Poschacher (r.) und WKO-<br />

Spartengeschäftsführer Dr. Heinz Moosbauer (l.) mit der „Wirtschaftsmedaille der WKO Oberöstereich<br />

in Silber“ ausgezeichnet. Foto: Eder<br />

ten Mitarbeiter zu behalten und lediglich 734<br />

weltweit zu entlassen. Hätte die Krise einige<br />

Monate länger gedauert, wäre es eng geworden.<br />

„CSR kann nur funktionieren, wenn die<br />

Unternehmensführung diese Philosophie<br />

glaubwürdig vorlebt“, ist die Devise von Palfinger-Vorstandsvorsitzendem<br />

Herbert Ortner.<br />

Schwierige Zeiten erfordern<br />

unkonventionelle Lösungen<br />

„Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

lassen sich nicht mehr mit den herkömmlichen<br />

Managementinstrumenten lösen“,<br />

stößt auch Karin Gastinger, Director<br />

Consulting & Risk Services, PwC Österreich<br />

ins selbe Horn.<br />

„CSR oder Nachhaltigkeit soll dazu beitragen,<br />

dass Unternehmen langfristig profitabel sind“,<br />

hält sie fest. „Es geht um Zukunftssicherheit<br />

und genau darum, wie ich mein Geschäftsmodell<br />

heute so aufstelle, dass dieses Unternehmen<br />

auch noch in zehn, 20 oder 30 Jahren<br />

wirtschaftlich tragfähig sein wird. Grundlage<br />

dafür ist, dass wir entlang der eigenen Wertschöpfungskette<br />

des Unternehmens unsere<br />

Umwelt schonen, möglichst ressourcenschonend<br />

wirtschaften und unseren sozialen Einfluss<br />

verantwortungsvoll gestalten.“<br />

Potenzial für die mittelständische Wirtschaft<br />

sieht Gastinger in der Implementierung der<br />

Nachhaltigkeit, also in die Eingliederung der<br />

ökologischen und sozialen Aspekte in die<br />

Geschäftsprozesse und deren Wertschöp-


Nachhaltiges Bauen ist für Baumeisterin Ing. Sandra Höbarth ein persönliches<br />

Anliegen: „Ich will positive Veränderungen in der Branche<br />

bewirken.“ In ihrem Unternehmen setzt sie CSR bereits erfolgreich<br />

um. Foto: BM Höbarth<br />

fungskette. „Denn Ziel von KMUs soll es sein, sich in Zukunft über<br />

CSR strategisch zu differenzieren.“<br />

KMUs mit CSR erfolgreich<br />

„Die Wirtschaftskammer Österreich hat in bislang vier Bundesländern<br />

besondere Beratungs- und Trainingsprogramme für KMU<br />

durchgeführt“, erzählt Andreas Schneider von der Stabsabteilung<br />

Wirtschaftspolitik der WKO. „CSR kann gut in ,Best-Practice-Beispielen‘<br />

transportiert werden. So musste beispielsweise ein Unternehmen<br />

mit 200 Mitarbeitern einen neuen Industriekompressor anschaffen.<br />

Die Abwärme dieses Kompressors wird nun genutzt, um<br />

Warmwasser für die Duschen der Mitarbeiter zu erzeugen, was Strom<br />

und Geld spart und langfristig auch die Umwelt schont. Diese Synergie-Effekte<br />

von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft zu nutzen,<br />

macht CSR aus. Womit auch gleich die Frage beantwortet wäre: Kann<br />

CSR wirtschaftlich <strong>etwas</strong> bringen? Wenn es einem Unternehmen<br />

langfristig nichts bringt, wird es CSR nicht machen.“<br />

Jedes Unternehmen wird nicht umhinkommen, herauszufinden, wo<br />

seine Handlungsfelder im Bereich Ökologie, Soziales und Gesellschaft<br />

liegen. „Sind die Themen je<strong>doch</strong> erkannt, geht es ans Zielesetzen<br />

und diese auch messbar zu machen. Daraus entwickelt das<br />

Unternehmen jene Maßnahmen, die es heute zu erledigen hat, um<br />

seine für die Zukunft gesetzten Vorhaben erreichen zu können. Und<br />

das gilt für alle Unternehmen, auch für EPUs, die sich vielversprechend<br />

am Markt positionieren“, ist Gastinger überzeugt.<br />

99,7 Prozent aller österreichischen Betriebe sind KMUs, die traditionell<br />

stark in regionale Strukturen eingebunden sind. Da ist es naheliegend,<br />

dass Wertschätzung im Umgang mit Geschäftspartnern,<br />

Mitarbeitern, die schonende Nutzung der Umwelt sowie soziales<br />

Engagement in der Gemeinschaft Teile des wirtschaftlichen Erfolgs<br />

sind.<br />

Dass Nachhaltigkeit in der Baubranche ein zentrales Thema ist, kann<br />

wohl niemand bestreiten. Mit konkreten Maßnahmen für energieeffizientes<br />

und nachhaltiges Bauen macht die planende Baumeisterin<br />

Sandra Höbarth ihr Unternehmen zukunftssicher. Die Verarbeitung<br />

regionaler und umweltfreundlicher Produkte sowie die Berücksichtigung<br />

von Umweltbelastung und ökologischem Fußabdruck als Bestandteil<br />

eines jeden Bauvorhabens bringt Kundenvorteile und Unternehmenserfolg.<br />

Als Einzelunternehmerin ist für Höbarth die Mitarbeit<br />

in Netzwerken wie der Niederösterreichischen Bauinnung oder<br />

WAS IST CSR?<br />

SERVICE<br />

CSR ist die Abkürzung für „Corporate Social Responsibility“,<br />

was wörtlich übersetzt „soziale Verantwortung durch Unternehmen“<br />

heißt. Treffender sind je<strong>doch</strong> die Begriffe „gesellschaftliche<br />

Verantwortung von Unternehmen“, „verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung“ und „nachhaltiges Wirtschaften“.<br />

Somit handelt es sich um ein neues und anderes<br />

Management-Tool, nämlich das Kerngeschäft ökologisch<br />

und sozial auszurichten. Drei Elemente sind dabei von zentraler<br />

Bedeutung: wirtschaftlicher Erfolg, Sozialverträglichkeit<br />

und Umweltschutz sowie Freiwilligkeit und auch das<br />

Einbinden betroffener Interessengruppen (Stakeholder).<br />

Internetquellen zum Thema:<br />

www.csrleitfaden.at<br />

www.fairantwortung.at<br />

www.nachhaltigkeitsbericht.at<br />

www.respact.at/praxisbeispiele<br />

www.sustainabilityreporting.eu<br />

www.trigos.at<br />

www.wip.co.at<br />

Buchtipp:<br />

Corporate Social Responsibility<br />

Verantwortungsvolle Unternehmensführung in Theorie und<br />

Praxis / A.Schneider, R. Schmidpeter (Hrsg.) Verlag Springer<br />

Gabler<br />

ISBN 978-3-642-25398-0<br />

Ab Februar 2012 im Handel erhältlich<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 43


Foto: www.christian-husar.com<br />

SERVICE<br />

„Ein Unternehmen kann nur nachhaltig erfolgreich<br />

sein, wenn die Mitarbeiter auf das,<br />

was sie tun, stolz sind und einen Beitrag zum<br />

Ansehen in der Gesellschaft leisten“, meint<br />

Dr. Georg Pölzl, Generaldirektor der Post AG.<br />

Foto: Österreichische Post AG<br />

der Unternehmenskooperation „Alle 8ung“,<br />

bei der sich ursprünglich acht regionale Betriebe<br />

mit dem Ziel eines optimalen Kundenservice<br />

zusammengeschlossen haben, fixer<br />

Bestandteil ihrer CSR. Die Verbreitung<br />

nachhaltiger Ideen steht ebenso auf dem Programm<br />

wie kontinuierliche Weiterbildung,<br />

damit Sandra Höbarth ihren Kunden stets<br />

Lösungen am neuesten Stand anbieten kann.<br />

CSR ist Teamwork<br />

„Natürlich gehören auch die Konsumenten<br />

dazu, die ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

leisten“, betont Andreas Schneider. „ Es kann<br />

nicht sein, dass nur ein Teil der Gesellschaft<br />

nachhaltig ist, auch die Politik und die Medien<br />

sind dazu aufgerufen.“<br />

Der Golfplatz im salzburgischen Goldegg<br />

entstand aus der Verantwortung für die Region<br />

Goldegg, da der Golfplatz mit durchschnittlich<br />

5.000 Greenfee-Spielern Arbeit<br />

„Die Implementierung von CSR zahlt sich<br />

längerfristig wirtschaftlich immer aus. CSR<br />

ist keine Weltverbesserungs-Phantasie, sondern<br />

schafft strategische Wettbewerbsvorteile“,<br />

ist Mag. Karin Gastinger, Director<br />

Consulting & Risk Services, PwC (Price Waterhouse<br />

Coopers) Österreich, überzeugt.<br />

Foto: PwC Österreich<br />

für rund 20 Mitarbeiter bietet. In der Implementierung<br />

stellte sich die Aufgabe, die bereits<br />

vorhandenen CSR-Maßnahmen im Unternehmen<br />

zu sammeln und zu strukturieren.<br />

Neben den Grundsätzen der Unternehmensführung<br />

wie Verlässlichkeit und Handschlagqualität<br />

gilt auch der faire Umgang mit Mitarbeitern<br />

durch gute Bezahlung und flexible<br />

Arbeitszeiten, aber auch der sensible Bereich<br />

des Umweltschutzes. Alle diese Bereiche<br />

wurden anhand der drei Säulen Ökonomie,<br />

Soziales und Ökologie analysiert.<br />

Mitarbeiter-Motivation durch CSR<br />

Studien wollen belegen, dass in einem<br />

durchschnittlichen österreichischen Unternehmen<br />

pro Jahr 58 Arbeitstage verschwendet<br />

werden. Eine der Ursachen liegen laut<br />

WKO-CSR-Experten Andreas Schneider in<br />

unmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />

„Unternehmen, die den langfristigen Nutzen<br />

und den Risikoschutz von CSR im Kerngeschäft<br />

erkannt haben, treiben CSR auch in<br />

der Wirtschaftskrise voran oder bauen es<br />

sogar noch aus. Unternehmen, die hingegen<br />

nur eine ,add on CSR‘ oder ,PR-CSR‘ betrieben<br />

haben wird dieser Nutzen und Erkenntnisgewinn<br />

nicht zuteil“, meint<br />

Mag. Andreas Schneider, WKO-Experte in<br />

der Wirtschaftspolitik.<br />

Foto: Schneider<br />

beitern. „Ein CSR-Stakeholder-Dialog<br />

würde hier Abhilfe schaffen und Schwachstellen<br />

im Unternehmen aufzeigen und so<br />

die Effektivität verbessern helfen.“<br />

Eine die es versucht hat, ist Gertrude Schatzdorfer,<br />

geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der Schatzdorfer Gerätebau GmbH & Co.<br />

KG. „Der nachhaltige Erfolg unseres Unternehmens<br />

entsteht aus der gelebten Verantwortung<br />

der Menschen, die bei Schatzdorfer<br />

arbeiten“, meint sie. Als Managerin des Jahres<br />

2006 und „Beste Unternehmerin Österreichs“<br />

2007 und mit der Überreichung des<br />

„Pegasus in Silber“ 2008 hat sie diese Haltung<br />

vorgelebt. „Vertrauen schaffen, fordern,<br />

fördern und menschlich bleiben“ sind daher<br />

auch ihre logischen Anforderungen an das<br />

Management. Ü<br />

„2007 haben wir vict victor or kkennen<br />

ennen gelernt, ric richtig htig vverstehen<br />

erstehen<br />

ehen gelernt<br />

haben wir ihn im m Jahr Jahr 2009. 2009 2009. Je<br />

Jetzt Je tzt haben wir erkannt, er k annt, dass dass victor vict<br />

or das<br />

strategische Steuerungselement teuerungselement<br />

euerungselement sc schlechthin hlec hthin ist und die 5 Säulen<br />

mit unserer Balanced alanced Score Ca Card nahezu deck deckungsgleich ungsgleic ungsgleich<br />

sind.“<br />

Vst. Vst<br />

. Klaus K Klaus<br />

SSaffenreuther<br />

affenreuther<br />

VVolksbank<br />

olksbank<br />

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G MMosbach,<br />

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BBank<br />

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22011,<br />

011,<br />

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Sieger<br />

in der<br />

Kategorie Kate<br />

g gorie<br />

Dynamik<br />

2011,<br />

SStrategie<br />

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22009<br />

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nd<br />

22007<br />

007


Die Stadt der Zukunft ist eine,<br />

die nichts auf morgen verschiebt.<br />

Wir gehen neue Wege. Mit Antworten für nachhaltige Stadtentwicklung.<br />

Städte sind die Impulsgeber unserer Gesellschaft. Doch<br />

auch beim Klimawandel liegen sie vorn: Auf Städte<br />

entfallen heute 75 % des weltweiten Energieverbrauchs<br />

und mehr als 80 % der CO 2-Emissionen. Und die urbanen<br />

Zentren wachsen.<br />

Geht der Klimawandel heute vielfach von Städten aus,<br />

bieten sich genau hier auch zahlreiche Möglichkeiten,<br />

ihn zu bekämpfen. So lassen sich CO 2-Emissionen von<br />

Gebäuden mit energieeffi zienter Technik um bis zu 50 %<br />

senken. Aber nicht nur die Zukunft des Klimas entscheidet<br />

sich in den Städten: Als Wirtschafts- und Lebenszentren,<br />

deren Bruttosozialprodukt dem ganzer Länder entsprechen<br />

kann, sind Städte auch Ausgangspunkt für nachhaltige<br />

Entwicklung überhaupt.<br />

Wien, Bratislava, Istanbul: Städte bringen Menschen,<br />

Wirtschaft und Klimaschutz gewinnbringend zusammen,<br />

indem sie konsequent auf zukunftsweisende Technologien<br />

setzen. Wien, zum Beispiel, wird nicht nur regelmäßig<br />

zur Stadt mit einer der höchsten Lebensqualität<br />

weltweit gekürt, Wien belegt auch beim „European Green<br />

City Index“ Platz 4 und zeigt damit, wie grün und nachhaltig<br />

eine Metropole sein kann. Überall in Österreich<br />

und im zentraleuropäischen Raum arbeiten Planer und<br />

Entscheider daran, Konzepte für die Stadt von morgen in<br />

die Tat umzusetzen.<br />

Die Antworten für die Stadt der Zukunft sind da. Und die<br />

Zeit für neue Wege ist jetzt. Denn die Welt von morgen<br />

braucht unsere Antworten schon heute.<br />

siemens.at/klimawandel


46<br />

SERVICE<br />

Auch in der Krise gibt es Wachstum, das<br />

beobachten wir bei vielen unserer Kunden.<br />

Doch Wachstum zu finanzieren<br />

wird besonders für KMU immer schwieriger.<br />

Selbst wenn keine Kreditklemme in Sicht ist,<br />

wird bei der Finanzierung des Umlaufvermögens<br />

daher von den Firmenkundenexperten<br />

der Banken verstärkt empfohlen, sich von<br />

der klassischen Bank- und Kreditfinanzierung<br />

zu lösen. Als eine Alternative bietet sich<br />

da eben der Forderungsverkauf mittels<br />

Factoring an. In praktisch allen Ländern der<br />

europäischen Union wird dieser schon intensiv<br />

umgesetzt und so ist Factoring in der Realwirtschaft<br />

eine einfach zu erschließende<br />

Finanzierungsquelle geworden. Und das<br />

nicht erst seit der „Krise“.<br />

Factoring funktioniert einfach,<br />

sicher und schnell<br />

Dort, wo Factoring passt, ist es in der Praxis<br />

einfach umsetzbar und schnell installiert. Es<br />

bewirkt einen sofortigen Geldzufluss, da<br />

auch die zu Beginn bestehenden Forderungen<br />

angekauft werden. Die typischen Factoringkunden<br />

sind Großhändler und Produzen-<br />

Weltweite Rekordgewinner<br />

Das Multi-Technologieunterneh-<br />

men 3M ist der Abräumer des ak-<br />

tuellen GOOD DESIGN Awards.<br />

3M wurde für Produkte aus den<br />

Sparten Büro und Haushalt vom<br />

renommierten Design-Institut<br />

„Chicago Athenaeum: Museum of<br />

Architecture and Design“ gleich<br />

sechsmal mit einem internatio-<br />

nalen Award ausgezeichnet.<br />

Jährlich wählt eine Expertenjury in Los<br />

Angeles aus den Tausenden eingereichten<br />

Produkten die Preisträger in insgesamt<br />

25 Kategorien aus. „Ich gratuliere den<br />

Design-, Marketing-, Labor- und Produkti-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Wachstum mit Factoring!<br />

Beim Factoring dreht es sich nicht nur ums Geld. Auch jede Menge Service steckt dahinter.<br />

Versorgen österreichweit KMU´s mit Liquidität<br />

- Vorstandsdirektoren Dr. Gerhard Ebner<br />

(links) und Herbert Auer Foto: VB Factoring<br />

ten, aber auch Dienstleister. Der Branchenbogen<br />

spannt sich dabei von der Produktionund<br />

dem Großhandel von bzw. mit Textilien,<br />

Nahrungsmitteln, Druckerzeugnissen, Berufsbekleidung,<br />

Mineralöl, Baustoffen, Möbel,<br />

Fleisch- und Wurstwaren bis hin zu Reinigungs-<br />

und Transportunternehmen.<br />

Rechtlich betrachtet ist Factoring ein Kaufgeschäft.<br />

Andererseits ist es in Österreich ein<br />

Bankgeschäft, aber kein Kreditgeschäft. Es<br />

Ein recycelbarer Tischdispenser im Transparent-Look.<br />

Foto: 3M Alpine Region<br />

lässt sich am besten mit einem Mix aus kurzfristiger<br />

Finanzierung, Debitorenmanagement<br />

und der Absicherung gegen Zahlungsausfälle<br />

beschreiben und ist zur Finanzierung<br />

des Umsatzes und des laufenden Geschäftsbetriebes<br />

bestens geeignet. Mittels eines<br />

Factoringvertrages werden die Kundenforderungen<br />

an VB Factoring verkauft. Dabei<br />

werden entweder alle oder ein bestimmtes,<br />

definiertes Forderungsportfolio, als Beispiel<br />

nur die Inlandsforderungen, angekauft.<br />

Die wirtschaftlich sinnvolle Untergrenze<br />

liegt bei 500.000 Euro jährlichem Umsatz.<br />

Verstärkter Zulauf – steigendes Volumen<br />

Das Geschäftsmodell der 1980 in Salzburg<br />

gegründeten VB Factoring Bank AG hat sich<br />

besonders in den vergangenen Jahren dynamisch<br />

entwickelt. 2011 gab es ein Plus von<br />

40 Prozent und ein Geschäftsvolumen von<br />

über 1,5 Milliarden Euro. Ü<br />

Weitergehende Information unter<br />

www.vb-factoring-bank.at oder bei<br />

unserer Beratung Markus Binderitsch<br />

0662-623552-130, Mag. Helmut Zimmel<br />

050-4004-4379<br />

onsteams, die gemeinsam einen<br />

tollen Job gemacht haben. Durch<br />

deren integrierte Zusammenarbeit<br />

wurden diese Auszeichnungen<br />

überhaupt erst möglich. Ein toller<br />

Start ins neue Jahr“, sagt Roland<br />

Rigoni, Business Leader für Consumer<br />

& Office Products für 3M<br />

Österreich und die Schweiz. Für<br />

3M stellen die Preise ein besonderes<br />

Lob dar, legt das Unternehmen<br />

<strong>doch</strong> den Fokus stark auf<br />

Forschung und Entwicklung<br />

(F&E). Fast jeder Elfte der mehr<br />

als 80.000 Mitarbeiter ist im<br />

F&E-Bereich tätig, in den jährlich<br />

über eine Milliarde US-Dollar<br />

fließen. Rund 40 Prozent des<br />

Umsatzes erreicht 3M mit Produkten,<br />

die jünger als fünf Jahre<br />

sind. Mitarbeiter aus Design,<br />

Marketing, Labor und Produktion<br />

arbeiten Hand in Hand, um gemeinsam<br />

kreative Ideen zu entwickeln<br />

und in marktreife Produkte<br />

umzuwandeln. Ü


Über den Erwartungen<br />

Das größte österreichische Franchise-Beratungsunternehmen Syncon<br />

mit Sitz in Salzburg und München blickt auf ein gutes Geschäftsjahr<br />

2011 zurück. Insgesamt Rund 70 Projekte aus dem In- und Ausland<br />

wurden betreut, mehr als 20 Neukunden erwägen eine Expansion<br />

mittels Franchising. Die Franchise-Wirtschaft wächst traditionell in<br />

schwierigen Zeiten über dem Durchschnitt, viele Firmen setzen bei<br />

Expansionsplänen auf die Multiplikation ihres Geschäftsmodels mit<br />

selbstständigen Unternehmern. „Dies spiegelt sich auch in unseren<br />

Auftragsbüchern wider“, zeigt sich Syncon Inhaberin und Geschäftsführerin<br />

Waltraud Martius zufrieden. Ü<br />

Dienstfahrzeug<br />

Gute Auftragslage für Syncon-<br />

Inhaberin Waltraud Martius:<br />

„Viele Unternehmen wollen<br />

international mittels Franchising<br />

expandieren.“ Foto: Syncon<br />

Das erste Elektroauto in dem österreichische Wertschöpfung steckt,<br />

wurde gestern im Rahmen der Vienna <strong>Autos</strong>how an Verkehrsministerin<br />

Doris Bures übergeben. „Mit der Aufnahme des Ampera in den<br />

BMVIT-Fuhrpark möchte das Verkehrsministerium ein Zeichen setzen<br />

und Vorbild sein, vor allem für andere Unternehmen, die auch<br />

einen Fuhrpark betreiben“, betonte die Ministerin. Mit der Übernahme<br />

des Ampera in den Fahrzeugfuhrpark des BMVIT steht erstmals<br />

ein Elektroauto, in dem österreichische Technologie steckt, zur<br />

Verfügung. Mit dem in den Wiener Opel Werken produzierten Range<br />

Extender erreicht der Ampera eine Reichweite von über 500 Kilometern.<br />

Damit ist das neue Dienstfahrzeug eine umweltfreundliche<br />

Alternative zur Bewältigung von Dienstwegen. Ü<br />

Geschäftsführer General<br />

Motors Austria GmbH Mag.<br />

Alexander Struckl,<br />

Ministerin Doris Bures<br />

und General Motors<br />

Austria GmbH Direktor für<br />

Flotten und Behörden -<br />

verkauf Michael Heilmann<br />

bei der Übergabe des Opel<br />

Ampera.<br />

Foto: General Motors Austria GmbH<br />

Absatzrekord<br />

Die Renault Gruppe hat mit 2,722 Millionen Fahrzeugen weltweit<br />

im Jahr 2011 einen neuen Verkaufsrekord aufgestellt und fast 100.000<br />

Fahrzeuge mehr abgesetzt als im Vorjahr. „Mit 2,7 Millionen verkauften<br />

Fahrzeugen stellt die Renault Gruppe einen neuen Verkaufsrekord<br />

auf und stärkt ihre internationale Position außerhalb Europas<br />

mit einem Anteil von 43 Prozent der Verkäufe“, erklärte Jérôme Stoll,<br />

Executive Vice President Sales and Marketing and Light Commercial<br />

Vehicles der Renault Gruppe. „Das starke Wachstum verdanken wir<br />

allen Verkaufsregionen und der guten Entwicklung der Marke Renault“,<br />

so Stoll weiter. Ü<br />

Auszeichnung<br />

Mit dem „LeasePlan Excellence Award” und dem „Supplier of the<br />

Year” stellt LeasePlan Österreich Qualität und Kundenorientierung<br />

von Markenwerkstätten in den Mittelpunkt. „Wir freuen uns, dass<br />

wir heuer unseren begehrten Excellence Award bereits zum 15. Mal<br />

vergeben“, erklärt Nigel Storny, Geschäftsführer von LeasePlan<br />

Österreich. 2011 hat LeasePlan 119.000 Werkstattaufenthalte abgewickelt,<br />

die wir zur Bewertung herangezogen haben“, meint Storny.<br />

Im Unterschied zu üblichen Werkstättentests, bei denen durch eine<br />

einzige oder einige wenige Stichproben die Qualität einer Werkstatt<br />

beurteilt wird, hat LeasePlan rund 119.000 Werkstattaufenthalte bewertet.<br />

Neben dem Excellence Award wurde zum siebten Mal der<br />

Supplier of the Year ausgezeichnet. Alle Unternehmen, die partnerschaftlich<br />

mit LeasePlan zusammenarbeiten – von Werkstätten über<br />

Mineralölgesellschaften, bis hin zu Neuwagenhändlern oder Versicherungen<br />

– und die direkte Leistungen an LeasePlan Kunden erbringen,<br />

wurden von einem interdisziplinären Team bewertet. Ü<br />

Trendwende<br />

Für das Jahr 2012 sieht die ERSTE-SPARINVEST ermutigende Zeichen<br />

für eine Trendwende beim Risiko-Appetit der Investoren. Die<br />

niedrigen Zinsen am Geldmarkt und bei Staatsanleihen mit erstklassigen<br />

Bonitäten lassen die Investoren nach attraktiven Anlagemöglichkeiten<br />

Ausschau halten“, so ERSTE-SPARINVEST Vorstandsvorsitzender<br />

Heinz Bednar. Investmentfonds sind aufgrund ihrer Ausstattung<br />

(Sicherheit, Transparenz) besonders geeignet. Das traditionelle<br />

Bonitätseinstufung „Staaten sind besser als Unternehmen“ gelte<br />

so nicht mehr: Mitunter können Unternehmen eine weitaus besser<br />

fundierte Ertragsperspektive liefern als so mancher Staat, dessen Bonität<br />

hinterfragt werde.“ Bednar sieht daher einen grundsätzlichen<br />

Paradigmenwechsel in der Anlagestrategie privater und institutioneller<br />

Fondskunden. Ü<br />

Neuer Leiter<br />

Richard Mieling (54) hat 1. Jänner 2012 die Leitung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

in der Porsche Holding übernehmen. R. Mieling ist seit<br />

1980 im Unternehmen tätig und war zuletzt Audi-Markenleiter in<br />

der Porsche Austria. Er folgt Mag. Hermann Becker (65), der nach<br />

40jähriger Tätigkeit bei Porsche, davon 25 Jahre als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

nach Übergabe der Agenden per 1. April 2012 in<br />

den Ruhestand tritt. H. Becker war unter allen bisherigen Porsche<br />

Holding Geschäftsführungen für die externe und interne Kommunikation<br />

des Unternehmens zuständig. Ü<br />

Steigerung<br />

Das weltweit in Exchange Traded Products (ETP) auf Rohstoffe verwaltete<br />

Vermögen legte 2011 um acht Milliarden US-Dollar zu und<br />

beträgt nun insgesamt 171 Milliarden US-Dollar. Denn zunehmende<br />

Sorgen über die Risiken der europäischen Staatsverschuldung, ein<br />

gedämpftes weltwirtschaftliches Wachstum und eine immer geringere<br />

Risikobereitschaft der Investoren haben Investmententscheidungen<br />

bestimmt. Allein Gold hat sich dem Trend fallender Rohstoffpreise<br />

widersetzt. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 47


Foto: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände


INTERVIEW<br />

„Ich bin optimistisch“<br />

Der deutsche Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt erklärt im <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>-Interview, warum<br />

sich Deutschland und Österreich trotz Konjunkturpessimus gut behaupten werden.<br />

n Deutschland ist Österreichs wichtigster<br />

Wirtschaftspartner. Für die Steiermark<br />

und ihre Zulieferindustrie ist<br />

Deutschland der wichtigste Exportmarkt.<br />

Welche Entwicklungen erwarten<br />

Sie in den nächsten Jahren?<br />

Hinter uns liegen wirtschaftlich zwei außerordentlich<br />

erfreuliche Jahre. Auch für die<br />

Zukunft sind die Chancen beider Länder für<br />

eine gesunde und robuste Entwicklung gut.<br />

2012 wird die Konjunktur im Vergleich zu<br />

den beiden vorangegangenen Jahren zwar <strong>etwas</strong><br />

abgeschwächt verlaufen. Insgesamt<br />

werden sich Deutschland und Österreich<br />

aber gut behaupten. Beide Länder werden<br />

besser abschneiden als andere Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union – vorausgesetzt,<br />

dass sich die europäische Staatsschuldenkrise<br />

nicht zu einem Hagelschlag verschärft.<br />

n Österreichs Ruf scheint nach den Korruptionsaffären<br />

angeschlagen. Werden<br />

die Affären Auswirkungen haben<br />

auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit Deutschland?<br />

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen<br />

unseren beiden Ländern waren und sind hervorragend.<br />

Sie werden dies auch in Zukunft<br />

sein.<br />

n Was würden Sie der österreichischen<br />

Politik raten, um Imageschäden von<br />

der heimischen Wirtschaft zu vermeiden?<br />

Die Politik ist immer am besten beraten,<br />

wenn sie strittige Sachverhalte zügig und<br />

transparent aufklärt.<br />

n Die Ratingagentur Standard&Poor’s<br />

hat Österreich das Triple-A aberkannt.<br />

Ist dieses Downgrading in Ihren<br />

Augen gerecht?<br />

Österreich wird vor allem auch durch das<br />

nachbarschaftliche Umfeld belastet, etwa die<br />

Länder Ungarn und Italien. Es ist aber nicht<br />

hilfreich, mit dem Finger auf andere zu zeigen.<br />

Alle Staaten der Eurozone müssen alle<br />

Anstrengungen unternehmen, um die Staatsverschuldung<br />

wieder in den Griff zu bekommen<br />

und bessere Bedingungen für mehr<br />

Wirtschaftsdynamik zu schaffen – auch Länder<br />

mit einem Triple-A. Deutschland und<br />

Österreich sind gleichermaßen gefordert,<br />

drängende Strukturreformen konsequent<br />

umzusetzen.<br />

n Seit Monaten ringen Europas Staatsund<br />

Regierungschefs um eine Lösung<br />

in der Euro-Krise. Ohne Erfolg, wie es<br />

scheint. Warum kommt die EU nicht<br />

aus der Krise?<br />

Es gibt keine Lösung aus dem Lehrbuch und<br />

insbesondere keine, die sofort wirksam ist.<br />

Die Situation, in der sich die Europäische<br />

Union gerade befindet, ist äußerst komplex.<br />

Insgesamt ist die EU mit den jüngsten Gipfel-Beschlüssen<br />

auf dem richtigen Weg. Mit<br />

den notwendigen besonnenen, aber auch entschiedenen<br />

Schritten kann Europa die zu einem<br />

großen Teil selbstverschuldete Krise<br />

meistern. Ich bin optimistischer als vor einigen<br />

Monaten.<br />

n Sind verfassungsrechtlich garantierte<br />

Schuldenbremsen die richtige Antwort<br />

auf die Schuldenkrise?<br />

Wirksamere Regeln wie nationale Schuldenbremsen<br />

und Sanktionen sind dringend erforderlich,<br />

um die ausgeuferten Staatsschulden<br />

einzudämmen. Aber auch ein dauerhafter<br />

Rettungsschirm, der an strenge Bedingungen<br />

geknüpft ist, sowie ein geschärfter<br />

Stabilitäts- und Wachstumspakt sind entscheidende<br />

Voraussetzungen für die Lösung<br />

der Krise.<br />

n Bergen sie nicht die Gefahr in sich,<br />

dass eine europaweite Austeritätspolitik<br />

nicht die Verschuldung bremst,<br />

sondern vielmehr das Wachstum?<br />

Wirtschaftswachstum, das durch eine unverantwortliche<br />

Staatsverschuldung finanziert<br />

wird, ist nicht nachhaltig und ist auf Dauer<br />

nicht möglich. Die Krise muss mit einer<br />

Doppelstrategie angegangen werden: Die<br />

Haushalte müssen ausgabenseitig konsolidiert<br />

werden, gleichzeitig sind wachstumsfördernde<br />

Strukturreformen notwendig. Insgesamt<br />

muss deutlich mehr für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der 27 EU-Länder getan werden.<br />

n Was halten Sie von gemeinsamen europäischen<br />

Staatsanleihen? Für viele<br />

sind Eurobonds der logische nächste<br />

Schritt einer sinnvollen europäischen<br />

Vergemeinschaftung.<br />

Die aktuellen Probleme sind nicht durch Eurobonds<br />

zu lösen. Sie sind gegenwärtig das<br />

falsche Mittel, weil sie es den schwächeren<br />

Ländern erleichtern würden, sich zulasten<br />

der stärkeren Länder noch mehr zu verschulden.<br />

Entscheidend ist, dass zunächst einmal<br />

die Staatshaushalte konsolidiert werden. Dafür<br />

ist und bleibt eisernes Sparen unabdingbare<br />

Voraussetzung.<br />

n Der neue deutsche Präsident des EU-<br />

Parlaments, Martin Schulz, beklagt,<br />

dass die Krisendiplomatie der Staatsund<br />

Regierungschefs den Parlamentarismus<br />

in Europa schwächt. Ist eine<br />

echte Vergemeinschaftung der Wirtschafts-und<br />

Fiskalpolitik ein sinnvoller<br />

Schritt?<br />

Die Parlamente müssen die Regierungen insbesondere<br />

bei Haushaltsfragen streng überwachen.<br />

Staaten, die dauerhaft und zum<br />

Schaden aller über ihre Verhältnisse leben,<br />

darf es in Zukunft nicht mehr geben. In<br />

Europa muss grundsätzlich Einigkeit über<br />

die Zielsetzung bessere Wettbewerbsfähigkeit<br />

und mehr Wirtschaftsdynamik bestehen.<br />

Wenn Europa seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

in einer globalisierten Welt<br />

behaupten will, brauchen wir eine stärkere<br />

Abstimmung der Fiskalpolitik – mindestens<br />

innerhalb der Eurozone.<br />

n Ist es nicht hoch an der Zeit, die Währungsunion<br />

durch eine echte politische<br />

Union abzusichern und der Kommission<br />

echte Durchgriffsrechte auf nationale<br />

Budgets zu gewähren?<br />

Die Währungsunion wird sich auf mittlere<br />

Sicht zu einer politischen Union weiterentwickeln.<br />

Wie genau und weit das gehen soll,<br />

wird noch intensiv zu diskutieren sein. Es ist<br />

zunächst ein wichtiger Schritt, dass die Fiskalpolitik<br />

innerhalb der EU künftig besser<br />

koordiniert wird und Verstöße gegen die<br />

Maastricht-Kriterien mit automatischen<br />

Sanktionen verknüpft werden.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 49


50<br />

SERVICE<br />

Was kennt man an den Zahlen?<br />

Vom Sinn und Unsinn betrieblicher Leistungsmessung<br />

Es ist ein uraltes und brandaktu-<br />

elles Thema zugleich: Jedes Un-<br />

ternehmen stellt sich die Frage,<br />

was es leistet oder was es leisten<br />

sollte. Auskunft darüber könnten<br />

nachvollziehbare Zahlen geben,<br />

frei nach dem amerikanischen<br />

Slogan „If you cannot measure it,<br />

you cannot manage it“.<br />

<strong>Von</strong> Marie-Theres Ehrendorff<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Es gibt Bereiche, in denen man Zahlen<br />

förmlich anbetet, wie das Datum, die<br />

Uhrzeit, die Geschwindigkeit und vieles<br />

mehr“, weiß die profilierte Unternehmensberaterin<br />

Ursula Puschmann von up consult,<br />

die von Betrieben gerne in Zeiten der Umstrukturierung<br />

und in Krisensituationen gerufen<br />

wird. Das ist jener Zeitpunkt, an dem<br />

man reflexartig zu messen beginnt. „Daher<br />

misst man auch so gerne Geld, denn es lässt<br />

sich hervorragend zählen.“<br />

Unternehmen können ihre Wirtschaftlichkeit<br />

an Hard- und Soft-Facts messen, wobei in<br />

der Welt der Ökonomie nach wie vor eine<br />

„Kennzahlen-Hörigkeit“ mit einhergehender<br />

überbordender Controlling-Bürokratie Platz<br />

greift. „Die Soft-Facts sind für Unternehmen<br />

durchaus relevant“, bemerkt Puschmann,<br />

„leider keineswegs von so hoher Bedeutung,<br />

dass man sich ernsthaft damit auseinandergesetzt<br />

hat, wie man sie messen kann.“<br />

Kennzahlen sind Messgrößen, die in konzentrierter<br />

Form auf fassbare Weise über betriebliche<br />

Tatbestände informieren. „Man er-<br />

kennt in Unternehmen an den Kenngrößen,<br />

die sie verwenden, was ihnen wichtig ist“,<br />

erklärt die studierte Betriebswirtin. „Im Verkaufsbereich<br />

gibt es immer Kennzahlen, das<br />

ist auch jener Bereich, in dem die meisten<br />

Boni und leistungsabhängigen Prämien gezahlt<br />

werden. Obwohl ein Verkäufer im<br />

Grunde es nicht beeinflussen kann, ob ein<br />

Kunde kauft. Denn die Verkaufsentscheidung<br />

liegt immer beim Käufer. Der Verkäufer<br />

kann verkaufsfördernde Maßnahmen ergreifen,<br />

allein an diesen wird er nicht gemessen,<br />

sondern er wird an einem Erfolg gemessen:<br />

dem Abschluss des Geschäfts.“<br />

Die Herausforderung, sinnvolle Kennzahlen<br />

quer durch alle betriebswirtschaftlichen Disziplinen<br />

zu bilden, um Fehlinterpretationen<br />

zu vermeiden, die in falschen Entscheidungen<br />

münden, ist allgegenwärtig, <strong>doch</strong> schwer<br />

zu realisieren.<br />

Im Soft-Facts-Bereich versucht man erst gar<br />

nicht eine falsche oder richtige Kenngröße<br />

zu finden, weil der Verkauf etabliert ist und<br />

als entscheidender als die Kundenbetreuung


Innovation garantiert Vorsprung<br />

Wettbewerbsfähigkeit stärken, Standort sichern: Das Wirtschaftsministerium<br />

unterstützt kleine und mittlere Unternehmen mit einer Mittelstands-Offensive. So ist<br />

