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Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten

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Zum Thema „Umweltschutz versus Klimaschutz“ diskutierten Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Naturwissenschaftler und Umweltökonom, sowie<br />

Gerald Grohmann, Vorstandsvorsitzender des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG, unter der Leitung von Dr. Gisela<br />

Hopfmüller. Foto: EnergieAllianz Austria/Andreas Scheiblecker<br />

Muss Energie teurer werden?<br />

Die Entwicklung des Klimas ist hauptsächlich<br />

unseren Enkeln geschuldet,<br />

denn die Auswirkungen der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise sehen wir schon heute“, erklärte<br />

der deutsche Naturwissenschaftler und<br />

Umweltökonom Prof. Ernst Ulrich von<br />

Weizsäcker, bei einer Diskussion zum<br />

Thema „Umweltschutz versus Klimaschutz“.<br />

„Verursacht werden beide durch die<br />

gleiche Mentalität des ,heute feiern, morgen<br />

bezahlen“, ist er überzeugt, „<strong>doch</strong> in Bezug<br />

auf das Klima gibt es keine Rating-Agenturen.“<br />

Der sorglose Umgang mit Geld und Umwelt,<br />

der die Finanzkrise ausgelöst hat, macht ihm<br />

ebenso Kopfzerbrechen wie die Tatsache,<br />

dass der Staat kein Geld mehr besitzt, weil<br />

er alles Geld in die Rettung der Kreditinstitute<br />

gesteckt hat. Der staatliche Umweltschutz<br />

ist daher unter die Räder gekommen.<br />

Sein Gegenpart beim Energie Talk der EnergieAllianz<br />

Austria im Wiener Saturn Tower,<br />

der Vorstandsvorsitzender des Ölfeldausrüsters<br />

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment<br />

AG, Gerald Grohmann, brachte seine<br />

Sichtweise ein, die in vielen Aspekten unterschiedlich,<br />

in einigen Punkten je<strong>doch</strong> deckungsgleich<br />

ist. Die Energiewende muss<br />

gelingen, <strong>doch</strong> die Wege dorthin können verschieden<br />

sein.<br />

Der enorme Energiebedarf geht laut Groh-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012<br />

Keine Frage: Umwelt- und Klimaschutz sind wichtig. Nach wie vor.<br />

Doch wer gewinnt in der Konfrontation Umweltschutz versus Klima-<br />

schutz? Ist es möglich die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu<br />

sichern, ohne die Natur zu zerstören?<br />

mann derzeit vor allem von aufstrebenden<br />

Wirtschaftsnationen wie China und Indien<br />

aus. Er ortet daher „eine ungebrochen steigende<br />

Nachfrage nach Öl und Erdgas“. Auch<br />

aus seiner Sicht ist ein hoher Ölpreis für die<br />

Energie- und Umweltpolitik erforderlich:<br />

Denn dieser stelle die Versorgung sicher und<br />

führe zu einem verantwortungsvolleren und<br />

effizienteren Umgang mit Energie. „Viele alternative<br />

Energieformen rechnen sich erst<br />

bei einem hohen Ölpreis“, so Grohmann.<br />

Energie muss wertvoll werden<br />

So plädiert auch von Weizsäcker: „Für die<br />

großen Energieverbraucher muß es vorhersehbar<br />

sein, dass Energie immer teurer wird,<br />

wenn sie bei den alten Technologien bleiben.<br />

„Denn hohe Energiepreise bringen einen Innovationsschub,<br />

wie das Beispiel Japan<br />

<strong>Von</strong> Marie-Theres Ehrendorff<br />

zeigt.“ Weizsäcker will den Klimaschutz<br />

über den Umweltschutz gestellt wissen. Der<br />

Wunsch der Konsumenten nach niedrigen<br />

Energiekosten sei zwar legitim, aber keineswegs<br />

zukunftsweisend und muss ein Ende<br />

haben, warnt er. „Dass die CO 2 -Emissionen<br />

steigen ist ein äußerst schlechtes Vorbild für<br />

die Entwicklungsländer. Viele Länder des<br />

Nordens haben sich so unvorbildhaft verhalten,<br />

dass die Länder des Südens keinen Anlass<br />

sehen, <strong>etwas</strong> zu ändern. Die Klimaverhandlungen<br />

gehen erst dann in die richtige<br />

Richtung, wenn Klimaschutz beweisen<br />

kann, dass man dadurch reicher werden<br />

kann.“<br />

Energie darf <strong>etwas</strong> kosten<br />

„Energie sollte“, so von Weizsäcker, „in kleinen<br />

Schritten, parallel mit dem Fortschritt

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