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Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten

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Folge von negativen Anreizen, wie das Beispiel<br />

Griechenland gezeigt hat.<br />

National braucht der Wirtschaftsstandort<br />

Österreich eine Stabilisierung. Und das kann<br />

uns nur über eine nachhaltige Vertrauensbildung<br />

bei Investoren, Unternehmern und Arbeitnehmern<br />

gelingen.<br />

Dr. Gerhard Fabsich, Vorstandsvorsitzender<br />

der Steiermärkischen Sparkasse<br />

Motto: Wir werden aus der gesamtwirtschaftlichen<br />

Krisensituation gestärkt hervorgeben,<br />

weil wir immer ein konservatives<br />

Geschäftsmodell verfolgt haben und<br />

unsere Stabilität und Sicherheit gerade<br />

jetzt besonders geschätzt wird.<br />

Ich erwarte mir noch im ersten Halbjahr<br />

2012 eine relativ gute Auslastung von Industrie<br />

und Gewerbe und ich schätze auch, dass<br />

der private Konsum auf einem relativ hohen<br />

Niveau liegen wird. Für den privaten Konsum<br />

spricht derzeit der Wunsch vieler Menschen,<br />

Sachgüter anzuschaffen, für die gute<br />

Auslastung der Industrie die noch hohen<br />

Auftragsbestände.<br />

Gegen Jahresmitte erwarte ich mir eher eine<br />

Trendwende zu einer Verlangsamung der<br />

Wirtschaftsleistung, da die Sparbudgets der<br />

öffentlichen Haushalte wirksam werden. Damit<br />

wird die Konsumneigung der privaten<br />

Haushalte abnehmen<br />

und auch die<br />

Investitionsbereitschaft<br />

der Unternehmen<br />

wird eher<br />

zurückgehen. Daran<br />

wird auch eine<br />

erwartete geringfügige<br />

Zinssenkung<br />

im ersten Halbjahr<br />

nicht wirklich viel ändern.<br />

Aufgrund dieser Konsolidierungsphase werden<br />

sich die Arbeitslosenzahlen kaum reduzieren<br />

können, andererseits erwarte ich aber<br />

auch keinen dramatischen Einbruch, wie wir<br />

ihn 2009 gesehen haben. Wir werden uns darauf<br />

einstellen, dass wir mittelfristig mit geringeren<br />

Wachstumsraten das Auslangen finden<br />

müssen, was aber angesichts des relativ<br />

hohen Niveaus in Österreich zu bewältigen<br />

ist. Das größte Risiko, das ich für 2012 sehe,<br />

ist, dass die Konsolidierung der öffentlichen<br />

Haushaltsbudgets nicht ausreichend gelingt<br />

bzw. eingeleitet wird und Österreich weiter<br />

in der Bonität abgestuft wird und damit auch<br />

die Zinsenlast für die österreichischen<br />

Staatsschulden deutlich steigt. In einem solchen<br />

Fall würden die derzeit diskutierten<br />

Einsparungsmaßnahmen durch zusätzlichen<br />

Zinsaufwand weit überkompensiert werden<br />

und weitere deutliche Einschnitte wären nötig.<br />

Angesichts der anschaulichen Beispiele in<br />

Italien gehe ich davon aus, dass ein solch<br />

negatives Szenario vermieden werden soll<br />

und dass daher alle Anstrengungen getroffen<br />

werden, dies zu verhindern. Wenn auch<br />

aus der täglichen Auseinandersetzung über<br />

den Sparkurs oder über die Frage von zusätzlichen<br />

Steuern die Wichtigkeit, hier einen<br />

Konsolidierungskurs einzuschlagen,<br />

noch nicht erkennbar ist, hoffe ich <strong>doch</strong>,<br />

dass es letztendlich allen bewusst ist, wie<br />

entscheidend die Konsolidierung der öffentlichen<br />

Haushalte für die Zukunft Österreichs<br />

ist.<br />

Ing. Josef Herk, Präsident WKO Steiermark<br />

Motto: „Ja zu Reformen“<br />

Wenn wir ganz genau hinschauen, handelt<br />

es sich nur vordergründig um Reformen, Tatsache<br />

ist, dass diese vermeintlichen Reformen<br />

schon längst überfällige Sanierungsmaßnahmen<br />

für unser Land sind. Wenn wir<br />

jetzt nicht sanieren, dann ruinieren wir unser<br />

Land! Wir müssen<br />

dringendst die Budgets<br />

sanieren, um<br />

die Fixausgaben<br />

des Bundes, der<br />

Länder und der Gemeinden<br />

zu senken.<br />

Zurzeit sind kaum<br />

Mittel vorhanden,<br />

um die steirische<br />

Infrastruktur weiter auszubauen, wie z.B. der<br />

Ausbau von Landes- und Bundesstraßen,<br />

Schienenausbau, IKT, Energieversorgung,<br />

etc. Wo die Infrastruktur stimmt, kann sich<br />

die Wirtschaft gut entwickeln und ist wettbewerbsfähig.<br />