Österreich auch gegen den Konjunkturknick 2012 gut gerüstet.<br />

„Innovations-Fitnesspaket<br />

schafft neue<br />

Arbeitsplätze”<br />

„Zuschüsse, günstige<br />

Kredite und Haftungen<br />

für innovative Firmen”<br />

„Erfolge im Ausland<br />

sichern den Wohlstand<br />

in Österreich”<br />

Innovationspotenziale heben<br />

Innovationen sichern Österreichs Wohlstand und schaffen<br />

zukunftsträchtige Arbeitsplätze. Daher setzt Wirtschaftsminister<br />

Reinhold Mitterlehner ein Innovations-Fitnesspaket<br />

für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Jungunternehmer<br />

um. Neue Innovations-, Technologie- und Kreativschecks<br />

forcieren den Strukturwandel.<br />

Investitionen unterstützen<br />

Das Wirtschaftsministerium unterstützt innovative Firmen<br />

über die Austria Wirtschaftsservice (aws) mit zinsgünstigen<br />

ERP-Krediten, Zuschüssen und Haftungen. So wurden allein<br />

im Jahr 2011 Investitionen von rund drei Milliarden Euro<br />

ausgelöst. Weitere Impulse setzt die erfolgreiche Förderaktion<br />

für die thermische Sanierung.<br />

Internationalisierung fördern<br />

Exporterfolge schaffen Wachstum und Arbeitsplätze in<br />

Österreich. Daher richtet das Wirtschaftsministerium die<br />

Internationalisierungs-Offensive auf neue Märkte und neue<br />

Produkte aus. So können unsere Exportbetriebe ihre Chancen<br />

in Ländern wie China und Indien optimal nützen und<br />

Krisen in traditionellen Märkten besser verkraften.<br />

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52<br />

SERVICE<br />

gesehen wird. So kann man erahnen, wie<br />

groß der Frust beim bestandserhaltenden<br />

Personal ist, da diesen Leuten nicht klar ist,<br />

was sie tun müssen, um einen guten Job zu<br />

erledigen. Geredet wird mit ihnen nur dann,<br />

wenn „<strong>etwas</strong> in die Hosen“ geht. Dabei ist<br />

es unumgänglich für Mitarbeiter zu wissen:<br />

„Was muss ich tun?“, „Wofür werde ich hier<br />

bezahlt?“<br />

Sinnhaftigkeit als Leistungsanreiz<br />

„Alle Tätigkeiten, die in einem Unternehmen<br />

passieren, sind per se sinnvoll“, so<br />

Puschmann. „Wenn Sie in Ihrem Unternehmen<br />

Tätigkeiten finden, die niemand<br />

braucht, lassen Sie sie bleiben. Alles was im<br />

Unternehmen passiert, passiert, weil es im<br />

Dienste des Unternehmenszwecks passieren<br />

muss, passiert, um mit den Unternehmensleistungen<br />

bei den Kunden erfolgreich zu<br />

sein. Diese Zusammenhänge gehören definiert,<br />

d.h. der Unternehmenszweck auf alle<br />

Tätigkeiten heruntergebrochen, damit Mitarbeiter<br />

ihre Rolle und ihren Beitrag an der<br />

Gesamtleistung verstehen, denn nur das ist<br />

die Basis für ihr Engagement und ihre Motivation.“<br />

– Damit löst sich die Sinnfrage<br />

des Unternehmens.<br />

„Sinnvoll ist eine Tätigkeit aus Sicht eines<br />

Unternehmens dann, wenn sie zur Wertschöpfung<br />

beiträgt, und sinnvoll für einen<br />

Mitarbeiter, wenn sie drei Dinge erfüllt: Er<br />

kann das, was er soll, er hat die nötigen Ressourcen<br />

sowie ein wenig Gestaltungsspielraum,<br />

und last but not least, seine Tätigkeit<br />

muss einigermaßen zu seinen Werten und<br />

Bedürfnissen passen.“<br />

Im Verkauf wird der Umsatz gemessen und<br />

in der Produktion die Qualität, wobei es sehr<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

leicht möglich ist, dass diese beiden in Konkurrenz<br />

zueinander treten. „Weil der eine da -<br />

rauf achten muss, dass er hält, was der andere<br />

gar nicht erst versprochen hat, weil er darauf<br />

ausgerichtet ist, möglichst viel und nicht<br />

möglichst gut zu verkaufen.“ Wenn die SLA,<br />

die Service Level Agreement, nicht zu dem<br />

passt, was der Verkäufer anbieten muss, dann<br />

gibt es im Unternehmen Probleme. „Das<br />

heißt, Kennzahlen sollten sich in der innerbetrieblichen<br />

Wertschöpfungskette an der<br />

Kunden-Lieferanten-Beziehung orientieren.<br />

Wenn das keinen Sinn macht, kollabieren die<br />

Mitarbeiter. Das erkennt man an den Zahlen.“<br />

Werte ohne Inhalt<br />

„Man erkennt auch die Werte, die gelebt werden“,<br />

so Puschmann. „In Einstellungsgesprächen<br />

ist oft von Wertschätzung, von Offenheit,<br />

Vertrauen und Leistungsorientierung<br />

die Rede und das Erste, was viele neue Mitarbeiter<br />

nach der Vertragsunterzeichnung bekommen,<br />

ist der Zugangscode zum Zeiterfassungssystem.<br />

Es setzt sich immer das<br />

durch, was gelebt wird und nicht das, was<br />

nur gesprochen wird.“<br />

„Leitungsmessung der Mitarbeiter wird fast<br />

ausschließlich positiv angenommen“, weiß<br />

Ursula Puschmann, „denn die große Sehnsucht<br />

der Menschen ist, dass sie bemerkt<br />

werden, erkannt werden und dass man sie<br />

für ihre Leistung schätzt. Und die größte<br />

Angst, die Menschen haben, ist, dass sie bemerkt,<br />

erkannt und dafür abgelehnt werden.“<br />

Daher macht es Sinn, Leistung in Unternehmen<br />

zu messen, aber auch die Kriterien dafür<br />

auszumachen. Das erhöht sogar das gemeinsame<br />

Verständnis für den Job und die Tätig-<br />

„Zahlen sind einerseits<br />

unbeständig, andererseits<br />

gefügig“,<br />

findet Mag. Ursula<br />

Puschmann, Unter -<br />

nehmensberaterin<br />

www.upconsult.at<br />

„erst der sinnvolle Gebrauch<br />

macht sie zur<br />

Messlatte“.<br />

Foto: Stefan Gergely<br />

keiten, die notwendig sind, ihn gut zu erledigen.<br />

„Der Qualitätsbegriff muss definiert<br />

werden und es muss ausgemacht werden, wo<br />

die vereinbarte Qualität kontrolliert wird.<br />

Die meisten Menschen sind sehr willig, sich<br />

in die Karten schauen zu lassen, wenn Sie<br />

ihnen vorher die Chance geben, diese Karten<br />

selber mitzubestimmen und sozusagen das<br />

Spiel zu verstehen.“<br />

Kann man Ethik rechnen?<br />

„Ja. Dort, wo Ethik ein Teil einer Kaufentscheidung<br />

ist“, ist Puschmann überzeugt.<br />

„Es gibt mittlerweile Konsumenten, die sehr<br />

genau darauf achten, woher die Dinge kommen,<br />

die sie einkaufen, und unter welchen<br />

Voraussetzungen sie produziert werden. ,Fair<br />

trade‘ ist ein echter Wert geworden. Er ist<br />

dann ein Geschäft, wenn er tatsächlich Teil<br />

der Wertschöpfungskette eines Produkts ist.<br />

Das führt dazu, dass sich auch immer mehr<br />

Menschen darüber Gedanken machen, wie<br />

Dinge, die nicht mehr zu gebrauchen sind,<br />

recycliert werden können. <strong>Von</strong> Handtaschen<br />

aus Altreifen bis zu eingeschmolzenen<br />

Handys, die in neuem Glanz erstrahlen, ist<br />

die Produktpalette groß. Und Ethik rechnet<br />

sich auch dort, wo sie sich auf den Umgang<br />

mit den Menschen auswirkt. Gelebte Ethik<br />

hat mit Respekt zu tun, und das heißt wiederum,<br />

dass die Menschen ihre eigene Wahrnehmung<br />

ihrem Vis-à-vis zumuten, also<br />

Konfrontation statt Schonung praktizieren.<br />

Das rechnet sich, weil es selbstbewusst und<br />

leistungsfähig macht, weil es anstachelt, und<br />

das bringt dem Unternehmen jene Erfolge,<br />

die es sich wünscht.“ Ü


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54<br />

UNGARN<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

In der<br />

Zwickmühle<br />

Ungarn wird zum Testfall der Euro-<br />

päischen Union. Die Gefahr einer<br />

Staatspleite macht österreichischen<br />

Banken schwer zu schaffen. Die EU-<br />

Kommission will Premier Orbán<br />

zwingen, autoritäre Gesetze zurück-<br />

zunehmen.<br />

Raffeisen-Filiale in Sopron: Orbáns<br />

Schuldenerlass für Kreditnehmer kostet<br />

das Institut 60 Millionen Euro.<br />

Foto: APA


Ungarn bereitet der EU ganz schön Kopfzerbrechen.<br />

Auch deshalb, weil man<br />

sich in Brüssel nicht erinnern kann, je<br />

in einer verzwickteren Lage gewesen zu sein.<br />

Ungarn braucht dringend Geld von der EU,<br />

ohne frisches Geld steuert das Land auf eine<br />

Staatspleite zu. Gleichzeitig tut der regierende<br />

Premier Viktor Orbán alles, um die Europäer<br />

vor den Kopf zu stoßen. Ausgerüstet<br />

mit einer komfortablen erdrückenden Zwei-<br />

Drittel-Mehrheit im Parlament, hat der Parteichef<br />

von Fidesz seit seinem Amtsantritt<br />

vor zwei Jahren an die 200 Gesetze durch<br />

das Parlament gejagt, die in Ungarn eine autoritäte<br />

„neue Ordnung“ herstellen sollen.<br />

Orbán hat die Unabhängigkeit der Justiz und<br />

der Unabhängigkeit der Zentralbank beschnitten<br />

und die ungarische Presse an die<br />

Kandare genommen. Seine Gefolgsleute<br />

kontrollieren die Schulbehörden und die<br />

Theater, die Gerichte und den Rechnungshof.<br />

„Die freiheitliche Demokratie, wie man<br />

sie im Westen kennt, ist beendet“, sagte einer<br />

der bekanntesten ungarischen Schriftsteller,<br />

György Konrád.<br />

Was Orbán offenbar kaltlässt, obwohl er<br />

weiß, dass seine autoritären Projekte gegen<br />

europäisches Recht verstoßen. Die EU-<br />

Kommission hat inzwischen Klage beim Europäischen<br />

Gerichtshof eingereicht. Nicht<br />

zuletzt deshalb, weil sich im europäischen<br />

Parlament eine Koalition aus Sozialdemokraten,<br />

Grünen und Liberalen formiert hat,<br />

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die gegen Orbán am liebsten ein viel schwereres<br />

Geschütz in Stellung bringen will.<br />

Nämlich ein Verfahren, bei dem die EU-Minister<br />

prüfen müssen, ob Ungarn nicht nur<br />

gegen einzelne Rechtssätze, sondern gegen<br />

die Grundwerte der EU verstößt. Was im<br />

Ernstfall dazu führen könnte, dass Ungarn<br />

seine Stimmrechte im EU-Rat verliert.<br />

Restrisiko<br />

Eine verfahrene Situation. Auch deshalb,<br />

weil Ungarn ohne massive Finanzsspritze<br />

UNGARN<br />

Premier Viktor Orbán vor dem EU-Parlament in Straßburg Mitte Jänner: eine der schärfsten<br />

Debatten, die je ein Regierungschef über sich ergehen lassen musste. Foto: APA<br />

von EU und IWF seine Schulden nicht mehr<br />

bedienen kann. Experten haben errechnet,<br />

dass Orbán zwischen zehn und 20 Milliarden<br />

Euro braucht, um liquide zu bleiben. Die Finanzspritze<br />

ist durch die Herabstufung der<br />

Ratingagenturen auf Ramschniveau nur noch<br />

dringender geworden. Mehr als elf Prozent<br />

Zinsen zahlt Ungarn zurzeit für seine Staatspapiere,<br />

ein Zinssatz, der dem Land mit einer<br />

Schuldenquote von 80 Prozent das Genick<br />

brechen könnte. Das bestätigt auch der Ungarnexperte<br />

Viktor Szabo von der Aberdeen<br />

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Asset Management. „Ein Restrisiko einer<br />

Staatspleite besteht und das Vertrauen der Investoren<br />

hat einen tiefen Knacks bekommen“,<br />

sagt er. Zumal Ungarns Wirtschaft stagniert.<br />

Wirtschaftsforscher sagen dem Land<br />

ein Wachstum von gerade einmal 0,5 Prozent<br />

voraus, viel zu wenig also, um die Schuldenkrise<br />

durch eine höhere Steuerleistung auffangen<br />

zu können.<br />

Ökonomisch hat Viktor Orbán den Karren<br />

an die Wand gefahren. Mit seinem radikalen<br />

Schuldenerlass für Schuldner mit Franken-<br />

Krediten hat er sich wortreich als Retter der<br />

kleinen Leute in Szene gesetzt und die Kosten<br />

schlichtweg auf die Gäubiger abgewälzt.<br />

Orbáns populistischer Schuldenschnitt kostet<br />

die Raiffeisen Bank International satte 60<br />

Millionen Euro.<br />

Österreichische Banken, Erste Group, Raiffeisen<br />

und Volksbanken AG, haben nach Angaben<br />

der Basler Bank für Internationalen<br />

Zahlungsausgleich (BIZ) mehr als rund 32<br />

Milliarden Euro an Ungarn verliehen. Das<br />

ist rund ein Drittel aller Forderungen ausländischer<br />

Banken gegenüber Ungarn.<br />

Experten haben sich in den vergangenen Wochen<br />

bemüht, das Ausfallsrisiko herunterzuspielen.<br />

Höchstens ein Drittel der ungarischen<br />

Schulden in Österreich entfielen auf<br />

den öffentlichen Sektor, erklärte ein Raiffeisen-Sprecher.<br />

Zudem habe Ungarn bislang<br />

seine Schulden noch immer zurückgezahlt<br />

hat. Raiffeisen-Chef Herbert Stepic gab<br />

Durchhalteparolen aus. „Wir werden durchtauchen,<br />

ich denke nicht daran, das Land zu<br />

verlassen“, sagte er. Und fügt hinzu: „Wir<br />

werden die Verluste in Ungarn in einem<br />

überschaubaren Zeitrahmen zurückverdienen.“<br />

Wäre da nicht das Risiko, dass Orbán auf stur<br />

schaltet und damit EU und IWF brüskiert.<br />

Zuzutrauen ist das Orbán allemal. Denn der<br />

Premier führt einen „Freiheitskampf“ im Namen<br />

des „Ungarntums“ gegen ausländische<br />

Banken. Dafür hat Orbán recht kräftig an der<br />

Steuerschraube gedreht. 27 Prozent Mehrwertsteuer<br />

zahlen die Ungarn heute für ihre<br />

Waren, den höchsten Steuersatz in Europa.<br />

Für Banken, Telekom-Firmen und Energie-<br />

lieferanten gab es eine Sondersteuer. Orbán<br />

hat sich sogar bei der privaten Altersvorsorge<br />

bedient und die Fonds kurzerhand verstaatlicht.<br />

Ein Trick, der dem Premier geholfen<br />

hat, sein Staatsdefizit zu drücken. Denn seine<br />

große Steuerreform, die Einführung eines<br />

einheitlichen Einkommenssteuersatzes von<br />

16 Prozent, hat zwar der ungarischen Oberschicht<br />

zusätzliches Geld gebracht, die Wirtschaft<br />

in Schwung gebracht hat sie nicht.<br />

Versprechen<br />

Bei seinem Besuch im Europäischen Parlament<br />

Mitte Jänner hat Viktor Orbán die bisher<br />

schärfste Debatte erlebt, die je ein Regierungschef<br />

über sich ergehen lassen<br />

musste. Dass Orbán Geld will, aber gleichzeitig<br />

europäische Gesetze bricht, das geht<br />

Wochenmarkt<br />

in Sopron:<br />

Ungarns Wirtschaft<br />

stagniert.<br />

Foto: APA<br />

den meisten Abgeordneten über die Hutschnur.<br />

Immerhin konnte sich der Premier<br />

zu einer ersten Konzession durchringen. Er<br />

werde das Nationalbankgesetz prüfen, das<br />

er kurz vor dem Jahreswechsel beschließen<br />

hat lassen. Mit dem Gesetz, das Zentralbank<br />

mit der Finanzaufsichtsbehörde zusammenlegt,<br />

hat er den Nationalbank-Chef kurzerhand<br />

zum Befehlsempänger der Politik gemacht,<br />

was gegen einen der wichtigsten<br />

Grundsätze der europäischen Verträge verstößt.<br />

Orbán hat von der EU-Kommission einen<br />

Monat Zeit bekommen, auf ihre Kritik<br />

zu reagieren. Tut Orbán das nicht, riskiert er<br />

nicht nur eine Verurteilung durch das Luxemburger<br />

Gericht und saftige Strafzahlungen,<br />

dann wird auch eine Staatspleite wahrscheinlicher.<br />

Denn auch IWF-Direktorin<br />

Christine Lagarde will Ungarn nur dann<br />

Geld geben, wenn Orbán das Nationalbankengesetz<br />

zurücknimmt.<br />

Ob aller Druck von EU und IWF je<strong>doch</strong> zu<br />

einem substantiellen Kurswechsel in Ungarn<br />

führen kann, darüber haben Ungarnkenner<br />

ihre Zweifel. Denn die Opposition, die seit<br />

ein paar Wochen trotz klirrender Kälte gegen<br />

Orbán demonstriert, ist schwach und zersplittert.<br />

Wird Orbáns Partei Fidesz geschwächt,<br />

dann dürfte wohl eher die rechtsradikale<br />

Jobbik-Partei profitieren. Ü


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810


Österreichs Unternehmen investieren in Forschung<br />

Millionenpaket ist geschnürt<br />

Innovation, Forschung und Entwicklung sind die kräftigsten Motoren,<br />

die unsere Wirtschaft ankurbeln. Und Österreich gibt auf dem Weg<br />

zur führenden Forschungsnation kräftig Gas. 22 heimische Unterneh-<br />

men haben sich verpflichtet, ihre Forschungsausgaben bis 2015 um<br />

20 Prozent zu steigern.<br />

Die von Infrastrukturministerin Doris Bures<br />

gestartete Initiative „Innovationsland<br />

Österreich“ ist ein klares Bekenntnis<br />

zum Innovationsstandort Österreich. Eine<br />

WIFO-Untersuchung belegt, dass Unternehmen<br />

mit hohen F&E-Investitionen – das sind<br />

rund zehn Prozent – die Krise besser überstanden<br />

haben als Unternehmen mit geringen<br />

oder gar keinen Investitionen. Seit 2008 beträgt<br />

der Vorsprung im Beschäftigungswachstum<br />

im Durchschnitt zwei Prozentpunkte<br />

pro Jahr, beim Umsatzwachstum<br />

macht der Wachstumsvorsprung sogar acht<br />

Prozentpunkte aus.<br />

Unternehmen mit den höchsten F&E-Investitionen<br />

– das sind 20 Prozent und mehr –<br />

haben seit 2008 pro Jahr durchschnittlich<br />

fünf Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Unternehmen mit hohen Investitionen in<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

58<br />

<strong>Von</strong> Maria-Theres Ehrendorff<br />

F&E haben 2010 im Durchschnitt eine um<br />

15 Prozentpunkte höhere Exportquote gegenüber<br />

Unternehmen mit geringen oder<br />

mittelhohen Investitionen in F&E.<br />

„Die öffentliche Hand und Unternehmen<br />

können gemeinsam das ambitionierte Ziel<br />

erreichen, die Forschungsquote von gegenwärtig<br />

2,79 Prozenten auf 3,76 im Jahr 2020<br />

zu steigern“, erklärte Ministerin Bures.<br />

„Länder, denen es nicht gelingt, ihre Realwirtschaft<br />

wettbewerbsfähig zu halten, haben<br />

die größten Probleme.“<br />

22 Unternehmen haben bereits die Deklaration<br />

„Innovationsland Österreich“ unterschrieben,<br />

und gehen damit die Verpflichtung<br />

ein, die Dynamik ihrer Innovationstätigkeit<br />

weiter auszubauen. Das stärkt den<br />

Technologiestandort Österreich mit seiner<br />

wissensbasierten Wirtschaft und erhöht die<br />

Unternehmen und öffentliche<br />

Hand ziehen an einem Strang:<br />

„Innovationsland Österreich“<br />

zur nachhaltigen Standort- und<br />

Arbeitsplatzsicherung.<br />

Foto: APA/Roland Schlager<br />

gesamtwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Im August des vergangenen Jahres unterzogen<br />

sich bei den Alpbacher Technologiegesprächen<br />

elf Unternehmen dieser Selbstverpflichtung.<br />

Zu den Unterzeichnern zählen<br />

Infineon, Magna, Lenzing, KTM, Kiska,<br />

AT&S, AVL-List, Geoville, Doppelmayr,<br />

Marinomed und TTTech.<br />

Neu hinzu kommen:<br />

Baxter Innovations GmbH<br />

Mit Standorten in Wien und Orth an der Donau,<br />

wo die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

des Unternehmens in Österreich<br />

gebündelt sind. Zwei Drittel der Forschungsaktivitäten<br />

von Baxter – zum Beispiel die Erforschung<br />

neuer Impfstoffe, neuer therapeutischer<br />

Proteine, Stammzellentherapien oder<br />

Substanzen zur Wund- und Knochenheilung<br />

– finden in Österreich statt. Mehr als 75 Prozent<br />

der für Baxter BioScience – den forschungsintensivsten<br />

Bereich des Unternehmens<br />

– tätigen Wissenschaftler sind in Österreich<br />

ansässig: Rund 900 Forscher aus dem<br />

In- und Ausland arbeiten hier an neuen Wirkstoffen<br />

und der Weiterentwicklung bereits<br />

am Markt befindlicher Medikamente.


Bernecker + Rainer<br />

Industrie Elektronik Ges.m.b.H<br />

ist ein internationaler Konzern, der sich mit<br />

seinem Gespür für Marktentwicklungen und<br />

Trends und dem Willen, High-tech-Lösungen<br />

zum Nutzen der Kunden anzubieten,<br />

zum Innovations- und Technologieführer in<br />

der Automatisierungstechnik-Branche hinaufkatapultiert<br />

hat. Vom Prototyp bis zur<br />

Serie wird jede Komponente am Standort im<br />

oberösterreichichen Eggelsberg gefertigt.<br />

Modernste Fertigungsmethoden, neueste<br />

Technologien und vollautomatische Testund<br />

Prüfverfahren führen zu Produkten auf<br />

höchstem Qualitätsniveau.<br />

Borealis AG<br />

ist ein weltweit tätiger Anbieter von Polyethylen<br />

(PE) und Polypropylen (PP) in den<br />

Bereichen der Infrastruktur (Rohrsysteme,<br />

Energie- und Kommunikationskabel), Automobile<br />

und hochwertigen Verpackungen.<br />

Die von Borealis AG produzierten Kunststoffe<br />

werden zu Produkten, wie etwa Lebensmittelverpackungen,<br />

medizinischen<br />

Utensilien, Windeln, Energie- und Telekommunikationskabel,<br />

Autoteilen sowie sanitären<br />

Rohrsystemen, verarbeitet.<br />

Hauptsitz des Unternehmens ist Wien. Das<br />

Hauptgeschäft findet primär in Europa statt,<br />

Industrieanlagen befinden sich in Österreich,<br />

Deutschland, Belgien, Finnland, Schweden,<br />

IV-Generalsekretär Mag. Christoph Neumayer, Infrastrukturministerin<br />

Doris Bures und der Industrielle Dr. Hannes Androsch erkennen<br />

die Chancen von hohen F&E-Investitionen. Foto: Innovationsland Österreich<br />

Italien, Brasilien und der USA. Zusätzlich<br />

gibt es zwei Innovationszentren in Schweden<br />

und Finnland sowie das European Innovation<br />

Headquarter in Linz, Österreich.<br />

BRP-Powertrain GmbH & Co KG<br />

ist ein österreichischer Motorenhersteller<br />

(Tochterunternehmen der kanadischen Firma<br />

Bombardier Recreational Products BRP) mit<br />

Sitz in Gunskirchen in Oberösterreich. Unter<br />

dem Markennamen Rotax, unter dem die<br />

Firma auch in der Öffentlichkeit bekannt ist,<br />

produziert BRP-Powertrain Hochleistungsmotoren<br />

für Schneeschlitten, Jet- und Sportboote,<br />

Geländefahrzeuge (ATVs und<br />

Quads), dreirädrige Roadster und für Motorräder<br />

sowie für leichte Sportflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge,<br />

Motorsegler, Heißluft-<br />

Luftschiffe und Karts.<br />

FACC AG<br />

ist eines der weltweit führenden Unternehmen<br />

in Design, Entwicklung und Fertigung<br />

von fortschrittlichen Faserverbundkomponenten<br />

und -systemen für die Luftfahrtindustrie.<br />

Durch kontinuierliche Investitionen in<br />

F&E konnte das Unternehmen seine Position<br />

in der Wertschöpfungskette der Flugzeugindustrie<br />

ausbauen und somit trotz der Wirtschaftskrise<br />

den Wachstumskurs beibehalten.<br />

So ist z.B. der Mitarbeiterstand seit 2006<br />

um jährlich ca. vier Prozent angestiegen.<br />

Fronius International GmbH<br />

beschäftigt sich seit 1945 mit der Wandlung<br />

von Energie und konnte sich durch kontinuierliche<br />

Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />

in den Sparten Batterieladesysteme,<br />

Schweißtechnik und Solarelektronik<br />

international positionieren und als Technologieführer<br />

etablieren. Die Aufwendungen<br />

für F&E und die Anzahl der F&E MitarbeiterInnen<br />

konnten in den letzten Jahren stark<br />

gesteigert und der Standort Wels zum zentralen<br />

F&E Standort des Konzerns ausgebaut<br />

werden. Fronius wurde 2009 mit dem Staatspreis<br />

Innovation ausgezeichnet.<br />

Knowles Electronics<br />

Austria GmbH<br />

Knowles Sound Solutions<br />

ist mit rund<br />

30 Prozent Marktanteil<br />

seit Jahren weltweiter<br />

Markt- und<br />

Technologieführer<br />

bei Mini-Lautsprechern<br />

für Mobiltelefone.<br />

Die Top Ten der<br />

weltweiten Handy -<br />

hersteller setzen für<br />

ihre Geräte auf Lautsprecher<br />

von Sound<br />

Solutions. Über fünf<br />

Milliarden Soundprodukte<br />

wurden bisher<br />

verkauft. Seit 2001 steuert der Wiener<br />

Standort eine Tochterfabrik in Peking, die<br />

schwerpunktmäßig für den asiatischen<br />

Markt produziert.<br />

NXP Semiconductors Austria GmbH<br />

Das Entwicklungszentrum für RFID-Halbleiter<br />

in Gratkorn ist dank kontinuierlicher<br />

Investments in Forschung und Entwicklung<br />

Weltmarkt- und Technologieführer bei Halbleitern<br />

für hochsichere Smart Cards und für<br />

kontaktlose elektronische Identifikationssysteme.<br />

Das weltweite Kompetenzzentrum<br />

entwickelt die gesamte Bandbreite von kontaktlosen<br />

Halbleitern für Smart Labels/Tags,<br />

SERVICE<br />

Smart Cards und Automotive-Anwendungen.<br />

In Gratkorn wird auch die Near-Field-<br />

Communication (NFC)-Technologie entwickelt,<br />

die eine drahtlose Datenübertragung<br />

über wenige Zentimeter ermöglicht.<br />

Rosenbauer International AG<br />

Rosenbauer ist im abwehrenden Brand- und<br />

Katastrophenschutz der führende Hersteller<br />

von Feuerwehrfahrzeugen weltweit. Mit der<br />

breiten Palette an kommunalen Löschfahrzeugen<br />

und Hubrettungsgeräten nach europäischen<br />

sowie US-Normen (NFPA), der umfassenden<br />

Baureihe an Flughafen- und Industriefahrzeugen,<br />

modernsten Löschsystemen<br />

und feuerwehrspezifischer Ausrüstung ist<br />

Rosenbauer der Vollsortimenter der Branche.<br />

Das zentrale Know-how liegt in komplexen,<br />

nach Kundenanforderungen gebauten Löschsystemen<br />

und Feuerwehrfahrzeugen. Alle<br />

dazu erforderlichen Prozesse sind unter einem<br />

Dach vereint, nämlich Entwicklung und<br />

Produktion der gesamten Löschtechnik, der<br />

feuerwehrtechnische Aufbau sowie die passende<br />

Steuerung des Gesamtsystems.<br />

voest alpine Stahl GmbH<br />

Die voestalpine Stahl GmbH ist eine 100prozentige<br />

Tochtergesellschaft der voestalpine<br />

AG, fungiert innerhalb des Konzerns als<br />

Leitgesellschaft der Division Stahl und ist<br />

ein verlässlicher Partner der Automobil-,<br />

Bau-, Hausgeräte- und Energieindustrie. Die<br />

voestalpine Stahl GmbH betreibt in Linz ein<br />

voll integriertes Hüttenwerk, das zu den modernsten<br />

Werken Europas zählt. Das Kerngeschäft<br />

der voestalpine Stahl GmbH liegt<br />

im Bereich der Flachprodukte. Stahlbänder<br />

und die in einer Tochtergesellschaft produzierten<br />

Grobbleche bilden die Basis für die<br />

weiterverarbeitenden Schritte. Durch in den<br />

vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigerte<br />

F+E-Aktivitäten, die auch in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten nicht zurückgenommen,<br />

sondern weiter ausgebaut wurden<br />

(2011 ca. 111 Millionen Euro), konnten<br />

in allen fünf Divisionen (Stahl, Edelstahl,<br />

Bahnsysteme, Profilform, Automotive) die<br />

starken Marktstellungen gehalten bzw. sogar<br />

ausgebaut werden. In allen Kernsegmenten<br />

hält man eine Spitzenpositione und ist entweder<br />

Weltmarktführer, europäischer Marktführer<br />

oder europäischer Top-3-Lieferant.<br />

Wolford AG<br />

Das österreichische Unternehmen Wolford<br />

mit Sitz in Bregenz und insgesamt 1.058<br />

Mitarbeitern ist ein international tätiger Konzern,<br />

der für höchste Qualität im Strumpfund<br />

Lingeriebereich steht. Die überwiegende<br />

Produktion im Inland (Bregenz 87 Prozent,<br />

Feldbach fünf Prozent, Slowenien acht Prozent)<br />

sichert eine hohe Wertschöpfung für<br />

Österreich. In Bregenz steht eine F&E-Abteilung<br />

mit aktuell 70 MitarbeiterInnen und<br />

einem jährlichen F&E-Aufwand von 7,2<br />

Millionen Euro bereit. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 59


60<br />

Foto: Pixelio.de<br />

Es lebe die Expertise!<br />

Einer der wichtigsten Teile des Verwaltungsverfahrens<br />

ist das Ermittlungsverfahren<br />

in der I. Instanz. In diesem Verfahrensabschnitt<br />

wird nämlich sämtlichen<br />

Parteien die Möglichkeit gegeben, ihren<br />

Rechtsstandpunkt darzulegen und ihre Interessen<br />

zu vertreten. Aber auch für die Behörde<br />

ist dieser Verfahrensabschnitt von großer<br />

Bedeutung, da sie hier die Aufgabe hat,<br />

den für die Erledigung einer Verwaltungssache<br />

maßgebenden Sachverhalt festzustellen.<br />

In diesem Zusammenhang ist aber darauf<br />

hinzuweisen, dass es nicht Aufgabe eines<br />

Sachverständigen ist, Rechtsfragen zu beantworten.<br />

Derartige Fragen sind ausschließlich<br />

von der erkennenden Behörde zu beurteilen.<br />

Wie verhält sich nun dieses System in<br />

der Praxis? Die Chronologie einiger ausgewählter<br />

Fälle.<br />

Causa Meinl/MEL<br />

Wie viel Geld teilweise in Gutachterverfahren<br />

im Spiel ist, zeigt eindrucksvoll die<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Unserer heutigen rechtsstaatlichen Mentalität entspricht es, bei jeder<br />

Entscheidungsfindung Unsicherheiten zu vermeiden. Bis hin zu den<br />

unteren Verwaltungsbehörden sichert man sich durch Abertausende<br />

sogenannte wissenschaftliche Gutachten ab. Ja, wir haben ein gran-<br />

dioses Gutachter-(Un-)wesen entwickelt, das viel Zeit und Geld kos-<br />

tet. Ein paar Kostproben gefällig? <strong>Von</strong> Arthur Schwaiger<br />

Causa Meinl: Dem ehemaligen Meinl-Gutachter<br />

Thomas Havranek ist beispielsweise<br />

laut Medienberichten vom Oberlandesgericht<br />

(OLG) Wien das volle Honorar von<br />

600.897,70 Euro zugestanden worden – eine<br />

Beschwerde, die Meinl-Bank-Vorstand Peter<br />

Weinzierl dagegen eingelegt hatte, wurde abgewiesen.<br />

In seinem Beschluss führt das<br />

OLG laut dem Bericht unter anderem aus,<br />

dass die „entsprechende Qualifikation“ des<br />

Gutachters sehr wohl vorgelegen sei und<br />

Havranek eine mögliche Befangenheit noch<br />

vor Auftragserteilung kundgetan habe – ein<br />

Umstand, der an sich schon zu denken geben<br />

muss. Pikanterie am Rande: Es kam dann zu<br />

einem Gutachterwechsel an den Grazer


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Gutachten und Studien kommen uns teuer zu stehen: In kapitalen Fällen gehen die Honorare in die Hunderttausende Euro, wie zum Beispiel<br />

beim BAWAG-Skandal, dort kostete eine Expertise knapp 640.000 Euro! Foto: Pixelio.de<br />

Sachverständigen Fritz Kleiner, Havraneks<br />

zehnköpfige Mannschaft soll davor bereits<br />

ein Jahr an der Expertise gearbeitet haben.<br />

Der Wirtschaftstreuhänder Kleiner seinerseits<br />

schmiss im November des Vorjahres<br />

seine Gutachterfunktion hin, nachdem er die<br />

Staatsanwaltschaft um Enthebung gebeten,<br />

diese aber zunächst noch mit Ablehnung reagiert<br />

hatte. Er wisse, dass er Auftragnehmer<br />

der Staatsanwaltschaft sei, sagte Kleiner. Er<br />

könne diesen Auftrag aber nicht erfüllen, da<br />

sein Gutachterauftrag massiv eingeschränkt<br />

und ein zusätzlicher Sachverständiger ernannt<br />

worden war. Fazit: Knapp vor Jahresende<br />

ging das traurige Schauspiel in die<br />

nächste Runde. Stimmen wurden laut, wonach<br />

das Handelsgericht Wien einen eigenen<br />

Gutachter bestellt habe. Die Wahl fiel demnach<br />

auf den Sachverständigen für Börsenund<br />

Bankwesen Oliver Lintner, der schon in<br />

den Causen AvW, Bawag und Madoff mit<br />

Gutachtertätigkeiten betraut worden war. Im<br />

Zentrum des laufenden Prozesses steht die<br />

Frage, ob Anleger getäuscht wurden. Postwendend<br />

hat die Meinl Bank gegen den vom<br />

Handelsgericht Wien erst kürzlich bestellten<br />

neuen Gutachter Lintner einen Ablehnungsantrag<br />

eingebracht. Begründung: Der vom<br />

Anlegeranwalt Michael Poduschka vorgeschlagene<br />

Sachverständige Oliver Lintner<br />

und die von ihm geleitete und ihm gehörende<br />

Lintner Vermögensverwaltungs GmbH hätten<br />

ein massives Eigeninteresse an einem bestimmten<br />

Ausgang der gegen die Meinl Bank<br />

geführten Anlegerverfahren und sei damit<br />

klar befangen, so die Bank. Fazit: Das Handelsgericht<br />

Wien hat auf Grund des Ablehnungsantrages<br />

umgehend die vorläufige Einstellung<br />

der Gutachtertätigkeit beauftragt.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Das Spiel beginnt von vorne ...<br />

Hypo Alpe Adria<br />

Widmet man sich einem weiteren Finanzskandal,<br />

heißt es, die verschlungenen Wege<br />

rund um die Hypo Alpe Adria zu entdecken:<br />

So kam ein von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt<br />

bestellter deutscher Gerichtsgutachter<br />

zu dem Schluss, dass Dietrich Birnbacher für<br />

seine Beratungstätigkeit für das Land Kärnten<br />

beim Verkauf der Hypo Alpe Adria an die<br />

Bayern Landesbank 30 Mal zu viel (!) Geld<br />

bekommen hat – nach der Halbierung seiner<br />

Gage. Birnbacher, der 2007 vom damaligen<br />

Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) und<br />

Landesrat Josef Martinz (Kärntner ÖVP-<br />

Chef) beauftragt worden war, den Verkauf<br />

der Landeshypo zu begleiten, hätte ursprünglich<br />

zwölf Millionen Euro erhalten sollen,<br />

halbierte diese Gage dann aber nach öffentlichem<br />

Druck auf sechs Millionen. Wirklicher<br />

Wert seiner Tätigkeit wären aber nur<br />

200.000 Euro gewesen, meinte der Düsseldorfer<br />

Gutachter Frank A. Schäfer. Birnbachers<br />

Leistung wurde dabei der einer Investmentbank<br />

gleichgesetzt und das Honorar mit<br />

100.000 Euro plus 1,5 Prozent des Verkaufserlöses<br />

berechnet – das ergab zwölf Millionen<br />

Euro. Als die ursprünglich geheime Abmachung<br />

aufflog, akzeptierte Birnbacher eine<br />

Halbierung auf sechs Millionen Euro. Seine<br />

Leistung sei aber nicht mit der eines Investmentbankers<br />

vergleichbar gewesen, heißt es<br />

im Gutachten Schäfers, für den Job wäre eine<br />

Honorierung wie für einen Anwalt, Steuerberater<br />

oder Wirtschaftsprüfer, also 100.000<br />

bis 200.000 Euro (netto), angemessen gewesen.<br />

Birnbacher selbst wird auch zitiert, dass<br />

er mit weniger als sechs Mio. Euro auch zu-<br />

frieden gewesen wäre. Haider habe ihn gefragt:<br />

„Birni, wir können dir die zwölf Millionen<br />

nicht zahlen. Bist du mit sechs auch<br />

zufrieden?“ Birnbacher habe Ja gesagt: Auf<br />

die Frage, ob er auch mit einem niedrigeren<br />

Honorar, etwa zwei Millionen zufrieden gewesen<br />

wäre, hätte Birnbacher laut Medienberichten<br />

geantwortet: „Ja, aber mich hat niemand<br />

gefragt.“ Wie ging’s nun weiter? Die<br />

Kärntner Landesholding hat nach Absage des<br />

Verfassungsrichters Christoph Herbst den<br />

Grazer Universitätsprofessor Waldemar Jud<br />

mit der Erstellung eines neuerlichen Gutachtens<br />

in der Causa Dietrich Birnbacher bestellt.<br />

Jud solle prüfen, ob die Landesholding<br />

bei der Übernahme des Honorars „sorgfältig<br />

und korrekt“ vorgegangen ist. Zur Höhe des<br />

Honorars für Birnbachers sechsseitige Expertise<br />

hieß es seitens der Holding, dazu würden<br />

bereits einige Gutachten vorliegen, welche<br />

„auf Basis des damaligen Wissensstandes“<br />

die Höhe des Honorars bestätigten.<br />

Kommentar überflüssig.<br />

Beliebig lange Liste<br />

Die beiden eben kurz angerissenen Beispiele<br />

zum Thema Gutachten- und Studien-(Un-<br />

)wesen in Österreich werfen einen oft schaudernden<br />

Blick hinter die Kulissen unseres<br />

rechtsstaatlichen Empfindens und dessen –<br />

legale (!) – Auswüchse. Die Liste der Prozesse<br />

könnte schier endlos fortgesetzt werden,<br />

unterfüttert mit klingenden Namen wie<br />

Grasser und Kartnig bis hin zum dissertationsbeschädigten<br />

Johannes Hahn. Und wie<br />

könnte es am Ende einer solchen Story anders<br />

heißen: Für sämtliche angeführten Personen<br />

– und natürlich Gutachter – gilt die<br />

Unschuldsvermutung. Ü


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BMin Mikl-Leitner, Francisco Javier Bedolla Miranda (Infineon), Stefan Lazarevski (Siemens),<br />

Nataliya Zozulyak (Henkel), BM Hundstorfer (v.l.n.r.) Foto: BMASK<br />

Der Eintritt ins<br />

gelobte Land?<br />

Die Rot-Weiß-Rot-Card regelt seit Juli den Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt für<br />

Nicht-EU-Bürger und hat bisher mäßigen Absatz gefunden. Dem Modell liegen die Vorschläge<br />

der Sozialpartner und der Industriellenvereinigung zu Grunde.<br />

Angelehnt an die Zuwanderungsmodelle<br />

anderer Staaten soll eine flexiblere,<br />

durch arbeitsmarktpolitische Kriterien<br />

gesteuerte Neuzuwanderung stattfinden. Das<br />

österreichische Pendant zur amerikanischen<br />

Greencard gibt Schlüsselarbeitskräften und<br />

Hochqualifizierten die Möglichkeit, in<br />

Österreich eine zeitlich befristete Aufenthalts-und<br />

Arbeitserlaubnis zu erwerben.<br />

Über ein Punktesystem werden Alter, Ausbildung,<br />

Sprachkenntnisse und Arbeitserfah-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

rung bewertet. Profisportler bekommen in<br />

diesem System Extrapunkte, da sie es ohne<br />

Studium ansonsten nicht schaffen würden.<br />

In den ersten beiden Monaten wurden 255<br />

Bewilligungen und 31 Ablehnungen erteilt.<br />

92 Anträge sind noch in Arbeit, wie aus den<br />

Daten des AMS im September hervorgeht.<br />

Auffallend ist, dass bisher gerade einmal<br />

sieben Hochqualifizierte die Rot-Weiß-Rot-<br />

Card erlangt haben und das größte Interesse<br />

bei Sportlern, vor allem bei Eishockey-Profis<br />

aus Kanada, vorhanden ist.<br />

Der Eishockey-Klub Red Bull Salzburg bestätigte<br />

im Kurier, dass man für Kampf- und<br />

U-20-Mannschaft zehn Kanadier zugekauft<br />

und für sie Arbeitsbewilligungen als Schlüsselkräfte<br />

beantragt habe. Dazu kämen Neuerwerbungen<br />

aus Kroatien, Japan und den<br />

USA, die sich ebenfalls die Rot-Weiß-Rot-<br />

Card gesichert hätten.<br />

An der Spitze der Nationenwertung steht unangefochten<br />

Kanada. Rund 27 Rot-Weiß-


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66<br />

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Rot-Karten wurden an Bürger des nordamerikanischen<br />

Landes vergeben. Auf Platz zwei<br />

folgt Kroatien mit 25 Bewilligungen, gefolgt<br />

von den USA mit 18 und Russland mit 17<br />

Genehmigungen. Insgesamt gingen Rot-<br />

Weiß-Roten-Karten an Bürger aus mehr als<br />

40 Nationen – von Kamerun bis Panama.<br />

Der überwiegende Anteil an Arbeitsbewilligungen<br />

ging an die so genannten Schlüsselkräfte<br />

mit 205 positiven Erteilungen, neben<br />

den sieben Karten für besonders Qualifizierte<br />

gab es noch 30 für Studienabsolventen<br />

und 17 Blue Cards, das sind Bewilligungen,<br />

die gemäß EU-Vorgaben zu vergeben sind.<br />

Das FP-Schreckgespenst der „Massenzuwanderung“<br />

könnte nicht weiter entfernt<br />

sein. Im Sozialministerium selbst wurde pro<br />

Jahr mit moderaten 8000 Karten-Inhabern<br />

gerechnet, wovon wir bei dieser Entwicklung<br />

ebenfalls noch meilenweit entfernt sind.<br />

Das Punktesystem ist sehr speziell auf junge<br />

High-Potentials ausgerichtet und scheint den<br />

älteren Spitzenkräften ohne sprachlichen<br />

Hintergrund den Zugang zu verwehren.<br />

Drei Monate nach Einführung der Rot-Weiß-<br />

Rot-Card sei diese schon ein Erfolg, das zumindest<br />

haben Innenministerin Johanna<br />

Mikl-Leitner und Sozialminister Rudolf<br />

Hundstorfer Anfang Oktober in einer Pressekonferenz<br />

verlautbart.<br />

„Wir haben das Erfolgsprojekt gemeinsam<br />

auf den Weg gebracht“, meinte ÖVP-Minis-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

terin Mikl-Leitner zum Koalitionspartner<br />

und demonstrierte Einigkeit. „Wir wollen die<br />

hochqualifizierte Zuwanderung unterstützen<br />

und weltweit die besten Köpfe holen“, so die<br />

Ministerin.<br />

Basierend auf einem Kriterienkatalog wird<br />

hochqualifiziertes Personal und solches für<br />

Mangelberufe nach Österreich geholt. Die<br />

Ausstellung der Karte beinhaltet gleichzeitig<br />

das Recht auf Niederlassung sowie das Recht<br />

auf Zugang zum Arbeitsmarkt.<br />

„Wir brauchen diese geregelte Zuwanderung,<br />

das war die richtige Antwort“, erklärte<br />

SPÖ Minister Hundstorfer. „Natürlich kommen<br />

auch Profisportler über dieses System<br />

rein, aber das ist nicht die Masse.“ Auch<br />

Mikl-Leitner erklärte, dass Sportler nicht die<br />

größte Gruppe unter den Rot-Weiß-Rot-<br />

Card-Eignern sind. Für Schlüsselkräfte wie<br />

Wissenschaftler und Forscher würden der-<br />

zeit mehr Karten ausgestellt als für Zuwanderer<br />

in Mangelberufen, so Mikl-Leitner. Da<br />

das System derzeit noch neu sei, rechnet sie<br />

damit, dass die Zahl der Anträge künftig steigen<br />

wird.<br />

Während FPÖ-Generalsekretär Herbert<br />

Kickl das Punktesystem zur Erlangung der<br />

Card als „absurd“ bezeichnet, fordert das<br />

BZÖ die Umsetzung des BZÖ-Ausländerchecks.<br />

Abgesehen davon zeige sich, dass<br />

„es der Bundesregierung mehr um Zuwanderer<br />

als um die eigene Bevölkerung“ gehe,<br />

so Kickl. Sicherheitssprecher Peter Westenthaler<br />

kritisierte außerdem, dass die Rot-<br />

Weiß-Rot-Card nicht auf Deutschkenntnisse<br />

abziele.<br />

IV-Generalsekretär Neumayer erklärte hingegen,<br />

Österreich sei auf qualifizierte Arbeitskräfte<br />

angewiesen, denn diese seien ein<br />

Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Er rechnet durch das neue System mit<br />

