Von Autos doch jedes Kind etwas! versteht - Wirtschaftsnachrichten

Als kommunikationsstarker Teamplayer
zeigen Sie Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein
und Leistungsbereitschaft,
ebenso bringen Sie eine ergebnis- und
zielorientierte Arbeitsweise mit und haben
bereits Kreativität bewiesen.“ Solche oder
ähnliche Sätze wird man in den meisten Stellenanzeigen
immer wieder finden. Praktikanten,
Absolventen und Young Professionals
mit Soft Skills liegen im Trend. So liest
man in den größten Online-Stellenbörsen.
Die Anforderungen der Märkte und damit
auch der Arbeitgeber haben sich im Laufe
der letzten Jahre deutlich verändert: War es
früher die fachliche Qualifikation (Hard
Skills), auf die Personalchefs Wert gelegt haben,
ist es heutzutage die individuelle Persönlichkeit
der Bewerber.
Im Gegensatz zu Hard Skills (Fachwissen),
die man sich als Student schon mal gern in
einer Crash-Woche zur anstehenden Klausur
aus Büchern, Mitschriften und dem Internet
auf die Festplatte im Kopf zieht – sei es auch
nur, um sie nach Erhalt des „Scheins“ wieder
von derselbigen zu löschen –, lassen sich
Soft Skills als allgemeine Kernkompetenzen
nicht im Schnellverfahren pauken. Auch
wird man in der Regel keinen Schein erhalten,
der gute oder schlechte Soft Skills bescheinigt.
Coaching und Seminare helfen,
können aber nur den Einstieg bereiten. Für
Soft Skills gilt der Satz von Wilhelm Hein-
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 1-2/2012
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rich Riehl: „Das Beste, was wir können, haben
wir nicht aus Büchern gelernt; es fliegt
uns an im Umgang mit Natur und Menschen.“
Soft Skills bergen auch Gefahren
Soziale Kompetenzen sind viel zu wertvoll,
um sie nur auf die Beziehung Unternehmen,
Kunde und Produkt auszurichten, sie sind für
eine soziale Interaktion nützlich oder sogar
notwendig. Es würde helfen, wenn Trainer
und Berater ihre Argumentation stärker als
bisher auf diesen Bereich ausrichten würden.
Dabei sollte man natürlich auch nicht vergessen,
dass diese Kompetenz wichtige Impulse
für die positive Entwicklung eines Unternehmens
und damit auch für den Verkauf
der Produkte bietet. Verkauf dagegen ist eher
ein technischer Vorgang; diesen erreicht man
mit einem Vertriebskonzept, das die richtigen
Zielgruppen, Marketing- und Verkaufsinstru-
Kreativität, ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
und Teamorientierung stehen auf der Liste der Soft
Skills ganz oben. Foto: Jupiterimages
Das gewisse Etwas
Personalrekrutierer legen immer größeren Wert auf Soft Skills, also
Eigenschaften, die die persönliche Reife widerspiegeln. In den sel-
tensten Fällen scheitert eine Einstellung an fachlichen Mängeln, be-
obachten Managementberater, oftmals sind minder ausgeprägte Soft
Skills das entscheidende Manko. Von Arthur Schwaiger
mente zusammenführt und in einem kontrollierbaren
Aktionsplan verwirklicht. Die Umsetzung
eines Vertriebskonzeptes geht nicht
ohne soziale Kompetenz, sie ist hier wie in
allen anderen Bereichen unverzichtbar.
Natürlich können und werden soziale Kompetenzen
auch missbraucht. Gerade Menschen,
die über eine starke Kommunikationsfähigkeit
verfügen, die also schnell Vertrauen
zu ihrem Gesprächspartner aufbauen
können, stehen hier in großer Verantwortung.
Missbrauch führt kurz- oder mittelfristig zu
verlorenen Kunden, Arbeitsplatzverlust, Problemen
mit Arbeitskollegen, Problemen im
Verein, zum falschen Lebenspartner und
vielleicht sogar zur Scheidung. Man sollte
also beim Einsatz sozialer Kompetenzen von
einem hohen ethischen Anspruch ausgehen,
sich immer fragen, ob das Resultat, das man
erzielen will, für das jeweilige Gegenüber
sinnvoll ist. Im wirklichen Verkaufstraining