Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten
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„Im globalen Wettbewerb liegen die Chancen von Hochlohnländern<br />
wie Österreich eindeutig in Qualifikation, Forschung und neuen<br />
Technologien“, weiß WIFI-Österreich-Kurator KR Karl H. Pisec, MBA.<br />
Foto: WIFI/ Formanek<br />
einer professionellen Organisationsentwicklung<br />
gesehen wird“, findet Landertshammer,<br />
„und deshalb überlegen Unternehmen eben<br />
ganz genau, welche Weiterbildungsmaßnahmen<br />
konkret den Umsatz und die Produktivität<br />
steigern können.“<br />
Zu beobachten ist derzeit ein Trend der österreichischen<br />
Unternehmen in Sachen Professionalisierung,<br />
der weniger kurzfristige Kostenvorteile<br />
als langfristige Wettbewerbsfaktoren<br />
im Auge hat. „Besonders gefragt sind<br />
Bereiche wie EDV und Technik, aber auch<br />
Weiterbildung in Unternehmensführung sowie<br />
der Erwerb und die Perfektionierung von<br />
Fremdsprachen“, weiß Michael Landertshammer.<br />
„Wesentlich ist in diesem Zusammenhang<br />
auch Diversity Management, also<br />
das Ausschöpfen der Potenziale individuell<br />
unterschiedlicher Mitarbeitergruppen.“<br />
Besonders für die Förderung älterer Arbeitnehmer<br />
in Unternehmen sieht Landertshammer<br />
dringenden Bedarf. „Denn bis 2020 wird<br />
es laut Statistik Austria 240.000 Erwerbstätige<br />
zwischen 15 und 45 Jahren weniger geben<br />
als heute und schon jetzt wird es immer<br />
schwieriger, junge qualifizierte Fachkräfte<br />
zu finden. Umso wichtiger ist es auch, ältere<br />
FÖRDERUNGEN<br />
Fast die Hälfte der österreichischen<br />
Unternehmen hat laut einer aktuellen<br />
makam-Erhebung bereits eine Weiterbildungsförderung<br />
in Anspruch genommen<br />
– 48 Prozent kennen allerdings<br />
keine Fördermöglichkeiten. Je<br />
kleiner das Unternehmen, desto weniger<br />
sind Fördertöpfe bekannt. Jedes<br />
zweite Unternehmen wünscht sich<br />
aber mehr Förderungen, einen vereinfachten<br />
Zugang und weniger Administrationsaufwand.<br />
Beschäftigte zu motivieren, ihr Know-how<br />
auf dem letzten Stand zu halten und mit ihrem<br />
ganzen Wissensschatz bestmögliche Ergebnisse<br />
zu liefern.“<br />
Qualifikation gegen Fachkräftemangel<br />
Gibt es zu wenig qualifizierte Fachkräfte, leidet<br />
die Wirtschafts- und Innovationskraft des<br />
Landes. Eine repräsentative market-Studie<br />
vom August 2011 belegt, dass <strong>jedes</strong> dritte<br />
Unternehmen plant, neue Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter einzustellen. Insgesamt<br />
werden 152.000 Personen gesucht, wovon<br />
ein Drittel von der Gastronomie benötigt<br />
wird, gefolgt von kaufmännischen und technischen<br />
Berufen. Allerdings geben sieben<br />
von zehn Arbeitgebern an, Schwierigkeiten<br />
zu haben, geeignete Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter zu finden. Das größte Problem<br />
bei der Mitarbeitersuche liegt für knapp 60<br />
Prozent darin, dass es zu wenig fachlich geeignete<br />
Personen mit der entsprechenden<br />
Qualifikation gibt. Um dem Fachkräftemangel<br />
entgegenzuwirken, setzen 70 Prozent der<br />
Unternehmen auf Aus- und Weiterbildung<br />
bzw. Umschulung, 49 Prozent auf langfristige<br />
Personalplanung, wie der market-Studie<br />
im Auftrag der WKO „Fachkräfte – Die aktuelle<br />
Situation in Österreich“, 2011, zu entnehmen<br />
ist.<br />
„Drei Viertel der Unternehmen mit Auslandsaktivitäten<br />
klagen, dass sie ihre Exportchancen<br />
aufgrund von mangelnden Kompetenzen<br />
nicht ausschöpfen können“, erklärt<br />
Karl H. Pisec, der sich auch in seiner Funktion<br />
als Bundesgremialobmann des Außenhandels<br />
und Vorsitzender des EU-Außenhandels<br />
ständig mit dieser Thematik konfrontiert<br />
sieht. „Laut den Unternehmen liegen die Defizite<br />
vor allem im Bereich Fremdsprachen<br />
und interkulturelle Skills. Weiters mangelt<br />
es an internationalem Wirtschafts-Knowhow.“<br />
Gäbe es diese Defizite nicht, wären<br />
die österreichischen Exporte im Jahr 2009 -<br />
SERVICE<br />
„Unternehmen wachsen, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wachsen, daher bringen Investitionen in Weiterbildung<br />
langfristig hohe Renditen“, analysiert WIFI-Österreich-Institutsleiter<br />
Prof. Dr. Michael Landertshammer. Foto: WIFI/Michaela Bruckberger<br />
laut ibw-Studie „Außenwirtschaft und Humanressourcen“,<br />
2010 – um sechs Prozent,<br />
also um 7,7 Milliarden Euro höher gewesen.<br />
„Hinzu kommt, dass in Österreich die<br />
Sprachkenntnisse und Skills von Migrantinnen<br />
und Migranten viel zu wenig genutzt<br />
werden“, so Pisec. 540.000 Beschäftigte in<br />
der Privatwirtschaft haben Migrationshintergrund.<br />
60 Prozent der Unternehmen mit Auslandsaktivitäten<br />
nutzen auch gezielt deren<br />
sprachliche und kulturelle Kompetenzen –<br />
dennoch sind 39 Prozent der Arbeitnehmer<br />
mit Migrationshintergrund unter ihrem Qualifikationsniveau<br />
beschäftigt. Gründe dafür<br />
sind mangelnde Deutschkenntnisse, fehlende<br />
fachliche Qualifikationen und Schwierigkeiten<br />
bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse,<br />
wie es das Forum „Nachhaltiges<br />
Österreich“ herausgefunden hat. Ü<br />
POTENZIALE ERKENNEN<br />
Wie es um die Verankerung der Personalentwicklung<br />
im eigenen Unternehmen<br />
bestellt ist und wo es Optimierungschancen<br />
gibt, können Führungskräfte<br />
und Personalisten anhand<br />
einer Bildungsbedarfsanalyse<br />
beim neuen WIFI-Kompetenz-Check<br />
für Personalentwicklung herausfinden.<br />
Vier Fragenkomplexe von „Organisation<br />
und Unternehmenskultur“<br />
über „PE-Strategie und Marketing“<br />
bis „Mitarbeiterkompetenzen und Potenziale“<br />
sowie „PE-Planung und<br />
Controlling“ warten auf die Teilnehmer/innen.<br />
Die Auswertung macht<br />
Stärken und Schwächen der aktuellen<br />
Human Resources deutlich und zeigt,<br />
mit welchen Maßnahmen Mitarbeiter/innen<br />
künftig ihr volles Potenzial<br />
entfalten können. Der kostenlose<br />
Online-Check ist abrufbar unter<br />
www.wifi.at/personalentwicklung<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 81