„positiven Auswirkungen“ auf die Migrations-<br />

und Integrationspolitik.<br />

Studie belegt positive<br />

volkswirtschaftliche Effekte<br />

„Die Studie belegt, potentielle Auswirkungen<br />

einer Änderung der österreichischen Migrationspolitik<br />

in Richtung qualifizierte Zuwanderung<br />

auf das mittel- bis langfristige<br />

Wirtschaftswachstum. Mit einem Prognosehorizont<br />

bis 2050 könnte die Arbeitslosigkeit<br />

BM Hundstorfer, BMin Mikl-Leitner Foto: BMASK Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin<br />

der Wirtschaftskammer Österreich Foto: WKO<br />

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gesenkt, das Bildungs- und Beschäftigungsniveau<br />

gehoben und die Produktivität ebenso<br />

wie die Investitionen erhöht werden“, ist sich<br />

Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin<br />

der WKO, sicher.<br />

Verbessert wurde mittlerweile die Informationsmöglichkeit<br />

für interessierte Zuwanderer.<br />

Seit Kurzem gibt es die Möglichkeit, sich<br />

via Internet über die Rot-Weiß-Rot-Card<br />

umfassend zu informieren. Unter www.migration.gv.at/<br />

wird das System erklärt und<br />

auch mittels eines Punkterechners die Gelegenheit<br />

geboten, selbst abzutesten, ob man<br />

die nötige Punktezahl erreicht. Ü


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werden schriftlich verständigt, eine Barablöse<br />

oder Umtausch sind nicht möglich. Die uns mitgeteilten<br />

Adressen werden streng vertraulich behandelt und nicht<br />

an Dritte weiter gegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 69


70<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

Immigration und Innovation<br />

JOANNEUM RESEARCH koordiniert das erste europäische Projekt<br />

zum Thema Technologieinnovation für Immigranten.<br />

Unsere globalisierte Welt ist in Bewegung.<br />

Die Europäische Union empfängt<br />

jährlich mehr als eine Million Immigrantinnen<br />

und Immigranten, die einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Bevölkerungsstabilisierung<br />

und wirtschaftlichen Dynamik in<br />

Europa leisten können. Die rasche und reibungsfreie<br />

Integration ist dabei von zentralem<br />

ökonomischen und sozialen Interesse<br />

der Mitgliedsländer.<br />

Um dies zu erleichtern, gibt es von der EU-<br />

Kommission als auch vom Institut für Technologieentwicklung<br />

der EU (JRC-IPTS) entsprechende<br />

Initiativen mit Hinblick auf Themenbildung<br />

und strategischer Begleitung für<br />

die Digitale Agenda 2020.<br />

Das Institut DIGITAL der JOANNEUM RE-<br />

SEARCH Forschungsgesellschaft koordiniert<br />

ein europaweit einzigartiges F&E-Projekt<br />

im Anwendungsbereich eInclusion und<br />

kulturelle Diversität: MASELTOV (Mobile<br />

Assistance for Social Inclusion and Empowerment<br />

of Immigrants with Persuasive<br />

Learning Technologies and Social Network<br />

Services).<br />

MASELTOV identifiziert die Risiken für Immigrierende<br />

bezüglich drohender sozialer<br />

Ausgrenzung von der Informationsgesellschaft<br />

und erkennt das große Potential mobiler<br />

Services zur Unterstützung kooperativer<br />

Integration für eine produktive Diversität<br />

in Europa. Handelsübliche Smartphones bilden<br />

hierbei eine flexible Grundlage, um in<br />

der Form eines mobilen Service eine<br />

„everywhere/everytime“-Assistenz für Immigranten<br />

anbieten zu können. MASELTOV<br />

forscht und entwickelt dafür innovative<br />

Technologien im Bereich sozialer Netzwerke,<br />

digitaler Spieltechnologien und kon-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

textsensitiver mobiler Systeme. Der „user<br />

centred approach“ garantiert dabei die vollständige<br />

und iterative Einbindung der Endbenutzer<br />

in Anforderungsanalysen, Design -<br />

entwurf und Evaluierungsphasen.<br />

Beim Kick-off-Meeting in Graz trafen sich<br />

am 30.-31. Jänner 2012 unter der Koordination<br />

von Lucas Paletta die 14 Partnerorganisationen<br />

aus neun Städten und sechs Ländern<br />

(Österreich, England, Spanien, Italien,<br />

Tschechische Republik, und Griechenland;<br />

www.maseltov.eu), um die Weichen für dieses<br />

Projekt zu stellen.<br />

JOANNEUM RESEARCH DIGITAL trägt<br />

damit zur technischen Innovation mit mobiler<br />

multisensorgestützter Assistenz und Human<br />

Factors Technologie für die Analyse<br />

kultureller Diversität bei. Kooperiert wird in<br />

Österreich mit CURE, FH JOANNEUM,<br />

Fluidtime Data Services GmbH und dem<br />

Verein Danaida in Graz. Die Wirtschaftspartner<br />

ermöglichen eine unmittelbare Realisierung<br />

der entwickelten Services in dynamischen<br />

Wirtschaftszweigen mit Millionen potenzieller<br />

Kunden in den Bereichen Sprachlernen,<br />

Kommunikation in sozialen Netzen<br />

und Urbane Navigationsservices.<br />

Innovative Medizinprodukte<br />

JOANNEUM RESEARCH HEALTH bietet Service entlang des gesamten<br />

Produktlebenszyklus.<br />

Medizintechnik ist eine äußerst variantenreiche,<br />

vielfältige und komplexe<br />

Branche. Medizinprodukte erfüllen<br />

neben dem medizinischen Nutzen und den<br />

hohen Ansprüche von Ärzten und Patienten<br />

auch außerordentlich hohe regulatorische<br />

und sicherheitstechnische Anforderungen,<br />

vergleichbar jenen der Automobilindustrie.<br />

Zudem unterliegen Medizinprodukte nicht<br />

den freien Marktgesetzen, da der Bezahler<br />

der Technologien bzw. von Leistungen die<br />

mithilfe der Medizinprodukte erbracht werden,<br />

oft die öffentliche Hand ist. Das Institut<br />

für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften<br />

der JOANNEUM RESEARCH hat<br />

jahrelange Erfahrung in unterschiedlichen<br />

Bereichen der Medizintechnik- und Pharmabranche,<br />

profundes Marktwissen im Gesundheitsbereich<br />

und durch die jahrelange<br />

und intensive Kooperation mit der Medizinischen<br />

Universität Graz Zugang zu einem<br />

Netzwerk von Patienten und Medizinern aus<br />

verschiedenen Disziplinen. Als unabhängiger<br />

Impulsgeber, aber auch Entwickler und<br />

Hersteller eigener Technologien und Medizinprodukte,<br />

ist das Forschungsunternehmen<br />

in der Lage bei einzelnen Fragen der Entwicklung,<br />

Bewertung, Zulassung und Marktbeobachtung<br />

sowie bei der Erhebung klinischer<br />

Daten des Produkts zu unterstützen.<br />

Potenziale von Web 2.0 nutzen<br />

Das von den beiden Web-2.0-Experten Alexander<br />

Stocker (JOANNEUM RESEARCH DIGITAL) und<br />

Klaus Tochtermann (ZBW – Leibniz-Informationszentrum<br />

Wirtschaft) verfasste Fachbuch „Wissenstransfer<br />

mit Wikis und Weblogs“ ist nun in der 2.<br />

Auflage beim renommierten Gabler-Verlag erschienen<br />

(311 Seiten, 49,95 Euro). Es richtet sich sowohl<br />

an Manager, die vor der Aufgabe stehen, Anwendungen<br />

des Web 2.0 in ihrem Unternehmen einzuführen,<br />

als auch an Lehrende, anwendungsorientierte Forschende<br />

und Studierende der Fachrichtungen Informatik,<br />

Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre.<br />

Mit dem Web 2.0 haben sich Nutzer von Konsumenten<br />

zu Produzenten von Inhalten gewandelt. Die<br />

Möglichkeit, selbst Informationen zu generieren und<br />

anderen verfügbar zu machen, übt auf sie eine un-


Wachstum<br />

Zu wenig Menschen? Zu viele Menschen? JOANNEUM RESEARCH nä-<br />

hert sich dem Thema Bevölkerungsentwicklung sowohl regional als<br />

auch international.<br />

Die weltweite<br />

demografische<br />

Entwicklung<br />

ist ein kontroverses<br />

Thema. Einerseits<br />

wird international<br />

die Frage diskutiert,<br />

wie viele<br />

Menschen unser<br />

Planet vertragen<br />

kann. <strong>Von</strong> Bevölkerungsexplosion<br />

ist die Rede und<br />

vom ökologischen<br />

Fußabdruck, den<br />

jede und jeder von<br />

uns durch unser<br />

Tun hinterlassen.<br />

Doch dieses Wachstum ist regional höchst<br />

unterschiedlich verteilt. Ist <strong>doch</strong> bei uns in<br />

Österreich und vielen anderen entwickelten<br />

Gesellschaften z. B. von notwendigem<br />

Wachstum die Rede, um den Wohlfahrtsstaat,<br />

die Pensionssysteme und die Versorgung<br />

für die älteren Personen in Industrieländern<br />

finanzieren zu können.<br />

„In den westlicher Industriestaaten bedarf es<br />

wegen der Überalterung der Gesellschaft einer<br />

engagierten Zuwanderungs- und Familienpolitik“,<br />

so Forschungsgruppenleiter<br />

Franz Prettenthaler, „umlagebasierte soziale<br />

Sicherungssysteme sind sonst in der derzeitigen<br />

Form nicht haltbar.“<br />

Der Entwicklung der Bevölkerung und die<br />

glaubliche Faszination aus. Zahlreiche neue IT-<br />

Werkzeuge wie Wikis und Weblogs sind aus dem<br />

Web 2.0 entstanden, die es Nutzern einfacher denn<br />

je machen, Inhalte mit Gleichgesinnten zu teilen.<br />

Das Buch zeigt auf, wie Unternehmen<br />

die Potenziale von Web 2.0 für<br />

ihr Wissensmanagement nutzen<br />

können. In elf umfangreichen Fallstudien<br />

ist dargestellt, wie Wikis<br />

und Weblogs erfolgreich im Unternehmen<br />

eingesetzt werden können.<br />

Ausgehend von zahlreichen Interviews<br />

mit den für Web 2.0 in Unternehmen<br />

verantwortlichen Managern werden in jeder<br />

Fallstudie Ausgangssituation, Zielsetzung, Einführungsprozess,<br />

Ergebnisse und Erfolgsfaktoren<br />

systematisch analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse<br />

zu Web 2.0 im Unternehmen werden zusätzlich<br />

mit Hilfe von Umfragen aus der Perspektive der Nutzer<br />

beleuchtet.<br />

Auswirkungen<br />

auf Sozialsysteme<br />

und Ökologie,<br />

aber auch<br />

Stadt- und Regionalentwicklung<br />

gehören zu<br />

den Forschungsschwerpunkten<br />

der JOAN-<br />

NEUM RE-<br />

SEARCH. Deswegen<br />

lud das<br />

steirische Forschungsunternehmen<br />

Ende<br />

Jänner auch internationaleEx-<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

pertinnen und Experten zum „Mariazeller<br />

Dialog“.<br />

Das Thema des demografischen Wandels ist<br />

von hoher regionalpolitischer Relevanz. Ziel<br />

des „Mariazeller Dialogs“ war die Präsentation<br />

aktueller Ergebnisse durch Expertinnen<br />

und Experten sowie die Diskussion der ethischen<br />

Aspekte, um daraus die richtigen Weichenstellungen<br />

für künftige Entscheidungen<br />

und die diese unterstützende Forschung vorzunehmen.<br />

JOANNEUM RESEARCH zeigt<br />

damit als stark technologie- und wirtschaftsorientiertes<br />

Forschungsunternehmen, dass es<br />

ständig auch einer Reflexion der ethischen<br />

und gesellschaftspolitischen Relevanz des<br />

eigenen Tuns auf höchstem Niveau bedarf.<br />

www.mariazellerdialog.at<br />

Elektroautos – Ein Mittel gegen den Klimawandel?<br />

Die Forschungsgruppe Energieforschung<br />

von JOANNEUM RESEARCH RE-<br />

SOURCES hat gemeinsam mit der TU<br />

Graz detaillierte Grundlagen zur Einführung<br />

von Elektro-Fahrzeugen im größeren Stil erarbeitet.<br />

<strong>Von</strong> der Antwort auf die Frage „Woher<br />

kommt der Strom?“ und der Analyse, wieviel<br />

Energie ein Elektrofahrzeug im Vergleich zu<br />

einem Benzin- oder Dieselfahrzeug braucht,<br />

hängt die Reduktion der Treibhausgase<br />

(THG) ab.<br />

Am Beispiel eines PKW-Kleinwagens: Wird<br />

der Strom aus erneuerbaren Energie (Wind,<br />

Wasserkraft, Photovoltaik) erzeugt, dann ist<br />

die THG-Emission pro gefahrenen Kilometer<br />

um ca. beachtliche 80 Prozent niedriger<br />

gegenüber dem vergleichbaren Diesel-PKW.<br />

Wird das Elektrofahrzeug je<strong>doch</strong> mit Strom<br />

aus dem typischen österreichischen Strommix<br />

(Wasserkraftanteil 45 Prozent) betrieben,<br />

können noch ca. 50 Prozent THG-Emissionen<br />

eingespart werden. Bei Strom aus<br />

Erdgas ist eine Reduktion nur mehr um ca.<br />

20 Prozent möglich. Letztendlich kann dies<br />

sogar kippen: Denn unter Berücksichtigung<br />

von Reduktionspotenzialen im Verbrauch<br />

heutiger Diesel- und Benzin-Fahrzeuge („3-<br />

Liter-Auto“) verringert sich dieses Reduk -<br />

tionspotenzial. Bei aus fossilen Brennstoffen<br />

Franz Prettenthaler:<br />

„Der Steiermark fehlen<br />

in 20 Jahren<br />

340.000 Menschen, um<br />

beim derzeitigen Pensionsantrittsalter<br />

das<br />

Verhältnis von Personen<br />

im Erwerbsalter<br />

und im Pensionsalter<br />

zu stabilisieren.“<br />

(z.B. Erdgas) erzeugtem Strom für Elektro-<br />

PKW kann dies zu höheren THG-Emissionen<br />

im Vergleich zum Diesel-PKW führen!<br />

„Unsere Rolle als Forscher ist es aufzuzeigen,<br />

welche Auswirkungen verschiedene<br />

Maßnahmen haben. Die Erwartungen sind<br />

da oft zu hoch. Bei Elektroautos wird oft vergessen,<br />

dass ja auch der Strom wo herkommen<br />

muss“, so DI Martin Beermann. Die<br />

Kompetenz, die sich die Grazer Forscher erarbeitet<br />

haben, wird dabei international geschätzt:<br />

JOANNEUM RESEARCH leitet in<br />

der Internationalen Energieagentur (IEA)<br />

eine neu eingerichtete Arbeitsgruppe zur Lebenszyklusanalyse<br />

von Elektrofahrzeugen,<br />

die Dr. Gerfried Jungmeier drei Jahre lang<br />

als Operating Agent leiten wird. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 71


72<br />

Die Macht der Emotionen<br />

„Herbert, trink das!“ – Herbert aus der Joghurtdrink-Werbung<br />

weckt den Hypochonder<br />

in uns. Seine Erlebnisse emotionalisieren<br />

das Konsumentengehirn. Und wie die moderne<br />

Hirnforschung zeigt, sind sie auch die<br />

wirkungsvollen Treiber im menschlichen<br />

Gehirn, wenn Kunden Kaufentscheidungen<br />

treffen.<br />

Zu den weltweit führenden Experten in der<br />

Marketing-Hirnforschung und ihrer Übertragung<br />

auf die Marketingpraxis zählt der deutsche<br />

Diplompsychologe Hans-Georg Häusel.<br />

Der Bestseller-Autor und Vorstand der<br />

Gruppe Nymphenburg Consult AG in Mün-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Gehirnforschung<br />

trifft Wirtschaft<br />

chen entwickelte mit seinem innovativen<br />

„Limbic®“-Ansatz ein weltweit einzigartiges<br />

Neuromarketing-Instrumentarium. „Objekte<br />

und Informationen, die keine Emotionen<br />

auslösen, sind für das Gehirn wert- und<br />

bedeutungslos“, so Hans Georg Häusel.<br />

Hirnscanner-Untersuchungen ermöglichen<br />

heute tatsächlich einen ganzheitlichen Blick<br />

auf die Wirkung von Werbespots und Anzeigen-Sujets<br />

und die damit verbundenen neuronalen<br />

Strukturen im Gehirn. Die Ergebnisse<br />

liefern konkrete Hinweise, warum ein<br />

TV-Spot oder eine Anzeige einen Kunden<br />

emotionalisiert. Man erhält quasi eine Art<br />

Abdruck der Werbemaßnahmen im Gehirn.<br />

DI Jürgen Wieser :„Wir müssen<br />

uns vom USP-Denken im Marketing<br />

endlich verabschieden.“<br />

Die Gehirnforschung zeigt: Emotionen sind die wahrhaft mächtigen Entscheider im menschlichen Gehirn.<br />

Die Marketingpraxis setzt große Hoffnungen in den Anwendungsnutzen der Neuroökonomie. Mit „Hirn -<br />

scannern“ werden heute auch die unbewussten Prozesse der Entscheidung im Kundengehirn gemessen,<br />

dort, wo laut Forschern die wirkliche „Musik“ im Kundengehirn spielt.<br />

Werbung wirkt belohnend<br />

Fragt man Menschen nach ihrer Meinung zu<br />

Werbung, erfährt man oft eine ablehnende<br />

Reaktion. Man hört: „Werbung nervt, unterbricht<br />

spannende Filme, Firmen sollten sich<br />

ihr Geld lieber sparen, da man sich durch<br />

Werbung nicht beeinflussen lässt.“<br />

Doch wirkungsvolle Werbung zeigt im<br />

„Hirnscanner“ ein völlig anderes Bild und<br />

oft erstaunliche Ergebnisse. Herbert aus der<br />

Joghurt-Werbung, die bekannteste Werbefamilie<br />

der Möbelbranche oder Österreichs<br />

bestes Bier, was haben diese TV-Spots alle<br />

gemeinsam? Sie schaffen es, die menschlichen<br />

Belohnungsareale, z.B. das Ventrale


Der Hirnscanner im Einsatz: Mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) werden<br />

dieser Testperson unterschiedliche TV-Spots präsentiert.<br />

Striatum, im Zwischenhirn zu aktivieren.<br />

Diese Prozesse sind für die Markenloyalität<br />

entscheidend und laufen größtenteils unbewusst<br />

ab.<br />

Um zu verstehen, wie TV-Spots und Inserate<br />

im Konsumentengehirn verarbeitet werden,<br />

untersucht der Steirer Jürgen Wieser an der<br />

Christian Doppler Klinik in Salzburg die<br />

markenrelevante, emotionale Wirkung von<br />

Werbung. Der Experte für limbische Kommunikation<br />

und Geschäftsführer der Limbio<br />

Business OG in Kapfenberg untersucht derzeit<br />

für bekannte österreichische Unternehmen<br />

auch die Effekte von Prospekt-Preisauszeichnungen<br />

und die Wirkung von Firmenund<br />

Verkaufspräsentationen. „Über 85 Prozent<br />

der Präsentationen, meist mit Powerpoint-Gestaltung,<br />

werden heute als überwiegend<br />

langweilig empfunden. Die meisten<br />

Unternehmen bringen ihre ,Leistungs-PS’<br />

kommunikativ nicht auf die Straße und lassen<br />

wichtige Umsätze und Kundenpotenziale<br />

liegen“, betont<br />

Jürgen Wieser. Er<br />

setzt auf völlig<br />

neue Strategien,<br />

die ein<br />

Umdenken<br />

im Marketing<br />

und<br />

Verkauf<br />

zur Folge<br />

haben.<br />

Vielen<br />

Management-Methoden, die über Jahrzehnte<br />

gelehrt wurden, erteilt Jürgen Wieser größtenteils<br />

eine Absage. Marketing-Klassiker<br />

wie USP, AIDA & Co haben seiner Meinung<br />

nach ausgedient, weil das Kundengehirn anders<br />

funktioniert, als lange Zeit angenommen<br />

wurde.<br />

Der Wahrheit ein Stück näher kommen<br />

In der Marketingpraxis werden sehr häufig<br />

klassische Befragungen für Marktforschungszwecke<br />

eingesetzt. Die Krux dabei:<br />

Sie kratzen nur an der kognitiven Oberfläche<br />

des Bewusstseins. Die wahre Markensubstanz<br />

manifestiert sich aber im Unbewussten,<br />

genau hier liegt der Wert der Marke.<br />

In zahlreichen internationalen Studien<br />

konnte der Nachweis erbracht werden, dass<br />

Marken zwei Effekte im Gehirn auslösen.<br />

Zum einen schalten sie das rationale Denken<br />

zurück. Zum anderen pushen sie die Emo -<br />

tionsareale im Gehirn. Marken legen dabei<br />

also den Schalter von rational auf emotional<br />

um. Dieser Effekt ist den Konsumenten<br />

meist nicht bewusst, spielt aber die wesentliche<br />

Rolle für die kaufentscheidende Wirkung<br />

einer Marke.<br />

Fazit: Die Gehirnforschung zeigt uns neue<br />

Wege, um Kundenreaktionen vorhersehbar<br />

zu machen. Ü<br />

Zum Weiterlesen: www.limbio-business.at<br />

„Unternehmen, die den limbischen Turbo zünden,<br />

nutzen neues Wissen und zeigen Mut in der<br />

praktischen Umsetzung“, so DI Jürgen Wieser,<br />

Geschäftsführer Limbio Business OG,<br />

Kapfenberg<br />

Fotos: Limbio Business OG<br />

Eine bekannte österreichische Biermarke im<br />

Werbespot-Test: Die hohe neuronale Akti -<br />

vierung im hinteren Temporallappen zeigt,<br />

dass das Gehirn sehr stark auf die gezeigte<br />

Geschichte des Spots reflektiert.<br />

„Objekte und Informationen, die keine Emotionen<br />

auslösen, sind für das Gehirn wertund<br />

bedeutungslos.“ – Dr. Hans-Georg<br />

Häusel, Vorstand der Gruppe Nymphenburg<br />

Consult AG, München<br />

TIPP:<br />

Neuromarketing Kongress 2012:<br />

Customer Experience Management<br />

– was unbewusst (wirklich) wirkt,<br />

26.4.2012, BMW Welt München<br />

www.nymphenburg.de<br />

Gehirngerechte Arbeitswelt<br />

1.Tagung zur Anwendung der neuesten<br />

Ergebnisse der Gehirnforschung<br />

in Führung, Management und Beratung.<br />

12.5.2012, Wirtschaftsuniversität Wien<br />

www.solutionmanagement.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 73


74<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

Millioneninvestition in die<br />

Forschungsinfrastruktur<br />

Einzigartiger Spritzgießcompounder für die Kunststofftechnik<br />

„In den letzten acht Jahren wur-<br />

den an der Montanuniversität ins-<br />

gesamt rund 60 Millionen Euro in<br />

Gebäude und ca. 30 Millionen in<br />

die Geräteinfrastruktur inves-<br />

tiert, davon für die Kunststoff-<br />

technik allein 22 Millionen Euro“,<br />

so Dr. Hannes Androsch, Vorsit-<br />

zender des Universitätsrates.<br />

Die österreichischen Universitäten seien<br />

gefordert, sich um den Wissenschaftsund<br />

Wirtschaftsstandort Österreich in<br />

verstärktem Maße zu bemühen und ihre Verantwortung<br />

als exzellente Wissens- und Forschungsstätten<br />

wahrzunehmen, so Androsch,<br />

der die Montanuniversität zur neuen Forschungsinfrastruktur<br />

im Bereich der Kunststoffe<br />

beglückwünschte. „Wir wollen uns in<br />

der Kunststofftechnik zu einem international<br />

sichtbaren ‚Center of Excellence‘ entwickeln“,<br />

so Androsch, der auch die Weiterentwicklung<br />

des PCCL (Polymer Competence<br />

Centers Leoben) gemeinsam mit der Studienrichtung<br />

Kunstsofftechnik zu einem Cometzentrum<br />

als Ziel nannte.<br />

Spritzgießcompounder<br />

Der von der Firma Engel gebaute und in seiner<br />

Konzeption weltweit einzigartige Spritz-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Leobens Bürgermeister Dr. Matthias Konrad mit Universitätsratsvorsitzendem<br />

Dr. Hannes Androsch (2.v.l) und Vertretern der Montanuniversität<br />

gießcompounder wird am Department für<br />

Kunststofftechnik für die kooperative Forschung<br />

und Hybridbauteilentwicklung verwendet.<br />

Die Compoundieranlage des Forschungsaggregates<br />

ist speziell für die Herstellung und<br />

Verarbeitung von nanoverstärkten Polymeren<br />

maßgeschneidert. Die Anlage besteht aus<br />

einem 27 mm/44 bis 52D Leistritz-Compounder<br />

und einer vollelektronischen 1800<br />

kN Engel Spritzgießmaschine, konzipiert für<br />

Mehrkomponentenspritzgießen und die Herstellung<br />

von Polymer Nanocomposites auf<br />

Basis konventioneller als auch hochtemperaturbeständiger<br />

Thermoplaste.<br />

Die Gesamtanlage ist mit einem 3-Wege-<br />

Ventil ausgestattet und kann sowohl als<br />

Spritzgießcompounder als auch getrennt als<br />

Compoundieranlage bzw. Spritzgießmaschine<br />

verwendet werden.<br />

Neue Wege für Forschung und Entwicklung<br />

Sowohl Univ. Prof. Walter Friesenbichler<br />

vom Lehrstuhl für Spritzgießen von Kunststoffen,<br />

als auch Dr. Peter Neumann, Geschäftsführer<br />

der Engel Holding GmbH verwiesen<br />

in Ihren Statements auf die Wichtigkeit<br />

der neuen Forschungsanlage für den<br />

Kunststoffstandort Österreich.<br />

„Diese weltweit einzigartige Maschine im<br />

kleinen Industriemaßstab erlaubt bei höchster<br />

Energieeffizienz eine schnelle und anwendungsorientierte<br />

Produktenwicklung“ so<br />

Neumann, der auch darauf verwies, dass<br />

mittlerweile rund 25 Prozent der gesamten<br />

Kunststoffproduktion über Spritzgießmaschinen<br />

realisiert werden. Ü


Die ehemalige Goldgräberstadt Ouro<br />

Preto (übersetzt: Schwarzes Gold) liegt<br />

im brasilianischen Bundesstaat Minas<br />

Gerais. Die „Escola de Minas de Ouro Preto“<br />

wurde im Jahre 1876 gegründet und zählt zu<br />

den renommiertesten Universitäten Brasiliens.<br />

An der Uni studieren derzeit rund<br />

15.000 junge Menschen in acht Fakultäten.<br />

Fachliche Anknüpfungspunkte mit der Montanuniversität<br />

Leoben ergeben sich in mehreren<br />

Bereichen. Wie Prof. Dr. José Geraldo<br />

Arantes de Azevedo Brito (Direktor der Escola<br />

de Minas) in seinem Statement ausführte,<br />

sei man in der Startphase vor allem<br />

an Kooperationen im Bereich der Metallurgie<br />

interessiert. Der Kooperationsvertrag<br />

umfasst Schwerpunkte zum Austausch von<br />

Studierenden und Lehrenden sowie zur Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit in der Wissenschaft.<br />

Zeitgleich wurde auch zwischen dem renommierten<br />

Stahlproduzenten ThyssenKrupp<br />

Steel Europe AG und dem Department für<br />

Metallurgie der Montanuniversität Leoben<br />

ein Kooperationsvertrag unterschrieben. Die<br />

ThyssenKrupp Steel Europe AG gehört zu<br />

den weltweit technologisch führenden Qualitätsflachstahl-Anbietern<br />

und liefert mit ihren<br />

rund 29.000 engagierten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und hocheffizienten<br />

Anlagen intelligente Stahlprodukte für die<br />

Innovationen von morgen. Kernpunkte dieser<br />

Zusammenarbeit sind zum einen die Förderung<br />

qualifizierter Studierender, Kooperationen<br />

in Lehre und Weiterbildung, sowie<br />

der Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse<br />

und die Unterstützung universitärer Veranstaltungen.<br />

„Für uns ist diese Kooperation<br />

nicht nur ein wichtiger Schritt in Hinblick<br />

auf den akademischen Nachwuchs für unser<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

Montanuniversität forciert<br />

internationale Kooperationen<br />

Die internationalen Beziehungen der Montanuniversität Leoben mit<br />

wissenschaftlichen und industriellen Partnern werden weiter aus-<br />

gebaut. Vor wenigen Tagen paraphierte Vizerektor Univ.Prof. Peter<br />

Moser Kooperationsverträge mit Vertretern der Universität von Ouro<br />

Preto in Brasilien und mit der Führungsspitze des deutschen Stahl-<br />

riesen ThyssenKrupp Steel Europe.<br />

Prof. Dr. José Geraldo Arantes<br />

de Azevedo Brito (Direktor der Escola<br />

de Minas), Vizerektor Peter Moser,<br />

Arbeitsdirektor Dieter Kroll (ThyssenKrupp<br />

Steel Europe), Univ.-Prof. Johannes Schenk<br />

(v.l.n.r.)<br />

Foto: Montanuniversität Leoben<br />

Unternehmen, sondern auch in Bezug auf<br />

Kooperationen auf wissenschaftlicher Basis“,<br />

erläuterte Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor<br />

der ThyssenKrupp Steel<br />

Europe AG, Dieter Kroll. „Dass auch die<br />

Universität von Ouro Preto, mit der wir<br />

schon seit geraumer Zeit zusammenarbeiten,<br />

mit im Boot ist, freut uns umso mehr, als die<br />

internationale Ausbildung unserer Studierenden<br />

ein Gebot der Stunde ist“, so Kroll abschließend.<br />

„Wir sind sehr stolz über diese<br />

neuen Kooperationspartner“, meinte<br />

Univ.Prof. Johannes Schenk, Leiter des<br />

Lehrstuhls für Metallurgie an der Montanuniversität<br />

Leoben, in einer ersten Stellungnahme,<br />

„erfreulich ist vor allem, dass die<br />

Idee und die Vorarbeiten für die Partnerschaft<br />

mit der brasilianischen Universität von<br />

Ouro Preto auf die Initiative der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG zurückgeht.“ Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 75


76<br />

SERVICE<br />

Sicher vor Hacker-Angriffen – mit ISO 27001<br />

Das Jahr 2011 war geprägt von<br />

spektakulären Hacking-Angrif-<br />

fen – laut Experten die größer<br />

Serie von Web-Attacken in der<br />

Geschichte. Unter den Opfern be-<br />

finden sich Unternehmen wie der<br />

Spielekonsolenhersteller Sony<br />

und sogar die CIA. In Österreich<br />

wurde die GIS Opfer eines An-<br />

griffs. Wie die Websicherheit mit<br />

Hilfe des internationalen Stan-<br />

dards für Informationssicherheit<br />

ISO 27001 in den Griff zu bekom-<br />

men ist, erklärt DI Herfried<br />

Geyer, Auditor der Zertifizie-<br />

rungsorganisation CIS.<br />

n Herr Geyer, warum sind große Organisationen,<br />

die viel in die Sicherheit investieren,<br />

immer wieder angreifbar?<br />

Die Annahme, dass in großen Organisationen<br />

generell viel für die Web-Sicherheit getan<br />

wird, stimmt so leider nicht. Es steht selten<br />

die Sicherheit eines Webportals, sondern<br />

meist die Funktionalität und Rentabilität im<br />

Vordergrund.<br />

n Wo liegen in der Regel die Schwachstellen?<br />

Gegen die Gefahr menschlicher Fehler<br />

helfen nur standardisierte Sicherheitsprozesse.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

DI Herfried Geyer ist Auditor der Zertifizierungsorganisation<br />

CIS für Informationssicherheit<br />

nach ISO 27001. Fotos: CIS<br />

Ein Problem stellen ganz klar Smart Phones<br />

dar. Auf diesen können nicht nur ganze Unternehmensdatenbanken<br />

mitgenommen werden,<br />

Hacker benutzen sie auch dafür, in das<br />

Firmennetzwerk einzubrechen. Um einen<br />

PDA zu synchronisieren, muss der Domain-<br />

Account mit Kennung und Passwort auf dem<br />

mobilen Gerät gespeichert sein. Über unsichere<br />

Betriebssysteme können die Zugangsdaten<br />

zum Firmennetzwerk dann relativ<br />

leicht ausgelesen werden. Deshalb gehören<br />

solche Technologien gemäß ISO 27001 klassifiziert<br />

und beispielsweise mittels Passwort-<br />

Verschlüsselung gesichert.<br />

n Welche Rolle spielt dabei der Faktor<br />

Mensch?<br />

Glaubt man einschlägigen Studien, so werden<br />

die meisten Datenpannen durch Systemfehler<br />

oder Schlamperei von Mitarbeitern<br />

erst möglich. Vergesslichkeit liegt nun einmal<br />

in der Natur des Menschen. Auch hier<br />

hilft der Standard ISO 27001 für Informationssicherheit<br />

durch die Verbesserung von<br />

Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen. So<br />

dürfen IT-Admins nicht mehr einfach „kurz<br />

die Verschlüsselung abschalte, um schnell<br />

<strong>etwas</strong> zu testen“.<br />

n Mit welchen Konzepten lassen sich<br />

Web-Portale „wasserdicht“ machen?<br />

Auf einer viel befahrenen Autobahn kann<br />

schneller ein Unfall geschehen als auf einer<br />

ruhigen Nebenstraße. Gemäß dieser Logik<br />

ist Websicherheit eng mit dem heterogenen<br />

Risikoansatz der Security-Norm ISO 27001<br />

verbunden. Demnach sollten Unternehmen<br />

„Risiko-Hotspots“ definieren, für die dann<br />

wirksame Sicherheitsmaßnahmen einzurichten<br />

sind. Bei kritischen Web-Plattformen<br />

muss der Sicherheits-Gedanke fixer Bestandteil<br />

des Prozesses werden – von der Planung,<br />

über die Inbetriebnahme bis zur permanenten<br />

Anpassung an neue Bedrohungen.<br />

n Wie ist die technische Sicherheit laut<br />

ISO 27001 umzusetzen?<br />

Generell gibt der Standard keine Technologien<br />

vor, sondern bietet ein Rahmenwerk zur<br />

systematischen Erfüllung notwendiger Sicherheitsziele.<br />

Für den proaktiven Schutz<br />

kommen meist Systeme zum Einsatz, die<br />

zwar gegen Massenangriffe schützen, bei gezielten<br />

Attacken aber meist zahnlos sind.<br />

Hier hilft intelligentes Log File Management:<br />

Diese Lösungen können mittels komplexer<br />

Analysen Event-Logs mögliche<br />

Schwachstellen abdichten.<br />

n Ist ISO auch für hochsensible Bereiche<br />

– etwa in Banken – einsetzbar?<br />

Auf jeden Fall! Durch den ganzheitlichen<br />

Zugang gewährleistet ISO 27001 den umfassenden<br />

Schutz von Informationen – egal<br />

ob auf dem Schreibtisch, am Laptop oder in<br />

den Köpfen der Mitarbeiter. So wurde beispielsweise<br />

auch das Raiffeisenrechenzentrum<br />

Süd, das für den Betrieb der IT-Infrastruktur<br />

der steirischen Raiffeisen-Gruppe<br />

zertifiziert. Im Rahmen der Risikoanalyse<br />

wurden sämtliche IT-Komponenten, die zur<br />

Bereitstellung von Internetdiensten verwendet<br />

werden, abgesichert. Denn eine Webseite<br />

die heute als sicher gilt, kann schon morgen<br />

etwa aufgrund eines Softwarefehlers angreifbar.<br />

n Können auch mittelständische Unternehmen<br />

ISO 27001 nutzen?<br />

Ja, es gibt zertifizierte Unternehmen mit rund<br />

20 Mitarbeitern. Da die anfängliche Risikoanalyse<br />

den individuellen Sicherheitsbedarf<br />

festlegt, ist der Sicherheits-Standard gut skalierbar.<br />

Ü


78<br />

SERVICE<br />

Ob Schloss, Palais oder Kunst-<br />

haus Graz – im ältesten Museum<br />

Österreichs lassen sich Feier-<br />

lichkeiten jeder Art in zahlrei-<br />

chen Räumlichkeiten, von hoch-<br />

modern bis traditionell, im Her-<br />

zen der Stadt oder mitten im Grü-<br />

nen verwirklichen. Mittelalter,<br />

Barock und zeitgenössische<br />

privat<br />

Kunst - der Fantasie sind kaum Schullin, H.<br />

Grenzen gesetzt. Foto:<br />

Feiern Sie sich durch 500 Jahre Architekturgeschichte –<br />

Rent a museum<br />

Für <strong>jedes</strong> Veranstaltungsformat gibt es einen<br />

passenden Rahmen: Präsentationen,<br />

Vorträge, Kongresse, Hochzeiten, Sommerfeste,<br />

Konzerte, Lesungen, Theater,<br />

Candlelightdinner, Cocktailparties oder extravagante<br />

Empfänge. Kunst trifft Event, so<br />

könnte die Devise des Universalmuseums<br />

Joanneum heißen, wenn es darum geht, als<br />

Museum auch Event-Location zu sein.<br />

Wer schon immer im Bauch eines Außerirdischen<br />

tagen wollte, ist hier richtig. Der<br />

Space04 des „Friendly Alien“ - des Kunsthauses<br />

Graz – stimuliert das Denken in fernen<br />

Dimensionen, und die gläserne Needle<br />

fädelt Events mit Weitblick ein. Mitten im<br />

Weltraum befinden sich Gäste im Schloss<br />

Eggenberg. Der exklusive Planetensaal bietet<br />

das perfekte Ambiente für Veranstaltungen,<br />

die nach den Sternen greifen. Erdiger<br />

präsentiert sich der charmante Heimatsaal<br />

des Volkskundemuseums. Der große, helle<br />

Raum mit gemütlichem Garten strahlt einen<br />

besonderen Wohlfühlcharakter aus.<br />

Attraktiv ist auch das Zeughaus als Platz für<br />

Lesungen oder kleine Empfänge. Das martialische<br />

Ambiente in der Kanonenhalle<br />

bringt alle ins Staunen.<br />

Ein neuer Museumsbezirk ist in Graz entstanden.<br />

Im November 2011 eröffnete mit<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Foto: N. Lackner, UMJ<br />

dem „Joanneumsviertel“ ein Museum besonderer<br />

Art - gestaltet vom spanisch-österreichischen<br />

Team Nieto Sobejano/eep architekten.<br />

Das Besucherzentrum und der sehr modern<br />

ausgestattete Veranstaltungsraum, das<br />

Auditorium, bieten viele Möglichkeiten, Ihr<br />

Event zu gestalten. Das Veranstaltungsmanagement<br />

des Universalmuseums Joanneum<br />

besteht seit Oktober 2003.<br />

Anfänglich wurden ausschließlich Veranstaltungen<br />

im Kunsthaus Graz organisiert und<br />

betreut. Seit Jänner 2005 ist das Veranstaltungsmanagement<br />

für mehr als 10 Häuser<br />

des Universalmuseums Joanneum zuständig.<br />

Zu den über 100 internen Veranstaltungen,<br />

die das Veranstaltungsmanagement <strong>jedes</strong><br />

Jahr organisiert, zählen u.a. große Ausstellungseröffnungen<br />

und Pressekonferenzen.


