Teil 1
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18<br />
reiten im gelände<br />
Das Image des Reiters positiv prägen<br />
Eigentlich sollten die großen Sportler als Vorbilder dienen, um eine<br />
Sportart populär zu machen und ein positives Image zu prägen. Gerade<br />
im Reitsport aber bröckelt das Image aufgrund von Dopingskandalen oder<br />
überzogener Trainingsmethoden. Da vor allem aber das breitensportliche Reiten<br />
nicht in abgeschlossenen Hallen stattfi ndet, sondern in freier Natur, ist der Freizeitreiter<br />
an der Front und kann mehr als jeder Medienstar den Reitsport entsprechend darstellen.<br />
Der Geländereiter ist derjenige, der den Reitsport stark nach außen<br />
präsentiert, denn er steht in direktem Kontakt mit den Mitmenschen,<br />
die er beim Sonntagsausflug oder Feierabendspaziergang<br />
trifft. Der Freizeit-Geländereiter ist deshalb mehr als viele andere Sportler<br />
in der Lage, sein Image zu formen. Dies geschieht leider nicht immer in<br />
positivem Sinne. Es gibt überall schwarze Schafe, so natürlich auch im<br />
Reitsport. Dass es sich bei einem negativen Verhalten von einigen Reitern<br />
aber tatsächlich nur um Ausnahmen handelt, das sollten alle anderen vernünftigen<br />
Reiter mit ihrem Verhalten bestätigen.<br />
Für viele Menschen sind Reiter immer noch ein „elitäres Völkchen“ mit<br />
viel Geld und dem damit oft verbundenen Hochmut. Es ist schwierig, eingefahrene<br />
Vorstellungen zu ändern. Doch auch wenn sich das Bild vom<br />
Unschöne Turnierbilder bringen alle Reiter in Verruf<br />
WESTERNREITER – Oktober 2011<br />
elitären Gesellschaftssport zum Breitensport längst geändert hat, bedeutet<br />
dies nicht, dass dies eine positive Wandlung in der Darstellung nach<br />
außen ergeben hat.<br />
Missständen keinen Raum geben<br />
Es ist schwierig, das Bild des Reiters positiv zu prägen, so lange Missstände<br />
im Pferdetraining (z. B. Barren, Hyperflexion etc.), in der Zucht (Überproduktion<br />
von Pferden mit der Folge von grausamen Schlachtpferdetransporten),<br />
und in der Haltung (Berichte von ausgemergelten Pferden in<br />
sogenannten Gnadenbrothöfen) durch die Presse gehen. Dieses Bild langfristig<br />
positiv zu prägen kann nicht an der Spitze des Eisbergs beginnen,<br />
sondern muss an der Basis angegangen werden. So ist der Freizeitreiter<br />
im alltäglichen Umgang mit seinem Pferd gefordert. Schon ein freundliches<br />
Grüßen kann oft Wunder bewirken und eine voreingenommene Meinung<br />
schlagartig ändern. Es reicht nicht, die üblen Taten von anderen zu<br />
verurteilen, man muss den artgerechten Umgang mit dem Pferd vorleben.<br />
Dies ist viel überzeugender als ständige Kritik und tausend Worte.<br />
Korrektes Verhalten des Reiters im Gelände ist ein Beitrag, den jeder<br />
leisten kann und soll. Für viele Reiter ist es eine Selbstverständlichkeit,<br />
Fußgänger oder Radfahrer freundlich zu grüßen. Und dass an Passanten<br />
nur im Schritt vorbeigeritten wird, sollte ebenfalls selbstverständlich<br />
sein. Doch man kann noch aktiver werden. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit<br />
für ein nettes Gespräch, denn viele Fußgänger fürchten sich<br />
vor Pferden und weichen oft schon weiträumig aus, sobald ein Pferd in<br />
Sichtweite kommt. Es ist erschreckend, wie viele Menschen in ihrer Kindheit<br />
vom Pferd gefallen sind und seither nie mehr Kontakt zu den Vierbeinern<br />
haben wollten. „Eigentlich mag ich Pferde, aber seit ich damals<br />
vom Pferd gefallen bin, halte ich lieber einen großen Abstand“, hört man<br />
nicht selten. Ein kleines Gespräch mit Spaziergängern kann so manches<br />
Missverständnis aus dem Weg räumen. Sicher hat man die Gelegenheit zu