Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten
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eigener Ertragskraft unser Kernkapital im<br />
Hinblick auf Basel III weiter ausbauen! Wir<br />
sind für die kommenden Jahre sehr gut aufgestellt,<br />
um die KMUs bei ihren Investitionen<br />
und laufenden Geschäften im In- und<br />
Ausland als Partner zu begleiten. Die Steiermärkische<br />
Sparkasse kann von sich behaupten,<br />
im Süden Österreichs die stabilste<br />
und sicherste Regionalbank zu sein, dieses<br />
Asset wollen wir am Markt einsetzen!<br />
n Wie begegnet die Steiermärkische<br />
Sparkasse dem für heuer neuerlich<br />
prognostizierten Konjunktur -<br />
einbruch?<br />
Ich sehe für 2012 keine Krise, aber <strong>doch</strong> eine<br />
spürbare Abflachung der Wirtschaftsentwicklung.<br />
Die immer wieder propagierte<br />
Kreditklemme kann ich bei einem prognostizierten<br />
BIP-Wachstum von voraussichtlich<br />
+0,4 Prozent auch am Horizont nicht erkennen.<br />
Tatsache ist aber, dass Liquiditäts- und<br />
Eigenkapitalkosten 2012 verstärkt in die<br />
Kalkulation der Kreditkonditionen Eingang<br />
finden werden. Dem steht aber eine mittelfristig<br />
prognostiziert flache Zinskurve gegenüber,<br />
so dass aus dieser Sicht keine<br />
Wachstumsbremse zu erwarten ist.<br />
Wir haben uns ausreichend mit Liquidität<br />
eingedeckt, so dass wir die steirische Wirtschaft<br />
2012 in jeder Hinsicht als starker Partner<br />
begleiten können, ob in neue Märkte oder<br />
bei Investitionen im Inland.<br />
n Geht es der Wirtschaft also besser,<br />
als es die Stimmung vermuten lässt?<br />
Das kann man durchaus behaupten, die Wirtschaft<br />
ist weitaus besser unterwegs, als die<br />
Stimmung vermuten lässt. Die Industrie ist<br />
gut aufgestellt, dort, wo Auftragspolster <strong>etwas</strong><br />
zurückgegangen sind, muss man zum Teil<br />
auch kleinere Brötchen backen und stärker<br />
um Margen kämpfen, um die Auslastung sicher<br />
zu stellen. Die Zuliefererbetriebe sind<br />
auf eine etwaige Konjunkturdelle besser vorbereitet<br />
als 2008, gerade in Sachen Liquidität<br />
haben die Firmen aus der Krise gelernt. Mein<br />
Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass Kleinbetriebe<br />
da oder dort nicht so große Reserven<br />
auf der hohen Kante haben. Was den Export<br />
betrifft, so könnte dieser mit etwa vier Prozent<br />
Wachstum wieder starker Impulsgeber für<br />
2012 sein. Gerade diese Chance sollten sich<br />
die Klein- und Mittelbetriebe nicht entgehen<br />
lassen; wir haben es uns daher zum Ziel gesetzt<br />
unsere Kunden noch stärker bei ihren<br />
Geschäften über die Grenzen zu begleiten und<br />
Hilfestellungen zu geben. Der Planungshorizont,<br />
innerhalb dessen man einigermaßen gesicherte<br />
Annahmen treffen kann, hat sich stark<br />
verkürzt. Waren es früher vier bis fünf Jahre,<br />
sind es heute maximal zwei Jahre. Das bedeutet<br />
für viele Unternehmen ganz einfach „Fahren<br />
auf Sicht“, dazu braucht es eine Hausbank,<br />
die das Unternehmen bzw. den Unternehmer<br />
sehr gut kennt und durch geeignete<br />
Finanzierungsstrukturen den notwendigen<br />
Gestaltungsspielraum sicherstellt. Dieser Herausforderung<br />
haben wir uns zu stellen.<br />
n Wie wollen Sie weiterhin in Ihrem<br />