Foto: N. Lackner, UMJ<br />

Weitere interne Veranstaltungen sind Symposien,<br />

Podiumsdiskussionen, Vorträge und<br />

Meetings. Der Arbeitsschwerpunkt liegt aber<br />

im externen Vermieten der Räumlichkeiten<br />

des Universalmuseums Joanneum.<br />

<strong>Von</strong> den mehr als 30 vermietbaren Räumen<br />

sind der Space04 und die Needle im Kunsthaus<br />

Graz, das Auditorium im neu eröffneten<br />

Joanneumsviertel, der Heimatsaal im Volkskundemuseum,<br />

die Prunkräume im Museum<br />

im Palais und der Planetensaal im Schloss<br />

Eggenberg die beliebtesten Veranstaltungsorte.<br />

Über 100 externe Veranstaltungen organisiert<br />

das Veranstaltungsmanagement <strong>jedes</strong><br />

Jahr, darunter Galadiners, Filmdrehs,<br />

Theatervorführungen, Roadshows oder Prä-<br />

Für alle<br />

Unbelehrbaren:<br />

sentationen, und es betreut die Kooperationspartner/innen<br />

wie Diagonale, Springfestival,<br />

La Strada, Steirischer Herbst, Styriarte<br />

oder steirisches Kammermusikfestival in den<br />

Räumlichkeiten des Universalmuseums Joanneum.<br />

Des weiteren hat das Veranstaltungsmanagement<br />

seit 2007 den Zuschlag<br />

KONTAKT<br />

NEUE STEUERN<br />

VERNICHTEN<br />

ARBEITSPLÄTZE<br />

UND WACHSTUM!<br />

Eine Initiative der österreichischen Industrie.<br />

www.stoppt-die-steuerlawine.at<br />

Foto: N. Lackner, UMJ<br />

Universalmuseum Joanneum<br />

(0043)-(0)316-8017-9218<br />

veranstaltungen@museum-joanneum.at<br />

www.joanneum-to-rent.at<br />

www.museum-joanneum.at<br />

SERVICE<br />

für alle standesamtlichen Trauungen außerhalb<br />

des Rathauses in Graz bekommen, die<br />

zusätzlich zu den kirchlichen Trauungen, die<br />

in der Antoniuskapelle, Stiftskirche und<br />

Schlosskirche Eggenberg stattfinden, angeboten<br />

und organisiert werden.<br />

Für grenzenlosen Genuss unter freiem Himmel<br />

bietet das Veranstaltungsmanagement<br />

auch Picknicks im Park vom Schloss Eggenberg<br />

an.<br />

Bei der Beratung, Planung und Durch -<br />

führung steht Ihnen das engagierte Team des<br />

Veranstaltungsmanagements mit Gabriela<br />

Filzwieser, Sarah Spörk und Franz Adlassnig<br />

mit seiner langjährigen Erfahrung zur Verfügung.<br />

Ü


80<br />

SERVICE<br />

Personalentwicklung im Wandel<br />

Auf die Mitarbeiter kommt es an<br />

Bereits 40 Prozent des Unterneh-<br />

menserfolgs werden der Perso-<br />

nalarbeit zugerechnet. Kein Wun-<br />

der, haben <strong>doch</strong> in unserer Wis-<br />

sensgesellschaft jene Betriebe<br />

die Nase vorn, die „Wissen“ als<br />

vierten Produktionsfaktor erken-<br />

nen und schneller als die Mitbe-<br />

werber ihr Know-how in innova-<br />

tiven Produkten und Dienstleis-<br />

tungen umsetzen.<br />

<strong>Von</strong> Marie-Theres Ehrendorff<br />

Laut Experten-Schätzungen beträgt die<br />

Halbwertszeit des beruflichen Fachwissens<br />

nur mehr fünf Jahre, des Technologiewissens<br />

drei und des EDV-Wissens gar<br />

nur noch ein Jahr. Daher sind Unternehmen<br />

in unserer vernetzten und zunehmend globalisierten<br />

Welt mit stetig wachsenden Herausforderungen<br />

konfrontiert. „Wissen und Innovation<br />

sind entscheidende Wachstumsfaktoren,<br />

speziell in einem Hochlohnland wie<br />

Österreich. Einen globalen Lohnkostenwettbewerb<br />

können wir sicher nicht gewinnen“,<br />

meint WIFI-Österreich-Kurator Karl H. Pisec.<br />

„Unsere Chancen liegen in Qualifikation,<br />

Forschung und neuen Technologien.“<br />

Im Allgemeinen sind sich Österreichs Unternehmen<br />

der Bedeutung der Personalentwicklung<br />

auch bewusst. „Die ELAN-Studie<br />

der EU-Kommission hat herausgefunden,<br />

dass Unternehmen, die in die Mehrsprachigkeit<br />

ihrer Mitarbeiter investieren, um 44,5<br />

Prozent höhere Exportumsätze erzielen als<br />

solche, die das vernachlässigen. Und eine<br />

über drei Jahre laufende Studie unter Führungskräften<br />

in der Schweiz kam kürzlich<br />

zum Schluss, dass man mit Investitionen in<br />

Weiterbildung – im konkreten Fall waren es<br />

Coachings- und Führungskompetenz-Trainings<br />

– eine jährliche Rendite von 12,6 Prozent<br />

erwirtschaften kann“, wie WIFI-Österreich-Institutsleiter<br />

Michael Landertshammer<br />

feststellt.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Foto: Symbol<br />

Personalpolitik als<br />

Unterscheidungsmerkmal<br />

Mitarbeiter sind ein wesentliches strategisches<br />

Unterscheidungsmerkmal, was heimische<br />

Betriebe auch zunehmend erkennen.<br />

Laut einer aktuellen Kienbaum-Studie sind in<br />

90 Prozent aller Unternehmen die Personalagenden<br />

in den obersten beiden Führungsebenen<br />

angesiedelt. Über einen Personalverantwortlichen<br />

verfügen aber meist nur größere<br />

Betriebe. Für Michael Landertshammer ist<br />

das die Bestätigung, „dass sich KMUs primär<br />

mit der Personalauswahl und dem Personalcontrolling<br />

befassen und sich für Weiterbildungsmaßnahmen<br />

externe Partner holen“.<br />

Personalentwicklung rechnet sich für Unternehmen<br />

und Mitarbeiter, denn Know-how auf dem neuesten<br />

Stand und Innovationskraft sind entscheidende<br />

Wettbewerbsfaktoren im Wirtschaftsleben.<br />

Personalentwicklung gewinnt<br />

an Bedeutung<br />

In Umfragen geben mittlerweile 92 Prozent<br />

der Betriebe an, Kurse und Seminare zu nutzen,<br />

und zwar in durchschnittlich vier unterschiedlichen<br />

Bereichen. EPUs in drei Bereichen,<br />

KMUs in 3,5 und Großunternehmen<br />

in 6,6 Bereichen. „Wir stellen eine deutliche<br />

Professionalisierung der Personalentwicklung<br />

fest, was als strategischer Bestandteil


„Im globalen Wettbewerb liegen die Chancen von Hochlohnländern<br />

wie Österreich eindeutig in Qualifikation, Forschung und neuen<br />

Technologien“, weiß WIFI-Österreich-Kurator KR Karl H. Pisec, MBA.<br />

Foto: WIFI/ Formanek<br />

einer professionellen Organisationsentwicklung<br />

gesehen wird“, findet Landertshammer,<br />

„und deshalb überlegen Unternehmen eben<br />

ganz genau, welche Weiterbildungsmaßnahmen<br />

konkret den Umsatz und die Produktivität<br />

steigern können.“<br />

Zu beobachten ist derzeit ein Trend der österreichischen<br />

Unternehmen in Sachen Professionalisierung,<br />

der weniger kurzfristige Kostenvorteile<br />

als langfristige Wettbewerbsfaktoren<br />

im Auge hat. „Besonders gefragt sind<br />

Bereiche wie EDV und Technik, aber auch<br />

Weiterbildung in Unternehmensführung sowie<br />

der Erwerb und die Perfektionierung von<br />

Fremdsprachen“, weiß Michael Landertshammer.<br />

„Wesentlich ist in diesem Zusammenhang<br />

auch Diversity Management, also<br />

das Ausschöpfen der Potenziale individuell<br />

unterschiedlicher Mitarbeitergruppen.“<br />

Besonders für die Förderung älterer Arbeitnehmer<br />

in Unternehmen sieht Landertshammer<br />

dringenden Bedarf. „Denn bis 2020 wird<br />

es laut Statistik Austria 240.000 Erwerbstätige<br />

zwischen 15 und 45 Jahren weniger geben<br />

als heute und schon jetzt wird es immer<br />

schwieriger, junge qualifizierte Fachkräfte<br />

zu finden. Umso wichtiger ist es auch, ältere<br />

FÖRDERUNGEN<br />

Fast die Hälfte der österreichischen<br />

Unternehmen hat laut einer aktuellen<br />

makam-Erhebung bereits eine Weiterbildungsförderung<br />

in Anspruch genommen<br />

– 48 Prozent kennen allerdings<br />

keine Fördermöglichkeiten. Je<br />

kleiner das Unternehmen, desto weniger<br />

sind Fördertöpfe bekannt. Jedes<br />

zweite Unternehmen wünscht sich<br />

aber mehr Förderungen, einen vereinfachten<br />

Zugang und weniger Administrationsaufwand.<br />

Beschäftigte zu motivieren, ihr Know-how<br />

auf dem letzten Stand zu halten und mit ihrem<br />

ganzen Wissensschatz bestmögliche Ergebnisse<br />

zu liefern.“<br />

Qualifikation gegen Fachkräftemangel<br />

Gibt es zu wenig qualifizierte Fachkräfte, leidet<br />

die Wirtschafts- und Innovationskraft des<br />

Landes. Eine repräsentative market-Studie<br />

vom August 2011 belegt, dass <strong>jedes</strong> dritte<br />

Unternehmen plant, neue Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter einzustellen. Insgesamt<br />

werden 152.000 Personen gesucht, wovon<br />

ein Drittel von der Gastronomie benötigt<br />

wird, gefolgt von kaufmännischen und technischen<br />

Berufen. Allerdings geben sieben<br />

von zehn Arbeitgebern an, Schwierigkeiten<br />

zu haben, geeignete Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter zu finden. Das größte Problem<br />

bei der Mitarbeitersuche liegt für knapp 60<br />

Prozent darin, dass es zu wenig fachlich geeignete<br />

Personen mit der entsprechenden<br />

Qualifikation gibt. Um dem Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken, setzen 70 Prozent der<br />

Unternehmen auf Aus- und Weiterbildung<br />

bzw. Umschulung, 49 Prozent auf langfristige<br />

Personalplanung, wie der market-Studie<br />

im Auftrag der WKO „Fachkräfte – Die aktuelle<br />

Situation in Österreich“, 2011, zu entnehmen<br />

ist.<br />

„Drei Viertel der Unternehmen mit Auslandsaktivitäten<br />

klagen, dass sie ihre Exportchancen<br />

aufgrund von mangelnden Kompetenzen<br />

nicht ausschöpfen können“, erklärt<br />

Karl H. Pisec, der sich auch in seiner Funktion<br />

als Bundesgremialobmann des Außenhandels<br />

und Vorsitzender des EU-Außenhandels<br />

ständig mit dieser Thematik konfrontiert<br />

sieht. „Laut den Unternehmen liegen die Defizite<br />

vor allem im Bereich Fremdsprachen<br />

und interkulturelle Skills. Weiters mangelt<br />

es an internationalem Wirtschafts-Knowhow.“<br />

Gäbe es diese Defizite nicht, wären<br />

die österreichischen Exporte im Jahr 2009 -<br />

SERVICE<br />

„Unternehmen wachsen, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wachsen, daher bringen Investitionen in Weiterbildung<br />

langfristig hohe Renditen“, analysiert WIFI-Österreich-Institutsleiter<br />

Prof. Dr. Michael Landertshammer. Foto: WIFI/Michaela Bruckberger<br />

laut ibw-Studie „Außenwirtschaft und Humanressourcen“,<br />

2010 – um sechs Prozent,<br />

also um 7,7 Milliarden Euro höher gewesen.<br />

„Hinzu kommt, dass in Österreich die<br />

Sprachkenntnisse und Skills von Migrantinnen<br />

und Migranten viel zu wenig genutzt<br />

werden“, so Pisec. 540.000 Beschäftigte in<br />

der Privatwirtschaft haben Migrationshintergrund.<br />

60 Prozent der Unternehmen mit Auslandsaktivitäten<br />

nutzen auch gezielt deren<br />

sprachliche und kulturelle Kompetenzen –<br />

dennoch sind 39 Prozent der Arbeitnehmer<br />

mit Migrationshintergrund unter ihrem Qualifikationsniveau<br />

beschäftigt. Gründe dafür<br />

sind mangelnde Deutschkenntnisse, fehlende<br />

fachliche Qualifikationen und Schwierigkeiten<br />

bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse,<br />

wie es das Forum „Nachhaltiges<br />

Österreich“ herausgefunden hat. Ü<br />

POTENZIALE ERKENNEN<br />

Wie es um die Verankerung der Personalentwicklung<br />

im eigenen Unternehmen<br />

bestellt ist und wo es Optimierungschancen<br />

gibt, können Führungskräfte<br />

und Personalisten anhand<br />

einer Bildungsbedarfsanalyse<br />

beim neuen WIFI-Kompetenz-Check<br />

für Personalentwicklung herausfinden.<br />

Vier Fragenkomplexe von „Organisation<br />

und Unternehmenskultur“<br />

über „PE-Strategie und Marketing“<br />

bis „Mitarbeiterkompetenzen und Potenziale“<br />

sowie „PE-Planung und<br />

Controlling“ warten auf die Teilnehmer/innen.<br />

Die Auswertung macht<br />

Stärken und Schwächen der aktuellen<br />

Human Resources deutlich und zeigt,<br />

mit welchen Maßnahmen Mitarbeiter/innen<br />

künftig ihr volles Potenzial<br />

entfalten können. Der kostenlose<br />

Online-Check ist abrufbar unter<br />

www.wifi.at/personalentwicklung<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 81


82<br />

SERVICE<br />

Internationale<br />

Drehscheibe<br />

In Sachen e-mobility ist Graz der Anlaufpunkt<br />

Nummer 1. Heuer fand bereits zum dritten Mal die<br />

e-mobility Conference in der steirischen Landes-<br />

hauptstadt statt. Graz wird somit immer mehr zur<br />

internationalen Drehscheibe in Sachen Elektro -<br />

mobilität und alternative Antriebe.<br />

Durch die Konferenz und dazugehörige<br />

Expo ist es Graz gelungen, sich als Kompetenzzentrum<br />

im Bereich der Elektromobilität<br />

zu positionieren. „Der Erfolg gibt<br />

uns Recht und wir wollen den eingeschlagenen<br />

Weg auch in den nächsten Jahre weiter<br />

gehen“, so der Grazer Bürgermeister Siegfried<br />

Nagl. Rund 70 Vortragende aus ganz<br />

Europa informierten die 200 Teilnehmer über<br />

die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich.<br />

Besonders im Jahr 2012 will die Conference<br />

neue Wege gehen und sich noch stärker<br />

von vergleichbaren Veranstaltungen abheben.<br />

Denn gerade in den letzten beiden<br />

Jahren hat sich im Bereich der Elektromobilität<br />

und alternativen Antrieben so viel getan,<br />

dass es immer wichtiger wird, diesen Themenbereich<br />

in allen Facetten zu behandeln.<br />

Gelebte Mobilität Fotos: Stadt Graz<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

e-mobility findet statt<br />

Gemeinsam mit dem Lebensministerium<br />

und dem Land Steiermark arbeitet die Stadt<br />

Graz unter Bürgermeister Siegfried Nagel<br />

daran, die wichtigen Themen noch weiter zu<br />

forcieren. Dazu der Bürgermeister: „Graz<br />

nimmt nicht nur mit der e-mobility-conference<br />

eine Vorreiterrolle ein, auch die Leistungen<br />

der Modellregion liegt im nationalen<br />

und internationalen Bereich im Spitzenfeld.<br />

Dies beruht nicht zuletzt auf der Tatsache,<br />

dass die Modellregion sehr aktiv handelt und<br />

innovativ und auch sehr günstige Angebote<br />

auf den Markt gebracht hat. Im Konkreten<br />

bedeutet dies, dass es mittlerweile günstiger<br />

ist, ein E-Auto zu kaufen als das Modell,<br />

wenn es mit konventionellen Treibstoffen angetrieben<br />

wird. „Das Thema e-mobility ist<br />

ein Zukunftsthema, dass wir intensiv bearbeiten<br />

müssen. Es ist notwendig intelligent<br />

zu sparen, aber gerade dieses Thema müssen<br />

wir im Fokus halten. Wir müssen Strukturen<br />

für die Zukunft schaffen“, so Minister Nikolaus<br />

Berlakovich. Ziel des Ministers ist ein<br />

energieautarkes Österreich in Europa, da<br />

Erdöl immer teurer wird. Auch beim Klimaschutz<br />

ist ein neues Denken gefordert. Hier<br />

ist es vor allem wichtig auch die Bundesländer<br />

verbindlich im Boot zu haben. Wichtig<br />

ist ein intelligentes Mobilitätsmanagement<br />

und eine Bewusstseinsbildung bei Klimaschutz<br />

und Verkehr. Laut LR Siegfried<br />

Schrittwieser ist die Konferenz ein wichtiger<br />

Beitrag zur Bewusstseinsbildung. „Mit seiner<br />

Energiestrategie 2025 hat das das Land<br />

Steiermark auch ganz klar formuliert. Wichtig<br />

ist es gemeinsam die Dinge anzugehen,<br />

die die Politik allein nicht schaffen kann.<br />

Formuliertes Ziel der EU ist es den individual<br />

Verkehr umzustellen und die Anschaffung<br />

von E-Fahrzeugen zu verbilligen. Das<br />

Land Steiermark will auch Anreize schaffen,<br />

Minister Nikolaus Berlakovich, Bürger -<br />

meister Siegfried Nagl, LR Petra Bohuslav,<br />

LR Siegfried Schrittwieser, Holding Graz-<br />

Vorstand Wolfgang Malik (v.l.n.r.)<br />

um die Anschaffung von E-Fahrzeugen zu<br />

fördern“, so der Landesrat. „E-Mobilität ist<br />

keine Hauptsache der Energieunternehmen<br />

und der Autoindustrie. Die Holding Graz als<br />

größtes Verkehrsunternehmen Österreichs ist<br />

gerne mit dabei und gibt ein klares Bekenntnis<br />

zur E-Mobilität ab. Wir sehen Urban<br />

große Chancen für eine neue Mobilität“,<br />

blickt Holding Graz Vorstand Wolfgang<br />

Malik positiv in die Zukunft. Neu zu den<br />

Prof. KR Ing. Siegfried , Russian Machines, war<br />

einer der herausragenden Vortragenden.<br />

Modellregionen ist auch das Land Niederösterreich<br />

dazugekommen. LR Petra Bohuslav:<br />

„Wir freuen uns sehr in die Modellregionen<br />

aufgenommen worden zu sein. Wichtig<br />

ist was kann und will Niederösterreich<br />

beitragen. Uns ist es ein Anliegen, die Lebensqualität<br />

unserer Bürger langfristig zu gewährleisten.<br />

Niederösterreich ist sehr dynamisch<br />

in dem Bereich. So wollen wir bis<br />

2030 die Treibhausemission um 50 % senken.<br />

E-Mobilität ist dafür ein wichtiger Faktor.“<br />

Niederösterreich hat zu dem ein Ehrgeiziges<br />

Ziel: Energieautarkie bis 2015. Ü


84<br />

Der luxuriöseste Reisebus in Österreich der Number One von Albus.<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

Service is our Success“ – auch wenn dieser<br />

Slogan von einer Fluglinie geklaut<br />

ist, würde er dennoch perfekt auf die Firmenmentalität<br />

von Albus Salzkraft passen.<br />

Denn kein anderes Busunternehmen legt derart<br />

großen Wert auf den Komfort und die Zufriedenheit<br />

seiner Passagiere. Und der Erfolg<br />

gibt ihnen Recht: 250 Mitarbeiter, rund 13<br />

Millionen beförderte Fahrgäste pro Jahr und<br />

ein ständig wachsendes, internationales Netz<br />

starker Partner auf der ganzen Welt sind <strong>doch</strong><br />

ein vielsagende Hinweise auf erfolgreiche<br />

Arbeit.<br />

Im Mai dieses Jahres startet Albus dann die<br />

nächste „Evolutionsstufe“ in Sache Busverkehr:<br />

Dann nimmt im Charterverkehr die<br />

neue Marke ASR Premium den Betrieb auf.<br />

Ein bestens ausgebildetes Team und trainierte<br />

Fahrer sind dabei ebenso selbstverständlich<br />

wie die beeindruckende Flotte luxuriöser<br />

Busse. Speerspitze dieses Angebots<br />

ist je<strong>doch</strong> der „Number One.“<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Albus Salzkraft – dieser Name steht seit Jahrzehnten als Synonym<br />

für Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und überragende Serviceleistun-<br />

gen. 1927 gegründet, ist Albus Salzkraft eines der traditionsreichsten<br />

Busunternehmen in Salzburg und einer der größten Busbetriebe in<br />

Westösterreich. Obwohl nach wie vor im traditionellen Linienbetrieb<br />

verwurzelt, zählen Touristik und der Reisebusverkehr zu den ausge-<br />

sprochenen Stärken von Albus.<br />

Ein 14 Meter langes Aushängeschild<br />

Doch was versteckt sich hinter der vielsagenden<br />

Bezeichnung „Number One“? „Der<br />

Number One ist mit 14 Metern Länge, vier<br />

Metern Höhe und 2,5 Metern Breite der neue<br />

Star unserer Busflotte“, klärt Albus-Direktor<br />

Erich Schabhüttl bereitwillig auf. Doch<br />

schiere Größe ist nicht das einzige Kennzeichen<br />

des neuen Luxusliners. Ein edler Holzfußboden<br />

und eine Bordküche inklusive<br />

Party-Bierzapfanlage und moderner Espressomaschine<br />

machen ihn zu einem Rundum-<br />

Wohlfühl-Transportmittel.<br />

„Unser neuer Number One wird die Kunden


Leder, Holz und jede Menge Service: Das First-Class-Interieur im Number One.<br />

Neben der neuen Mercedes S-Klasse umfasst der Fuhrpark auch die E-Klasse sowie Viano und<br />

Sprinter. Fotos: Albus<br />

begeistern. Schon beim Einsteigen wird man<br />

als echter VIP-Gast behandelt. Man nimmt<br />

Platz in ergonomisch geformten Ledersesseln<br />

Platz und lässt sich auf Wunsch vom<br />

Bordservice verwöhnen“, schildert der Albus-Chef.<br />

Trotz seiner enormen Größe verfügt<br />

der Dreiachser über gerade einmal 30<br />

Sitzplätze in komfortabler 2 + 1 Bestuhlung.<br />

Jede Menge Platz und Beinfreiheit sind somit<br />

garantiert. Im Heck des Luxusbusses befindet<br />

sich zudem ein Lounge-Bereich mit<br />

sechs Sitzplätzen, je einer Kühlbox für<br />

Champagner, Rot- und Weißwein sowie einem<br />

beleuchteten Sternenhimmel. W-LAN,<br />

Sat-TV mit fünf Monitoren sowie Steckdosen<br />

an jedem Sitzplatz sind selbstverständlich.<br />

Doch es nicht nur der schiere Luxus, der<br />

komfortbewusste Busreisende aufhorchen<br />

lässt. Ob Sportevents, Firmenkongresse oder<br />

sonstige Präsentationen – im Number One<br />

SERVICE<br />

beginnt der eigentlichen Event bereits beim<br />

Einsteigen. Die avisierte Zielgruppe für den<br />

Number One? „Sport- und Eventveranstalter,<br />

Unternehmen, Vereine – die Möglichkeiten<br />

sind grenzenlos“, ist Erich Schabhüttel überzeugt.<br />

„Der Spezialreisebereich bietet sich<br />

ebenso an, etwa Sommelier- oder Gourmetreisen<br />

– im Grunde genommen jeder, der<br />

nicht nur von A nach B kommen, sondern<br />

unterwegs bestmöglich betreut werden<br />

möchte.“<br />

Dauerbrenner Busreise<br />

Das Highlight war zweifellos die Europameisterschaft<br />

2008, als Albus als die Europameister<br />

aus Spanien chauffieren durfte.<br />

Organisiert werden nationale und europaweite<br />

Luxusreisen mit dem Bus, bei denen<br />

Komfort gepaart mit Ruhe und Erholung die<br />

größte Rolle spielt. So etwa im Jahr 2011,<br />

als über den Kooperationspartner mit Thomas<br />

Cook allein 20 Busse mit Touristen aus<br />

Indien 14 Tage lang auf einer Europarundfahrt<br />

mit Stationen in Zürich, Paris, Brüssel,<br />

Hamburg und London unterwegs war.<br />

Wenngleich der Reisebus als ein sehr sensibles<br />

Reisemittel gilt – Katastrophen wie etwa<br />

die Tsunami-Katastrophe in Japan oder die<br />

Vogelgrippe-Gefahr vor einigen Jahren waren<br />

sofort im Buchungsverhalten spürbar –<br />

so ist und bleibt der Bus <strong>doch</strong> das mit Abstand<br />

wichtigste Transportmittel. „Während<br />

des Flugverbots aufgrund des Vullkanausbruchs<br />

auf Island sind wir in ganz Europa<br />

für die Fluglinien eingesprungen. Und auch<br />

darüber hinaus ist der flexibler und komfortabler<br />

als jede Billig-Fluglinie.“<br />

Sound of Music-Tour im Cabrio-Bus<br />

Als Ergänzung zur luxuriösen Busflotte mit<br />

dem Number One an deren Spitze hat Albus<br />

mit seinem Limousinen-Angebot einen zusätzlichen<br />

Erfolgsbaustein im Talon, der das<br />

Angebot optimal abrundet. „<strong>Von</strong> der neuen<br />

Langversion der Mercedes S-Klasse, der E-<br />

Klasse, dem Viano bis hin zum Sprinter ist<br />

ist unser Limousinen-Service bestens aufgestellt“,<br />

so der Albus-Direktor. „<strong>Von</strong> Salzburg<br />

über München, Innsbruck bis nach Zürich<br />

bedienen wir damit sämtliche Flughäfen.“<br />

Als Abrundung bietet Albus-Salzkraft auch<br />

im sogenannten „Hop on – hop off“-Segment<br />

bestes Service an. Schabhüttl: „Ab dieser<br />

Saison wird es in Salzburg spezielle<br />

Sound of Music Spezialtouren mit<br />

dem großen Cabrio-Bus geben.“ Eines<br />

ist also klar: Geht es um das<br />

Thema Busreisen, so kommt man<br />

an Albus-Salzkraft nicht vorbei. Ü<br />

Reisen wir ein Konzernboss:<br />

Das Limousinenservice<br />

von Albus rundet das<br />

Angebot perfekt ab.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 85


86<br />

SERVICE<br />

tesa ®<br />

-<br />

tesa ® ACXplus öffnet tesa<br />

neue Märkte und Kunden neue<br />

Chancen<br />

Mit der neuen, leistungsfähigsten Produktlinie<br />

der über 75-jährigen Unternehmensgeschichte<br />

revolutioniert tesa<br />

den Markt für hochfeste Permanentverklebungen.<br />

Die innovativen, doppelseitigen<br />

Acrylat-Klebebänder tesa ® ACXplus schaften machen die neue Produktlinie insßende Eigenschaften geprägt ist. Dank dieser<br />

besondere für Konstruktionen interessant, speziellen Balance lassen sich verschie-<br />

bei denen eine verlässliche Permanentverdenste Oberflächen sicher benetzen. Gleichklebung<br />

unabdingbar ist. Beispiele dafür zeitig führen die maßgeschneiderte Zusam-<br />

sind die Montage von Bauteilen in der Aumensetzung und Dicke der tesa<br />

tomobil-, Elektronik-, Wind- und Solarindustrie,<br />

Verklebungen im Leuchtschildermarkt,<br />

im Innenausbau oder im Baugewerbe, wo<br />

eine hochfeste Verklebung schwerer Fassadenelemente<br />

gewährleistet sein muss.<br />

basieren<br />

auf einer weltweit einzigartigen, besonders<br />

umweltschonenden Technologie und verfügen<br />

über Eigenschaften, die selbst widrigsten<br />

Umständen trotzen.<br />

® ACXplus- Klebebänder dazu, dass dynamische Kräfte<br />

und Schwingungen kompensiert und die Verbundmaterialien<br />

nicht so stark strapaziert<br />

werden.<br />

Der Langzeitstress, der beispielsweise bei<br />

Verbindungen von zwei unelastischen Materialien<br />

wie Glas und Metall entsteht, wird<br />

abgeleitet. So gewährleistet tesa ® ACXplus Kleben ohne Grenzen<br />

selbst bei unterschiedlichen Materialausdehnungen<br />

durch Temperatureinfluss permanente<br />

und sichere Verklebungen.<br />

Markt für hochfeste<br />

Permanentverklebungen<br />

Erstmals lassen sich durch die von tesa selbst<br />

entwickelte ACX-Technologie – abgeleitet<br />

vom Begriff „Acrylat Extrusion“ – besonders<br />

hohe Schichtdicken mit extrem starker<br />

Klebkraft herstellen. Diese bleibt selbst auf<br />

kritischen Oberflächen verlässlich und dauerhaft<br />

erhalten. tesa ® ACX plus Produkte besitzen<br />

nicht nur die Fähigkeit, Vibrationen und<br />

Spannungen zwischen verschiedenen Materialien<br />

auszugleichen. Auch extreme Temperaturen<br />

und Witterungsverhältnisse, UVund<br />

chemische Einwirkungen können den<br />

Klebebändern nichts anhaben. Diese Eigen-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Kunden gewinnen Sicherheit und Zeit<br />

Insgesamt betrachtet gewinnen anspruchsvolle<br />

Permanentverklebungen an Bedeutung<br />

für zahlreiche Anwendungen und Industrie.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Während<br />

herkömmliche Fügetechniken wie Schrauben,<br />

Schweißen oder Nieten die innovativen<br />

Materialien beschädigen und Korrosion hervorrufen<br />

können, lassen sich Werkstoffe<br />

durch Kleben schonend und flächig verbinden.<br />

Dabei hat tesa ® ACX plus auch Flüssigklebern<br />

gegenüber Vorteile, denn Trocknungsprozesse,<br />

Aushärtung und Reinigungsschritte<br />

entfallen. Der Verarbeitungsprozess<br />

wird einfacher und wesentlich schneller.<br />

Elastische und fließende Eigenschaften<br />

Kern der neuen tesa ® ACX plus Produkte ist<br />

ihre besondere Viskoelastizität. Der Fachbegriff<br />

beschreibt ein Materialverhalten, das<br />

gleichermaßen durch elastische und flie-<br />

Patentierte Technologie „made by tesa“<br />

Selbst entwickelte Herstellungsverfahren haben<br />

bei tesa eine lange Tradition. Dabei steht<br />

der Verzicht auf Lösemittel bereits seit über<br />

20 Jahren im Fokus. Mit der ACX-Technologie<br />

gelang dem internationalen Klebebandhersteller<br />

ein Quantensprung: Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Technologien<br />

wird das Lösemittel dem Acrylat unmittelbar<br />

nach dem ersten Prozessschritt (Polymerisation)<br />

entzogen und anschließend in den<br />

Kreislauf zurückgeführt. Die weitere Produktion<br />

erfolgt komplett lösemittelfrei. Auch<br />

Abluftreinigung und Abwasserbehandlung<br />

entfallen. Ü


Die besten<br />

Wissenschaftsbücher<br />

2012 Die Sieger der 4 Kategorien<br />

Naturwissenschaft/Technik Medizin/Biologie Geistes-/Sozial-/<br />

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Kategorie-Sieger 2012<br />

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Bundesministerium für Wissenschaft<br />

und Forschung


88<br />

SERVICE<br />

Was international zum guten Ton<br />

gehört, wird nun auch in Öster-<br />

reich salonfähig: Der Markt für<br />

Manager auf Zeit, die eine Füh-<br />

rungskraft kurzfristig ersetzen,<br />

wenn Not am Mann oder an der<br />

Frau ist, wächst.<br />

<strong>Von</strong> Marie-Theres Ehrendorff<br />

INTERIMS-MANAGEMENT<br />

Was ist Interims-Management?<br />

Im angloamerikanischen Raum ist<br />

Interims-Management seit Langem<br />

weit verbreitet. Die ersten in Europa,<br />

die diese Arbeitsform bereits in den<br />

1970er Jahren eingesetzt haben,<br />

waren die Niederlande und die<br />

Schweiz. In Deutschland besteht der<br />

Markt seit 15 Jahren, während in<br />

Österreich Interims-Management<br />

erst seit Mitte des vergangenen<br />

Jahrzehnts ein Thema ist.<br />

Wann ist Interims-Management<br />

von Nutzen?<br />

n Wenn besondere Herausforderungen<br />

anstehen,<br />

n kurzfristiges Besetzungsproblem<br />

oder eine unvorhergesehene Vakanz<br />

gegeben ist,<br />

n bestimmtes Know-how benötigt<br />

wird,<br />

n Abwicklung zeitlich begrenzter<br />

Projekte, wo Personalreserven im<br />

Unternehmen nicht zur Verfügung<br />

stehen.<br />

www.buehler-mgmt.com<br />

Probleme beim<br />

Interim-Management:<br />

n Interims-Manager braucht zu<br />

lange, um sich einzuarbeiten<br />

n Das unternehmensinterne Führungsteam<br />

akzeptiert den Manager<br />

nicht<br />

n Investitions- und Sanierungsentscheidungen<br />

werden von den<br />

Banken nicht mitgetragen<br />

n Die Unternehmensleitung behindert<br />

den Interims-Manager mit<br />

Entscheidungen in seinem Bereich<br />

n Nach Beendigung des Mandates<br />

sind neu gefasste Strukturen noch<br />

anfällig<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Interims-Management in Österreich immer bekannter<br />

Feuerwehr für KMU<br />

Wer schnell hilft, hilft doppelt: das Wesen des Interims-Managements ist die schnelle Verfügbarkeit<br />

eines Top-Managers, der sowohl durch fachliche Expertise als auch durch Führungskompetenz<br />

punkten kann. Foto: Symbolpictures<br />

Zeitarbeit ist in Österreich in anderen Bereichen<br />

bereits weit verbreitet, auf Management-Niveau<br />

allerdings noch relativ<br />

unbekannt. Es muss nicht nur die ernsthafte<br />

Erkrankung eines Mitarbeiters sein, die<br />

Schwangerschaft einer Führungskraft, der<br />

legitime Wunsch auf ein „Sabbatical Year“<br />

oder die unerwartete Kündigung eines Managers.<br />

Auch als Projektleiter für eine bestimmte<br />

Zeit kann sich der Einsatz eines Interims-Managers<br />

als sinnvoll erweisen.<br />

„Gerade für KMU sind Interims-Manager<br />

interessant“, meint Maria Theresia Bühler,<br />

Gründerin von Bühler Management, einem<br />

Interims-Management-Provider mit Sitz in<br />

Wien, einer Niederlassung in der Schweiz<br />

und einer Repräsentanz in Deutschland.<br />

„Während Großunternehmen meist über eine<br />

mehr oder minder komfortable Human-Ressourcen-Ausstattung<br />

verfügen, kann bei einem<br />

mittelständischen Betrieb der Ausfall<br />

eines leitenden Mitarbeiters zum Problem<br />

werden“, weiß sie. „Je kleiner das Unternehmen,<br />

desto wahrscheinlicher passiert es,<br />

dass durch Personalreserven der vakante<br />

Mitarbeiter nicht schnell genug ersetzt werden<br />

kann,“ so die Expertin für Südost-<br />

Europa.<br />

Interims-Manager sind vollwertige Führungskräfte<br />

für eine bestimmte Position über<br />

einen bestimmten Zeitraum. Sie übernehmen<br />

Ergebnisverantwortung für ihre Arbeit in ei-<br />

ner Linienposition. Sobald das Problem gelöst,<br />

eine stabile neue Unternehmens- oder<br />

Bereichsführung etabliert oder der Relaunch<br />

der strategischen Geschäftseinheit vollzogen<br />

sind, verlässt der Manager auf Zeit das Unternehmen.<br />

Zeitarbeit on demand<br />

Bühler-Management agiert wie eine Agentur.<br />

„Ich betreibe seit sechs Jahren diesen<br />

Management-Pool und habe rund 450 Manager<br />

unter Vertrag, die allesamt selbstständige<br />

Unternehmer mit Gewerbeschein sind.<br />

Tagsatz oder Monats-Fee wird an den Kunden<br />

mit Agenturaufschlag verrechnet. Die<br />

Honorare der Interim Manager liegen rund<br />

20 Prozent über einem Fixgehalt, berechnet<br />

zu Vollkosten. Bezahlt werden nur die geleisteten<br />

Zeiten. Dafür bietet der Provider<br />

dem Kunden innerhalb weniger Tage mehrere<br />

Kandidaten zur Auswahl, die den Anforderungen<br />

entsprechen. Eine strende Due<br />

Diligence der Kandidaten ist für Maria Theresia<br />

Bühler von höchster Bedeutung. Neben<br />

der fachlichen Kompetenz sind auch die kulturelle<br />

Entsprechung sowie adäquate „soft<br />

skills“, wie soziale Kompetenz und Empathie,<br />

für sie Voraussetzung für die Aufnahme<br />

in ihren Pool von Premium-Managern.<br />

Das Wesen des Interims-Managers ist seine<br />

schnelle Verfügbarkeit, was auch die Ab-


„Die Kosten eines Interims-Managers sind<br />

kalkulierbar, denn verrechnet werden nur<br />

jene Zeiten, in denen auch Leistung erbracht<br />

wird“, sagt Mag. Maria Theresia Bühler,<br />

Gründerin von Bühler Management, dem<br />

ersten Interims-Manager-Provider in Österreich.<br />

Foto: Bühler Management<br />

grenzung zum Executive Search darstellt.<br />

„Die Nachbesetzung eines Operations Managers<br />

dauert oft ein halbes bis ein Dreiviertel<br />

Jahr und so lange kann kein Unternehmen<br />

ohne Führung existieren. Ein Interims-Manager<br />

kann innerhalb von wenigen Tagen gestellt<br />

werden, daher sind die Pools auch so<br />

groß. Wird ein guter Operations-Manager im<br />

Lebensmittelmittelbereich gesucht, habe ich<br />

zehn zur Verfügung, die dafür geeignet sind.<br />

Wenn ich dann durchrufe, sind drei davon<br />

verfügbar.“ Teil des Qualitätsmanagements<br />

ist es auch, Manager zu finden, die kulturell<br />

zum Unternehmen passen. „Also manchmal<br />

nicht zu akademisch, sondern mit ,hand on’-<br />

Bau- und Finanzierungsprojekte<br />

sind in der Regel sehr komplex<br />

und bringen eine Vielzahl an<br />

schwerwiegenden Entscheidungen<br />

mit sich. Die Erste Group Immorent<br />

unterstützt ihre Auftraggeber<br />

durch ihr bewährtes Konzept „Alles<br />

aus einer Hand“. Gemäß diesem<br />

Leitspruch bietet der Spezialist<br />

für Immobilien- und Infrastrukturprojekte<br />

seinen Kunden hochwertige<br />

nationale und internationale<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

von Immobilienleasing und Mobilienleasing<br />

über Kreditfinanzierungen<br />

bis hin zu strukturierten Finan-<br />

Charakter, wenn es sich beim KMU im besten<br />

Sinn des Wortes um ein bodenständiges<br />

Unternehmen handelt.“ Im Sinne der Qualitätssicherung<br />

begleitet der Provider den gesamten<br />

Einsatz und bleibt mit dem Auftraggeber<br />

und dem Interims-Manager in laufendem<br />

Kontakt.<br />

Jeder Branche ihre Spezialisten<br />

Interims-Manager gibt es für alle Branchen<br />

und alle Funktionen eines Unternehmens. Ob<br />

ein mittelständisches Unternehmen für die<br />

Finanzierung durch die Bank eine Begleitung<br />

für die Erstellung seines Businessplans, der<br />

Mittelfristplanung und Unterstützung bei den<br />

Verhandlungen mit Banken braucht oder ein<br />

international tätiger Baumaschinenhändler<br />

sein neues ERP-System einführt und für den<br />

Roll-out in den 15 Tochtergesellschaften im<br />

CEE einen Projektleiter benötigt – alles ist<br />

möglich, vorausgesetzt der Interims-Manager<br />

ist ein Profi und er passt zum Unternehmen.<br />

Laut Bühler arbeitet er zwei bis fünf<br />

Tage in der Woche meist für zwei Monate bis<br />

maximal drei Jahre.<br />

Interims-Manager im Wandel<br />

Mehr und mehr wandelt sich auch das Profil<br />

des Interims-Managers. Wurde er früher als<br />

reiner Sanierungsexperte gesehen, so wird er<br />

heute verstärkt als „Puffer“ zur Überbrückung<br />

durch den vermehrt auftretenden Mangel<br />

an qualifizierten Arbeitskräften eingesetzt,<br />

wovon auch das Top-Management betroffen<br />

ist. Interims-Manager sind heute keinesfalls<br />

nur Vertreter der Gilde der „Elder<br />

Businessmen“. „Ich habe je<strong>doch</strong> nur Leute<br />

unter Vertrag, die älter als 35 Jahre sind, denn<br />

ein Interims-Manager muss einen relevanten<br />

Werdegang haben sowie zehn Jahre Führungserfahrung.<br />

Wenn ich einen Interims-<br />

Manager vorschlage, dann suche ich jeman-<br />

SERVICE<br />

den, der in dieser Branche oder in einer verwandten<br />

die gleiche Funktion schon ein- oder<br />

mehrmals inne hatte. Er muss ein Profi sein,<br />

denn er muss sich innerhalb von zwei bis<br />

zweieinhalb Tagen in seiner Funktion beweisen,<br />

sonst haben wir einen Auswahlfehler gemacht.<br />

Die Kündigungsfrist in meinem Einsatzvertrag<br />

beträgt zwei Tage, und da diese<br />

Manager alle Unternehmer sind, sind sie an<br />

Folgeaufträgen interessiert und haben außerdem<br />

einen Ruf zu verlieren.“<br />

Ein Job als Herausforderung<br />

Das Angebot der Manager hat sich im Zuge<br />

der Wirtschaftskrise vergrößert, sind <strong>doch</strong><br />

auch Führungskräfte den Sparmaßnahmen<br />

zum Opfer gefallen. Meist aber ist es der<br />

Reiz, sich in einem unbekannten Umfeld beweisen<br />

zu wollen, was Top-Leute in diesem<br />

Job suchen. Finanzexperte Christian Endl ist<br />

einer von ihnen, der seine Management-Jobs<br />

in internationalen Konzernen gegen die Freiheit<br />

des Interims-Managements bewusst getauscht<br />

hat. „Das Spannende sind die regelmäßig<br />

neuen Herausforderungen in verschiedenen<br />

Unternehmen und verschiedenen<br />

Branchen. Ein guter Interims-Manager bedeutet<br />

für das Unternehmen ein gewisses Risiko,<br />

weil viel von den Fähigkeiten abhängt,<br />

da er ja temporär eine entscheidende Rolle<br />

spielt. Daher sollten an ihn oder sie hohe Anforderungen<br />

gestellt werden.“<br />

Führungskräfte auf Zeit müssen Situationen<br />

umgehend erfassen und beurteilen können,<br />

mobil sein und schnell und überzeugend arbeiten<br />

können. „Der Vorteil von Interims-<br />

Managern besteht darin, dass Unternehmen<br />

kurzfristig und professionell auf Situationen<br />

reagieren können. Restrukturierungen, Fusionierungen<br />

oder Vorbereitungen für einen<br />

Markteintritt können mit externen Fach- und<br />

Führungskräften rasch und effizient umgesetzt<br />

werden.“ Ü<br />

Umfassende Leistungen für Immobilienprojekte<br />

zierungslösungen. Neben Finanzierungsfragen<br />

ist die Erste Group Immorent<br />

ein perfekter Ansprechpartner<br />

bei der Erschließung, Errichtung<br />

und Adaption von Immobilien.<br />

Im Bereich Immobilien-Investmentprodukte<br />

bietet die Erste<br />

Group Immorent Immobilienfonds<br />

mit breiter Streuung und klarer<br />

Portfoliostruktur an. Die vielfältigen<br />

Leistungen aus eigenem Haus<br />

sichern die Qualität und Rentabilität<br />

der Projekte und der Erste<br />

Group Immorent dadurch eine Alleinstellung<br />

am Markt.<br />

Foto: Paul Ott<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 89


Ja zu Österreich<br />

Ein klares Bekenntnis zum heimischen Standort gibt die RHI AG ab.<br />

Die weltweite Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist im steirischen<br />

