Teil 1
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Teil 1
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net war, sei nur am Rande erwähnt.<br />
Letztendlich hat er dann auch noch<br />
als wohl einziger Deutscher Westernsättel<br />
in die USA verkauft.<br />
Aber Heiko ist nicht nur Geschäftsmann,<br />
sondern hatte immer auch<br />
ein großes Faible für Tiere vor allem<br />
Hunde. Das jüngste Kind der Familie,<br />
durchaus auch als „schwarzes<br />
Schaf“ beäugt, machte aus seiner<br />
Tierleidenschaft einen Beruf.<br />
Er wird Hundetrainer und arbeitet<br />
später sogar mit Delphinen im Duisburger<br />
Zoo.<br />
Als Anfang der 80er Jahre die Energiekrise<br />
Pferdefuhrwerke wieder<br />
attraktiv macht, sieht er auch darin<br />
eine Chance, aber er bekommt<br />
keine Genehmigung dafür, weil<br />
ihm die Erfahrung mit Pferden fehle.<br />
Das sollte sich ändern, so fing<br />
Heiko als Stallknecht bei einem Bekannten<br />
an, der Araber züchtete.<br />
Damit war auch die Leidenschaft<br />
für diese edle Rasse geweckt. Alaska<br />
– ein Araber-Mix – wurde sein<br />
Eigen aber mit ihrer Buckelei auch<br />
sein Meister.<br />
Auf dem Weg, ein guter Reiter zu<br />
werden, zahlte er so viel Lehrgeld<br />
und spürte, dass es noch andere<br />
Wege geben muss, ein feinfühliges<br />
Wesen unter dem Sattel zu kontrollieren.<br />
Er wollte mehr erfahren, als<br />
dass Sporen zum Gasgeben und<br />
die Kandare für die Vollbremsung<br />
taugte. Als die Mauer fiel, kaufte<br />
er sich von seinem Begrüßungsgeld<br />
Peter Kreinbergs Lehrbücher,<br />
<strong>Teil</strong> 1 und 2. Seine Faszination war<br />
geweckt, er rief Kreinberg an, sie<br />
sprachen ewig am Telefon, schließlich<br />
lud er ihn nach Wagenhoff ein<br />
Warum Dicksein für Pferde nicht lustig ist ...<br />
Aber was heißt denn zu dick<br />
und an welchen Stellen?<br />
Ein kleiner „Weidebauch“ bedeutet nicht unbedingt<br />
Übergewicht. Wie ertaste ich eine Problemzone<br />
beim Pferd und welche Schlüsse ziehe<br />
ich daraus?<br />
Viele Fragen wurden am Samstag auf der Ranch<br />
in Güterfelde aufgeworfen, und für die Pferde<br />
der 18 <strong>Teil</strong>nehmer des Kurses „Pferde gesund<br />
und leistungsfördernd ernähren“ schlug am<br />
Schluss die Stunde der Wahrheit.<br />
Jedes einzelne Pferd wurde begutachtet und das<br />
Ergebnis, zu dem die Seminarleiterin und Tierärztin<br />
Dr. Kathrin Irgang kam, war weitgehend<br />
einhellig und wenig überraschend: Fast alle stehen<br />
„zu gut“ im Futter. Das ergab der sogenannte<br />
„Body Condition Score“, eine Bewertung<br />
des Unterhautfettgewebes am Rumpf des<br />
Tieres. Kathrin Irgang tastet sich vom „Kammfett“<br />
am Mähnenansatz über das Schulterblatt,<br />
die Rippen entlang über den Hüfthöcker bis zum<br />
und er erlebte eine neue Dimension<br />
im Umgang mit Pferden.<br />
Wenn er heute von seiner „Hacienda<br />
Sassenberg“ aus aufbricht und<br />
über sein riesiges Grundstück reitet,<br />
treiben ihn aber schon wieder<br />
ganz andere Gedanken an. Natürlich<br />
sind die entdeckten Goldminen<br />
– versteckt im Stollen wie aus<br />
einem Indianer Jones Film – ein<br />
großes Glück, aber es wäre nicht<br />
typisch für Heikos Leben, wenn<br />
ihm dies einfach in den Schoß fallen<br />
würde. Goldschürfen ist keine<br />
simple Geduldsangelegenheit.<br />
Der edle Stoff muss herausgefiltert<br />
werden und wer dies tun möchte<br />
ohne dabei zum Beispiel Quecksilber<br />
oder Zyanid zu verwenden,<br />
braucht moderne Technik und teure<br />
