14.01.2013 Aufrufe

RegelungstechnikSkript.pdf

RegelungstechnikSkript.pdf

RegelungstechnikSkript.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine Temperaturregelstrecke ist z.B. das Temperaturverhalten eines Rührkessels als Antwort<br />

auf eine Hubänderung am Dampfventil der Heizung. Eine pH-Regelstrecke ist z.B. das<br />

Verhalten des pH-Wertes im selben Rührkessel als Antwort auf das Einschalten einer Dosier-<br />

pumpe, die Natronlauge dosiert. Ein Apparat kann demnach mehrere Regelstrecken mit<br />

unterschiedlichen Eigenschaften aufweisen.<br />

Als erweiterte Regelstrecke bezeichnet man den gesamten Regelkreis mit Ausnahme des<br />

Reglers, d.h. die Regelstrecke, den Aktor mit Stellantrieb, und den Messvorgang mit<br />

Messumformer (Rückführung).<br />

Regler können analog arbeiten (elektronische Schaltung) oder digital ( μ-Prozessor). Ein<br />

Regler besteht aus den 4 Teilen: Vergleicher, Verstärker, Integration, Differenziation<br />

Vergleicher (Additions- bzw. Bildet die Regeldifferenz xd xd( t)<br />

= W ( t)<br />

− x1(<br />

t)<br />

Subtraktionsglied) aus Sollwert minus Istwert x1<br />

Verstärker Bildet P-Anteil der Stellgröße y P ( t)<br />

= K P ⋅ xd(<br />

t)<br />

Integrierendes Zeitverhalten:<br />

Das Integral über die<br />

Regeldifferenz (Fläche unter<br />

der Kurve) multipliziert mit<br />

einer Konstanten KI ist der I-<br />

Anteil<br />

xd<br />

yI >0<br />

yI =0<br />

t<br />

t<br />

y I ( t)<br />

= K I ⋅ ∫ xd(<br />

u)<br />

du<br />

0<br />

Eine anwachsende Fläche<br />

deutet auf länger anhaltende<br />

Abweichungen xd hin<br />

Differenzierendes<br />

Zeitverhalten: Der Anstieg<br />

(Steigung) der xd-Kurve,<br />

multipliziert mit einer<br />

Konstanten KD, liefert den D-<br />

Anteil des Reglers.<br />

xd<br />

xd (t) yD>0<br />

yD=0 t<br />

y D ( t)<br />

= K D ⋅ x&<br />

d(<br />

t)<br />

Ein starker xd-Anstieg deutet<br />

eine beginnende starke<br />

Abweichung an, bevor P-<br />

oder I-Anteil diese melden<br />

Die Rückführung beinhaltet den Messvorgang und die anschließende Signalbearbeitung.<br />

Sensoren brauchen mehr oder weniger Zeit, bis sie den aktuellen Wert melden. Im<br />

Messumformer wird das Sensorsignal weiter verarbeitet, d.h. u.a.<br />

• das Signal verstärkt und so an den Messbereich, z.B. 20 - 60°C, angepasst<br />

• der Nullpunkt fixiert und somit der Messbereichsbeginn, z.B. 20°C, eingestellt<br />

• eine nichtlineare Sensorkennlinie berücksichtigt (Linearisierung der Skala)<br />

• eventuell das Signal geglättet, wobei jedoch eine weitere Zeitverzögerung entsteht<br />

Beispiel einer Linearisierung: Das gemessene<br />

Sensorsignal s führt über die Kennlinie x(s)<br />

zum linearisierten Messwert x<br />

x<br />

x (Messwert) Kennlinie<br />

x(s)<br />

Sensorsignal s<br />

s<br />

6<br />

Beispiel einer Glättung mit gleitendem Mittel:<br />

Ein Fenster bewegt sich durch die Daten. Das<br />

Mittel wird im Fenster berechnet. Die<br />

geglättete Kurve ist flacher und endet früher.<br />

x gleitendes<br />

Fenster<br />

x(t)<br />

t

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!