Leoben konzentriert.<br />

Das Technology Center Leoben der RHI<br />

AG ist die weltweit größte Feuerfest-<br />

Forschungseinrichtung in der Industrie.<br />

Hier und in den anderen weltweiten Standorten<br />

werden Stoffe erforscht, weiterentwickelt<br />

und verbessert, die hohen Temperaturen<br />

ausgesetzt sind. Der Weltmarktführer für<br />

feuerfeste Baustoffe ist mit seinen Forschungs-<br />

und Entwicklungstätigkeiten äußerst<br />

kunden orientiert. Um die Zufriedenheit<br />

ihrer Kunden zu garantieren, betreibt RHI<br />

Anlagen im Miniformat, um genau zu simulieren,<br />

wie ihre Produkte in den Anlagen der<br />

Kunden reagieren. So werden Weiterentwicklungen<br />

der Produkte getestet und den<br />

Kunden können optimale Lösungen anboten<br />

werden.<br />

Das 1959 gegründete Forschungszentrum in<br />

Leoben konzentriert die Forschungstätigkeiten<br />

der RHI in der Steiermark und hat sich<br />

in den letzten Jahrzehnten zu einem internationalen<br />

Player entwickelt. Weltweit betreibt<br />

RHI mittlerweile 33 Produktionsstandorte.<br />

Österreich ist als Standort besonders wichtig,<br />

da das Know-how der heimischen Fachkräfte<br />

und die Nähe zur Montanuniversität dem<br />

Unternehmen einen wesentlichen Wett -<br />

bewerbsvorteil verschafft. Mehr als 150<br />

Wissenschaftler, Forscher, Techniker und<br />

Laboranten aus mehr als zehn Nationen forschen<br />

in Leoben.<br />

Zukunftsinnovationen<br />

„Wir haben im Moment drei große Themenbereiche,<br />

mit denen sich unsere F&E-Abteilung<br />

beschäftigt. Rohstoffe, Umwelt und<br />

Energie“, weiß Mag. Bernd Buchberger<br />

F&E-Leiter in Leoben.<br />

Aufgrund der immer knapper werdenden<br />

Rohstoffe wird es immer wichtiger, neue<br />

synthetische Rohstoffe zu entwickeln. „RHI<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

90<br />

Fotos: RHI AG<br />

versucht vor allem Rohstoffe zu entwickeln,<br />

die es so am Markt nicht zu kaufen gibt“, so<br />

Buchberger. In den Labors und Produktionsstätten<br />

entwickelt RHI maßgeschneiderte<br />

Rohstoffe für ihre Kunden. Durch den steigenden<br />

Bedarf an Magnesit ist die Selbstversorgung<br />

mit diesem Rohstoff ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor für RHI. In Norwegen errichtet<br />

RHI ein Werk, das aus Meerwasser<br />

Magnesiumhydroxid gewinnt und daraus<br />

Schmelzmagnesia herstellt, um die Selbstversorgung<br />

weiter voranzutreiben. „Hier<br />

steckt eine sehr aufwendige Technologie dahinter.<br />

Diese sichert aber innereuropäisch die<br />

Versorgung unserer Produktion mit einem<br />

unserer Hauptrohstoffe ab“, erklärt Buchberger.<br />

Ein zweites wichtiges Thema ist die Umweltthematik.<br />

Denn gerade in der Industrie<br />

sind nicht alle Einsatzstoffe immer ökologisch<br />

abbaubar. Mit ihren Prozessen versucht<br />

RHI ihre derzeitigen Produktionsstoffe<br />

durch neue Produkte zu ersetzen, die wesentlich<br />

umweltfreundlicher sind. „Diese Entwicklung<br />

wird, wie die anderen Themen<br />

auch, durch eine sehr intensive Zusammenarbeit<br />

mit der Montanuniversität Leoben unterstützt“,<br />

sagt Buchberger.<br />

Der dritte Themenschwerpunkt ist die Energie.<br />

RHI-Produkte werden größtenteils bei<br />

sehr hohen Temperaturen gebrannt, um auch<br />

im Einsatz den Betriebsbedingungen widerstehen<br />

zu können. Dafür wird entsprechend<br />

viel Energie benötigt. Um den Energiebedarf<br />

zu minimieren wird unter anderem an Möglichkeiten<br />

gearbeitet, bei niedrigeren Temperaturen<br />

zu brennen ohne die guten Eigenschaften<br />

der Produkte zu verlieren. „Uns ist<br />

es wichtig, die Qualität für unsere Kunden<br />

zu gewährleisten“, ist Buchberger überzeugt.<br />

Zahlreiche neue Herstellungsprozesse wurden<br />

in den vergangenen Jahren entwickelt,<br />

viele Patente angemeldet. „Wir melden <strong>jedes</strong><br />

Jahr zahlreiche Patente an. Unsere Politik ist<br />

es aber, gut zwischen patentierbarem und internem<br />

Know how zu differenzieren, um<br />

nicht Mitanbietern wertvolle Entwicklungsschritte<br />

mittels Patentoffenlegungsschrift als<br />

„Anleitung zum Nachbau“ zu offenbaren.<br />

Am Fertigprodukt nicht mehr erkennbare<br />

Entwicklungsmerkmale werden strikt als internes<br />

Know how betrachtet“, macht Buchberger<br />

klar.<br />

Zur guten F&E-Quote der Steiermark trägt<br />

sicher auch RHI mit ihrer Forschungsarbeit<br />

bei. Dafür spricht auch die sehr gute Zusammenarbeit<br />

mit den zuständigen Förderstellen<br />

der SFG und FFG. Ü<br />

RHI<br />

RHI ist Weltmarkt- und Technologieführer<br />

bei hochwertigen keramischen<br />

Feuerfestprodukten und<br />

Serviceleistungen mit Unternehmenssitz<br />

in Wien.<br />

Bei allen industriellen Hochtemperaturprozessen<br />

müssen Feuerfestprodukte<br />

eingesetzt werden, um die Aggregate/Öfen<br />

gegen thermische, aber<br />

auch mechanische und chemische<br />

Angriffe zu schützen. Ebendiese Produkte<br />

produziert RHI. Die feuerfesten<br />

Materialien sind Steine in verschiedenen<br />

Geometrien und Massen, also ungeformte<br />

Produkte. Mit den Steinen<br />

werden die Innenseiten von Anlagen<br />

ausgekleidet. Sie bilden den feuerfesten<br />

Schutz und verhindern zum Beispiel,<br />

dass flüssiger Stahl die Anlage<br />

beschädigen kann. Im allgemeinen<br />

Sprachgebrauch bezeichnet man als<br />

feuerfest solche Erzeugnisse, die in<br />

Prozessen verwendet werden, die bei<br />

Temperaturen über 600 °C ablaufen!


Die Stadthalle Graz feiert 2012 Jubiläum<br />

und blickt zurück auf ein Jahrzehnt voll<br />

internationaler Stars und begeisterter Besucher.<br />

Als modernste Veranstaltungshalle<br />

Österreichs schafft es die Stadthalle Graz seit<br />

zehn Jahren, die verschiedensten Events, von<br />

Konzerten und TV-Shows über Kongresse und<br />

Messen bis zu Sportevents und Bällen, unter<br />

einem Dach zu vereinen. Weltstars wie Linkin<br />

Park, Pink oder Simply Red waren bereits in<br />

der Stadthalle Graz zu Gast, ebenso wie verschiedenste<br />

TV-Shows von „The Dome“ über<br />

„Wetten, dass…?“ bis hin zum Silvesterstadl.<br />

Im Jubiläumsjahr 2012 legt Österreichs modernste<br />

Multifunktionshalle noch einiges<br />

ALLER ANFANG IST SCHWER ...<br />

Fotos: Messe Congress Graz<br />

Zehn Jahre stadthalle|graz<br />

nach. Mit den Ärzten, Seeed und Unheilig<br />

konnten die derzeit erfolgreichsten deutschen<br />

Bands verpflichtet werden. Udo Jürgens, André<br />

Rieu oder Helene Fischer fehlen im Eventkalender<br />

ebenso wenig wie Bushido oder der<br />

selbsternannte Volks-Rock’n’Roller Andreas<br />

Gabalier. Allen Grund zum Lachen haben die<br />

Besucher, wenn die deutschen Comedians Michael<br />

Mittermeier und Bülent Ceylan mit ihren<br />

neuen Kabarettprogrammen in Graz zu<br />

Gast sind.<br />

Internationale Kongresse sowie Fach- und Publikumsmesse<br />

gehören ebenfalls ins vielfältige<br />

Programm. So begrüßt die Stadthalle Graz<br />

etwa im April unzählige internationale Exper-<br />

4 WOCHEN SPÄTER<br />

EINE INITIATIVE DER AUVA FÜR MEHR SICHERHEIT.<br />

Jeder Unfall ist einer zu viel.<br />

SERVICE<br />

ten zum World Filitration Congress. Im Kalender<br />

unbedingt vormerken sollte man sich<br />

außerdem die atemberaubenden Shows, die<br />

2012 in der Stadthalle Graz Einzug halten:<br />

Während der Cirque du Soleil von 22. bis 26.<br />

Februar mit seiner Akrobatik-Show Saltimbanco<br />

in ungeahnte Höhen führt, wird die Galanacht<br />

der Pferde zu einem Erlebnis für die<br />

ganze Familie. Auch die TV-Produktion „Willkommen<br />

bei Carmen Nebel“ wird im Herbst<br />

2012 in der Stadthalle Graz zu Gast sein.<br />

So weit nur ein erster Vorgeschmack! Im<br />

Jubiläumsjahr dürfen sich die Besucher auf<br />

eine breite Palette an Events gefasst machen.<br />

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92<br />

SERVICE<br />

Logistik macht Schule<br />

Und bei diesem Thema darf auch keiner sitzen bleiben.<br />

Ohne Logistik wären wir kaum in der<br />

Lage, uns neuen Schuhe oder Müsliriegele<br />

zu kaufen. Wie Prof. (FH) DI Franz<br />

Staberhofer, Obmann des Vereins Netzwerk<br />

Logistik und Studiengangsleiter an der FH<br />

OÖ erläutert, kommen die Produkte in unseren<br />

Geschäften aus der ganzen Welt nach<br />

Österreich. „Damit die neuesten Trends immer<br />

in den Regalen verfügbar sind, wird es<br />

für die unterschiedlichen Unternehmen entlang<br />

der Lieferkette immer wichtiger, zusammenzuarbeiten<br />

und ihre logistischen<br />

Aufgaben und Abläufe aufeinander abzustimmen.<br />

Dies erfordert ein hohes Maß an<br />

Kommunikation, Organisation und Zuverlässigkeit.“<br />

Um ein gemeinsames Verständnis von Logistik<br />

zu fördern, wurde deshalb vom Verein<br />

Netzwerk Logistik (VNL Österreich) und<br />

dem Logistikum – der Logistikkompetenz<br />

der FH Oberösterreich – die neue Lernunterlage<br />

"Logistik macht Schule" erstellt, mit<br />

deren Hilfe die verschiedenen Facetten dieser<br />

Disziplin interessant und spannend erklärt<br />

werden. Die Unterlage wird in AHS,<br />

BHS und Berufsschulen verwendet – hauptsächlich<br />

von BWL-, Logistik- oder Geographie-Lehrern.<br />

Zukunfts-Jobs in der Logistik<br />

Neben einem einheitlichen Logistikverständnis<br />

soll durch „Logistik macht Schule“<br />

bei Schülern und Lehrlingen auch das Interesse<br />

an einer weiterführenden Logistik-<br />

Ausbildung geweckt werden, denn fähige<br />

Mitarbeiter in der Logistik werden immer<br />

gefragter. Um sicherzustellen, dass sich Güter<br />

immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen<br />

Ort befinden, sind hochqualifizierte<br />

Spezialisten unentbehrlich.<br />

Interaktive, modular aufgebaut<br />

Wie leicht die Verwendung der Unterlagen<br />

ist, bestätigt Prof. Ferdinand Dorfwirth aus<br />

der HAK Perg: „Durch die Aktion ‚Logistik<br />

macht Schule‘ wird es viel einfacher, die<br />

Welt der Logistik den Schülern auf kompakte<br />

Weise näher zu bringen. Kurze theoretische<br />

Inputs, unterlegt mit vielen praktischen<br />

Beispielen aus österreichischen Logistikdienstleistungs-Unternehmen<br />

geben<br />

eine gute und verständliche Einführung in<br />

die Thematik.“ „Logistik macht Schule" ist<br />

so konzipiert, dass Professoren einzelne Kapitel<br />

aufgreifen und so spielend leicht eine<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Auf in die weite Welt der Logistik! Foto: ÖBB<br />

oder auch mehrere Unterrichtsstunden gestalten<br />

können. Die Lernunterlage <strong>versteht</strong><br />

sich dabei als interaktives Tool und bietet neben<br />

theoretischen Basisinformationen über<br />

die Grundlagen der Logistik auch spannende<br />

Beiträge von Unternehmen (z.B Fronius International<br />

GmbH, uvm.) und deren Lösungen<br />

bei logistischen Problemstellungen.<br />

Kontrollfragen und Übungsaufgaben wie<br />

Kreuzworträtsel und Gruppenarbeiten erlauben<br />

ein spielerisches Erlernen aller Themen<br />

rund um die Logistik. Aufgelockert wird das<br />

Ganze auch noch durch kurze Videos und<br />

Spiele. „Logistik macht Schule“ bildet damit<br />

eine wertvolle Basis für eine tiefer gehende<br />

Beschäftigung mit der Materie.<br />

Die vielen Facetten<br />

„Logistik macht Schule" unterteilt sich<br />

grundsätzlich in Logistik FÜR Unternehmen,<br />

Logistik IM Unternehmen sowie Logistik<br />

als Gestaltungsaufgabe. In Logistik<br />

LOGISTIK AUF ABRUF BEREIT<br />

FÜR Unternehmen beschäftigt sich der theoretische<br />

Teil mit Transport und Verkehr, integrierten<br />

Logistikanbietern, Logistik-Technologie-Anbietern<br />

und Logistik in Bildung<br />

& Forschung. Danach stellen sich Firmen<br />

vor, die logistische Dienstleistungen anbieten<br />

und Spezialisten in bestimmten Teilbereichen<br />

der Logistik sind. In Logistik IM Unternehmen<br />

werden im Theorieteil die Aufgaben<br />

der Planung, Beschaffung, Produktion<br />

und Distribution näher erläutert. Anschließend<br />

beschreiben Firmen, wie sie in diesen<br />

Bereichen größtmögliche Verbesserungen<br />

erzielt haben. Unter Logistik als Gestaltungsaufgabe<br />

wird Supply Chain Management<br />

mit seinem übergreifenden, ganzheitlichen<br />

Konzept verstanden. Ein weiterer<br />

Theorieteil über Green Logistics befasst sich<br />

mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Logistik.<br />

Die Rubrik Logistikspiele bietet spannende<br />

Spiele rund um Logistik und lädt zum<br />

gegenseitigen Messen im Wettkampf ein. Ü<br />

Unter www.logistikmachtschule.at stehen<br />

n die Lernunterlage<br />

n Präsentationen und begleitende Videos zu den einzelnen Kapiteln<br />

n zusätzliche Übungen im PDF-Format und<br />

n Logistikspiele<br />

zum Download bereit. Zudem bietet auch die Website der Sparte Transport-Verkehr<br />

der Wirtschaftskammer Österreich Unterlagen, die speziell für den Einsatz im<br />

Schulunterricht aufbereitet wurden.


RHI: Weltmarktführer in der<br />

Feuerfesttechnologie<br />

Für Für Für mehr mehr mehr als als als 10.000 10.000 10.000 Kunden Kunden Kunden in in in 180 180 180 Ländern Ländern Ländern ist ist ist die die die beste beste beste Feuerfesttechnologie Feuerfesttechnologie Feuerfesttechnologie „made „made „made by by by RHI“.<br />

RHI“.<br />

RHI“.<br />

Die Innovationskraft der RHI beruht auf jahrzehntelang etablierter F&E-Arbeit, F&E-Arbeit, die die im im RHI RHI Te Technology T<br />

echnology ec Center<br />

in in Leoben Leoben konzentriert konzentriert ist. ist. Mehr Mehr als als 150 150 Experten Experten arbeiten arbeiten kontinuierlich kontinuierlich an an Produktinnovationen Produktinnovationen und<br />

und<br />

Weiterentwicklungen W eiterentwicklungen eiterentwicklungen in in enger enger Zusammenarbeit Zusammenarbeit mit mit Universitäten Universitäten und und anderen anderen Forschungseinrichtungen.<br />

Forschungseinrichtungen.<br />

Für Für unsere unsere Kunden Kunden bedeutet bedeutet das das Wettbewerbsvorteil W<br />

W<br />

ettbewerbsvorteil ettbewerbsvorteil durch durch Spitzentechnologie Spitzentechnologie und<br />

und<br />

höchste Wertschöpfung W ertschöpfung in ihren Produktionsprozessen.<br />

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IN RREFRACTORIES<br />

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94<br />

SERVICE<br />

Door Opener<br />

Steigende Sicherheitsstandards und bessere Dokumentation lassen<br />

das Geschäft mit schlüssellosen Zutrittssystemen stark wachsen. Der<br />

Technologieführer SimonsVoss öffnet seine Türen und bietet einen<br />

Einblick in sein Geschäft.<br />

Mechanische Zutrittssysteme haben einen<br />

„langen Bart“, schlüssellose Zutrittssysteme<br />

liegen im Trend. Antreiber<br />

dieser Entwicklung ist SimonsVoss aus<br />

Deutschland. Mehr als 10.000 Systeme wurden<br />

von Wien bis Singapur bereits installiert.<br />

„Unsere Systeme sind komfortabler, sicherer<br />

und wirtschaftlicher als mechanische<br />

Schließsysteme“, bringt Karl Rogler, bei Simons<br />

Voss seit Februar 2002 zuständig für<br />

die Märkte in Österreich, der deutschsprachigen<br />

Schweiz und Osteuropa, das Mission<br />

Statement auf den Punkt. Vor allem die steigenden<br />

Sicherheitsvorkehrungen in den Labors,<br />

Unternehmen und Werksgeländen dieser<br />

Welt sind Hauptgrund für schlüssellose<br />

Systeme. Zutritte werden dokumentiert und<br />

öffnen für jeden die Türen, für die er berechtigt<br />

ist.<br />

Nie wieder Schlüssel vergessen<br />

Mechanische Systeme für verschiedenste<br />

Zutrittsberechtigungen verschlingen viel<br />

Zeit und damit Produktivität. Hat einmal ei-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

ner seinen Schlüssel vergessen, kann es<br />

lange dauern, bis er sich Eintritt verschaffen<br />

kann. Noch grausamer wird es, wenn man<br />

einen mechanischen Schlüssel verliert oder<br />

einfach nicht wiederfindet. Die Produkte von<br />

SimonsVoss binden heute sämtliche Zutrittsund<br />

Zugangsberechtigungen bis hin zur Kantinenabrechnung<br />

mit ein. Das System 3060<br />

fügt einzelne Komponenten flexibel zusammen<br />

und bietet somit maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Ein Knopfdruck öffnet heute von der<br />

Garagentür bis hin zu Schreibtischschubladen<br />

oder Aufzugsanlagen alle Türen. Die eigene<br />

Software wird zur Steuerzentrale für<br />

Zutritte, Alarme und vieles mehr. Die<br />

„Schlüssel“ können Transponder sein,<br />

SmartCards, PIN-Code Tastaturen oder biometrische<br />

Wandleser. Mittels Mausklick<br />

werden Berechtigungen angelegt oder im<br />

Bedarfsfall innerhalb von Sekunden gesperrt.<br />

Transponder werden dabei sogar zur<br />

„Stempelkarte“ oder zum bargeldlosen Zahlungsmittel<br />

in der Betriebskantine. Den Betrieb<br />

von bis zu 64.000 solcher Transponder<br />

Karl Rogler ist der wohl modernste „Door<br />

Opener“ Österreichs, der deutschsprachigen<br />

Schweiz und Osteuropas. Fotos: SimonsVoss<br />

bietet bereits die Basisversion. 100 Zeitzonengruppen<br />

können verwaltet werden. Die<br />

Implementierung wird dabei zum <strong>Kind</strong>erspiel.<br />

Bestehende Listen können ins System<br />

geladen werden, problemloses Nachrüsten<br />

ist damit garantiert.<br />

Innovationsgeschichte<br />

Begonnen hat alles 1995, als die Firma in<br />

München gegründet wurde. Das Umfeld mit<br />

zahlreichen Technologiekonzernen in der<br />

Nachbarschaft hat die Entwicklung rasant<br />

vorangetrieben. Zwei Jahre später brachte<br />

man als erstes Produkt das verkabelungsfreie<br />

Schloss auf den Markt. „Der Durchbruch gelang<br />

uns mit dem weltweit ersten verkabelungsfreien<br />

Schließzylinder, den wir 1998<br />

auf den Markt brachten.“ Dank kabellosem<br />

Netzwerk, das Online-Programmierung und<br />

Datenerfassung ermöglichte, stiegen die Verkaufszahlen<br />

kontinuierlich an. Im Jahr 2000<br />

erfolgten die ersten Schritte ins Ausland.<br />

Frankreich und Singapur sorgten für kräftiges<br />

Wachstum, das eine Verlagerung der Produktion<br />

nach Petersberg bei<br />

Jena mit sich brachte. „Damit<br />

konnten wir die steigende<br />

Nachfrage durch bessere Anpassung<br />

der Kapazitäten gewährleisten.“<br />

Wer heute etwa<br />

ins Innere der Allianz Arena,<br />

den Flughafen Düsseldorf, in<br />

die Handelskammer Gibraltar<br />

oder in die Krebsforschungsstation<br />

des AKH<br />

Wien gelangen will, wird zuerst<br />

von einem SimonsVoss-<br />

System gecheckt. Wer dort<br />

nichts verloren hat, dem bleiben<br />

die Tore verschlossen. Ü<br />

Für weitere zukunfts -<br />

weisende Sicherheits -<br />

lösungen von SimonsVoss<br />

stehen Ludger Voss (CTO),<br />

Hans-Gernot Illig (CEO) und<br />

Bernd Quade (CFO) (v.l.)


Ich will, dass Österreich beim<br />

Klimaschutz schneller ans Ziel kommt:<br />

Das schafft Strom aus Wasserkraft.<br />

Nur gemeinsam können wir Österreichs Klimaziele erreichen – durch bewussteren Verbrauch und<br />

umweltfreundliche Herstellung von Strom. Deshalb gewinnt VERBUND schon heute mehr als<br />

vier Fünftel des Stroms aus Wasserkraft und deckt so – ergänzt durch Wind- und modernste<br />

Wärmekraftanlagen – fast die Hälfte des österreichischen Strombedarfs. Mehr darüber erfahren<br />

Sie unter www.verbund.com<br />

Finden Sie uns auf Facebook.


96<br />

Zum Thema „Umweltschutz versus Klimaschutz“ diskutierten Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Naturwissenschaftler und Umweltökonom, sowie<br />

Gerald Grohmann, Vorstandsvorsitzender des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG, unter der Leitung von Dr. Gisela<br />

Hopfmüller. Foto: EnergieAllianz Austria/Andreas Scheiblecker<br />

Muss Energie teurer werden?<br />

Die Entwicklung des Klimas ist hauptsächlich<br />

unseren Enkeln geschuldet,<br />

denn die Auswirkungen der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise sehen wir schon heute“, erklärte<br />

der deutsche Naturwissenschaftler und<br />

Umweltökonom Prof. Ernst Ulrich von<br />

Weizsäcker, bei einer Diskussion zum<br />

Thema „Umweltschutz versus Klimaschutz“.<br />

„Verursacht werden beide durch die<br />

gleiche Mentalität des ,heute feiern, morgen<br />

bezahlen“, ist er überzeugt, „<strong>doch</strong> in Bezug<br />

auf das Klima gibt es keine Rating-Agenturen.“<br />

Der sorglose Umgang mit Geld und Umwelt,<br />

der die Finanzkrise ausgelöst hat, macht ihm<br />

ebenso Kopfzerbrechen wie die Tatsache,<br />

dass der Staat kein Geld mehr besitzt, weil<br />

er alles Geld in die Rettung der Kreditinstitute<br />

gesteckt hat. Der staatliche Umweltschutz<br />

ist daher unter die Räder gekommen.<br />

Sein Gegenpart beim Energie Talk der EnergieAllianz<br />

Austria im Wiener Saturn Tower,<br />

der Vorstandsvorsitzender des Ölfeldausrüsters<br />

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment<br />

AG, Gerald Grohmann, brachte seine<br />

Sichtweise ein, die in vielen Aspekten unterschiedlich,<br />

in einigen Punkten je<strong>doch</strong> deckungsgleich<br />

ist. Die Energiewende muss<br />

gelingen, <strong>doch</strong> die Wege dorthin können verschieden<br />

sein.<br />

Der enorme Energiebedarf geht laut Groh-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Keine Frage: Umwelt- und Klimaschutz sind wichtig. Nach wie vor.<br />

Doch wer gewinnt in der Konfrontation Umweltschutz versus Klima-<br />

schutz? Ist es möglich die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu<br />

sichern, ohne die Natur zu zerstören?<br />

mann derzeit vor allem von aufstrebenden<br />

Wirtschaftsnationen wie China und Indien<br />

aus. Er ortet daher „eine ungebrochen steigende<br />

Nachfrage nach Öl und Erdgas“. Auch<br />

aus seiner Sicht ist ein hoher Ölpreis für die<br />

Energie- und Umweltpolitik erforderlich:<br />

Denn dieser stelle die Versorgung sicher und<br />

führe zu einem verantwortungsvolleren und<br />

effizienteren Umgang mit Energie. „Viele alternative<br />

Energieformen rechnen sich erst<br />

bei einem hohen Ölpreis“, so Grohmann.<br />

Energie muss wertvoll werden<br />

So plädiert auch von Weizsäcker: „Für die<br />

großen Energieverbraucher muß es vorhersehbar<br />

sein, dass Energie immer teurer wird,<br />

wenn sie bei den alten Technologien bleiben.<br />

„Denn hohe Energiepreise bringen einen Innovationsschub,<br />

wie das Beispiel Japan<br />

<strong>Von</strong> Marie-Theres Ehrendorff<br />

zeigt.“ Weizsäcker will den Klimaschutz<br />

über den Umweltschutz gestellt wissen. Der<br />

Wunsch der Konsumenten nach niedrigen<br />

Energiekosten sei zwar legitim, aber keineswegs<br />

zukunftsweisend und muss ein Ende<br />

haben, warnt er. „Dass die CO 2 -Emissionen<br />

steigen ist ein äußerst schlechtes Vorbild für<br />

die Entwicklungsländer. Viele Länder des<br />

Nordens haben sich so unvorbildhaft verhalten,<br />

dass die Länder des Südens keinen Anlass<br />

sehen, <strong>etwas</strong> zu ändern. Die Klimaverhandlungen<br />

gehen erst dann in die richtige<br />

Richtung, wenn Klimaschutz beweisen<br />

kann, dass man dadurch reicher werden<br />

kann.“<br />

Energie darf <strong>etwas</strong> kosten<br />

„Energie sollte“, so von Weizsäcker, „in kleinen<br />

Schritten, parallel mit dem Fortschritt


„Energie soll in kleinen Schritten teurer gemacht<br />

werden, wenngleich durch ein sozialverträgliches<br />

Modell die durchschnittlichen<br />

monatlichen Energieausgaben der Privathaushalte<br />

gleich bleiben sollen“, so Naturwissenschaftler<br />

und Umweltökonom Prof.<br />

Ernst Ulrich von Weizsäcker.<br />

Foto: EnergieAllianz Austria/Andreas Scheiblecker<br />

der Energieproduktivität, teurer gemacht<br />

werden.“ Zugleich will er durch ein sozialverträgliches<br />

Modell sichergestellt wissen,<br />

dass die durchschnittlichen monatlichen<br />

Energieausgaben von privaten Haushalten<br />

gleich bleiben.<br />

Bei der effizienten Nutzung von Energie<br />

sieht er die Möglichkeiten noch lange nicht<br />

ausgeschöpft, sondern um ein Fünffaches<br />

steigerbar. „Es muss das Ziel sein, fünfmal<br />

so viel Wohlstand aus einer Kilowattstunde<br />

herauszuholen. Technisch ist diese Energie-<br />

Besuchen Sie uns auf www.zkb-oe.at<br />

effizienz möglich, aber unter den Bedingungen<br />

billiger Energie wird sie nicht stattfinden<br />

– daher benötigen wir höhere Preise.“<br />

Was allerdings im Vorfeld einiges an Investitionen<br />

abverlangen wird. „Die Faktor-5-<br />

Technologien werden im 21. Jahrhundert ohnehin<br />

siegreich sein“, sinniert von Weiz -<br />

säcker. „ Wer am frühesten einsteigt, hat den<br />

Pioniergewinn. Da kann man eine hohe Pionierrendite<br />

einfahren.“ Österreich, Deutschland<br />

und Japan könnten sich an die Spitze<br />

der Bewegung setzen und damit nur reicher<br />

werden, ist seine Überlegung.<br />

Georg Grohmann findet es zwar auch „gut<br />

und richtig, dass wir große Anstrengungen<br />

in die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien<br />

setzen, dennoch besteht ein deutlicher<br />

Unterschied in der Größenordnung zwischen<br />

den Beiden.“ Er hält fest, dass derzeit 80 Prozent<br />

der Primärenergie aus fossilen Energieträgern<br />

stammen und daher mache der Anteil<br />

der erneuerbaren Energie nur wenige Prozent<br />

aus. „Da stehen wir erst am Anfang und<br />

werden in den nächsten Jahrzehnten an Öl<br />

und Gas nicht vorbeikommen“, so seine<br />

Prognose. „Die Industrie kann nicht sehr<br />

kühn in die Zukunft planen. Sie muss sich<br />

hauptsächlich nach dem Markt richten. Und<br />

der Markt hat ihr in den letzten 25 Jahren<br />

immer mitgeteilt: Energieeffizienz ist eigentlich<br />

nicht wichtig, sondern es muss schick<br />

und modern aussehen“, hält von Weizsäcker<br />

dem entgegen.<br />

Eine lohnende Sache kann Industrie-Vertreter<br />

Grohmann in der Anwendung von Effizienz<br />

und Produktivität in der Nutzung von<br />

Energieressourcen erkennen. „Wir müssen<br />

anstreben, dass wir durch die Erhöhung des<br />

Wirkungsgrades weniger Energie brauchen“,<br />

so der Schoeller-Bleckmann Vorsitzende Gerald<br />

Grohmann. „Ich finde es allerdings perfide,<br />

die Probleme der CO 2 -Emissionen dadurch<br />

lösen zu wollen, dass wir Nahrungsmittel<br />

knapper und teurer machen“, wirft<br />

Wer Neuland betreten will, muss auch unruhige Gewässer durchqueren.<br />

Nichts gibt dabei so viel Sicherheit wie ein erfahrener Partner.<br />

ENERGIE & UMWELT<br />

„Es ist gut, wenn wir große Anstrengungen<br />

in die Weiterentwicklung erneuerbarer<br />

Energien setzen, <strong>doch</strong> fallen diese derzeit<br />

noch wenig ins Gewicht“, gibt Gerald Grohmann,<br />

Vorstandsvorsitzender des Ölfeldausrüsters<br />

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment<br />

AG, zu bedenken.<br />

Foto: EnergieAllianz Austria/Andreas Scheiblecker<br />

Grohmann ein. Wobei er in der Ablehnung,<br />

aus Nahrungsmitteln Treibstoff herzustellen,<br />

mit Weizsäcker hundertprozentig übereinstimmt.<br />

Bis die Energiewende erreicht sei, werde es<br />

„noch ein sehr schwieriger und langer Weg<br />

sein“, bemerkt Gerald Grohmann, während<br />

sich der Wissenschaftler Ernst Ulrich von<br />

Weizsäcker wesentlich kämpferischer gibt:<br />

„Es muss uns gelingen, ernsthaften Klimaschutz<br />

und zugleich Wohlstand zu schaffen.“<br />

Ü<br />

Neue Erfahrungen sammeln:<br />

Wir sind mit dabei.


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vervollständigen das Angebot. Mehr auf www.turmoel.at


Vorbild<br />

Zeit für einen Wechsel!<br />

��������������������� Heuer sind bereits 10.000<br />

steirische Haushalte umgestiegen – auf ÖKO-Strom!<br />

������������������������ Damit sind sie einen großen<br />

Schritt in Richtung Zukunft unserer <strong>Kind</strong>er gegangen.<br />

���������������������� Sonne, Wind und Wasser<br />

haben noch ein Vielfaches an Kraft …<br />

Es ist mittlerweile ein lückenloses Netz, das sich<br />

durch die Steiermark zieht und uns mit naturnahem,<br />

ökologisch nachhaltigem und vor allem CO 2 - und<br />

atomfreiem Strom versorgt: ���������� lebt mit der<br />

Umwelt und kommt nachweislich von Ihrem regionalen<br />

fairsorger. UND ���������� sichert wertvolle<br />

Arbeitsplätze. Jetzt schon sind es mehr als 1000<br />

Mitarbeiter und 100 Lehrlinge, deren Zukunft aus<br />

der Kraft der Natur gesichert wird.<br />

Sonne, Wind und Wasser liefern die Kraft, die<br />

regionalen fairsorger den Strom. Und da ����������<br />

garantiert aus keiner anderen Energiequelle kommt,<br />

fl ießt auch der Erlös nicht in „fremde Kanäle“,<br />

sondern wird 1:1 in den Bau neuer Kleinkraftwerke<br />

investiert. Für unsere nächsten Generationen, für<br />

unsere <strong>Kind</strong>er.<br />

Schön, dass wir nächsten Generationen Hoffnung<br />

geben können. Dass wir Kraft aus unserer Heimat<br />

schöpfen und ihr wieder zurückgeben können.<br />

����������<br />

���������������������������<br />

�����������������<br />

ENERGIE & UMWELT<br />

Im Rennen um den prestigeträchtigen „Regiostars Award 2012“ der EU wurde der steirische Umwelttechnik Cluster ECO<br />

WORLD STYRIA als Finalist für „intelligentes Wachstum“ ausgezeichnet. Die innovativen Cluster-Leistungen und das rasante<br />

Wachstum der Branche mit 18% pro Jahr wurden kürzlich in Brüssel der Jury persönlich vorgestellt, im Juni 2012<br />

erfolgt die Prämierung der Sieger. „Die Energie- und Umwelttechnik ist bekanntlich eines der drei Leitthemen in unserer<br />

Wirtschaftsstrategie. Die ECO WORLD STYRIA wurde schon zum besten Umweltcluster der Welt ausgezeichnet und ich<br />

freue mich über die Anerkennung auch auf europäischer Ebene. Wir haben das Ziel, in der Steiermark bis 2015 die Beschäftigten<br />

in den Umwelttechnikunternehmen auf 20.000 zu steigern, die Gelder der Europäischen Union unterstützen diese<br />

Entwicklung,“ so der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann. Ü<br />

www.rinnerhofer.at


100<br />

ENERGIE & UMWELT<br />

Energiemarkt zeigt auf Grün<br />

Die Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte vor gut zehn Jahren war ursprünglich als Beitrag zur<br />

Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gegenüber Japan und den USA und innerhalb der EU<br />

gedacht. Was hat der freie Wettbewerb gebracht? Wie wechselfreudig sind die Unternehmen bei der Wahl<br />

ihrer Energieversorger? Fragen, die allesamt von einem Trend überstrahlt werden: dem Wechsel zu Öko-<br />

strom. <strong>Von</strong> Arthur Schwaiger<br />

Die vollständige Liberalisierung des<br />

österreichischen Elektrizitätsmarktes<br />

mit 1. Oktober 2001 ermöglichte allen<br />

Stromkunden die freie Wahl ihres Lieferanten;<br />

Gaskunden konnten ein Jahr später ihren<br />

Lieferanten frei wählen. Die Erfahrungen der<br />

Regulierung in den vergangenen zehn Jahren<br />

seit Beginn der Liberalisierung (bzw. neun<br />

Jahren bei Erdgas) sind im Wesentlichen positiv.<br />

Insgesamt wurden die Netzkosten sowohl<br />

im Strom- als auch Gasbereich seit Beginn<br />

der Liberalisierung bei gleichbleibend<br />

hoher Versorgungssicherheit massiv gesenkt.<br />

Für die Netzkunden ist es so zu Einsparungen<br />

bei den Netztarifen von rund 640 Millionen<br />

Euro gekommen.<br />

Horizontale Zusammenschlüsse zwischen<br />

Endkundenanbietern reduzierten die Zahl der<br />

Anbieter deutlich, der erwartete Markteinstieg<br />

neuer Anbieter und dadurch eine Zunahme<br />

der Wettbewerbsintensität sind je<strong>doch</strong><br />

ausgeblieben. Volkswirtschaftlich gesehen<br />

haben sich die Reformen positiv ausgewirkt:<br />

Nach einer umfassenden Analyse wäre das<br />

Bruttoinlandsprodukt um etwa ein Prozent<br />

niedriger, wenn es keine Liberalisierung gegeben<br />

hätte. Dies entspricht etwa knapp drei<br />

Milliarden Euro an österreichischer Wertschöpfung<br />

(Gewinne und Gehälter), die ohne<br />

Liberalisierung nicht erwirtschaftet würden.<br />

Die Konsumausgaben wären um knapp 500<br />

Millionen Euro niedriger. Zusätzlich gäbe es<br />

um etwa 3.000 Beschäftigte weniger in<br />

Österreich. Der Verlust an etwa 5.000 Arbeitskräften<br />

in der E-Wirtschaft wird durch<br />

den Gewinn von etwa 8.000 Arbeitskräften<br />

in anderen Wirtschaftssektoren mehr als<br />

kompensiert. Die Effizienzgewinne in der<br />

Energiewirtschaft haben also unter dem<br />

Strich zu Einkommensgewinnen in Österreich<br />

geführt. Auch die Endkunden konnten<br />

an den Einkommensgewinnen teilhaben: <strong>Von</strong><br />

2001 bis 2009 haben sie insgesamt etwa 10<br />

Milliarden Euro geringere Strompreise und<br />

um 1,3 Milliarden Euro geringere Gaspreise<br />

als in einem Szenario ohne Liberalisierung<br />

gezahlt. Der öffentliche Eindruck , die Strompreise<br />

seien dennoch stetig gestiegen, ist<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

demnach nicht richtig. Im Gegenteil: Die<br />

Strompreise sind weniger gestiegen als die<br />

allgemeine Teuerung, Strom ist bezogen auf<br />

die Kaufkraft billiger geworden.<br />

Trend zur Strom-Ökologisierung<br />

Die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren<br />

Energien wird in Zukunft ein immer zentralerer<br />

Punkt bei der Energieversorgung. Stichworte<br />

wie Nachhaltigkeit, die europäischen<br />

Zielsetzungen rund um Klimaschutz und<br />

Ausbau von erneuerbaren Energien sind<br />

maßgeblich für eine weitere Forcierung und<br />

die Förderung von Grünstromtechnologien.<br />

Diesem Trend kommt in der Steiermark ein<br />

Die BEWAG ist mit ihrer Tochter<br />

„Austrian Wind Power“ Österreichs<br />

größter Windstromproduzent.<br />

Foto: Pixelio.de<br />

Zusammenschluss „regionaler fairsorger“ unter<br />

dem Titel „Öko-Styria“ schon jetzt entgegen,<br />

wie Netzwerkmanager DI Helmut<br />

Brückler erklärt: „Rund 200.000 SteirerInnen<br />

werden derzeit von unseren 16 fairsorgern<br />

mit verschiedensten Diestleistungen, hauptsächlich<br />

mit Energie, versorgt.“ Damit ist<br />

man in der Steiermark nach der EStAG die<br />

Nummer zwei unter den Versorgern. Angesprochen<br />

darauf, ob die Liberalisierung des<br />

Marktes im Bereich von Industrie und Gewerbe<br />

die Wechselfreudigkeit des Versorgers<br />

bei Unternehmen gehoben hat, schwächt<br />

Brückler die Erwartungshaltung ab. „Die<br />

Kunden sehen sich zwar das Preis-Leistung-


Verhältnis schon an, aber wegen ein paar<br />

Euro mehr oder weniger den Stromversorger<br />

zu wechseln, tun sich dann <strong>doch</strong> nicht viele<br />

an. Wir versorgen regional, fair und umweltbewusst<br />

und punkten hauptsächlich als Versorgungsunternehmen<br />

vor Ort, das seine<br />

Kunden mit Strom, Gas, Wasser, Internet,<br />

Kabelfernsehen, ja sogar als Beerdigungsinstitut<br />

bedient. Dabei hat sich Öko-Styria verpflichtet,<br />

in der Steiermark nur Ökostrom aus<br />

Sonne, Wind und Wasser zu generieren, also<br />

naturnah und CO 2 -frei. Kleingewerbliche<br />

Unternehmen, die bei uns Kunden sind, verwenden<br />

diese ökologische Ausrichtung mittlerweile<br />

immer öfter als Marketinginstrument<br />

und kommen somit dem Wunsch der Bevölkerung<br />

nach. Nicht von ungefähr sehen 80<br />

Netzwerkmanager<br />

DI Helmut<br />

Brückler setzt<br />

voll auf den Öko-<br />

Trend – schon<br />

200.000 SteirerInnen<br />

hängen am<br />

Netz von Öko-Styria.<br />

Foto: Öko-Styria<br />

Prozent der SteirerInnen den Umweltschutz<br />

als vordergründigste Aufgabe im verantwortungsvollen<br />

Denken und Handeln. Manche<br />

Haushalte fordern von ihrem fairsorger sogar<br />

kleine emaillierte Zertifikats-Tafeln an, um<br />

ihre umweltbewusste Gesinnung zu dokumentieren.“<br />

Wie sieht laut Energie-Experten<br />

Brückler die Zukunft des heimischen Energiemarktes<br />

aus? Neben der Ökologisierung<br />

wird Österreich wahrscheinlich ex lege atomstromfrei<br />

sein, ein dementsprechendes Gesetz<br />

ist derzeit gerade in Begutachtung. Weiters<br />

erwartet Brückler eine Preisreduktion bei<br />

Kleinanlagen, z. B. Photovoltaik-Anlagen,<br />

deren Preise schon jetzt jährlich um 20 Prozent<br />

fallen. Umso mehr werden dichte Versorgungsnetze<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Univ.-Prof. Di Dr.<br />