Allen Krisen zum Trotz geht die steirische<br />

Wirtschaft optimistisch ins neue Jahr. Fürs<br />

erste halbe Jahr sind die Auftragsbücher der<br />

steirischen UnternehmerInnen voll. Die Einschätzung<br />

der UnternehmerInnen für die<br />

zweite Jahreshälfte ist eher vorsichtig.<br />

Die Schulden- und Eurokrise können wir regional<br />

damit abfedern, dass wir darauf achten,<br />

dass die Sanierungsmaßnahmen durchgezogen<br />

werden, die UnternehmerInnen motivieren<br />

und ihnen sagen, 50 Prozent des Erfolges<br />

entstehen im Kopf, und die steirischen<br />

Betriebe auffordern, die Innovationsprogramme,<br />

die wir anbieten, auch anzunehmen.<br />

Auf nationaler Ebene müssen wir Steuererhöhungen<br />

verhindern, darauf achten,<br />

dass die Fehlinvestitionen unserer heimischer<br />

Banken im Osten zu keiner Kreditklemme<br />

in Österreich führen und dass wir<br />

unseren Sozialstaat entrümpeln und innovative<br />

Sozialprogramme erarbeiten.<br />

Mag. Dr. Herta<br />

Stockbauer,<br />

Vorstand der BKS<br />

Bank<br />

Motto: Positiv<br />

nach vorne<br />

schauen statt<br />

schwarzmalen,<br />

denn mit dem<br />

richtigen Anpa-<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

cken lassen sich alle Probleme lösen.<br />

2012 wird für die österreichische Wirtschaft<br />

sicherlich kein rosiges Jahr werden, Panikmache<br />

ist aus unserer Sicht aber nicht angebracht.<br />

Die größte Herausforderung sehe ich<br />

in der Bewältigung der Auswirkungen der<br />

Staatsschuldenkrise. So muss die österreichische<br />

Bundesregierung endlich einen echten<br />

Reformprozess in Gang bringen, denn<br />

das Budget nur über Steuererhöhungen zu<br />

sanieren wird nicht ausreichen. So hoffe ich<br />

zum Beispiel, dass es endlich gelingt, das<br />

tatsächliche Pensionsantrittsalter anzuheben.<br />

Walter Rotschädl,<br />

Präsident der AK Steiermark<br />

Motto: Verteilungsgerechtigkeit jetzt…<br />

… damit wir die Voraussetzungen für ein unverändert<br />

hohes Konsumniveau schaffen.<br />

Nur so können die Auswirkungen der Eurokrise<br />

auf die Realwirtschaft eingedämmt<br />

werden. Vor dem Hintergrund der schwelenden<br />

Eurokrise sind die Konjunkturaussichten<br />

nicht allzu rosig. Risiken sehe ich in der Budgetkonsolidierung:<br />

Wird diese einseitig zu<br />

sehr auf Sparen ausgerichtet, wird die Konjunktur<br />

zusätzlich abgewürgt. Also: Sparen<br />

nur dort, wo keine Auswirkungen auf die<br />

Kaufkraft und damit auf die Konjunktur zu<br />

befürchten sind.<br />

Mag. Otmar Petschnig, Präsident der Industriellenvereinigung<br />

Kärnten<br />

Motto: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Wirtschaftsstandortes Kärnten<br />

und Österreich muss erhalten werden.<br />

Dazu gehören natürlich auch die Rahmenbedingungen:<br />

angesichts der Diskussion<br />

über die Budgetsanierung die Konkurrenzfähigkeit<br />

bei Steuern und Abgaben, aber natürlich<br />

ebenso beim Nachwuchs. Österreich<br />

ist bei einschlägigen Bildungsrankings auf<br />

allen Ebenen immer weiter zurückgefallen.<br />

Die über 380.000 Unterschriften des Bildungsvolksbegehrens,<br />

die einen starken Reformwillen<br />

repräsentieren, werden viel zu<br />

wenig ernst genommen. Wie die Wirtschaftsforscher<br />

bereits prognostizieren, kommt es<br />

2012 zu einer kurzfristigen Abschwächung<br />

der Konjunktur, die allerdings nicht besorgniserregend<br />

ist. Immerhin hat die Kärntner<br />

Industrie den Absturz in der Krise 2008/2009<br />

mit Jahresende 2011 wieder ausgeglichen.<br />

Das größte Risiko besteht darin, dass eine<br />

Verschlechterung der Rahmenbedingungen<br />

im Land im Zuge von eventuellen Budgetsanierungsmanövern<br />

das Investitionsklima<br />

beinträchtigen könnte.<br />

Franz Pacher, Präsident der WKO Kärnten<br />

Motto: Die Systeme wieder auf Zukunft<br />

zu trimmen.<br />

Wir sind zu einem Versorgungsstaat geworden<br />

– das System ÖBB hat sich durch alle<br />

Gesellschaftsbereiche durchgezogen. Aber<br />

die Menschen müssen produktive Arbeit ha-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 33

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