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J A K O B S W E G - Evangelische Landeskirche in Baden

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Wettbewerb „Christentum und Kultur“ 2006/2007 „Jakobsweg – Der Weg ist das Ziel“<br />

zurückgekehrt. Als er wieder <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a ankam, gelang es ihm, den dortigen<br />

Zauberer Hermogenes zu bekämpfen. Damit nahm er den Zorn der E<strong>in</strong>wohner und<br />

den des Königs <strong>in</strong> Kauf. Das Volk fesselte Jakobus und führte ihn zu König Agrippa.<br />

Dieser verurteilte ihn und ließ ihn hängen. Kurz vor der H<strong>in</strong>richtung heilte Jakobus<br />

e<strong>in</strong>en Lahmen, der ihn am Wegrand anflehte und um Hilfe bat. Se<strong>in</strong> Bitten wurde<br />

erhöht und er konnte wieder laufen. Als e<strong>in</strong>er der Schriftgelehrten namens Josia<br />

dieses Wunder gesehen hatte, fiel er Jakobus zu Füßen und bat um Vergebung und<br />

wollte Christ werden.<br />

Dies war den anderen Schriftgelehrten und Pharisäern e<strong>in</strong> Dorn im Auge, da sie mit<br />

allen Mitteln versuchten, die Christen zu bekämpfen.<br />

So musste Josia mit Jakobus den gleichen Tod über sich ergehen lassen. Der Zorn<br />

der Juden war auf Jakobus so groß, dass sie se<strong>in</strong>en Leichnam auf e<strong>in</strong> freies Feld<br />

warfen und den Hunden und anderem Getier zum Fraß gaben. Im Schutz der Nacht<br />

konnten die Anhänger von Jakobus jedoch se<strong>in</strong>en toten Körper bergen und ihn an<br />

die Meeresküste br<strong>in</strong>gen. Dort kam e<strong>in</strong> Schiff vorbei, dem die Jünger den Leichnam<br />

mitgaben. E<strong>in</strong> Engel beförderte Jakobus dann nach Galicien, wo er dann begraben<br />

wurde und bis heute noch liegen soll.<br />

E<strong>in</strong>e andere Legende, zu der Vera und Hellmut Hell<br />

sehr viele Details und Thesen zusammengetragen<br />

haben besagt, dass Jakobus zuerst am Berg S<strong>in</strong>ai<br />

begraben wurde, was jedoch sehr schnell zu gefährlich<br />

wurde, weil Plünderer durch das Land zogen. Deshalb<br />

brachten fromme Mönche den Leichnam nach<br />

Ägypten. Aber auch da gab es Unruhen und<br />

schließlich wurde das Grab im Jahre 614 nach<br />

Spanien verlegt, wo es dann auch blieb und <strong>in</strong><br />

Vergessenheit geriet. Der Legende nach soll Jakobus´<br />

Leichnam mit Muscheln übersät an der Küste von<br />

Galicien angekommen se<strong>in</strong>.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des 9. Jahrhunderts wurde das Grab<br />

wiederentdeckt. E<strong>in</strong> leuchtender Stern soll Bischof<br />

Theodomir die Stelle des Grabes gezeigt haben.<br />

12<br />

Ikonendarstellung des Jakobus<br />

In späterer Zeit wurde Jakobus nicht nur von den Pilgern verehrt. Auch fand er große<br />

Anerkennung bei den Soldaten, die gegen die Mauren kämpften. So bekam er den<br />

Be<strong>in</strong>amen „Maurentöter“. Der Gedenktag für Jakobus ist der 25. Juli. Wenn dieser<br />

Tag auf e<strong>in</strong>en Sonntag fällt, wird dieses Jahr als das Heilige Jahr bezeichnet. Zu<br />

Entstehung dieses „Heiligen Jahres“ werden wir später mehr dazu lesen.<br />

Alle Überlieferungen über Jakobus und den Weg s<strong>in</strong>d Legenden, ke<strong>in</strong>e historischen<br />

Fakten. Emile Male hat schon <strong>in</strong> früher Zeit e<strong>in</strong>en schönen Satz dazu formuliert, den<br />

Bott<strong>in</strong>eau <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch aufgegriffen hat.<br />

"Diese Legenden, die manchmal ebenso poetisch s<strong>in</strong>d wie die epischen Dichtungen<br />

(...), bilden den Ursprung von Pilgerfahrten; sie ließen Kirchen aus dem Boden<br />

wachsen, sie bevölkerten diese mit Kunstwerken, sie setzten Millionen Menschen <strong>in</strong><br />

Bewegung; sie waren zahllosen Seelen Trost und Hoffnung, erlaubten ihnen, schon<br />

auf dieser Welt e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> das Reich Gottes zu erhaschen.“ (8)

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