Hermann Egger<br />

sieht es als Ziel<br />

der Kelag, in Zukunft<br />

den gesamten<br />

Strombedarf<br />

aus erneuerbarer<br />

Energie zu<br />

decken.<br />

Foto: Kelag Bildarchiv<br />

Auch in Kärnten setzt man auf Ökostrom<br />

Ähnlich wie in der Steiermark zeigen sich die<br />

Entwicklungen auch auf dem Kärntner Energiemarkt.<br />

Dort agiert mit der Kelag einer der<br />

größten österreichischen Energieanbieter. Befragt<br />

nach der Wechselfreudigkeit der Kunden<br />

sagt Kelag-Vorstand Univ.-Prof. DI Dr. Hermann<br />

Egger: „Im Bereich Industrie ist die<br />

Wechselfreudigkeit hoch, in den anderen Bereichen<br />

niedrig“, wiewohl man als Kelag natürlich<br />

prinzipiell am freien Markt sehr erfolgreich<br />

agiere. Auch was die Frage der Ökologisierung<br />

des Energiesektors betrifft, bezieht<br />

die Kelag eine deutliche Position: „Die<br />

Kelag ist einer der großen Stromerzeuger ausschließlich<br />

aus erneuerbarer Energie, vor allem<br />

aus Wasserkraft, in Österreich. Die Kelag<br />

engagiert sich auch sehr stark für die Verbesserung<br />

der Energieeffizienz, nicht nur in unseren<br />

eigenen Anlagen, sondern auch in den<br />

Anlagen der Kunden. Knapp 20 Fachkräfte<br />

sind im Bereich Energieberatung/Energiedienstleistungen<br />

beschäftigt. Unser Tochterunternehmen<br />

Kelag Wärme GmbH ist überdies<br />

der größte österreichweit tätige Nutzer<br />

von Abwärme und Wärme aus Bioenergie für<br />

die Raumwärme“, erklärt Egger. Die Kelag<br />

gibt heuer rund 245 Millionen Euro für Investitionen<br />

und Instandhaltungen aus. Laut Egger<br />

sind Schwerpunkte der Investitionen die Erweiterung<br />

der Erzeugungskapazität aus Wasserkraft<br />

sowie Ausbauten des Netzes. „Beim<br />

Ausbau der Wasserkraft ist das mit Abstand<br />

größte Einzelprojekt unsere Beteiligung am<br />

Pumpspeicherkraftwerk II im Ausmaß von 45<br />

Prozent. Verteilt über mehrere Jahre investieren<br />

wir hier rund 190 Millionen Euro. Es ist<br />

unser strategisches Ziel, in Zukunft den gesamten<br />

Strombedarf unserer Kunden aus erneuerbarer<br />

Energie zu decken, an der Erreichung<br />

dieses Zieles arbeiten wir“, so Egger.<br />

Burgenland auf Rekordkurs<br />

Trotz Liberalisierung des Energiemarktes<br />

weist die BEWAG u.a. dank Ökostrom die<br />

niedrigste Wechselrate Österreichs vor. Die<br />

BEWAG hat frühzeitig auf den freien Markt<br />

reagiert und ist rasch zu einem modernen<br />

Dienstleistungsunternehmen geworden, das<br />

auf absolute Kundenorientierung wert legt,<br />

so BEWAG-Vorstandsdirektor Ing. Reinhard<br />

Schweifer. Die BEWAG liefert ihren Kunden<br />

ausschließlich hundertprozentigen Ökostrom<br />

aus Österreich. Sie ist somit völlig atomstrom-<br />

und kohlendioxidfrei und damit Musterschüler<br />

unter den großen österreichischen<br />

Energieanbietern. Das wurde auch durch das<br />

aktuelle EVU-Ranking von Greenpeace und<br />

Global 2000 bestätigt: Die BEWAG machte<br />

den ersten Platz unter Österreichs Landesenergieversorgern.<br />

Als die Vollliberalisierung<br />

mit Oktober 2001 in Kraft trat, verfügte<br />

die BEWAG über keine nennenswerte<br />

Stromproduktion. Heute ist sie mit ihrer<br />

Tochter „Austrian Wind Power“ Österreichs<br />

größter Windstromproduzent. Das Ergebnis<br />

der Anstrengungen: Die BEWAG kann sich<br />

über die niedrigsten Wechselraten unter<br />

Österreichs Landesenergieversorgern freuen.<br />

<strong>Von</strong> 100 Burgenländern sind 98 bei der BE-<br />

WAG geblieben. Auf den Punkt gebracht bedeutet<br />

das: Die Stromzukunft ist grün. Ü<br />

EXPERTEN-TIPP<br />

ENERGIE & UMWELT<br />

Martina REBHAHN<br />

Intermarket Bank Ansprechpartner<br />

für Wien, Niederösterreich, Steiermark,<br />

Kärnten und Burgenland<br />

Forderungen zu Geld<br />

machen mit Factoring<br />

Was ist Factoring?<br />

Factoring bezeichnet den Ankauf von<br />

Forderungen aus Warenlieferungen<br />

und Dienstleistungen im In- und<br />

Ausland, in dem die Factoring-Bank<br />

die Forderung sofort mit 80 Prozent<br />

bevorschusst. Die restl. 20 % erhält<br />

der Kunde nachdem die Forderung<br />

bezahlt wurde.<br />

Welche Vorteile bietet es?<br />

Factoring passt sich in seiner Finanzierung<br />

ideal an den Verlauf der Geschäftstätigkeit<br />

des Unternehmens<br />

an: Somit kann es sofortige, umsatzdynamische<br />

Liquidität und Unabhängigkeit<br />

von der Zahlungsmoral<br />

der Abnehmer bieten.<br />

Für wen ist Factoring geeignet?<br />

Factoring ist vor allem für Dienstleistungs-,<br />

Handels- und Produktionsunternehmen<br />

mit hohen Forderungsständen,<br />

langen Zahlungszielen,<br />

saisonalen Spitzen und Umsatzschwankungen<br />

geeignet und bietet<br />

auch die Absicherung vor möglichen<br />

Zahlungsausfällen.<br />

Die führende Factoring Bank Österreichs<br />

bietet unter anderem maßgeschneiderteFactoring-Dienstleistungen<br />

für Klein- und Mittelunternehmen.<br />

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Weitere Details und Infos unter<br />

www.intermarket.at<br />

Gerne steht Ihnen auch Martina<br />

REBHAHN zur Verfügung:<br />

Tel.: +43 1 71765 – 287<br />

Fax: +43 1 71765 – 9287<br />

Mobil: +43 664 838 59 40<br />

rebhahn@intermarket.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 101


102<br />

ENERGIE & UMWELT<br />

Foto: Tiqa Foto: Fotolia<br />

Stadtwärme Leoben auf der Überholspur<br />

Immer mehr Kunden setzen auf diese kostengünstige Energieform<br />

Mit dem innovativen Projekt „Stadtwärme<br />

Leoben“ sind die Stadtwerke<br />

Leoben gemeinsam mit der voestalpine<br />

nach wie vor Vorreiter auf dem Gebiet<br />

der ökologisch-wirtschaftlichen Abwärmenutzung.<br />

Immer mehr Kunden wissen die<br />

zahlreichen Vorteile, die diese Energieform<br />

bietet, zu schätzen: Die Stadtwärme stellt<br />

eine kostengünstige Heizform dar, verbessert<br />

die Luftqualität und erhöht somit auch die<br />

Lebensqualität in Leoben. Durch die Vermeidung<br />

von fossilen Energieträgern wird eine<br />

wesentliche CO 2 -Reduktion erzielt. Weiters<br />

stellt die Fernwärme für den Endkunden eine<br />

wartungsfreie Energieform dar, denn es bedarf<br />

lediglich eines Wärmetauschers im<br />

Haus und des Anschlusses an das Leitungssystem.<br />

Das Wasser fließt in einem geschlossenen<br />

Kreislauf zurück und wird wieder erwärmt.<br />

Teure und regelmäßige Wartungen<br />

wie bei herkömmlichen Heizformen sind<br />

nicht mehr notwendig.<br />

2009 im Stadtteil Donawitz begonnen,<br />

wurde das Stadtwärmenetz im Jahr 2011 erneut<br />

um zwei Kilometer erweitert und umfasst<br />

mittlerweile 22.000 Meter Rohrleitungen<br />

sowie eine Gesamttrassenlänge von<br />

11.000 Meter. Die Leobener Innenstadt sowie<br />

Bereiche der Stadtteile Judendorf und<br />

Leitendorf zählen zu den bereits erschlossenen<br />

Gebieten. Aufgrund der stetig steigenden<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

DI Ronald Schindler, Direktor der Stadtwerke<br />

Leoben Foto Freisinger<br />

Nachfrage wurde der nächste Bauabschnitt<br />

eingereicht und die Aufschließung von weiteren<br />

Bereichen von Leitendorf und Teile<br />

von Göss befinden sich in Planung. Das technische<br />

Konzept sieht einen Ausbau der Stadtwärme<br />

bis auf 50 MW thermische Leistung<br />

vor. Das entspricht einer Vollversorgung von<br />

Leoben. Die Wärme, mit einem Temperaturniveau<br />

von 80 bis 115 °C steht ganzjährig<br />

zur Verfügung und kann sowohl zu Heizzwe-<br />

cken als auch zur Warmwasserbereitung genutzt<br />

werden.<br />

Die bereits oben angeführten Vorzüge wie<br />

Wartungsfreiheit, Kostenersparnis, der Umweltgedanke<br />

aber auch die gute Betreuung<br />

und Beratung durch bestens geschulte Fachkräfte,<br />

die Platzersparnis (ein eigener Heizraum<br />

ist nicht notwendig) und das Thema<br />

Versorgungssicherheit konnten im vergangenen<br />

Jahr eine Vielzahl an Groß- und Gewerbekunden<br />

von den Vorteilen dieser nachhaltigen<br />

Energieform überzeugen. Mit Ende<br />

des Jahres 2011 konnten bereits 103 Unternehmen<br />

und Institutionen, wie z.B. das Asia<br />

Spa Leoben, das Hotel <strong>Kind</strong>ler, die Polizeidirektion<br />

Leoben sowie zahlreiche weitere<br />

namhafte Unternehmen, zum Kundenkreis<br />

gezählt werden.<br />

„Ein bedachter Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen und Nachhaltigkeit bilden für uns<br />

eine wichtige Entscheidungsgrundlage bei<br />

der Wahl der passenden Heizform. Die Stadtwärme<br />

Leoben trägt diesem Gedanken Rechnung,<br />

da sie durch die Nutzung der industriellen<br />

Abwärme ein umweltfreundliches<br />

und preisgünstiges Produkt erzeugen und<br />

gleichzeitig Behaglichkeit und Komfort für<br />

die Bewohner von Leoben schafft“, erläutert<br />

Hr. Hofer von der Energie Contracting Krobath<br />

GmbH die Beweggründe für den Anschluss<br />

an das Stadtwärme-Netz. Ü


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Weltweiter Erfolg mit schlüsselfertigen Komplettlösungen<br />

für Industrieanlagen<br />

Christof Holding setzt auf Innovation<br />

Der weltweit agierende Anlagenbauer setzt neben<br />

den Kerngeschäften Anlagenbau, Apparatebau und<br />

Industrieservice auch verstärkt auf alternative<br />

Energie.<br />

Der von der Christof Holding AG nun zur<br />

Serienreife entwickelte Holzvergaser ist<br />

eine seit vielen Jahrzehnten bekannte<br />

Technologie, die heute als Hoffnungsträger<br />

der Biomassenutzung gilt. Ziel des Projektes<br />

ist es, erstmals eine Heizung zu entwickeln,<br />

welche neben Wärme auch noch Strom erzeugt,<br />

der ins öffentliche Netzt eingespeist<br />

werden kann. Der Stromerlös dient dabei zur<br />

Brennstoffkostenabdeckung sowie zur<br />

Amortisation der Anlage.<br />

Die Gewinnung, Reinigung und der Einsatz<br />

des Holzgases in Motoren zur Gewinnung<br />

von Strom und Wärme sollen einerseits den<br />

Wirkungsgrad und damit die Wirtschaftlichkeit<br />

gegenüber herkömmlicher Wärmegewinnung<br />

aus Holz massiv erhöhen, andererseits<br />

zeigen die Prototypen der im Unternehmensverband<br />

entwickelten Anlage exzellente<br />

Abgaswerte, die alle international gültigen<br />

Normen deutlich unterschreiten. Derzeit<br />

werden Pilotanlagen in mehreren österreichischen<br />

Bundesländern im gewerblichen<br />

und industriellen Bereich installiert. Besonders<br />

interessant wird diese Technologie aber<br />

auch für den Wohnbau sein.<br />

Johann Christof: „Wir gehen davon aus, dass<br />

wir mit unserer Technologie die Energiekosten<br />

der Haushalte um weit mehr als die<br />

Hälfte senken werden können.“ Die Gruppe<br />

plant in den nächsten Jahren den Holzvergaser<br />

international auf den Markt zu bringen.<br />

Industriepartner seit über vier Jahrzehnten<br />

Das Familienunternehmen Christof Group<br />

ist weltweit in den Kernbereichen des Anlagen-<br />

und Apparatebaus tätig und sorgt als Integrationsspezialist<br />

für individuelle und<br />

schlüsselfertige Komplettlösungen sowie für<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

104<br />

die dauerhafte Servicierung<br />

der bereitgestellten<br />

Anlagen. Einen<br />

zusätzlichen<br />

Schwerpunkt setzt die<br />

Christof Group im<br />

Bereich erneuerbare<br />

Energien.<br />

Mit der Übernahme<br />

des Wiener Traditionsunternehmes<br />

BEA<br />

Electrics – ehemals<br />

Schrack – im Vorjahr<br />

stärkt der weltweit agierende Anlagenbauer<br />

Christof Holding AG sein Wiener Standbein.<br />

Mittelfristig werden bis zu 300 Mitarbeiter<br />

am Wiener Standort der Gruppe erwartet und<br />

CEO Hans Christof will von der Bundeshauptstadt<br />

Wien aus nicht nur den Markt in<br />

Ostösterreich, sondern den gesamten osteuropäischen<br />

Markt betreuen. Neben dieser<br />

strategischen Unternehmensentscheidung<br />

nimmt die Innovation einen Hauptschwerpunkt<br />

der Unternehmensentwicklung ein.<br />

Biomassenutzung neu<br />

Ausgehend von einem Prototyp sind bis jetzt<br />

zwei Anlagen in unterschiedlichen Leistungsgrößen<br />

entwickelt worden.<br />

Eine der beiden Anlagen ist bereits fertig und<br />

bei einem landwirtschaftlichen Betrieb in<br />

Voitsberg im Einsatz. Mit dieser Anlage in<br />

der Größenordnung von 18,5 kWel und 40<br />

kWtherm soll neben dem Wärmeerlös für<br />

den Eigengebrauch auch ein nicht unbeträchtlicher<br />

Stromerlös generiert werden.<br />

Die Anlage wurde von Land Steiermark als<br />

Ökostromanlage deklariert und hat über die<br />

OeMAG für die nächsten 15 Jahre einen<br />

Holzvergaseranlage: Strom und Wärme aus Biomasse erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />

und ist besonders umweltfreundlich. Fotos: Christof Group<br />

Vorstandsvorsitzender Johann Christof, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Johann Christof sen., Holding-Vorstand Mag. Gernot Schieszler,<br />

Holding-Vorstand Günter Dörflinger, MBA (v.l.n.r.)<br />

Ökostromtarif bekommen. Die zweite Anlage<br />

kommt in Gratkorn zum Einsatz. Mit 60<br />

kWel und 120 kWtherm dient diese der Beheizung<br />

der Büroräumlichkeiten und der<br />

Versuchsflächen. Daneben soll der produzierte<br />

Strom zum Ökostromtarif in das öffentliche<br />

Netz eingespeist werden. Weitere<br />

Anlagen sind in Planung und sollten international<br />

auf den Markt gebracht werden. Ü<br />

FACTS & FIGURES<br />

n Knapp 3.000 Mitarbeiter weltweit<br />

n Spezial-Knowhow aus 17 Gruppen-Unternehmen<br />

n Mehr als 45 Jahre Erfahrung im<br />

komplexen Anlagenbau<br />

n Mehr als 2500 Projekte und laufende<br />

Servicepartnerschaften<br />

n Weltweit zufriedene Kunden in 18<br />

Industriezweigen


Attraktives Wohnen und<br />

Arbeiten in Grazer Toplage<br />

In der Hilmteichstraße 134, 8043 Graz, entstehen ein modernes<br />

Ordinations- u. Bürozentrum sowie hochwertige Penthousewohnungen.<br />

Im Neubau des Medizinischen Zentrums Mariagrün können<br />

Ordinations- u. Büroflächen zwischen 90 m² und 275 m² pro Geschoß<br />

angemietet werden. Im Dachgeschoß werden attraktive Penthousewohnungen<br />

mit 86 m²<br />

und 101 m² mit großzügigenTerrassenflächen<br />

errichtet. Ein<br />

transparenter Verbindungsbau<br />

ermöglicht<br />

durch den integrierten<br />

Lift einen barrierefreien<br />

Zugang zu<br />

sämtlichen Ordinations-,<br />

Büro- u. Wohneinheiten.<br />

Fertigstellung:<br />

Mai 2012.<br />

In bester Grazer Wohnlage sind in einer Gründerzeitvilla in der<br />

Lenaugasse 1, 8010 Graz, attraktive Wohnungen (rd. 90 m²) zur<br />

Anmietung entstanden, welche durch eine durchdachte Raum -<br />

planung sowie durch hochwertige Ausstattung bestechen.<br />

Großzügige Terrassenflächen und Balkone ergänzen das luxuriöse<br />

Ambiente. Garagenplätze sowie ausgezeichnete Infrastruktur sind<br />

vorhanden.<br />

Fotos: WEGRAZ<br />

Großzügig, offen<br />

und modern sind<br />

jene Wohnungen,<br />

die kürzlich im Ob -<br />

jekt Sackstraße<br />

28/30, 8010 Graz,<br />

am Fuße des Grazer<br />

Schloss bergs<br />

errichtet wurden.<br />

Der hochwertig<br />

sanierte Altbau<br />

liegt in einer beliebtenEinkaufsstraße<br />

und zeichnet sich durch die<br />

ideale Lage mitten im historischen<br />

Stadtzentrum sowie durch die ausgezeichnete<br />

Infrastruktur aus.<br />

Neben Wohnungen (ab 58 m²)<br />

können ebenfalls zwei Geschäfts -<br />

lokale (ab 40 m²) angemietet werden.<br />

Ebenfalls im Objekt befinden<br />

sich eine WIKI <strong>Kind</strong>ergrippe und<br />

durch die IST – Soziale Dienstleistungen<br />

GmbH betreute Wohnungen<br />

für Senioren. Ü<br />

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INFOS & KONTAKT<br />

WEGRAZ Gesellschaft für Stadterneuerung<br />

und Assanierungs m.b.H.<br />

Hartenaugasse 6a, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/384909-0,<br />

E-Mail: office@wegraz.at<br />

www.wegraz.at<br />

SERVICE<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 105


106<br />

SERVICE<br />

Du, ich kenn‘ da wen... –<br />

das Lobbyismus-System<br />

Die jüngsten Debatten um Lobby-<br />

ismus und Günstlingswirtschaft<br />

zeigen: Ein paar Telefonate mit<br />

Herrn X, ein Gespräch mit Herrn<br />

Y, also alles „lupenreine Bera-<br />

tertätigkeiten“, helfen der Erzie-<br />

lung gesellschaftlicher Interes-<br />

sen gleich auf die Sprünge. Dass<br />

dabei Millionenhonorare fließen,<br />

ist für die Betroffenen meist le-<br />

gitim. Eine Bestandsaufnahme<br />

der österreichischen Seele.<br />

Die Definition von Lobbyismus klingt so<br />

harmlos wie einfach und unverdächtig:<br />

Interessenvertretung in der Politik, mit<br />

dem Versuch, über persönliche Kontakte<br />

oder die öffentliche Meinung Einfluss zu<br />

nehmen. Diese Einflussnahme lag in Österreich<br />

lange Zeit dominant in der Hand der<br />

so genannten Sozialpartner. Ihr Vertretungsmonopol<br />

war per Gesetz durch die Kammern<br />

oder de facto durch den Österreichischen Gewerkschaftsbund<br />

(ÖGB) oder die Industriellenvereinigung<br />

(VÖI) abgesichert. Auf diese<br />

Weise haben sich im Windschatten einige<br />

wenige Dachverbände beträchtlich in Szene<br />

gesetzt. In den vergangenen 15 Jahren wurde<br />

das traditionelle Muster der politischen Interessenvermittlung<br />

allerdings merkbar verändert.<br />

Beispielsweise konnten sich Public<br />

Affairs-Agenturen auf dem Markt der politischen<br />

Kommunikation etablieren. Einzelne<br />

Unternehmen und offiziell unabhängige ExpertInnen<br />

spielen plötzlich eine größere<br />

Rolle. Das Auftauchen dieser neuen Akteure<br />

geht gleichzeitig einher mit einem abnehmenden<br />

Einfluss der österreichischen sozialpartnerschaftlich<br />

involvierten Verbände,<br />

mit erweiterten Anforderungen an Politikern<br />

und Interessenvertretungen aufgrund der<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Lobbyisten bleiben gerne<br />

die grauen Eminenzen im<br />

Hintergrund, aber dort verstehen<br />

sie es bestens, das<br />

Räderwerk gut geschmiert<br />

in Gang zu halten.<br />

Foto: Altmann, pixelio.de<br />

Globalisierung und Europäisierung von Politik<br />

und Wirtschaft sowie mit einem veränderten<br />

Verhalten der österreichischen Regierung(en)<br />

in der Beziehung insbesondere zu<br />

den großen Dachverbänden.<br />

Streitpunkt Doppelfunktion<br />

Heiß wird die Sache, wenn Lobbyisten aber<br />

gleichzeitig als Abgeordnete im Parlament<br />

sitzen. Erst unlängst machten unsere dortigen<br />

Politiker in einer Sitzung klar, woher für<br />

sie der Wind weht. So gut wie parteienübergreifend<br />

übereinstimmend wurde da konstatiert,<br />

Lobbyisten seien letztlich legitime InteressensÜvertreter.<br />

Es sei kein Widerspruch,<br />

als solcher auch im Hohen Haus zu sitzen.<br />

Einzige Voraussetzung: Diese Tätigkeiten<br />

müssten transparent sein. Selbst ein so mächtiger<br />

Mann wie Raiffeisen-Generalsekretär<br />

und VP-Abgeordneter Dr. Ferdinand Maier<br />

räumte ein, ihm sei es allemal lieber, wenn<br />

Personen aus der Wirtschaft im Parlament<br />

tätig sind als reine Berufspolitiker. Klingt<br />

plausibel. Was ist allerdings mit dem Graubereich,<br />

wenn Menschen im Plenum sitzen,<br />

aber Unternehmen gegenüber verpflichtet<br />

sind? Und wie steht es um einen Rechtsanwalt,<br />

der „rein zufällig“ die Meinung seiner<br />

Mandatare vertritt? Sind das schauerliche<br />

Ausnahmen im System oder handelt es sich<br />

dabei gar um eine schwarze Schafherde? Der<br />

Politikberater Thomas Hofer zeichnete vor<br />

kurzem in einer Fernsehdiskussion ein besonders<br />

düsteres Bild und bekrittelte die systematische<br />

Aufweichung des Anti-Korruptionsgesetzes<br />

von 2009: „Ethische Verantwortung<br />

gibt es in Österreich nur in homöopathischen<br />

Dosen.“ Und der Verfassungsrechtler<br />

und Vizepräsident von Transparency International<br />

Österreich, Dr. Heinz Mayer,<br />

ging sogar noch einen Schritt weiter, als er<br />

sagte: Wer genug Geld habe, könne sich eine<br />

Partei kaufen, ohne dass sichtbar werde, wofür<br />

da bezahlt wurde.


Helfen Gesetze und Register?<br />

Besonders unappetitlich wird die Diskussion<br />

im Falle Ernst Strassers. Was diesem nämlich<br />

in Brüssel vorgeworfen wird, hätte er als<br />

österreichischer Parlamentarier völlig legal<br />

tun können. Was ist also zu tun? Nun, es<br />

kommt nicht so sehr darauf an, wer die Auftraggeber<br />

der tatsächlichen Lobbyisten sind,<br />

sondern die der Politiker, die im Hohen Haus<br />

sitzen. Im konkreten Fall muss also ein<br />

neues, strengeres Lobbyisten-Register her,<br />

in dem nun alle eingetragen werden. Alles<br />

zu registrieren ist derzeit überhaupt in Mode.<br />

Kaum jemand kommt auf die Idee, einmal<br />

nach dem Grund für den überhandnehmenden<br />

Lobbyismus zu suchen. Warum gibt es<br />

denn überhaupt Lobbyisten? Weil es sich<br />

auszahlt. Keine Firma, kein Industrieverband<br />

und auch keine NGO würden nur einen einzigen<br />

Lobbyisten bezahlen, wenn es sie sich<br />

nicht rentieren würde. Es ist nun einmal ein<br />

gutes Geschäft, Gesetze zu beeinflussen und<br />

damit einen finanziellen Vorteil für die eigene<br />

Gruppe herauszuschlagen. Aber: Bei<br />

direkter Überlappung gehören Jobs und Auftraggeber<br />

offengelegt. Was nicht passieren<br />

darf, ist, dass im Falle schiefer Optik Lobbyismus<br />

vom Parlament aus in Vorfeldorganisationen<br />

oder auf Landesebene abgeschoben<br />

wird. Dann nämlich ist jede Maßnahme<br />

im Zusammenhang mit Lobbyismus, ob<br />

neues Gesetz oder Register, zahnlos. Ü<br />

n Herr Landesrat, angesichts der bundesweiten<br />

Lobbyismus-Skandale in<br />

jüngster Zeit stellt sich die Frage: Wie<br />

stark existiert dieses Thema erst recht<br />

auf Landesebene?<br />

Ich stehe für Transparenz! Deshalb können<br />

alle Steuerzahler auch jede Förderung meines<br />

Ressorts, egal, ob es die Wirtschaft<br />

oder die Kultur betrifft, tagesaktuell im Internet<br />

abrufen. Andere Ressorts lade ich zur<br />

Nachahmung ein.<br />

n Ist unsere Form der Demokratie überhaupt<br />

existenzfähig ohne Interessenvertretungen,<br />

wie Bünde oder Kammern?<br />

Ich oute mich als Fan der Sozialpartnerschaft,<br />

auch wenn manche Kollektivvertragsabschlüsse<br />

für mich aktuell nicht<br />

nachvollziehbar sind. Die Kultur des Verhandelns<br />

statt des Streitens hat Österreich<br />

und seine Menschen reicher gemacht.<br />

n Steht dieses System nicht im Gegensatz<br />

zum Lobbyismus-Gesetz, das Politikern<br />

vorschreibt, sämtliche derartige<br />

Beratungstätigkeiten und die Einkünfte<br />

daraus offenzulegen?<br />

Ganz im Gegenteil, Arbeiter-, Wirtschafts-<br />

SERVICE<br />

Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann im Gespräch:<br />

Transparenz geht über alles<br />

und Landwirtschaftskammern sind Körperschaften<br />

öffentlichen Rechts. Ihre Funktionäre<br />

werden in demokratischen Wahlen bestimmt.<br />

n Manche Abgeordnete meinen, sie bekennen<br />

sich lieber offen zum Lobbyismus,<br />

weil ihnen Politiker mit Wirtschaftshintergrund<br />

lieber seien als<br />

reine Berufspolitiker. Wie stehen Sie<br />

zu diesem Ansatz?<br />

Mandatare sollen ihre persönliche Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Erfahrungen ins Parlament<br />

einbringen, deshalb halte ich es für<br />

zweckmäßig und klug, dass sie auch einen<br />

Zivilberuf haben. Regierungsmitglieder, wie<br />

ich eines bin, unterliegen einem sogenannten<br />

Berufsverbot, das halte ich für richtig.<br />

Ich bin nur dem Gemeinwohl verantwortlich.<br />

n Als Mann der Wirtschaft gefragt: Was<br />

bringt ein Lobbyismus-Register bzw.<br />

ein neuer diesbezüglicher Verhaltens-<br />

Kodex?<br />

Jede Maßnahme, die für Transparenz sorgt,<br />

wird von mir begrüßt, sofern sie nicht überbürokratisch<br />

ist. Es liegt allerdings an jedem<br />

einzelnen, ob er sich morgens in dem<br />

Spiegel schauen kann.


108<br />

SERVICE<br />

Stadtrat Mag. Mario Eustacchio<br />

im Gespräch mit den Wirtschafts-<br />

nachrichten Süd.<br />

n Herr Stadtrat, alle sprechen bereits<br />

von der Gemeinderatswahl 2013 –<br />

was erwarten Sie sich?<br />

Ich glaube, dass die Grazer-FPÖ, wie es sich<br />

auch in den letzten Monaten im Bund und<br />

Land gezeigt hat, gut zulegen kann. Dies ist<br />

sicherlich sehr stark vom österreichweiten<br />

Trend abhängig. Die Politverdrossenheit<br />

trifft ja eher die „alten“ Parteien. Das hat einen<br />

einfachen Grund: Rot-Schwarz im Bund<br />

haben über die Jahre ein Polit-System aufgebaut,<br />

das von Stillstand und Lähmung gezeichnet<br />

ist. Und bei uns in der Steiermark<br />

entscheidet die SP/VP-Reformgenossenschaft<br />

alles an der Opposition und den Menschen<br />

vorbei. Für die Zeit nach der GR-Wahl<br />

in Graz ist zu sagen, dass wir natürlich gesprächsbereit<br />

sind, und uns klar ist, für Kompromisse<br />

offen sein zu müssen. Wir werden<br />

je<strong>doch</strong> von grundsätzlichen FP-Positionen<br />

nicht abweichen. Mein erklärtes Ziel für die<br />

Gemeinderatswahl 2013 ist: Es darf keine<br />

Fortsetzung der Schwarz-Grünen Politik in<br />

Graz geben.<br />

n Thema Wirtschaft und Förderungen.<br />

Wie sehen Sie die aktuellen Fördermodelle<br />

der Stadt Graz?<br />

Die Subventions- und Fördergebarung der<br />

Stadt Graz dient aus unserer Sicht nur sehr<br />

begrenzt der Wirtschaft. Derzeit wird nach<br />

dem Gießkannenprinzip gefördert und bezuschusst.<br />

Unzählige Vereine und Initiativen,<br />

die sicher gut und wichtig sind, erhalten Fördermittel<br />

der Stadt. Da Graz aber auf einen<br />

1,2 Milliarden-Schuldenberg sitzt, wäre es<br />

sinnvoll sowohl Förderbudgets als auch Ausschüttungsmodalitäten<br />

strenger zu überprüfen.<br />

Wir fordern konkret eine Evaluierung<br />

aller Förderungen.<br />

Förderungen für die Wirtschaft müssen Graz<br />

als Wirtschaftsstandort in den Mittelpunkt<br />

stellen. Am Beispiel der Reininghausgründe<br />

sieht man, mit wie konzeptlos die derzeitige<br />

schwarz-grüne Stadtregierung agiert. Falsch<br />

wäre es, wenn die Stadt als Investor auftritt<br />

– die Stadtentwicklung sollte die Politik aber<br />

keinesfalls aus der Hand geben. Möglich<br />

wäre z.B., in Reininghaus ein Bio-Tech-Zentrum<br />

zu errichten und so neben Wohnraum<br />

auch Arbeitsplätze mit einer entsprechende<br />

Infrastruktur zu schaffen. Die Aufgabe der<br />

Stadt ist es, solche Projekte strategisch –<br />

über Widmungen und Stadtentwicklungspläne<br />

– zu begleiten und zu fördern.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Im Fokus<br />

n Welche Konzepte für Graz will die<br />

FPÖ verwirklichen?<br />

Das Thema Verkehr ist sicher eines unserer<br />

Hauptthemen. Die Verkehrspolitik unter der<br />

derzeitigen Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker<br />

agiert nicht sehr vorausschauend. Es<br />

werden Parkplätze vernichtet und der KFZ-<br />

Verkehr verzögert. Die Innenstadt-Witschaft<br />

verliert dadurch an Attraktivität für die Konsumenten.<br />

Wenn wir aber die Wirtschaft in<br />

Graz nachhaltig schädigen, ist das für alle<br />

ein Nachteil. Hier muss Bewusstsein geschaffen<br />

werden, sowohl die Wirtschaft als<br />

auch den öffentlichen Verkehr zu fördern.<br />

Das stellt für mich keinen Widerspruch dar.<br />

Foto: Stadt Graz<br />

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist uns die<br />

Sprachförderung von <strong>Kind</strong>ern. Selbst Integrationsstaatssekretär<br />

Sebastian Kurz liegt<br />

da auf unserer Linie, der ja verstärkt<br />

Deutschkurse für alle <strong>Kind</strong>er – egal, ob mit<br />

Migrationshintergrund oder nicht – fordert<br />

und fördert. Wohlgemerkt Deutschkurse,<br />

und keine Förderungen in der Sprache der<br />

Herkunftsländer. Die Beherrschung unserer<br />

Muttersprache Deutsch ist auch der entscheidende<br />

Faktor in Sachen Integration und Qualifizierung<br />

für den Arbeitsmarkt – Stichwort<br />

Fachkräftemangel. Es gilt die richtigen Leute<br />

für die richtigen Bereiche auszubilden und<br />

nicht an der Wirtschaft vorbei zu agieren. Ü


Ein Studium – der Wirtschaft verpflichtet<br />

Das berufsbegleitende FH-Studium „Innovationsmanagement“ an der<br />

Grazer Fachhochschule CAMPUS 02 ist nicht umsonst bestgebucht. „Auf<br />

unkonventionellen – eben innovativen – Wegen wird hier der Grundstein<br />

für Karrieren gelegt“, sagt Studiengangsleiter DI Dr. Hans Lercher.<br />

n Herr DI Dr. Lercher, wie kam es zum<br />

Studium Innovationsmanagement in<br />

Graz?<br />

Die Idee dazu wurde vor zehn Jahren geboren,<br />

weil sich schon damals abzeichnete, wie<br />

wichtig der Faktor Innovation werden<br />

würde. Das Studium selbst gibt es seit 2005<br />

an der FH CAMPUS 02. Vor allem seit der<br />

Krise ist der Bedarf an Innovation bei den<br />

Unternehmen stark gestiegen. Derzeit kommen<br />

sehr, sehr viele Firmen auf uns zu und<br />

wollen, dass wir ihre MitarbeiterInnen berufsbegleitend<br />

zu InnovationsmangerInnen<br />

ausbilden. Daher haben wir nicht von ungefähr<br />

zurzeit für 38 Studienplätze im Bachelorstudium<br />

Innovationsmanagement 134 BewerberInnen<br />

und sind hier die bestgebuchte<br />

Studienrichtung.<br />

n Inwiefern ist es lehrbar, innovativ<br />

zu sein bzw. innovative Prozesse<br />

zu steuern?<br />

Innovationen beruhen auf weit mehr als nur<br />

auf glücklichen Zufällen und kreativen Prozessen,<br />

Innovationen sind ein Prozent Inspiration<br />

und 99 Prozent harte Arbeit! Innovationsmanagement<br />

ist ein Handwerk, das man<br />

bei uns an der Studienrichtung Innovationsmanagement<br />

erlernen kann. Es ist nicht notwendig,<br />

künstlerisch begabt sein oder außergewöhnliche<br />

Gedankensprünge machen zu<br />

können – beim Innovationsmanagement geht<br />

es darum, einem strukturierten Prozess zu<br />

folgen und die richtigen Methoden zur richtig<br />

Zeit einzusetzen – und das ist erlernbar!<br />

n Die Studienrichtung Innovations -<br />

management gibt es als Bachelor-<br />

und Masterstudium. Worin liegt der<br />

Unterschied?<br />

Im Bachelorstudium lernen die Studierenden,<br />

Innovationen systematisch zu suchen,<br />

zu gestalten und voranzutreiben und Innovationsprojekte<br />

abteilungs- und hierarchie-<br />

SERVICE<br />

DI Dr. Hans Lercher leitet an der Grazer FH<br />

CAMPUS 02 den Studiengang Innovations -<br />

management. Foto: Peter Melbinger<br />

übergreifend durchzuführen. Innovationsorientierte<br />

Unternehmensentwicklung und strategisches<br />

Innovationsmanagement sind<br />

Kernbereiche des Masterstudiums. Innovationen<br />

lassen sich strategisch planen, womit<br />

auch der Erfolg eines Unternehmens bis zu<br />

einem gewissen Grad planbar ist. Großer<br />

Wert wird auch auf den Praxisbezug während<br />

des Studiums gelegt, die im Studium<br />

erlernten Kompetenzen werden sofort anhand<br />

von realen Projekten mit Firmen angewendet.<br />

Ü<br />

Info: www.campus02.at/inno<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 109


Perfekt vernetzt<br />

Bei der Citycom Graz dreht sich alles um Informationstransfer. Geschäftsführer DI Igo Huber<br />

spricht in den „<strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> Süd“ über die Trends als Netzanbieter, die Wichtigkeit<br />

von Datenmanagement und die Stärken seines Unternehmens.<br />

Die Citycom mit Sitz in Graz ist aus einem<br />

Eigenbedarf der Grazer Stadtwerke entstanden<br />

und mit 1.1. voll ausgelagert als<br />

100-%-Tochter der Holding Graz. Sie kann<br />

für ihre Dienstleistungen auf ein exzellentes<br />

Breitbandnetz, bestehend aus rund 40.000 km<br />

eigenen Glasfasern, Hunderten Kilometern<br />

Kupferleitungen und einem störungssicheren<br />

Lizenzrichtfunk, zurückgreifen. „Diese technischen<br />

Voraussetzungen stellen die Grundlage<br />

für Firmennetzwerke, Internetanbindungen<br />

und Rechenzentrumsdienste von Geschäfts-<br />

und Wholesale-Kunden dar“, wie<br />

Geschäftsführer DI Igo Huber erklärt.<br />

n Herr DI Huber, wohin gehen die<br />

Trends im Bereich Datenmanagement?<br />

Heutzutage ist es oft üblich, Rechner- und<br />

Rechenleistungen in große Zentren zu verlagern,<br />

dabei ist dann keine große eigene<br />

Serverstruktur notwendig. Hier tritt die<br />

Citycom mit ihren Rechenzentren auf den<br />

Plan und bietet den Kunden unter dem gern<br />

verwendeten Begriff „Cloud Services“ zahlreiche<br />

Vorteile: Der Kunde hat nur für die<br />

operating costs aufzukommen und braucht<br />

sich nicht um, Upgrades, Downgrades, neue<br />

Releases, Patch-Management, wichtige Updates,<br />

laufende Erweiterungen, Fehlerbeseitigung<br />

oder Notstromversorgung zu kümmern.<br />

IT-Verantwortliche müssen lediglich<br />

für die Beschaffung, Konfiguration und Zugriffsmodalitäten<br />

der Daten sorgen.<br />

n Also vereinfachen Sie Ihren Kunden<br />

den Umgang mit Daten?<br />

Absolut, ja. Das Prinzip, mit Rechenzentren<br />

zu arbeiten, ist zwar gar nichts Neues, neu<br />

ist allerdings, dass der Weg ins Rechenzentrum<br />

nicht mehr so teuer ist, somit wird diese<br />

Dienstleistung auch für nicht so hohe Ansprüche<br />

immer interessanter.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

110<br />

DI Igo Huber: „Die Citycom steht für maßgeschneidertes<br />

Datenmanagement.“<br />

Das System bietet allen Beteiligten nur<br />

Vorteile: Der Kunde zahlt einen Leistungspreis<br />

und kann sich auf Profis verlassen.<br />

n Sie bieten Ihren Kunden also<br />

quasi einen Maßanzug im Daten -<br />

dschungel?<br />

Das könnte man so formulieren. Bisher war<br />

es oft so, dass sich Unternehmen leistungsmäßig<br />

nicht ausgelastete Serversysteme angeschafft<br />

haben. Über die Citycom wird<br />

je<strong>doch</strong> dem Kunden nur die Leistung zur<br />

Verfügung gestellt, die er benötigt, dementsprechend<br />

zahlt er auch nur den jeweiligen<br />

Bedarf.<br />

n Wie steht es um die Datensicherheit<br />

bei externen Rechenzentren?<br />

Das ist ein ganz wichtiger Punkt, gerade vor<br />

dem Hintergrund von Cloud Services. Nehmen<br />

wir nur einmal Microsoft, Google etc.<br />

her: Dort kann von Amerika aus rechtlich auf<br />

Basis eines Antiterrorgesetzes jederzeit auf<br />

DI Bernd Stockinger leitet in der Citycom die<br />

Bereiche Marketing und Vertrieb.<br />

Fotos: Frankl<br />

Daten zugegriffen werden, egal, ob die Server<br />

in Europa oder Amerika stehen. Bei der<br />

Citycom ist das nicht möglich, auf unsere<br />

Rechenzentren hat sonst niemand einen Zugriff.<br />

Das ist für viele Firmen ein wesent -<br />

liches Argument.<br />

Wir besitzen auf der einen Seite mehrere Rechenzentren,<br />

kooperieren aber auch mit anderen,<br />

um letztlich dem Kunden ein optimales<br />

Angebot machen zu können.<br />

n Sie verfügen über Glasfaserleitungen,<br />

Kupferleitungen und Richtfunk –<br />

eine ideale Kombination?<br />

Für den Kunden stellt sich die Frage nach<br />

dem Trägermedium nur zweitrangig. Wichtig<br />

ist, dass Qualität, Verfügbarkeit, Preis und<br />

Leistung stimmen. Glas ist neben der extrem<br />

hohen Datenübertragungsrate gegenüber<br />

Kupfer auch wesentlich störungsfreier, z.B.<br />

gegen Magnetfelder. Und zur Sicherheit<br />

kann man eine Leitung immer noch mit einer<br />

Funkstrecke kombinieren. Ü<br />

Foto: Citycom


Christian Walcher,<br />

Marketing- & Sales-<br />

Manager im JAGUAR &<br />

LAND ROVER Center Graz<br />

Foto: Jaguar & Land Rover Center<br />

A2Z Business-Tower<br />

Geschäftsgebäude mit Landmark-Qualität<br />

Business Lösungen auf höchstem Niveau<br />

Christian Walcher, Marketing- & Sales-<br />

Manager im JAGUAR & LAND<br />

ROVER Center Graz, über den neuen<br />

Jaguar XF AUSTRIA EDITION:<br />

„Das neue Sondermodell AUSTRIA<br />

EDITION ist mit seinem 2.2 Liter Commonrail-Dieselmotor<br />

bei einem Verbrauch<br />

von 5,4 l/100 km und einem<br />

CO 2 -Ausstoß von 149 g/km, der sparsamste<br />

und umweltfreundlichste Jaguar<br />

aller Zeiten. Abgesehen davon wartet der<br />

edle Brite mit einer Basisausstattung auf,<br />

die ihresgleichen sucht.<br />

Volllederaus stattung, Xenon-Scheinwerfer,<br />

8-Gang-Automatik und drei Jahre<br />

Vollgarantie ohne Kilometerbeschränkung<br />

sind nur einige der Grundwerte des<br />

neuen XF, den es bereits ab 45.900 Euro<br />

zu erstehen gibt. Aber erfahren Sie den neuen Jaguar XF am besten<br />

selbst bei einer Probefahrt in unserem Hause.“ Ü<br />

INFOS & KONTAKT<br />

Neues Modell<br />

JAGUAR & LAND ROVER Center Graz<br />

Fabriksgasse 27 (gegenüber Citypark), A-8020 Graz<br />

T +43 (0) 316 724343 0<br />

walcher@jaguar-landrovercenter-graz.com<br />

Burggasse<br />

Internationale Spitzenarchitektur<br />

im Boardinghouse<br />

Die WEGRAZ ist ein national agierender Projektentwickler mit Sitz in Graz. Der<br />

