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Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten

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Asset Management. „Ein Restrisiko einer<br />

Staatspleite besteht und das Vertrauen der Investoren<br />

hat einen tiefen Knacks bekommen“,<br />

sagt er. Zumal Ungarns Wirtschaft stagniert.<br />

Wirtschaftsforscher sagen dem Land<br />

ein Wachstum von gerade einmal 0,5 Prozent<br />

voraus, viel zu wenig also, um die Schuldenkrise<br />

durch eine höhere Steuerleistung auffangen<br />

zu können.<br />

Ökonomisch hat Viktor Orbán den Karren<br />

an die Wand gefahren. Mit seinem radikalen<br />

Schuldenerlass für Schuldner mit Franken-<br />

Krediten hat er sich wortreich als Retter der<br />

kleinen Leute in Szene gesetzt und die Kosten<br />

schlichtweg auf die Gäubiger abgewälzt.<br />

Orbáns populistischer Schuldenschnitt kostet<br />

die Raiffeisen Bank International satte 60<br />

Millionen Euro.<br />

Österreichische Banken, Erste Group, Raiffeisen<br />

und Volksbanken AG, haben nach Angaben<br />

der Basler Bank für Internationalen<br />

Zahlungsausgleich (BIZ) mehr als rund 32<br />

Milliarden Euro an Ungarn verliehen. Das<br />

ist rund ein Drittel aller Forderungen ausländischer<br />

Banken gegenüber Ungarn.<br />

Experten haben sich in den vergangenen Wochen<br />

bemüht, das Ausfallsrisiko herunterzuspielen.<br />

Höchstens ein Drittel der ungarischen<br />

Schulden in Österreich entfielen auf<br />

den öffentlichen Sektor, erklärte ein Raiffeisen-Sprecher.<br />

Zudem habe Ungarn bislang<br />

seine Schulden noch immer zurückgezahlt<br />

hat. Raiffeisen-Chef Herbert Stepic gab<br />

Durchhalteparolen aus. „Wir werden durchtauchen,<br />

ich denke nicht daran, das Land zu<br />

verlassen“, sagte er. Und fügt hinzu: „Wir<br />

werden die Verluste in Ungarn in einem<br />

überschaubaren Zeitrahmen zurückverdienen.“<br />

Wäre da nicht das Risiko, dass Orbán auf stur<br />

schaltet und damit EU und IWF brüskiert.<br />

Zuzutrauen ist das Orbán allemal. Denn der<br />

Premier führt einen „Freiheitskampf“ im Namen<br />

des „Ungarntums“ gegen ausländische<br />

Banken. Dafür hat Orbán recht kräftig an der<br />

Steuerschraube gedreht. 27 Prozent Mehrwertsteuer<br />

zahlen die Ungarn heute für ihre<br />

Waren, den höchsten Steuersatz in Europa.<br />

Für Banken, Telekom-Firmen und Energie-<br />

lieferanten gab es eine Sondersteuer. Orbán<br />

hat sich sogar bei der privaten Altersvorsorge<br />

bedient und die Fonds kurzerhand verstaatlicht.<br />

Ein Trick, der dem Premier geholfen<br />

hat, sein Staatsdefizit zu drücken. Denn seine<br />

große Steuerreform, die Einführung eines<br />

einheitlichen Einkommenssteuersatzes von<br />

16 Prozent, hat zwar der ungarischen Oberschicht<br />

zusätzliches Geld gebracht, die Wirtschaft<br />

in Schwung gebracht hat sie nicht.<br />

Versprechen<br />

Bei seinem Besuch im Europäischen Parlament<br />

Mitte Jänner hat Viktor Orbán die bisher<br />

schärfste Debatte erlebt, die je ein Regierungschef<br />

über sich ergehen lassen<br />

musste. Dass Orbán Geld will, aber gleichzeitig<br />

europäische Gesetze bricht, das geht<br />

Wochenmarkt<br />

in Sopron:<br />

Ungarns Wirtschaft<br />

stagniert.<br />

Foto: APA<br />

den meisten Abgeordneten über die Hutschnur.<br />

Immerhin konnte sich der Premier<br />

zu einer ersten Konzession durchringen. Er<br />

werde das Nationalbankgesetz prüfen, das<br />

er kurz vor dem Jahreswechsel beschließen<br />

hat lassen. Mit dem Gesetz, das Zentralbank<br />

mit der Finanzaufsichtsbehörde zusammenlegt,<br />

hat er den Nationalbank-Chef kurzerhand<br />

zum Befehlsempänger der Politik gemacht,<br />

was gegen einen der wichtigsten<br />

Grundsätze der europäischen Verträge verstößt.<br />

Orbán hat von der EU-Kommission einen<br />

Monat Zeit bekommen, auf ihre Kritik<br />

zu reagieren. Tut Orbán das nicht, riskiert er<br />

nicht nur eine Verurteilung durch das Luxemburger<br />

Gericht und saftige Strafzahlungen,<br />

dann wird auch eine Staatspleite wahrscheinlicher.<br />

Denn auch IWF-Direktorin<br />

Christine Lagarde will Ungarn nur dann<br />

Geld geben, wenn Orbán das Nationalbankengesetz<br />

zurücknimmt.<br />

Ob aller Druck von EU und IWF je<strong>doch</strong> zu<br />

einem substantiellen Kurswechsel in Ungarn<br />

führen kann, darüber haben Ungarnkenner<br />

ihre Zweifel. Denn die Opposition, die seit<br />

ein paar Wochen trotz klirrender Kälte gegen<br />

Orbán demonstriert, ist schwach und zersplittert.<br />

Wird Orbáns Partei Fidesz geschwächt,<br />

dann dürfte wohl eher die rechtsradikale<br />

Jobbik-Partei profitieren. Ü

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