Maschinen. So ruht dieses Kapital<br />
Schweifansatz vor. Mit geschulten Händen und<br />
speziellen Maßbändern analysiert die Ernährungsexpertin<br />
vom ProSAANI Netzwerk den Ernährungszustand<br />
und das Gewicht der Pferde.<br />
Die meisten Besitzer schätzen den Bedarf ihrer<br />
Pferde nicht richtig ein. Eine Schippe Hafer oder<br />
Pellets, unbegrenzt Heu, verschiedene oft überschüssige<br />
oder überflüssige Mineralien, Karotten,<br />
Äpfel, Leckerlies – häufig ist es falsch verstandene<br />
Zuneigung, die wir unseren geliebten<br />
Partnern zu teil werden lassen.<br />
Hand in Hand geht dies meist mit einer Überschätzung<br />
der sportlichen Leistung, die wir verlangen.<br />
In einem Experiment ließen Reiter beim<br />
Training ihre Uhr weg und sollten anschließend<br />
einschätzen, wie lange sie jeweils in jeder Gangart<br />
gearbeitet hatten.<br />
Das Ergebnis: Fast alle hatten gefühlt viel mehr<br />
geleistet als in Wirklichkeit. Die meisten Freizeitpferde<br />
verrichten nur leichte Arbeit, werden aber<br />
oft wie Leistungssportler ernährt. Aber noch viele<br />
andere Faktoren fließen in die Berechnung der<br />
richtigen Futtermenge ein: Ob Haflinger, Quarter<br />
Horse oder Andalusier – neben der Rasse<br />
bringen Alter, Haltung und Erkrankungen unterschiedliche<br />
Voraussetzungen bei der Futterverwertung<br />
mit.<br />
Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich die<br />
meisten Halter auf eine Schätzung der Futtermengen<br />
verlassen. Im Seminar konnten wir aber<br />
alle selber testen, wie schwierig es ist, eine genaue<br />
Einschätzung von Futtermengen zu geben.<br />
So wiegt ein Liter gequetschte Gerste 470 g,<br />
1 Liter Pellets schon 700 g. Da nützt auch keine<br />
Kelle, sondern nur eine genaue Waage, um<br />
mit solch entscheidenden Unterschieden umge-<br />
WESTERNREITER – Oktober 2011<br />
ewu regio 45<br />
noch und wird aber sicherlich bald<br />
geborgen werden.<br />
Seine kleinen Goldklumpen, die er<br />
schon in den Händen hat, braucht<br />
er bald. Denn Heiko wird seine<br />
Freundin Jasmin de los Angeles<br />
bald heiraten und er wird aus dem<br />
ersten eigenen Gold die Ringe machen<br />
lassen. Gäbe es ein schöneres<br />
Ende für ein Drehbuch?<br />
Andrea Sahlmen<br />
hen zu können. Auch die Maßeinheiten auf den<br />
Verpackungen lassen viele ratlos zurück. Die Reaktion<br />
ist dann oft ein „viel hilft viel „ und das<br />
kann schließlich zu dramatischen Konsequenzen<br />
wie Hufrehe führen. Eine Verfettung findet<br />
meist über einen längeren Zeitraum statt und ist<br />
vom täglichen Blick somit schwer fassbar. Die<br />
günstigste Zeit zum Abnehmen für Pferde ist der<br />
Winter, weil dann die Futtermengen viel besser<br />
kontrolliert werden können als bei Weidegang.<br />
Generell muss ein Futterwechsel behutsam und<br />
über einen Zeitraum von mindestens 7-10 Tagen<br />
(beim Anweiden im Frühjahr auch länger) erfolgen,<br />
wobei nach und nach der neue Anteil eingeführt<br />
wird.<br />
Die Experten des ProSAANI Teams sind sich<br />
einig: Schätzen war gestern, Rationsberechnung<br />
ist zeitgemäß. Im Alleingang mit dem Taschenrechner<br />
ist es mühsam und langwierig, die<br />
optimale Ration für sein Pferd zu kombinieren.<br />
Professionelle Rationsberatung trägt langfristig<br />
zur Gesunderhaltung und Leistungsbereitschaft<br />
des Partners Pferd und gezielte Diätetik auch zur<br />
Genesung erkrankter Pferde bei.<br />
Mehr Infos zur individuellen<br />
Rationsberatung:<br />
www.netzwerk.prosaani.de/irgang.htm