Mit Pinsel und Perlen Das Stuttgarter Flughafenmagazin 03|2010 ...
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Andreas Veit streut winzige Glasperlen in die<br />
Markierungen, damit diese nachts reflektieren.<br />
Schließlich führen diese die Flugzeugkapitäne über<br />
das Gelände des baden-württembergischen Landesairports.<br />
Auf der Start- <strong>und</strong> Landebahn kennzeichnet<br />
etwa weiße Farbe die <strong>Mit</strong>te <strong>und</strong> den Rand der<br />
Piste. Die knallig gelbe <strong>Mit</strong>tellinie auf den Rollwegen<br />
hingegen leitet die Piloten unter anderem zur Parkposition.<br />
Direkt neben dieser markanten Spur stehen<br />
auch immer die Anfangsbuchstaben des jeweiligen<br />
Taxiways. Schwarz auf gelb heißt es dann beispielsweise<br />
an Gabelungen: Nach links führt Rollweg<br />
Kilo, kurz K, nach rechts India, abgekürzt mit I. Auf<br />
dem Vorfeld kreuzen schließlich mehrere Rollwege<br />
die Straßen für Tanklaster, Gepäcktransporter oder<br />
Busse. Damit diese keinem Flugzeug den Weg strittig<br />
machen, bewegen sich die Wagen auf weiß abgegrenzten<br />
Routen, die Flieger auf roten. Sobald PKWs<br />
<strong>und</strong> LKWs auf diese signalfarbenen Randmarkierungen<br />
<strong>und</strong> Stoppschilder treffen, wissen die Fahrer: Hier<br />
geht es nur weiter, wenn keine Maschine naht.<br />
Verblichene <strong>und</strong> abgeblätterte Streifen müssen daher<br />
schnellstens aufgefrischt oder erneuert werden. <strong>Mit</strong><br />
dem sogenannten Reflektometer wird zudem gemessen,<br />
ob die kleinen Glasperlen das auftreffende Licht<br />
noch ausreichend zurückwerfen. Fehlt die Farbe oder<br />
reflektieren die Kügelchen nicht mehr stark genug,<br />
Wie viel Material benötigt man für …<br />
… die 25 roten Markierungen<br />
der Rollwege<br />
(ca. 1.000 m²):<br />
• r<strong>und</strong> 400 Liter Farbe<br />
• etwa 480 Kilo Glasperlen<br />
Was bedeutet „07-25“?<br />
… die jährlichen<br />
Ausbesserungen der Piste<br />
(ca. 6.000 m²):<br />
• r<strong>und</strong> 2.400 Liter Farbe<br />
• etwa 2.900 Kilo Glasperlen<br />
FoKuS FLuGHAFen<br />
Die riesigen Blechschablonen erleichtern die Malerarbeit: Die r<strong>und</strong> vier Meter großen weißen<br />
Zahlen müssen bei allen 25 Hinweisen auf den Rollwegen gleich aussehen.<br />
… die gesamten<br />
Pistenmarkierungen<br />
(ca. 12.400 m²):<br />
• r<strong>und</strong> 5.000 Liter Farbe<br />
• etwa 6.000 Kilo Glasperlen<br />
An jedem Flughafen geben Zahlen wie „07-25“ an, in welche Himmelsrichtung die Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />
weist. Anhaltspunkt sind die Angaben auf der Kompassrose – 360 Grad bedeutet Norden, 180<br />
Grad Süden. <strong>Das</strong> heißt für Piloten am baden-württembergischen Landesairport: Je nach Windverhältnissen<br />
heben sie nach Nordosten bei 70 Grad ab oder in Richtung Südwesten bei 250 Grad.<br />
folgt der Anstrich. Tagsüber ist dieser nicht möglich,<br />
denn Starts <strong>und</strong> Landungen haben Vorrang. Deshalb<br />
machen sich Gassner <strong>und</strong> seine Kollegen nachts an<br />
den Linien zu schaffen. Bei solch großen Flächen<br />
kommt dann die Markiermaschine zum Einsatz: <strong>Mit</strong><br />
einem Druck von 200 Bar sprüht diese die Farbe auf<br />
den Betonboden. Bis zu 1,80 Meter breite Linien hinterlässt<br />
das Gerät – wenn sämtliche Markierungen<br />
am Flughafen Stuttgart erneuert werden müssen, eine<br />
unverzichtbare Hilfe. Diese umfassende Streichaktion<br />
ist zum Glück nur alle acht Jahre nötig, das nächste<br />
Mal voraussichtlich 2012. ■<br />
Flugblatt | 9