Schwerpunkt liegt in der Realisierung außergewöhnlicher Businessimmobilien -<br />

Standorte mit Zukunft, die den Wert der Immobilie steigern, Lösungen mit<br />

strikter Nutzenorientierung und höchster Funktionalität, Individualität statt<br />

Massenware sind dabei die Vorgaben.<br />

WEGRAZ Gesellschaft für Stadterneuerung und Assanierung m.b.H.<br />

THIS IS THE NEW JAGUAR<br />

AUSTRIA EDITION<br />

(ab 45.900 Euro)<br />

BIZ Kapfenberg<br />

Büro- und Dienstleistungszentrum<br />

mit markantem Außenauftritt<br />

SERVICE<br />

Tec Center Lebring<br />

Moderner Industriepark in<br />

strategisch günstiger Lage<br />

Die Bausteine unseres Erfolges<br />

Erfahrung mit innovativen Ansätzen<br />

Visionäre Baukunst mit ökonomischem Erfolg<br />

Unkonventionelle Lösungen mit hoher Flächenwirtschaftlichkeit<br />

www.wegraz.at


Fotos: Forschungsgesellschaft Mobilität<br />

Graz bewegt Unternehmen<br />

Zu einem bewegenden Wettstreit zum Thema Mobilität lädt die städtische Verkehrsplanung alle Grazer<br />

Klein- und Mittelbetriebe ein. Im Rahmen des ersten Wettbewerbs für Betriebliches Mobilitätsmanage-<br />

ment können die teilnehmenden Unternehmen bis zu 10.000 Euro gewinnen.<br />

Alle Grazer Betriebe mit 20 bis 250 Beschäftigten<br />

sind eingeladen, sich am<br />

Wettbewerb für Betriebliches Mobilitätsmanagement<br />

zu beteiligen. Dieser wurde<br />

von der städtischen Abteilung für Verkehrsplanung<br />

und Verkehrsreferentin Bürgermeister-Stellvertreterin<br />

Lisa Rücker ins Leben<br />

gerufen. Gefragt ist ein konkretes Aktionsprogramm<br />

aus dem Maßnahmenkatalog der<br />

Stadt Graz, das die Mobilität der Bediensteten<br />

auf ihrem Weg zur Arbeit im Sinne der<br />

sanften Mobilität nachhaltig verändert. Jenen<br />

fünf Betrieben, die mit den überzeugendsten<br />

Vorschlägen aufwarten können, winken<br />

wertvolle Preise: Der Sieger wird mit 10.000<br />

Euro prämiert, für die nächstbesten Entwürfe<br />

gibt es jeweils 7.000, 5.000 und zweimal je<br />

3.000 Euro, mit denen die Umsetzung finanziell<br />

unterstützt wird.<br />

Städtischer Leitfaden<br />

Erleichtert wird die Suche nach geeigneten<br />

Maßnahmen für eine umweltbewusste Mobilität<br />

auf dem Weg zur Arbeit durch einen<br />

ganz besonderen „Schummelzettel“. Der<br />

brandaktuelle Leitfaden „Betriebliches Mobilitätsmanagement“<br />

zur Unterstützung umweltfreundlicher<br />

Wege in die Arbeit listet<br />

rund 50 Aktionen in fünf Kategorien auf: öffentlicher<br />

Verkehr, Radverkehr, Parkraummanagement,<br />

Informations- und Motivationsmaßnahmen.<br />

Aus diesen Kategorien kann<br />

sich jeder Betrieb ein maßgeschneidertes Paket<br />

zusammenstellen. Ziel ist es, die Betriebe<br />

zu motivieren, weniger auf das Auto und<br />

stattdessen mehr auf sanfte Mobilität zu setzen.<br />

Die einzelnen Maßnahmen bringen je<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

112<br />

nach ihrer ökologischen Wertigkeit Punkte;<br />

wer die meisten Punkte durch seinen Mix<br />

sammelt, hat gewonnen. Mehr als 500 Grazer<br />

Klein- und Mittelbetriebe mit 20 bis 250<br />

Beschäftigten werden angeschrieben und zur<br />

Teilnahme eingeladen und auf Wunsch mit<br />

einer Erstberatung versorgt. Wer sich daraufhin<br />

zum Mitmachen entschließt, hat Zeit,<br />

sich bis 31. März 2012 anzumelden und<br />

seine geplanten Maßnahmen bekannt zu geben.<br />

Die eingereichten Projekte werden danach<br />

bewertet und gereiht. In der zweiten<br />

Aprilhälfte werden die ausgewählten Preisträger<br />

informiert und zur Umsetzung ihrer<br />

Konzepte eingeladen. Anhand einer Mobilitätserhebung<br />

vor und nach der Umsetzung<br />

werden die Fortschritte bei der umweltschonenden<br />

Veränderung des Arbeitsweges überprüft.<br />

Für Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker<br />

stehen Betriebe heute mehr denn je vor<br />

der Herausforderung, ihre Ressourcen effizient<br />

und ökonomisch zu nutzen, wobei die<br />

Mobilität besonders wichtig sei. „Betriebliches<br />

Mobilitätsmanagement bietet Unternehmen<br />

und Beschäftigten Lösungen, die<br />

Mobilität rund um ihre Betriebe kosten- und<br />

ressourceneffizienter zu gestalten. Viele<br />

Wege können schneller, günstiger und nachhaltiger<br />

zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem<br />

Auto zurückgelegt werden und Fahrzeugflotten<br />

können ökonomischer und ökologischer<br />

gestaltet werden“, regt Lisa Rücker ein Umdenken<br />

an. Der Leitfaden und der Wettbewerb<br />

seien zwei wertvolle Anreize, dieses<br />

Umdenken jetzt zu beginnen. Ü<br />

INFO-BOX<br />

Die wichtigsten Fakten in Kurzform<br />

n Der Wettbewerb richtet sich an<br />

alle Grazer Betriebe mit 20 – 250<br />

MitarbeiterInnen.<br />

n Einreichschluss für den Wettbewerb<br />

ist der 31. März 2012.<br />

n Die Preisgelder für die ersten fünf<br />

Plätze: 10.000 Euro, 7.000 Euro,<br />

5.000 Euro und jeweils 3.000 Euro.<br />

n Der Wettbewerb wird von der<br />

Stadt Graz, Abteilung für Verkehrsplanung<br />

ausgelobt.<br />

Für Fragen können Sie sich an die<br />

Forschungsgesellschaft Mobilität<br />

wenden: koellinger@fgm.at


NRAbg. Ridi Steibl (r.), Vorsitzende des Vereins „Taten statt Worte“<br />

mit Stadträtin Sonja Grabner Foto: Foto Fischer<br />

Übernahme<br />

Mit 1. Februar 2012 übernahm die Stadt Graz die Trägerschaft des erfolgreichen<br />

Gründerinnenzentrums Steiermark und des Business Incubator<br />

Graz vom Verein „Taten statt Worte“. „Seit dem Jahr 1999<br />

wird das GründerInnenzentrum am gegenwärtigen Standort am Nikolaiplatz<br />

vom Verein „Taten statt Worte“ unter der umsichtigen Führung<br />

von NRAbg. Ridi Steibl betrieben. Seitdem wurden durch Sie und ihr<br />

Team mehr als 107 Unternehmen beherbergt und betreut, der Frauenanteil<br />

lag dabei bei rund 44 Prozente, mehr als 320 Arbeitsplätze wurden<br />

durch die Gründungsaktivitäten geschaffen, insgesamt haben die<br />

neu gegründeten Unternehmen ein Kommunalsteueraufkommen von<br />

240.000 Euro pro Jahr erwirtschaftet“, fasst Wirtschaftsstadträtin Sonja<br />

Grabner die beeindruckende Statistik zusammen. Ü<br />

Erste Bilanz<br />

Foto: Messe Graz<br />

Die Messe Graz als Organisator der MAWEV Show kann eine erste<br />

positive Bilanz ziehen, denn die Ausstellungsflächen sind nahezu<br />

ausverkauft. Die MAWEV-Show, von 21. bis 24. März 2012, wird<br />

von vielen Branchenkennern als „Turbolader der Baugiganten“ bezeichnet.<br />

Mehr als 250 Top-Aussteller aus 10 Nationen präsentieren<br />

nicht weniger als 1.000 modernste Baumaschinen und Baufahrzeuge<br />

nationaler und internationaler Hersteller, die für die Fachbesucher<br />

großteils auch zum Ausprobieren bereit stehen. In Szene geht die 8.<br />

Auflage des Baumaschinen-Events der Sonderklasse im Wirtschaftspark<br />

Enns/Hafen – im Zentrum Österreichs, knapp 30 km entfernt<br />

von Linz. Ü<br />

www.energie-graz.at<br />

Nachhaltigkeit<br />

ein Produkt der<br />

Energie Graz<br />

SERVICE<br />

Die<br />

Energie<br />

Graz<br />

investierte<br />

ber bereits eits<br />

über eine Million<br />

Euro<br />

in Solar- Solar-<br />

Elektromobilität<br />

energie!<br />

ist in aller Munde.<br />

Wa as trägt<br />

die Energg<br />

gie Graz dazu bei?<br />

In den letzten<br />

Jahren<br />

wur de eine Million Eur Euro<br />

in<br />

2<br />

Photovoltaikanlag<br />

en investier investiert<br />

und mit 1. 100 m<br />

Kollektorfläche<br />

betr eibt die Ener Energie<br />

Graz<br />

am Dach<br />

der Grazer<br />

Linien Busgarag<br />

e die größt größte<br />

Anlage<br />

dieser<br />

Art<br />

im Großraum<br />

Gr az. Die g gewonnene<br />

Solarenergie<br />

wir d in das V er t teilernetz<br />

eilernetz eing<br />

eing<br />

espeist und den Elek<br />

-<br />

trotankstellen<br />

zur Verfügung<br />

fügung g<br />

estellt,<br />

wodurch<br />

ein<br />

zusätzlicher Beitrag zur CO2-Reduktion<br />

geleistet<br />

wird.<br />

Weiters<br />

k ann man über die Ener Energie Graz<br />

Elektrofahr-<br />

zeuge<br />

leasen.<br />

Die Leasingr<br />

at ate<br />

hängt vom Fahrzeug<br />

und dem Leasinpak<br />

et ab, ein Einstieg ist ab € 34 34,90<br />

im Monat<br />

möglich.<br />

Die Geschäftsführer Geschäftsführ er der Energie Gr Graz az Dr Dr. r. . Ger Gert t Heigl und Dr. .R Rudolf udolf Steiner S t einer<br />

mit Dr.<br />

Michael Krainer<br />

(Mitte), (Mitte)<br />

), Geschäftsführer Geschäftsführ<br />

Geschäf er der Freizeit<br />

Graz Graaz<br />

GmbH,<br />

vor der Stromtankstelle<br />

Spor Sport- t-<br />

und WWellnesbad<br />

ellnesbad Eggenberg „Aust „Auster“. er“. .<br />

Nähere<br />

Infos Info os zum Thema Elek Ele Elektromobilität tromobilität<br />

erhalt erhalten en Sie<br />

unt unter er 0316<br />

805 8057-1757 7--<br />

1757<br />

oder ee-mobil@energie-graz.at<br />

-mobil@ener<br />

-mobil@energ gie-graz.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 113


114<br />

SERVICE<br />

Seit über 60 Jahren steht der Name GAW<br />

Das Familienunternehmen mit Sitz in<br />

Graz ist Zentrum der international operierenden<br />

Firmengruppe GAWGROUP.<br />

Über 1.150 Menschen erwirtschaften in der<br />

Unternehmensgruppe einen jährlichen Umsatz<br />

von 180 Millionen Euro. Durchschnittlich<br />

85 Prozent des Umsatzes werden im Export<br />

erzielt. Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren<br />

sich auf drei strategische Geschäftsfelder:<br />

n Paper<br />

n Automotive & Industrial Solutions<br />

n Environmental Solutions<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

für Kompetenz und Qualität im<br />

industriellen Anlagenbau.<br />

Foto: GAW<br />

Industrieanlagenbau auf höchstem Niveau<br />

Der weltweit agierende Unternehmensverbund<br />

für industriellen Anlagen- und Maschinenbau<br />

bietet in allen Sparten komplette verfahrenstechnische<br />

Lösungen an, die von Forschung<br />

und Entwicklung, Beratung, Engineering<br />

und Fertigung über Logistik, Montage<br />

und Inbetriebnahme bis hin zur Schulung<br />

und After Sales Service reichen und<br />

kundenspezifisch erarbeitet werden.<br />

Für die GAWGROUP bedeutet Technologieentwicklung,<br />

zusammen mit den Kunden<br />

und Lieferanten die Zukunft zu gestalten.<br />

Die Nutzung von Kooperationen und Netz-<br />

werken in Verbindung mit permanentem<br />

Technologie- und Wissenstransfer sind dabei<br />

Grundlage für den Erfolg. Ü<br />

GAW technologies GmbH<br />

8020 Graz, Puchstraße 76<br />

Phone: +43/316/2704-0<br />

Fax: +43/316/273266<br />

office@gaw.at, www.gaw.at


WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN<br />

Heben Sie ab!<br />

Ob Geschäfts- oder Urlaubsreise,<br />

der Flughafen Graz ist auch in<br />

diesem Jahr durch sein breites<br />

Angebot der perfekte Startpunkt.<br />

Geschäfts- und Urlaubsreisende sind von<br />

ihnen gleichermaßen abhängig, von den<br />

guten Verbindungen von Graz zu den<br />

großen Umsteigeflughäfen. Alleine nach<br />

Frankfurt, Wien und München gibt es mit<br />

AUA und Lufthansa mehr als 80 Flüge pro<br />

Woche – schnelles Weiterkommen ist so garantiert.<br />

Daneben sehr beliebt sind auch die<br />

Umsteigemöglichkeiten über Berlin und<br />

Palma de Mallorca. Beide Flughäfen werden<br />

ab Graz mit NIKI und airberlin angeflogen,<br />

beide haben sich zu einem Drehkreuz der airberlin<br />

entwickelt. Fünf Mal pro Woche gibt<br />

es Flüge von Graz nach Berlin und von dort<br />

zu zahlreichen weiteren Destinationen.<br />

„Mehr als 20 Destinationen sind so ab Graz<br />

mit der airberlin erreichbar“, informiert Mag.<br />

KLASSE VERSUS KLASSISCH.<br />

LEIDENSCHAFT GEWINNT.<br />

Die neue BMW 3er Limousine Modern Line beweist wahre Klasse: Mit noch leistungsstärkeren Motoren, die neue<br />

Maßstäbe beim Verbrauch setzen. Und mit zeitloser sportlich-eleganter Ästhetik. Erleben sie es selbst bei einer Probefahrt.<br />

DIE NEUE BMW 3er LIMOUSINE. AUCH ALS MODERN LINE.<br />

PREMIERE AM 10. UND 11.2.2012 BEI UNS.<br />

Foto: © Krug / Flughafen Graz<br />

Wolfgang Denzel Auto AG<br />

Wetzelsdorfer Straße 35, 8052 Graz<br />

Tel.: 0316/507-5038, graz@denzel.at<br />

www.DENZEL.at<br />

Gerhard Widmann, Geschäftsführer des<br />

Flug hafens Graz. „Ab 1. Mai gibt es darunter<br />

einige Neuigkeiten wie z.B. Danzig, Krakau,<br />

Tel Aviv oder Paris.<br />

Palma de Mallorca steht ab Mitte Februar<br />

wieder auf dem Flugplan. Zunächst vier Mal<br />

pro Woche, <strong>etwas</strong> später sogar einmal täglich.<br />

Nicht verändert werden die guten Anbindungen<br />

von Palma zu mehr als 15 weiteren<br />

Destinationen in Spanien und Portugal.<br />

Neu auf dem Chartersektor, und darüber ist<br />

man am Flughafen Graz sehr glücklich, sind<br />

die durchgehenden Flüge nach Teneriffa und<br />

Gran Canaria, die sich die Fans der Kanaren<br />

in den letzten Jahren so sehr gewünscht<br />

haben.<br />

Neben den vielen weiteren Destinationen in<br />

Griechenland (13 Flugziele!), Spanien, Italien,<br />

Kroatien, der Türkei und Ägypten haben<br />

sich auch Shannon in Irland und Edinburgh<br />

in Schottland gut etabliert und sind<br />

wieder Teil des Sommerflugplans.<br />

„Ob Geschäfts- oder Urlaubsreise, mit diesem<br />

Flugplan steht einer angenehmen Reise<br />

von oder nach Graz nichts mehr im Weg“,<br />

ist sich Widmann sicher. Ü<br />

Die neue<br />

BMW 3er Limousine<br />

www.bmw.at<br />

BMW 3er Limousine: 85 kW (116 PS) bis 225 kW (306 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,1 l/100 km bis 7,9 l/100 km, CO2-Emission von 109 g/km bis 186 g/km.<br />

Freude am Fahren<br />

Symbolfoto


116<br />

SERVICE<br />

Tradition und Moderne<br />

Leoben blickt stolz auf die Vergangenheit und mit neuen Ideen in die Zukunft<br />

Leoben hat ihn, den perfekten Mix aus<br />

Tradition und Moderne. Das südliche Tor<br />

zur Eisenstraße nimmt einen besonderen<br />

Stellenwert in der Forschungs- und Universitätslandschaft<br />

der Steiermark ein. Als historische<br />

Bergstadt und einzige Nicht-Landeshauptstadt<br />

besitzt Leoben eine Universität<br />

mit Weltruf. Dieser eilt ihr mehr und mehr<br />

voraus und gipfelt schließlich in einer steigenden<br />

Anzahl an Studierenden. Dass in Leoben<br />

Forschung auf höchstem Niveau betrieben<br />

wird, zeigen einerseits die zahlreichen<br />

Kompetenzzentren, andererseits die lokal ansässigen,<br />

aber international agierenden Global<br />

Players, die vom Wissensvorsprung der<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Montanuniversität profitieren. Aber auch abseits<br />

von Forschung und Lehre ist Leoben zu<br />

einer Vorzeigestadt geworden. Viele Städte<br />

beneiden sie wegen ihrer realisierten Leuchtturmprojekte<br />

wie dem innerstädtischen Einkaufszentrum,<br />

der Wellness oase Asia Spa<br />

oder der modernen Eishalle. Als „Stadt der<br />

kurzen Wege“ hat sich Leoben auch einen<br />

Namen im Kongresstourismus gemacht. Mit<br />

einem unschlagbar hohen Anteil an Natur<br />

(80 Prozent des Stadtgebietes sind Berg und<br />

RENAULT NUTZFAHRZEUGE.<br />

Foto: Freisinger<br />

Foto: leopress<br />

VOGL + CO und alle steirischen Renault Partner<br />

Wald) wird Leoben auch zunehmend<br />

zu einem begehrten<br />

Ausflugsziel.<br />

Kreative Ansätze<br />

für die Zukunft<br />

Die Stadt Leoben rastet sich<br />

aber keinesfalls auf ihren<br />

Lorbeeren aus. Intensiv und<br />

vor allem kreativ wird an Ansätzen<br />

gearbeitet, um Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen<br />

eine Zukunftsperspektive<br />

zu bieten. Der Blick über den<br />

Tellerrand war dafür ausschlaggebend,<br />

dass sich die Montanstadt gemeinsam<br />

mit zehn internationalen Städten<br />

als Lead-Partner in einem EU-Projekt (OP-<br />

ACT) befindet und nun konkret an einem Jugendkulturprojekt<br />

arbeitet. Ziel ist es, das<br />

kreative Potenzial der Jugend zu erfassen<br />

und zu fördern, jugendfreundliche Arbeitsstrukturen<br />

anzudenken und mit Förder- und<br />

Beratungsangeboten hilfreich zur Seite zu<br />

stehen. Leoben bleibt seinem Motto treu:<br />

Eine Stadt geht voran! Ü<br />

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Druckfehler vorbehalten. Alle Abbildungen sind Symbolfotos.<br />

DRIVE THE CHANGE


Foto: an.ma.nie / photocase.com<br />

Maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Ihr<br />

Unternehmen.<br />

Durch seine einzigartige<br />

Lage, angrenzend<br />

an das Schwarzl Freizeitzentrum,<br />

in Nähe<br />

zum steirischen Weinund<br />

Thermenland ist<br />

das IBC nicht nur ein<br />

idealer Platz zum Arbeiten,<br />

es bietet auch<br />

Platz für Körper,<br />

Geist und Seele, um<br />

dem Alltag gestärkt<br />

begegnen zu können.<br />

Direkt an der Pyhrnautobahn/<br />

A9, nur<br />

wenige Kilometer vom<br />

Knoten Graz-West<br />

(A2) entfernt sowie in<br />

unmittelbarer Nähe<br />

des Flughafens Graz<br />

Thalerhof bietet es<br />

auch beste Verkehrsanbindungen<br />

im Nah-<br />

und Fernverkehr.<br />

Dadurch erleichtert<br />

das IBC den Zugang<br />

nach CEE. Ljubljana<br />

(195 km) und Zagreb<br />

(175 km) liegen knapp<br />

2h Stunden entfernt.<br />

Der Güterterminal<br />

Werndorf wird künftig<br />

täglich den Großraum<br />

Graz, die Region<br />

Maribor und Südosteuropa<br />

mit allen<br />

wichtigen Terminals in<br />

Europa verbinden und<br />

die Adriahäfen<br />

Triest, Koper und Rijeka<br />

bieten überdies<br />

eine Anbindung an<br />

den internationalen<br />

Seeverkehr. Neben<br />

25.000 m² bestens<br />

ausgestatteter Büro-<br />

�����������������<br />

bietet das IBC ein<br />

4-Sterne-Hotel mit<br />

Restaurant, variable<br />

Seminar- und Veranstaltungsräume<br />

und eine weitere<br />

Ansiedelung von Gewerbebetrieben<br />

auf<br />

einer Fläche von ca.<br />

8 ha direkt neben<br />

der A9.<br />

Infos zum IBC gibt‘s<br />

auf www.ibc-graz.at


118<br />

SERVICE<br />

Eine Lehre im Lebensmittelhandel<br />

verspricht Spaß und rasantes Tempo.<br />

Das wissen Kathrin, Marina<br />

und Michaela (v.l.n.r.)<br />

Foto: SPAR<br />

MATURA – WAS NUN?<br />

SPAR wendet sich mit seinen Ausbildungsprogrammen<br />

nicht nur an<br />

Lehrlinge, sondern ruft zum wiederholten<br />

Male ein Traineeprogramm<br />

für Maturant/innen ins Leben.<br />

Ziel ist es, die Führungskräfte von<br />

morgen für das Unternehmen zu finden.<br />

Der Maturant absolviert in 22<br />

Monaten eine komprimierte Ausbildung<br />

im SPAR-Markt und wird bei<br />

Seminaren und Workshops für die<br />

zukünftige Führungsposition gestärkt.<br />

Es gilt das Rotationsprinzip,<br />

durch das die Auszubildenden jeg -<br />

lichen Aspekt des Marktes kennen<br />

lernen. Unterstützt werden die jungen<br />

Menschen durch die Mitarbeiter<br />

im Markt sowie durch Fachseminare,<br />

Teamtraining, Führungsseminare,<br />

EDV-Anwenderschulungen,<br />

BWL-Seminare und vieles mehr.<br />

Wunsch des Unternehmens ist es,<br />

langfristig gute und motivierte Führungskräfte<br />

für SPAR zu gewinnen.<br />

Des Weiteren unterstützt das Handelsunternehmen<br />

mit dem Verein<br />

studium@spar Mitarbeiter, die neben<br />

ihrem eigentlichen Beruf noch<br />

ein Studium absolvieren.<br />

Der Schwerpunkt liegt hier vor allem im<br />

Einzelhandel, um den Nachwuchs für<br />

die 104 Filialen zu lukrieren. Die Vorteile<br />

einer Lehre bei Spar liegen klar auf der<br />

Hand: Ausbildungsplätze in unmittelbarer<br />

Nähe des Wohnbereiches, auf Wunsch ist<br />

man in ganz Österreich einsetzbar. Möglich<br />

wird das durch ein österreichweit gleiches<br />

Ausbildungsprogramm. SPAR ist der größte<br />

private österreichische Arbeitgeber.<br />

Das Rotationsprinzip der Ausbildung ermöglicht<br />

es den Lehrlingen, speziell in den Filialen<br />

im Laufe ihrer Ausbildung sämtliche<br />

Aspekte des Einzelhandels kennenzulernen.<br />

So absolviert jeder Lehrling alle Abteilungen<br />

einer Filiale. Dieses Prinzip wird in allen von<br />

SPAR angebotenen Lehrberufen umgesetzt.<br />

In Wien verfügt SPAR über eine eigene<br />

SPAR-Akademie.<br />

In den Bundesländern gibt es in Kooperation<br />

mit den öffentlichen Berufsschulen eigene<br />

SPAR-Akademie-Klassen. Das hat den Vorteil,<br />

dass alle SPAR-Lehrlinge eines Lehrjahres<br />

in einem Lehrgang zusammengefasst<br />

sind und so auch die Möglichkeit für Zusatzausbildungen<br />

durch Top-Referenten und Ex-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

SPAR garantiert<br />

Durchgängigkeit<br />

der Ausbildung<br />

Das Handelsunternehmen SPAR gehört zu den größten Lehrlings -<br />

ausbildnern Österreichs. Allein heuer werden in der Steiermark und<br />

dem südlichen Burgenland 140 neue Lehrstellen in zehn Lehrberufen<br />

vergeben.<br />

kursionen gegeben ist. Zudem bietet das Unternehmen<br />

Lehrlingsseminare im Einzelhandel<br />

und Lehrabschlussprüfungsvorbereitungen<br />

an.<br />

Erfolgsfaktor<br />

Doch damit nicht genug. Seit 2011 übernimmt<br />

SPAR für seine Lehrlinge die Internatskosten<br />

während der Berufsschulzeit und<br />

zahlt ihnen auch weiterhin ihr volles Gehalt.<br />

Monatlich können die Lehrlinge zusätzlich<br />

für hervorragende Leistungen Prämien erhalten.<br />

Diese sind nach Lehrjahr gestaffelt<br />

und betragen zwischen 60 und 140 Euro. Um<br />

diese Prämien zu erhalten, werden verschiedene<br />

Kriterien bewertet wie Freundlichkeit,<br />

Umgang mit Kunden, Arbeitsinteresse u.Ä.,<br />

außerdem werden Rückmeldegespräche geführt<br />

und das Wissen der Lehrlinge mithilfe<br />

eines Ausbildungsheftes überprüft. Durch<br />

dieses durchgängige und initiative System<br />

bestanden 2011 100 Prozent der SPAR-Lehrlinge<br />

die Lehrabschlussprüfung. Lehrlinge,<br />

die lauter „Sehr gut“ in ihren Zeugnissen haben,<br />

erhalten eine Prämie von 218 Euro. Wer<br />

über die dreijährige Lehrzeit hinweg ausge-<br />

zeichnete Leistungen vorweisen kann, bekommt<br />

den B-Führerschein bezahlt! Lehrlinge,<br />

die ihre Ausbildung abgeschlossen haben,<br />

sich je<strong>doch</strong> weiterbilden möchten, um<br />

eventuell ein Studium abschließen zu können,<br />

können bei SPAR die Lehre mit Matura<br />

absolvieren. Diese ist für alle Lehrlinge kostenlos.<br />

An einem Abend pro Woche kommt<br />

ein Wifi-Lehrer zu SPAR und unterrichtet<br />

die Jugendlichen sowie SPAR- Mitarbeiter,<br />

die eine Berufsmatura absolvieren möchten.<br />

Das Programm dauert von September bis<br />

Juli und wird immer beliebter. Auch bietet<br />

SPAR E-Learning-Kurse an, um das Knowhow<br />

seiner Mitarbeiter weiter zu steigern<br />

und so auch die Karriere- und Aufstiegschancen<br />

innerhalb des Konzerns weiter zu fördern.<br />

Denn nach oben hin ist alles offen! Ü<br />

INFOS UNTER:<br />

SPAR Job-Hotline<br />

0316/ 248 35 382, margot.spath@spar.at<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

ab Euro 475 brutto


ODÖRFER macht die Trends<br />

Schon beim Betreten des Ausstellungsgebäudes durch die „Wasser-<br />

skulptur“ – das neue Design-Eingangsdach – wird dem Besucher klar,<br />

dass bei ODÖRFER die Trends zu Hause sind. In der City of Design ist<br />

das Familienunternehmen seit über 200 Jahren nicht nur Trendsetter<br />

im Bad, sondern auch Experte, wenn es um Heizung, Energie und Um-<br />

welttechnik geht.<br />

ODÖRFER präsentiert die kreativste Ausstellung<br />

Österreichs. Als Orientierung<br />

dienen dem Kunden die vier Stilwelten<br />

Purismus, Landhaus, Klassik und Youngline<br />

sowie die drei Budgetkategorien Basis-, Medium-<br />

und Premiumbäder. Interaktive Bereiche<br />

zeigen z. B.<br />

Whirlpool-Düsensysteme<br />

in echter<br />

Funktion. Ein weiteres<br />

Highlight ist<br />

die Wasser- bzw.<br />

Lichtwelt, wo der<br />

Besucher Produkte<br />

nicht nur ansehen,<br />

sondern<br />

diese in voller<br />

Funktion erleben<br />

und ausprobieren<br />

kann. „Der Besucher<br />

bekommt bei<br />

uns nicht nur einen Überblick über die gesamte<br />

Produktwelt im Sanitärbereich, sondern<br />

auch für <strong>jedes</strong> Budget das beste Angebot,<br />

und das alles in einer Ausstellung“, erklärt<br />

Susanne Schneider-Assion, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin.<br />

Fotos: Odörfer<br />

Neuartige Akzente<br />

Wie individuelle Raumkonzepte umgesetzt<br />

werden können, wird in der Ausstellung in<br />

der Grazer Herrgottwiesgasse eindrucksvoll<br />

gezeigt. „Unsere Ausstellung soll für die Besucher<br />

ein Ort der inneren Ruhe und Inspiration<br />

sein“, erklärt Susanne Schneider-Assion.<br />

Die wachsende Bedeutung des Bades und die<br />

Entwicklung hin zur Wohlfühl-Oase in den<br />

eigenen vier Wänden spiegeln sich natürlich<br />

in der Ausstellung wider, indem es als Ort der<br />

Entspannung, des Ausgleichs und Wohlbefindens<br />

erlebbar gemacht wird. „Wir haben<br />

Raumkonzeptbäder geschaffen, in denen das<br />

Bad integriert im natürlichen Wohnraum erfahren<br />

werden kann“, erklärt Schneider-Assion.<br />

Neben all den Besonderheiten der Ausstellung<br />

stehen bei ODÖRFER immer die<br />

kompetente Beratung und das „Denken in Lösungen“<br />

im Vordergrund. Mit jahrzehntelanger<br />

Erfahrung begleitet ODÖRFER seine Kunden<br />

mit perfekter Beratung und Planung Schritt für<br />

Schritt zum Traumbad und berät objektiv und<br />

unabhängig bei der Entwicklung der maßgeschneiderten<br />

Energie- und Klima lösung. Ü<br />

KONTAKT<br />

ODÖRFER Ausstellung<br />

8020 GRAZ, Herrgottwiesgasse 125<br />

Tel: 0316/2772-2357, Fax: DW 2264<br />

ausstellung-graz@odoerfer.com<br />

www.odoerfer.at<br />

Werbung<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 119


120<br />

SERVICE<br />

Alles aus einer Hand<br />

Seit 1976 erfüllt die Roth Handel & Bauhandwerkservice<br />

GmbH mit ihren vielfältigen<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

die Ansprüche ihrer Kunden auf höchstem<br />

Niveau. Das ist auch der Grund für den bereits<br />

jahrzehntelangen Erfolg des Unternehmens.<br />

„Wir verfolgen die ‚Alles-aus-einer-<br />

Hand‘-Philosophie. Das heißt, wir übernehmen<br />

die Planung, Installation und Sanierung“,<br />

erklären Margret und Hans Roth.<br />

Ob Heizung, Solaranlagen, Stromgewinnung<br />

aus alternativen Energien, der Einbau von<br />

Ein Kamin verspricht Wärme und Behaglichkeit<br />

und ist eine passende Ergänzung zur<br />

Heizung.<br />

Fenstern und Türen, Elektrizität, Haustechnik,<br />

Beleuchtung, Fliesen, Malerarbeiten,<br />

Wärmedämmung, Bad, Wellness, thermische<br />

Sanierung oder eine Komplettsanierung vom<br />

Keller bis zum Dach – Roth hat für jeden Bereich<br />

den richtigen Experten. Denn die Roth-<br />

Handwerksmeister sind hochqualifizierte<br />

Spezialisten in ihrem Bereich. Dafür sorgen<br />

die Ausbildungssysteme des Unternehmens,<br />

die bereits mehrfach ausgezeichnet wurden.<br />

Zudem wurde das Ausbildungssystem mit<br />

dem Innovationspreis des steirischen Vulkanlandes<br />

ausgezeichnet. In den letzten 35<br />

Jahren wurden bei Roth über 600 Lehrlinge<br />

ausgebildet. Zahlreiche von ihnen konnten<br />

ihr Know-how bei Lehrlingswettbewerben<br />

unter Beweis stellen und wurden für ihre<br />

Leistungen prämiert.<br />

Wärme und Geborgenheit<br />

Die neuesten Errungenschaften im Bereich<br />

Heiztechnik werden von Roth angeboten.<br />

Sparsames und umweltfreundliches Heizen<br />

stehen hierbei im Fokus. Erneuerbare Energien<br />

wie Holz, Hackschnitzel oder Pellets<br />

liegen hier im Trend. Wer es noch ökologischer<br />

möchte, setzt auf Solarenergie oder<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Mit ihrem Rundumservice hilft die Firma Roth<br />

ihren Kunden, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.<br />

Anton Feldgitscher, KR Hans Roth, Margret<br />

Roth, Christian Poschner, Alois Haas<br />

Mit einer Photovoltaikanlage kann man auch<br />

überschüssige Energie ins Stromnetz<br />

einspeisen. Fotos: ©pixelmaker<br />

Erdwärme. Die Experten von Roth beraten<br />

kompetent und haben für jeden die richtige<br />

Lösung parat. Doch nicht nur Wärme schafft<br />

Wohlbefinden. Das Bad hat sich in den letzten<br />

Jahren immer stärker zum Zentrum des<br />

Wohlfühlens entwickelt. Ob ganze Wellnessbereiche,<br />

eine umfassende Badsanierung<br />

oder einfach nur neue Möbel – das Unternehmen<br />

bietet eine enorme Auswahl an<br />

Möglichkeiten. Auch hier sind die Fachleute<br />

zur Stelle und erfüllen alle individuellen<br />

Wünsche.<br />

Doch damit nicht genug, auch der Innenausbau<br />

ist für die Profis von Roth kein Problem.<br />

Roth ist mit 130 Fahrzeugen für seine Kunden<br />

im Einsatz.<br />

Werbung<br />

Die Maler- und Anstreicharbeiten werden<br />

durch ein computergesteuertes Farbsystem<br />

unterstützt, sodass auch nach Jahren der<br />

exakt gleiche Farbton gemischt werden<br />

kann. Weiters wird der Einbau von Fenstern<br />

und Türen rasch und fachkundig erledigt.<br />

Zudem sind Zubehör wie Balken, Rollos und<br />

Insektenschutzgitter erhältlich.<br />

Auch Selbermacher kommen bei Roth nicht<br />

zu kurz. Der Fachmarkt Roth in Gnas ist der<br />

regionale Partner für Bauen, Wohnen und<br />

Freizeit. Ü<br />

Ein neues Bad sorgt für Entspannung pur.<br />

INFO<br />

Die Roth Handel & Bauhandwerkservice<br />

GmbH wurde 1976 in Gnas gegründet<br />

und ist ein familiengeführtes<br />

Privatunternehmen. Das Angebot<br />

reicht von Heizung, Bad & Wellness,<br />

Klima & Lüftung, Elektro, Fliesen<br />

und Innenausbau über Fenster<br />

& Türen, Farben & Maler und Spa-<br />

Anlagen bis hin zur thermischen Sanierung,<br />

Contracting und Facility<br />

Service. Über 350 hochkompetente<br />

Mitarbeiter sind mit 130 Fahrzeugen<br />

für rund 60.000 Kunden in ganz<br />

Österreich im Einsatz. Standorte finden<br />

die Kunden in Wien, Graz, Gleisdorf,<br />

Feldbach und Gnas.<br />

Kontakt:<br />

Telefon-Hotline 0810/001003<br />

www.roth-online.at


Foto: Holding Graz Sommer, istock<br />

AKTIV AM SCHÖCKL<br />

Aktion: Mit dem Schöckl-Seilbahnticket<br />

unser Aktivprogramm gratis nützen!<br />

JEDEN SAMSTAG!<br />

bis Ende Februar 2012 von<br />

� 10.00–12.30 Uhr<br />

� 13.30–16.00 Uhr<br />

AKTIVITÄTEN IM SCHNEE<br />

� Snowbike, Bobfahren, Schneerutschen<br />

� Schneeschuhwanderung<br />

� Discgolf, Pistengerät-Besichtigung<br />

TREFFPUNKT: BERGSTATION SEILBAHN<br />

� 09.45 Uhr<br />

� 12.45 Uhr<br />

Tipp: <strong>Kind</strong>erschi- und Snowboardkurse<br />

20. bis 24. Februar 2012<br />

INFO & ANMELDUNG<br />

Tel.: +43 316 773714-14<br />

www.schoeckl.at<br />

AKTIVITÄTEN BEI WENIG SCHNEE<br />

� Mountainbike-Techniktraining, Radfahrschule für Jung und Alt<br />

� Skistock-Wanderung, Discgolf, Pistengerät-Besichtigung<br />

� Suchspiele mit ORTOVOX-Verschütteten-Suchgeräten<br />

Die dazu benötigte Ausrüstung wird Ihnen gegen Einsatz kostenlos zur Verfügung gestellt.<br />

Schöckl Seilbahn | Schöcklstraße 23 | 8061 St. Radegund | Tel.: +43 3132 23 32 | freizeit@holding-graz.at | www.schoeckl.at<br />

