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Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten

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36<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

Konjunktur nicht<br />

schlechterreden, als sie ist<br />

Nur eine „Delle“, keine Rezession erwarten die heimischen Wirtschaftsforscher für 2012. Trotz starker<br />

Konjunkturabschwächung wollen IHS-Direktor Bernhard Felderer und WIFO-Chef Karl Aiginger einen<br />

Silberstreif am Horizont erkennen, zumal es weiter den „Österreich-Bonus“ gibt: Das heimische Brut-<br />

toinlandsprodukt (BIP) soll 2012 zum zehnten Mal in Folge kräftiger wachsen als in Westeuropa. Das<br />

WIFO geht von 0,4 Prozent, das IHS von 0,8 Prozent realem Anstieg aus. Und was prognostiziert Österreichs<br />

Wirtschaftselite?<br />

Dr. Christoph Leit, Präsident der Wirtschaftskammer<br />

Österreich (WKO):<br />

Österreichs Wirtschaft hat sich im Vorjahr<br />

den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

entsprechend relativ gut entwickelt. Das<br />

zeigt, dass Österreichs Unternehmen auch in<br />

schwierigen Zeiten ein stabiler Anker für<br />

Wachstum und Wohlstand sind, was sich<br />

auch bei der Arbeitslosenrate niederschlägt,<br />

die in Österreich 2011 so niedrig war wie<br />

sonst nirgends in der EU. Für 2012 wurden<br />

die Karten neu gemischt und wir haben zweifelsohne<br />

ein schlechteres Blatt bekommen.<br />

Neben den Schwierigkeiten einiger Euro-<br />

Länder, vor allem jener, die zu unseren wichtigsten<br />

Handelspartnern zählen – wie Italien<br />

oder Ungarn – ist auch der Wegfall der Top-<br />

Bonitätsbewertung Triple-A bei der Ratingagentur<br />

Standard & Poor’s ein weiterer<br />

Punkt, der das Wirtschaftsjahr 2012 schwieriger<br />

gestalten wird. Alleine durch den Wegfall<br />

des Triple-A könnten Zinszahlungen für<br />

neue Kapitalaufnahmen der öffentlichen<br />

Hand teurer zu werden – Mehrkosten von bis<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

zu zwei Milliarden Euro drohen. Ich erwarte<br />

aber, dass die aktuelle Krise weniger heftig<br />

ausfallen wird als die letzte 2008/2009. Gegen<br />

Ende des Jahres 2012 rechnen Wirtschaftsforscher<br />

wieder mit einer stärkeren<br />

Aufwärtsbewegung. Diesen Optimismus<br />

teile ich zwar, dennoch müssen wir alles unterlassen,<br />

was das 2012 nur zart sprießende<br />

Konjunkturpflänzchen gänzlich abwürgen<br />

würde. Daher muss die Budgetsanierung<br />

über den Weg von Einsparungen und Strukturreformen<br />

bewerkstelligt werden. Daher<br />

lautet mein Motto für 2012 weiterhin: „Erneuern<br />

statt Besteuern!“<br />

Foto: APA_Herbert Neubauer<br />

Dr. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung<br />

Österreichs (IV):<br />

Die Industrie erwartet für 2012 ein herausforderndes<br />

Jahr: Wie die ökonomische Entwicklung<br />

verläuft, wird naturgemäß stark<br />

von den gegenwärtigen wirtschaftspolitischen<br />

Unwägbarkeiten auf nationaler und<br />

europäischer Ebene abhängen, wo Lösungen<br />

für die Staatsschuldenkrise und ihre Auswirkungen<br />

gefunden werden müssen. Trotz der<br />

Vielzahl an Gefahrenherden blicken wir in<br />

der Industrie vorsichtig optimistisch auf die<br />

kommenden Monate. So deuten die aktuellen<br />

IV-Konjunkturdaten darauf hin, dass die<br />

konjunkturelle Schwächephase ihre Talsohle<br />

bereits im 1. Quartal 2012 erreichen könnte,<br />

wodurch die momentane Stagnation von einer<br />

Frühjahrsbelebung abgelöst wird.<br />

Einerseits gründet sich diese Einschätzung<br />

auf – über den Erwartungen liegenden – Datenveröffentlichungen<br />

für die USA und<br />

Deutschland, andererseits hat sich der Verlust<br />

an wirtschaftlicher Dynamik im Dezember<br />

deutlich abgeschwächt. Vor allem aber<br />

mehren sich die positiven Indizien: Nicht nur<br />

die nach wie vor solide Auftragslage, sondern<br />

auch die anhaltende Investitionsneigung<br />

ebenso wie der die Exporte begünstigende<br />

Euro-Kurs weisen auf eine Fortsetzung der<br />

Konjunkturerholung im weiteren Jahresverlauf<br />

hin.<br />

Uns muss aber auch klar sein: Damit 2012<br />

ein für die Wirtschaft und Industrie erfolgreiches<br />

Jahr werden kann, darf von Seiten<br />

der Politik keine zusätzliche Unsicherheit<br />

ausgehen. Das gilt insbesondere für die unausweichliche<br />

Budgetkonsolidierung, in deren<br />

Folge der Wirtschaftsstandort nicht durch<br />

neue Belastungen für die Unternehmen gefährdet<br />

werden darf. Foto: Markus Prantl/IV<br />

Willibald Cernko, Vorstandsvorsitzender<br />

Bank Austria:<br />

Themen wie Staatsverschuldung, Schuldenkrise,<br />

globale Ungleichgewichte im Außenhandel<br />

und Sparpakete werden die Wirt-

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