J A K O B S W E G - Evangelische Landeskirche in Baden
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Wettbewerb „Christentum und Kultur“ 2006/2007 „Jakobsweg – Der Weg ist das Ziel“<br />
habe ich diese Familie schon erwähnt. Die Familie ist im 14. Jahrhundert, gleichzeitig<br />
mit dem Markgrafen von Württemberg, welcher sich <strong>in</strong> Backnang ansiedelte, nach<br />
Oppenweiler gekommen. Von da an schrieb diese Familie hier Geschichte. E<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>teressante Geschichte gibt es von e<strong>in</strong>em Sohn mit se<strong>in</strong>em Vater. Eberhardt III war<br />
der Sohn von Burkhard VIII. Als die Mutter von Eberhardt starb, hatte se<strong>in</strong> Vater e<strong>in</strong>e<br />
neue Frau. Diese Frau gefiel auch se<strong>in</strong>em Sohn. Und so kam es, dass er sie se<strong>in</strong>em<br />
Vater ausspannte. Doch hatte der Sohn nicht viel davon, da er kurze Zeit darauf dem<br />
Bauernkrieg zum Opfer fiel (†1525). Burkhard schenkte se<strong>in</strong>em Sohn e<strong>in</strong><br />
Grabdenkmal, obwohl dieser ihm se<strong>in</strong>e neue Frau ausgespannt hatte. Der Vater von<br />
Eberhardt überlebte ihn um neun Jahre und verlor se<strong>in</strong> Leben auch während des<br />
Bauernkrieges. Die Monumente der beiden s<strong>in</strong>d immer noch <strong>in</strong> der Kirche erhalten.<br />
l<strong>in</strong>ks:<br />
Eberhardt III<br />
(Sohn)<br />
rechts:<br />
Burkhard VIII<br />
(Vater)<br />
Nun verlassen wir die Kirche und laufen e<strong>in</strong>ige<br />
Meter weiter, da sehen wir e<strong>in</strong> Schlösschen.<br />
Dieses ist schön anzusehen ist auch das<br />
ehemalige Schlösschen, welches im Jahre<br />
1782 ebenfalls von den Freiherren von<br />
Sturmfeder erbaut wurde. Man kann sehr<br />
deutlich erkennen, dass diese Familie über<br />
Generationen h<strong>in</strong>weg sehr viel E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong><br />
Oppenweiler und der Umgebung hatte und<br />
auch sehr bekannt war. Dieses achteckige<br />
Wasserschloss, welches im klassizistischen<br />
Stil erbaut worden ist, war der ehemalige Sitz dieser Familie. Heute bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />
diesem wunderschönen Gebäude das Rathaus von Oppenweiler, <strong>in</strong> welchem auch<br />
Trauungen vollzogen werden.<br />
Umgeben ist dieser idyllische Ort von e<strong>in</strong>em Park, <strong>in</strong> welchem wir uns <strong>in</strong> die Wiese<br />
legen und uns von den Strapazen des Weges etwas erholen. Die Führung durch die<br />
Kirche und der Anblick des Schlösschens lassen uns für e<strong>in</strong>ige Momente die<br />
Anstrengungen des Weges vergessen. Längere Zeit sitzen wir nur nebene<strong>in</strong>ander<br />
und schweigen uns an. Das Sprechen ist anstrengend geworden, so dass jeder<br />
se<strong>in</strong>e Gedanken lieber für sich behält. Jeder lässt sich noch e<strong>in</strong>mal die zurückgelegte<br />
Strecke durch den Kopf gehen.<br />
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