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Mit Pinsel und Perlen Das Stuttgarter Flughafenmagazin 03|2010 ...

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kümmert sich zudem um das kleine Gewächshaus:<br />

Frank Knebel widmet sich dort pflegebedürftigen<br />

Pflanzen aus den Fluggasthallen <strong>und</strong> gestaltet die<br />

Dekorationen für Veranstaltungen. R<strong>und</strong> dreißig<br />

unterschiedliche Arten wie Orchideen, Bambus oder<br />

Palmen gedeihen in Frank Knebels geschütztem<br />

Refugium, auf dem gesamten Airport-Areal sind es<br />

etwa achtzig – eine Vielfalt, die es auf den Fildern<br />

sonst nirgendwo gibt.<br />

nützliche Botanik<br />

Im Spätsommer mähen die Gärtner schließlich mehrere<br />

Wochen lang <strong>und</strong> schaffen dabei ein ganz bestimmtes<br />

Muster – den Irokesenschnitt. „Dadurch<br />

halten wir Vögel von den Flughafenwiesen <strong>und</strong> den<br />

Fliegern fern“, erläutert Hans-Peter Schmid als Leiter<br />

des Infrastrukturellen Managements die Idee hinter<br />

der besonderen Mähweise: Ein Zusammenprall von<br />

Maschine <strong>und</strong> Tier hinterlässt bei beiden schädliche<br />

Spuren. Neben einem Streifen mit kurzen Grashalmen<br />

Die Dekorationen für Veranstaltungen gestaltet Frank Knebel im Gewächshaus.<br />

bleibt daher immer eine Bahn mit langen stehen, die<br />

erst später gekürzt werden. Der hohe Bewuchs lädt<br />

die Gefiederten nämlich nicht zum Platz nehmen ein,<br />

<strong>und</strong> potenzielles Futter kann sich darin gut verstecken.<br />

„<strong>Das</strong> Ergebnis ist eine geringe Vogelschlagrate<br />

<strong>und</strong> natürlich ein störungsfreier Luftverkehr“, erklärt<br />

Schmid, der die Gärtnerinnen <strong>und</strong> Gärtner betreut<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig auch der Vogelschlagbeauftragte<br />

des <strong>Stuttgarter</strong> Flughafens ist.<br />

<strong>Mit</strong> Futter meint der 48-Jährige in diesem Fall kleinere<br />

Tiere wie Insekten, Mäuse oder Feldhasen – echte<br />

Leckerbissen für Greifvögel. „<strong>Mit</strong> natürlichen Methoden,<br />

also Fressfeinden wie Füchsen oder der Mähweise,<br />

machen wir den Lebensraum Flughafen für<br />

Vögel unattraktiv“, fasst Experte Schmid das Ziel der<br />

Landschaftspflege auf den Airportflächen zusammen.<br />

Die gekappten Gräser erfüllen aber auch nach der<br />

Mahd ihren Zweck. Bis zu 600 Tonnen Grünschnitt<br />

liefert der Flughafen jährlich in der Biogasanlage in<br />

Leinfelden-Echterdingen ab. Dort werden diese Mengen<br />

zur Strom- <strong>und</strong> Wärmegewinnung verwendet. ■<br />

FoKuS FLuGHAFen<br />

Hans-Peter Schmid (links) <strong>und</strong> Wolfgang<br />

Papendieck kennen die Pflanzen, die ins<br />

Terminal passen – <strong>und</strong> auch die, die auf dem<br />

200 Hektar großen Außengelände besser<br />

aufgehoben sind.<br />

Flugblatt | 5

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