SCHÖCKL


122<br />

SERVICE<br />

Wolfgang Kasic, LR Dr. Christian Buchmann,<br />

Obfrau Daniela Gmeinbauer, Präsident<br />

Dr. Wolfgang Routil, Gen.-Dir. KoR Alois<br />

Sundl, LR Mag.a Kristina Edlinger-Ploder,<br />

Direktor Ing. Wolfgang Umgeher,<br />

Obmann Josef Pesserl (v.l.n.r.)<br />

Foto: Fischer<br />

Gesund am Arbeitsplatz<br />

Bereits zum elften Mal wird heuer in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Steiermark-Fachgruppe<br />

der Freizeit- und Sportbetriebe, der Merkur Versicherung AG, dem Gesundheitsressort und dem Wirt-<br />

schaftsressort des Landes Steiermark, der Stmk. Gebietskrankenkasse, der Ärztekammer Steiermark<br />

sowie der AUVA der steirische Gesundheitspreis „Fit im Job“ vergeben.<br />

In vier Kategorien werden jene Betriebe<br />

ausgezeichnet, die ihren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern die besten Gesundheitsförderprojekte<br />

anbieten. Die eingereichten<br />

Projekte werden von einer Expertenjury evaluiert<br />

und überarbeitet. ,Fit im Job’ fördert<br />

Maßnahmen, die auf die Unternehmen und<br />

die Mitarbeiter zugeschnitten sind. Die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung hat sich in<br />

den letzten Jahren unheimlich weiterentwickelt“,<br />

weiß Merkur-Versicherung-Generaldirektor<br />

Alois Sundl.<br />

Heuer gibt es neu eine Einstiegsförderung<br />

für besondere Maßnahmen, die erstmals gemacht<br />

wurden. Der Preis soll helfen, die begonnenen<br />

Maßnahmen auch weiter fortzusetzen.<br />

Dazu Ärztekammer-Steiermark-Präsident<br />

Dr. Wolfgang Routil: „Erfüllende Arbeit<br />

fordert und fördert Motivation. Wichtig<br />

ist es, Kurzpausen zu machen, das fördert<br />

die Produktivität. Die Ärztekammer hat 2012<br />

das Projekt ,Gesundes Arbeiten’ ins Leben<br />

gerufen. Hier soll gezeigt werden, was uns<br />

gesund macht bei der Arbeit.“<br />

„Die AUVA war von Anbeginn mit dabei,<br />

denn wir sind der Meinung, dass Gesundheit<br />

mit unserem gesetzlichen Auftrag direkt im<br />

Zusammenhang steht. Das Hinwenden zur<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung dient<br />

auch der Prävention von Arbeitsunfällen“,<br />

sieht AUVA-Steiermark-Direktor Ing. Wolf-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

gang Umgeher die Vorteile des Preises. Die<br />

AUVA will daher Werbung für „Fit im Job“<br />

machen, um den Gesundheitsgedanken noch<br />

stärker nach außen zu tragen. Die Qualität<br />

der betrieblichen Gesundheitsförderungsmaßnahmen<br />

hat sich wesentlich gesteigert.<br />

Es geht immer mehr stärker in den Bereich<br />

der Organisation und Planung von Maßnahmen.<br />

Auch die Führungskräfteschulung für<br />

BGF-Maßnahmen wird immer wichtiger.<br />

Zukunft im Fokus<br />

„Die Forcierung gesundheitsfördernder und<br />

die Reduktion krankmachender Faktoren in<br />

den Unternehmen ist entscheidend für den<br />

unternehmerischen Erfolg. ,Fit Im Job’ trägt<br />

entscheidend dazu bei, Betriebe zu gesundheitsfördernden<br />

Maßnahmen zu motivieren“,<br />

ist Daniela Gmeinbauer, Obfrau der Fachgruppe<br />

der Freizeit- und Sportbetriebe, überzeugt.<br />

Ähnlich sieht das der Obmann der<br />

Steiermärkischen Gebietskrankenkasse, Josef<br />

Pesserl: „BGF ist ein wichtiges Instrument,<br />

die Gesundheit der Mitarbeiter positiv<br />

zu beeinflussen, denn dies ist auch wesentlicher<br />

Faktor, Unternehmen konkurrenzfähiger<br />

zu machen.“ Die Steiermark befindet sich im<br />

Spitzenfeld, was BGF-Maßnahmen betrifft.<br />

Immer mehr Betrieben wird bewusst, dass<br />

BGF nicht nur Kosten verursacht, sondern<br />

ein Gewinn für das gesamte Unternehmen ist.<br />

„Auch mein Resort ist gerne mit im Boot,<br />

wenn es gilt, solche Maßnahmen zu unterstützen.<br />

Ich sehe das als Win-win-Situation<br />

für alle Seiten. Auch die Steiermark kann nur<br />

gewinnen, wenn sich hier viele engagieren.<br />

Der Gesundheitspreis ,Fit im Job’ ist ein guter<br />

Beitrag zur Entwicklung unserer Gesellschaft“,<br />

freut sich LR Dr. Christian Buchmann.<br />

Dazu Gesundheitslandesrätin Mag.<br />

Kristina Edlinger-Ploder: „In der Gesundheitserwartung<br />

zwischen Schweden und<br />

Österreich liegen zwölf Jahre. Es ist vor allem<br />

auch wichtig, wie die Menschen erwachsen<br />

und alt werden. Im Arbeitsleben geht<br />

man immer mehr von der körperlichen zur<br />

seelischen Gesundheit.“ Wichtig ist es, die<br />

Einsteiger für den Preis zu begeistern. Denn<br />

in der Gesellschaft hat ein deutlicher Wandel<br />

hin zu gesundem Arbeiten und gesundem<br />

Leben stattgefunden. Die Eigenverantwortung<br />

ist gestiegen und die Menschen gehen<br />

weg von der Reparaturmedizin, dann man<br />

weiß selber am besten, ob man gesund ist.Ü<br />

Infos und Einreichunterlagen unter:<br />

www.wko.at/fitimjob<br />

Tel. 0800/20 60 80<br />

Ende der Einreichfrist<br />

ist der 29.02.2012


SERVICE<br />

DER NEUE BMW 3er – ab 10.2.2012 bei Denzel in Graz<br />

Am 10. und 11.2.2012 feiert der<br />

neue BMW 3er Limousine seine<br />

Premiere in Graz im Denzel Kun-<br />

dencenter in der Wetzelsdorfer<br />

Straße.<br />

Kundencenterleiter Walter Graf und sein<br />

BMW Team zeigen die neue 3er Limousine<br />

in drei verschiedenen Lines. BMW<br />

3er Modern Line unterstützt das wegweisende<br />

Design des neuen BMW 3er. Exclusive<br />

Felgen in Turbinen- Styling und Designelemente<br />

in Alu satiniert an der Doppelspange<br />

an den Lufteinlässen und an den Nierenstäben<br />

unterstreichen den modernen Charakter.<br />

Der BMW 3er Sportline unterstreicht<br />

den dynamischen Auftritt des neuen BMW<br />

3er. Prägend sind Designumfänge in<br />

schwarz, hochglänzend, z.B. die Einfassung<br />

der Lufteinlässe, die Außenspiegelkappen<br />

und die Doppelniere mit acht Nierenstäben.<br />

Abgerundet wird das sportliche Bild durch<br />

die Felgen im Doppelspeichendesign. Die<br />

BMW 3er Luxury Line betont die elegante<br />

Seite der 3er Limousine. Das gesamte Exterieur<br />

ist von Designelementen in glänzendem<br />

Chrom gekennzeichnet, z.B. an den filigranen<br />

Nierenstäben der Doppelniere und<br />

an den Zierleisten in den Luft- einlässen und<br />

am Heck. Vielspeichen-Alufelgen ergänzen<br />

das edle Gesamtbild. Im Innenraum aller drei<br />

Lines dominiert die Fahrerorientierung und<br />

die Abstimmung enspricht dabei den jeweiligen<br />

Charaktären der Lines. z.B. wird das<br />

Interieur der Sport Line von roten Kontrastnähten<br />

dominiert. Der BMW 320 Efficient-<br />

Dynamics brilliert mit nur 190 g CO ² /km<br />

und ist dabei Klassenbester.<br />

Mit BMW typischem Fahrspass setzt der<br />

neue BMW 3er Maßstäbe in seiner Klasse.<br />

Ab 10.2. steht der neue BMW 3er bei Denzel<br />

Graz in der Wetzelsdorfer Straße für Sie zur<br />

Probefahrt bereit.<br />

Das Denzel Team freut sich auf Ihren Besuch.<br />

Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 123


Als kommunikationsstarker Teamplayer<br />

zeigen Sie Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein<br />

und Leistungsbereitschaft,<br />

ebenso bringen Sie eine ergebnis- und<br />

zielorientierte Arbeitsweise mit und haben<br />

bereits Kreativität bewiesen.“ Solche oder<br />

ähnliche Sätze wird man in den meisten Stellenanzeigen<br />

immer wieder finden. Praktikanten,<br />

Absolventen und Young Professionals<br />

mit Soft Skills liegen im Trend. So liest<br />

man in den größten Online-Stellenbörsen.<br />

Die Anforderungen der Märkte und damit<br />

auch der Arbeitgeber haben sich im Laufe<br />

der letzten Jahre deutlich verändert: War es<br />

früher die fachliche Qualifikation (Hard<br />

Skills), auf die Personalchefs Wert gelegt haben,<br />

ist es heutzutage die individuelle Persönlichkeit<br />

der Bewerber.<br />

Im Gegensatz zu Hard Skills (Fachwissen),<br />

die man sich als Student schon mal gern in<br />

einer Crash-Woche zur anstehenden Klausur<br />

aus Büchern, Mitschriften und dem Internet<br />

auf die Festplatte im Kopf zieht – sei es auch<br />

nur, um sie nach Erhalt des „Scheins“ wieder<br />

von derselbigen zu löschen –, lassen sich<br />

Soft Skills als allgemeine Kernkompetenzen<br />

nicht im Schnellverfahren pauken. Auch<br />

wird man in der Regel keinen Schein erhalten,<br />

der gute oder schlechte Soft Skills bescheinigt.<br />

Coaching und Seminare helfen,<br />

können aber nur den Einstieg bereiten. Für<br />

Soft Skills gilt der Satz von Wilhelm Hein-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

124<br />

rich Riehl: „Das Beste, was wir können, haben<br />

wir nicht aus Büchern gelernt; es fliegt<br />

uns an im Umgang mit Natur und Menschen.“<br />

Soft Skills bergen auch Gefahren<br />

Soziale Kompetenzen sind viel zu wertvoll,<br />

um sie nur auf die Beziehung Unternehmen,<br />

Kunde und Produkt auszurichten, sie sind für<br />

eine soziale Interaktion nützlich oder sogar<br />

notwendig. Es würde helfen, wenn Trainer<br />

und Berater ihre Argumentation stärker als<br />

bisher auf diesen Bereich ausrichten würden.<br />

Dabei sollte man natürlich auch nicht vergessen,<br />

dass diese Kompetenz wichtige Impulse<br />

für die positive Entwicklung eines Unternehmens<br />

und damit auch für den Verkauf<br />

der Produkte bietet. Verkauf dagegen ist eher<br />

ein technischer Vorgang; diesen erreicht man<br />

mit einem Vertriebskonzept, das die richtigen<br />

Zielgruppen, Marketing- und Verkaufsinstru-<br />

Kreativität, ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit<br />

und Teamorientierung stehen auf der Liste der Soft<br />

Skills ganz oben. Foto: Jupiterimages<br />

Das gewisse Etwas<br />

Personalrekrutierer legen immer größeren Wert auf Soft Skills, also<br />

Eigenschaften, die die persönliche Reife widerspiegeln. In den sel-<br />

tensten Fällen scheitert eine Einstellung an fachlichen Mängeln, be-<br />

obachten Managementberater, oftmals sind minder ausgeprägte Soft<br />

Skills das entscheidende Manko. <strong>Von</strong> Arthur Schwaiger<br />

mente zusammenführt und in einem kontrollierbaren<br />

Aktionsplan verwirklicht. Die Umsetzung<br />

eines Vertriebskonzeptes geht nicht<br />

ohne soziale Kompetenz, sie ist hier wie in<br />

allen anderen Bereichen unverzichtbar.<br />

Natürlich können und werden soziale Kompetenzen<br />

auch missbraucht. Gerade Menschen,<br />

die über eine starke Kommunikationsfähigkeit<br />

verfügen, die also schnell Vertrauen<br />

zu ihrem Gesprächspartner aufbauen<br />

können, stehen hier in großer Verantwortung.<br />

Missbrauch führt kurz- oder mittelfristig zu<br />

verlorenen Kunden, Arbeitsplatzverlust, Problemen<br />

mit Arbeitskollegen, Problemen im<br />

Verein, zum falschen Lebenspartner und<br />

vielleicht sogar zur Scheidung. Man sollte<br />

also beim Einsatz sozialer Kompetenzen von<br />

einem hohen ethischen Anspruch ausgehen,<br />

sich immer fragen, ob das Resultat, das man<br />

erzielen will, für das jeweilige Gegenüber<br />

sinnvoll ist. Im wirklichen Verkaufstraining


„Sich im Job verbiegen bringt nichts, man muss möglichst auf Authentizität<br />

achten“, sagt Catro-Geschäftsführerin Mag. Sylvia<br />

Müller-Trenk. Foto: Schwaiger<br />

lernt man z.B. herauszufinden, welches Produkt das richtige für den<br />

Kunden ist, nicht welches die im Moment höchste Wertschöpfung<br />

für das Unternehmen hat – wobei es die Aufgabe eines Unternehmens<br />

ist, diese beiden Dinge in Einklang zu bringen.<br />

Sich verstellen und verbiegen nur um der Soft Skills willen und nur,<br />

um in ein Anforderungsprofil zu passen, sei nicht der richtige Weg,<br />

sagt auch Mag. Sylvia Müller-Trenk, Geschäftsführerin von Catro,<br />

der größten Personalberatungsfirma im Süden Österreichs. Dennoch<br />

sei eine Fülle von Fähigkeiten, wo man bei seinem Vorgesetzten mit<br />

Authentizität oder verbaler Stärke punkten kann, schlicht: Charisma<br />

versprüht, in der heutigen Zeit unabdingbar. Man könne Mitarbeiter<br />

allerdings nur punktuell fördern: „Einen anderen Menschen werden<br />

Sie aus einem Mitarbeiter nicht machen können, das funktioniert<br />

nicht.“ Mitarbeitergespräche sind auch sind auch für Müller-Trenk<br />

ein probates Mittels zur Förderung, allerdings müsse es dann Konsequenzen<br />

geben, sonst ist der Mitarbeiter frustriert. Neue Faktoren<br />

sind zunehmend bei den Arbeitnehmern gefragt, wie flexiblere Arbeitszeitmodelle,<br />

Gender-Berücksichtigung, Unternehmensstruktur,<br />

Sinngebung durch Arbeit in Non-profit-Unternehmen oder ob es einen<br />

Betriebskindergarten gibt etc.: „Wichtig ist halt das lebenslange<br />

Lernen, dabei spielt das Alter durch den derzeit bestehenden Marktdruck<br />

keine so große Rolle.“ Ü<br />

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Was sind<br />

heutige Soft Skills?<br />

SERVICE<br />

Soft Skills, auch „weiche Fähigkeiten und Fertigkeiten“ genannt,<br />

sind in allen Bereichen und Berufen bedeutsam, in denen<br />

viel kommuniziert wird. Das betrifft vor allen Dingen die<br />

Bereiche der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die immaterielle<br />

Güter erstellen und verkaufen. Kreative Kopfarbeit,<br />

effektives und effizientes Arbeiten im Team, kundenorientiertes<br />

Beraten und Verkaufen – all das sind typische Anwendungsbereiche,<br />

in denen Soft Skills eine essenzielle Rolle spielen.<br />

Die Transformation von der Produktionsgesellschaft zur<br />

Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft erhöht den Anteil<br />

der Kopfarbeiter immer mehr. Dazu kommen im Rahmen<br />

der Globalisierung Anforderungen an interkulturelle Kompetenz<br />

und Denken in größeren Rahmen und Systemen.<br />

Sicher weiß jeder aus eigener Erfahrung, dass es nicht nur<br />

darauf ankommt, dass <strong>etwas</strong> gemacht und gesagt wird. Die<br />

Qualität des Ergebnisses und die Qualität der Erfahrung<br />

hängen oft viel mehr davon ab, wie <strong>etwas</strong> getan und wie <strong>etwas</strong><br />

gesagt wird. Jede Kunden- und Service-Situation ist<br />

ein lebendes Beispiel dafür. Wer im harten Wettbewerb um<br />

Kunden und Karriere langfristig und nachhaltig Erfolg haben<br />

will, kommt um das „Wie“ seines Handelns nicht herum.<br />

Dieses „Wie“ wird maßgeblich durch Soft Skills bestimmt.<br />

„Wie“ präsentiert man seine Ideen vor dem Kunden,<br />

wie berät man als Mitarbeiter einer Unternehmensberatung<br />

für Online-Marketing einen Kunden, wie verkauft man als<br />

Vertriebler seine Produkte?<br />

Gerade für Techniker und Fachexperten gilt: Es genügt nicht,<br />

Fachkompetenz zu haben. Wer seine Ideen nicht überzeugend<br />

präsentiert, wird sie anderen nicht verkaufen können. Wer<br />

nicht mit anderen zusammenarbeiten kann, wird kaum größere<br />

Aufgaben und Projekte erfolgreich abschließen können. Die<br />

Arbeitswelt von heute stellt zunehmend härtere Anforderungen<br />

an Young Professionals. Doch nicht Ellenbogen und „harte<br />

Bandagen“ gewinnen (allein), sondern Souveränität durch<br />

Soft Skills. Heute ganz gewiss. Und morgen umso mehr.<br />

Für alles, was vor uns liegt.<br />

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126<br />

Der Gast kommt online<br />

Die Holländer kommen nach Kärnten.<br />

Und zwar zu Tausenden, um ihrem<br />

größten Hobby zu frönen. Dem Eislaufen.<br />

Die 11-Städte-Tour, eine 200 Kilometer<br />

lange Route entlang elf friesischer Städte ist<br />

das wichtigste nationale Sportereignis in den<br />

Niederlanden. Das Problem ist nur, dass die<br />

Kanäle in Friesland schon seit Jahren nicht<br />

mehr zufrieren. Und die Holländer deshalb<br />

schon seit Jahren nach Kärnten ausweichen.<br />

Auf dem Weissensee wird seit Jahren die<br />

„Alternative 11-Städte-Tour“ ausgetragen,<br />

ein Bewerb, an dem rund 3500 Läufer teilnehmen.<br />

Mit mehr als 5000 Gästen ist diese<br />

größte Eislaufveranstaltung der Welt gut für<br />

rund ein Drittel der Nächtigungen im Winter.<br />

Der Kärntner Tourismus kann Großereignisse<br />

wie diese Eislaufveranstaltung gut gebrauchen.<br />

Denn bislang war die Wintersaison<br />

im Süden eher mau. Während es in den<br />

Skigebieten nördlich der Alpen Buchungsrekorde<br />

gibt. Die freuen sich über Steigerungsraten<br />

von 51 Prozent bei den Online-<br />

Buchungen. „Wir verkaufen die Betten der-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Um rückläufigen Nächtigungszahlen zu begegnen, baut die Kärnten-<br />

Werbung ihre Online-Buchungsplattform aus. Denn der Kampf um<br />

den Gast wird längst im Internet entschieden.<br />

zeit fast im Minutentakt“, freut sich Tiscover-Geschäftsführer<br />

Matthias Grundböck.<br />

Besonders gefragt sind Urlaube im Zillertal,<br />

im Salzkammergut und im Ötztal. Gestiegen<br />

sind dort auch die Umsätze pro Buchung.<br />

Und zwar um rund acht Prozent.<br />

Die Zuwächse in Kärnten sind da schon bescheidener.<br />

Gerade einmal plus 0,9 Prozent<br />

gab es bei den Ankünften in den Monaten<br />

November und Dezember des Vorjahres. Vergleicht<br />

man die Zahl der Übernachtungen<br />

mit denen im Vergleichszeitraum des Vorjahres,<br />

dann kommt dabei ein Minus heraus.<br />

Und zwar von 1,5 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr.<br />

„Die ungünstige Feiertagslage über Weihnachten<br />

sowie auch der durch die Schneesi-<br />

tuation bedingte verspätete Start in einigen<br />

Kärntner Skigebieten haben sich auf die Aufenthaltsdauer<br />

der Gäste ausgewirkt“, sagt der<br />

Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten<br />

Werbung. Die Saison startete in Bad<br />

Kleinkirchheim erst einen Tag vor Weihnachten.<br />

Der Nächtigungsrückgang ist in<br />

manchen bekannten Skigebieten beträchtlich:<br />

Bad Kleinkrichheim minus fünf Prozent<br />

im Dezember. Katschberg: minus 7,4 Prozent.<br />

Werbeoffensive<br />

Um die Wintersaison <strong>doch</strong> noch zu retten,<br />

haben die Kärntner Tourismus-Verantwortlichen<br />

jetzt eine massive Werbekampagne<br />

gestartet, die vor allem jene Gäste erreichen


soll, die sich animiert von der herrlichen<br />

Schneelage und dem traumhaft schönen<br />

Wetter kurzfristig <strong>doch</strong> für einen Winterurlaub<br />

entschieden haben. „Wir wollen mit<br />

massivem Werbeeinsatz in Österreich und<br />

Bayern Kurzentschlossenen Lust auf Kärnten<br />

machen“, sagt Kresse. Das Verkaufsargument<br />

der Touristiker soll die Stärken<br />

Kärntnens, „Sonne, Süden, Winterlust“, herausstreichen.<br />

„Wir setzen auf das Thema Sonnenskilauf<br />

und setzen der laufenden Berichterstattungen<br />

über den massiven Schneefall im Westen die<br />

Kärntner mit Sonne und besten Pistenbedingungen<br />

entgegen“, sagt Kresse.<br />

Weil der Kampf um den Gast, heutzutage vor<br />

allem auch im Internet ausgetragen wird,<br />

würden die Kärntner Tourismusverantwortlichen<br />

am liebsten eine nationale Buchungsplattform<br />

einführen. Das wünscht sich auch<br />

die Hotellerie.<br />

„Eine kärntenweite Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

zu implementieren,<br />

ist auch im neuen Kärntner Tourismusgesetz<br />

als klarer Auftrag für die Kärnten Werbung<br />

verankert“, sagt Kärnten-Tourismus-Geschäftsführer<br />

Kresse. „Die Beherbergungsbetriebe<br />

brauchen professionelle Vertriebsmöglichkeiten.<br />

Wir haben eine landesweite<br />

Lösung zu einer optimalen Online-Buchbarkeit<br />

entwickelt. Bis auf die Region Villach /<br />

Faaker See / Ossiacher See sind bereits alle<br />

Regionen dabei, auf dieses System umzustellen.“<br />

Die Kärnten Werbung behauptet, mit dem<br />

neuen System eine „Best-Practice-Lösung“<br />

gefunden zu haben, die den Tourismusregionen<br />

regionale Entscheidungen ermöglicht<br />

und den wettbewerbsrechtlichen Anforderungen<br />

entspricht. Der Vorteil für die Unternehmen:<br />

Mit dem einheitlichen Tourismus<br />

EDV-System müssen die Unternehmer nur<br />

mehr einmal ihre Daten in eine zentrale Datenbank<br />

eingeben. Damit sind sie auf vielen<br />

Plattformen präsent und können vom Gast<br />

online gebucht werden.<br />

Provisionen<br />

Ein Dienst am Kunden, der die Hotels bisher<br />

einiges an Provisionen kostet. Der österreichische<br />

Hotellerieverband berechnete, dass<br />

die österreichischen Übernachtungsbetriebe<br />

im vergangenen Jahr Provisionen in der<br />

Höhe von 46 Millionen Euro aufbringen<br />

mussten. 37 Millionen davon flossen ins<br />

Ausland. Dem setzt Kärnten nun ein eigenes<br />

Angebot entgegen, um die Belastungen für<br />

ihre Betriebe so gering wie möglich zu halten.<br />

Die Kärnten Werbung hat mit der feratel<br />

media technologies AG eine Flatrate für die<br />

Buchungsprovisionen vereinbart und bietet<br />

auf dem Landestourismusportal www.kaernten.at<br />

allen teilnehmenden Regions-, Ortsund<br />

Betriebsportalen die Online-Buchungen<br />

provisionsfrei an.<br />

„Es geht nun darum, dass die Umsetzung der<br />

KÄRNTEN<br />

kärntenweiten EDV-Lösung in den Regionen<br />

so rasch wie möglich über die Bühne geht,<br />

die Unternehmer dieses System annehmen<br />

und sich vor allem buchbar machen“, fordert<br />

Kresse.<br />

Um zu erfahren, welchen Stellenwert das Internet<br />

heute beim Kampf um den Gast spielt,<br />

hat die Kärnten-Werbung eine Marktforschungsstudie<br />

auf dem wichtigsten Markt,<br />

nämlich in Deutschland, durchführen lassen.<br />

Die Ergebnisse sind eindeutig: Rund 84 Prozent<br />

der befragten Deutschen informieren<br />

sich im Internet über Urlaubsdestinationen,<br />

Hotels und Ferienangebote. <strong>Von</strong> diesen 84<br />

Prozent buchen 68 Prozent ihren Urlaub im<br />

Netz.<br />

Erhoben hat die Studie aber auch, was die<br />

Internet-Nutzer von den Feriensites erwarten:<br />

Entscheidend seien die Präsentation der<br />

Hotels, Informationen über Preis und möglichst<br />

eindrucksvolle Bild- und Videopräsentationen.<br />

Geschaut wird auch auf die Erfah-<br />

40 Jahre Liquidität für<br />

heimische Unternehmen<br />

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11-Städte-Tour der Eisläufer: 5000 Gäste aus den Niederlanden bei der größten Eislaufveranstaltung<br />

der Welt am Weissensee. Foto: Kärnten Werbung<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 127


128<br />

KÄRNTEN<br />

rungen anderer Urlauber. Deren Kommentare, das ergab die Erhebung,<br />

werden als informativ erachtet.<br />

Ob all diese Anstrengungen, Kärnten im Web besser zu vermarkten,<br />

genügen, um den rückläufigen Nächtigungszahlen beizukommen,<br />

Wir haben die Maschine<br />

wieder zum Laufen gebracht<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Vorstand Mag. Peter Lazar, HYPO ALPE-ADRIA-<br />

BANK AG, im Gespräch<br />

n Herr Lazar, die Österreichtochter der<br />

Hypo Alpe Adria hat 2011 zum ersten<br />

Mal seit Jahren ein positives Halbjahr<br />

kommuniziert. Konnten Sie diesen<br />

Aufwärtstrend fortsetzen?<br />

Das positive Halbjahresergebnis 2011 war für uns<br />

ein schöner Erfolg und Motivation, unsere Strategie<br />

konsequent fortzusetzen. Für das Gesamtjahr<br />

kann ich noch keine genauen Zahlen nennen, kann aber vorwegnehmen,<br />

dass es die beste Bilanz seit Jahren sein wird. Wir haben die<br />

Maschine dank unserer Kunden und Mitarbeiter wieder zum Laufen<br />

gebracht und wollen jetzt das Tempo sukzessive erhöhen.<br />

n Was haben sie konkret geplant?<br />

Wir wollen die Hypo zu einer 360° Beraterbank weiterentwickeln.<br />

Unsere Kunden dürfen von uns verlangen, dass wir ihnen maßgeschneiderte<br />

Lösungen in den Bereichen Finanzierung, Vorsorge, Vermögen<br />

und Liquidität bieten. Selbstverständlich werden wir unser<br />

bereits starkes Engagement im Bereich der Einpersonenunternehmen<br />

sowie klein- und mittelständischen Unternehmen weiter verstärken.<br />

Wir arbeiten hart daran, dass die Kärntner Hypo im Herzen der Kärntnerinnen<br />

und Kärntner wieder jenen Stellenwert erlangt, für den unsere<br />

Mitarbeiter ihr Bestes geben: die Kärntner Bank für die Kärntner<br />

Bevölkerung zu sein. Ü<br />

Skigebiet Turracher Höhe: Kärnten Tourismus<br />

lanciert Werbekampagne für<br />

den Gast in den Semesterferien.<br />

Foto: Kärntnen Werbung<br />

wird sich zeigen. Fest steht, dass Kärnten das Image hat, besonders<br />

teuer zu sein. „Junge Leute können sich Kärnten heute nicht mehr<br />

leisten“, klagen viele. „Hinzu kommt, dass auch das Image Kärntens<br />

als Partyland in den vergangenen Jahren gelitten hat.“ Das hat auch<br />

Harley Davidson Treffen<br />

am Faaker-See: Die Biker<br />

sind gut für 20 Millionen<br />

Euro Wertschöpfung<br />

in Kärnten.<br />

Foto: APA<br />

damit zu tun, dass Kärntens<br />

Schickimicki-Szene<br />

auf junge Gäste nicht gerade<br />

anziehend wird.<br />

Denn Kärntens Party-<br />

Szene kommt in die<br />

Jahre. „Bei den Festen<br />

sieht man heute Leute<br />

jenseits der 70“, sagte eine junge Frau, „und es kommen keine Jungen<br />

mehr nach.“<br />

Da wird es auch nicht helfen, dass sich die Touristiker darüber freuen,<br />

dass die European Bike Week, das Treffen der Harley Davidson Fans,<br />

auch in den kommenden Jahren am Faaker See stattfinden wird. Die<br />

2013 auslaufenden Verträge für die Großveranstaltung sind um weitere<br />

fünf Jahre verlängert worden.<br />

Das Motorrad-Treffen ist mit einer Wertschöpfung von rund 20 Millionen<br />

Euro und 200.000 Übernachtungen die wichtigste Einnahmequelle<br />

des Kärnten Tourismus geworden. „Das Bikertreffen ist die<br />

wertschöpfungsintensivste Veranstaltung in unserem Bundesland“,<br />

erklärt Geschäftsführer Kresse.<br />

Gesichert hat sich Kärnten übrigens auch die Austragung der niederländischen<br />

11-Städte-Tour am Weissensee. Und zwar für die nächsten<br />

99 Jahre. Es sei denn, in den Niederlanden wird es <strong>doch</strong> noch einmal<br />

kalt. Was angesichts globaler Erwärmung wohl sehr unwahrscheinlich<br />

ist. Ü


129<br />

Sonnenskilauf und volles Familienprogramm<br />

auf dem Katschberg<br />

Für „zweifache“ Schneesicherheit sorgt die<br />

Tatsache, dass die 70 Pistenkilometer innerhalb<br />

von nur zwei Tagen zu 100 Prozent beschneit<br />

werden können. Die hohe Qualität<br />

der Pisten, der ÜAnlagen und der Beschneiung<br />

war den Prüfern auch in diesem Jahr<br />

wieder den 1. Platz im Skiareatest wert. Direkt<br />

an der Piste liegen zwei Vorzeigeadressen<br />

und Testsieger im Skiguide Austria 2012:<br />

das Falkensteiner Hotel Cristallo und der<br />

Falkensteiner Club Funimation Katschberg.<br />

Vom Club Funimation gelangen<br />

die Gäste direkt von der Ski-<br />

Falkensteiner Hotel Cristallo ****<br />

Das Familienhotel für Genießer am Katschberg<br />

Skigenuss 3 – direkt an den Skipisten, Wellness und Kulinarik vom<br />

Feinsten. Hier gibt es für die Kleinen sogar ein eigenes <strong>Kind</strong>er SPA.<br />

»SCHNEE AHOI«<br />

Die meisten Sonnenstunden Österreichs tanken<br />

Winterkenner auf der Alpensüdseite: auf dem<br />

Katschberg, dem Familienberg zwischen Salzburg<br />

und Kärnten, der dank seiner Höhenlage (1.640-<br />

2.220 m) auch noch mit Sonnenskilauf auf strahlend<br />

weißen Pisten punktet.<br />

ANGEBOTE GÜLTIG<br />

NUR FÜR ABONNENTEN<br />

DER WIRTSCHAFTS-<br />

NACHRICHTEN<br />

A Genuss-Vollpension<br />

A Freier Eintritt ins 2.000 m 2 Acquapura SPA<br />

A <strong>Kind</strong>erbetreuung So. – Fr. (ab 3 Jahren)<br />

A Babyausstattung<br />

A Skischule und Skiverleih im Hotel<br />

A <strong>Kind</strong>er bis 2,9 Jahre frei, bis 5,9 Jahre 70 % Ermäßigung<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

zone im vierten Stock auf die Piste, im Cristallo<br />

liegt der Einstieg direkt vor der Hoteltür:<br />

Rein in die Bindung, rauf mit dem Lift<br />

auf den Aineck-Gipfel und schon haben Pistenhungrige<br />

die Wahl zwischen den drei herausforderndsten<br />

Konditionsabfahrten auf<br />

dem Katschberg: der drei Kilometer langen<br />

Snowbowle und der sechs Kilometer langen<br />

A1-Piste in den Lungau sowie der berühmtberüchtigten<br />

schwarzen „Direttissima“ mit<br />

60 bis 100 Prozent Gefälle zurück zur<br />

Katschberghöhe. Genießer, die zum Sonnenskilauf<br />

nach der Höhensonne auch eine<br />

Testsieger Skiguide Austria<br />

2010, 2011 und 2012!<br />

3 Nächte p. P. im<br />

DZ Classic inkl. VP<br />

ab ��227,- *<br />

statt 252,-<br />

26.-31.3. u. 9.-14.4.12<br />

* 3.3.-10.3.12, Preis p. P. im DZ Classic 273,- statt 303,- jeweils nach Anfrage und Verfügbarkeit.<br />

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Weitere tolle <strong>Kind</strong>erermäßigungen und Saison- sowie Zimmerpreise auf Anfrage.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN<br />

Die „weiße Pracht“ der Katschberger Pisten Foto: Katschberg<br />

satte Portion Wellness tanken möchten, sind<br />

in den Falkensteiner Hotels an der richtigen<br />

Adresse. Auf sie wartet das 2.000 m 2 große<br />

Acquapura Spa und trimmt sie fit für den<br />

nächsten Tag. Im Cristallo gibt es erstmals<br />

eigene <strong>Kind</strong>erwellness-Angebote, im Funimation<br />

geht es jeden Montag und Mittwoch<br />

beim Familiensaunatag heiß her. Der Katschberg<br />

ist via Autobahn aus Österreich und<br />

Süddeutschland ganz rasch und einfach erreichbar.<br />

Somit sind auch Kurzreisen in eines<br />

der Falkensteiner Hotels Katschberg jederzeit<br />

empfehlenswert. Ü<br />

Falkensteiner Club Funimation Katschberg ****<br />

Der größte Familienclub der Alpen mit herausragendem<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis und tollen Inklusiv-Leistungen.<br />

Kleine ganz groß - in der Falky-Acqua-World, und im 1.000 m2 Falky-<br />

Land. Natürlich direkt neben den Skipisten.<br />

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A Freier Eintritt ins 2.000 m 2 Acquapura SPA<br />

A Tägl. <strong>Kind</strong>erbetreuung (ab 3 Jahren)<br />

A Babyausstattung<br />

A Skischule und Skiverleih im Hotel<br />

3 Nächte p. P.<br />

im DZ inkl. AI light<br />

ab ��229,- *<br />

statt 255,-<br />

26.-31.3.2012<br />

* 3.03.-10.03.12, Preis p. P. im DZ 270,- statt 300,- jeweils nach Anfrage und Verfügbarkeit.<br />

Weitere Saisonpreise sowie Familienzimmerpreise mit <strong>Kind</strong>erermäßigungen auf Anfrage.<br />

Information & Buchung: Tel. +43/(0)4734/319-801 oder -802<br />

res.funimation@falkensteiner.com oder res.cristallo@falkensteiner.com; www.katschberg.falkensteiner.com<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 129


130<br />

MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Merkur-Generaldirektor Komm.-Rat Alois<br />

Sundl (l.) und Dipl. oec. Milan Krizmanic,<br />

Vorstandsvorsitzender der Merkur Osiguranje,<br />

eröffneten das neue Bürogebäude in<br />

Zagreb Foto: Merkur<br />

Eröffnung<br />

Im Beisein der österreichischen Botschafterin<br />

in Kroatien, Mag. Andrea Ikic-Böhm, eröffneten<br />

Merkur-Generaldirektor Komm.-<br />

Rat Alois Sundl und Dipl. oec. Milan Krizmanic,<br />

der Vorstandsvorsitzende der Merkur<br />

Osiguranje in Kroatien, das neue Merkur-<br />

Bürogebäude in Zagreb. 75 MitarbeiterInnen<br />

sind ab sofort im modernen, architektonisch<br />

anspruchsvollen Objekt (6000 m² Gesamtfläche)<br />

tätig, welches nach knapp neun Monaten<br />

Bauzeit fertiggestellt wurde. In seiner<br />

Festrede nahm GD Alois Sundl unter anderem<br />

darauf Bezug, dass die Merkur ihre Position<br />

auf dem kroatischen Markt seit der<br />

Gründung der Merkur Osiguranje vor 16<br />

Jahren kontinuierlich ausbaut und damit <strong>jedes</strong><br />

Jahr neue Arbeitsplätze schafft. Ü<br />

<strong>Kind</strong>erbetreuung<br />

707 MitarbeiterInnen, davon 150 Frauen, beschäftigt<br />

SSI Schäfer derzeit. Das Grazer<br />

Unternehmen bietet seit Herbst vergangenen<br />

Jahres betriebliche <strong>Kind</strong>erbetreuung. „Das<br />

Land Steiermark unterstützt Betriebe, die Tagesmutter-/Tagesvaterbetreuung<br />

einführen,<br />

mit einer Anschubfinanzierung von 5000<br />

Euro“, so Landesrätin Elisabeth Grossmann.<br />

Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk:<br />

:„Das ist eine echte Win-win-Situation. Wir<br />

wissen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und<br />

LR Elisabeth Grossmann, SSI Schäfer Peem-<br />

GF H. Rainer Buchmann und WK-Präsident<br />

Josef Herk. Foto: WK/Fischer<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Familie eines der Schlüsselthemen der heutigen<br />

Arbeitswelt ist.“ „Ein Best-Practice-<br />

Beispiel, das richtungsweisend für andere<br />

Unternehmen ist!“, sind sich Familienlandesrätin<br />

Elisabeth Grossmann und Wirtschaftskammerpräsident<br />

Josef Herk einig.Ü<br />

Spar mit Solar<br />

Mit der von Schrittwieser ins Leben gerufenen<br />

Initiative „SPAR mit SOLAR“, unterstützt<br />

von zahlreichen Partnern, möchte das<br />

Land Steiermark die Anschaffung weiterer<br />

Solaranlagen forcieren und bietet zusammen<br />

LH-Stv. Siegfried Schrittwieser, untrstützt<br />

Gebäudeeigentümer gleich mit drei Förderungsprogrammen,<br />

um energieschonender<br />

und kosteneffizienter wohnen und leben zu<br />

können. Foto: Land Steiermark<br />

mit den steirischen Gemeinden Förderungen<br />

an. Eine große Auftaktveranstaltung mit LH-<br />

Stv. Siegfried Schrittwieser auf der Häuslbauermesse<br />

in Graz läutete die Veranstaltungsreihe<br />

ein, welche in den folgenden Wochen<br />

in Deutschlandsberg, Feldbach, Leoben,<br />

Fohnsdorf und Stainach Halt macht -<br />

Fachvorträge, Praxisbeispiele und eine begleitende<br />

Fachausstellung weisen auf neueste<br />

Technologien und Trends hin. Ü<br />

Strukturvereinfachung<br />

Erfolgskurs<br />

Aufgrund des großen Erfolges der letzten<br />

Jahre, wurde nun die Marketingkooperation<br />

Steiermark Convention der Steirischen Tourismus<br />

GmbH auf weitere drei Jahre verlängert.<br />

Die Angebotsgruppe bewirbt national<br />

als auch international die Steiermark als attraktive<br />

Tagungsdestination.<br />

Georg Bliem, Chef von Steiermark Tourismus:<br />

„Auch zukünftig wird das Grüne Herz<br />

im geschäftstouristischen Segment für starkes<br />

Herzpochen sorgen. Mit 46 Anbietern<br />

steht ein vielfältiges Angebot für jede Art<br />

von Veranstaltung zur Verfügung. Neben<br />

Österreich als dem wichtigsten Markt konzentrieren<br />

wir uns vor allem auf Deutschland,<br />

aber auch auf die Hoffnungsmärkte<br />

Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien.“<br />

Ü<br />

Klimabericht<br />

In der letzten Regierungssitzung brachte<br />

Kärntens Energie- und Umweltreferentin LR<br />

Beate Prettner den vierten Zwischenbericht<br />

der installierten Arbeitsgruppe „Österreichische<br />

Klimastrategie“ ein, der Kärnten insgesamt<br />

ein gutes Zeugnis ausstellt. „Dank der<br />

umsichtigen Maßnahmen die Kärnten bereits<br />

gesetzt hat, stagniert der CO2Ausstoß im Ver-<br />

Kann einen durchaus<br />

positiven Klimabericht<br />

ziehen:<br />

LR Beate Prettner<br />

Foto: Land Kärnten<br />

gleichszeitraum<br />

1990 bis 2009 und<br />

ist bereits sogar leicht rückläufig“, freut sich<br />

Prettner bekannt geben zu können. Wesentlich<br />

dazu beigetragen hätten die vielseitigen<br />

Maßnahmen des Landes, so Prettner. Problematisch<br />

sei in Kärnten sowie auch im Rest<br />

Österreichs derzeit noch der Verkehr, der als<br />

einer der Hauptemittenten von CO2 gilt.<br />

„Hier wird es noch einen verstärkten Ausbau<br />

des öffentlichen Verkehrs sowie ein Forcieren<br />

der E-Mobilität brauchen, um die gewünschten<br />

Erfolge zu erzielen“, sagt Prettner. Ü<br />

SW Umwelttechnik Gruppe übernimmt die 26 Prozent Anteile der SW Österreich GmbH von<br />

dem Salzburger Familienunternehmen Betonwerk Rieder GmbH und hält damit 100 Prozent an<br />

dem auf Wasserschutz ausgerichteten Unternehmen. Im Gegenzug wird die 50 Prozent Beteiligung<br />

an der Iso Span Baustoffwerk GmbH in Ramingstein an die Betonwerk Rieder GmbH<br />

abgegeben. „Die so vereinfachten Strukturen sind eine optimale Basis um das Kerngeschäft zu<br />

stärken und weiteres Wachstum und Innovationen zu fördern. Zusätzlich verbessern wir unsere<br />

Marktpositionierung auf dem Gebiet Wasser / Abwasser und werden bereits eingeleitete Produktinnovationen<br />

intensiv voranzutreiben“ – kommentiert Vorstand Dr. Bernd Wolschner. Ü


18 Konzerte besucht<br />

und immer das<br />

gleiche Ergebnis.<br />

Clemens Kroell<br />

Konzertfan<br />

Bei Konzerten kann mir keiner was vormachen. Da habe ich schon eine Menge gesehen<br />

und gehört. Aber in die stadthalle|graz komme ich immer wieder gerne zurück.<br />

Schließlich ist hier nicht nur das Ambiente, sondern auch die Akustik wirklich vom Feinsten.<br />

Und genau deshalb ist das Ergebnis immer das gleiche.<br />

T. 0043 316 8088-228<br />

www.mcg.at


█ Der Umwelt zuliebe:█<br />

█ co 2 neutrale zustellung.█<br />

Als größtes Logistikunternehmen Österreichs sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der<br />

Umwelt bewusst. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien, unser Engagement im<br />

Bereich alternativer Energieformen und die Unterstützung von Klimaschutzprojekten, können wir<br />

Ihnen eines garantieren: Wir stellen Ihre Post CO 2 neutral zu – und das in ganz Österreich.<br />

Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.<br />

www.post.at/co2neutral

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