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J A K O B S W E G - Evangelische Landeskirche in Baden

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Wettbewerb „Christentum und Kultur“ 2006/2007 „Jakobsweg – Der Weg ist das Ziel“<br />

Kreisstadt” zugeschrieben.<br />

Unser Weg führt lange Zeit noch durch den Wald, bis es<br />

schließlich über e<strong>in</strong>en Trampelpfad steil h<strong>in</strong>untergeht<br />

und dieser an e<strong>in</strong>er Straße endet. Wir überqueren die<br />

Straße und entdecken hier auch schon den nächsten<br />

Ort: Tullau<br />

Tullau ist kle<strong>in</strong> und beschaulich. Schöne alte Gebäude<br />

und ländliche Atmosphäre prägen den Ort.<br />

E<strong>in</strong> uriger Gasthof, die Dorfkirche und das Tullauer Schlösschen s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zigen<br />

markanten Punkte hier, doch trotzdem genießen wir diese Begebenheiten.<br />

Durch e<strong>in</strong> Tor führt uns der Weg weiter, stets mit der Jakobsmuschel<br />

gekennzeichnet, raus aus dem Dorf auf e<strong>in</strong>en Feldweg. Mittlerweile ist von der Kälte<br />

am Morgen nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil, die Sonne strahlt vom wolkenlosen<br />

Himmel und br<strong>in</strong>gt uns zum Schwitzen. So beschließen wir kurzer Hand, h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong><br />

Gebüsch zu gehen, um uns leichtere Kleidung anzuziehen.<br />

Danach fühlen wir uns schon gleich befreiter,<br />

auch wenn der Rucksack nun wieder schwerer<br />

geworden ist. Der Weg geht weiter auf e<strong>in</strong>e<br />

Anhöhe zu. Vorbei an e<strong>in</strong>er Abzweigung, die zu e<strong>in</strong>em<br />

Friedhof führt, steht uns nun der Anstieg bevor. Wir<br />

beratschlagen, ob wir schon e<strong>in</strong>e Pause e<strong>in</strong>legen,<br />

beschließen jedoch, dass wir diese erst oben auf dem<br />

Hügel machen, als „Belohnung“ sozusagen.<br />

Über diese Entscheidung s<strong>in</strong>d wir dann auch froh. Oben<br />

angekommen, lassen wir uns auf e<strong>in</strong>er Bank nieder,<br />

packen unser Vesper aus und genießen den Ausblick auf<br />

die Burg Comburg. Nach dieser Stärkung gehen wir<br />

weiter, den nächsten Stopp, Uttenhofen, im Blick. Die<br />

Strecke bis dorth<strong>in</strong> ist Natur pur. Ewig lange<br />

Getreidefelder und Wiesen schmücken die Landschaft.<br />

Dieses Bild er<strong>in</strong>nert mich an die Landschaft <strong>in</strong><br />

Spanien, die uns durch die Recherchen bekannt<br />

geworden ist. Endlose Felder und Weiten.<br />

E<strong>in</strong>samkeit. Ke<strong>in</strong>e Menschenseele begegnet uns.<br />

Wenn dieser Zustand der Natur so andauern<br />

würde, wäre man wirklich nur noch mit sich selbst<br />

und se<strong>in</strong>en Mitpilgern konfrontiert.<br />

Ich stelle mir dies sehr schwer, jedoch auch sehr<br />

<strong>in</strong>teressant vor. Diese Schlichtheit, fernab von jeder<br />

Zivilisation.<br />

Schließlich erreichen wir Uttenhofen, welches sich auch als e<strong>in</strong> sehr altes und uriges<br />

Dörfchen herausstellt. Viele Bauernhäuser, Oldtimer und e<strong>in</strong>e Gedenkstätte für die<br />

Opfer des Zweiten Weltkriegs bekommen wir hier zu sehen.<br />

E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wohner des Dorfes spricht uns an, ob wir Jakobspilger wären und als wir ihm<br />

dies bestätigen, me<strong>in</strong>t er, es sei nicht mehr weit, nur noch 17 km bis nach Murrhardt.<br />

Wir bedanken uns und s<strong>in</strong>d sehr erfreut über ihre offene Art und diese nette<br />

Begegnung.<br />

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