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J A K O B S W E G - Evangelische Landeskirche in Baden

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Wettbewerb „Christentum und Kultur“ 2006/2007 „Jakobsweg – Der Weg ist das Ziel“<br />

5.2 von Murrhardt nach Ste<strong>in</strong>bach; W<strong>in</strong>nenden<br />

(geschrieben von Angela)<br />

Lisa und ich, als wir Murrhardt gerade verlassen<br />

54<br />

Nachdem wir uns die schöne Kirche <strong>in</strong> Murrhardt<br />

angeschaut haben und uns dort noch e<strong>in</strong> letztes Mal<br />

h<strong>in</strong>gesetzt haben, geht es für uns wieder aus der<br />

Stadt Murrhardt heraus und <strong>in</strong> den Wald h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Bis<br />

zum Eschelhof geht es immer bergauf. Wir s<strong>in</strong>d noch<br />

sehr erschöpft vom Vortag und beg<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

gemächlichen Tempo zu laufen. Jeder von uns<br />

jammert, was ihm alles schmerzt. Mal tut dem e<strong>in</strong>en<br />

se<strong>in</strong> Knie weh, dann dem anderen der Rücken und<br />

wieder dem anderen die Oberschenkel. Wir<br />

überlegten es uns sogar schon, mit dem Bus bis nach<br />

Oppenweiler zu fahren, so sehr s<strong>in</strong>d wir mit den<br />

Kräften am Ende. Doch unser Wille ist stärker und wir<br />

wollen es auch uns selbst und den Anderen beweisen,<br />

dass wir e<strong>in</strong> starkes Durchhaltevermögen besitzen<br />

und es schaffen werden. Und so beißen wir unsere<br />

Zähne zusammen und laufen tapfer weiter.<br />

Nach und nach laufen wir immer schneller. Wir nehmen uns auch vor, weniger<br />

Pausen zu machen, um schneller am Ziel anzukommen. Wir schaffen es wirklich, uns<br />

daran zu halten. Völlig erschöpft und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rekordzeit, kommen wir schließlich am<br />

Wanderheim Eschelhof an. Da gerade ke<strong>in</strong> Wochenende ist, gibt es auch ke<strong>in</strong>e<br />

Bewirtschaftung. Das wussten wir aber zum Glück schon vorher und haben uns e<strong>in</strong><br />

Vesper mitgenommen. Dieses essen wir jetzt genüsslich. Jeder e<strong>in</strong>zelne von uns ist<br />

sehr stolz auf sich selbst.<br />

Ich habe me<strong>in</strong>en Körper noch nie <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben zuvor so sehr angestrengt.<br />

Natürlich b<strong>in</strong> ich völlig kaputt, aber mir g<strong>in</strong>g und geht es selten so gut wie auf diesem<br />

Weg. Als wir am Tag zuvor <strong>in</strong> Murrhardt angekommen waren, da hatte ich so e<strong>in</strong><br />

schönes, befreiendes Gefühl und ich war stolz auf mich. Wir drei, Lisa, Kev<strong>in</strong> und ich,<br />

haben die letzten Stunden nur <strong>in</strong> der Natur verbracht und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e sehr lange<br />

Strecke mit unseren Füßen gelaufen. Dazu muss man noch sagen, dass wir alle<br />

nicht gerade sportlich s<strong>in</strong>d. In unserem Freundeskreis s<strong>in</strong>d wir diejenigen, die sich<br />

vor dem Laufen sonst immer drücken. Doch dieser Tag gestern war ke<strong>in</strong>e

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