Heimmarkt die Hausbank Nummer<br />
eins bleiben?<br />
Sicherheit und Berechenbarkeit sind Merkmale,<br />
die aus Sicht eines Kunden für eine<br />
Bank das Nonplusultra darstellen. Gerade in<br />
bewegten Zeiten schätzen es Kunden, wenn<br />
sie ihre Bank als „sicheren Hafen“ wahrnehmen,<br />
die ihre Geschäftspolitik nicht ändert<br />
wie die Windrichtung. Wir wollen daher für<br />
unsere Kunden ein kalkulierbarer Partner<br />
sein, dessen Qualität man auch an raschen<br />
und nachvollziehbaren Entscheidungen erkennen<br />
kann.<br />
n Hat die Steiermärkische Sparkasse<br />
2012 Expansionspläne?<br />
In unseren erweiterten Heimmärkten, den<br />
Ländern Ex-Jugoslawiens, sind wir bereits<br />
flächendeckend präsent und haben aus heutiger<br />
Sicht keine Zukäufe geplant. Unser Engagement<br />
in diesen Ländern bringt uns in<br />
Summe stabile Erträge, der Fokus ist hier in<br />
erster Linie darauf ausgerichtet, diese Töchter<br />
stabil weiterzuentwickeln und unser Geschäft<br />
in diesen Ländern weitgehend aus lokalen<br />
Einlagen zu refinanzieren.<br />
Im Inland wollen wir 2012 selektiv wachsen,<br />
d.h. nicht Marktanteile stehen im Vorder-<br />
GELD & FINANZEN<br />
grund, sondern die Stärkung der Bank in ihrer<br />
Eigenkapitalausstattung und Ertragskraft,<br />
um damit unseren Spielraum zu erhöhen, die<br />
Expansion unserer Kunden begleiten zu können.<br />
n Wie wichtig ist im Zeitalter des<br />
Netbanking die Kundenbetreuung<br />
in den Filialen?<br />
Die Mitarbeiter in den Filialen sind das Gesicht<br />
der Bank und als solche unsere Visitenkarte.<br />
Bankgeschäft hat viel mit Vertrauen<br />
zu tun und das können nur Menschen vermitteln.<br />
Damit ist die Bedeutung und der<br />
Stellenwert von Kundenbetreuern in Filialen<br />
klar. Entscheidend wird aber sein, wie sehr<br />
es den Mitarbeitern, Kundenbetreuern gelingt,<br />
ihren Kunden einen echten Mehrwert<br />
zu vermitteln. Das setzt voraus, dass sie ihre<br />
Kunden wirklich kennen, aktiv auf sie zuge-<br />
hen und aus der Kenntnis des tatsächlichen<br />
Kundenbedarfes heraus Produkte und Lösungen<br />
anbieten.<br />
n Wie lauten ihre Wirtschaftsprognosen<br />
für 2012?<br />
Für 2012 erwarten wir in Österreich ein eher<br />
geringes Wachstum, das vor allem vom Export<br />
noch getragen wird. Ich sehe keine Kreditklemme,<br />
aber das Rennen um Marktanteile<br />
unter den Banken ist im Moment nicht zu erkennen,<br />
ganz im Gegenteil, jede Geschäftsbeziehung<br />
wird exakt kalkuliert. 2012 wird<br />
für Banken ein Jahr der Konsolidierung sein,<br />
um sich für die Zukunft stabiler auf Basis der<br />
regulatorischen Vorgaben aufzustellen. Bei<br />
den Firmenkunden steht die Liquiditätssicherung<br />
im Vordergrund, bei Anlegern die Sicherheit<br />
und Kapitalerhaltung und bei den<br />
Banken Geschäftsbeziehungen, die sich rechnen.<br />
Der Euro wird bestehen bleiben, selbst<br />
wenn Griechenland im Zuge der Sanierung<br />
aus der Eurozone ausscheiden würde, was ich<br />
aber nicht glaube. Wenn für Griechenland in<br />
den nächsten Wochen endlich Entscheidungen<br />
fallen, in welchem Ausmaß der notwendige<br />
Haircut auch umgesetzt wird, sollte <strong>etwas</strong><br />
Erleichterung und damit Beruhigung in<br />
den Märkten spürbar werden. Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012 31